Vermisste Josefine (14) tot aufgefunden

Es wird in allen Richtungen ermittelt, das heißt, das noch niemand ausgeschlossen ist.
Ich denke, das dieser Fall schnell gelöst wird und ein Verdächtiger bald veröffentlicht wird.
So ein sinnloses Verbrechen.. RIP Josefine

Berlinergirl schrieb:Auch nach mehrfacher Vernehmung, konnte der Ex nicht ausgeschlossen werden.

Wie oft willst du das noch betonen?

Ist es üblich, in laufenden Ermittlungen, irgendwen "auszuschließen"?
Die Ermittlungen stehen ganz am Anfang, wäre aus meiner Sicht ungewöhnlich, zu diesem Zeitpunkt überhaupt schon jemanden auszuschließen.

fischersfritzi schrieb:Ist es üblich, in laufenden Ermittlungen, irgendwen "auszuschließen"?

Ja, ist es. Wenn jemand ein wasserfestes Alibi hat zum Beispiel.

Berlinergirl schrieb:Vermutlich u. hoffentlich doch auch wegen Corona u. nicht nur wegen des Leichenfunds?

In den Berichten steht doch unmissverständlich, dass der Todesfall Grund ist, wir lesen doch hier alle das Gleiche?! Aschersleben ist eine Kleinstadt, wohl fast ein Dorf, was meinst du, wie oft da sowas passiert? Da kann man nicht jetzt auf lustig machen, kennt doch jeder jeden. Da sind 2 km übrigens auch bestimmt nicht so nah. Aber vielleicht haben sie sich tatsächlich schon bei diesen Garagen getroffen, auch wenn's etwas komisch wirkt, um "persönliche Sachen" abzugeben. Vielleicht ja auch das nicht ganz die Wahrheit.

Im Grunde kann man hier wenig diskutieren, oder? Bzw. was könnte man diskutieren? Die Spurenlage wird einiges an Erkenntnis bringen. Ansonsten gibt es halt nur zwei Möglichkeiten: ein Fremdtäter (Nachbar, Anwohner, zufällig vorbeikommender Passant) oder bekannter Täter (Ex, andere bekannte Person wie zB Klassenkameraden, bekannter Nachbar etc).

Berlinergirl schrieb:Ja, ist es. Wenn jemand ein wasserfestes Alibi hat zum Beispiel.

Ein, zwei Belege wären nett, von Täter:innen, die schon am 2.Tag der Ermittlungen ganz offiziell ausgeschlossen wurden.
Davon abgesehen, dürfte ein "wasserdichtes Alibi" auch das einzige Kriterium sein, dass zu einem Ausschluss zu einem tendenziell frühen Zeitpunkt führt.

Berlinergirl schrieb:Wenn jemand ein wasserfestes Alibi hat zum
Beispiel.

Was aber nur möglich ist, wenn der genaue Todeszeitpunkt ermittelt werden kann

Josefine wurde knapp eine Woche vermisst bevor sie gefunden wurde. Ist also die Frage, wie genau sich das noch eingrenzen lässt

Eine grobe Einschätzung könnte die Zeit sein, als ihr Handy nicht mehr erreichbar war. Solange wir nicht wissen warum das Handy vom Netz ging, bleibt das aber unsicher

Ging es aus weil einfach der Akku leer war? Wurde es bewusst ausgeschaltet? Oder wurde es, durch welche Einflüsse auch immer, zerstört?

fischersfritzi schrieb:Ein, zwei Belege wären nett, von Täter:innen, die schon am 2.Tag der Ermittlungen ganz offiziell ausgeschlossen wurden

Ich weiß zwar nicht, wofür das in dieser Diskussion gerade bedeutsam ist, aber mich hat die Frage grundsätzlich interessiert und ich habe folgenden Fall gefunden:

Eine Frau wird am Freitag, den 04.01.13 in München im Hausflur erstochen, während ihr Freund angeblich oben in ihrer Wohnung auf sie wartete. Er wurde schon am Samstag als Täter ausgeschlossen:

Bereits am Samstag hieß es, der Ingenieur sei über jeden Verdacht erhaben. Er könne als Täter ausgeschlossen werden.

https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/moerder-lauert-an-der-haustuer-messer-ins-herz-art-183899

Der Freund war auch tatsächlich nicht der Täter, sondern ein 19jähriger, psychisch kranker Mann, der sein Opfer zufällig auswählte und die Wohnung der Getöteten beziehen wollte.

https://www.tz.de/muenchen/stadt/sendling-westpark-ort43336/sendling-mord-angeklagter-muss-psychiatrie-zr-3336781.html

Also so ganz grundsätzlich gibt es Fälle, in denen die Hauptkontaktperson schnell ausgeschlossen wird, weil die Umstände das hergeben und derjenige dann auch sofort vor öffentlichen Verdächtigungen bewahrt werden kann und soll.

