Familie in Weitefeld ausgelöscht - Täter tot aufgefunden
11.08.2025 um 19:13Das sehe ich auch so.Grillage schrieb:Ich finde allerdings schon, dass die Öffentlichkeit ein Recht hat zu erfahren, warum die Polizei die Leiche nicht eher gefunden hat, welche fehler gemacht wurden und wie diese in Zukunft vermieden werden sollen. Denn der Einsatz hat Unsummen gekostet und die Bevölkerung vor Ort hat monatelang in Angst gelebt, dass Meissner zurückkommen könnte oder irgendwo im nächsten Wald lauert. Da hätte ich als Bürger dieses Landes schon ganz gerne eine Erklärung.
Es geht ja nicht darum, weitere Ermittlungen anzustellen. Mit dem Tod des mutmaßlichen Dreifachmörders ist das Verfahren beendet.
Dieser Fall war jedoch dermaßen spektakulär und hat die Bevölkerung in dieser Region so sehr in Angst und Schrecken versetzt, dass die Bürger meiner Meinung nach nun im Nachhinein ein Anrecht haben zu erfahren, ob dieser monatelanger Stress wirklich unvermeidbar war oder ob die Fahndung durch Pannen und Versäumnisse unnötig in die Länge gezogen wurde.
Im Mittelpunkt steht dabei natürlich die Frage, wie es sein konnte, dass die Leiche von AM monatelang in nur einem Kilometer Entfernung vom Tatort unentdeckt blieb. Dass der mutmaßliche Mörder hier womöglich schon am Tatabend den Tod fand, ist aufgrund der starken Verwesung seines Körpers eine durchaus realistische Annahme.
Dass die Leiche erst so spät entdeckt wurde, muss nicht zwangsläufig der Polizei angelastet werden. Sie hat darauf verwiesen, dass zum Zeitpunkt der Absuche widrige Verhältnisse mit teils sumpfigen und überschwemmten Bereichen am späteren Leichenfundort herrschten. Vielleicht war es dadurch ja objektiv ein Problem, den leblosen Körper auszumachen.
Dem stehen Schilderungen gegenüber, dass im April in der Region große Trockenheit herrschte und von erschwerten Bedingungen bei der Suche eigentlich keine Rede sein könne.
Meiner Einschätzung nach täten die Ermittler -auch im eigenen Interesse- gut daran, Aufklärung zu betreiben. Wenn sie sich mit dem Hinweis auf ein abgeschlossenes Verfahren weigern, Auskunft über die Umstände der Fahndung zu geben und zu begründen, warum sie am Elbbach nicht fündig wurden, könnte das all denen Nahrung geben, die der Polizei Vertuschung von Pannen und Fehlern unterstellen.
Warum tritt man dem nicht mit offener Information entgegen? Man hat ja nach eigenen Angaben die Suchaktionen dokumentiert und müsste demnach in der Lage sein, Erklärungen zu liefern. Angebracht erscheint dies auch vor dem Hintergrund, dass die Ermittler wiederholt die Bevölkerung um Mithilfe bei der Aufklärung des Verbrechens gebeten hat, selber aber (verständlicherweise) aus ermittlungstaktischen Gründen mit Auskünften äußerst zurückhaltend waren.
Solche Hemmnisse für Informationen bestehen jetzt nicht mehr, wenn man einmal von schutzwürdigen Interessen von Opfern und auch Angehörigen des Täters absieht.
Ich würde es jedenfalls für angebracht halten, wenn Staatsanwaltschaft und Polizei noch einmal in einer Pressekonferenz, in der auch kritisch nachgefragt werden kann, ein Resümee des Falles ziehen würden - und das über die Gründe für den späten Leichenfund hinaus.
Das gilt zum Beispiel dafür, von welcher Version man abschließend für den Tatablauf ausgeht. Da der endgültige Obduktionsbericht bislang nicht vorgestellt wurde, könnte von Interesse sein, ob sich noch Erkenntnisse etwa über den Zustand von AM während der Tat gewinnen ließen (angeblich soll ja Drogenkonsum noch in Knochen nachweisbar sein).
Ein anderer wichtiger Punkt wäre, was die Auswertung der gefundenen Waffe ergeben hat. War es tatsächlich die Tatwaffe? Lässt sich ihre Herkunft noch rekonstruieren? Wurden damit schon andere Verbrechen verübt?
Ich finde, es sind noch jede Menge Fragen offen, ohne deren Beantwortung dieser Fall keinen richtigen Abschluss finden kann.