Westerwälder schrieb:Tja, hierzu kann ich nur sagen: "Augen auf bei der Berufswahl".
Siehst Du, das haben Ermittler und StA getan und haben eben nicht so umfangreiche Informationspflichten wie Du.
Westerwälder schrieb:Ich habe den Quatsch ja schließlich bezahlt. "Kamera ausprobiert...."
Warum wird -wahrscheinlich- dann nur behördlich intern er- und geklärt werden, was mit "meinem" Geld passiert ist?
Und genau hier sehe ich auch eine Auskunftspflicht. Ich erwarte da schon irgendwie eine Aufarbeitung und Fehlersuche und Ermittlungen (nicht kriminalistisch-juristische, denn die sind mit Meisners Tod ja abgeschlossen), wann die Leiche dort wahrscheinlich hingelangt ist und warum sie nicht gefunden wurde.
Kann ja nicht sein, dass es ein verletzter, zugedröhnter Täter auf der Flucht durch das Sumpfgebiet schafft, die ihn suchenden Polizisten aber nicht, weil sie sich bitte nicht die Füße nassmachen sollen.
Und das mit der Kamera "ausprobieren" fand ich auch eine seltsame Ansage. Etwas ausprobieren bedeutet für mich, das man auch zum Schluss kommen kann, dass etwas eben nicht funktional ist. Dann sollte man das aber eben vielleicht nicht im Rahmen eine Ernstfalls von diesem Ausmass tun und wenn doch muss halt dafür gesorgt werden, dass ein Backup-System mitgenutzt wird.
Westerwälder schrieb:Noch so ein Fall in meinem direkten Umfeld, der ziemlich umwölkt gewesen ist.
Hier habe ich es aber ebenfalls auf den Umstand zurückgeführt, dass sich das im Minderjährigenmillieu zugetragen hat.
Und die Täterinnen leben. Es war klar, dass sie nicht angeklagt werden können (wegen ihrem Alter) und dass sie als "Kinder" so zu schützen sind, dass ihnen ein weiteres von der Öffentlichkeit unbehelligtes Leben möglich gemacht werden muss.
Deshalb finde ich den Vergleich nicht zielführend um die Infolage in diesem Fall zu erklären.
Westerwälder schrieb:Ich kann auch die Schilderung von @Grillage nachvollziehen, dass ich vor allem in psychischen Ausnahmesituationen auch in der Lage bin, mich in vertrautem Gebiet zu "verlaufen" und erst dann wieder weiß was ich tue, wenn ich einen Orientierungspunkt (Hauptstraße etc.) erkannt habe.
Und mein Punkt war eben auch der, dass ich in meinen Nachbarorten nicht jede Nebenstraße kenne und weiß, in welche Richtung die verläuft. Mein Orientierungssinn hat sich seit der Nutzung von Navis extrem verschlechtert (und man, die nutzen wir ja nun schon sehr lange). Früher konnte ich Straßen, in denen ich einmal zu Besuch war, sicher wieder finden. Heute hab ich manchmal Probleme, mir vorab zu überlegen, wo ich langfahren muss, selbst zu Orten, an denen ich schon ein paar mal gewesen bin.
Dann kommt hinzu, dass es nachts war und dass er, wie Du schreibst, auch in einer Ausnahmesituation war.
Einschränkend muss man dazu sagen, dass er ja offenbar auch zu Fuß dorthin gekommen ist. Es war nie von einem Fluchtfahrzeug die Rede und die Polizei schien angenommen zu haben, dass er insgesamt zu Fuß geflüchtet ist (also nicht nur ein paar Meter zu Fuß vom Haus weg und dann in ein Auto oder auf ein Motorrad oder Fahrrad gestiegen). Wenn man irgendwo zu Fuß hingegangen ist, hat man oft eine bessere Orientierung der Lage. Vielleicht kann man auch daraus schließen, dass er häufig zu Fuß unterwegs war, und desalb eben doch eine gute Orientierung auch in den Nebenstraßen von Nachbarorten hatte.
Keine Ahnung, wahrscheinlich müßig drüber nachzudenken, weil es eh alles nur Spekulation ist....
Insgesamt bleibt wohl nur zu sagen, dass obwohl es nicht die logischste Strecke für die Flucht ist, man es doch nicht ausschließen kann, dass er sich aus welchen Gründen auch immer (Desorientierung, anrückende Polizeiautos, anderer Verkehr etc.) entschlossen hat, über die Bahnhofstrasse zu flüchten und dann schon kurz nach der Tat auf der Flucht verstorben ist.
Rotkäppchen schrieb:Er hat sich suizidiert oder starb, an der Folge seines körperlichen Zustandes.
Ersteres schließe ich persönlich aus, da die Waffe wohl nicht gleich neben ihm lag und die Leiche keine körperlichen Defekte aufwies.
Zu Letzterem würde ich auch einen Herzinfarkt zählen, aber er war verletzt und es war nachts kalt. Ich persönlich halte dies für den wahrscheinlicheren Grund. Das ist aber nur meine persönliche Meinung.
Das sehe ich genauso. Wenn er einen Suizid begangen hätte, wäre es sehr naheliegend, dafür die Waffe zu benutzen. In seiner Situation (mitten in der Nacht mitten in der Pampa mit anrückenden Polizeistreifen und eben (wahrscheinlich) mit nicht viel anderem "Werkzeug" ausgestattet als der Waffe in der Hand) wäre es doch wohl die "einfachste", schnellste, schmerzloseste und sicherste Methode gewesen, sich zu erschießen.
Einzige Einschränkung die ich sehe: wenn die Waffe leer geschossen war und er keine weitere Munition dabei hatte. Einen Defekt der Waffe würde ich mal ausschließen, kurz vorher hat sie ja noch funktioniert.
Man muss halt auch mal überlegen, welche anderen Methoden ihm denn zur Verfügung gestanden hätten, sie da an der Stelle umzubringen. Vielleicht noch Pulsadern aufschneiden, wenn er ein Messer dabei hatte. Aber dann würde ich es als wahrscheinlicher ansehen, dass er das nicht da auf dem Feld macht, sondern versucht, sich bis zu seinem Haus im Nachbarort durchzuschlagen.
Also ich gehe insgesamt auch davon aus, dass er keinen Suizid begangen hat, sondern an der Stelle verstorben ist.