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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

13.997 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Club, Getötet, Rosenheim ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Hanna W. tot aus der Prien geborgen

Hanna W. tot aus der Prien geborgen

19.05.2025 um 15:03
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:oder ob es sehr wohl intensiv abgewogen hat, warum die Zeugenaussagen von AM und Lea R. glaubwürdig und überzeugend waren.
M.E. ist weniger die Frage, ob die Zeugenaussage der Lea glaubwürdig war und man das gut abgewogen hat (ich unterstelle hier jetzt einfach mal, diese hat nach bestem Wissen und Gewissen ausgesagt). Vielmehr stellen sich da zwei Fragen/Komplexe:

-Hat sie eindeutig über das Datum des Gesprächs beim Tischtennis ausgesagt (oder kann wegen des Feiertags am Montag eine unabsichtliche Verwechslung des Tages vorliegen)? Gleiches gilt, soweit über Lea die Aussage der Verena zum Spaziergang (deren Aussage man nicht direkt verwertete) quasi mittelbar - unter Bezugnahme auf Chats) verwertet wurde.

- Das "Zugeben" iSv "ich bin der Mörder von Aschau" oder so ähnlich bei dem Trinkabend wurde von mehreren Zeugen (wenn auch zT erst bei zweiter Befragung) berichtet. Es wird wohl etwas in der Art stattgefunden haben.
Die Frage ist nur, ob man dies als "schlechten Scherz" oder fatalistisches Das-glaubt-ihr-doch-eh-alle-Falschgeständnis ansehen könnte oder nicht. Es kommt insofern aber nicht maßgeblich auf die Wertung von Lea, Max oder der Mutter von Lea und Verena an, das ist rein subjektiv und insofern aussagelos. Es käme auf eine aussagepsychologische Bewertung des Verhaltens des Angeklagten selbst an (es wurde glaub ich dazu im ersten Prozess ein Gutachter gehört, weiß aber nicht mehr mit welchem Ergebnis).


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

19.05.2025 um 18:27
Ich bin @rabunsel noch einen Hinweis schuldig, was den exzessiven Konsum von Gewalt-Pornofilmen anbelangt.

Dass eines dieser Videos praktisch eine Art „Blaupause“ für den Überfall auf Hanna bedeuten könnte, stellte @rabunsel in Abrede.
Zitat von rabunselrabunsel schrieb:Der gezeigte Film stimmte in keinem Detail mit der angenommenen Tat überein, bitte führe aus worin du eine Übereinstimmung siehst.
Dazu verweise ich auf folgenden Beitrag, der sich wohl auf die Anklage der Staatsanwaltschaft bezieht.
Zitat von emzemz schrieb am 30.09.2023:Nach Überzeugung der Strafverfolger soll er die vollkommen ahnungslose Frau wohl aus sexuellen Motiven verfolgt, sie von hinten angegriffen, zu Boden gerissen, stranguliert und ihr mindestens fünfmal mit einem Gegenstand gegen den Kopf geschlagen haben, während er auf ihren Schultern kniete.
Im Plädoyer von Staatsanwalt Fiedler wurde dazu später ausgeführt:
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb am 09.03.2024:In Erinnerung will er auch das „schreckliche Video“ rufen. Gemeint war der Gewaltporno. Fiedler schildert, wie eine junge Frau gejagt wird, minutenlang stranguliert und die „scheinbar tote“ Frau dann vergewaltigt. Dies, so Fiedler, passt auch perfekt auf die Tat.
Ich stelle fest: Es gab in der Planung und in Teilen der Tatausführung bemerkenswerte Parallelen zwischen dem besagten, von Sebastian T. konsumierten Gewaltporno und dem Überfall auf Hanna. In beiden Fällen wurde eine ahnungslose Frau verfolgt, von hinten angegriffen und zu Boden gerissen, um sie zu vergewaltigen. Dass er sie sexuell missbrauchen wollte (wozu es dann aber nicht mehr kam), hatte T. dem Häftling AM laut dessen Aussage geschildert.

Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, wurde im Fall Hannah allerdings die ursprünglich angenommene Strangulierung von Hanna später relativiert. Es fanden sich zwar Strangulationsspuren beim Opfer; meinem Gedächtnis zufolge konnte jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass sie vom Treiben im Fluss herrühren.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

19.05.2025 um 23:16
Zitat von abgelenktabgelenkt schrieb:Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit des kumulativen Auftretens
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, im Lotto zu gewinnen?

