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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

1.324 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Mord, 2022 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

18.05.2022 um 12:22
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:bis 14tes Lebensjahr > traumatische Erfahrung(en)
bis 16tes Lebensjahr > Versuche dagegen etwas zu unternehmen
Sowas wird individuell ja völlig anders empfunden, also Betroffene spüren subjektiv da eine traumatische Erfahrung wo andere eine Situation weglächeln.
Vielleicht war es für sie schon ausreichend, in der Schule nicht mehr so mitzukommen wie bisher, und das sich die Interessen ihrer Freundinnen von Disney Filmen auf Jungs verlagerte- also die in der Presse erwähnten Lernschwierigkeiten und dass sie mit dem Erwachsenwerden nicht klar kam oder nicht klar kommen wollte? Wenn ich mir das Foto von ihr anschaue, dann war sie ein äußerst hübscher Teenager, und ich vermute sie hatte sicherlich Verehrer -wollte sie das nicht?
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:16tes bis 21tes Lebensjahr > Selbstüberschätzung der Eltern "wir kriegen das alleine hin"
Ja, das war der Eintritt in eine Spirale, die viielleicht gar nicht mit bösen Gedanken begonnen hatte.

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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

18.05.2022 um 12:59
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Wenn ich mir das Foto von ihr anschaue, dann war sie ein äußerst hübscher Teenager, und ich vermute sie hatte sicherlich Verehrer -wollte sie das nicht?
So, wie der Nachbarsjunge das beschreibt, war Lacey in ihrer persönlichen Entwicklung da nicht.
Das muss für sie extrem verwirrend gewesen sein, sie machte diesen geistigen Entwicklungsschritt in die Pubertät nicht, alle ihre Freunde und gleichaltrigen Kontakte aber schon. Aus ihrer Sicht müssen ja alle um sie rum sich plötzlich merkwürdig verhalten haben. Bis auf ihre Eltern, zu Hause war alles wie immer.

Und der Gedanke an einen Verehrer unter dem Aspekt eines möglichen funktionalen Autismus bei Lacey, dazu gehören ja auch gewisse Körperlichkeiten, eine flüchtige Berührung hier, eine Distanzunterschreitung da, das sind Sachen, die für viele Autisten gar nicht gehen. Aber alle anderen machen das auch und scheinen das toll zu finden, nur Laceys Gefühl geht in eine ganz andere Richtung, für sie ist das unerträglich.

Wenn das so war, das musste Lacey ja ängstigen. Und sich zurückzuziehen, war die schnellste Möglichkeit, sich diesem empfundenen Chaos nicht mehr auszusetzen.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

18.05.2022 um 13:32
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Und der Gedanke an einen Verehrer unter dem Aspekt eines möglichen funktionalen Autismus bei Lacey, dazu gehören ja auch gewisse Körperlichkeiten, eine flüchtige Berührung hier, eine Distanzunterschreitung da, das sind Sachen, die für viele Autisten gar nicht gehen.
Ja, eben, und sie liebte Pyjamaparties, wie passt denn das zu einem Autismus.
Wie @Pony2.4 schon schrieb, kann sie höchstens Asperger gehabt haben, der sich erst in der Pubertät bemerkbar machte. Und Asperger ist eben nicht so gravierend, dass man sich komplett aus allem zurückzieht und die Wohnung nicht mehr verlässt.
Mich würde schon interessieren, warum die Eltern sie aus der Schule genommen haben.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

