Aleph Christian von Fellenberg verschwunden, Berlin, Ostern 2025

Ihr hattet recht, hier steht wiederum, die Apple Watch sei laut Polizei in der Funkzelle eingeloggt gewesen:

https://www.merkur.de/deutschland/geschaeftsmann-33-weiter-in-berlin-vermisst-polizei-meldet-mysterioesen-fund-93717286.html

Es ist unglaublich, wie Menschen einfach so verschwinden, sich wie in Luft auflösen.
Irgendwo muss er doch sein.
Kaum vorzustellen, was seine Familie gerade durch macht.

Ich habe letztens von einem chilenischen Straßenkünstler gelesen, er war in Chile Bankmanager und kam nach Berlin und fand keine Arbeit. Früher als Kind jonglierte er und dachte sich, bevor er nichts macht, probiert er das an der Siegessäule in den Ampelpausen. Das macht er jetzt seit Jahren glaube täglich?

https://www.rbb24.de/panorama/thema/wiegehtesuns/berlin-jongleur-felipe-chile-grosser-stern-autofahrer-strassenkuenstler.html

Ich weiß, die Wahrscheinlichkeit geht unter Null, aber vielleicht kam er zufällig mal mit ihm ins Gespräch und er hat vielleicht von irgendwelchen Terminen geredet. Kann ja sein, dass er in mal bei der Siegessäule sah und mit ihm sprach; kommen ja beide aus Chile? Oder vielleicht kennt er wiederum Leute die vielleicht sich umhören? Oder hat so einfach mal komische Beobachtungen gemacht. Vielleicht gibt es Personen, welche täglich beim Denkmal herumlungern und ihm könnte auffallen, wenn diese vielleicht auf einmal nicht mehr dort sind usw.

Ich weiß, wahrscheinlich ist mein Beitrag für die Katz aber versuchen kann man es. Würde nichts unversucht lassen.

Die Informationslage stagniert auch. Ich habe eben noch mal gegoogelt, ob es etwas Neues gibt. Fast alle Berichte sind im Schnitt 4 Tage alt, der acht Stunden alte enthält keinerlei Neuigkeiten.

Zwar rechne ich nicht damit, dass aus dem Nichts eine "heiße Spur" auftaucht, aber ich finde die Informationslage alles in allem recht spärlich.

Die Eckdaten, die die suchende Bevölkerung hat, sind schon sehr übersichtlich: Name, Alter, Beruf, Größe und Statur, dazu ein paar Fotos.

Man hat ja gewiss die Leute aus dem Soho-House, die ihn zuletzt sahen, befragt und vielleicht sogar das Gym ausfindig gemacht, in dem er war. Hilfreich wäre doch: Was hatte er zuletzt an? Wir wirkte er? Wie sah seine Sporttasche aus? Mit welchem Verkehrsmittel war er unterwegs?

Das sind alles Informationen, die man sonst in jedem "Gesucht"-Aufruf findet. Warum fehlen sie hier?

Irgendwie erscheint mir der Gesuchte wie ein "leeres Blatt Papier". Wie soll man jemanden in einer Millionenstadt finden, wenn man fragt "Wer hat einen 33-jähringen Mann von 186 cm Größe mit dunklen Haaren gesehen"?

Es wäre auch sinnvoll, aktiver in den sozialen Medien zu sein. Ich habe nur einige postings von Freunden bzw. Verwandten gesehen, da gab es aber nur wenig oder keine Updates.

Das soll absolut kein Vorwurf sein, die Familie befindet sich gerade im Ausnahmezustand. Aber man könnte noch viel mehr Menschen erreichen, wenn man z.B. eine Suchseite einrichten würde.
Die Mutter hat ja einmal zu einer gemeinsamen Suche aufgerufen, allerdings wurde der Aufruf online zu spät veröffentlicht.

Nala-Nyna schrieb:Irgendwie erscheint mir der Gesuchte wie ein "leeres Blatt Papier". Wie soll man jemanden in einer Millionenstadt finden, wenn man fragt "Wer hat einen 33-jähringen Mann von 186 cm Größe mit dunklen Haaren gesehen"?

