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Elisa Pilarski - Mord oder Tod durch Hunde

9.220 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wald, Frankreich, Hunde ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Elisa Pilarski - Mord oder Tod durch Hunde

Elisa Pilarski - Mord oder Tod durch Hunde

17.02.2020 um 22:26
@NaCa
Ernst gemeinte Frage: Ist es für solche Hunde eventuell entscheidend wie der Halter sich mit ihnen fühlt? Das Statement von Elisa über den Malinois-Halter ist ja schon ein wenig aggressiv. Kann das auf einen Hund übertragen werden, bzw. sind diese Rassen dafür empfänglicher?


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Elisa Pilarski - Mord oder Tod durch Hunde

17.02.2020 um 22:26
ich bin auch sehr gespannt ob es zum Fraß kam. das halte ich für noch ungewöhnlicher.
Zumindest wenn es von den Jagdhunden ausgegangen wäre.
Das würde dann heißen dass direkt eine Anzahl von Hunden ein fehlgeleitetes Beutefangverhalten haben (was oft der Grund ist für tödliche Unfälle im Zusammenhang mit Kindern die nicht der Familie angehören.
Das hat nichts mit Aggressionsverhalten zu tun. Die Katze ist auch nicht aggressiv der Maus gegenüber...)



Bei einer Tötung durch Aggression würde es nicht zum Fraß kommen. Die Verhaltenskette Hetzen - Stellen/Kampf - Töten - Fressen- wird. bei Tötungen durch Aggressionen (z.B. wäre es zu einem Kampf zwischen Curtis und den Hunden gekommen und Elisa wäre dazwischen geraten, nicht ausgeführt. Diese wäre sozial motiviert gewesen.
Daher halte ich dies für sehr abwegig.

Was ich mir gut vorstellen kann ist dass es durch Schüttelbewegungen zu massiven Rissverletzungen gekommen ist. Die auf den ersten Anblick wie Fraß aussehen.

Auch Jagdhunde die eine bereits tote Elisa fnden und dann - während der Jagt- von ihr fressen halte ich für Äußerst abwegig. Die Hunde sind wenn sie im Jagdfieber sind derart auf adrenalin, es gibt nichts besseres als das wild zu finde. Jeder der einen jagtlich hoch ambitionierten Hund hat, weiß das. Den kann man nicht mit einem Leckerlie ablenken.

Aber wir werden sehen.


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Elisa Pilarski - Mord oder Tod durch Hunde

17.02.2020 um 22:26
Zitat von MmeZsaZsaMmeZsaZsa schrieb:unerheblich
enttarnt worden
Wo das bitte? Curtis kann doch auf der Couch gelegen haben, aber eben nur Curtis.
Zitat von MmeZsaZsaMmeZsaZsa schrieb:Erstens waren alle anderen Hunde des Paares auch übermäßig aggressiv, was quasi zu einer "Normalität des Hochaggressiven im Alltag" geführt haben dürfte
Auch das, wo steht das?

Agression beim Hund, ist ersteinmal total normal.
Mehr muss man dazu nicht sagen.


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Elisa Pilarski - Mord oder Tod durch Hunde

17.02.2020 um 22:29
Zitat von MmeZsaZsaMmeZsaZsa schrieb:. Kann das auf einen Hund übertragen werden, bzw. sind diese Rassen dafür empfänglicher?
Das hat mit Rassen nichts zu tun. Wenn ich am Ende der Leine unsicher werde, gebe ich leider den meisten Hunden einen Auftrag, Sprich, er merkt, man wir unsicher und ich komme ins Schwimmen, dann hat er den Auftrag, due Situation zu klären.
Typisches Beispiel, der sogenannte Leinenrambo.


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Elisa Pilarski - Mord oder Tod durch Hunde

17.02.2020 um 22:32
@MmeZsaZsa

Selbstverständlich hat der Halter auch immer (meist) einen Einfluss auf die Situation(bei jeder Rasse!). Man kann deeskalierend einwirken (Situation verlassen, Hund ablenken, ruhig sein etc.)... oder versuchen einen hochaufgeputschten Hund durch aversive Reize/Maßreglung zu stoppen.

