Mord an Amy Lopez in Koblenz 1994
18.09.2025 um 00:57Hat man ja gemacht. Es wurde gefragt ob damals auch noch andere Menschen in der Gegend angesprochen wurden, wer sich an so etwas erinnert möge sich melden…
Lopez ist kein seltener Nachname in den USA. Die Familie wird spanische/südamerikanische Wurzeln haben, nicht zwingend mexikanische. In der wievielten Generation sie in Texas leben, ist nicht bekannt. In meiner Familie gibt es einige Beispiele, dass die in die USA ausgewanderten Menschen schon in der zweiten Generation kein Deutsch mehr sprechen. Dass man automatisch die Sprache eines Nachbarlandes spricht, halte ich für ziemlich abwegig. Aber warum Du Trump erwähnst, der damals "zum Glück noch nicht Präsident war", erschließt sich mir nicht, denn die ersten Grenzzäune und Mauern zwischen Texas und Mexiko wurden in der Amtszeit von Bill Clinton errichtet.Darev schrieb:Mich hat verwirrt, dass bei Amys Nachnamen "Lopez" niemand in der Sendung drauf kam, dass sie (oder ihre Eltern) wohl nicht aus Texas, sondern viel eher aus Mexiko stammen könnten .... (zum Glück war Trump damals noch nicht Präsident, aber das wäre wieder ein eigenes Thema ....).
Das habe ich auch gedacht. Diese Beobachtungen habe ich auch schon gemacht. Aber Amy Lopez war ja nicht blauäugig. Sie wollte kurz in Koblenz bleiben, danach in die Schweiz. Das zeugt von Mut und Selbstvertrauen, was einem natürlich auch zum Verhängnis werden kann. Dieser Landstrich ist meiner Meinung nach einer der schönsten Deutschlands. Dass man sich dort sicher fühl, kann ich gut nachempfinden. Im Filmfall wurde gesagt, dass sie einen Selbstverteidigungskurs absolviert hat. Dass ihr dieser nicht geholfen hat, finde ich tragisch.sallomaeander schrieb:In der Nähe von Jugendherbergen habe ich die Beobachtung gemacht, dass sich einheimische männliche Jugendliche bzw. junge Männer herumtreiben, wenn dort ältere Schulklassen einrücken - wegen der Schülerinnen, die sich in dieser ungewohnte Umgebung, auf Schulreise, und eben auch ohne elterliche Aufsicht, zum Teil von diesen Ortsansässigen ansprechen lassen.
Was spielt das für eine Rolle, keine, warum wird das dann erwähnt?Darev schrieb:zum Glück war Trump damals noch nicht Präsident,
Ich würde auch denken, dass Politik, egal in welcher Form, hier nicht hereinspielt. Es war ein Sexualdelikt, da wird dem Täter die Herkunft des Opfers egal gewesen sein.JamesRockford schrieb:Nur hat das alles doch mit dem vorliegenden Fall gar nichts zu tun. Man muss ja nicht jeden Fall politisieren.
Das ist berechtigt, heute ist zwar Spanisch (zumindest habe ich das mal irgendwo gelesen) eine beliebte Fremdsprache in der Schule, aber damals war das doch wohl noch nicht so verbreitet. Allerdings ist ja nicht gesagt, dass der Täter es wirklich gesprochen hat, sondern theoretisch würde es reichen, wenn er die Sprache erkennt. Ich habe das zumindest so verstanden, dass er nicht die Frau auf spanisch verführt hat, sondern dass er eine spanisch sprechende Frau (im Sinne von: Eine Frau die spanisch sprechen konnte) verführt hat.JamesRockford schrieb:Für mich stellt sich eher die Frage, wer in Deutschland Spanisch spricht, und was es mit dem Mann auf sich hat, er sich damit gebrüstet hat, eine spanisch sprechende Frau "verführt" zu haben. Die Verständigung mit Amy Lopez wäre doch viel eher in Englisch erfolgt. Hätte sie jemanden auf Spanisch angesprochen? Eher nicht, oder?
Nichts zu finden ist ja auch ein Ergebnis. Ich würde denken, diese Darstellung soll eigentlich nur zeigen, dass man die Zeugen nochmal befragt hat, dass die aber bei ihrer damaligen Aussage bleiben. Und dass kein Verdacht besteht, dass sie damals etwas weggelassen oder anders dargestellt haben.vorsichtfalle schrieb:Die Wiederbefragung des nun Erwachsenen Jugendlichen fand ich auch seltsam. Ich habe die ganze Zeit gewartet, dass hier noch was zu Tage kommt, was in der ersten Aussage nicht genannt wurde. Das ist zumindest etwas was immer wieder in solchen Darstellungen von Altfällen vorkommt. Man hat einen Zeugen, der sich 20 Jahre danach plötzlich doch noch an ein Detail erinnert, was er vorher nicht angegeben hat. Aber hier nichts.