Was mich daran so wundert und frappiert, ist - dass A. so lange in Berlin gelebt hat, hier studiert hat, bis letztes Jahr eine Wohnung in Charlottenburg gehabt haben soll.
Da sollten ihn doch zig Leute kennen - und selbst, wenn sie als er an Ostern in Berlin war, keinen Kontakt zu ihm hatten, sollten
sie wissen, was für ein Mensch er ist, wo er verkehrt, wenn er in Berlin ist usw.
Es müssten sich doch zig Leute gemeldet haben, die ihn kannten?
A. war/ist ja kein Tourist in Berlin - sondern eigentlich Berliner.

Dass es nicht mal Infos dazu gibt, was für Kleidung er getragen haben könnte an diesem letzten Tag und wie er sich in der Stadt fortbewegt hat, ist schon irritierend.

Lady.Sherlock schrieb:Dass es nicht mal Infos dazu gibt, was für Kleidung er getragen haben könnte an diesem letzten Tag und wie er sich in der Stadt fortbewegt hat, ist schon irritierend

Zumal er ja vor seinem Verschwinden nicht alleine daheim saß und fern gesehen hat - er war unter Menschen, noch dazu an gut besuchten, aber nicht völlig offenen Orten.

Weder das Soho-House, noch das Gym werden wohl um die Uhrzeit "menschenleer" gewesen sein. Da gab es doch sicher im Soho-House Kellner (und das war, wie gesagt, ein geschlossener Club, kein Kaffeehaus, wo man sich nicht an die Gäste erinnert!), die ihn bedient haben und im Gym Trainer oder Leute, die am Gerät daneben trainiert haben?

Das ist kein Vorwurf, dass sich niemand meldet, aber ich denke, mit dieser "Allerwelts-Beschreibung" wird es eben schwer.

Lady.Sherlock schrieb:Dass es nicht mal Infos dazu gibt, was für Kleidung er getragen haben könnte an diesem letzten Tag und wie er sich in der Stadt fortbewegt hat, ist schon irritierend.

Vielleicht gibt es zur Kleidung keine Infos, weil die Kameraaufnahmen vom Hotel (falls es welche gab) bereits gelöscht wurden, als eine Vermisstenanzeige gestellt wurde?

Ich gehe davon aus, dass am Donnerstag nach seinem Verschwinden eine Vermisstenanzeige aufgegeben wurde, oder hat jemand andere Informationen?

Bzw was mich auch wundert: Es kommt ja eigentlich auch jeden Tag Reinigungspersonal ins Hotelzimmer. Wenn also beispielsweise am Montag die Betten gemacht wurden etc und am Dienstag ist alles noch im selben Zustand, kommt das dem Personal dann nicht auch komisch? Gut, man wird nicht gleich eine Vermisstenanzeige stellen, aber irgendwie fällt das ja auf.

Ich kann mir eben nur vorstellen, dass es entweder keine Aufnahmen mehr gibt oder die Polizei etwas in diese Richtung nicht kommunizieren möchte, um A nicht in eine komische Situation zu bringen, sollte er noch leben.

Man kann tatsächlich festhalten dass er spurlos verschwunden ist. Und das mitten in Berlin aus einem großen guten Hotel, am Gendarmenmarkt einer der bekanntesten Plätze Berlins wo es es rundherum zig Läden, Gastronomie, Büros gibt mit Videokameras.

Jemand der digital affin war, Jungunternehmer mit guten Kontakten (finde das Wort "Geschäftsmann" irgendwie altbacken), international unterwegs, Zugang zum SoHo House wo zig Promis und VIPs herumhängen.

Mit liebender Familie. Mir ist kein anderer ähnlicher Fall bekannt.

Leider glaube ich mittlerweile nur noch an ein Verbrechen oder daran dass er sich selbst zurückgezogen hat.

Lady.Sherlock schrieb:Es müssten sich doch zig Leute gemeldet haben, die ihn kannten?

Aber bei wem und wieso sollte man sich melden, "nur", weil man ihn kennt? Beziehungsweise vielleicht war das ja auch so, aber bringt wohl nicht viel.
Angenommen ein guter Freund von früher meldet sich bei der Mutter und sagt ihr, der A hat früher immer im Rewe eingekauft, hat gerne beim Italiener soundso gegessen und war im Fitnessstudio xy angemeldet, dann bringt das doch auch nicht viel?