Palio schrieb:Ich weiß zwar nicht, wofür das in dieser Diskussion gerade bedeutsam ist

Ich finde es bedeutsam, weil es um einen minderjährigen, 14 Jahre alten Jungen geht.
Und weil die wiederholte Betonung, er sei noch nicht "als Täter ausgeschlossen" worden, nahe legt, dass er sehr wohl verdächtig ist.

Fakt ist aber, die Ermittlungen stehen am Anfan, es sind -vermutlich- noch Tatzeitpunkt und Tatumstände unklar. Da ist es schwierig, jemanden auszuschließen. Da ist es auch schwierig, ein "wasserdichtes Alibi" vorzuweisen, weil noch völlig unklar ist, für welchen Zeitrahmen das wasderdicht sein muss.

Fakt ist außerdem, es gibt bislang überhaupt keinen offiziellen Tatverdächtigen.
Da kann man dasgeraune auch einfach mal sein lassen.

fischersfritzi schrieb:Ich finde es bedeutsam, weil es um einen minderjährigen, 14 Jahre alten Jungen geht.

Nur der Vollständigkeit halber, er ist 15.

Ansonsten habe ich mich gerade gefragt, warum der Berliner Tagesspiegel es für nötig erachtet, einen vergleichbaren Fall zu erwähnen:

Im benachbarten Sachsen hatte es Mitte September ein ähnliches Verbrechen gegeben. Eine 16-Jährige war in einem Garagenkomplex so schwer verletzt worden, dass sie starb. Als Tatverdächtiger wurde ein 15-Jähriger ermittelt. Der Teenager wurde in der Psychiatrie untergebracht. (dpa)

Quelle: https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/leiche-in-aschersleben-gefunden-soko-ermittelt-nun-zum-tod-der-14-jaehrigen-josefine/27789884.html

Macht im Grunde auch keinen Sinn, weil es indirekt impliziert, dass auch in diesem Fall der 15 Jährige Täter sein könnte.

fischersfritzi schrieb:Fakt ist aber, die Ermittlungen stehen am Anfan, es sind -vermutlich- noch Tatzeitpunkt und Tatumstände unklar. Da ist es schwierig, jemanden auszuschließen.

Ja, wenn die Umstände so einen schnellen Ausschluss wie in dem Hausflurfall nicht hergeben, dann heißt das nicht im Umkehrschluss, dass jemand verdächtig ist. Er ist dann letzte oder wichtige Kontaktperson und wird als solche überprüft.

Berlinergirl schrieb:Macht im Grunde auch keinen Sinn, weil es indirekt impliziert, dass auch in diesem Fall der 15 Jährige Täter sein könnte

Das ist natürlich suggestiv.

Man könnte auch einen Fall zitieren, in dem ein völlig Fremder der Täter war. Mit etwas Recherche findet man ja Beispiele für alles.

Berlinergirl schrieb:Nur der Vollständigkeit halber, er ist 15.

Der Polizist, Marco Koppitz, sagt im Video, das hier verlinkt wurde dass er 14 ist.


https://www.n-tv.de/mediathek/videos/panorama/Vermisste-14-Jaehrige-aus-Aschersleben-tot-aufgefunden-article22923064.html

Aussagen der Polizei sind für mich derzeit die einzigen validen Infos.

fischersfritzi schrieb:Fakt ist aber, die Ermittlungen stehen am Anfan, es sind -vermutlich- noch Tatzeitpunkt und Tatumstände unklar

Das ja, nur wurde Josefine seit einer Woche gesucht und deshalb gab es seit der Vermisstmeldung schon Ermittlungen.
Die Ermittler warten nicht auf ein Leichnam um Nachforschungen zu betreiben.
Ich denke, das viele Handy Daten zum Teil schon ausgewertet sind…und das auch einige Alibis überprüft wurden. Zwar nicht alle, aber intern hat die Polizei vielleicht schon einen oder mehrere Verdächtige.

Das letzte bekannte Lebenszeichen ist ein Telefonat mit einem Bekannten um 15.30 Uhr, zu dem Zeitpunkt hat sie sich angeblich in der Ramdohrstraße aufgehalten.

Auch war vor dem Leichenfund bereits klar, dass es das Treffen mit dem Ex gab. Dieses wird aber nicht als letztes Lebenszeichen angegeben.

