Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

Ich finde das schon interessant, was @Aline2 schreibt. Wenn man die Gegend kennt, sieht man vieles konkreter. 32 km und 5x umsteigen mit den Öffentlichen und Blumentöpfen unterm Arm und das nur um einen Film zu sehen, der einen noch nicht mal so besonders interessiert - ist schon irgendwie unrealistisch. Da müssen noch andere Sachen gelaufen sein, die wir halt nicht wissen.

katrinkrabbe schrieb:man kann die aber nur mit dem Handy planen. So eine komplizierte Strecke ohne Handy ist quasi nicht machbar. Sie kannte ja nicht mal den Weg zur Kunsthochschule

Möglicherweise hat sie sich ja genau aus diesem Grund die Verbindungen bereits angeschaut bevor sie das Haus verließ.
Sie fand sich in allen möglichen Ländern zurecht, da wird sie nicht an so einer Planungskleinigkeit gescheitert sein.

Tritonus schrieb:ch finde das schon interessant, was @Aline2 schreibt. Wenn man die Gegend kennt, sieht man vieles konkreter. 32 km und 5x umsteigen mit den Öffentlichen und Blumentöpfen unterm Arm und das nur um einen Film zu sehen, der einen noch nicht mal so besonders interessiert - ist schon irgendwie unrealistisch. Da müssen noch andere Sachen gelaufen sein, die wir halt nicht wissen.

Natürlich ist das interessant. Allerdings doch auch nichts neues. Die Strecke in all ihren Varianten wurde ja schon lang und breit diskutiert und kommt einem auch als Ortsunkundiger anstrengend vor.

Die Strecke zum Ikea ist allerdings auch lang und wurde von ihr in Kauf genommen. Und zurück musste sie ja dann auch zwangsläufig. Im Grunde wäre es dann ja egal gewesen, ob sie über 30 km zurück nach Leipzig oder nach Halle fährt. Von Halle hätte sie dann später gemeinsam mit der Freundin fahren können/wollen, da vergeht die Zeit viel schneller...

Tritonus schrieb:umsteigen mit den Öffentlichen und Blumentöpfen unterm Arm

Wir wissen zB nicht, ob sie überhaupt "Blumentöpfe unterm Arm" hatte.

Möglicherweise hatte sie eine komplett andere Sichtweise von vielen Dingen, aufgrund ihrer Erfahrungen von Lebensweisen in anderen Ländern.

@BigMäc
Klar, kann alles sein. Aber man muss auch nicht immer vom kompliziertesten Ablauf ausgehen.
Dafür, dass sie bei Ikea war, spricht ziemlich viel, Einkaufszettel, Buslinie, mehrfach erwähnt, dass sie hin will. Der Busfahrer will sie auch gesehen haben, wobei man mit solchen Sichtungen auch vorsichtig sein muss.
Aber nach Halle zu fahren, obwohl sie gar nicht wusste, dass ihre Freundin überhaupt kommt? Finde ich schon komisch.
Letztendlich kann man sich keinen Reim auf nix machen.
Eine Verabredung bei Ikea oder anderswo ist auch sehr unwahrscheinlich, ihr Handy war ja gar nicht mehr an.

@BigMäc
Könnte sein, dass sie vorher den Halle-Trip geplant hat, aber fährst du zu ikea mit der Intention hin dort evt. Nix oder fast nix zu kaufen? Die Busfahrt zu Ikea war für sie mühsam genug, so dass sie doch realistisch eingeplant haben sollte, die potenziell eingekauften Sachen zuhause dann wieder abzustellen.

Tritonus schrieb:Klar, kann alles sein. Aber man muss auch nicht immer vom kompliziertesten Ablauf ausgehen.
Dafür, dass sie bei Ikea war, spricht ziemlich viel, Einkaufszettel, Buslinie, mehrfach erwähnt, dass sie hin will. Der Busfahrer will sie auch gesehen haben, wobei man mit solchen Sichtungen auch vorsichtig sein muss.

