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Mord an Amy Lopez in Koblenz 1994

83 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Mord, Vergewaltigung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Amy Lopez in Koblenz 1994

28.01.2023 um 00:53
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Ob wohl auch die Teilnehmer aus dieser Gruppenreise überprüft wurden bzw. alle, die an dem Morgen im Hotel mitbekommen haben, was sie vorhat? Sie wird es doch irgendjemandem erzählt haben.
Ja, das wäre die Frage. Wer wusste von Amys geplanter Fahrt zur Festung? Vermutlich waren die anderen Reiseteilnehmer auch junge Leute, etwa in Amys Alter. Auch der mutmaßliche Täter war jung.

Warum Amy sich wohl von ihrer Gruppe getrennt hatte? Gab es vielleicht Konflikte? Hatte evtl. ein Mann aus der Gruppe Annäherungsversuche unternommen, die Amy unangenehm waren und denen sie aus dem Weg gehen wollte?

Amy hatte sich erst einen Tag vor der Tat von der Gruppe getrennt. Andere Gruppenmitglieder könnten durchaus noch gewusst oder mitbekommen haben, dass sie am Folgetag die Festung besichtigen wollte. Wahrscheinlich wird ihr niemand unbemerkt den ganzen Weg dorthin gefolgt sein. Aber wenn ein junger Mann, der an ihr interessiert war, noch einmal einen Kontaktversuch hätte starten wollen und einfach auch an diesem Morgen zur Festung gefahren wäre, vielleicht mit einem früheren Bus? Dann wäre er noch vor Amy angekommen und hätte ihr dann ganz "zufällig" auf dem Felsenweg begegnen können. Dann aber wäre alles aus dem Ruder gelaufen, es wäre vielleicht zum Streit gekommen, und er hätte die Kontrolle verloren?

Grundsätzlich wäre das sicher möglich. Aber woher hätte ein junger amerikanischer Tourist, der sicher noch nie zuvor auf der Festung war, das abgelegene Generalzimmer und den Weg dorthin kennen sollen? Das gesamte Geschehen und auch das Fahrrad sprechen doch eher für einen Täter aus der Region und mit guten Ortskenntnissen. Von daher halte ich es für unwahrscheinlich, dass ein Mann aus der Reisegruppe der Täter war.

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Mord an Amy Lopez in Koblenz 1994

28.01.2023 um 01:41
Zitat von rattichrattich schrieb:Aber woher hätte ein junger amerikanischer Tourist, der sicher noch nie zuvor auf der Festung war, das abgelegene Generalzimmer und den Weg dorthin kennen sollen? Das gesamte Geschehen und auch das Fahrrad sprechen doch eher für einen Täter aus der Region und mit guten Ortskenntnissen. Von daher halte ich es für unwahrscheinlich, dass ein Mann aus der Reisegruppe der Täter war.
Das würde ich aus so sehen. Zumal man ja auch davon ausgehen muss, dass der Täter nicht wissen konnte, ob Amy überhaupt zu Fuß den Felsenweg hochgeht. Sie hätte ja z. B. auch mit dem Sessellift [nicht der Seilbahn über den Rhein, die gab es damals noch nicht, sondern dem Sessellift der da war, wo heute der Schrägaufzug ist] hochfahren können. Oder mit dem Bus bis Niederberg und von dort laufen (ein eher ungewöhnlicher Weg, aber möglich).

Und er hätte ja im Hotel, wenn er sie denn abpassen wollte, deutlich früher aufbrechen müssen, damit er sie auch wirklich "erwischt". Und vielleicht auch vorher noch den Tatort auskundschaften. Und sich von irgendwo her ein Fahrrad besorgen, wenn das gesehene Rad dem Täter gehört hat.

Nein, ich denke auch, dass es eher ein Täter mit Ortskenntnissen war, der das besagte Zimmer kannte, den Treppenaufgang und die Verhältnisse auf dem Felsenweg. Ob er nun damals aktuell in Koblenz gewohnt hat, dort nur zeitweise war, evtl. früher einmal dort wohnte usw. ist natürlich eine andere Frage. Und dass das Fahrrad auch für eine schnelle Flucht über den Felsenweg nach unten bereitgestellt war. Denn damit hätte er jedem Fußgänger, der vielleicht etwas mitbekommt oder gar versucht ihn aufzuhalten, bergab sehr schnell davonfahren können.