Ich persönlich glaube überhaupt nicht an eine Verschwörung (höchstens an eine Befangenheit und/oder unbewusste Voreingenommenheit aufgrund von langjähriger Zusammenarbeit). Auch der ZEIT-Artikel suggeriert dies meiner Meinung nach nicht.
Ich glaube, dass der Fall durch die anfangs nicht eindeutigen und z.T. widersprüchlichen Aussagen von ST und Freunden sehr schnell eine Dynamik aufgenommen hat, die nicht mehr zu kontrollieren war.

Für mich stellt sich diese Dynamik so dar:

ST war joggen, erfährt am 4.10. davon, dass jemand umgekommen ist - und vielleicht auch schon, dass Zeugen gesucht werden, die etwas gesehen haben. Ob er sich da schon angesprochen gefühlt hat, ist schwer zu sagen (er hatte ja nichts gesehen), aber bei seiner Vorgeschichte muss man davon ausgehen, dass er sich damals schon langsam unwohler gefühlt hat. Bei jemandem, der schon vor einfacheren sozialen Situationen Angst hat, kann das schnell zu innerer Panik führen (ich fand den Vergleich von @bla_bla mit der Prüfungssituation da sehr passend). Und er hatte schon mitbekommen, dass der Besitzer der Holzkern-Uhr schnell in die Schlagzeilen gekommen ist.

Dann kommt die Joggersichtung und der konkrete Aufruf, sich zu melden. ST steigert sich in seine Panik hinein. Die Mutter ist genervt, dass er sich nicht "einfach" melden kann - und überhaupt, dass er so unselbständig ist (leider passiert das gerade Eltern mit Kindern, die etwas aus der Reihe fallen - "irgendwann muss es doch mal gut sein").
Letztendlich (und das war ja sogar sehr zeitnah) willigt ST doch ein, er will keinen Streit. Er geht allein hin (ein Riesen-Fehler), seine Mutter sagt ihm nochmal, dass er einfach alle Fragen beantworten soll und dass er es dann auch schon wieder hinter sich hat.

Er sitzt zwei Polizisten gegenüber. Beide sind gut vorbereitet, er ist es nicht, kann es nicht sein. Und ist auch nicht geübt im Umgang mit solchen Situationen.

Also macht er, was die Polizisten ihm sagen. Gibt sein Handy ab und lässt sich quasi (obwohl nur Zeuge) erkennungsdienstlich behandeln.

Er hat Klamotten mitgebracht und eine schwarze, lange Hose angezogen zu seinem Termin. Es sind fast drei Wochen vergangen seit der Joggingrunde. Vielleicht hat ST mehrere Hosen zum Joggen. Und er weiß nicht, dass diese Hose später eine wichtige Rolle spielen wird. Wer erinnert sich schon, was er drei Wochen zuvor anhatte?
Aber es läuft gut, ST verliert seine Angst langsam, die Beamtin ist nett.

Er versucht, sich an die Laufroute zu erinnern. Die Karte, die ihm die Polizisten vorlegen, ist schlecht kopiert. Er zeichnet seine Route ein, es ist drei Wochen her.

Endlich kann er gehen.
Wieder zuhause, geht es ihm besser, es ist gut gelaufen, er hat es hinter sich.

Drei Wochen später wird er nochmal vorgeladen.

Die Beamten haben Nachfragen. Und er soll nochmal andere Kleidung mitbringen.
Bei der Vernehmung beantwortet er die Fragen so gut es geht. Auch die Frage, wann genau er von dem Mord erfahren hat. Er überlegt, es ist fast sechs Wochen her. Es muss der Montag gewesen sein. Vielleicht ist er verwirrt wegen des Feiertags, denn: In Wirklichkeit war es der Dienstag.
Er sagt anfangs noch, er ist sich nicht sicher. Aber die Polizisten fragen nach. Er will nicht, dass sie denken, er ist blöd, also bleibt er bei Montag. Und erzählt von seiner Freundin V, die er an dem Tag getroffen hat.
Die Beamten geben ihm sein Handy zurück. Die WhatsApp-Nachrichten und Geodaten, aus denen sich ergeben hätte, dass ST sich im Tag geirrt hat, haben sie nicht ausgewertet.

