Mir geht es ganz genauso. Der Fall lässt mir überhaupt keine Ruhe.Maifalter schrieb:Ich habe so viele Gedanken zu diesem Vermisstenfall und bekomme das aber alles irgendwie nicht zusammen.
Nein, es wurde nur behauptet, man könne ein abruptes Abschalten (durch Zerstörung, Defekt) von einem bewussten Abschalten unterscheiden, weil die Abmeldung aus dem Netz dann unterschiedlich verlaufe, was im Nachhinein über die Verbindungsdaten feststellbar sei. Mal unabhängig davon, ob das stimmt oder nicht, oder in diesem Fall feststellbar war: Das Argument war, dass die Ermittler das dann kommuniziert hätten, wenn das Handy sich ungewöhnlich abgemeldet hätte. Das setzt einige Annahmen voraus, beispielsweise, dass die Ermittler dies kommunizieren würden, wovon ich noch nie gehört habe. Auch wäre es denkbar, dass ein möglicher Täter das Handy zunächst ausschaltete und dann wegwarf, zum Beispiel in einen Fluss.
Ich muss da absolut Recht geben. Es wäre interessant zu wissen ob das Handy normal ausgeschaltet wurde oder ob ein "Handycrash" stattgefunden hat.
Man kann auch die neusten Handys ohne die Eingabe des Entsperrcodes ausschalten. Ohne es zerstören zu müssen.
Es kommt doch immer mal vor, dass man plötzlich keinen Empfang hat. Wie soll das aus den Funkzellendaten hervorgehen, was die Ursache für den Verbindungsabbruch ist? Man kann wie du sagst z. B. in einer Tiefgarage sein, es kann ein Funkloch draussen sein, ein Tunnel, irgendwo im Gebäude wo man plötzlich keinen Empfang hat etc. Anders gefragt: Wann ist eine Abmeldung aus der Funkzelle kein "Verschwinden ins Nirvana", sondern "normal"? Ich meine jetzt nicht den Wechsel von einer Funkzelle in die andere, da ist es ja logisch, dass eine Ab- und Anmeldung erfolgt. Ich meine das "normale" Abmelden aus einer Funkzelle. Vermutlich nur, wenn man das Handy normal (d. h. gewollt) abschaltet, sodass es noch kurz Zeit hat, der Funkzelle ein "Ich bin dann mal weg" zu schicken. Meiner Meinung nach ist es nicht möglich, eine plötzliche Abmeldung, die durch ein Funkloch ausgelöst wurde zu unterscheiden von einer Zerstörung des Handys, die ebenfalls eine plötzliche Abmeldung zur Folge hätte. Ermittlungsbehörden werden solche Erkenntnisse auch nicht öffentlich machen. Das wäre klassisches Täterwissen.
Also ich finde es ziemlich überzeugend, dass man nicht feststellen kann, ob ein Handy in ein Funkloch kam oder zerstört wurde und dass man die Öffentlichkeit nicht über so was informiert hat. Allerdings hat die Polizei ja erst deutlich später die Staatsanwaltschaft eingeschaltet, wenn sie aber festgestellt hätten, dass das Handy abrupt aus dem Netz ging hätten sie doch vermutlich schon früher ein Verbrechen in Betracht gezogen. Täterwissen gibt es ja auch erst, wenn man ein Verbrechen in Betracht zieht. Oder die Polizei hätte mit diesem Wissen gezielter nach Orten ohne Funk gesucht, aber eigentlich haben sie ja erstmal einfach nur den Wald abgesucht. Irgendwie scheint es mehr Sinn zu ergeben, dass wenn man das feststellen kann, es nicht festgestellt wurde, ergo das Handy einfach regulär ausging.
Wir wissen es nicht.
Ja wir wissen es nicht. Aber falls es stimmt, dass man hier zwischen "regulärem" und "irregulärem" Ausschalten unterscheiden kann, dann finde ich es deutlich wahrscheinlicher, dass es "reguläres" Ausschalten war. Ansonsten hätte man gleich nach Verbrechen oder in Tunneln&in Gewässern gesucht. Natürlich kann "reguläres" Ausgehen immer noch viel bedeuten. (wobei ich dein Szenario auch recht wahrscheinlich finde, vmtl. das wahrscheinlichste).
