Aleph Christian von Fellenberg verschwunden, Berlin, Ostern 2025

Menschen in Ausnahmesituationen verhalten sich oftmals für Außenstehende nicht nachvollziehbar.
Sollte es sich um Suizid handeln, würde ich persönlich dem Auffindeort der Uhr weniger Bedeutung beimessen. Ein rastloses Umherstreifen ist meiner Meinung nach möglich.
Anders sieht es im Fall eines Verbrechens aus. Da könnte der Fundort der Uhr von Wichtigkeit sein.
Das alles ist aber nur meine Meinung, welche sich aus der Arbeit mit Menschen in Ausnahmesituationen stützt.

Ansel schrieb:Wie und wo? Es wäre interessant zu wissen, ob die Kreditkarten eingesetzt wurden. Falls diese nicht genutzt wurden, ist m. Mn. nach die Aussteiger-Theorie hinfällig.

Es gab seit seinem Verschwinden keine Kontobewegungen mehr, also hat er sie nicht benutzt.

ichhier schrieb:Menschen in Ausnahmesituationen verhalten sich oftmals für Außenstehende nicht nachvollziehbar.
Sollte es sich um Suizid handeln, würde ich persönlich dem Auffindeort der Uhr weniger Bedeutung beimessen. Ein rastloses Umherstreifen ist meiner Meinung nach möglich.

Genau, rastlos könnte gut treffen. Eine Depression äußert sich nicht immer mit Abschottung und Verkriechen. Oft ist es eher so, dass man unter ständiger Ablenkung noch gut funktioniert, in seinem Fall war das vermutlich seine Arbeit, in die er sich gestürzt hat.

Aber sitzt man dann irgendwann allein Im Hotelzimmer, kommt diese Leere, die Gedanken kreisen unermüdlich. Man hat dann das Gefühl "da sofort raus" zu müssen. Es wäre nicht ungewöhnlich dann einfach los ins Blaue zu laufen, weil man diesem Tunnel entfliehen möchte.

Irgendwann lässt das Gefühl der Ratlosigkeit dann meist nach, wenn das bei ihm aber diesmal nicht der Fall war, weil er bereits zu tief drin steckte, hat er womöglich sein Leben irgendwo beendet.

zorroxyz schrieb:meinem Szenario ist er in einer Hippie-Kommune untergetaucht

Was ist denn eine Hippie Kommune für dich?

Deshalb ist es ja so wichtig, akut suizidale Personen nicht alleine zu lassen, damit sie die Phase des „Tunnelblicks“ überwinden.
Als Mama hat man ja meist sehr feine Antennen, vielleicht hat die Mutter gleich ein ungutes Gefühl, auch wenn es für sie nicht greifbar war und sie ist deshalb so schnell nach Deutschland gekommen,
Aber wie schon so oft geschrieben, alles könnte, nichts muss

karajana schrieb:Es gab seit seinem Verschwinden keine Kontobewegungen mehr, also hat er sie nicht benutzt.

@karajana
Woher hast du die Info, das es bis jeztzt keine Kontobewegungen gab bzw wie alt die letzte offizielle Meldung zu diesem Thema?

@Dr.Edelfrosch
Hier stand es unter anderem:

Die Polizei habe ihr zwar mitgeteilt, dass es nach dem Verschwinden "offenbar keine Bewegungen gab", so Behnke Palma. Wann ihr Sohn wie viel Geld abgehoben hat und ob es möglicherweise auffällige Bewegungen gab, habe sie jedoch noch nicht erfahren.

Quelle: https://www.n-tv.de/panorama/Wo-ist-Aleph-von-Fellenberg-Mutter-aeussert-Kritik-an-Polizei-article25762577.html

@karajana
Da steht dann aber auch folgendes, was diese Aussage wiederum etwas relativiert:

Die Ermittler hätten allerdings auf den Datenschutz verwiesen - das Einholen der genauen Kontobewegungen dauere entsprechend länger.
Mögliche Überweisungen, Bargeldabhebungen und die Aufnahmen aus dem Hotel - "all dies könnte vielversprechende Hinweise liefern", fährt Behnke Palma fort. Dass diese Informationen allerdings auch drei Wochen nach dem Verschwinden ihres Sohnes nicht vorliegen, sei frustrierend. "Ich frage mich einfach: Nimmt die Polizei das ernst?"

Quelle: https://www.n-tv.de/panorama/Wo-ist-Aleph-von-Fellenberg-Mutter-aeussert-Kritik-an-Polizei-article25762577.html

@Dr.Edelfrosch
Da geht es aber meiner Ansicht nach um die Bewegungen vor seinem Verschwinden.
Je nachdem wie weit in die Vergangenheit man nach Auffälligkeiten suchen will, ist das natürlich zeitintensiver als nur den aktuellen Status zu prüfen.

