Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

Ich finde das nicht ganz so absurd mit der Strecke, die sie dafür zurückgelegt haben müsste, einfach weil ich selbst fast ausschließlich mit Öffis unterwegs bin und da auch die unmöglichsten Wege in Kauf nehme, auch innerhalb eines Tages und mit mehreren Stationen.
Das kann sich jemand, der sich hauptsächlich mit dem Auto fortbewegt wahrscheinlich nicht vorstellen, aber als Student ist das wirklich nicht unnormal.

brigittsche schrieb:Nun, nicht jeder ist ein Konsumopfer und muss zwangsläufig irgendwelchen Plunder kaufen, wenn er einen Laden betritt.

Und ich wiederhole es gerne für Dich: Es wurde nicht gesagt, was sie eigentlich kaufen wollte und was auf ihrer Liste stand. Folglich ist keineswegs gesagt, dass sie irgendetwas kaufen wollte, das auf jeden Fall vorhanden war.

Und das diese Route total komisch und unlogisch ist, habe ich ja gar nicht bestritten, wie Du gerne noch mal nachlesen kannst.

Und ich wiederhole es gerne für dich. Zwischen dem Ikea und der Burg liegen 2 Stunden.
Beides sind Ziele, die nicht unbedingt einfach zu erreichen sind und die total paradox sind. Zuerst ins Möbeleinrichtungshaus und dann zur Herbstsession.

Candykills schrieb:Ich finde das nicht ganz so absurd mit der Strecke, die sie dafür zurückgelegt haben müsste, einfach weil ich selbst fast ausschließlich mit Öffis unterwegs bin und da auch die unmöglichsten Wege in Kauf nehme, auch innerhalb eines Tages und mit mehreren Stationen.
Das kann sich jemand, der sich hauptsächlich mit dem Auto fortbewegt wahrscheinlich nicht vorstellen, aber als Student ist das wirklich nicht unnormal.

Ich habe zu der Zeit selbst studiert und kenne mich in Leipzig aus bzw. habe mich dort oft aufgehalten. Nie im Leben wäre ein normal denkender Mensch vom Ikea zur Burg Giebichenstein gefahren. Ob man nun was gekauft hat oder nicht.

Falls du mir das nicht glaubst, kannst du gerne mal auf google mit den Öffis eingeben welchen Höllentrip sie da vor sich gehabt hätte.
Sie hätte von der Bushalte Günthersdorf zum ZOB nach Merseburg gemusst. Von da aus zum Bahnhof. Von da aus nach Halle. Von Halle aus die Straßenbahnlinie 7 zur Herrmannstraße und von da aus nochmal 11 Minuten und rund 1 km zur Burg laufen müssen.
Das ist schon irre. Selbst mit dem Auto ist das weit. Mit den Öffis reden wir lieber nicht davon.
Und vom Rückweg reden wir lieber nicht. Da sind es 1:40 mit den Öffis

Meiner Meinung nach wollte sie sich bei IKEA mit eine(r)m Bekannten treffen, eventuell jemanden der per Mitfahrzentrale/Tramper an der nahen Autobahn A9 abgesetzt wurde. Zusammen sind sie dann nach Giebichenstein gefahren, aber nicht wegen Filmgucken mit der Freundin, sondern weil der/die Bekannte dort studierten.

Für diesen Fall wäre IKEA ein idealer Treffpunkt.

Felix80 schrieb:Meiner Meinung nach wollte sie sich bei IKEA mit eine(r)m Bekannten treffen, eventuell jemanden der per Mitfahrzentrale/Tramper an der nahen Autobahn A9 abgesetzt wurde. Zusammen sind sie dann nach Giebichenstein gefahren, aber nicht wegen Filmgucken mit der Freundin, sondern weil der/die Bekannte dort studierten.