Das kann funktionieren, kann aber auch sehr gefährlich werden und die Situation eskalieren lassen.


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Elisa Pilarski - Mord oder Tod durch Hunde

17.02.2020 um 22:32
@davyjones08

Ich fragte aufgrund welcher Tatsachen wir davon ausgehen, dass Curtis grundsätzlich auf andere Hunde aggressiv reagiert.

Deine Antwort schien mir zu sinngemäß zu sein "weil Elisa im Statement über den Malinois schrieb, der könne froh sein dass sie Curtis nicht dabei hatte"

Da sie das allerdings gar nicht über Curtis sondern allgemein über ihre anderen Hunde geschrieben hat, erweitert sich dann natürlich auch die These auf alle andren Hunde des Paares. Muss ja logischerweise so sein.

Ergo sind alle Hunde von Christophe und Elisa grundsätzlich aggressiv gegenüber anderen Hunden, mit Ausnahme von Chivas.
Einen anderen logischen Schluss lässt Deine Begründung m.E. nicht zu, und ich finde das auch sehr passend,

Und wie man das nennen will, wenn alle Hunde in einem Haushalt (bis auf einen) grundsätzlich aggressiv auf andere Hunde reagieren - ich finde, der Ausdruck passte zur Veranschaulichung ganz gut.


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Elisa Pilarski - Mord oder Tod durch Hunde

17.02.2020 um 22:38
Zitat von MmeZsaZsaMmeZsaZsa schrieb:Ich fragte aufgrund welcher Tatsachen wir davon ausgehen, dass Curtis grundsätzlich auf andere Hunde aggressiv reagiert.
Grundsätzlich auf jeden kann keiner wissen.
Aber Hundehalter machen Fotos, ständig und überall.
Es gibt Fotos, von ICE, dem Border und dem Wuschelhund.
Aber keine Fotos, wo alle Hunde von den Beiden drauf sind.
Auf dem meisten Fotos von Elisa, ist eh immer nur ICE, zu sehen.

Es gibt ja Fotos von den Hunden, aber fast ausschließlich nur Einzelaufnahmen.


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Elisa Pilarski - Mord oder Tod durch Hunde

17.02.2020 um 22:39
Zitat von MmeZsaZsaMmeZsaZsa schrieb:@.romy.
Die Äußerung von Christophe darüber, dass Curtis frei im Haus lebte, ist von @davyjones08 als unerheblich
enttarnt worden. Erstens waren alle anderen Hunde des Paares auch übermäßig aggressiv, was quasi zu einer "Normalität des Hochaggressiven im Alltag" geführt haben dürfte, und zweitens bedeutet das Verhalten indoor nichts für das Verhalten outdoor.

Wir müssen unsere Ansichten wirklich korrigieren.
Jedem seine Meinung :-D ;-)
Dass Christophe die Jäger vor seinem "bösen" Hund gewarnt hat, lässt sich auch dadurch erklären, dass Curtis zu dem Zeitpunkt schon durch eine übermächtige Hundenmeute "getriggert" wurde.

Ansonsten wie gehabt:
Curtis lebte mit 3 weiteren Hunden, am Ende mit 4 weiteren Hunden im Haus (wie wahrscheinlich ist es, dass nur Curtis, und nicht die anderen Hunde im Haus lebten?)
Curtis nahm an Wettbewerben und Ausstellungen teil.
Die schwangere Elisa ging allein mit ihm in den Wald.
Ich sehe keine Veranlassung, den Hund generell als aggressiv einzuschätzen.


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Elisa Pilarski - Mord oder Tod durch Hunde

17.02.2020 um 22:43
@.romy:

Die Hunde können auch ALLE problemlos im Haus gelebt haben. In Boxen/Kenneln mit Freilauf zu unterschiedlichen Zeiten. Völlig normal und üblich. Nicht nur bei "diesen" Hunderassen.

Dafür braucht es keinen Zwinger.

Und Curtis hätte trotzdem "im Haus" gelebt.

Die schwangere Elisa ging mit ihm alleine im Wald. Richtig. Und ließ den anderen Hund im Auto. Warum bei 2 gut erzogenen und verträglichen Hunden? Ist ja doppelt Arbeit.