Und das Rad mag auch eine Tarnung gewesen sein: Wenn er daneben stand und gewartet hat, hätte das für andere, zufällige Passanten (Fußgänger wie Autofahrer) harmlos ausgesehen: "Ach, guck mal, der macht Pause - ja, das Rad den steilen Weg hochschieben ist ja auch anstrengend...."


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Mord an Amy Lopez in Koblenz 1994

28.01.2023 um 01:53
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und das Rad mag auch eine Tarnung gewesen sein: Wenn er daneben stand und gewartet hat, hätte das für andere, zufällige Passanten (Fußgänger wie Autofahrer) harmlos ausgesehen: "Ach, guck mal, der macht Pause - ja, das Rad den steilen Weg hochschieben ist ja auch anstrengend...."
Mich wundert ein bisschen, dass du von einer geplanten Tat ausgehst, war doch die Gegend nicht gut besucht und der Täter hat gar nicht wissen können, dass ihm am frühen Morgen eines Wochentags eine alleinreisende junge Frau in die Arme läuft.


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Mord an Amy Lopez in Koblenz 1994

28.01.2023 um 02:08
Zitat von SrensenSrensen schrieb:war doch die Gegend nicht gut besucht und der Täter hat gar nicht wissen können, dass ihm am frühen Morgen eines Wochentags eine alleinreisende junge Frau in die Arme läuft.
Nun, wir wissen ja nicht, wie oft er da vielleicht schon vergeblich gestanden hat....

Und andersherum: Warum sollte der Täter mit einem Fahrrad (!) um diese Uhrzeit zufällig dort vorbeigekommen sein, wenn es denn keine geplante Tat war?

Welche Gründe könnte es denn sonst geben, dass er morgens dort hinfährt? 1) Er arbeitet oben - unwahrscheinlich, denn dann müsste er ja zur Arbeit und könnte nicht dort lauern. 2.) Er wohnte oben und wollte nach Hause, z. B. weil er anderswo übernachtet oder nachts gearbeitet hat - möglich, aber auf dem Festungsgelände selbst wohnte damals nur eine Handvoll Leute. Und auf dem Niederberger Plateau (also hinter der Festung) waren /sind zwar viele Wohnungen, aber der Weg über den Felsenweg und dann durch die Festung bis dort hin ist recht ungewöhnlich, zumal der Felsenweg so steil ist, dass man schon sehr sportlich sein müsste, um mit dem Rad hochfahren zu können.

Umgekehrt könnte er natürlich auf dem Weg runter gewesen sein- aber das würde ja bedeuten, dass er z. B. in der Jugendherberge gewohnt hat, und dort wird man das Phantombild sicher vorgezeigt haben. Und dass man Nachts im Museum oder Restaurant auf der Festung arbeitet, wäre mir neu (zumal man auch da sicher das Phantombild vorgezeigt hat). Und dass er oben wohnte und den Weg häufiger genutzt hat, glaube ich nicht. Auch da hätte man ihn sicher auf der Festung gekannt. Da wäre niemand täglich mit dem Rad durchgefahren, ohne dass er z. B. den Arbeitern der Festungsverwaltung zumindest vom Sehen bekannt wäre.


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Mord an Amy Lopez in Koblenz 1994

28.01.2023 um 03:26
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Warum sollte der Täter mit einem Fahrrad (!) um diese Uhrzeit zufällig dort vorbeigekommen sein, wenn es denn keine geplante Tat war?
Er könnte beurlaubt oder arbeitslos gewesen sein und zum Zeitvertreib eine morgendliche Runde mit dem Fahrrad gedreht haben. Nicht alle Taten sind im Voraus geplant.


