Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

Kielius schrieb:Interessant wäre zu erfahren, was denn konkret auf ein Verbrechen hindeuten könnte.

Und was auf Suizid?

Wir drehen uns im Kreise. Es wäre schön, wenn du mit deiner Meinung weniger "offensiv" umgehst.

lottilott schrieb:Das passt alles nicht. Mein Nachbar hat vor Jahren Suizid begangen. Der war vorher psychisch auffällig. Ist eines Nachmittags aus dem Haus gegangen und kam nicht wieder. Sprang von der Brücke. Er hat nichts mitgenommen.

Du kannst aber nicht von deinem Nachbarn auf andere Menschen mit suizidaler Absicht schließen.

Manche Menschen suizidieren sich zuhause oder in der Nähe, einige fahren weiter weg. Manche nehmen Gegenstände mit, andere lassen alles zuhause. Manche putzen vorher die Wohnung oder schreiben Abschiedsbriefe, einige machen noch kurz vorher Zukunftspläne, buchen Reisen oder ähnliches. Da gibt es so viele verschiedene Varianten, weil Menschen eben einfach unterschiedlich denken und handeln.

Mir fällt partout nicht ein, was bei Yolanda gegen einen Suizid sprechen soll.

dystron schrieb:Eine Leiche, die auf einer steinigen Erhöhung im Wald gefunden wird, die 200m von der nächsten autozugänglichen Stelle entfernt liegt, wird eher nicht von einem Mörder entsorgt worden sein.

Es sei denn, der hat eben diesen Gedankengang auch und arrangiert das absichtlich so.
Eine Möglichkeit übel zu verunfallen, wäre noch, dort ohnmächtig zu werden und so bewusstlos in ein Rudel Wölfe zu geraten bei Einbruch der Dämmerung. So es denn dort ein Rudel gibt bei den Pferden, ist das sicher schon etwas dreister unterwegs, wenns eben schon an Pferde gewöhnt ist.
Dann blieben da auch nicht viele Knochen über, und nach so langer Zeit wäre sicher kaum noch festzustellen, ob schon vorher tot. Da steht dann einfach "Tierfraß," im Befund.

lottilott schrieb:Auch, wenn du das nicht wahrhaben möchtest, ist das der DERZEITIGE Ermittlungsstand. Mehr nicht.

Du tust gerade so, als wäre das nichts Bedeutendes. Das ist der Ermittlungsstand nach 3 Jahren Ermittlungsarbeit und 1 Woche Untersuchungen an Fundort und Leiche. Das sind viele Meter Ermittlungsakten voll mit Belegen, Beweisaufnahmen, Gesprächsprotokollen etc.
Es gab in den drei Jahren mehrere TV-Fahndungen. Auch deren Resultate sind in den derzeitigen Ermittlungsstand eingegangen.
Alles ohne jeden Hinweis auf Fremdeinwirkung.
Finde ich persönlich sehr beeindruckend.

redsherlock schrieb:Ich hatte ja gefragt, ob man mit dem Auto herankommt. Okay, 200m. Aber siehe doch etwa den Fall Sonja Engelbrecht. Da hat der Mörder offenbar auch keine Mühen gescheut.

Das war nur ein Beispiel, für eine Auffindesituation, wo es sich eher um Suizid als Mord handeln dürfte. Ich weiß nicht wie, wo Yolanda gefunden wurde, nur dass es abseits des Weges gewesen wäre in unwegsamen Gebiet.

Mich würd es auch ziemlich interessieren, wie gut man an den Ort ran kommt.
In einem Video von dieser Stiftung sieht es allerdings wirklich ziemlich naturbelassen aus. Sogar kaum PKW-kompatible Forstwege.

@dystron
Es gibt zum Beispiel auch Fälle von Beihilfe zum Suizid. Yolanda wollte sterben und jemand hat ihr dabei geholfen. Somit müsste niemand ihre Leiche in den Wald verbracht haben, trotzdem wäre ein Verbrechen geschehen.
Das mag für diesen Fall vielleicht weit hergeholt sein, ausgeschlossen wäre es aber nicht.

Kielius schrieb:Alles ohne jeden Hinweis auf Fremdeinwirkung.

Und was ist Deine Meinung zum Esslinger BMW bzw Mercedes?

Pony2.4 schrieb:Ich frage mich, ob denn Yolandas Portemonnaie gefunden wurde. EC-Karte, Perso.

Für mich liegt auch nah, dass es sich um persönliche Habseligkeiten von Yolanda handelte. Z.B. Täschchen oder Rucksack, Geldbörse, Papiere, Schminkzeug. Was junge Frauen halt so bei sich haben.

redsherlock schrieb:Was war 5 Wochen vorher? Die Ohnmacht im Schwarzwald?

