Mysteriöse unbekannte Frau in Italien 2007 erhängt gefunden

Laut Anmeldebogen (siehe mein Beitrag von 21:40) gab es zum Eintrittspreis Ausgaben der Zeitschrift Lasers in Medical Science dazu. Vielleicht hatte sie diese unter dem Arm.

Wenn ich hier https://issuu.com/ileniareali/docs/articoli_dce15fa4d7b574 auf der 2. Seite unten den Abschnitt "Cosa c'era nella borsetta" richtig verstehe hatte sie nicht die ganze Zeitschrift in der Tasche
- nur den Artikel zum "Nano Lego"
- auf einem PostIt handschriftlich einen Absatz eines Artikels aus dem gleichen Heft (mit "I love Niels Bohr" auf der Rückseite)
- die Bestellkarte mit der Adresse von “Henrik Eis" auf der einen Seite und ”Victoria Vancouver Island British Columbia Canada” (passend zum Plan mit der markierten FOSS4G2007 Konferenz)

Die Karte ist auch merkwürdig - vermutlich nicht aus einer US-Ausgabe
- US Ausgaben haben keine USA unter der Empfänger Adresse
- Statt "PLACE STAMP HERE" "NO POSTAGE NECESSARY IF MAILED IN THE UNITED STATES"
- Beim Absender statt einzelner Felder "Postcode". "City" und "Country" nur ein Feld "City/State/Zip"

Meine erste Idee war, daß sie im September in Kanada war und das Heft von da mitgebracht hat
Dagegen spricht die Schreibweise "Postcode" - für Kanada wäre "postal code" richtig

FrankM schrieb:Wenn ich hier https://issuu.com/ileniareali/docs/articoli_dce15fa4d7b574 auf der 2. Seite unten den Abschnitt "Cosa c'era nella borsetta" richtig verstehe hatte sie nicht die ganze Zeitschrift in der Tasche

Du hast Recht, da steht: Seite mit einem Artikel ...

Bisher sind wir, aufgrund des im Eingangspost verlinkten Artikel, immer von einer gesamten Ausgabe ausgegangen.

Sie dürfte aber die gesamte Zeitschrift besessen haben, denn der Handgeschriebene Text von What Visions in the Dark of Light stammt aus der gleichen Ausgabe.

Wie wahrscheinlich ist es, dass so eine Fachzeitung in irgendeinem Wartebereich (z.B. Arzt, Flughafen) ausliegt?

Noch eine Überlegung

Das hatte ich ja schon gepostet (Stammt vom Tag nach der FOSS4G2007)

FrankM schrieb am 08.08.2021:Könnte sie die Frau im Hintergrund auf dem Bild sein?

https://www.flickr.com/photos/mloskot/1470309081/

Ich hatte überlegt warum sich die unbekannte Frau umgedreht hat.

Das Bild ist kurz vorher aufgenommen

https://www.flickr.com/photos/mloskot/1471165810/in/photostream/

Der Fotograf und die junge Frau rechts stammen aus Polen.

Wenn die Frau auf dem Foto die "donna senza nome" ist und sie wie teilweise angenommen aus Polen stammt -
dann hätte sie einen Grund gehabt sich umzudrehen wenn Mateusz und Pantera auf Polnisch miteinander geredet haben.

Klingt plausibel, aber ich kann zwischen der Frau auf dem Bild und dem der Unbekannten keine Ähnlichkeiten feststellen. Von der Haarfarbe mal abgesehen, hat die Dame aus Vacouver offensichtlich krause Haare. Die in einem Kurzhaarschnitt zu bändigen wäre wohl ein Kunstwerk. Auch das Gesicht kommt mMn nicht hin.

Allerdings sehen die Haare unserer Unbekannten gefärbt aus. Zumindest sind keine grauen Ansätze zu erkennen. Wenn das mit ca. 55 noch ihre Naturhaarfarbe war, könnte man glatt neidisch werden.

jule78 schrieb:Bisher sind wir, aufgrund des im Eingangspost verlinkten Artikel, immer von einer gesamten Ausgabe ausgegangen

Vermutlich deswegen.