Wie die Tat abgelaufen sein könnte, wird er gefragt. Er vermutet, der Täter hat H im Auto mitgenommen - weil der Auffindeort so weit weg ist.
Und was könnte die Tatwaffe sein? Irgendwas aus dem Auto, spontan fällt ihm aber nichts ein. Er soll spekulieren, also nennt er einen Stein, passend zu den schon lange veröffentlichten Verletzungen.

Dann soll er nochmal seine Laufroute einzeichnen. Der Hinweg weicht minimal von seiner letzten Zeichnung ab. Der Rückweg ist identisch.

Die Beamten sehen Widersprüche.

Sie laden V zur Zeugenvernehmung ein. ST schreibt ihr noch, dass die eine Beamtin voll nett ist, versucht ihr die Angst zu nehmen. Sie will es schaffen - weil sie auch ST helfen will. Sie ist überzeugt, er hat mit dem Mord nichts zu tun.

Aber es kommt anders. Die Situation überfordert V. Es ist von einem Anwalt die Rede. Wozu brauche ich einen Anwalt, fragt sie sich.
Sie erinnert sich nicht mehr, an welchem Tag genau sie sich mit ST getroffen hat. Es ist so lange her, fast sieben Wochen. Vielleicht der Montag - ja, der könnte es gewesen sein. Sie steht unter Druck. In Wirklichkeit war es der Dienstag. Sie hatte am Mittwoch ihrer Schwester von dem "Treffen gestern" geschrieben.
Auch sie stellt ihr Handy vorübergehend den Beamten zur Verfügung - aber die Nachrichten und Handydaten, aus denen sich ergeben hätte, dass ST und V sich im Tag geirrt haben, werden erst 14 Monate später ausgewertet.

Kurz darauf wird V aus der vermutlich ersten Vernehmung ihres Lebens kommen und in heller Aufregung mehren Personen schreiben, dass sie und ST verdächtigt werden, H umgebracht zu haben. Dass ST als Beschuldigter gilt. Und dass sie Angst hat.
Und sie schreibt, dass sie sich im Tag geirrt hat. Dass es nicht der Montag war.

Was diese Vernehmung mit ihr gemacht hat, weiß niemand. Auch nicht, wie viel sie falsch verstanden hat oder ob sie doch mehr unter Druck gesetzt wurde als es normalerweise üblich ist. Die Vernehmung wurde nicht aufgezeichnet.

Aber die Polizei geht jetzt von Täterwissen aus: ST wusste aus ihrer Sicht schon am Montag, den 3.10., von der Leiche - und er wusste von dem Stein.

Am Abend nach Vs Vernehmung wird eine Krisensitzung einberufen. Eigentlich sollte es eine Party sein. Aber V ist mittlerweile völlig neben der Spur, hat regelrecht Panik. Und da sie weiß, dass sie mit dem Mord nichts zu tun hat, glaubt sie langsam aber sicher, dass es ST doch war. Polizisten können sich doch nicht soo sehr irren. Soll sich ihr Freund doch endlich stellen, damit sie nicht mehr verdächtigt wird und endlich ihre Ruhe hat. Sie war noch nie in einer derartigen Situation, kann nicht mehr klar denken.

Auf der Party sprechen sie über den Fall. Die Polizei hat ihr gesagt, sie darf ST nicht sagen, dass er verdächtigt wird. Also sagt sie nichts.
Das muss sie auch nicht. ST merkt es. Oder er hat es schon von jemand anderem erfahren. Die Situation wird immer angespannter. Keiner sagt was, aber der Verdacht steht überdeutlich im Raum. Bis ST dann sein "Spaßgeständnis" macht. Vielleicht hofft er, damit die Situation zu entschärfen. Oder es ist der immense Druck, der auf ihm lastet. Er ist am Ende, kriegt seine Angst nicht mehr in den Griff, lässt sich volllaufen.

Am nächsten Tag wird V nochmal vorgeladen und befragt.
Warum sie plötzlich doch wieder behauptet, dass sie ST am Montag getroffen hat, wird keine Rolle mehr spielen. Denn plötzlich geht alles sehr schnell: Um 13.30 erfolgt STs Festnahme, um 16.30 wird sein Zuhause durchsucht.