18.05.2022 um 13:43
So entschuldigt bitte dass ich teilweise so weit ausgeholt habe, aber hier geht es ja richtig rund. Dennoch möchte ich gerne ein paar frühere Beiträge aufgreifen.
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Ich bin fast geneigt das eher anzunehmen, nur welcher Arzt rät via Ferndiagnose zu einer Einweisung?
Es gibt überall Ärzte die Unglaubliches tun, und das meine ich nicht im positiven Sinne. Es gibt echt schlimme Menschen in diesem Beruf die Dinge tun, die sich mit logischem Menschenverstand nicht erklären lassen. Das halte ich hier auch für gut möglich, dass man Lacey unter der Hand irgendwas bescheinigte und das genau deshalb:
Zitat von PuraPura schrieb:Ich kann mir das durchaus vorstellen, sofern es gut vorgetragen wird und/oder eventuell der Arzt seit längerer Zeit die Familie betreute.
Nicht vorstellen kann ich mir, dass seitens des Arztes keinerlei Rückfragen erfolgten, ob überhaupt und wo die Tochter jetzt behandelt wird. Das erscheint mir nicht schlüssig, sofern man den Aussagen der Eltern folgt
Zitat von PuraPura schrieb:Wäre ein Arzt zur Diagnose vor Ort gewesen, hätte er mit Sicherheit eine Einweisung in eine Pflegeeinrichtung angeordnet.
Ja eben. Nur was ist da SO Schlimmes passiert dass ihren Zustand derart verschlimmert hat?
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Emma-Jane Kurtz, 42 eine Anwältin, die sich auf die Misshandlung älterer Menschen spezialisiert hatte wurde der vorsätzlichen Vernachlässigung ihrer eigenen Mutter für schuldig befunden und zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.
Unglaublich, aber daran sieht man mal wieder wie Menschen dazu fähig sind, das eigene Verhalten in beruflicher und privater Hinsicht abzuspalten.
Zitat von Sonnenlicht333Sonnenlicht333 schrieb:Unfassbar, selbst wenn es so wäre, ganz im Ernst, würde das ein normaler Mensch zulassen?
Meine Mutter, Schwester, Tochter, Sohn wer auch immer könnte sonst was wollen, in solch schlimmen Fällen würde ich trotzdem Hilfe holen, ich kann doch nicht zuschauen wie meine Mutter unter solch verabscheuungswürdigen Zuständen lebt, wobei das ja kein Leben ist.
Absolut. Wir hatten es hier jetzt auch so die letzten Jahre dass Familienangehörige auf Pflege angewiesen waren und einige es im ersten Moment auch nicht wirklich wahrhaben wollten. Hier wurde sich aber mit der Familie und Ärzte zusammen gesetzt und den betreffenden Personen klargemacht (natürlich sehr einfühlsam), dass es alleine einfach nicht mehr geht. Nie im Leben hätte man diese Menschen einfach sich selbst überlassen!
Zitat von Hailey25Hailey25 schrieb:Nein, sie arbeiteten sogar zusammen. Da steht auch, dass der Onkel von Lacey Chef der Polizei war. Bzw. sein Name wird dort erwähnt.
Auch wenn es eher unwahrscheinlich ist heißt es trotz allem nicht dass sich die beiden auch verstanden haben.
Gab es bei mir auf einer Arbeitsstelle auch mal dass Verwandte zwar im selben Unternehmen gearbeitet, sich aber irgendwann zerstritten haben.
Das würde dann auch erklären, warum man nicht mehr nach der Tochter fragte.
Zitat von Hailey25Hailey25 schrieb:Wenn die Eltern einfach ihrem normalen Leben nachgehen, als gäbe es überhaupt keine Tochter.
Ich denke, sie haben sich einfach mit allem irgendwie abgefunden (anders ist das doch alles nicht möglich) und dann fährt man halt mal weg. So unfassbar von außen das auch aussehen mag.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:(...) und menstruiert hat