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Elisa Pilarski - Mord oder Tod durch Hunde

17.02.2020 um 22:49
Ich korrigiere, nach Hause gebracht. Kommt für mich aber aufs gleiche raus.


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Elisa Pilarski - Mord oder Tod durch Hunde

17.02.2020 um 22:49
Zitat von NaCaNaCa schrieb:Die schwangere Elisa ging mit ihm alleine im Wald. Richtig. Und ließ den anderen Hund im Auto. Warum bei 2 gut erzogenen und verträglichen Hunden? Ist ja doppelt Arbeit.
Ich kenne mich mit den französischen Tiergesetzen nicht aus. In Deutschland gibt es Bundesländer, die untersagen mehr als einen Listenhund gleichzeitig auszuführen.

Zitat:
Ge- und Verbote, die der Halter eines gefährlichen Hundes gemäß des Landesgesetz über gefährliche Hunde (LHundG) zu beachten hat:
7. Er darf nicht mehrere gefährliche Hunde gleichzeitig ausführen.
Quelle:
https://ltk-rlp.de/sites/default/files/hilfenundanleitungen.pdf


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Elisa Pilarski - Mord oder Tod durch Hunde

17.02.2020 um 22:52
@.romy

Ah ok, das könnte natürlich sein. dann nehme ich den Punkt auf jeden fall zurück.


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Elisa Pilarski - Mord oder Tod durch Hunde

17.02.2020 um 22:59
Ich denke zwar nicht wie @.romy., dass es "merkwürdig" ist, aber dass es hier einen gravierenden Unterschied macht, denn im Original heißt es nicht, "ich habe in den Zeitungen gelesen", sondern ""J'ai pu lire dans les journaux...", was mit "Ich konnte in den Zeitungen lesen..." zu übersetzen ist. Für mich ist das eine gewisse Distanzierung von sogenannten "Medienfakten". Und Anwälte achten sicherlich penibel genau auf die Formulierung.
Zitat von .romy..romy. schrieb:Tussinelda schrieb:
Me Caty Richard, die Anwältin der Mutter des Opfers, wurde am Set von BFM TV eingeladen und sprach über diesen sehr komplexen Fall! "Ich habe in den Zeitungen gelesen, dass Curtis Elisa mehrmals oder mindestens zweimal gebissen hat. Also ja, Curtis ist ein Verdächtiger.
Zitat von .romy..romy. schrieb:Immerhin hat sie es in Zeitungen gelesen, und nicht im Kaffeesatz.
Man kann natürlich etwas in Zeitungen lesen, und daraus Schlussfolgerungen ziehen, muß man aber nicht.
Vor allem gilt es zu bedenken, dass sie nicht wie wir privat den Fall verfolgen und diskutieren.
Gibt es sonst niemanden, dem das "merkwürdig" vorkommt
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:https://www.closermag.fr/vecu/faits-divers/elisa-pilarski-tuee-si-son-chien-curtis-etait-coupable-que-se-passerait-il-10...



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Elisa Pilarski - Mord oder Tod durch Hunde

17.02.2020 um 23:03
Zitat von .romy..romy. schrieb:beschäftigt
Tussinelda schrieb:
Me Caty Richard, die Anwältin der Mutter des Opfers, wurde am Set von BFM TV eingeladen und sprach über diesen sehr komplexen Fall! "Ich habe in den Zeitungen gelesen, dass Curtis Elisa mehrmals oder mindestens zweimal gebissen hat. Also ja, Curtis ist ein Verdächtiger.
Immerhin hat sie es in Zeitungen gelesen, und nicht im Kaffeesatz.
Man kann natürlich etwas in Zeitungen lesen, und daraus Schlussfolgerungen ziehen, muß man aber nicht.
Vor allem gilt es zu bedenken, dass sie nicht wie wir privat den Fall verfolgen und diskutieren.
Gibt es sonst niemanden, dem das "merkwürdig" vorkommt?

