Daniel W. (24) - Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts

HumerSimpson schrieb:Der pöpelnde Fußgänger wurde auf Höhe der Jugendherberge auf dem Radweg neben der Universitätsstraße gesehen.
Ist garnicht weit weg vom Tatot ein paar Tage später.

Interessanterweise habe ich vor ein paar Tagen genau diese Art von Täter vorgeschlagen. Auch eine mögliche "Route" habe ich hier aufgezeigt, wie jemand laufen könnte der in "dunklen Ecken" Streit sucht.


Tatsächlich sind sämtliche hier diskutierten Ortschaften ( Emil Warburg Weg in Kreuz, der Tatort, Uni Gelände, Studentenwald etc.) fußläufig ohne Weiteres zu erreichen. Wer Bayreuth kennt weiss, dass dies keine Entfernungen sind.

Die Vorfälle, die die Polizei durch Zeugenaussagen untersucht hat, sowie der Tatort stehen deshalb durchaus in einem räumlich zeitlichen Zusammenhang.

Ein flexibler Reisender? Mordtag mittwochs, annähernd gleiche Uhrzeit. Aktueller Fall in Dortmund. https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/4971/4690639

Tatsächlich scheint es Menschen zu geben, die im Hochsommer mit Handschuhen unterwegs sind.

Was mir darüber hinaus noch im Artikel des Kuriers aufgefallen ist war folgende Zeugenaussage:

Auch ein anderer Vorfall wenige Tage vor dem Mord erweckte das Interesse der Ermittler. Am Samstag, 15. August, beobachtete eine Zeugin einen Streit zwischen einem Radfahrer und einem Fußgänger. Der Radfahrer fuhr nachmittags zwischen 12 und 16 Uhr auf dem Radweg neben der Universitätsstraße in Bayreuth stadtauswärts. Ein „augenscheinlich fremder Mann“, so die Ermittler, lief zur gleichen Zeit auf dem Radweg in die entgegengesetzte Richtung. Während der Radfahrer auf Höhe der Jugendherberge am Fußgänger vorbeifuhr, pöbelte der Fußgänger den Radfahrer massiv an. Auch hier sucht die Polizei weiter nach Zeugen.

Warum wird hier betont, dass diese Person augenscheinlich fremd ist. Und was soll das überhaupt bedeuten?
Ist hier mit augenscheinlich fremd gemeint, dass er einen migrantischen Hintergrund hatte. Oder soll fremd nur unbekannt dem Radfahrer gegenüber bedeuten?

Interessant ist, dass der Täter offenbar polizeilich noch nicht einschlägig in Erscheinung getreten ist, es bei DNA und Fingerabdrücken noch nicht einmal einen Spur-Spur-Treffer gab.

Vermutlich ist er darum noch nicht lange übergeschnappt oder war bis vor Kurzem irgendwo untergebracht, wo er keinen Schaden anrichten konnte.

Sullyerna schrieb:Oder soll fremd nur unbekannt dem Radfahrer gegenüber bedeuten?

So interpretiere ich das. Vermutlich hat die Zeugin das aus der Reaktion des Radfahrers gefolgert (z. B. "Was wollen Sie überhaupt von mir?").

Sullyerna schrieb:augenscheinlich fremd

Damit ist bestimmt bloß gemeint, dass sich beide nicht kannten.

VanDusen schrieb:Vermutlich ist er darum noch nicht lange übergeschnappt

Es ließe sich leicht prüfen, ob ein psychisch Auffälliger, der vorher schon solche Ambitionen hatte, sich vor kurzem im Bezirkskrankenhaus aufgehalten hat und entlassen wurde.

Durch den heute so weit verbreiteten Drogen- und Alkoholmissbrauch (Alkohol ist Deutschlands Droge Nr. 1) kann doch leicht einer in diese Schiene rutschen und noch gar nicht vorher aufgefallen sein. Ich würde es mal als Radikalisieren im Zuge von Drogen und Alkohol bezeichnen.

xoxalb schrieb:Der Vorfall mit dem Hammer war im Stadtteil Kreuz, das ist aber weiter weg. Gut, das muss nichts heißen, denn so groß ist Bayreuth nicht. Der Täter kann überall im Stadtgebiet auftauchen.