Ein "reguläres Ausgehen" könnte auch heißen: Der Akku war irgendwann leer, und das Handy schaltete sich kurz davor selbst ab. Das könnte z. B. der Fall sein, wenn Yolanda irgendwo verunfallte und nicht mehr in der Lage war, ihr Handy zu benutzen. Ehe man überhaupt auf die Idee einer Ortung kam, war das Handy schon lange aus und man kann nun nur noch sagen, in welcher Funkzelle sie zuletzt war, was ein ziemliches großes Gebiet sein kann. Persönlich halte ich dieses Szenario für am wahrscheinlichsten. Einfach aufgrund ihrer Erkrankung und der Information, dass sie schon einmal eine Nacht nicht nach Hause kam. Wenn diese Informationen stimmen und nicht dramatisiert wurden, um die Dringlichkeit der Suchmaßnahmen zu erhöhen.
Auch nochmal danke an @MissMarple! Ich frage mich gerade ob die Polizei einfach nur gesagt hat: bei den Kameras im Kassenbereich wurde sie nicht gesehen und daraus wurde dann: sie war nicht bei Ikea von den Journalisten geschlossen. In Wirklichkeit wurde sie aber auf kameras beim Ikea gesichtet - deswegen auch das Plakat. Hier gibt es schon merkwürdige Infos seitens der Polizei.
Oder ich steigere mich gedanklich gerade da einfach rein ;)
"Die Leipziger Studentin war das letzte Mal vor knapp drei Wochen gesehen worden. Sie wollte von ihrer WG in der Südvorstadt zu Ikea in Günthersdorf fahren, um einzukaufen. Ob sie dort ankam, dazu wollte der Sprecher der Staatsanwaltschaft keine Angaben machen. Auch zur Frage, ob sie ein öffentliches Verkehrsmittel nutzte, halten sich die Behörden inzwischen aus ermittlungstaktischen Gründen bedeckt. Die Polizei hatte zunächst mitgeteilt, Yolanda habe vermutlich einen Bus der Linie 131 vom Westplatz nach Günthersdorf genommen.https://www.lvz.de/Leipzig/Polizeiticker/Polizeiticker-Leipzig/Yolanda-Klug-vermisst-Taucher-suchen-Kanal-bei-Leipzig-ab
In der Umgebung des Möbelhauses war bereits am Dienstag ein Tümpel von Tauchern abgesucht worden. In der vergangenen Woche hatte ein Großaufgebot der Polizei mit Spürhunden nach der 23-Jährigen gesucht. Yolanda ist bereits seit dem 25. September vermisst."
Wenn die Staatsanwaltschaft eine Straftat nicht mehr ausschließt, gibt es sicher ein paar Hinweise mehr.
Entscheidend wäre halt noch ob die Kameras nur aufnehmen, oder auch aufzeichnen und wie lange Aufzeichnungen aufbewahrt werden, falls es welche gibt. Weißt du da zufällig was darüber?MissMarple1 schrieb:Hallöchen...ich möchte gerne noch einen kurzen Kommentar wegen der Frage zu der Kamera -Überwachung bei Ikea äußern.Habe als Studentin in drei verschiedenen Filialen gearbeitet und in allen drei war nicht nur im Kassenbereich eine Videoüberwachung. Selbst der Außenbereich (zusätzlich zum Ein- und Ausgang) wird ausreichend überwacht.
Keine Angst, die lesen hier sicher mit. Da wo Menschen arbeiten passieren Fehler. Man hofft doch, dass hier keine Ermittlungspannen passieren.
Das ist eher unwahrscheinlich. Warum sollte sie dann ihren Mitbewohnern sagen, dass sie zum IKEA fährt und sich zudem an dem Abend noch verabreden?
Menschen tun viele Dinge die man sich nicht erklären kann. Bei dem Ort dachte ich eigentlich nur an die gute Anbindung an die Autobahn.
Kann mir - auch aufgrund der bekannten Problematik mit den Ohnmachtsanfällen - auch schlecht vorstellen, dass sie so lax damit umgegängen sein soll, ob ihr Handyakku nun leer oder voll ist.
Finde ich merkwürdig.
Evtl ist dies die Erklärung dafür, warum Yolanda Arabisch sprach - wurde hier im Theard schonmal thematisiert, dass dies doch außergewöhnlich sei.
Oder aber sie schließen eine Straftat einfach nicht mehr aus, weil es mittlerweile nun doch schon eine Weile keinerlei Lebenszeichen mehr von Yolanda gab.