Im digitalen Zeitalter sollten diese Daten sehr kurzfristig auszuwerten sein. Habe mittlerweile das Gefühl, dass die Polizei der Mutter einige Dinge vorenthält.

Felix80 schrieb:Im digitalen Zeitalter sollten diese Daten sehr kurzfristig auszuwerten sein. Habe mittlerweile das Gefühl, dass die Polizei der Mutter einige Dinge vorenthält.

Ist halt die Frage, ob das überhaupt zulässig ist, solange man das nur als Vermisstenfall (bei dem freiwilliges Untertauchen noch nicht ausgeschlossen wird) ohne Hinweise auf konkrete Gefahr behandelt. Sobald eine Mordkommission ermittelt, hat die vermutlich mehr Möglichkeiten, darüber habe ich in dem Fall aber noch nichts gehört.

Photographer73 schrieb:Hier ist nun irgendwie gar nichts klar, nichts wirklich nachvollziehbar, kaum etwas gesichert. Selbst die Person ACvF ist für mich nicht wirklich greifbar.

Das ist auch mein Eindruck. Irgendwie hat er Spuren hinterlassen, an verschiedenen Orten. Aber mir fehlen Menschen, die sagen, ja, ich habe ihn gesehen, an der Rezeption, beim Training, im Soho oder sonstwo. Dabei war er ja keiner, den man übersieht.

https://www.n-tv.de/panorama/Wo-ist-Aleph-von-Fellenberg-Mutter-aeussert-Kritik-an-Polizei-article25762577.html

Ich habe mir jetzt nochmal den Artikel von n-tv durchgelesen. Ich möchte bei meiner Annahme bleiben, dass Herr v.F. einen nächtlichen Ausflug durch Berlin vorhatte. Dazu hatte er nur sein Portemonnaie mit Kreditkarte einstecken. Daraus gehen keine großartigen Daten hervor. Ein Verlust von Geld über die KK ist in Relation verschmerzbar.

Er kannte Berlin und wusste, dass mit Überfällen gerechnet werden musste. Daher ließ er die bekannten Dinge im Hotel zurück. ( Rolex, Bargeld, Pässe ) Ich hatte mich erst über das Rücklassen der beiden Zimmerkarten gewundert aber ich denke, auch das könnte bewusst erfolgt sein, falls auf den Karten der Hinweis auf das Hilton Hotel hervorgegangen wäre. ( Aufdruck ) Manche Hotels geben deswegen vollkommen unbedruckte KeyCards raus.

Herr v.F. hätte sich bei seiner Rückkehr an der Rezeption eine weitere aushändigen lassen können mit der Begründung, er habe seine Karten beim Ausgehen im Zimmer versehentlich liegen gelassen. Alles legitim. Man kannte ihn im Hotel. Er hätte sofort eine weitere Karte bekommen.

Ich halte einen Überfall auf ihn für möglich. Da die Smartwatch im Tiergarten gefunden wurde, halte ich diese Gegend durchaus für den Ort, an dem letztendlich was passierte. Verschleppen in ein Fahrzeug? Evtl. war der Ort als Treffpunkt mit jemandem gewählt, um Geschäfte zu besprechen was aus dem Ruder lief? Das Zurücklassen der Gegenstände im Hotel sieht bewusst aus und wie eine Vorsichtsmaßnahme.

Ich habe leider die Vermutung, dass er sich genau dort in der Nähe zuletzt befunden hat, wo die Uhr gefunden wurde. Unweit der Siegessäule im Tiergarten.

Wie schon öfter erwähnt ist dort ein bekanntes Cruising Gebiet in den Abend- und Nachtstunden. Dabei ist er evtl. ein Opfer eines Raubs geworden und der Täter hat die Uhr anschließend ins Gebüsch geworfen. Aleph hatte eine wohlhabende Erscheinung und der / die Täter hat / haben evtl. noch mehr Wertvolles bei ihm vermutet.

Man müsste die gesamte weitere Umgebung des dortigen Bereichs des Tiergartens nochmals gründlich absuchen.

emz schrieb:Das ist auch mein Eindruck. Irgendwie hat er Spuren hinterlassen, an verschiedenen Orten. Aber mir fehlen Menschen, die sagen, ja, ich habe ihn gesehen, an der Rezeption, beim Training, im Soho oder sonstwo. Dabei war er ja keiner, den man übersieht.