Wir reden aneinander vorbei.
Natürlich spricht alles dafür, dass sie bei Ikea war, aber, sollte sie dort auch eingekauft haben, waren es vielleicht nur Dinge, die sich ohne Mühe transportieren ließen.
Wenn ich zB in Jordanien mit dem Rucksack unterwegs bin, dann belasten mich Wege hier ,die ich mit den Öffis ertledigen kann und bei denen ich Kleinigkeiten mit mir rumtrage, doch nicht unbedingt.

katrinkrabbe schrieb:Könnte sein, dass sie vorher den Halle-Trip geplant hat, aber fährst du zu ikea mit der Intention hin dort evt. Nix oder fast nix zu kaufen? Die Busfahrt zu Ikea war für sie mühsam genug, so dass sie doch realistisch eingeplant haben sollte, die potenziell eingekauften Sachen zuhause dann wieder abzustellen.

Auch hier :Es spielt überhaupt keine Rolle mit welcher Intention jemand von uns zu Ikea fahren würde oder nicht.
Und man darf bei der ganzen "Weg - Einkauf-Rumschleif-Geschichte"
nicht Yolandas Reiseefahrungen ausser Acht lassen, die ihre Einstellung zu so Manchen möglicherweise geprägt hat.

Für mich wäre eine Möglichkeit, dass sie im Ikea schlichtweg nicht fündig wurde. Dort ist doch ständig was ausverkauft. Dann war sie vllt schnell durch udn hat sich überlegt, einfach nach Halle zu fahren und darauf zu hoffen, dass sie ihre Freundin vor Ort trifft. Falls ihr Handy wirklich leer gewesen ist, hätte sie zum Aufladen wohl erst nach Hause gemusst und es nicht rechtzeitig nach Halle geschafft. Vllt ist sie einfach so eine entspannte Person, die zur Not den Film auch allein geschaut und neue Leute kennengelernt hätte. So abwegig finde ich das nicht, scheint sie doch sehr offen und unternehmungslustig zu sein. Und es soll ja auch Leute geben, die gern mit den Öffentlichen unrerwegs sind und neue Gegenden erkunden, sodass eine lange Fahrt kein abschreckendes Argument wäre. Für manche mag das eine schreckliche Vorstellung sein, aber als Studentin ohne Auto ist das auch nicht soooo eine besonders außergewöhnliche Strapaze.

BigMäc schrieb:Wenn ich zB in Jordanien mit dem Rucksack unterwegs bin, dann belasten mich Wege hier ,die ich mit den Öffis ertledigen kann und bei denen ich Kleinigkeiten mit mir rumtrage, doch nicht unbedingt.

Mich belasten solche Wege, ohne dass ich in Jordanien war, nicht :-)
Ich finds nur komisch, dass sie nach Halle gefahren sei soll
- ohne zu wissen ob die Freundin kommt
- sie der Film wohl nicht so brennend interessierte
- und dazu noch die lange Fahrt mit evtl. Gepäck
Das alles drei zusammen meine ich halt. Wobei ich natürlich nicht sagen kann, dass es ausgeschlossen ist.
Ich habe eigentlich immer an einen Suizid geglaubt. Die Polizei scheint aber inzwischen andere Erkenntnisse zu haben, zumindest Zweifel an einem Suizid.

Tritonus schrieb:ohne zu wissen ob die Freundin kommt
- sie der Film wohl nicht so brennend interessierte

Dazu schrieb ich gestern schonmal, dass ich es für möglich und wahrscheinlich halte, dass es ihr zwar offensichtlich nicht um den Film ging, sie aber möglichst die Freundin treffen wollte.
Immerhin hatte sie diese ja auch gefragt, ob sie nicht mit zu Ikea kommen wolle.
So wenig Lust sie dem Anschein nach auf den Film hatte, ihre Freundin, denke ich, hätte sie schon gerne getroffen.
Da sie die Freundin ja aber nicht mehr mit ihrem Handy kontaktieren konnte, blieb ihr ja eigentlich nur noch zu hoffen, dass sie sich am Filmvorführplatz finden würden.

Zur Dauer der Fahrt nach Einkauszentrum NOVA (IKEA).... der 131iger Bus fährt ab Hauptbahnhof gerade mal 35 min. dort hin. Und von Körnerstr. bis Hbhf. ist es auch nicht weit mit der Straßenbahn.
Damals waren wohl Bauarbeiten und Tram und Bus fuhren in/ab Leipzig etwas anders, aber extreme Zeitunterschiede kamen da nicht zustande.
Die Diskussion hatten wir hier schon mal, glaube ich mich zu erinnern.

