Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

Minderella schrieb:Ich möchte daher gern mal in den Raum stellen, ob ihr es euch vorstellen könnt, dass das Handy entweder ihr zeitnah abhanden gekommen ist (und sie vielleicht auch nur deswegen verschwunden ist, weil sie eben kein Handy mehr hatte und keine Hilfe rufen konnte? Also der dumme Zufall des gestohlenen Handys an einem Tag, wo sie in eine Notsituation geriet oder einen Unfall hatte?)

Das hatte ich mir auch schon gedacht. Und sie das zu spät bemerkt hat oder so. Aber warum wäre es dann sofort aus ab 15 Uhr?

Minderella schrieb:oder aber, sie sich zu 100% sicher war, an einen Ort zu gehen, wo sie das Handy auf jeden Fall würde laden können? Welcher Ort könnte das sein, wenn ÖPNV in ihrer Region keine Möglichkeit zum laden bietet und Ikea mW auch nicht?

Wie gesagt, sowas wie McDonalds oder Starbucks (letzteres gibt's in Halle wohl nicht) hat eigentlich immer Steckdosen. Gibt bestimmt auch andere Cafés mit Steckdosen, aber keine Ahnung in Halle. An der Uni kann man bestimmt auch laden, aber wäre doch etwas knapp, da sie ja nicht wusste, wann sie genau da wäre, wenn sie vorher noch zu IKEA geht.

emz schrieb:Ist da irgendwas Besonderes mit diesem Ikea-Parkplatz in Günthersdorf?

Es liegt halt quasi direkt an der Grenze zwischen Sachsen und Sachsen-Anhalt und direkt an der Autobahn. Außerdem fußläufig zu erreichen ist der Elster-Saale-Kanal, was ja schon besprochen wurde. Die Busse Richtung Merseburg fahren auf der Seite vom IKEA, um Richtung Leipzig zurückzufahren muss man einen kleinen Umweg laufen durch einen Tunnel unter der Autobahn durch zu dem gegenübergelegenen Einkaufszentrum.

Calathea schrieb:Eine Besonderheit, die mir auffällt ist, dass ein Flughafen in unmittelbarer Nähe (ca. 15 min mit dem Auto?) ist.

Aber nur mit dem Auto. Mit ÖPNV muss man entweder nach Halle oder Leipzig (zurück) fahren und dann mit der S-Bahn raus. Anscheinend gibt es noch eine umständliche Busverbindung über Schkeuditz mit zweimal umsteigen. Dauern aber alle 1,5-2 Stunden. Wenn sie zum Flughafen gewollt hätte, hätte sie ab Leipzig mit der S-Bahn fahren können.

Ich finde es nach wie vor seltsam, dass nicht kommuniziert wird, wann und wo das Handy vom Netz ging. Dass das nicht feststellbar ist, glaube ich nicht, sowas kann man immer rauskriegen, und es wird dann eigentlich auch der Öffentlichkeit mitgeteilt, weil es ja ein wichtiger Anhaltspunkt ist, ich denke da an Scarlett S. oder Birgit Ameis, da ist über die letzte Handyortung von Anfang an klar gesprochen worden. Ich frage mich, aus welchem Grund das bei Yolanda nicht so ist.
Ist es eigentlich gesichert, dass ein Mitbewohner sie hat gehen sehen und sie ihm sagte, sie ginge zu Ikea? Das kam zwar bei xy so rüber, aber denen weiß man halt nie... Ansonsten die Hunde und der Busfahrer... nun ja, sooo sicher sind die auch nicht. Also mit anderen Worten, hat sie tatsächlich die Wohnung um 14.15 Uhr Richtung Ikea verlassen? Oder ist sie vielleicht ganz woanders hingegangen?

laikaaaaa schrieb:Das hatte ich mir auch schon gedacht. Und sie das zu spät bemerkt hat oder so. Aber warum wäre es dann sofort aus ab 15 Uhr?

Wenn das Handy quasi direkt nach Verlassen der Wohnung bzw. beim Warten an der Bushaltestelle gestohlen worden wäre, könnte es sein, daß der Dieb es sofort ausgeschaltet und/oder die SIM Karte entfernt hat

laikaaaaa schrieb:Wie gesagt, sowas wie McDonalds oder Starbucks (letzteres gibt's in Halle wohl nicht) hat eigentlich immer Steckdosen.