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Mord an Amy Lopez in Koblenz 1994

28.01.2023 um 09:34
Zitat von rattichrattich schrieb:Grundsätzlich wäre das sicher möglich. Aber woher hätte ein junger amerikanischer Tourist, der sicher noch nie zuvor auf der Festung war, das abgelegene Generalzimmer und den Weg dorthin kennen sollen? Das gesamte Geschehen und auch das Fahrrad sprechen doch eher für einen Täter aus der Region und mit guten Ortskenntnissen. Von daher halte ich es für unwahrscheinlich, dass ein Mann aus der Reisegruppe der Täter war.
Auch Mitarbeiter in diesem Hotel können von Amys geplantem Ausflug gewusst haben. Der Ausflug wurde ja vermutlich schon am Vortag geplant. Wenn man im Hotel in einer fremden Stadt ist und zu einer Sehenswürdigkeit möchte, fragt man in der Regel an der Rezeption nach, wie man dorthin kommt. Außerdem gab es ja vermutlich eine Reiseleitung. War das eine Person aus den USA, die mitgereist ist oder gab es hier jemand aus Deutschland, der die Gruppe begleitet hat. Hat Amy bei der Reiseleitung gefragt, wie sie zu der Festung kommt? Die Ermittlerin scheint ja von einem zufälligen Treffen auszugehen. Das muss aber nicht zwangsläufig auch so gewesen sein.


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Mord an Amy Lopez in Koblenz 1994

28.01.2023 um 10:27
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Auch Mitarbeiter in diesem Hotel können von Amys geplantem Ausflug gewusst haben. [...] Hat Amy bei der Reiseleitung gefragt, wie sie zu der Festung kommt? Die Ermittlerin scheint ja von einem zufälligen Treffen auszugehen. Das muss aber nicht zwangsläufig auch so gewesen sein.
Ja, die Ermittlerin sagt, es gäbe keine Anhaltspunkte dafür, dass Amy und der Täter sich vorher schon gekannt hätten, und sie sei wohl „zur falschen Zeit am falschen Ort“ gewesen.

Diese Aussage beruht sicher auf den Ermittlungsergebnissen zu Amys Umfeld, also vor allem der Reisegruppe und dem Hotel. Mitarbeiter des Hotels könnten sich auf der Festung natürlich auch gut ausgekannt haben. Vielleicht gab es auch andere Hotelgäste, denen Amy von ihrem Plan zur Besichtigung der Festung erzählt hatte, oder Einheimische, mit denen sie irgendwo in Kontakt gekommen war? Das ist wohl kaum noch festzustellen. Die Ermittler setzen heute anscheinend darauf, dass sich noch weitere Zeugen von damals oder vielleicht Bekannte des Verdächtigen melden.


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Mord an Amy Lopez in Koblenz 1994

28.01.2023 um 10:46
Zitat von rattichrattich schrieb:Diese Aussage beruht sicher auf den Ermittlungsergebnissen zu Amys Umfeld, also vor allem der Reisegruppe und dem Hotel. Mitarbeiter des Hotels könnten sich auf der Festung natürlich auch gut ausgekannt haben. Vielleicht gab es auch andere Hotelgäste, denen Amy von ihrem Plan zur Besichtigung der Festung erzählt hatte, oder Einheimische, mit denen sie irgendwo in Kontakt gekommen war? Das ist wohl kaum noch festzustellen. Die Ermittler setzen heute anscheinend darauf, dass sich noch weitere Zeugen von damals oder vielleicht Bekannte des Verdächtigen melden.
Amy könnte auch im Bus noch einen anderen Fahrgast nach dem Weg gefragt bzw. sich vergewissert haben, dass sie richtig aussteigt. Der Täter könnte auch ein anderer Fahrgast gewesen sein, der ihr gefolgt ist.


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Mord an Amy Lopez in Koblenz 1994

28.01.2023 um 11:15
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Der Täter könnte auch ein anderer Fahrgast gewesen sein, der ihr gefolgt ist.
Das könnte natürlich auch sein. So etwas wäre sicher ein großer Zufall, Amy fragt im Bus ausgerechnet einen Mann, der dann die Zeit hat, spontan auszusteigen und ihr zur Festung zu folgen und auch bereit ist, jemanden zu töten. Wenn er schnell geschaltet hat, könnte er sogar gesagt haben: „Sie wollen zur Festung, ja, da fahre ich auch hin! Ich kenne mich dort schon ein bisschen aus, die Festung ist wirklich sehenswert. Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen gerne einiges zeigen.“ Und schon wäre er Amys Begleiter gewesen. Oder er wäre ihr einfach so gefolgt, ohne dass es einen direkten Kontakt zwischen ihnen gegeben hätte.