Ab da sitzt ST ein Jahr in U-Haft, bis sein Prozess beginnt.
Die Handydaten der Beteiligten werden erst nach Prozessbeginn, Anfang 2024, ausgewertet. Oder gar nicht.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

19.05.2025 um 23:18
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Ich stelle fest: Es gab in der Planung und in Teilen der Tatausführung bemerkenswerte Parallelen zwischen dem besagten, von Sebastian T. konsumierten Gewaltporno und dem Überfall auf Hanna. In beiden Fällen wurde eine ahnungslose Frau verfolgt, von hinten angegriffen und zu Boden gerissen, um sie zu vergewaltigen.
Ich stelle fest, dass es für die von dir "festgestellte" Tatausführung keine objektiven Beweise gibt. Es sieht eher so aus, als hätte sich der Staatsanwalt für sein Plädoyer vom gezeigten Film inspirieren lassen.


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19.05.2025 um 23:24
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Ich stelle fest: Es gab in der Planung und in Teilen der Tatausführung bemerkenswerte Parallelen zwischen dem besagten, von Sebastian T. konsumierten Gewaltporno und dem Überfall auf Hanna. In beiden Fällen wurde eine ahnungslose Frau verfolgt, von hinten angegriffen und zu Boden gerissen, um sie zu vergewaltigen. Dass er sie sexuell missbrauchen wollte (wozu es dann aber nicht mehr kam), hatte T. dem Häftling AM laut dessen Aussage geschildert.
Auf welcher Wegstrecke - von wo bis wo - wurde Hanna verfolgt? Was ist dazu bekannt ?


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19.05.2025 um 23:24
Zitat von XluXXluX schrieb:Ich persönlich glaube überhaupt nicht an eine Verschwörung (höchstens an eine Befangenheit und/oder unbewusste Voreingenommenheit aufgrund von langjähriger Zusammenarbeit). Auch der ZEIT-Artikel suggeriert dies meiner Meinung nach nicht.
Welchen Zeit-Artikel meinst Du, @XluX ? Könntest Du den bitte verlinken - Danke.

Im Bereich
Eingefügte Links
von
https://www.allmystery.de/ng/thread_overview?thread=168746
findet eine Suche mit 'zeit.de' nur den Artikel
https://www.zeit.de/zeit-magazin/leben/2017-06/gewalt-fantasie-vergewaltigung-therapie ,
der offenkundig nicht gemeint sein kann.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

19.05.2025 um 23:44
Zitat von TatsachenTreueTatsachenTreue schrieb:Welchen Zeit-Artikel meinst Du, @XluX ? Könntest Du den bitte verlinken - Danke.
Ich hatte das darauf bezogen:
Zitat von abgelenktabgelenkt schrieb:Die Wahrscheinlichkeit eines Zusammentreffens dieser Aspekte trotz Unschuld steigt natürlich, wenn man an komplette Voreingenommenheit/verschwörungsähnliches Zusammenwirken glaubt (so iSd Überschrift des hier nicht zitierfähigen aber natürlich durchaus interessanten Zeit Artikels "Sie brauchten einen Mörder." ) (was ich so ohne Weiteres nicht will).
Und mir ging es gar nicht um den Inhalt des ZEIT-Artikels, sondern um die Verschwörung, die ich nirgends sehe. In keinem der mir bekannten Artikel übrigens.


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20.05.2025 um 08:16
Zitat von XluXXluX schrieb:Die Beamten geben ihm sein Handy zurück. Die WhatsApp-Nachrichten und Geodaten, aus denen sich ergeben hätte, dass ST sich im Tag geirrt hat, haben sie nicht ausgewertet.
Gibt es Gründe warum, falls das so stimmen sollte, diese nicht noch später auf Anlass der Verteidiger ausgewertet werden könnten? Gibt es eine Quelle wonach diese Daten tatsächlich auf den Dienstag als erstes "Erfahren" von dem Fall hindeuten? Das müsste sich doch klären lassen.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

20.05.2025 um 10:04
Die Verteidigung scheint demnächst eine Haftprüfung beantragen zu wollen.
Das Gerichtsverfahren um den Mord an der Studentin Hanna aus Aschau wird neu aufgerollt. Ob der Angeklagte bis dahin weiter in Haft bleiben muss, soll in den kommenden Wochen entschieden werden.