Maifalter schrieb:Angenommen ein guter Freund von früher meldet sich bei der Mutter und sagt ihr, der A hat früher immer im Rewe eingekauft, hat gerne beim Italiener soundso gegessen und war im Fitnessstudio xy angemeldet, dann bringt das doch auch nicht viel?

Solche Infos bringen nichts. Das weiß die Mutter wohl selbst - in welcher Pizzeria er gerne aß.

Aber Hintergründe zu Dingen, von denen die Mutter nichts wusste, Kreise in denen er verkehrte, sind auch für die Ermittler
interessant - denn A. kann durch seine vielen Kontakte (Studium, Freunde, Nachbarschaft) doch wirklich überall und nirgends in
Berlin sein.

Dadurch, dass er selbst Berliner ist, ist der Radius viel größer.

@Lady.Sherlock
Wenn ein stagnieren an Infos bedeut, dass es einfach nichts neues gibt und weitere Zusatzinfos aus welchen Gründen auch immer fehlen, könnte es vielleicht auch heißen, dass die Polizei vielleicht schon eine ganz andere Spur verfolgt, aber nichts berichtet?

Die Personenbeschreibung der Polizei selbst finde ich weniger ungewöhnlich,
aber Angehörige versuchen doch oft durch sehr viele Informationen an die Öffentlichkeit den Vermissten zu finden.

Wenn eine Person von sich aus verschwindet gibt es im Vorfeld teilweise auch schon viel länger Puzzleteilchen dazu, welche jemanden bewegen das gewohnte Leben hinter sich zu lassen.
Sie sind nicht immer wahrnehmbar für die Umwelt.

Verschwindet ein Mensch unfreiwillig kann sich das noch weniger bis gar nicht vorher zeigen.

Beim zweiten Punkt ist die Wahrscheinlichkeit meiner Meinung nach groß, dass die Person nicht mehr am Leben ist.

Menschen sind aber auch mitunter perfekt darin ihre seelischen Nöte zu verbergen, erst recht vor denen die sie lieben.
Dann scheint z.B ein Suizid wirklich wie aus heiterem Himmel zu kommen.

Maifalter schrieb:Vielleicht gibt es zur Kleidung keine Infos, weil die Kameraaufnahmen vom Hotel (falls es welche gab) bereits gelöscht wurden, als eine Vermisstenanzeige gestellt wurde?

Dann hätte man immer noch das Personal des Soho-House befragen können. Ich bin kein Mitglied in so einem gehobenen Club, gehe aber von zwei Dingen aus:

a) Diese Clubs sind nicht "überlaufen", das heißt, die Anzahl der anwesenden Gäste ist immer überschaubar (allein schon wegen der angebotenen Privatsphäre) und

b) das Personal dort ist geschult, ein sehr genaues Auge auf die Gäste zu haben; sich zum Beispiel Namen und Gesichter gut zu merken, sodass Gäste immer direkt angesprochen werden können und auch die Wünsche und Vorlieben der Gäste zu kennen.

Natürlich ist in so einem Haus auch absolute Diskretion zu erwarten, aber hier geht es um einen Vermisstenfall. Ich kann mir nicht vorstellen, dass niemand der Menschen, die A.F. an dem Abend umsorgt haben, weder seine Kleidung, noch sein "Gepäck" (Aktentasche, Laptop), noch seinen Gemütszustand hätten nicht bemerken können.

Nala-Nyna schrieb:Irgendwie erscheint mir der Gesuchte wie ein "leeres Blatt Papier". Wie soll man jemanden in einer Millionenstadt finden, wenn man fragt "Wer hat einen 33-jähringen Mann von 186 cm Größe mit dunklen Haaren gesehen"?

Komisch. Mich weht vom ersten Foto ein Bauchgefühl an: Diesen jungen Mann kann man/frau doch schlecht übersehen: 186, attraktiv, wahrscheinlich "best habit", zuvorkommend, mehrsprachig (deutsch, chilenisch, englisch), sozial nice zu Frauen, bi bis gay, gepflegt, dezentes überzeugendes Auftreten. - Wahrscheinlich etwas übertrieben grad die Vermutung, aber in die Richtung dürfte es gehen. Kurzum: seine Kinderstube und seine eventuelle aktuelle Verfasstheit in einer gesundheitlichen Notlage dürften in seiner Divergenz sehr frappant sein. So ein Typ fällt doch auf.