Das spricht ja auch dafür, dass sie den Vater nicht an der Backe haben wollte.
Den Trip vom Ikea zur Burg hätte ich jedenfalls nicht mit den Öffis zurücklegen wollen.
Mit dem Trampen, das glaube ich nicht. Dafür schätze ich sie zu intelligent ein.
Wenn dann kannte sie denjenigen. Vielleicht aus ihrer Glaubensgemeinschaft.
Sie hatte ja auch Freunde auf der ganzen Welt Vermutlich blickt da eh keiner durch

Aline2 schrieb:Den Trip vom Ikea zur Burg hätte ich jedenfalls nicht mit den Öffis zurücklegen wollen.

Das stimmt, das macht überhaupt keinen Sinn.
Bin die Strecke selbst ein paar Jahre lang gefahren, und da fährt nichts Öffentliches (zumindest nicht zu der Zeit, als ich da unterwegs war).
Das ist ein reines Gewerbe- und Industriegebiet, Autos und Laster ohne Ende.

Sich da zu treffen, macht überhaupt nur Sinn, wenn man mit dem Auto unterwegs ist. Dann ist es tatsächlich die nächste/günstigste Strecke nach Halle.

Wenn man von Leipzig mit den Öffentlichen nach Halle will, nimmt man den Zug.

@Aline2
Ich finde 1 h und 40 min mit den Öffis überhaupt nicht lange.
Ich denke halt, dass du nicht automatisch von dir auf Yolanda schließen kannst. Sie hat sicher schon viel heftigere Strecken zurückgelegt, wenn sie in Jordanien lebte.
Ich lege wöchentlich viel weitere und längere Strecken an einem Tag allein per Öffis zurück. Natürlich will ich auch nicht von mir auf Yolanda schließen, ich will nur sagen: ich finde es gar nicht so absurd.

@Candykills man kann die aber nur mit dem Handy planen. So eine komplizierte Strecke ohne Handy ist quasi nicht machbar. Sie kannte ja nicht mal den Weg zur Kunsthochschule

@katrinkrabbe
Ja, der Einwand ist natürlich berechtigt, dass man für sowas wiederum das Handy braucht.

Man weiß ja auch gar nicht ob Yolanda generell viel mit den öffentlichen Verkehrsmittel unterwegs war oder nur zur Uni und zurück. Ich kann mir die Geschichte mit Ikea und dann zu dieser Burg auch überhaupt nicht vorstellen und dann nur wegen einem Film.

katrinkrabbe schrieb:So eine komplizierte Strecke ohne Handy ist quasi nicht machbar. Sie kannte ja nicht mal den Weg zur Kunsthochschule

Halle ist nicht so besonders groß, außerdem kann man fragen. Wenn man erstmal in der Innenstadt ist, schafft man es auch easy zur Burg.
Man muss aber dort erstmal hinkommen. Und ich kann mir kaum eine unattraktivere Strecke vorstellen, als diese Bundesstraße von Günthersdorf aus.
Selbst wenn das fährt (wahrscheinlich alle Stunde mal ein Bus), wartet man da ewig, es ist super laut und super viel Verkehr.
Es ist wirklich grauslig da.

Was ich mir gut vorstellen kann, dass sie da vielleicht jemand angequatscht hat. Ihr vielleicht angeboten hat, sie nach Halle mitzunehmen.
Selbst wenn man Vorbehalte gegen das Trampen hat, da die Warterei auf die Öffentlichen da unter Garantie super ätzend ist, überlegt man sich so ein Angebot sicherlich.
Kann ich mir schon gut vorstellen.

Aline2 schrieb:Und ich wiederhole es gerne für dich. Zwischen dem Ikea und der Burg liegen 2 Stunden.

Aline2 schrieb:Ich habe zu der Zeit selbst studiert und kenne mich in Leipzig aus bzw. habe mich dort oft aufgehalten. Nie im Leben wäre ein normal denkender Mensch vom Ikea zur Burg Giebichenstein gefahren.

Du musst nicht ständig wiederholen, dass das für die eine unsinnige Fahrtstrecke ist. Wir haben es jetzt zur Kenntnis genommen.