Auch wenn das hier echt nicht wirklich etwas zu Sache tut wage ich zu bezweifeln dass Lacey noch menstruiert hat. Wenn man all die Jahre so eingeschränkt lebt ist es sehr wahrscheinlich, dass die monatliche Blutung aussetzt. Der weibliche Zyklus ist oft ziemlich empfindlich und so setzt auch gerne mal bei Stress die Blutung einfach aus. Ganz zu schweigen von Laceys Situation...
Wie gesagt, es tut zwar nichts zur Sache, aber ich glaube nicht dass dies irgendwann einfach nicht mehr Teil von Laceys Leben war, wie so viel anderes.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Was für eine seelische Grausamkeit an Lacey.
Sie sieht ein Hilfsmittel irgendwelcher Art > Eltern nicht da > Sie kommt nicht dran.
Ey sowas gibt einem doch endgültig den Rest.
Dazu der Hunger, die Schmerzen und mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit ein Gefühl von Demütigung non stop.
Ja, das ist unfassbar grausam. Aber ich glaube, irgendwann "gewöhnt" man sich daran, dass die Lage so ist wie sie ist wenn man sie Jahre so ertragen muss.
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Was hätten die eigentlich gemacht, wenn ein Feuer ausgebrochen wäre ?
Ich denke ehrlich gesagt nicht dass da irgendwelche Gedanken an das "normale" Leben verschwendet wurde in Bezug auf Lacey.
Ich denke sie hätten Laceys Tod billigend in Kauf genommen, vielleicht eher begrüßt...
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Ein Arzt wird hinzugezogen, bis sie ca. 16 Jahre alt ist, geht sie zu Treffen mit einem Psy, danach nicht mehr.
Wie kann sowas passieren, dass man plötzlich nicht mehr zu solchen Sitzungen geht und es gibt dafür keine Konsequenzen?
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Und da kommen mir instant die 5 Monate in den Sinn, wo die Fletchers nicht verhaftet wurden.
Das hinterlässt in dem Kontext echt ein mulmiges Gefühl.
Ich habe so langsam das Gefühl dass da noch mehrere andere eingeweiht waren und es einen riesen Kreis mit sich ziehen könnte wenn alles raus kommt und die Eltern deshalb irgendwie eine andere Behandlung erfuhren.
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Dann kann ich erst recht nicht mehr nachvollziehen, warum man die psychologische Unterstützung beendete.
Hier wurde ja schon viel dazu gesagt, aber leider gibt es eben immer wieder solche Eltern oder auch Erziehungsberechtigte, Vormunde... Die eben der Ernst der Lage nicht erkennen oder nicht sehen wollen. Dann überrollt sie das Ganze...
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Vielleicht war es für sie schon ausreichend, in der Schule nicht mehr so mitzukommen wie bisher, und das sich die Interessen ihrer Freundinnen von Disney Filmen auf Jungs verlagerte- also die in der Presse erwähnten Lernschwierigkeiten und dass sie mit dem Erwachsenwerden nicht klar kam oder nicht klar kommen wollte?
Das kam mir vor Kurzem auch in den Sinn, Lacey war einfach überfordert mit ihrem Umfeld.
Ich meine die Pubertät ist ja so schön nicht ohne und auch ich kenne Situationen wo Freunde auf einmal zu cool für gewisse Dinge waren. Dennoch kam alles zu seiner Zeit.
Dann gab es ja trotzdem noch Kinder, die einfach noch ziemlich kindisch waren für ihr Alter, die sich dann aber nicht komplett zurück gezogen haben.
Von daher halte ich es auch für plausibel, dass irgendwas passiert ist und Lacey aus Scham nicht davon berichtete und sich einfach nur zurück zog.