Laut Medienberichten wollen die Verteidiger einen Antrag auf Haftprüfung stellen. Das Landgericht Traunstein wird voraussichtlich innerhalb eines Monats darüber entscheiden.
Mordfall Hanna aus Aschau: Haftprüfung beantragt (Radio Charivari Rosenheim)


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20.05.2025 um 10:24
Zitat von XluXXluX schrieb:Er hat Klamotten mitgebracht und eine schwarze, lange Hose angezogen zu seinem Termin.
Zitat von XluXXluX schrieb:Drei Wochen später wird er nochmal vorgeladen.

Die Beamten haben Nachfragen. Und er soll nochmal andere Kleidung mitbringen.
Also, nun gib doch mal „Butter bei die Fische“. Du schreibst hier allgemein von einer schwarzen, langen Hose und von „Klamotten“, die er mitgebracht hat zum ersten Vernehmungstermin.

Und dass er dann zum zweiten Verhör „nochmal andere Kleidung mitbringen“ sollte.

Welche Hose und weitere „Klamotten“ hat er genau angezogen bzw. mitgebracht? Exakt die, die er in der Tatnacht getragen hat?

Du weist ja offenbar sehr genau, um welche Sachen es sich damals handelte. Auf einen Beitrag von mir hast Du ja energisch dementiert, dass es um eine Art Arbeitshose mit Reflektoren ging, wie Ippen-Media in einem Prozessbericht geschildert hatte.
Zitat von XluXXluX schrieb:Es gab nie eine Hose mit Reflektoren. Man kann das jetzt hier hundertmal wiederholen - Fakt ist: es war eine weite, lange Hose. Die Reflektoren bzw. die reflektierende Schrift waren auf der Jacke.
Das ist eine völlig neue Darstellung, die ich noch nie zuvor gelesen habe. Deswegen habe ich Dich gebeten, eine Quelle dafür zu nennen.

Einen solchen Beleg hast Du ausdrücklich verweigert. Solange Du keine Quelle nennst, muss ich davon ausgehen, dass Du die Sache mit der langen, weiten Hose und den Reflektoren bzw. der reflektierenden Schrift auf der Jacke frei erfunden hast.

Oder solltest Du etwa aus dem schriftlichen Urteil zitiert haben und kannst hier deswegen nicht Ross und Reiter nennen?


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

20.05.2025 um 10:27
Da die Informationen auf Charivari immer nur für wenige Tage nachzulesen sind und dann aus dem Netz genommen werden, erlaube ich mir, hier den Text vorsorglich zu zitieren:
Das Gerichtsverfahren um den Mord an der Studentin Hanna aus Aschau wird neu aufgerollt. Ob der Angeklagte bis dahin weiter in Haft bleiben muss, soll in den kommenden Wochen entschieden werden.

Laut Medienberichten wollen die Verteidiger einen Antrag auf Haftprüfung stellen. Das Landgericht Traunstein wird voraussichtlich innerhalb eines Monats darüber entscheiden. Der Bundesgerichtshof hatte das ursprüngliche Urteil gegen Sebastian T. wegen Verfahrensfehlern aufgehoben. Der Fall wird ab Mitte September erneut vor dem Landgericht Traunstein verhandelt.

https://radio-charivari.de/nachrichten-aus-rosenheim-und-der-region/mordfall-hanna-aus-aschau-haftpruefung-beantragt
Was ich vermisse, das sind die Namen der Verteidiger, die hierfür verantwortlich zeichnen und ob diese als Wahl- oder Wahlpflichtverteidiger handeln.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

20.05.2025 um 10:39
Zitat von emzemz schrieb:Was ich vermisse, das sind die Namen der Verteidiger, die hierfür verantwortlich zeichnen und ob diese als Wahl- oder Wahlpflichtverteidiger handeln.
Bei den Namen kann ich wohl aushelfen. Sowohl nicht ganz neue zusätzliche Anwälte handelt, kann es sich nur um RA Rick und Dr. Georg handeln, da die anderen beiden bisherigen Pflichtverteidiger nicht mehr als Verteidiger von Sebastia T. tätig sind - siehe mein Beitrag von neulich:
Zitat von TatsachenTreueTatsachenTreue schrieb am 16.05.2025:In der Neuauflage des Prozesses wird Sebastian T. nicht mehr von den als Pflichtverteidigern bestellten RA Baumgärtl und Dr. Frank vertreten werden.

Die Pflichtverteidiger Harald Baumgärtl und Dr. Markus Frank wurden entpflichtet.