Gegen die Variante eines gemeinsamen Besuchs auf der Festung spricht allerdings, dass wohl kein Zeuge Amy und den späteren Täter zusammen gesehen hat. Wie ich es verstanden habe, wurden sowohl Amy als auch der Täter jeweils allein auf dem Felsenweg gesehen. Demnach müssen sie sich erst später irgendwo auf der Festung begegnet sein. Entweder der Täter hat gezielt auf ein Opfer gewartet, oder er trieb sich vielleicht „nur so“ auf dem Gelände herum (wie er es möglicherweise öfter tat) und traf an diesem Tag dann auf Amy. Oder er ging ihr nach und wartete auf eine Gelegenheit.


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Mord an Amy Lopez in Koblenz 1994

28.01.2023 um 11:46
Zitat von rattichrattich schrieb:Gegen die Variante eines gemeinsamen Besuchs auf der Festung spricht allerdings, dass wohl kein Zeuge Amy und den späteren Täter zusammen gesehen hat.
Doch, sie wurde von Zeugen in Begleitung des jungen Mannes gesehen.
Dort, am Fuße der Festung Ehrenbreitstein, wird sie in Begleitung eines schlanken, jungen Mannes mit blonden Haaren gesehen. Dieser bleibt jedoch im Rahmen der Ermittlungen ein Phantom.
https://germanmissing.blogspot.com/2019/10/koblenz-totungsdelikt-z-n-von-amy-lopez.html?m=1


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Mord an Amy Lopez in Koblenz 1994

28.01.2023 um 11:53
Zitat von SrensenSrensen schrieb:und zum Zeitvertreib eine morgendliche Runde mit dem Fahrrad gedreht haben. Nicht alle Taten sind im Voraus geplant.
Naja, das ist aber keine typische Fahrradstrecke. Man muss schon SEHR sportlich sein, um da hochzufahren (und wenn er runtergefahren sein sollte: Wieder hoch). Und dass ausgerechnet gerade in dem Moment, an der betreffenden Stelle, ein potentielles Opfer vorbeikommt, und der Täter auch ganz genau weiß, dass da eine Möglichkeit (=Zimmer) ist, so eine Tat zu begehen, und auch weiß, dass um diese Zeit nur wenige Leute dort unterwegs sind.... Ja, kann natürlich alles sein, aber je mehr Zufälle man aneinanderreihen muss, desto unwahrscheinlicher wird es.
Zitat von rattichrattich schrieb:Demnach müssen sie sich erst später irgendwo auf der Festung begegnet sein. Entweder der Täter hat gezielt auf ein Opfer gewartet, oder er trieb sich vielleicht „nur so“ auf dem Gelände herum (wie er es möglicherweise öfter tat) und traf an diesem Tag dann auf Amy. Oder er ging ihr nach und wartete auf eine Gelegenheit.
Das funktioniert in dem Bereich aber nur bedingt: Dort unten ist der Felsenweg, und der Bereich rund um das "General-von-Aster-Zimmer" und der Hangbereich weiter hoch zur Festung. Es gibt einfach keine so großen Bereich, wo man sich herumtreiben kann und dann auch noch das spätere Opfer sieht. Wenn man z. B. den Hang hochklettert, sieht man nicht, wer da auf dem Felsenweg ist, ebenso wenn man sich im "General..." Zimmer aufhält. Man müsste schon mehr oder weniger auf dem Felsenweg oder unten an der Straße (B 42) herumlungern, wenn man da zufällig jemanden treffen will.
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Amy könnte auch im Bus noch einen anderen Fahrgast nach dem Weg gefragt bzw. sich vergewissert haben, dass sie richtig aussteigt. Der Täter könnte auch ein anderer Fahrgast gewesen sein, der ihr gefolgt ist.
Das ist gut möglich. Das war immer auch meine Busstrecke wenn ich von der Schule aus der Innenstadt heimgefahren bin und es kam öfter vor, dass Touristen im Bus gefragt haben, wo man denn aussteigen muss, wenn man zur Festung hoch will und wie man von der Haltestelle da hoch kommt. Gerade letzteres war nicht so schnell zu durchblicken, weil nicht gerade gut ausgeschildert (man wollte, dass die Leute mit dem Sessellift hochfahren, was die meisten auch getan haben).