Was ich mich zudem frage ist wie man so viele Jahre aufrecht auf der Couch verbringen kann, irgendwann hat man doch keine Körperspannung mehr?


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

18.05.2022 um 13:44
]
Zitat von IlluminatiNWOIlluminatiNWO schrieb:Gute Frage, ob eine biochemische Schwangerschaft nachweisbare Spuren über Jahre hinterlässt. Dazu müsste ein Mediziner wenn etwas sagen.
Eine Kurzrecherche dazu hat leider keinen Erfolg erbracht, da die gefundenen Treffer dazu immer die Obduktion der Zellen und nicht die der Mutter behandelten bisher
Ich bin Gynäkologin- eine biochemische Schwangerschaft hinterlässt keine Spuren. Sobald das Schwangerschaftshormon HCG wieder unter fünf gesunken ist, ist im Körper nichts mehr festzustellen.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

18.05.2022 um 13:44
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Sowas wird individuell ja völlig anders empfunden, also Betroffene spüren subjektiv da eine traumatische Erfahrung wo andere eine Situation weglächeln.
Ja ich möchte mich da auch gar nicht auf eine bestimmte traumatische Erfahrung festlegen. Kann mMn auch nicht.
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Vielleicht war es für sie schon ausreichend, in der Schule nicht mehr so mitzukommen wie bisher, und das sich die Interessen ihrer Freundinnen von Disney Filmen auf Jungs verlagerte- also die in der Presse erwähnten Lernschwierigkeiten und dass sie mit dem Erwachsenwerden nicht klar kam oder nicht klar kommen wollte? Wenn ich mir das Foto von ihr anschaue, dann war sie ein äußerst hübscher Teenager, und ich vermute sie hatte sicherlich Verehrer -wollte sie das nicht?
Vorstellbar, natürlich.
Ich find aber auch immer etwas seltsam das ihr noch kindliches Verhalten (bisher) noch mit nichts begründet wurde außer der Affinität zu Disney.
Ich meine, ich bin 36 Jahre alt und stehe auch extrem auf Disney. Ich empfinde mich da aber nicht als zurückgeblieben.
Woran machte man das noch fest, außer diesem? Das allein kanns echt nicht gewesen sein.
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Ja, das war der Eintritt in eine Spirale, die viielleicht gar nicht mit bösen Gedanken begonnen hatte.
Denke ich auch und mit den Jahren ging es immer weiter abwärts . Hilflosigkeit sicherlich auf beiden Seiten, auch Wut und Verärgerung?
Würde mein Kind mein Haus ruinieren, indem es solang auf die Couch kotet, dass es eigentlich alles Abrissreif ist, wäre ich mal so richtig sauer auf mein Kind. Allerdings würde ich es vorab auch einweisen lassen, weil es Hilfe bräuchte die ich nicht geben kann. Aber da müssen Emotionen Ping Pong sowie Achterbahn gespielt und gefahren sein, über all die Jahre.
Der schlussendliche Zustand Laceys verrät mir, dass die Eltern die Nase voll hatten. Aber mit dem Gefühl fing es sicherlich nicht an.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

18.05.2022 um 14:10
Alles fing doch mit 14 Jahren an.
Wollte sie oder ihre Eltern eventuell nicht das Lacey erwachsen wird.
Wollte Lacey selbst nicht mehr das Haus bzw. das Sofa verlassen, oder wurde sie dazu gezwungen?
Fragen über Fragen. Es ist einfach Alles so unvorstellbar.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

18.05.2022 um 14:14
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Ich meine, ich bin 36 Jahre alt und stehe auch extrem auf Disney. Ich empfinde mich da aber nicht als zurückgeblieben.
Woran machte man das noch fest, außer diesem? Das allein kanns echt nicht gewesen sein.
Ich liebe heute auch noch Disney, habees aber irgendwann halt versteckt bzw. nur mit "Gleichgesinnten" ausgelebt. Wobei ich mir gut vorstellen kann dass es auch darum geht, dass Lacey vielleicht noch mit den Puppen spielen oder sich gerne als Prinzessin verkleidete etc. So detailliert ist das ja gar nicht klar, aber sowas wäre für mich halt auch ziemlich kindisch gewesen irgendwann.
Ich denke mal dass die Erzählungen dazu noch nicht ganz so ausführlich sind, da wird es wohl noch mehr geben.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Würde mein Kind mein Haus ruinieren, indem es solang auf die Couch kotet, dass es eigentlich alles Abrissreif ist, wäre ich mal so richtig sauer auf mein Kind.
Da hat dein Kind aber doch keine Schuld dran... Wenn es in dem Maß ausartet ist vorher so einiges schief gelaufen...


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

18.05.2022 um 14:17
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Was ich mich zudem frage ist wie man so viele Jahre aufrecht auf der Couch verbringen kann, irgendwann hat man doch keine Körperspannung mehr?
Da fehlt mir auch die Vorstellungskraft, und das wird auch ein Punkt sein, der die gerichtsmedizinische Beurteilung schwer macht. Das kommt einfach so gut wie nie vor, da findet man Krankheitsbilder bzw. Ausprägungen davon vor, die im Prinzip noch nie beschrieben wurden.
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Ja, eben, und sie liebte Pyjamaparties, wie passt denn das zu einem Autismus.
Ist die Teilnahme an Pyjamaparties ein absolutes und zwingendes Ausschlusskriterium für die Diagnose Autismus oder Asperger-Autismus? Ja, mag ungewöhnlich sein, ebenso wie Volleyball als Mannschaftssport. Aber ist diese Kombination wirklich kategorisch ausgeschlossen?