In dem Film wurde es so dargestellt, dass zuerst der Trip zu Ikea geplant war, dann ruft die Freundin an und fragt, ob man am Abend nicht gemeinsam zu der Veranstaltung soll. Yolanda sagt am Telefon noch, dass die gar nicht weiß, wie man zu der Hochschule kommt

Es wird auch gesagt, dass die Freundin, die eigentlich in Leipzig wohnt, sich gerade erst in Halle zum Studium eingeschrieben hat. Es ist also anzunehmen, dass Yolanda sie noch nie oder zumindest nicht oft in Halle besucht hat. Sie kannte sich also wahrscheinlich weder in Halle selbst gut aus noch kannte sie die günstigste Verbindung dort hin.

Candykills schrieb:Ich finde 1 h und 40 min mit den Öffis überhaupt nicht lange.

Es kann also so gewesen sein, dass sie vor dem Ikea den Bus nach Merseburg gesehen hat, gedacht hat, dass das ja in Richtung Halle liegt und spontan dort eingestiegen ist.

Sie ist um 14.15 Uhr in den Bus zum Ikea gestiegen und dort um 15.45 Uhr angekommen, das ist also eine Fahrtzeit von 1 1/2 Stunden. Wenn man für den Einkauf 1 h rechnet, war sie um 16.45 Uhr wieder an der Bushaltestelle gestanden. Es hätte also gar keinen Sinn gemacht, wieder 1 1/2 Stunden Busfahrt nach Leipzig plus Fußweg zur Wohnung in Kauf zu nehmen, zumal sie ja dann in Leipzig von der Wohnung aus erst wieder zum Hauptbahnhof hätte kommen müssen.

In Anbetracht der Dauer der Rückfahrt nach Leipzig zzgl. der Fahrt von dort nach Halle finde ich die Fahrtzeit von 1 h 40 min direkt vom Ikea aus über Mersebrurg nach Halle auch die absolut bessere Alternative, v.a. wenn es schon fast 17.00 Uhr ist und man gegen 20 Uhr in Halle an der Hochschule sein will.

Ich finde auch nicht, dass man für die Routenplanung ein Handy braucht, an jeder Buhaltestelle hängen Netzpläne, wer etwas Erfahrung mit ÖPNV hat, dem fällt es nicht schwer, sich da einen Überblick über die Linien, die man nehmen muss, zu verschaffen. Nicht mit genauen Umsteigezeiten, aber so, dass man abschätzen kann, ob man über diese Route bis Halle bzw. zur Kunsthochschule kommt oder nicht. Bei dieser alternative hatte sie bis 20.00 Uhr auch genug Puffer für längere Umsteige- und Wartezeiten, das wäre bei der alternative zuerst nach Leipzig zurück zu fahren nicht drin gewesen.

Pepperdog schrieb:Man weiß ja auch gar nicht ob Yolanda generell viel mit den öffentlichen Verkehrsmittel unterwegs war oder nur zur Uni und zurück. Ich kann mir die Geschichte mit Ikea und dann zu dieser Burg auch überhaupt nicht vorstellen und dann nur wegen einem Film.

Vorausgesetzt dieses Telefongespräch mit der Freundin ist bei xy einigermaßen realistisch dargestellt: ich hatte den Eindruck Yolanda hatte gar nicht so richtig Lust auf den Film, sie hat ja auch gar nicht zugesagt, sondern es noch offen gelassen. Vielleicht hat sie auch das Handy ausgestellt, um nicht mehr von der Freundin erreicht werden zu können. Ich hab das Gefühl, sie war gar nicht in Halle, hatte es auch nie vor. Dagegen sprechen natürlich die erschnüffelten Spuren.

Ich finde es ein bisschen viel „irre“ und „kein normaler Mensch“ und „auf keinen Fall und niemals“... Niemand kann doch sagen, was eine andere Person gemacht, gefühlt oder gedacht hat. Man kann von Gewohnheiten vllt auf ein bestimmtes Verhalten schließen, wenn man diese kennt. Sonst aber nicht, und das tun wir nunmal nicht. Von sich selbst auf andere zu schließen und diesen eine mangelnde Zurechnungsfähigkeit und/oder Intelligenz zu unterstellen (von abstrusen Vergleichen mal abgesehen)... dies sollte nicht das Niveau sein, auf dem hier diskutiert wird.