Das sind 3,7 km zu Fuß.

x-aequitas schrieb:Das sind 3,7 km zu Fuß.

sag ich ja, das ist alles dieselbe Ecke.

Sicherlich zu Fuß machbar. Ich bin auch schon mal so eine Strecke durch die Stadt zu Fuß gelaufen. Da bist du aber hinterher kaputt. Ein junger Mensch schafft das sicher leichtfüßiger, ein Älterer eher nicht so.

Lothar schrieb:ja,

In der Erstaufnahmeeinrichtung Sankt Georgen in der Bayreuther Wilhelm-Busch-Straße sind über 100 Flüchtlinge untergebracht.

Ich würd den Verdacht jetzt aber nicht auf Asylbewerber lenken.

Ich auch nicht. Von dort sind es 2,3 km zu Fuß zum Fundort/Tatort.

xoxalb schrieb:Durch den heute so weit verbreiteten Drogen- und Alkoholmissbrauch (Alkohol ist Deutschlands Droge Nr. 1) kann doch leicht einer in diese Schiene rutschen und noch gar nicht vorher aufgefallen sein. Ich würde es mal als Radikalisieren im Zuge von Drogen und Alkohol bezeichnen.

Es bedarf einer langen Säuferkarriere, um einen Zustand zu erreichen, in dem man einerseits vollkommen enthemmt ist, andererseits aber körperlich noch gut genug koordiniert, um anderen gefährlich werden zu können. So wird man nicht von heute auf morgen, und in dem Prozess wird man sehr wahrscheinlich in Konflikt mit der Polizei geraten.

Auch "normale" BTM lassen die Nutzer nicht Jagd auf andere mit einem Hammer machen. Falls die Tat unter Drogeneinfluss stattfand, dürfte es etwas recht spezielles wie Flakka gewesen sein.
https://www.medmix.at/flakka/?cn-reloaded=1

VanDusen schrieb:etwas recht spezielles wie Flakka

Das klingt abartig gruselig wie im Horrorfilm. Das würde sicher noch unter Verschluss gehalten werden aus ermittlungstaktischen Gründen, wenn es derartige Verletzungen gäbe. Furchtbar, was es alles gibt.

xoxalb schrieb:Sicherlich zu Fuß machbar. Ich bin auch schon mal so eine Strecke durch die Stadt zu Fuß gelaufen. Da bist du aber hinterher kaputt. Ein junger Mensch schafft das sicher leichtfüßiger, ein Älterer eher nicht so.

Kommt drauf an, was man so gewöhnt ist. So eine Strecke und auch längere gehe ich jeden Tag und ich bin nicht mehr jung. Einfach ganz normal gehen im eigenen Tempo ohne sportlichen Ehrgeiz kann man fast unbegrenzt, auch in fortgeschrittenen Jahren, vorausgesetzt man ist nicht in irgendeiner Weise gehandicapt. Und macht nicht alles mit dem Auto :-)
Ein junger Mensch, wenn er zügig geht, braucht vielleicht eine gute halbe Stunde für 3,7 km. Das ist doch gar nichts.

Für mich deutet vieles auf einen psychisch kranken Täter hin - ich halte es für wahrscheinlich, dass Daniel W. ein Zufallsopfer war.

Ja, die Gegend da ist einsam, aber nicht so, dass da ab 22 Uhr niemand mehr ist: In relativer Nähe befindet sich ein Biergarten (Sudpfanne, die um 22 Uhr schließt), das Studentenwohnheim "Storchennest", sehr viele von Studenten bewohnte Apartments rund um dem Lise-Meitner-Platz und etwas weiter weg ein Hotel (Apart Hotel): Die Wahrscheinlichkeit dort auch nachts auf jemanden zu treffen ist imho gar nicht so unwahrscheinlich, da gerade Studenten gerne mal einen anderen Tagesablauf haben.