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

18.05.2022 um 14:22
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Ist die Teilnahme an Pyjamaparties ein absolutes und zwingendes Ausschlusskriterium für die Diagnose Autismus oder Asperger-Autismus? Ja, mag ungewöhnlich sein, ebenso wie Volleyball als Mannschaftssport. Aber ist diese Kombination wirklich kategorisch ausgeschlossen?
Nein. Ich habe auch Volleyball gespielt, der ist nicht körpernah.

Ich wiederhole mich jetzt aber nicht nochmal, gehe davon aus, dass mein mittlerweile gelöschter Beitrag gelesen wurde in der Zeit als der Thread zu war.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

18.05.2022 um 14:24
Ich fasse mal meine Gedanken zusammen, die bereinigt sind von den Aussagen der Eltern zum Gesundheitszustand und Verhalten ihrer Tochter Lacey:
  • war in der Schule gut integriert, hatte Freunde, feierte gerne Pyjamaparties (!), hörte gerne Musik, war kommunikativ bis sie 14 Jahre alt war
  • wurde mit 14 von ihren Eltern aus der Schule genommen (als sie in die Pubertät kam, war das der Anlass? ) und somit von den Freunden in der Schule getrennt, den sie aber online weiter pflegte
  • hatte Kontakt mit Psychologen bis sie 16 Jahre alt war
  • verließ irgendwann - ca. 12- 7 Jahre vor ihrem Tod den Sichtungen der Nachbarn zu urteilen - das Haus nicht mehr (eine weitere Eskalation des Besitzanspruchs der Eltern?)
  • ließ die online Kontakte mit ihren Freunden einschlafen. Oder wurden diese evtl. als nächste Eskalationsstufe von den Eltern unterbunden?
  • hungerte und wurde nicht versorgt - vermutlich eingesperrt!!, denn die Mär des nicht Verlassens der Couch über Jahre nehme ich nicht ab
  • wurde irgendwann auf die Couch platziert und die legende gestrickt, dass sie diese nie verlassen wollte.


Ich denke ernsthaft, dass die Eltern einen hohen Besitzanspruch an die Tochter hatten und sie deshalb nicht in der Schule beließen oder ihr gar den eigenständigen Weg ins Leben freigaben. Ob es an einer psychischen Erkrankung Laceys lag, bezweifle ich sehr. Eher denke ich in die andere Richtung.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

18.05.2022 um 14:37
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Wenn es in dem Maß ausartet ist vorher so einiges schief gelaufen...
Es ist doch in dem Punkt schon mehr als nur strange als die Eltern es unterstützten, dass sie aufgehört hatte auf die Toilette zu gehen und es billigten daß sie sich auf der Couch oder einem Handtuch in Couchnähe erleichterte
They insisted during an interview with law enforcement that she was the one who chose to never leave the couch and to relieve herself there or on a nearby towel. Sheila Fletcher said she routinely cleaned her daughter’s sores and that Lacey Fletcher never complained about them.
https://lawandcrime.com/crime/authorities-push-for-grand-jury-in-sickening-alleged-neglect-case-where-woman-sat-on-couch-for-years-and-died-covered-in-feces-and-maggots/

Also wenn ich jetzt mal nen Extremfall annehme: Mein Kind kann aus Grund X nicht bis zur Toilette, dann lege ich ihm doch kein Handtuch hin, sondern stelle nen Eimer hin, und schau mir das in meinem Wohnzimmer maximal zwei Tage (wenn überhaupt) an, dann besorge ich entweder einen Toiletten stuhl oder einen Rollstuhl, aber unterstütz doch nicht daß mein Kind im Teenageralter auf die Couch kackt und danach in seinem Dreck sitzen bleibt.
Zitat von DiarmuidDiarmuid schrieb:die Mär des nicht Verlassens der Couch über Jahre nehme ich nicht ab
Ich glaube auch nicht das jemand der bis zu seinem 15. Lebensjahr gesichert im sozialen Leben integriert war freiwillig auf die Couch macht und Körperhygiene etc. von jetzt auf gleich einstellt.
Zitat von DiarmuidDiarmuid schrieb:Eher denke ich in die andere Richtung.
Ich habe mittlerweile auch einen Verdacht