Ich bin aus Leipzig und kenne die Südvorstadt, wo sie gewohnt hat, recht gut. Da fahren mehrere Trams und Busse. Die Körnerstr. ist auch recht nah an der HTWK.
Zurück von Halle hätte sie dann ganz easy mit der S- Bahn fahren können.

Ich finde es auch nicht außergewöhnlich, dass sie evtl. auch mit paar Einkäufen in Halle aufschlagen wollte. Gibt doch diese riesen Taschen bei IKEA extra für Leute, die nur Kleinkram kaufen dort. Hätte sie dann halt in der Garderobe abgegeben oder schon Halle Bahnhof in ein Schließfach. Schwer war das Zeug auf der Liste nicht und so eine Vorhangstange lässt sich meist ein-/ausziehen.

Hanseatin schrieb:Meine Überlegung ist dahingehend, dass anhand der Fotos herausgefunden werden soll, wer mit wem dort war und andersherum auch, welche Personen auf mehreren Bildern zu sehen sind und dennoch keinen Bezug zu jemandem oder zur Uni zu haben scheinen.

Zum einen das und zum anderen könnte ich mir vorstellen, dass man auch wissen möchte, ob sie überhaupt dort gewesen ist und vielleicht auch ob möglicherweise in Begleitung.

Gesehen hat sie da ja keiner (zumindest habe ich davon nichts gelesen) oder habe ich da ein jetzt n Brett vorm Kopf?

Tritonus schrieb:h finds nur komisch, dass sie nach Halle gefahren sei soll
- ohne zu wissen ob die Freundin kommt
- sie der Film wohl nicht so brennend interessierte
- und dazu noch die lange Fahrt mit evtl. Gepäck

Wir kennen aber auch nur die Aussage der Freundin zu dem Telefonat und der Verabredung. Es könnte deshalb z.B. auch einfach ein Missverständnis gewesen sein, so dass Yolanda davon ausgegangen ist, dass man fest verabredet war, den Film zu schauen. Die Freundin das Telefonat aber so verstanden hatte, dass Yolanda eher keine besondere Lust auf den Film hat, sie nicht genau weiß, wie lange der Ikea-Trip dauert und sie deshalb noch mal telefonieren würden, ob Yolanda jetzt mitkommen will oder nicht.

So wie das Telefonat wieder gegeben wurde, ist es nicht anderes zu verstehen, als dass sie beiden NICHT fest verabredet waren, weil Yolanda eben keine besonder Lust auf den Film zu haben schien. Aber das ist wie gesagt die Version, wie die Freundin das Telefonat uind die Verabredung verstanden und sie deshalb so gegenüber der Polizei berichtet hat.

Man kann daran merken, dass wenn man nur ein kleines Detail in der Darstellung ändert, manche Sachen, die einem vorher unverständlich erschienen, plötzlich logisch erscheinen. Umso weniger sollte es hier erlaubt sein, die Vermisste als "keinen normalen Menschen" und ihr Verhalten an dem Tag als "total irre" abzukanzeln. Manche Dinge können wir aus unserer Sicht nicht logisch erklären, aber eben vor allem, weil wir viele Details gar nicht nicht kennen.

Aline2 schrieb:1. Kein normaler Mensch würde einen Trip planen, der vom Ikea nähe Leipzig auf die Burg Giebichenstein führt.

Es wäre wirklich hilfreich, nicht ständig von sich (oder wem auch immer) auf die gesamte Menschheit zu schließen - du bist nicht der Nabel der Welt, und die ultimative Weisheit hast du auch nicht gepachtet.

Abgesehen davon: Wenn Yolanda sich hätte absetzen wollen, macht es doch überhaupt keinen Sinn, vorher noch zu Ikea zu fahren. Und, falls es bei dir noch nicht angekommen sein sollte, ihr Ausstieg bei Scientology lag zwei Jahre zurück.

dothy91 schrieb:Ich finde es ein bisschen viel „irre“ und „kein normaler Mensch“ und „auf keinen Fall und niemals“... Niemand kann doch sagen, was eine andere Person gemacht, gefühlt oder gedacht hat.