Im Zusammenhang mit einem schwer psychisch kranken Täter, finde ich folgende Meldung in der örtlichen Tageszeitung von gestern, 27.8., recht interessant, da es sich gerade bei Brandstiftern sehr oft um hochgradig narzisstische Psychopathen handelt- die Polizei indes hat noch keine Angaben über die Brandursache gemacht und ermittelt in alle Richtungen:

https://www.kurier.de/inhalt.grosseinsatz-der-feuerwehr-dachstuhl-der-werkstatt-fuer-behinderte-in-vollbrand.88c6ac5d-2352-4a57-ab11-c5ad45023b3c.html?fbclid=IwAR39xNBf3Jdflbs0tqgz7envfKMD4MyKu8OiDg6NqAnQQpx9SLYL5w2ViB8

In dem Video heißt es:

Neben dem Fahrrad und einem Helm finden die Beamten einen Hammer.

https://www.tvo.de/mediathek/kategorie/aktuelles/video/bayreuth-soko-radweg-bittet-um-weitere-hinweise/#

Bedeutet für mich, dass der Helm separat vorgefunden worden ist.

Nicht unbedingt. Es kann nur eine Aufzählung von den Gegenständen sein. Neben im Sinne von außer. Ich überlegte, ob die Motive seiner T-Shirts was zu bedeuten haben. War er nur ein Anhänger dieser harten Musik oder vielleicht jemand, der auf Horrorszenarien stand? Diese findet man oft in den Horror Survival Games, die ein Sparte im Gamesbereich sind. Wer trägt denn einen Sensenmann auf dem Shirt?

Sullyerna schrieb:Auch ein anderer Vorfall wenige Tage vor dem Mord erweckte das Interesse der Ermittler. Am Samstag, 15. August, beobachtete eine Zeugin einen Streit zwischen einem Radfahrer und einem Fußgänger. Der Radfahrer fuhr nachmittags zwischen 12 und 16 Uhr auf dem Radweg neben der Universitätsstraße in Bayreuth stadtauswärts. Ein „augenscheinlich fremder Mann“, so die Ermittler, lief zur gleichen Zeit auf dem Radweg in die entgegengesetzte Richtung. Während der Radfahrer auf Höhe der Jugendherberge am Fußgänger vorbeifuhr, pöbelte der Fußgänger den Radfahrer massiv an. Auch hier sucht die Polizei weiter nach Zeugen.

Das wurde von der Presse offenbar nicht ganz korrekt wiedergegeben. Die Formulierung "der ihm offensichtlich unbekannt war" wurde hinsichtlich Angreifer mit dem Hammer verwendet. Kann man sich im Video hier anhören/-sehen: https://www.tvo.de/mediathek/kategorie/aktuelles/video/bayreuth-soko-radweg-bittet-um-weitere-hinweise/#

x-aequitas schrieb:Die Formulierung "der ihm offensichtlich unbekannt war" wurde hinsichtlich Angreifer mit dem Hammer verwendet.

Bei beiden Vorfällen, dem mit dem Hammer bedrohten Mann und dem angepöbelten Radfahrer, war es wohl so, dass der Aggressor dem Opfer unbekannt war. Ansonsten wären diese Vorfälle auch kaum erwähnenswert.

In dem Video sagt der leitende Oberstaatsanwalt Martin Dippold:

Ich kann nur angeben, dass ein Messer zum Einsatz gekommen ist und möglicherweise ein Hammer. Andere Tathandlungen werden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt gegeben.

https://www.bayreuther-tagblatt.de/nachrichten_meldungen_news/24-jaehriger-bayreuther-getoetet-staatsanwaltschaft-geht-von-totschlag-oder-mord-aus/

Ich halte es für denkbar, dass der gefundene Hammer dem Täter gehört, dieser aber selbst nicht bei der Tat gegen das Opfer eingesetzt worden ist. Die taggleiche Beobachtung im Stadtteil Kreuz halte ich für äußerst relevant.

Dieser Nachsatz

Andere Tathandlungen werden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt gegeben.

lässt Übles befürchten. Als ob ein Messer und möglicherweise ein Hammer nicht schon genug wären, aber anscheinend waren sie das nicht.