Philipp54 schrieb:Organisierte Reisegruppe mit verschieden Altersklassen=Hotel, junge Rucksacktouristin Weiterreise in Jugendherbergen sicher kein seltener Weg. Ganz anderes Erleben gerade als junger Mensch. Als Eltern war man schon damals nicht angstfrei, wenn die Tochter das auch noch alleine an ging. Aber mit Verboten brauchte man einer 24-jährigen nicht zu kommen. Habe die Jahre nicht mehr genau im Kopf, als junge Frau zu trampen, wurde irgendwann abgeraten. Sie kamen immer schnell weg und der Freund sprang dann aus dem Gebüsch und stieg mit ein. Als Mann hatte man schlechtere Karzen, dass jemand anhielt. Aber Amy Lopez wird ihre Reise wahrscheinlich mit Zug und Bus weiter geplant haben.
Gut beschrieben, @Philipp54. Genauso war das mit dem trampen und im Hinblick auf die "Anhaltermorde", die damals keine Seltenheit waren, wurde das dann irgendwann weniger mit dem trampen, ich glaube in den 90er nahm das ab. Ich denke ebenfalls, das Amy ihre Reise, geplant war ja die Schweiz als nächstes Ziel nach Koblenz, mit dem Zug und gegebenenfalls auch Bus weiter geplant hatte.
Philipp54 schrieb:Danke für deine ausführliche Antwort mit vielen Anregungen eines möglichen Ablaufs. Unter ausspannen meinte ich 2 Tage Festung, Kaffee trinken, Festung "gucke gehn", wie man in KO sagt, unter Gleichaltrigen in der JH sein und interessante Leute im Austausch von Erlebnissen auf Reisen kennen zu lernen.
Vielleicht gab es noch eine Art Abschiedsfeier mit Amy Lopez am Vorabend, Essen gehen, oder In Ko draussen sitzen. Wäre nmM eher die Chance, dass jemand erfuhr, dass sie am nächsten Morgen zur Festung wollte, als an einem Hotspot.
Ah ok, ich dachte ausspannen gleich zusetzen mit chillen, abhängen, ausruhen, nichts machen :-)
Dein angeführtes Beispiel , am Vorabend noch gemeinsam essen gehen, draußen sitzen und dort an etwaige Informationen über Amys weiteren Aufenthalt in Koblenz zu erlangen als eine gute Möglichkeit, sehr gute Möglichkeit.
Philipp54 schrieb:Die Reisegruppe wird sicher befragt worden sein.
Falls sie alleine unterwegs war, werden sie nicht alles wissen. Aber tendenziell glaube ich auch, dass die Kripo mit Zufallsopfer richtig liegt.
Die Reisegruppenmitglieder sind mit Sicherheit befragt worden. Die Frage, die sich stellt, war Amy alleine unterwegs?
Was mich immer so ein wenig von der Zufallsopfertheorie abhält sind die ganzen Begebenheiten in diesem Fall. Tatzeitpunkt, aber vor allem der Tatort. Hier wurde zwar immer wieder erwähnt, das es damals noch nicht so der Touristenanlaufpunkt war, der Felsenweg nicht stark frequentiert, der "Asterweg" nur Insidern bekannt und trotzdem gab es ja einige Zeugenaussagen bezüglich Sichtung von Amy und möglichem Täter. Warum wählte er für seine Tat diese Örtlichkeit aus? Es gab doch bestimmt andere Örtlichkeiten, ich denke da an Parks, begrünte Anlagen, Waldwege, die besser geeignet sind für eine Tat. Der Felsenweg ist Hauptweg zur Festung/Jugendherberge für deren Besucher/Gäste/Angestellte.
Hier wurde dieser Link gepostet:
https://www.ehrenbreitstein.de/festung/wege-zur-festung/Da wird der "Alte Fußweg" erwähnt. Warum hat er diesen Weg nicht für seine Tat gewählt? Doch Spontantat am Felsenweg, als er Amy sah?
Volvic schrieb:Ich denke, weil das Thema hier mehrfach schon diskutiert wurde, dass Amy zwar einerseits ein Zufallsopfer war, zugleich aber auch nur bedingt.
Als „junges Mädchen“, offenbar ortsunkundig und der Landessprache nicht mächtig, von nicht übermäßig kräftiger Statur, schwerer Rucksack auf dem Rücken und allein unterwegs, ist sie aus Tätersicht vermutlich ein „gut geeignetes Opfer“ gewesen.
Sie kann sich gegen einen Angriff weder verbal noch körperlich besonders gut wehren und hat auch keinen Überblick über die Örtlichkeit. Egal ob man sie erst freundlich anspricht, Hilfe anbietet und sie nimmt diese dankbar an, oder ob man sie direkt bedroht und Richtung Tatort zwingt - sie hatte dem wahrscheinlich nicht besonders viel entgegenzusetzen. Sie wehrte sich offenbar so gut es ging, letztlich aber ohne Chance gegen den Täter.
Insofern ist das IMHO zwar ein zufälliges Zusammentreffen zwischen Täter und Opfer, aber sie passte aus Sicht eines Täters allein schon von den äußeren Aspekten gut als Opfer.
Gute Überlegung. Ich persönlich glaube, das sie sich verbal, wenn auch nur durch Schreie oder "Help"! wehren konnte. Vielleicht war sie aber auch so überrascht, das sie nicht mal schreien konnte. Ich meine so Schreie, die hört man doch auch weiter, gerade so am "Berg"? oder?
Volvic schrieb:Als „junges Mädchen“, offenbar ortsunkundig und der Landessprache nicht mächtig, von nicht übermäßig kräftiger Statur, schwerer Rucksack auf dem Rücken und allein unterwegs, ist sie aus Tätersicht vermutlich ein „gut geeignetes Opfer“ gewesen.
Das sehe ich auch so. Was denkst du, war dem Täter dann die Gefahr einer Entdeckung egal?