Südlich vom Einrichtungshaus befindet sich ein großes Einkaufszentrum und eine Filiale der genannten Fastfood-Kette. Da hätte sie bei Bedarf das Telefon bereits bequem aufladen können. Der von Tauchern abgesuchte Saale-Elster-Kanal befindet sich nördlich.

Ist eigentlich bekannt, ob auch der kleine Weiher in Günthersdorf von Tauchern untersucht wurde?

Tritonus schrieb:Ich frage mich, aus welchem Grund das bei Yolanda nicht so ist.

Meine Vermutung ist, dass das Telefon bzw. die Mobilfunkfunktion von Yolanda bewusst abgeschaltet worden ist. Entweder um wegen eines niedrigen Ladestands etwas Energie für später zu sparen oder um keine digitalen Spuren zu hinterlassen.

Die Polizei hält genaue Informationen möglicherweise zurück, um Ermittlungen nicht zu gefährden.

metalbabe schrieb:Wenn das Handy quasi direkt nach Verlassen der Wohnung bzw. beim Warten an der Bushaltestelle gestohlen worden wäre, könnte es sein, daß der Dieb es sofort ausgeschaltet und/oder die SIM Karte entfernt hat

VerS. schrieb:Meine Vermutung ist, dass das Telefon bzw. die Mobilfunkfunktion von Yolanda bewusst abgeschaltet worden ist. Entweder um wegen eines niedrigen Ladestands etwas Energie für später zu sparen oder um keine digitalen Spuren zu hinterlassen.

Wenn man von dem bewussten Energiesparen einmal absieht, kann es sein, dass die Spur des Handys also nicht mit Yolandas Weg übereinstimmt. Wenn die Polizei zu dieser Erkenntnis gelangt wäre, wäre genau dies die Erklärung dafür,

Tritonus schrieb:dass nicht kommuniziert wird, wann und wo das Handy vom Netz ging.

Entweder weil es ihr gestohlen wurde oder weil ein Täter verhindern wollte, dass Daten-Spuren zu ihr (und womöglich auch zur Täterschaft) führen.

Tritonus schrieb:Ich finde es nach wie vor seltsam, dass nicht kommuniziert wird, wann und wo das Handy vom Netz ging.

Im XY-Beitrag wurde das ja aber nun veröffentlicht. Wortlaut: "Yolandas Handy loggt sich in der Nähe ihrer Wohngemeinschaft gegen 14:15 aus dem Funknetz aus." Es ging also in etwa zeitgleich mit dem Verlassen der Wohnung offline.

bikini-apoll schrieb:Im XY-Beitrag wurde das ja aber nun veröffentlicht. Wortlaut: "Yolandas Handy loggt sich in der Nähe ihrer Wohngemeinschaft gegen 14:15 aus dem Funknetz aus." Es ging also in etwa zeitgleich mit dem Verlassen der Wohnung offline.

Also dann liegt es doch nahe, dass YK ihr Handy bewusst selbst ausgeschaltet hat und anschließend die Wohnung verließ.

@Kielius
Das liegt nahe, aber warum? Um Rest-Akku zu sparen, und dann ihrer Freundin noch nicht mal eine kurze Nachricht zukommen zu lassen, obwohl sie laut Spurenlage bis zum Veranstaltungsort gelangte (siehe auch den Post von @Minderella auf der vorherigen Seite)? Das wäre nur zu erklären, wenn sie gar nicht mehr dazu kam, sich kurz zu melden, weil ihr dann dort in Halle am hellichten Tag irgend etwas zustieß.

Ein leerer Akku bzw. ein geklautes Handy würden mit etwas Phantasie den Zwischenstop beim IKEA ohne Einkauf erklären können: Vorm IKEA will sie ihre Freundin anrufen, dass sie jetzt beim IKEA ist und sich die Freundin langsam auf den Weg nach Halle machen kann. Sie merkt dort, dass der Akku schlapp gemacht hat bzw. das Handy weg ist und beschliesst, auf IKEA zu verzichten und sich direkt weiter auf den Weg nach Halle zu machen. Als zuverlässige Person wollte sie nicht das Risiko eingehen, ihre Freundin zu versetzen. Den Christo-Film kann man sich notfalls auch alleine anschauen, wenn die Freundin nicht in Halle auftauchen sollte. Und danach geht es mit der S-Bahn von Halle nach Leipzig/Wilhelm-Leuschner-Platz bis fast vor die Haustür zurück -- so war vielleicht der Plan, der dann aber durch irgendetwas durchkreuzt wurde.