Und zu den angeblichen Bissen:
Elisa ist also mindestens 2 mal von Curtis gebissen worden, und geht allein mit ihm in den Wald... auch diese Vorstellung finde ich sonderbar.
Und es gilt zu hinterfragen, war sie mit Curtis allein, als er sie mindestens 2 mal gebissen hat?
Ansonsten wäre Ice doch wohl dazwischen gegangen.

Es kann sein, dass Curtis Elisa in der Tat mehrfach gebissen hat, ich für meinen Teil stelle das in Frage.
Das hat die Anwältin in dem Interview bei BFM TV nicht gesagt; das gibt das Magazin (Closer) einfach falsch wieder.

Sie sagte: "Ich habe in den Zeitungen gelesen, dass Curtis mehrfach gebissen hat, mindestens zweimal. Das wird geschrieben, das wird gesagt." Von Elisa war nicht die Rede.

In dem Video bei Minute 37.30 https://www.bfmtv.com/mediaplayer/video/pilarski-verite-imminente-1602-1223056.html


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Elisa Pilarski - Mord oder Tod durch Hunde

17.02.2020 um 23:06
Zitat von kollbergkollberg schrieb:Das hat die Anwältin in dem Interview bei BFM TV nicht gesagt; das gibt das Magazin (Closer) einfach falsch wieder.

Sie sagte: "ich habe in den Zeitungen gelesen, dass Curtis mehrfach, mindestens zweimal, gebissen hat. Das wird geschrieben, das wird gesagt." Von Elisa war nicht die Rede.
Das klingt schon ganz anders, und wirkt auf mich nicht mehr sonderbar.
Danke für die Richtigstellung.


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Elisa Pilarski - Mord oder Tod durch Hunde

18.02.2020 um 01:28
Zitat von Hercule-PoirotHercule-Poirot schrieb:Un transport sur les lieux, c'est à dire retourner sur le lieu du crime ou du délit puisqu'en l'espèce il s'agit pas d'un crime ...
Kurz noch ein wenig juristischer Senf, den ich hier zugeben will, damit das Thema nicht eines Tages noch mal wiederkommt. Genau wie in Deutschland auch werden in Frankreich Verstösse gegen Gesetze, die vom Staat geahndet werden können, in Kategorien unterteilt, und zwar in "Regelverstoss" "contravention" (in Deutschland: Ordnungswidrigkeit), in "Vergehen" "delit" (D: Vergehen) und in "Verbrechen" "crime" (D: Verbrechen).

Das hat den Sinn, die Straf-Grenzen und vor allem die Zuständigkeit bestimmter Gerichte festzulegen. Die meisten Straftaten sind Vergehen, und man darf das keineswegs so verstehen, als seien die "harmlos." In Frankreich sind alle Straftaten, die maximal mit 10 Jahren Gefängnis bestraft werden können und keine reine Ordnungswidrigkeit sind, delits, also Vergehen. Dazu zählt auch die hier naheliegende "fahrlässige Körperverletzung."

Von einem Verbechen als juristischem Begriff würde man z.B. bei Mord sprechen, aber das ist hier in diesem Fall ja gar nicht relevant.

Umgangssprachlich wird freilich oft jede Straftat als Verbrechen bezeichnet, genau wie der Täter als Verbrecher. Das ist in Frankreich auch nicht anders.

Mit anderen Worten: das hier eingebrachte Zitat ist irrelevant, es zeigt nur, dass die Anwältin dargestellt hat, dass sie diese Unterschiede kennt, was zu erwarten ist :)


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Elisa Pilarski - Mord oder Tod durch Hunde