CharliesEngel schrieb:Diesen jungen Mann kann man/frau doch schlecht übersehen: 186, attraktiv, wahrscheinlich "best habit", zuvorkommend, mehrsprachig (deutsch, chilenisch, englisch), sozial nice zu Frauen, bi bis gay, gepflegt, dezentes überzeugendes Auftreten. -

CharliesEngel schrieb:So ein Typ fällt doch auf.

Ja absolut und in Berlin erst recht. Sobald er seinen Social Circle verlassen hat würde er total auffallen. In Berlin wird man schon angestarrt oder ist auffällig wenn man im Anzug U-Bahn fährt. Also auch wenn er am Abend seines Verschwindens keinen trug. Sein ganzer Habitus ist insgesamt wahrscheinlich alles andere als ein leeres Blatt.

In dem Video wo die Mutter von der Suche auch im Park (wo das Interview dort gefilmt wurde) erzählt, sagt sie "laut Kriminalpolizei ist er auch hier gewesen".
Das klingt nach einem Beleg, dass nicht nur seine Smartwatch im Park gelandet ist, sondern er selbst die Smartwatch dort eingeloggt noch benutzt hat.

https://www.rbb-online.de/der-tag/videos/-video-beitraege/vermisster-deutsch-chilene.html

Im Berliner Kurier hieß es am 5.5.:

Sein Smartphone war zuletzt an der Siegessäule im Berliner Tiergarten eingeloggt. Kurz darauf soll er noch eine WhatsApp geschrieben haben – dann brach der Kontakt ab

Quelle: https://www.berliner-kurier.de/berlin/aleph-christian-von-fellenberg-geschaeftsmann-in-berlin-verschwunden-uhr-li.2321626

Das ist eine etwas unglückliche Formulierung: "zuletzt eingeloggt" - heißt die letzte Spur überhaupt. Was heißt "kurz darauf ein WhatsApp geschrieben"... Es dürfte wohl gemeint sein, die Smartwatch loggte sich neu in die Funkzelle Siegessäule ein, und kurz darauf schrieb er noch ein WhatsApp.

@CharliesEngel
Ich denke das kann man auch anders sehen. Ich persönlich finde blond gefärbte Haare bei Männern komplett unattraktiv und hab mir irgendwann mal für mich abgespeichert, dass das eher "Unterschicht" ist.

Nala-Nyna schrieb:Dann hätte man immer noch das Personal des Soho-House befragen können.

Hat man doch wahrscheinlich auch.

Aber dann kam a) entweder nichts verwertbares dabei raus oder b) aus irgendeinem Grund will man es nicht der Öffentlichkeit mitteilen.

Maifalter schrieb:@CharliesEngel
Ich denke das kann man auch anders sehen. Ich persönlich finde blond gefärbte Haare bei Männern komplett unattraktiv und hab mir irgendwann mal für mich abgespeichert, dass das eher "Unterschicht" ist.

Da hast du einen Punkt.
Ich finde es persönlich auch irritierend, wenn sich dunkle Typen (Frau oder Mann) die Haare blondieren, Stichwort: Haifa-Blond. Das verweist auf eine gewisse Unzufriedenheit mit sich selbst.
Die Fotos zeigen: Seine Haarspitzen waren noch etwas blondiert. Warum macht Mann das? Kenne mich da (nicht mehr ) aus. Ist das grad stylisch?

Nala-Nyna schrieb:Man hat ja gewiss die Leute aus dem Soho-House, die ihn zuletzt sahen, befragt und vielleicht sogar das Gym ausfindig gemacht, in dem er war. Hilfreich wäre doch: Was hatte er zuletzt an? Wir wirkte er? Wie sah seine Sporttasche aus? Mit welchem Verkehrsmittel war er unterwegs?

Das Gym war im Hotel. Er konnte in Sportkleidung aus seinem Zimmer dahin und zurück gehen.