Mord an Amy Lopez in Koblenz 1994
28.09.2025 um 13:35Der Mann hatte doch ganz offensichtlich Interesse an Amy. Welchen Grund hätte er sonst gehabt, ob er nun Reiseleiter war oder nicht, sie nach der Verabschiedung von der Gruppe, die zudem schon länger feststand, zu fragen, ob sie nicht erneut mit der Gruppe frühstücken wollte? Und dann stellt er sich nahe zu ihr hin, schaut ihr die ganze Zeit in die Augen und ist sichtlich enttäuscht, als sie ablehnt. Noch deutlicher geht es doch kaum.Retsiemfoh schrieb:Wie kommt man denn jetzt darauf das Amy in der Reisegruppe einen Verehrer hatte? Nur weil der wegen dem Frühstück fragte?
Zum Konzept der Sendung gehört, wie zitiert: „In einen in der Sendung gezeigten Fall fließen zudem nur die Aspekte ein, die für das Verständnis des Dargestellten wichtig sind, die gemäß der Akten verwertet werden dürfen und die den Ermittlern bei der Aufklärung helfen können.“vorsichtfalle schrieb:Da ist viel Ausschmückung dabei. Insbesondere für die Themen, bei denen, die unmittelbar mit der Tat nichts zutun haben. Denn für den Zuschauer ist es völlig irrelevant, ob und von wem und wie sich AL verabschiedete.
(Beitrag von rattich (Seite 44))
Warum hätte XY trotz der knappen Sendezeit diese doch ausführliche Abschiedsszene gedreht, wenn sie so „völlig irrelevant“ wäre?
Es ging in der Abschiedsszene vor allem darum, wie Amy sich Verehrern gegenüber verhielt, von denen sie nichts wollte. Es sollte gezeigt werden, dass sie fair und offen war und keine falsche Hoffnungen wecken wollte. Diese Grundeinstellung spielt doch auch eine wesentliche Rolle bei der Begegnung mit dem Täter. Amy war sachlich und klar, aber er muss ihre eindeutige Haltung einfach ignoriert haben und griff sie an. Diese Diskrepanz dem Zuschauer zu vermitteln, war den Ermittlern offenbar wichtig. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Begegnung nun genau so verlief wie im Filmfall gezeigt oder anders.
Den Inhalt kann man sich doch denken, wenn der „Reiseleiter“ nach der Verabschiedung unbedingt noch einmal mit Amy (allein) reden will, und das mit der oben beschriebenen Körpersprache. Das werden die anderen Teilnehmer (es waren ja anscheinend hauptsächlich Frauen) schon beobachtet haben.vorsichtfalle schrieb:Und außerdem: wie erfuhr denn die Polizei vom Inhalt des Gesprächs zw AL und dem Reiseleiter?
Sicher haben die Ermittler auch die Reisegruppe und das Hotel in ihre Überlegungen einbezogen. Offenbar kamen sie zu dem bekannten Ergebnis, dass Amy höchstwahrscheinlich ein Zufallsopfer ohne Täterbezug war, zur falschen Zeit am falschen Ort. Diese Erkenntnis wiederholen die Ermittler in jeder Veröffentlichung zum Fall. Demnach sehen sie nach wie vor keinen Grund zu Zweifeln an der Richtigkeit dieser Annahme.Philipp54 schrieb:Nun gut, aber der wird nicht von den Ermittlerin durchleuchtet und dann kommt ein Ergebnis Zufallsopfer raus?