Daher wäre das auch meine Lieblingstheorie, wenn denn Amy nicht am Fuß des Festungswegs alleine gesehen worden wäre....

Allenfalls könnte man sich da folgendes denken: Der Täter zeigt Amy am Marstall (das Gebäude wo in dem Sattelitenbild, Bild 4, "Pädagogisches Landesinstitut" steht) dass sie die Straße lang bis zum Felsenweg gehen muss. Dann verabschiedet er sich.

Er sieht ihr noch nach, ob sie wirklich da hingeht, und dann läuft er seinerseits den "General-von-Aster-Weg" hoch. Da es sich um eine Abkürzung handelt, ist er schneller oben am Treppeneingang und kann sie dort abpassen wenn sie von unten über den Felsenweg hoch kommt.

Das wäre gut möglich, der Pferdefuß ist aber sein Fahrrad, das müsste er die Treppen über den "General-von-Aster-Weg" hochgeschleppt haben, was ein ziemlicher Akt wäre. Aber natürlich nicht unmöglich....

Vor allem aber spricht gegen diese Theorie, dass er Amy von unten aus auch gleich den "General-von-Aster-Weg" hätte hochführen können. Andererseits wäre sie vielleicht eben mit einem Fremden nicht so ohne weiteres diesen doch etwas ominös wirkenden Weg (wie gesagt: Er war keineswegs ausgeschildert, eher ungepflegt und zugewachsen) gegangen, während sie auf dem breiten und einsehbaren Felsenweg weniger Gefahr gewittert hätte.


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28.01.2023 um 12:21
Zitat von SrensenSrensen schrieb:Doch, sie wurde von Zeugen in Begleitung des jungen Mannes gesehen.
Der von Dir zitierte Bericht aus „Germanmissing“ ist in diesem Punkt widersprüchlich. Auf dem darin abgebildeten Fahndungsplakat der Polizei heißt es, Amy sei „zuletzt“ gegen 8:50 Uhr „an der B 42“ gesehen worden, „im Bereich der Auffahrt zur Festung“. Das muss also weit unten gewesen sein, ganz am Anfang des Felsenwegs.

Auch im Bericht steht zunächst:

„Lebend wird sie das letzte Mal am Abzweig vom so genannten Felsenweg gesehen, der zur Festung hinaufführt.“

Doch dann:

„Dabei [auf dem Weg hinauf zur Festung] kam sie am Turm Aster am Südhang vorbei und betrat das nach dem Festungsplaner benannte „Arbeitszimmer des Generals von Aster“.
An dieser einsamen Stelle begegnete sie dem Täter.

Dort, am Fuße der Festung Ehrenbreitstein, wird sie in Begleitung eines schlanken, jungen Mannes mit blonden Haaren gesehen.“


Diese beiden Aussagen widersprechen einander. Entweder Amy wurde (wie es auf dem Fahndungsplakat und zunächst auch im Bericht steht) letztmalig unten allein im Bereich der Auffahrt von der B 42 gesehen, oder sie wurde (dem Bericht zufolge) zuletzt weiter oben in der Nähe des Generalzimmers in Begleitung des jungen Mannes gesehen.

Eine der beiden Aussagen muss falsch sein.


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Mord an Amy Lopez in Koblenz 1994

28.01.2023 um 12:38
Zitat von rattichrattich schrieb:„Dabei [auf dem Weg hinauf zur Festung] kam sie am Turm Aster am Südhang vorbei und betrat das nach dem Festungsplaner benannte „Arbeitszimmer des Generals von Aster“.
An dieser einsamen Stelle begegnete sie dem Täter.

Dort, am Fuße der Festung Ehrenbreitstein, wird sie in Begleitung eines schlanken, jungen Mannes mit blonden Haaren gesehen.“
Zitat von rattichrattich schrieb:Eine der beiden Aussagen muss falsch sein
Das liegt wohl daran, dass der junge Mann offiziell (!) als Zeuge gesucht wird und die Ermittler nicht mit Sicherheit sagen können (wollen), dass er auch der Täter war.