Das fand ich auch etwas seltsam. Vor allem weil damit so getan wurde, als sei dieser Weg vielbegangen und es würden ständig Leute dort vorbeikommen. Auch die Aussage, ein Mitarbeiter der Festungsverwaltung hätte eigentlich diesen Raum täglich (?) kontrolliert, nur an dem Tag nicht. Ganz ehrlich: So wie ich die Verhältnisse kenne, hat das keiner kontrolliert. Ich will natürlich niemandem etwas unterstellen, aber wenn es vorgesehen war, dass da jeden Tag jemand nach den Rechten schaut, dann hat derjenige aber nicht nur an dem Tag seinen Job nicht gemacht.vorsichtfalle schrieb:Warum die ganzen Paasanten erwähnt wurden relativ detailliert, die am Zimmer vorbei kamen, erschließt sich mir auch nicht. Sie haben ja nichts gesehen oder gehört.
Dass in einer Aktenzeichen-Sendung ganz aufgeregt verkündet wird, man habe interessante Anrufe erhalten - und man dann aber nie wieder etwas davon hört ist ja schon öfter vorgekommen. In dem Fall mag der Anruf auch echt sein, ob das am Ende weiterführt muss man sehen.sallomaeander schrieb:Ob es nun so war, dass dieser Anruf (unter sicher mehreren) genau in die Tathergangs- und Täteranalyse passte, oder der Anruf gar fingiert war - ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass man davon ausgeht, dass der Täter in irgendeiner Weise mit der sexuellen Handlung geprahlt haben muss, ohne freilich dabei die grausame Wahrheit (Vergewaltigung, Mord) zu benennen.
Insgesamt 14 Hinweise seien seit der Ausstrahlung der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY...ungelöst" zum Mordfall Amy Lopez bei der Polizei eingegangen, sagte Jürgen Fachinger, Pressesprecher des Polizeipräsidiums in Koblenz. Davon sei ein Hinweise sehr konkret gewesen. Eine Person hat sich nach Polizeiangaben gemeldet und gesagt, vor rund 30 Jahren mit einem Mann gesprochen zu haben. Dabei habe dieser erzählt, an der Festung Ehrenbreitstein ein Mädchen "abgeschleppt" zu haben. Sie habe Spanisch gesprochenDer Pressesprecher des Polizeipräsidiums Koblenz dämpft die Erwartungen in den sehr konkreten Hinweises erstmal etwas.
Fachinger ist nach eigener Auskunft verwundert, dass der Hinweis in der Sendung schon so genau besprochen wurde. Man müsse jetzt erst einmal prüfen, wie glaubwürdig der Anrufer sei. Dafür würde der Mann persönlich verhört und auch die Frage gestellt, warum er sich erst jetzt gemeldet hat.Neue Hinweise im Cold Case - Koblenzer Mordfall Amy Lopez bei "Aktenzeichen XY" (SWR)
Das würde dann weiterhin bedeuten, dass er eine gewisse Verspätung gehabt haben müsste, wenn er anschließend arbeiten musste.ErnstHellfritz schrieb:War er also auf dem Weg zur Arbeit oder aus ähnlichen Gründen unterwegs? Kam er regelmäßig an einer bestimmten Stelle vorbei, und wenn ja, an welcher?
Ach, es gibt schon genug dumme Leute..... Aber noch ist ja nur bekannt, dass jemand erzähl haben soll (!) er habe (!) dort eine Frau aufgerissen, die spanisch sprach. Und selbst wenn das stimmt, so gibt es nun mal doch auch noch andere Frauen die diese Sprache beherrschen.ErnstHellfritz schrieb:Und ob ein Mörder mit dem "Aufriss" seines Opfers angeben würde? Der müsste schon ziemlich mit dem Klammerbeutel gepudert sein.