Quelle: https://alpin.fm/rosenheim-stadt-und-lk/verteidiger-im-prozess-um-hanna-entpflichtet-wiederauflage-wohl-im-september

Dazu, ob RA Rick oder/und RA Georg nun als Pflichtverteidiger bestellt werden, verhält sich diese doch arg knappe Meldung leider nicht.
Ebensowenig wird dazu ausgeführt, warum gleich beide Pflichtverteidiger entpflichtet wurden.
Welchen Status RA Rick und RA Dr. Georg (inzwischen) haben, das wüsste ich weiterhin ebenfalls gern, finde aber keine Quelle dazu.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

20.05.2025 um 10:39
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Es gab in der Planung und in Teilen der Tatausführung bemerkenswerte Parallelen zwischen dem besagten, von Sebastian T. konsumierten Gewaltporno und dem Überfall auf Hanna. In beiden Fällen wurde eine ahnungslose Frau verfolgt, von hinten angegriffen und zu Boden gerissen, um sie zu vergewaltigen. Dass er sie sexuell missbrauchen wollte (wozu es dann aber nicht mehr kam), hatte T. dem Häftling AM laut dessen Aussage geschildert.

Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, wurde im Fall Hannah allerdings die ursprünglich angenommene Strangulierung von Hanna später relativiert. Es fanden sich zwar Strangulationsspuren beim Opfer; meinem Gedächtnis zufolge konnte jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass sie vom Treiben im Fluss herrühren.
ich kann da zwar einige Aspekte sehen, die sich grob ähneln, aber für den Begriff "Blaupause", wie Du ihn verwendetest, scheint mir das doch zu schwach
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Dass eines dieser Videos praktisch eine Art „Blaupause“ für den Überfall auf Hanna bedeuten könnte
Der genaue Tatablauf ist ja unbekannt, aber wenn man die Annahmen des Gerichts übernimmt, so wurde Hanna nicht gejagt. Laut Gutachten, wie Du ja richtig schreibst, handelt es sich bei den Strangulierungsspuren vermutlich um Treibverletzungen.
Im Video wird (jedenfalls soweit aus der Verhandlung bekannt, ich kenne das Original ja nicht) dem Opfer weder in den Rücken gesprungen, auf den Schulterblättern gekniet, das Opfer mit einem Stein geschlagen.
Das Video war ein relativ starkes Indiz, wenn man den ursprünglich von der Staatsanwaltschaft zugrundegelegten Tatablauf annimmt. Aber der liess sich ja aufgrund der Gutachten so nicht halten. Und das Gericht hat ja auch einen anderen Tatablauf angenommen.

Aber: was mich überrascht, warum hat eigentlich keine statistische Auswertung der von ST konsumierten Pornos stattgefunden? Ich lese zwar etwas über die reine Quantität. Und etwas über ein (1) Video von tausenden, was ursprünglich angenommen der Tat ähnelte. Aber ich habe nie etwas gefunden zu Fragen wie, welche "Genres" ST besonders oft schaute, in welchem Anteil der Videos Gewalt eine Rolle spielte, welchen Anteil Videos mit Vergewaltigungsphantasien hatten, ob es auch Videos gab, in denen speziell alkoholisierte Frauen überwältigt, überfallen werden, in denen Frauen mit Gegenständen (Stein oder anderes) geschlagen werden, ob vielleicht sogar Videos dabei waren, in denen Frauen in den Rücken gesprungen oder auf deren Rücken gekniet wurde, ob es Videos gab, in denen heruntergerutschte Hosen eine Rolle spielten. Und dann auch, ob es Videos gab, die ST mehrfach aufgerufen hat, Videos, mit denen er besonders viel Zeit verbrachte, welche Videos er hingegen schnell weitergeklickt hat usw.
Die reine Quantität halte ich für wenig aussagekräftig, zumal der Gutachter das dann auch noch für "unauffällig" für einen Jugendlichen ohne Freundin wie ST heutzutage hielt. Und der Inhalt eines einzelnen Videos ist aus meiner Sicht gerade angesicht der großen Zahl von Videos, die ST konsumiert hat, kein so zugkräftiges Argument. Aber wenn es in seinem Konsum auffällige Muster erkennbar sein sollten in Richtung Gewalt, Vergewaltigung usw. dann wäre das aus meiner Sicht ein ausgesprochen starkes Indiz gegen ST.
Insoweit überascht es mich, dass ich nie etwas hinsichtlich einer statistischen Auswertung, einer Mustererkennung in seinem Konsum gehört habe. Habe ich da was verpasst?


