Felix80 schrieb:Dass er aber nach dem Weg zum Bahnhof gefragt haben soll macht die angebliche Sichtung relativ unglaubwürdig. Aleph kannte sich in Berlin sehr gut aus. Ich vertraue dieser Sichtung kaum, zumindest dass es Aleph gewesen sein soll.
Ansel schrieb:Wie sähe dann deiner Meinung nach ein plausibles Szenario aus, wie es für Aleph nach Ablegen der Watch weiter gegangen wäre?
Und warum ist er für en Ausstieg extra nach Berlin gekommen und hat dann seinen Pass im Zimmer liegen gelassen?
@Ansel @Felix80 @Lady.Sherlock Ich möchte hier ein reines Gedankenspiel teilen: das Szenario ‚Ausstieg‘, um eine mögliche innere Logik zu rekonstruieren, falls es ein freiwilliger Ausstieg gewesen sein sollte. Ich weiß, es könnte auch ganz anders gewesen sein.
Er hatte ja 2 Firmen gegründet, beide eher kurzlebig.
Und wenn dann irgendwann Post von Behörden kommt - Erinnerungen an Pflichten, Aufforderungen zur Schließung, auch wenn nie wirklich Geld geflossen ist -, kann das unglaublich belastend sein.
Die Mutter meinte er sei beim Treffen in Peru angespannt gewesen.
Vielleicht wollte er am Sonntag Abend, am 20.4.25 gegen 22 Uhr in Berlin nur kurz noch eine rauchen, Portemonnaie dabei, falls er doch Geld für´s Taxi braucht, Handys braucht er nicht, Watch reicht.
Warum hat er seine Zimmerkarten nicht mitgenommen, wenn er vorhatte, zurückzukehren?
Im Hotelzimmer lagen wohl zwei Karten. Ich stelle sie mir vor: ordentlich nebeneinander, am Tisch beim Eingang. Das wirkt fast wie ein bewusstes Zurücklassen.
Aber vielleicht war es auch anders:
Vielleicht war eine Karte in der Hose von gestern, eine unter dem Bett - und er hat sie schlicht nicht gefunden.
Man hätte sich unten an der Rezeption beim Heimkommen ja auch eine neue Karte geben lassen, wenn man schon 2 hat, wieso nicht noch eine dritte?
Wenn er wirklich nur eine kleine Runde drehen wollte, ist es auch nachvollziehbar, dass Geld und Ausweis im Safe bleiben.
Er hat viele Gedanken und Zeit und läuft bis zur Siegessäule, ca. 45 Minuten. Setzt sich ans Moltke-Denkmal.
Was könnte in der letzten Nachricht um ca. 23 Uhr gestanden haben?
Kam vielleicht noch kurz vorher eine Nachricht an ihn, die ihn emotional getroffen hat?
Möglicherweise war es genau dieser Moment – ein innerer „Fass-ist-voll“-Impuls, der ausreichte, um eine schon länger gereifte Entscheidung Realität werden zu lassen.
Vielleicht hatte er längst abgeschlossen mit dem Weg, den er gegangen war und suchte nur noch nach dem richtigen Moment, auszusteigen.
Was ich besonders merkwürdig finde:
Die Uhr wurde nahe der Siegessäule gefunden – aber nicht direkt am Moltke-Denkmal, sondern im Gebüsch. Im Gebüsch dahinter?
Das Denkmal ist von der Straße aus direkt zugänglich.
Aber um in das Gebüsch dahinter zu gelangen, muss man gezielt hineingehen, ein paar Meter drum herum in den Park laufen.
Deshalb frage ich mich:
Wo genau lag die Uhr? Könnte sie von einer Bank des Denkmals ins Gebüsch gefallen sein oder Wurfweite vom Denkmal oder deutlich weiter drin?
Und ist das in der Nähe des Ortes, an dem er später Tai Chi gemacht hat?
Wissen wir alles nicht.
Die Temperaturen in der Nacht:
Tiefstwert laut Wetterstation Berlin-Tempelhof: 7,9 °C.
Tagsüber am 21.04.: 19,1 °C. Kein Niederschlag, aber nur 1,2 Sonnenstunden (am Tag davor waren es noch 8,5).
Am Tag wurde er von einer Frau beim Tai Chi gesehen.
Vielleicht war er da tief in Gedanken, fast in Trance.
Ein Geräusch bringt ihn wieder zurück in die Realität.
Und da wusste er jetzt muss er gehen. Aber er hat nicht geschlafen und ist desorientiert.
So fragt er noch ganz benommen die Frau höflich nach dem Weg zum Bahnhof.
Von der Siegessäule bis zum Hauptbahnhof sind es ca. 27 Minuten zu Fuß.
Das ist natürlich alles nur ein Szenario.
Aber es wirkt auf mich in sich schlüssig, wenn man davon ausgeht, dass der Ausstieg spontan war.
Was meint ihr?
Wieso gibt es keine weiteren Spuren von ihm?