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

18.05.2022 um 14:45
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Da hat dein Kind aber doch keine Schuld dran... Wenn es in dem Maß ausartet ist vorher so einiges schief gelaufen...
Deswegen schrieb ich auch folgendes dazu, was man nicht weglassen muss :
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Allerdings würde ich es vorab auch einweisen lassen, weil es Hilfe bräuchte die ich nicht geben kann
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Ich liebe heute auch noch Disney, habees aber irgendwann halt versteckt bzw. nur mit "Gleichgesinnten" ausgelebt. Wobei ich mir gut vorstellen kann dass es auch darum geht, dass Lacey vielleicht noch mit den Puppen spielen oder sich gerne als Prinzessin verkleidete etc. So detailliert ist das ja gar nicht klar, aber sowas wäre für mich halt auch ziemlich kindisch gewesen irgendwann.
Ich denke mal dass die Erzählungen dazu noch nicht ganz so ausführlich sind, da wird es wohl noch mehr geben.
Ich verstecke das überhaupt nicht, für mich ist es völlig normal Disney Filme zu schauen und seit Jahren läuft an mind. 250 Tagen im Jahr Harry Potter bei mir, zum einschlafen. Und ansonsten führe ich ein normales Erwachsenen-Leben und bin reifetechnisch nicht zurück geblieben. Das kann mMn nicht von Filmen abhängig machen oder ob man sich dazu vllt sogar noch gern verkleidet. Larper sind ja zB auch keine Kleingeister.
Ich will damit nur sagen, dass ich bisher noch nicht stichhaltiges gelesen habe, dass Lacey tatsächlich zurückgeblieben wäre, in ihrer Entwicklung - also nicht medizinisch bestätigt.
Das war offensichtlich nur der Eindruck ihrer Mitschüler - und da dürfen wir nicht vergessen, das 14 jährige sich meistens gern etwas reifer geben, nach außen, als sie tatsächlich sind. Weil sie gern mehr Rechte eingeräumt bekommen möchten (länger raus dürfen, allein ins Kino dürfen, von Erwachsenen ernst genommen usw).
Wenn Lacey das alles nicht wollte, musste sie auch nicht erwachsener tun als sie war.
Du sagst ja selbst, du versteckst dein Disney Interesse. Etwas nicht zu zeigen soll dann reifer sein als normal dazu zu stehen?
Zitat von DiarmuidDiarmuid schrieb:hungerte und wurde nicht versorgt - vermutlich eingesperrt!!, denn die Mär des nicht Verlassens der Couch über Jahre nehme ich nicht ab
wurde irgendwann auf die Couch platziert und die legende gestrickt, dass sie diese nie verlassen wollte.
Dagegen spricht die Aussage des Gerichtsmediziners, der Lacey untersucht hat.
Sie war mit der Couch verwachsen. Das geschieht nicht durch kurzes drapieren, sie muss jahrelang an Ort und Stelle gesessen haben. Dafür spricht auch der Boden unter der Couch sowie die Wand hinter der Couch. Und natürlich die Couch selbst.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

18.05.2022 um 14:56
Hallo, ich bin schon lange stille Mitleserin und habe mich jetzt hier angemeldet, weil mich der Fall sehr beschäftigt. Auch weil ich selbst unter Angststörungen leide und phasenweise das Haus nicht verlassen konnte.

Ich möchte daher hier erstmal betonen, dass es für Außenstehende fast unmöglich ist, solch ein Ausmaß einer Angststörungen zu verstehen. Damit meine ich jetzt das Haus nicht mehr zu verlassen und natürlich nicht ihr trauriger, schleppender Tod.

Auf jeden Fall muss nicht zwingend ein Trauma dazu geführt haben, dass sie sich sozial immer weiter zurückgezogen hat. Oft liegt eine genetische Disposition vor. Dass sie die ersten Jahre noch nicht völlig isoliert war, finde ich nicht ungewöhnlich. Der Radius wird über eine gewisse Zeit immer kleiner, bis er sich nur noch auf ein Minimum reduziert.