@cododerdritte
Zeitargument ist nachvollziehbar, aber das mit den Netzplänen finde ich sehr steil argumentiert. Aber gut, der Fall bleibt eben rätselhaft.

Ich würde so eine Strecke trotz Zeitaufwand und Umständlichkeit in Kauf nehmen, wenn mir der Film sehr wichtig wäre. Das schien bei ihr aber nicht der Fall gewesen zu sein. Und ich würde bei einem mir so wichtigen Film dann eben nicht vorher zu Ikea gehen, das kann man ja ein ander Mal machen. Klar, hat natürlich nichts zu sagen, wie ich es machen würde, ich denke aber, es ist doch ziemlich naheliegend, dass andere ähnlich handeln.
Man kennt das ja von sich selbst: jemand schlägt überraschend was vor, man hat nicht sooo viel Lust bzw. ist auch ein bißchen überrumpelt. Dann sagt man nicht gleich nee, um den anderen nicht so abzuweisen, sondern vereinbart noch mal ein weiteres Telefonat. Genau so kam mir das Gespräch vor.

Auf keinen Fall jedoch kann man sagen dass sie fest verabredet waren und sie unbedingt nach Halle wollte, überhaupt nicht. Naja, und vielleicht war sie auch nicht dort.

misfit schrieb:Die Polizistin hat bei Aktenzeichen darum gebeten dass Menschen die am Abend bei der Veranstaltung in der Kunsthochschule waren und Fotos oder Videos gemacht haben sich bei der Polizei melden sollen. Was mich aber sehr gewundert hat ist dass sie nicht generell dazu aufgerufen hat dass jeder der an dem Abend da war sich melden soll. Woran könnte das liegen?

Meine Überlegung ist dahingehend, dass anhand der Fotos herausgefunden werden soll, wer mit wem dort war und andersherum auch, welche Personen auf mehreren Bildern zu sehen sind und dennoch keinen Bezug zu jemandem oder zur Uni zu haben scheinen. Vielleicht möchte man diese etwas fehl am Platz wirkenden Personen näher beleuchten.

dothy91 schrieb:Von sich selbst auf andere zu schließen und diesen eine mangelnde Zurechnungsfähigkeit und/oder Intelligenz zu unterstellen (von abstrusen Vergleichen mal abgesehen)... dies sollte nicht das Niveau sein, auf dem hier diskutiert wird.

Das sollte nicht nur nicht das Niveau sein, sondern geht beim Nachdenken über Vermisstenfälle und Tötungsdelikte nahezu zwangsläufig schief, wie man quer durch alle Fälle sogar hier nachlesen kann, wenn ein Fall gelöst wurde und die tatsächlichen Tatumstände bekannt werden.

Aline2 schrieb:Das Mädel hatte Kontakte zu mehreren Sekten oder Glaubensgemeinschaften, auch weitere Menschen aus dem nahen Umfeld und hatte Bekanntschaften aus aller Welt und ist vor wenigen Jahren aus Scientology ausgestiegen.
Und dann verschwindet sie und da wird noch gefragt, ob es ein Unfall ist? Hallo? Das liegt doch schon auf der Hand?

Du traust den Ermittlern aber schon zu, dass sie mehr von ihrer Arbeit verstehen, als das was Du auf der Hand liegend siehst?

Aline2 schrieb:Das spricht ja auch dafür, dass sie den Vater nicht an der Backe haben wollte.

Das ist eine sehr eigenwillige Auslegung ihrer Antwort darauf, ob sie sich am Folgetag nochmal mit dem Vater vor dessen Rückfahrt treffen wolle,obwohl sie schon Pläne für Erledigungen hatte.
Eine diesbezügliche Ablehnung, wie ja erfolgt, bedeutet doch nicht zwangsläufig, dass man denjenigen "nicht an der Backe haben will."

Bei dieser Sache ahne ich nichts gutes . Abgehauen ist die denk ich nicht .