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Mord an Amy Lopez in Koblenz 1994

28.01.2023 um 12:41
Zitat von rattichrattich schrieb:Doch dann:

„Dabei [auf dem Weg hinauf zur Festung] kam sie am Turm Aster am Südhang vorbei und betrat das nach dem Festungsplaner benannte „Arbeitszimmer des Generals von Aster“.
An dieser einsamen Stelle begegnete sie dem Täter.

Dort, am Fuße der Festung Ehrenbreitstein, wird sie in Begleitung eines schlanken, jungen Mannes mit blonden Haaren gesehen.“
Das entspricht auch meinen Erinnerungen, wie es damals berichtet wurde. Aber auf dem Fahndungsplakat, das in dem letzten Video gezeigt wird und das aus der damaligen Zeit stammen muss (=Belohnung in DM) wird es ja eben so beschrieben, dass Amy zuletzt unten am Felsenweg gesehen wurde. Und damit ist sie weder am "General von Aster Zimmer" noch über den besagten Weg gegangen, zumindest wohl nicht freiwillig und von unten aus.

Ich gehe mal davon aus, dass der zitierte Bericht bei Germanmissing einfach aus unterschiedlichen Quellen zusammengestoppelt wurde.

Und da ist das Fahndungsplakat wohl schon die sicherste Quelle. Die Zeitungen haben das damals (im Koblenz der 90er passierte nicht gerade viel Aufregendes....) auch recht ausgeschmückt. Ich erinnere mich an eine Bericht, wo lang und breit darüber berichtet wurde, dass Amy ja schon so viele Bücher über die Festung gelesen hätte und sich so gefreut habe, endlich dort zu sein usw. Was man halt so schreibt, wenn die Seite voll werden muss....


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Mord an Amy Lopez in Koblenz 1994

28.01.2023 um 12:44
Ist denn jemals bekannt gegeben worden, wer die Zeugen waren, die Amy zuletzt gesehen haben? War das eine Gruppe oder waren es mehrere Einzelpersonen? Wurden die Zeugen jemals auch verdächtigt? Es gab wohl damals auch Verdächtige. Ist bekannt, wer das war? Ist es sicher, dass das Fahrrad dem Täter zugeordnet werden kann? Ist es überhaupt sicher, dass an der genannten Stelle ein Fahrrad lag?


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Mord an Amy Lopez in Koblenz 1994

28.01.2023 um 12:50
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Ist denn jemals bekannt gegeben worden, wer die Zeugen waren, die Amy zuletzt gesehen haben?
Ich kann mich nicht daran erinnern. Meine persönliche Vermutung (!!!!) ist, dass es sich um Autofahrer gehandelt haben könnte (!!!). Auf der B 42 war damals vor der Einfahrt in den Ort häufig Stau (die Straße verlief damals noch durch Ehrenbreitstein durch, heute führt sie am Bahndamm entlang). Wer in diesem Stau stand, stand zumindest zeitweise an der Stelle, wo Amy zuletzt gesehen wurde. Und dort führt so eine Art Rampe auf den Felsenweg, so dass sie evtl. etwas höher stand als die Autos und deshalb auffiel (das ist übrigens auch die Stelle, die in dem Video bei den nachgestellten Szenen gezeigt wird). Wenn man gelangweilt im Auto sitzt, schaut man ja mal aus dem Fenster und dann vielleicht auch unwillkürlich auf das Ungewöhnlichste, was man da gerade sehen kann- und sei es eine junge Frau mit Rucksack und großer Brille.


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Mord an Amy Lopez in Koblenz 1994

28.01.2023 um 12:55
Zitat von MisetraMisetra schrieb:? Es gab wohl damals auch Verdächtige.
Ja, aber ich konnte nichts finden, wer es war.
Weiß da jemand mehr darüber?
War das einer, dem das Phantombild ähnlich war und wurde er dort in der Nähe von einem Zeugen gesehen?