Genau das wundert mich auch. Vielleicht wissen die Ermittlungsbehörden schon mehr (Aber warum wird es nicht geteilt oder die Vermisstenanzeige nicht aktualisiert?).

Er war auf Geschäftsreise in Berlin (mich wundert die Terminierung über einen langen Feiertag wie Ostern..?).
Wenn man diese lange Reise aus Südamerika in kauf nimmt, hat man doch sicherlich mehrere Geschäftstermine, damit sich die Reise auch lohnt. Auch hier gibt es anscheinend keine Hinweise aus seinen Geschäftstreffen. Vielleicht werden diese auch bewusst nicht geteilt.

zorroxyz schrieb:Quelle: https://www.bild.de/regional/berlin/vermisster-aleph-christian-irrt-er-orientierungslos-durch-berlin-680f46ad76624d7eb1257350
28.04.2025 - 22:08 Uhr

Die Uhr wurde im Tiergarten gefunden, und eine Person, die A. optisch und vom Verhalten her ähnelte, praktizierte dort ebenfalls eine Kampfsportart, die er laut seiner Mutter beherrschte.

Bei Tai Chi geht es um:
- innere Balance
- Achtsamkeit
- körperliche und geistige Gesundheit
- Energiefluss („Qi“) im Körper

Wenn er es gewesen war und sein Ziel der Bahnhof war, könnte das nicht nur symbolisch für einen Aufbruch in eine neue Zukunft stehen - vielleicht ist er längst fort aus Berlin und könnte sich nun überall aufhalten.

@zorroxyz
Das diese Sichtung AvFP war, dass glaube ich aber kaum, die Person hatte ein Zelt aufgestellt und ich kann mir nicht vorstellen, dass er wie Du vermutest, mit dem Zelt zur Siegessäule gejoggt ist. Sicher wäre es möglich, dass er dort ein z.Zt. leeres Zelt von Obdachlosen vorfand, und dieses benutzte, aber dann hätte er bestimmt mit dem Besitzer Ärger bekommen.

Die Polizei geht davon aus, dass AvFP selber an der Siegessäule war, und da ist a.m.S. eher zu vermuten, dass er dort überfallen wurde, und die Uhr von den Tätern in die Büsche gelangte hinter dem Moltke Denkmal, als man die Geldbörse nach Bargeld leerte, die Geldbörse mit den Karten kann dann anderorts entsorgt worden sein. Es gibt dort öfter Überfälle. Wo er dann verblieben ist, das ist die große Frage,
und man kann nur für die Mutter/FAmilie hoffen, dass er noch am Leben.

@Klarmann
Dann sehen wir es ja gleich. Unsere Posts haben sich überschnitten.

Wenn er, nachdem man sich seiner Smartwatch entledigt hatte, in ein Auto gezerrt wurde, wird es das ganze nicht einfacher machen. Solche Entführungen sind selten, aber sie passieren.

Aber dann hätten sich die Entführer doch sicherlich schon gemeldet?

MarkScott schrieb:Aber dann hätten sich die Entführer doch sicherlich schon gemeldet?

Kommt drauf an, was das Ziel war, wie alles abgelaufen ist und wie abgebrüht diese waren.
Wenn es so war, hatten sie Glück, denn es gibt keine Zeugen.

MarkScott schrieb:[...]
Laut Internet Recherche ist GLG ein Beratungsunternehmen welches Experten (Freelance Consultants) aus bestimmten Sektoren an Unternehmen vermittelt und weitreichende Beratungsangebote macht.

Dass Aleph sich auf L. als "Director" bei GLG bezeichnete, hat inzw. ja auch Ansel gefunden (s. u.). Wohl auf der Suche nach der nicht existenten Quelle für eine GLG-Beratungstätigkeit, nach der ich dich fragte, @Ansel ;)

U. g. Fragen (Fettschrift) und Links bezogen sich auf GLG:

watnu schrieb:Fragt sich, als "Director" of ???. Bzw. wo er
[…] Council member gewesen sein soll:
https://glginsights.com/
Eine Niederlassung in Berlin/Brandenburg scheint nicht zu existieren(?):
https://glginsights.com/contact-us/
Dem "Board of Directors" des Konzerns gehörte er wohl nicht an:
https://glginsights.com/who-we-are/

"Council Member", d. h. Führungsebene bei GLG, steht in der Quelle, die @Silberstreif. verlinkte (evtl. wurden die Infos dort von Alephs L.-Profil übernomen) :
Beitrag von Silberstreif. (Seite 9)

Ansel schrieb:Allerdings führt sein Profil auf Linkedin die Bezeichnung Director-GLG