HennyHow schrieb am 05.08.2021:* Eine Ausgabe von Scientific Amerika, in welcher eine Karte mit Abowunsch ausgefüllt ist an ""Henrik Eis Box 211 - 85547 Payson AZ USA"

Als Zahlungsoption ist übrigens Kreditkarte angekreuzt wurden.

e barrata I' opzione per il pagamento con carta di credito

Quelle: https://issuu.com/ileniareali/docs/articoli_dce15fa4d7b574

@jule78
Die Verlage können durchaus ältere Ausgaben dorthin schicken zur kostenlosen Verteilung. Nur weil sie nicht ganz aktuell sind, sind Fachmagazine ja nicht veraltet.

Ich dachte, sie hätte die Abokarte ausgefüllt, warum auch immer.

Gibt es hier auch Zweifler hinsichtlich Selbstmord?

Enterprise1701 schrieb:Gibt es hier auch Zweifler hinsichtlich Selbstmord?

Was heißt schon "Zweifler"... Ich schließe mich nur nicht der häufig zu erlebenden Praxis an, bei Nichterkennen einer Fremdeinwirkung automatisch von Selbstmord auszugehen. Ich halte das nur für eine bequeme Ermittlerhaltung, um ohne größeren Aufwand eine Akte einfach schließen zu können.

Nein: Solange mir weder Anzeichen einer Fremdeinwirkung (etwa Verletzungen, verdächtige Funde, Zeugenaussagen) noch irgendwelche Indizien für einen Selbstmord (etwa schriftliche Zeugnisse der Toten, bekannte Details ihrer psychischen Verfassung) bekannt sind, ist für mich beides (Tod durch Fremdeinwirkung/Selbstmord) gleich wahrscheinlich.

Enterprise1701 schrieb:Gibt es hier auch Zweifler hinsichtlich Selbstmord?

Zweifler würde ich mich jetzt auch nicht bezeichnen. Ich versteife mich nur nicht darauf. Momentan deutet alles auf einen, natürlich durchaus möglichen, Suizid hin. Wobei ich natürlich auch die Bequemlichkeit in den Ermittlungen erkenne...siehe: fehlende Obduktion. Und ich weiß auch nicht, in welcher "Fülle" oder Größe nach der Identität der Verstorbenen gesucht wurde.

Aber who knows...es wurde schon manches Delikt "übersehen", weil es zuviel Arbeit gemacht hätte, muss man ja nur über die Grenze nach Österreich schauen; die Fälle werden ja hier auch diskutiert.

CaiaLia schrieb:Wobei ich natürlich auch die Bequemlichkeit in den Ermittlungen erkenne...siehe: fehlende Obduktion.

Ich kenne mich im italienischen Recht nicht aus. Aber wenn es dem deutschen ähnlich sein sollte, und man die Todesursache durch eine Leichenschau (externe Untersuchung) festlegen kann, braucht es bei dieser Erkenntnislage keiner Obduktion.
Schon garnicht für Identifizierungszwecke. Dafür können Fingerabdrücke und DNA genommen werden, was in diesem Fall wohl auch gemacht wurde.

Nur wenn Anzeichen auf Fremdeinwirkung an der Leiche erkennbar sein sollten, oder die Todesursache ohne Obduktion nicht feststellbar wird, wird die Leiche ggf. geöffnet. So zumindest mein Verständnis.

Demnach hätte das Vorgehen der italienischen Staatsanwaltschaft -für mein Dafürhalten- rein gar nichts mit Bequemlichkeit, Desinteresse o.Ä. zu tun, weil es zweifelsfrei ersichtlich gewesen sein wird -u.A. mangels Abwehr- und/oder anderer Spuren-, dass die unbekannte Frau sich selbst erhängt hatte.

mitH2CO3 schrieb:Ich kenne mich im italienischen Recht nicht aus. Aber wenn es dem deutschen ähnlich sein sollte, und man die Todesursache durch eine Leichenschau (externe Untersuchung) festlegen kann, braucht es bei dieser Erkenntnislage keiner Obduktion.
Schon garnicht für Identifizierungszwecke. Dafür können Fingerabdrücke und DNA genommen werden, was in diesem Fall wohl auch gemacht wurde