So ist es, danke.

dothy91 schrieb:Man kann von Gewohnheiten vllt auf ein bestimmtes Verhalten schließen, wenn man diese kennt.

Und selbst dann kann man sich täuschen.

brigittsche schrieb:Es wurde nicht gesagt, was sie eigentlich kaufen wollte und was auf ihrer Liste stand.

Die handschriftliche Liste (durchgepaust) ist uns ja bekannt (Bild 16 in der Galerie), aber nicht, ob sie überhaupt etwas davon gekauft hat. Und auch nicht, ob sie überhaupt bei IKEA war.

Candykills schrieb:Ich lege wöchentlich viel weitere und längere Strecken an einem Tag allein per Öffis zurück. Natürlich will ich auch nicht von mir auf Yolanda schließen, ich will nur sagen: ich finde es gar nicht so absurd.

Finde ich auch nicht. Man muss die Strecken halt nehmen, wie sie sind. Was soll der Berliner ohne Auto sagen?

katrinkrabbe schrieb:man kann die aber nur mit dem Handy planen

Wie sind die Leute bloß früher nur verreist? ;)

BigMäc schrieb:Sie fand sich in allen möglichen Ländern zurecht, da wird sie nicht an so einer Planungskleinigkeit gescheitert sein.

Sehe ich auch so.

dothy91 schrieb:Ich finde es ein bisschen viel „irre“ und „kein normaler Mensch“ und „auf keinen Fall und niemals“... Niemand kann doch sagen, was eine andere Person gemacht, gefühlt oder gedacht hat. Man kann von Gewohnheiten vllt auf ein bestimmtes Verhalten schließen, wenn man diese kennt. Sonst aber nicht, und das tun wir nunmal nicht. Von sich selbst auf andere zu schließen und diesen eine mangelnde Zurechnungsfähigkeit und/oder Intelligenz zu unterstellen (von abstrusen Vergleichen mal abgesehen)... dies sollte nicht das Niveau sein, auf dem hier diskutiert wird.

Danke.

cododerdritte schrieb:So wie das Telefonat wieder gegeben wurde, ist es nicht anderes zu verstehen, als dass sie beiden NICHT fest verabredet waren

So wurde es ja eigentlich auch von Anfang an geschildert:

Sherlocke schrieb am 08.10.2019:Die 23-Jährige verließ an diesem Tag, gegen 15:00 Uhr, ihre WG in der Körnerstraße, da sie zu einem Möbelcenter in Günthersdorf fahren wollte. Danach – je nachdem, wann sie zurück wäre – wollte sie sich mit einer Freundin treffen, um gemeinsam zu einer Hochschulveranstaltung nach Halle zu fahren.

Hab das immer genau so verstanden: Dass sie sich nach dem IKEA-Besuch erstmal bei ihrer Freundon melden wollte, um dann ggf. Weiteres zu verabreden.

sooma schrieb:Hab das immer genau so verstanden: Dass sie sich nach dem IKEA-Besuch erstmal bei ihrer Freundon melden wollte, um dann ggf. Weiteres zu verabreden.

Das muss fast so gewesen sein. Schließlich hat auch die Freundin gar nimmer an das Treffen gedacht also ihr selbst ist erst am Abend eingefallen hmm was ist eigentlich mit Yolanda ich rufe sie mal an. Klingt ja nicht nach fester Verabredung

M.E. war die Verabredung fix und man wollte nur noch besprechen, wann und wo man sich trifft. Die Freundin hat ja anscheinend auch auf Yolandas Anruf gewartet und dann irgendwann angefangen, sich Sorgen zu machen, weil sie sich nicht gemeldet hat.

Cassandra71 schrieb:Die Freundin hat ja anscheinend auch auf Yolandas Anruf gewartet und dann irgendwann angefangen, sich Sorgen zu machen, weil sie sich nicht gemeldet hat.

Ja eben nicht. Ihr ist es im Prinzip erst abends eingefallen hoppla da war doch noch was. Gewartet hat sie da nicht drauf sondern es selbst vergessen. Wirkt auf mich eher nach dem Motto "schauen wir einfach abends ob wir uns sehen"