War das Treffen vor dem Telefonat?

Bewegte Sie sich also von Straßfurter Höhe zur Ramdohrstraße und anschließend wieder östlich zum Garagenkomplex?

Anscheinend wird das so behauptet, sonst würde der Weg nicht in A, B, C eingeteilt werden.




Quelle:
https://www.volksstimme.de/blaulicht/stassfurt/trauer-in-aschersleben-vermisste-14-jaehrige-tot-aufgefunden-soko-gegruendet-3275110

Es wäre natürlich möglich, dass sie sich nach dem Treffen in der Straßfurter Höhe wieder getrennt haben, JH allein wegging und sich später noch mit einer anderen Person bei den Garagen traf.

Oder das Treffen fand direkt bei den Garagen statt und dann nach dem Telefonat um 15.30 Uhr.

Fragen wären: Hatte ein/e Bekannte/r von Josefine dort eine Garage? War sie dort öfter? Was könnte sie dort gewollt haben? Befanden sich Gegenstände von ihr in einer Garage? Ist das ein Jugendtreff? Ist der Auffindeort der Tatort? Warum wurde sie dort erst nach einer Woche entdeckt? Ist der Ort so wenig frequentiert? Wer frequentiert üblicherweise den Ort? Hat sie auf dem Weg jemand dorthin gelockt?
Warum ist sie erst in die eine Richtung und dann wieder komplett entgegengesetzt in Richtung Garagen gelaufen? Wenn das Treffen mit dem Ex vorher stattfand, hatte er ihr bereits alle Gegenstände gegeben (der Grund, warum sie sich überhaupt trafen)? Was waren das für Gegenstände (mengenmäßig viel oder wenig?), also macht es Sinn, dass sie bepackt wieder zurücklief? Wenn es nur Kleinigkeiten waren, dann ja.

@Berlinergirl

Du stellst gute Fragen, auf die wir hoffentlich bald antworten kriegen werden. Sobald die Untersuchungen abgeschlossen sind und die Ermittler einen Haftbefehl haben, werden wir es erfahren.
Dieser Fall wird meiner Meinung nach kein Cold Case sein.

LARA43 schrieb:Dieser Fall wird meiner Meinung nach kein Cold Case sein.

Denke ich auch. Wie hier schon geschrieben wurde, es ist ein kleiner Ort. Jeder kennt jeden - oder fast. Wenn es ein Ortsansässiger war, dann findet man ihn. Im schlimmsten Fall über eine DNA-Reihenuntersuchung (sollte es Spuren an der Leiche geben). Schwierig wäre es nur bei komplett ortsfremden Tätern, die weder Bezug zum Ort noch zum Opfer haben.

Berlinergirl schrieb:Wie hier schon geschrieben wurde, es ist ein kleiner Ort. Jeder kennt jeden - oder fast. Wenn es ein Ortsansässiger war, dann findet man ihn.

Das ist ein Grund, aber auch, weil mittlerweile fast überall Kameras sind. Die Ermittlungen laufen bestimmt gerade auf Hochtouren, da sie die Kameras vom letzten Kontakt mit ihrem Handy bis zum Fundort des Leichnams auswerten.
Dauert womöglich nicht mehr lange. Das würde ich mir für die Eltern von Josefine wünschen.

Palio schrieb:Bewegte Sie sich also von Straßfurter Höhe zur Ramdohrstraße und anschließend wieder östlich zum Garagenkomplex?

Danke für das Einstellen dea Artikels mit Karte.
Ich habe das gerade mal bei Google direkt aufgerufen. Dort ist eingetragen, dass sich in der Straßfurter Höhe ein Jugendzentrum befindet. Das wußte ich bis jetzt noch nicht.
Es scheint mir naheliegend, dass sich die beiden an/in oder vor dem Jugendzentrum getroffen haben. Da wird es sicher einige Zeug:innen geben, die das Treffen oder eine der beiden Personen gesehen haben. Eventuell auch andere Jugendliche bzw andere Personfn, die mit den beiden oder einem von beiden gesprochen haben oder zusammen weiter gegangen sind o.ä.

Wenn der Ort tatsächlich so dörflich ist, dass jeder jeden kennt, ist kaum vorstellbar, dass niemand etwas mitbekommen hat.

fischersfritzi schrieb:Wenn der Ort tatsächlich so dörflich ist, dass jeder jeden kennt, ist kaum vorstellbar, dass niemand etwas mitbekommen hat.

Dörflich vielleicht nicht, aber halt typische Kleinstadt mit circa 30.000 Einwohnern.