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Mord an Amy Lopez in Koblenz 1994

28.01.2023 um 13:39
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Es gab wohl damals auch Verdächtige. Ist bekannt, wer das war?
Namentlich bekannt sind die Verdächtigen offiziell sicher nicht. Vermutlich gingen auf das Phantombild hin damals Hinweise auf junge Männer ein, die der Zeichnung ähnlich sahen, und die wurden dann von der Polizei befragt. Aber der Verdacht ließ sich wohl in keinem Fall erhärten.

Im Video sagt die Ermittlerin (ab Min. 3:59): „Die Person [= der junge Mann] konnte bis heute nicht eindeutig ermittelt werden. Wir hatten bisher schon einige Hinweise auf Personen, aber eine tatsächliche Identifizierung ist uns bis heute nicht sicher gelungen, und es wäre schön, wenn wir diese Person identifizieren könnten, um mit ihr zu sprechen.“

Eine „tatsächliche Identifizierung“, „nicht sicher gelungen“, diese Einschränkungen klingen für mich schon so, als gäbe es zumindest einen Verdächtigen, nur eben (noch) nicht ausreichend Beweise gegen ihn.
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Ist es sicher, dass das Fahrrad dem Täter zugeordnet werden kann? Ist es überhaupt sicher, dass an der genannten Stelle ein Fahrrad lag?
Laut Ermittlerin haben Zeugen ausgesagt, sie hätten am Tatmorgen auf dem Felsenweg ein Herrenfahrrad mit Fahrradkorb auf dem Gepäckträger stehen sehen, auf Höhe der Abzweigung zum Generalzimmer [also ganz in der Nähe des Tatorts]. Als die Polizei eintraf, war jedoch kein Fahrrad mehr dort. [Möglicherweise war der Täter also damit weggefahren.] Die Ermittlerin sagt, ob das Fahrrad für den Fall eine Rolle spiele oder nicht, müssten sie klären, wenn sie den Eigentümer finden. (ab Min. 4:16)


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Mord an Amy Lopez in Koblenz 1994

28.01.2023 um 20:21
Zitat von rattichrattich schrieb:Im Video sagt die Ermittlerin (ab Min. 3:59): „Die Person [= der junge Mann] konnte bis heute nicht eindeutig ermittelt werden. Wir hatten bisher schon einige Hinweise auf Personen, aber eine tatsächliche Identifizierung ist uns bis heute nicht sicher gelungen, und es wäre schön, wenn wir diese Person identifizieren könnten, um mit ihr zu sprechen.“

Eine „tatsächliche Identifizierung“, „nicht sicher gelungen“, diese Einschränkungen klingen für mich schon so, als gäbe es zumindest einen Verdächtigen, nur eben (noch) nicht ausreichend Beweise gegen ihn.
Was kann sich nach so vielen Jahren noch tun? Vielleicht gibt es Mitwisser, an die man appellieren will. Da der Fall offensichtlich noch mal von einer neuen Ermittlerin aufgerollt wird, kann man hoffen, dass es vielleicht neue Ermittlungsansätze geben wird. Auch die Analysemöglichkeiten haben sich in den fast 30 Jahren weiterentwickelt. DNA Hinterlassenschaften des Täters müsste es ja geben. Möglicherweise lebt er auch gar nicht mehr.


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Mord an Amy Lopez in Koblenz 1994

28.01.2023 um 20:59
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Was kann sich nach so vielen Jahren noch tun? Vielleicht gibt es Mitwisser, an die man appellieren will. Da der Fall offensichtlich noch mal von einer neuen Ermittlerin aufgerollt wird, kann man hoffen, dass es vielleicht neue Ermittlungsansätze geben wird. Auch die Analysemöglichkeiten haben sich in den fast 30 Jahren weiterentwickelt. DNA Hinterlassenschaften des Täters müsste es ja geben.
Ich sehe das ja auch immer eher pessimistisch, wenn ein Fall nach so langer Zeit wieder aufgerollt wird. Und hier nicht anders.
Aber es würde mich natürlich freuen, wenn es doch noch einen Erfolg geben würde.

Mitwisser sind vermutlich die einzige Möglichkeit. Dass nach so langer Zeit plötzlich jemandem etwas wieder einfällt, das er vor fast 30 Jahren gesehen hat, ist ja wohl kaum zu erwarten. Aber hoffen wir mal das Beste!


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