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20.05.2025 um 10:56
@bla_bla

Ich verlinke mal Beitrag von fassbinder1925 (Seite 220).

Eins der Probleme bei der "statistischen" Auswertung war wohl, dass man zT anhand der aufgerufenen Seiten nicht sicher von gezielter Suche bzw längerem Anschauen ausgehen konnte, da es sich zT auch nur um sogenannte "Popups" handeln konnte. Das Video, was im Gericht gezeigt wurde, hat er wohl relativ sicher mehr oder weniger vollständig angesehen.


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20.05.2025 um 11:14
@abgelenkt
Ganz herzlichen Dank für die Verlinkung. Das hatte ich in der Tat verpasst.
Wobei bei mir da der Eindruck entsteht, dass das Gericht da es versäumt hat, diese Sache angemessen zu behandeln.

Einerseits ist es mehr als nur fragwürdig, ein (1) Video aus 11.000 Videos herauszugreifen und darauf eine Argumentation aufzubauen.

Andererseits scheint der Experte, der das ausgewertet hat ja durchaus sehr gewissenhaft gearbeitet zu haben, und der hätte scheint jedenfalls nach Schilderung von @fassbinder1925 möglicherweise viel Relevanteres und Belastendes, jedenfalls aber Aufklärendes aus seiner Analyse sagen können, wenn das Gericht sich darauf eingelassen hätte...

Hoffentlich wird das im neuen Prozess noch nachgeholt!


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20.05.2025 um 11:17
Zitat von TatsachenTreueTatsachenTreue schrieb:Welchen Status RA Rick und RA Dr. Georg (inzwischen) haben, das wüsste ich weiterhin ebenfalls gern, finde aber keine Quelle dazu.
Danke, hatte deinen Beitrag offensichtlich nicht mehr auf dem Schirm.

Ob sich Rick und Georg mit dem doch eher knapp bemessenen Pflichtverteidiger-Honorar zufrieden geben werden?
Andererseits stellt sich die Frage, so einfach werden sich jetzt auch keine Pflichtverteidiger finden, die unter der Regie der beiden Vorgenannten arbeiten möchten.


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20.05.2025 um 12:02
Zitat von bla_blabla_bla schrieb:ich kann da zwar einige Aspekte sehen, die sich grob ähneln, aber für den Begriff "Blaupause", wie Du ihn verwendetest, scheint mir das doch zu schwach
Okay, über Begriffe kann man streiten. Aber ich hatte schon eine Differenzierung vorgenommen:
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Es gab in der Planung und in Teilen der Tatausführung bemerkenswerte Parallelen zwischen dem besagten, von Sebastian T. konsumierten Gewaltporno und dem Überfall auf Hanna.
Staatsanwalt Fiedler hatte hingegen in seinem Plädoyer, ausgehend von dem brutalen Vergewaltigungsvideo, im Ablauf die gleiche Machart wie im Fall Hanna erkannt:
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb am 09.03.2024:Dies, so Fiedler, passt auch perfekt auf die Tat.
Staatsanwalt Fiedler hat den schrecklichen Film immerhin gesehen. Ich habe ihn nicht gesehen, @bla_bla
auch nicht - und @fassbinder1925
hat sich bei der Vorführung, wie er selber erklärte, nicht im Gerichtssaal befunden.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

20.05.2025 um 12:30
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Einen solchen Beleg hast Du ausdrücklich verweigert. Solange Du keine Quelle nennst, muss ich davon ausgehen, dass Du die Sache mit der langen, weiten Hose und den Reflektoren bzw. der reflektierenden Schrift auf der Jacke frei erfunden hast.

Oder solltest Du etwa aus dem schriftlichen Urteil zitiert haben und kannst hier deswegen nicht Ross und Reiter nennen?
Ich hab keinen Beleg verweigert, sondern gezielt nach "Reflektoren" gesucht in allen frei verfügbaren Quellen - auch in den Prozessberichten hier in diesem Thread. Und die einzigen Medien, die davon berichtet haben, waren Ippenmedia und die zugehörigen Zeitungen.
In keinem Prozessbericht sonst (auch denen zur Urteilsverkündung) haben Reflektoren auf der Hose eine Rolle gespielt, deshalb kann ich nicht belegen, was nirgends genannt ist.