Wenn sie ihr Handy aber abgeschaltet hat, um warum auch immer nicht geortet werden zu können, macht es keinen erkennbaren Sinn, erst zu IKEA und dann nach Halle bis zum Veranstaltungsort zu fahren, immer vorausgesetzt, der Busfahrer und die Hunde haben sich nicht geirrt.

Kielius schrieb:Also dann liegt es doch nahe, dass YK ihr Handy bewusst selbst ausgeschaltet hat und anschließend die Wohnung verließ.

Das ist eine Möglichkeit, die womöglich unter normalen Umständen naheliegend wäre. Da sie aber verschwand, kann es auch andere, naheliegende Gründe geben, die ja auch schon von @metalbabe und @VerS.
genannt wurden und die es näher zu beleuchten gilt.

bikini-apoll schrieb:Im XY-Beitrag wurde das ja aber nun veröffentlicht. Wortlaut: "Yolandas Handy loggt sich in der Nähe ihrer Wohngemeinschaft gegen 14:15 aus dem Funknetz aus." Es ging also in etwa zeitgleich mit dem Verlassen der Wohnung offline.

o.k., danke.
Um 14.15 ging auch der Bus, dies wurde als Abfahrtszeit angegeben.
Nach allem, was so über sie erzählt wird, schätze ich sie so ein, dass sie sich wie auch immer bei der Freundin gemeldet hätte, wenn sie es irgendwie gekonnt hätte. Telefonieren ist ja nicht die einzige Möglichkeit, man kann auch in ein Internetcafé gehen und ne Mail schreiben (Mailadresse merkt man sich viel leichter und kann sie oft auch im Netz finden) oder per Facebook oder wie auch immer. Ich glaube, dass sie gegen Abend entweder nicht mehr lebte oder eben verschwinden und jeglichen Kontakt abbrechen wollte. Für Letzteres spricht eher, dass ihr Handy praktisch mit Verlassen der Wohnung offline ging.

Tritonus schrieb:Um 14.15 ging auch der Bus, dies wurde als Abfahrtszeit angegeben.

Bei Kripo Live wird gesagt sie hat die Wohnung gegen 15 Uhr verlassen. 14:15 Uhr wäre auch arg früh wenn sie danach nur noch auf die Veranstaltung in Halle wollte. Fast 4 Stunden Zeit für die paar Sachen die sie kaufen wollte erscheint mir so als hätte sie zwischendrin Zeit tot schlagen müssen

@bikini-apoll
Bei xy wirkt es so als ob sie nur sehr widerwillig auf das Treffen mit der Freundin eingeht. Sie sagt sie würde das Gelände nicht kennen und es wird nichts konkretes verabredet. Man könnte ja auch sagen um 18 Uhr an der Straße oder Haltestelle. Aber bis kurz davor lässt Yolanda den Treffpunkt offen.

Vielleicht kam ihr das Treffen -ein freiwilliges Untertauchen vorausgesetzt- gar nicht recht und sie wäre gern vom Ikea abgetaucht?

Bei uns im IKEA kann man auch ziemlich günstig Essen und Kaffee trinken ohne Ende. Da sind auch immer gerne Studenten mit Laptop den halben Tag zum lernen. Ich denke Handy kann man da sicher auch aufladen. Vielleicht hat Sie sich ja auch im IKEA mit jemand getroffen und ist danach mit dem jenigen weggegangen (Ihr Mutter z.B. oder jemand unbekanntes )

Ich finde es ein bisschen komisch das ich in den IKEA gehen und da etwas einkaufen (müsste ja was kleineres sein und keine Möbel :) ) um danach noch wo anders hin zu fahren für eine Abendveranstaltung.

Falls Sie mit Absicht gegangen ist und das sollte unbemerkt passieren dann musste Sie ja zu Tarnung der Freundin in Halle zusagen - da hätte Sie ja nicht sagen können - morgen bin ich gar nicht mehr da.

Vielleicht ist das Handy auch kaputt gegangen - irgendwo reingefallen (Kanaldeckel) - oder Sie selbst hat es mit Absicht entsorgt.
Irgendwie beschleicht mich immer mehr das Gefühl das sie freiwillig gegangen ist.

@Emsig
Also als sehr widerwillig würde ich das nicht bezeichnen. Eigentlich hat sie ja ohne langes Federlesen zugesagt, mit der Absprache, sich nach dem IKEA-Besuch noch mal zu melden.