Und deswegen werden auch in Deutschland Tötungsdelikte übersehen; bzw. haben wir viele unbekannte Tote.
Nicht jeder Einsatz eines künstlichen Gelenks oder Herzschrittmachers/Defi hinterlässt sichtbare Narben, würde aber zu einer Identifizierung führen, da, gerade Gelenke, eine Seriennummer haben.
Wenigstens ein Röntgen oder ein MRT müsste drin sein - somit kann man die Kosten auch erstmal kleinhalten und kann da entscheiden, ob eine Person obduziert wird, oder nicht.

Dazu ist diese Frau jetzt seit 14 Jahren "unbekannt", liegt in einem namenlosen Grab. Es gibt (vermutlich) DNA und Fingerabdrücke. Was hat es bisher gebracht? Nichts.
Tote haben eben keine Lobby.

Allerdings hatte ich nicht nur einmal mit den italienischen Ermittlungsbehörden zu tun. Einmal persönlich, da bei uns, als ich in Rom lebte, eingebrochen wurde und man technisches Gerät gestohlen hat, mehrmals im direkten Umfeld. Nun ja...leider nicht überwiegend positiv, gerade was den Einbruch bei uns betrifft.

Aber ist eben so...halten wir fest: Die EB haben alles getan und tun auch alles, im Rahmen ihrer Möglichkeiten.

CaiaLia schrieb:Die EB haben alles getan und tun auch alles, im Rahmen ihrer Möglichkeiten.

So ist es.

Artikel vom 15. Mai 2008

PRATO: Die Lösung des Rätsels um die namenlose Frau, die am Morgen des 13. November in der Via di Cavagliano an einem Olivenbaum hängend aufgefunden wurde, könnte durch einen DNA-Test gefunden werden, wie es bei vielen Blutfällen der Fall ist.
Seit sechs Monaten liegt die Leiche einer Frau im Alter von etwa 50 Jahren in einem Kühlraum des Instituts für pathologische Anatomie, und trotz zahlreicher Bemühungen ist es niemandem gelungen, ihren Namen zu ermitteln.
Interpol hat sich nun an den stellvertretenden Staatsanwalt Sergio Affronte gewandt und um eine DNA-Probe gebeten, die mit den Hunderttausenden von "Streifen" in den Datenbanken der nordeuropäischen Länder und Kanadas verglichen werden soll.
Am Dienstag beauftragte der Ermittlungsrichter den Florentiner Gerichtsmediziner Ricci, die DNA der toten Frau zu extrahieren. Innerhalb eines Monats werden die Daten an Interpol weitergeleitet, das sie dann um die halbe Welt schickt. Die genetischen Datenbanken der nordeuropäischen Länder sind offenbar sehr gut gefüllt, so dass es wenig Hoffnung gibt, dass die Spur entscheidend sein wird.
Der Grund für die Durchsuchung ist, dass in der Handtasche der Toten Zeitungsausschnitte in dänischer Sprache gefunden wurden, so dass vermutet wird, dass es sich bei der namenlosen Frau um eine königliche Dame des Kopenhagener Hofes gehandelt haben könnte.
Es wird aber auch ein Abgleich mit der kanadischen Datenbank vorgenommen, da andere Hinweise, die in der Tasche der Toten gefunden wurden, nach Vancouver führen.
Kurzum, neben dieser Zeitung und der Sendung "Chi l'ha visto" gibt es diejenigen, die sich noch nicht damit abgefunden haben, dass die Leiche, die oberhalb der Salita dei Cappuccini gefunden wurde, ein anonymes Begräbnis erhalten hat.
Die Entdeckung geht, wie bereits erwähnt, auf den Morgen des 13. November zurück. Die Frau hatte sich an einem Olivenbaum erhängt, nachdem sie ihren Mantel im Gras gefaltet hatte. Einige Tage zuvor hatte sie sicherlich an einem Kongress über Lasertechniken in Florenz teilgenommen und möglicherweise eine Nacht in Prato verbracht, aber bisher hat sich niemand gemeldet, der weitere für die Ermittlungen nützliche Informationen geliefert hätte.
Quelle: https://ricerca.gelocal.it/iltirreno/archivio/iltirreno/2008/05/15/ZR1ZP_ZR103.html?ref=search

Leider hatte der DNA-Abgleich (so wie ich es verstehe, der weltweite DNA-Abgleich) kein match ergeben.