Ja. Und da wurde sie mit Hundestaffeln und Hubschraubern mit Wärmebildkamera gesucht und angeblich, aber an der Stelle sind die Berichte widersprüchlich, sei sie am Morgen durch Handyortung gefunden worden - bis zum Morgen war das Handy auch aus.
Falls das auch ein Suizidversuch war, hatte sie dadurch gelernt, dass das Handy ihr einen Strich durch die Rechnung machen kann.

lottilott schrieb:Wieso sollte ich mein Handy ausschalten, wenn ich Suizid begehe?

Weil Yolanda ein medizinisches Problem hatte, war die Polizei verpflichtet, bei einer Vermisstenmeldung sofort nach ihr zu suchen. Und das taten sie ja auch. Selbstverständlich versucht sie dann auch ihr Handy zu orten. Wenn sie sich umbringen will und aber geortet wird, kann sie eben "zu früh" gerettet werden.

Darüber hinaus könnt man sie auch später schneller auffinden, wenn das Handy an war, indem man die Funkzelleinwahlen und ggf GPS und ähnlichen Schnickschnack nachträglich rückverfolgt. Je nachdem wie sie - gesetzt sie wollte sich umbringen - darüber dachte, ob sie gefunden werden will, könnte es ja sein, dass sie das nicht wollte. Vielleicht, um ihren Angehörigen eine Illusion zu lassen.
Heißt ein/e Suizident*in kann schon bevorzugen das Handy auszustellen.

Ein Mörder würde natürlich auch kein Interesse an einer Rückverfolgbarkeit haben.

Ein gutes Beispiel, was für kuriose und nicht nachvollziehbare Dinge Menschen in suizidaler Absicht tun, ist meiner Meinung nach das hier:

theforeigner schrieb am 06.09.2017:Der Wasserdurchlass gehört zu einer nie fertig gestellten Autobahn.
Gestern wollten Geocacher in dieser Röhre etwas verstecken und sind deshalb in diese reingekrochen.

Soweit ich es richtig verstanden habe, wurde in der Röhre eine Kunststoffwand, mit Bauschaum komplett verschlossen, angebracht.
Was eigentlich dort überhaupt nicht üblich ist.

Skelett in Wasserdurchlass gefunden in Gräfendorf (Beitrag von theforeigner)

Der Mann hat sich mit Hilfe von Bauschaum einen "versteckten Raum" in das Rohr gebaut und sich dann suizidiert. Er wurde jahrelang nicht gefunden.

Da ist es doch nun wirklich nicht ungewöhnlich, eine Weile mit der Bahn in ein schönes Naturschutzgebiet zu fahren und das Handy auszuschalten.

Das bereits nach drei Jahren schon vom harten Schädel aber nur noch der Kieferknochen da sein soll, DAS finde ich schon ungewöhnlich.
Gibt es dort Wildschweine, oder eine wirklich tiefe Schlucht/Steilhang, dass derartige Zerstörung anrichtet?
Ich hoffe mal, es wird ansonsten noch weiter gesucht, auch z.B. in/an bekannten Fuchsbauten dort um zu.

redsherlock schrieb:Was haben die 3 Jahre damit zu tun?

Das ist ein ganz wichtiger Punkt, den du da ansprichst.
Auch die 3 Jahre Ermittlungsarbeit am Vermisstenfall haben keine Hinweise auf eine Fremdeinwirkung (sprich Entführung, Verschleppung, Vergewaltigung, Bedrohung, Tötung etc.) ergeben.
Und das ist in der Tat ein sehr gewichtiges Argument für ein Szenario ohne Beteiligung Dritter.

@dystron
Sie hätte ihr Handy einfach in der WG lassen können. Verstehst du was ich meine? Handy ausschalten oder in der WG lassen, kommt auf das gleiche drauf raus. Sie wollte/ sollte nicht gefunden werden. Sie kann jedoch auch bewusst verabredet gewesen sein.

lottilott schrieb:Sie hätte ihr Handy einfach in der WG lassen können. Verstehst du was ich meine. Handy ausschalten oder in def WG lassen, kommt auf das gleiche drauf raus.

Wäre auch ein bisschen auffällig, wenn sie ohne Handy das Haus verlassen hätte, oder?
Sie wollte ja, das erstmal keiner Versacht schöpft und alles normal wirkt.

redsherlock schrieb:Du tust hier so, als sei das das offizielle Endergebnis der Ermittlungen. Nein, das ist ein (früher) Zwischenstand. Der zudem ganz wertneutral formuliert ist. Letztlich deutest *du* in die Aussagen der Ermittler einen Suizid.

Nö. Das ist vielleicht deine Interpretation. Aber nicht das, was ich geschrieben habe.

redsherlock schrieb:Wir drehen uns im Kreise. Es wäre schön, wenn du

Du hattest hier geschrieben, dass du ein Verbrechen für wahrscheinlich hältst und einen Suizid für unwahrscheinlich.
Daraufhin bat ich dich um deine Anhaltspunkte für diese Meinung.
Wenn du nicht darüber diskutieren möchtest oder nur dein Bauchgefühl äußern wolltest, dann ist das auch okay.

@Karajana
Das weißt du doch gar nicht. Das vermutest du nur.