18.02.2020 um 03:46
Zitat von jaskajaska schrieb:Seit 9 Tagen erst, richtig?
er lebte die ganze zeit mit anderen Hunden, Ellul hatte ja mit Curtis 4.
Zitat von MmeZsaZsaMmeZsaZsa schrieb:Interessant, hier hat schonmal jemand geschrieben, Pitbulls oder American Staffordshire seien untereinander eher nicht verträglich.
was nicht stimmt
Zitat von .romy..romy. schrieb:Je nach Verletzung kann man erkennen, ob es zum Fraß kam, oder nicht.
Dabei rede ich noch nicht einmal von offensichtlichen fehlenden Teile, wie z. B. Ohren, oder Weichteile des Gesichts.
Je nachdem wieviel Gewebe fehlt bspw. von den Extremitäten, ist auch das ersichtlich.
das wage ich zu bezweifeln, dazu muss man schon eine gewisse Erfahrung mit so etwas haben
Zitat von NaCaNaCa schrieb:Für mich sind die Warnung von Christopher, Elisas Aussage, die fehlenden Gruppenbilder, der Maulkorb, sein Geschlecht und seine Rasse einfach Hinweise dass es so sein könnte (Curtis ein Problem mit (bestimmten) Artgenossen hatte).
seine Rasse? Das sind Vorurteile, sonst nichts
Zitat von .romy..romy. schrieb:Elisa ist also mindestens 2 mal von Curtis gebissen worden, und geht allein mit ihm in den Wald... auch diese Vorstellung finde ich sonderbar.
nee, ist sie nicht, aber wurde ja jetzt schon aufgeklärt
Zitat von MmeZsaZsaMmeZsaZsa schrieb:Erstens waren alle anderen Hunde des Paares auch übermäßig aggressiv, was quasi zu einer "Normalität des Hochaggressiven im Alltag" geführt haben dürfte, und zweitens bedeutet das Verhalten indoor nichts für das Verhalten outdoor.
was ist das denn für ein Mist? Welche Hunde des Paares waren überhaupt "hoch aggressiv"?


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Elisa Pilarski - Mord oder Tod durch Hunde

18.02.2020 um 07:36
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:seine Rasse? Das sind Vorurteile, sonst nichts
Nein das sind sie nicht. Das heißt nicht dass alle Staffs, Pits, Bulldoggen etc. grundsätzlich aggressiv gegenüber Artgenossen sind.

Das heißt nicht dass sie schlechtere Hunde sind, böse oder sonst etwas.

Viele sind äußerst verträglich. Die Wahrscheinlichkeit an Hunden die es aber nicht sind, ist anderen Rassen, die eine andere ursprüngliche Verwendung hatte, gegenüber aber höher.

Das kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen (unter anderem auch durch meine Arbeit in einer Hundepension) oder ich empfehle dir einfach mal die Notseiten der entsprechenden Hunderassen anzusehen (und dort unter "verträgt sich mit" anzugucken, oft steht da "bedingt verträglich", nur mir gegensätzlichem Geschlecht etc.)und diese mal mit den Notseiten von Hunderassen zu vergleichen die seit Jahrhunderten auf "Begleithund" selektiert wurden. Z.B. den Papillon. Oder mit Züchtern zu sprechen die auch offen über die negativen Seiten ihrer Rasse reden.

Verträglichkeit gegenüber Artgenossen war Jahrhunderte lang bei oben genannten Rassen kein Kriterium für die Selektion.
Im Gegenteil, Hunde die für Hundekämpfe genutzt wurden, wären mit einer ausgesprochenen Freundlichkeit anderen Hunden gegenüber wohl sehr unbrauchbar.

Nochmal: das heißt NICHT dass alles Pits und Co. grundsätzlich aggressiv gegenüber Artgenossen sind. Es sind auch "nur" Hunde.
Die Wahrscheinlichkeit dass von 100 Hunden aber ein paar dabei sind bei denen es so ist, ist aber größer als bei Hunderassen die seit langem den Selektionskriterien Freundlichkeit und Problemlosigkeit unterliegen.


Im übrigen finde ich es immer wieder sehr merkwürdig dass bestimmte Rasseeigenschaften - oder nennen wir es Dispositionen zu bestimmten Verhaltensweisen- bei manchen Rassen als vollkommen normal angesehen werden, bei anderen komplett geleugnet.

Niemand würde schief angeguckt werden wenn er schreibt dass Herdenschutzhunderassen, sagen wir mal Kuvasz oder Owtscharka zu territorialem Verhalten neigen und eher misstrauisch gegenüber Fremden sind (wobei es auch bei diesen Hunden Exemplare gibt die wunderpaare Therapiehunde sind und problemlos in der Stadt leben) oder Hütehunde wie z.B. der Border Collie schnell zum Überreizen neigt und eher sensibel ist(und da gibt es auch ganz entspannte Exemplare).