Leider darf ich fb nicht verlinken und auf der offiziellen Page - ein polnischer Blog, der dazu gehört, wurde der Fall bisher nicht aufgegriffen...

https://zaginieniprzedlaty.com/

Auf fb gibt es diese Seite auch und hier wurde am 16.06.2020 der Fall vorgestellt. Hier hatte ja schon jemand gepostet, dass die Schrift und das W statt V auf polnische Herkunft hindeuten könnte.

Thordis schrieb:Ich dachte, sie hätte die Abokarte ausgefüllt, warum auch immer.

Möglich, aber anhand der Schrift eher unwahrscheinlich.

Enterprise1701 schrieb:Gibt es hier auch Zweifler hinsichtlich Selbstmord?

Grundsätzlich ist dieser Fall in alle Richtungen offen.

Merkwürdig ist, dass es Hinweise in mehrere Länder gibt, was sie natürlich bewusst auch selbst getan haben könnte. Oder einfach gar keine Bedeutung hat. Allerdings kann man eine Identität auch verschleiern, indem man gar nichts zurück lässt.

Nochmals zu der Laser Florence 2007 Konferenz. In dem Programm der Konferenz steht eindeutig, dass auch Begleitpersonen zu zahlen haben. Darum kann ich mir kaum vorstellen, dass man sich als Fremde einfach so dazugesellen konnte. Zudem wäre es ein Risiko, das ich an der Stelle der Toten nicht eingegangen wäre, einfach mal so auf gut Glück nach Italien zu reisen, in der Hoffnung, "schwarz" an meiner bevorzugten Konferenz teilnehmen zu können.

Womöglich lässt sich dieser Fall ganz einfach lösen, über die Teilnehmerliste der Laser Florence 2007.

VanDusen schrieb:Nochmals zu der Laser Florence 2007 Konferenz. In dem Programm der Konferenz steht eindeutig, dass auch Begleitpersonen zu zahlen haben. Darum kann ich mir kaum vorstellen, dass man sich als Fremde einfach so dazugesellen konnte.

Mein Reden. Allerdings kann es gut möglich sein, dass nicht angemeldete Gäste trotzdem willkommen waren. Gegen Bares selbstverständlich. Ob die dann Personendaten angeben mussten? Glaube ich nicht. Die Zeugin war ja auch nicht namentlich gelistet.

jule78 schrieb:Allerdings kann es gut möglich sein, dass nicht angemeldete Gäste trotzdem willkommen waren. Gegen Bares selbstverständlich.

Stimmt, das steht sogar indirekt in der Einladung, nämlich dass die Teilnahmegebühren während der laufenden Veranstaltung um 50% erhöht wurden.

Das ist der Veranstaltungsort, recht abgelegen und kein Hotel oder dergleichen, in dem noch andere Gäste herumwuseln. Unkontrolliert kommt da niemand hinein.
http://www.villaviviani.it

Da sie an allen 3 Tagen auf dem Kongress von der Zeugin gesehen wurde, dürfte unsere Unbekannte irgendwo in der Umgebung genächtigt haben. So wie auch die anderen Teilnehmer. Man konnte die Unterbringung ja gleich mit buchen.

@jule78
Das läuft zwar evt gegen Bares, aber normalerweise stellen die Veranstalter trotzdem eine Rechnung. Es nimmt kaum jemand aus persönlichem Interesse an Tagungen teil, sondern aus dienstlichem, und kann dann wiederum die Rechnung beim Arbeitgeber einreichen.

Normalerweise wird dann auch vor Ort noch ein Namensschild oder Badge erstellt.

Ob die Veranstalter überhaupt jemals nach ihrer Teilnehmerdatenbank gefragt wurden? Die öffentliche Liste enthält ja oft nicht alle, da einige Teilnehmer oder Firmen das nicht wünschen.