Also aus den ganzen Uhrzeiten, die hier so rumschwirren, ist wohl jetzt ca 14.15 Handyabschalten und ca 15 Uhr Busabfahrt - tja, gesichert? Fürs Handy ja, aber für diese Busfahrt gibts ja nur die Hunde und den Busfahrer als Zeugen. Nichts gegen dieselben, aber wir wissen, wie unsicher Zeugenaussagen und Sichtungen sind und Hunde haben auch nicht immer recht.
Ich finde hier im Thread keine belastbare Quelle, wer Yolanda wann und wo definitiv sicher das letzte Mal gesehen hat. Im xy Beitrag wird gezeigt, wie sie sich von einem Mitbewohner verabschiedet, aber das kann ja auch die künstlerische Freiheit von xy sein.
Und wenn diese Zeiten stimmen, ging das Handy wohl schon vor Verlassen der Wohnung vom Netz.

Mmhh das hab ich mich auch gefragt hat sie jemand aus der WG beim Verlassen gesehen oder hat sie evtl.nur nen Zettel dagelassen - ich kenne dowasaus WGs wo an der Kühlschranktüre sich die WG Bewohner mitteilen was sie im Laufe des Tages so Vorhaben.
Diese Ohnmachtsanfälle können auch von einer Kupfervergiftung der Leber sein ich hab da eine Bekannte mit ähnlichen Symptomen

Fenjala schrieb:Diese Ohnmachtsanfälle können auch von einer Kupfervergiftung der Leber sein ich hab da eine Bekannte mit ähnlichen Symptomen

Das müsste ja dann aber eine chronische Vergiftung sein - auch nicht gerade üblich würde ich als Laie meinen

Fenjala schrieb:Mmhh das hab ich mich auch gefragt hat sie jemand aus der WG beim Verlassen gesehen oder hat sie evtl.nur nen Zettel dagelassen

gute und berechtigte Frage. Ich empfinde es auch als etwas verwirrend wem sie was über den Ikeabesuch gesagt hat. Denke der Zeitpunkt des Verlassens ist von den Ermittlern geschätzt. Sonst würden die Angaben auch nicht schwanken zwischen 14 und 15 Uhr. dass sie zum Ikea gefahren ist war ja zunächst nur eine Möglichkeit und keine Tatsache. Also hätte sie einen Zettel hinterlassen glaube ich hätten die Ermittler das viel eher kommuniziert mit dem Ikea. Ist jetzt nur meine Einschätzung.

infostream schrieb:Denke der Zeitpunkt des Verlassens ist von den Ermittlern geschätzt. Sonst würden die Angaben auch nicht schwanken zwischen 14 und 15 Uhr.

Sie kann z.B. in der WG beim Weggehen gesagt haben: ich gehe jetzt zu Ikea; dann haben es die Anwesenden zwar registriert, aber sie müssen nicht gleichzeitig auf die Uhr gesehen haben, im Nachhinein können sie dann nur noch sagen, das war so zwischen 14 und 15 Uhr. Aber da das alles nicht klar gesagt wird, kann man da mal wieder nur rätseln...
Wir kennen auch ihr Handyverhalten nicht. Wenn das Handy öfter mal leer war, hat das Abschalten um 14.15 natürlich gar nichts zu sagen. Andererseits wird xy nicht müde zu betonen, wie zuverlässig sie war. Da sollte man annehmen, dass, wenn sie schon Tage vorher weiß, sie fährt zu Ikea und muss unterwegs mit der Freundin telefonieren, sie auch das Handy geladen hat.
Ich habe nach wie vor das Gefühl, dass da ein paar Dinge (u.a. Stichwort "Ohnmachtsanfälle") nicht erzählt werden, die aber so wichtig sind, dass sie den ganzen Fall in einem anderen Licht erscheinen ließen, wenn wir sie wüssten.

Also meine Bekannte weiss ja auch das sie jederzeit umfallen kann und hat deshalb sogar eine Notfallapp auf ihrem Handy. Und ja die Kupfervergiftung ist chronisch aber es weiss niemand woher sie diese hat.
Vielleicht hat Jolanda aber auch bewusst das Handy ausgemacht um für bestimmte Personen nicht erreichbar zu sein und sie wollte sich bei der Freundin erst melden wenn sie angekommen ist