Im Filmfall war der gesuchte Zeuge auch der Täter. Ich halte es für wahrscheinlich, dass der Täter Amy an der B 42 erstmals gesehen hat und ihr dann gefolgt ist, sie abgepasst hat oder mit ihr den Asterweg hochgelaufen ist. Wie @brigittsche bin ich der Meinung, dass diese Abkürzung wieder im Spiel ist, nachdem wir jetzt wissen, dass Amy nicht direkt am Felsenweg gesehen wurde, sondern noch an der B 42.ErnstHellfritz schrieb:Wenn er aber Amy z.B. schon von der Bushaltestelle aus gefolgt wäre, käme ein deutlich größerer Personenkreis in Frage.
Der Vater heißt Rimbeau, es gibt auch Franzosen in Texas. Mit 24 kann man auch verheiratet sein, vl daher der Name Lopez.JamesRockford schrieb:Lopez ist kein seltener Nachname in den USA. Die Familie wird spanische/südamerikanische Wurzeln haben
Sie wußte vl von dem Weg, aber nicht genau wo, mußte erst fragen.Raissa schrieb:nachdem wir jetzt wissen, dass Amy nicht direkt am Felsenweg gesehen wurde, sondern noch an der B 42.
Die Kripo Koblenz hat in der Sendung die Vermutung geäußert, dass es sich bei dem Mord an Amy Lopez nicht um die erste Tat des Mörders handeln würde. (...) Zusätzlich ruft die Kripo Personen auf, sich zu melden, die rund um die Festung oder in Koblenz Opfer von Sexualstraftaten wurden„Aktenzeichen XY“ zeigt Mord, der nicht loslässt – Polizei sucht jetzt weitere Opfer (Merkur)
Der Vater ist Robert Rimbau, also ohne das "e" in deiner Schreibweise. Irgendwo habe ich gelesen, dass er in Argentinien studiert hat, finde aber die Quelle nicht mehr. In Spanien gibt es dieses System der Doppelnachnamen, die sich aus dem ersten Familiennamen des Vaters und dem ersten Familiennamen der Mutter zusammensetzen. Von einem Ehemann war niemals die Rede. Es könnte ja auch sein, dass die Eltern nicht verheiratet waren, bzw. dass die Mutter nicht mehr lebte.Dancingfool schrieb:Der Vater heißt Rimbeau, es gibt auch Franzosen in Texas. Mit 24 kann man auch verheiratet sein, vl daher der Name Lopez.
Die Ermittler werden sicherlich Gründe zu dieser Annahme haben. Aber irgendwann ist es für jeden Täter die erste Tat. Ich glaube, wenn dort jemand auf der Festung Ehrenbreitstein oder in Koblenz mehrfach versucht hat, Frauen zu vergewaltigen, hätte sich das rumgesprochen. Vielleicht war sein Wirkungskreis deutlich größer?LackyLuke77 schrieb:Ein Aspekt wurde in der Diskussion bislang wenig beachtet: in Aktenzeichen XY wurde im Studiogespräch erwähnt, dass die Kripo Koblenz es für möglich hält, dass der Mord an Amy Lopez nicht die erste Tat des Täters gewesen ist, sondern er vorher schonmal versucht haben könnte eine Frau zu vergewaltigen. Deshalb der Appell an die Zuschauer sich zu melden, wenn man im Bereich der Festung Ehrenbreitstein bzw. in Koblenz Opfer eines ähnlichen Delikts geworden ist.
Die DNA bei Amy wurde erst kürzlich festgestellt. Ob bei einer anderen Vergewaltigung Spurenmaterial gesichert und später zur Identifizierung ausgewertet wurde, ist spekulativ, aber für mich eher unwahrscheinlich. Vermutlich fehlt hierfür hinten und vorne die Zeit. Ich habe auch keine Ahnung, ob es Datenbanken gibt, anhand derer die Polizei ähnlich gelagerte Fälle rausfiltern könnte.LackyLuke77 schrieb:Aktenkundig scheint die DNA jedenfalls nicht zu sein, sonst hätte es beim Abgleich mit der DNA-Datenbank einen Treffer gegeben. Es wurde die Möglichkeit genannt, dass es bis zum Mord an Amy Lopez jeweils nur beim Versuch geblieben sein könnte, weil der Täter bei der Tatdurchführung scheiterte oder gestört wurde.
Damals, 1994, war die Technik einfach noch nicht so weit, um solche Spuren präzise zu sichern oder auszuwerten. Erst vor Kurzem wird man mit modernen Methoden die DNA Spuren an den Asservaten entdeckt haben.ErnstHellfritz schrieb:Wieso wurde die DNA eigentlich erst 2024 entdeckt, wo es doch ein Sexualmord war? War die Analyse 1994 noch nicht so weit?