Ich nehme stark an, dass sie im Laufe der Jahre seelisch und körperlich immer mehr abgebaut hat und dann irgendwann der Punkt erreicht war, an dem ihr sogar die Kraft fehlte, die Couch zu verlassen. Dass ihre Eltern nicht spätestens dann eine Einweisung veranlasst haben, ist natürlich überhaupt nicht zu verstehen.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

18.05.2022 um 15:49
Zitat von DiarmuidDiarmuid schrieb:Ich fasse mal meine Gedanken zusammen, die bereinigt sind von den Aussagen der Eltern zum Gesundheitszustand und Verhalten ihrer Tochter Lacey:
war in der Schule gut integriert, hatte Freunde, feierte gerne Pyjamaparties (!), hörte gerne Musik, war kommunikativ bis sie 14 Jahre alt war
wurde mit 14 von ihren Eltern aus der Schule genommen (als sie in die Pubertät kam, war das der Anlass? ) und somit von den Freunden in der Schule getrennt, den sie aber online weiter pflegte
hatte Kontakt mit Psychologen bis sie 16 Jahre alt war
verließ irgendwann - ca. 12- 7 Jahre vor ihrem Tod den Sichtungen der Nachbarn zu urteilen - das Haus nicht mehr (eine weitere Eskalation des Besitzanspruchs der Eltern?)
ließ die online Kontakte mit ihren Freunden einschlafen. Oder wurden diese evtl. als nächste Eskalationsstufe von den Eltern unterbunden?
hungerte und wurde nicht versorgt - vermutlich eingesperrt!!, denn die Mär des nicht Verlassens der Couch über Jahre nehme ich nicht ab
wurde irgendwann auf die Couch platziert und die legende gestrickt, dass sie diese nie verlassen wollte.
Ich denke ernsthaft, dass die Eltern einen hohen Besitzanspruch an die Tochter hatten und sie deshalb nicht in der Schule beließen oder ihr gar den eigenständigen Weg ins Leben freigaben. Ob es an einer psychischen Erkrankung Laceys lag, bezweifle ich sehr. Eher denke ich in die andere Richtung.
Ganz genauso sehe ich das auch.
Ich denke, die Eltern waren krank, und nicht Lacey.
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Ist die Teilnahme an Pyjamaparties ein absolutes und zwingendes Ausschlusskriterium für die Diagnose Autismus oder Asperger-Autismus?
Für schweren Autismus ist das ganz bestimmt ein Ausschlusskriterium. Es sind ja nicht nur die Parties, gleichzeitig wird immer erwähnt, dass sie kommunikativ war und Freunde hatte. Vergiss den vollen Autismus.
Wie gesagt, allenfalls noch Asperger. Aber auch der kann nicht der Grund für ihre vollständige Isolation gewesen sein.

Ich finde, hier in der Diskussion wird sehr der Fokus auf Laceys (angebliche) Krankheit gelegt, so als sei das Verhalten der Eltern nur eine Reaktion darauf. Ich sehe das eher umgekehrt.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

18.05.2022 um 16:07
Zitat von DiarmuidDiarmuid schrieb:Ich denke ernsthaft, dass die Eltern einen hohen Besitzanspruch an die Tochter hatten und sie deshalb nicht in der Schule beließen oder ihr gar den eigenständigen Weg ins Leben freigaben.
Das wäre möglich, aber dazu passt meines Erachtens nach gar nicht, dass sie sie nach ihrem Tod „hergaben“.
Denn eine derart krankhafte Bindung an das Kind würde ja nicht mit dem Tod des Kindes enden, das Grundproblem bestünde ja weiter.
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Für schweren Autismus ist das ganz bestimmt ein Ausschlusskriterium. Es sind ja nicht nur die Parties, gleichzeitig wird immer erwähnt, dass sie kommunikativ war und Freunde hatte. Vergiss den vollen Autismus.
Vermutlich haben wir einfach ein Problem der Begrifflichkeiten, die wir nicht beide mit dem gleichen Inhalt füllen.