Übrigens hast sogar Du selbst Dich auf einen dieser Beträge bezogen, die die Hose als lang und dunkel beschreiben. Auch bei Schneewi77chen sehe ich nichts von Reflektoren:
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb am 13.03.2025:Ich habe noch einmal versucht, die Zeugenaussagen zur Kleidung des Joggers zusammenzutragen und die Umstände der ersten und der zweiten Vernehmung von Sebastian T. zu ergründen. Resultat: Die Widersprüche und Ungereimtheiten sind eher größer als kleiner geworden.

So gab es einen Beitrag, der auf einem heute nicht mehr frei zugänglichen Bericht der OVB-Heimatzeitungen fußt:

Schneewi77chen schrieb am 28.11.2023:
Ein Polizist präsentierte Fotografien, die während der Zeugenvernehmung von Sebastian T. gemacht worden waren. Sie zeigten einen drahtigen jungen Mann mit Bürstenhaarschnitt und ernstem Blick, wesentlich schlanker als in der Gegenwart. Die Polizei hatte die Zeugen gebeten, in der Kleidung zu erscheinen, die sie an jenem Abend getragen hatten. Fotos zeigen Sebastian T. daher auch in Jogging-Klamotten: Stirnlampe, schwarze Sportjacke, beige-gelbe Laufschuhe, lange dunkle Hose.
Aus meiner Sicht ist die Meldung von Ippenmedia eine Ente. Und ich glaube, das darf ich hier so sagen, wo hier doch sogar schon dem BGH (!) Enten unterstellt wurden.
Aber wenn Du besser schlafen kannst, wenn es eine Hose mit Reflektoren war, ist das für mich ok. Dann hatte sie meinetwegen Reflektoren. Die Hose hat eh keine Rolle mehr gespielt später.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

20.05.2025 um 13:00
Zitat von abgelenktabgelenkt schrieb:Eins der Probleme bei der "statistischen" Auswertung war wohl, dass man zT anhand der aufgerufenen Seiten nicht sicher von gezielter Suche bzw längerem Anschauen ausgehen konnte, da es sich zT auch nur um sogenannte "Popups" handeln konnte. Das Video, was im Gericht gezeigt wurde, hat er wohl relativ sicher mehr oder weniger vollständig angesehen.
Und ein zweites Problem sehe ich in dem Auswerrtungszeitraum und den äußeren Umständen (zumindest, was die Quantität angeht).
Rein statistisch lässt sich aus der Auswertung meiner Meinung nach nicht rauslesen, ob der Anstieg des Pornokonsums Zufall war oder tatsächlich mit dem 3.10. korreliert hat.


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20.05.2025 um 13:07
Zitat von XluXXluX schrieb:Aus meiner Sicht ist die Meldung von Ippenmedia eine Ente. Und ich glaube, das darf ich hier so sagen, wo hier doch sogar schon dem BGH (!) Enten unterstellt wurden.
Aber wenn Du besser schlafen kannst, wenn es eine Hose mit Reflektoren war, ist das für mich ok. Dann hatte sie meinetwegen Reflektoren. Die Hose hat eh keine Rolle mehr gespielt später.
Das ist gut möglich, IppenMedia hatte in diesem Fall ja so einige Enten vorgebracht.
Da war ja auch das angebliche Video auf dem angeblich der Jogger zu sehen war, die viel diskutierte "Tatortzeugin" und noch einiges mehr, was ich jetzt aber nicht mehr alles zusammen bringe.
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Staatsanwalt Fiedler hat den schrecklichen Film immerhin gesehen. Ich habe ihn nicht gesehen, @bla_bla
auch nicht - und @fassbinder1925
hat sich bei der Vorführung, wie er selber erklärte, nicht im Gerichtssaal befunden.
Ich habe den Film gesehen und sicher auch einige andere hier. War ja leicht zu ergooglen.
Der Überfall war eine kurze, schlechte geschauspielerte Sequenz, dann ging es gefühlt nur noch eine Ewigkeit um genauso schlecht geschauspielerte Strangulationpraktiken. Der Film hat also hauptsächlich diesen Fetisch bedient, und kam vor allem zu dem Zeitpunkt gelegen, als man noch davon ausging, Hanna wäre ebenfalls stranguliert worden.
Sonst konnte ich da ehrlich gesagt kaum Parallelen sehen, auch das Überwältigen der Frau, lief überhaupt nicht so ab, wie man es ST vorwirft.


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