Da habe ich mich z.B. auch sehr über einen American Bulldog Züchter gefreut der offen und ehrlich auf seiner HP schrieb dass es sein kann dass die Welpen ab einem Alter von 3,4 Jahren unverträglich werden. Und ob man damit klarkommen würde.


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Elisa Pilarski - Mord oder Tod durch Hunde

18.02.2020 um 07:53
Zitat von NaCaNaCa schrieb:Im übrigen finde ich es immer wieder sehr merkwürdig dass bestimmte Rasseeigenschaften - oder nennen wir es Dispositionen zu bestimmten Verhaltensweisen- bei manchen Rassen als vollkommen normal angesehen werden, bei anderen komplett geleugnet.
Da kann ich Dir nur zustimmen. Das ist echt schon irrational faktenresistent derzeit.
Betrifft aber auch längst die anderen von Dir erwähnten Rassen.
Weil "genetische Disposition" manchen Leuten schlicht nicht ins ideologische Weltbild passt, wird da das Blaue vom Himmel runter phantasiert und so lange herumgebogen, bis es passt.

Am besten, man schiebt erstmal eine Umfrage vor, wer überhaupt schon mal intakte; geschlechtsreife Pitbull- und Staffrüden in Aktion erlebt hat. Da kommen einem hier echt starke Zweifel.


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Elisa Pilarski - Mord oder Tod durch Hunde

18.02.2020 um 08:10
@Tussinelda
Danke für die Richtigstellung.


Das hier stimmt aber so pauschal nicht.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:seine Rasse? Das sind Vorurteile, sonst nichts
Aus einer aktuellen Entscheidung des VGH München:


https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/Y-300-Z-BECKRS-B-2019-N-7296?hl=true
Der Kläger macht unter Bezugnahme auf das von ihm vorgelegte Gutachten von Frau Dr. Sch. vom 5. Januar 2018 im Wesentlichen geltend, eine Anknüpfung an Hunderassen bzw. rassespezifische Merkmale bezüglich der Annahme einer gesteigerten Aggressivität und Gefährlichkeit von Hunden sei wissenschaftlich nicht mehr belastbar. Dieses Gutachten kommt in seiner zusammenfassenden Beantwortung der Ausgangsfragen zu dem Ergebnis, die Annahme, Hunde bestimmter Rassen seien pauschal gefährlicher als Hunde anderer Rassen, sei nicht gerechtfertigt, ein Gen für „gesteigerte Aggression“ gebe es nicht, zumindest nicht ein als solches identifizierbares Gen, körperliche Merkmale, die die im Gesetz genannten Hunderassen/-typen für Menschen oder Tiere gefährlicher machten als nach Gewicht/Größe etc. vergleichbare andere Hunderassen/-typen, gebe es nicht, aggressives Verhalten (von Hunden) sei vielmehr ein multifaktorelles Geschehen, bei dem für jeden individuellen Hund die Faktoren individuell betrachtet werden müssten.
...
sondern die Gefährlichkeit eines Hundes für den Menschen vielmehr von einer Vielzahl von Faktoren, insbesondere der genetischen Disposition, bestimmten Zuchtmerkmalen, der Erziehung, Ausbildung und Haltung, situativen Einflüssen und vor allem von der Zuverlässigkeit und Sachkunde seines Halters, abhänge (BayVerfGH, E.v. 12.10.1994 - Vf. 16-VII-92 u.a. - VerfGH 47, 207/219 f.; BVerfG, U.v. 16.3.2004 - 1 BvR 1778/01 - juris Rn. 74). Auch das Gutachten von Frau Dr. Sch. vom 5. Januar 2018 kommt bei der Frage genetischer Ursachen für eine „gesteigerte Aggression“ zu dem keineswegs eindeutigen Ergebnis, dass es „sicherlich genetische Korrelate für Verhaltensmuster und Charaktereigenschaften gibt“, das „eine Aggressionsgen oder zumindest eine exakt definierte Gruppe von Genen, die für eine gesteigerte Aggressionsbereitschaft verantwortlich sind, bislang nicht gefunden wurde“, dass Untersuchungsergebnisse der letzten Jahre vermuten ließen, „dass es derartige Gene auch nicht gibt“, dass „aggressives Verhalten ein multifaktorelles Geschehen und kontextabhängig“ sei und zu den Faktoren, die das Zeigen von aggressivem Verhalten fördern, auch genetische Prädispositionen gehören - „aber nicht so, dass man pauschal ganze Rassen oder Zuchtlinien mit einem ‚übersteigerten Aggressionsverhalten‘ kategorisieren könnte“ (S. 8 des Gutachtens Sch., Bl. 80 der VG-Akte).
34
Damit wird aber die der gesetzlichen Regelung in Art. 37 Abs. 1 LStVG zugrunde liegende Annahme des Gesetzgebers, dass die Gefährlichkeit eines Hundes - neben anderen Faktoren, wie vor allem dem Verhalten des Hundehalters - durch rassebedingte Anlagen jedenfalls mitverursacht sein kann und dass dies auch nicht völlig unwahrscheinlich ist, wissenschaftlich gerade nicht widerlegt. Das vorhandene Besorgnispotential wird nicht in einer Weise infrage gestellt, die die Befugnis des Gesetzgebers, aus Gründen der Gefahrenvorsorge bei der Haltung von Hunden entsprechend typisierend und generalisierend tätig zu werden, verfassungsrechtlich ernstlich zweifelhaft erscheinen lässt (zum Zucht- und Handelsverbot für gefährliche Hunde nach § 1 Abs. 2 LHundG vgl. OVG RhPf, B.v. 6.5.2014 - 7 A 11079/13 - juris Rn. 16). Vor diesem Hintergrund war und ist der bayerische Gesetzgeber nicht gehalten, noch (immer) ungeklärte oder jedenfalls weitgehend ungeklärte naturwissenschaftliche Wirkungszusammenhänge bei aggressivem Verhalten von Hunden und dessen Ursachen selbst aufzuklären bzw. einen Erkenntnisfortschritt der Wissenschaft herbeizuführen (vgl. BayVGH, B.v. 13.12.2012 - 4 B 12.567 - juris Rn. 35 zur Pflicht des Normgebers bei der Besteuerung der Haltung von Kampfhunden).
35
Dem in der mündlichen Verhandlung vom Kläger gestellten hilfsweisen Beweisantrag, zum Beweis der Tatsache, dass Hunde der Rasse American Staffordshire Terrier nicht gefährlicher sind als andere Hunderassen, dass es bei diesen Hunden keine Gene für ein gesteigert aggressives Verhalten und auch keine körperlichen Merkmale gibt, die sie für Menschen oder Tiere gefährlicher machen als nach Größe oder Gewicht vergleichbare Hunderassen oder Hundetypen, ein Sachverständigengutachten einzuholen, war deshalb nicht nachzukommen. Zum einen ist die beantragte Beweiserhebung bezogen auf die hier zu beurteilende gesetzliche Grundlage des Art. 37 Abs. 1 LStVG mit dem dieser Norm zugrunde liegenden, auf das vorhandene Besorgnispotential abstellenden Schutzkonzept (siehe oben) in dieser Form schon nicht entscheidungserheblich. Zum anderen ist der Beweisantrag in Bezug auf die darin (wohl) mit enthaltene Tatsachenbehauptung, rassespezifische Merkmale und damit auch genetische Prädispositionen seien kein wissenschaftlich begründeter Anknüpfungspunkt für dieses Besorgnispotential bzw. den Gefahrenverdacht, als unzulässiger Ausforschungs- oder Beweisermittlungsantrag abzulehnen. Denn nach sämtlichen vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen spricht für die Annahme oder Behauptung, dass der genetischen Disposition von Hunden bezogen auf die Beurteilung der Gefährlichkeit keine Bedeutung zukommt, nicht einmal eine gewisse Wahrscheinlichkeit. Im Gegenteil bestätigt gerade auch das vom Kläger herangezogene Gutachten von Frau Dr. Sch. vom 5. Januar 2018 deren Mitursächlichkeit für gesteigert aggressives Verhalten von Hunden (S. 8 des Gutachtens Sch., Bl. 80 der VG-Akte).



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