Ich schrieb von Autismus, vereinzelt auch von funktionalem Autismus. Das umfasst das gesamte Autismusspektrum. Auch nach ICD wird da nicht mehr differenziert:
Im DSM-5 und der ICD-11 (gültig ab 2022) wird nicht mehr zwischen Autismus-Subtypen unterschieden und damit auch der Begriff Asperger-Syndrom aufgegeben. Künftig werden alle Erscheinungsformen des Autismus im Spektrum autistischer Erkrankungen (Autismus-Spektrum-Störungen, ASS) zusammengefasst. Grund hierfür ist die zunehmende Erkenntnis in der Wissenschaft, dass eine klare Abgrenzung von Subtypen (noch) nicht möglich ist – und man stattdessen von einem fließenden Übergang zwischen milden und stärkeren Autismusformen ausgehen sollte.
Quelle: Wikipedia

Wikipedia: Asperger-Syndrom

Das lege ich zu Grunde, wenn ich „Autismus“ schreibe. Für eine weitergehende Differenzierung, was im Detail bei Lacey vorgelegen haben kann, fehlt mir schlicht die Qualifikation.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

18.05.2022 um 16:18
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Diarmuid schrieb:
Ich denke ernsthaft, dass die Eltern einen hohen Besitzanspruch an die Tochter hatten und sie deshalb nicht in der Schule beließen oder ihr gar den eigenständigen Weg ins Leben freigaben.

Das wäre möglich, aber dazu passt meines Erachtens nach gar nicht, dass sie sie nach ihrem Tod „hergaben“.
Denn eine derart krankhafte Bindung an das Kind würde ja nicht mit dem Tod des Kindes enden, das Grundproblem bestünde ja weiter.
Zur Ergänzung: Den Besitzanspruch schiebe ich auf vorherige mögliche Missbräuche etc., die durch den Entzug der Freiheiten nicht aufgedeckt werden konnten. Dass sie dann, aufgrund eines "Nachbarn", der die Tote sah, gezwungen waren, sie "freizugeben" schließt ein freiwilliges Loslassen aus.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

18.05.2022 um 16:25
Ich habe eine autistische Tochter. Autismus kann auch erst nach der Pubertät in voller Ausprägung auftreten und eine so enorm große Belastung für pflegende Angehörige sein, wie es kein Mensch nachvollziehen kann!
Mir tun diese Spekulationen hier und diese Äußerungen über Gerüche sehr weh. Wir reden über ein menschliches Drama, das hoffentlich von Experten in seinem ganzen Umfang erschlossen werden kann. RIP Lacey. ☹️


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

18.05.2022 um 16:26
Warum wird hier immer wieder davon geschrieben, das Lacey Fletcher an Autismus erkrankt war, und selbst wenn es so gewesen wäre, das erklärt doch trotz allem nicht die Reaktion der Eltern.

Es ist doch absolut krank sich das über Jahre anzusehen ohne völlig kaputt zu gehen.

Wenn ein Gerichtsmediziner und auch wir hier, die null persönliche Beziehung zu Lacey hatten, so schockiert und entsetzt sind, wie können dann die eigenen Eltern das Tag für Tag
aushalten und sich ansehen, ohne vor Mitgefühl seelisch total zerstört zu werden?

Lacey trifft absolut keine Schuld, selbst wenn das ihre Entscheidung gewesen wäre, sowas mit zumachen ohne einzugreifen, aus Liebe zum eigenen Kind ist NICHT normal.

Ich bin sehr gespannt was da noch rauskommt, denn ich kann mir nicht vorstellen das niemand davon was mitbekommen haben will.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

18.05.2022 um 16:41
aber wäre zb lehrern nicht vorher schon was aufgefallen, wenn sie an (schwerem) autismus litt? von jetzt auf gleich wäre es ja nicht gekommen.. verstehe sowieso nicht, warum sie aus der schule genómmen wurde? wäre sie zb gemobbt worden, könnte ichs nachvollziehen, aber sie war ja anscheinend gut integriert, warum nimmt man einem kind in diesem entscheidendem alter quasi die gleichaltrigen weg? gab es da keine aufzeichnungen, keine gespräche mit lehrern etc? hat niemand nach dem warum gefragt und ob sie das auch will?


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