Nightrider64 schrieb:Ich denke es wurde im Filmfall gezeigt, das Reiner sich am Einjgang von seinen Kameraden trennte. Die müssen gesehen haben, das er durch den Park ging. Da ist ja auch nur der Bürgersteig und rechts der Parkeingang
Ich gehe auch davon aus, dass Reiner durch den Park ging. Aber ich glaube, der Zeuge um 18:20 Uhr gehört nicht zu den Vereinskameraden, von denen sich Reiner am Park trennte. Sofern ich mich recht entsinne, war im Bericht von einem Zeugen die Rede, der Reiner am Park sichtete. Da Reiner mit zwei Kammeraden unterwegs war, sollte es sich -sofern ich das richtig verstehe- um eine weitere, dritte Person handeln, die Reiner beobachtet hat.
Nightrider64 schrieb:Ein Pädophiler aus nder Nachbarschaft, der schon vorher " ein Auge" auf den zierlichen Jungen geworfen hatte und dem sich nun die Gelegenheit bot.
So in der Art stelle ich mir das auch vor. Eine Person, die Reiner schon vorher als mögliches Ziel auserkoren hat und der sich dann spontan für die Tat entschied, als sich die Möglichkeit bot. In dieser Annahme wäre Reiner dann einfach zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Mir erscheint das durchaus plausibel, weil der Täter sonst Reiner aus der Gruppe mit seinen Vereinskameraden hätte herauslösen müssen (an was sich die Kammeraden sicher hätten erinnern und das auch aussagen können), was ein unnötiges Risiko darstellte. Eine gezielte Verabredung mit Reiner halte ich -im Park- für recht unlogisch. Wenn der Täter jene Tat geplant hätte, dann hätte er Reiner auch gleich zum Tatort bestellen können. Warum also im Park, wo er das Risiko hat gesehen zu werden?
Für das was er vor hatte und dann auch getan hat, war ein Tatort im Freien aufgrund von Temperatur, Dunkelheit und Entdeckungsrisiko mMn eher ungeeignet. Also warum ein Treffen im Park? Aus Tätersicht hat es da mMn mehr Sinn, dass Kind direkt am Tatort (z.B. in seiner Wohnung) zu treffen. Deshalb schließe ich persönlich daraus, dass Reiner spontan zu einem Opfer und nicht in eine Falle gelockt wurde, auch wenn das theoretisch natürlich weiterhin möglich ist.
Nightrider64 schrieb:Einerseits die Schul und Sportkameraden zu befragen, ob sie irgend was Auffälliges in letzter Zeit zu berichten hätten. Z.B. ob sie mal angesprochen wurden ihnen jemand aufgefallen ist der sich irgendwo in der Nähe von Kindern aufhielt.
Ich hoffe das wurde dann auch tatsächlich so gemacht. Aber ich fürchte, dass man diesen "Aufwand" eben nicht betrieben hat und zwar deshalb, weil ich persönlich vermute das der Täter vor bzw. nach der Tat auffällig geworden ist. Hätte man das Umfeld von Reiner (Vereinskameraden, Mitschüler usw.) überhaupt die Jugend im Kiez dazu befragt, wäre wahrscheinlich eine auffällige Person oder Erkenntnisse dazu ermittelt worden. Dies scheint mir jetzt nicht der Fall zu sein. Eine andere Möglichkeit ist, dass der Täter tatsächlich nur eine kurze Zeit im dortigen Kiez verbrachte, die Tat spontan beging und mögliche andere Taten oder Versuche woanders stattfanden.
Zudem wissen wir nicht, ob andere Taten und/oder Versuche überhaupt angezeigt wurden oder mit diesem Fall in Verbindung gebracht wurden. So werden sexuelle Straftaten erfahrungsgemäß oftmals wegen Scham oder weil sich die Opfer selbst die Schuld geben gar nicht erst angezeigt. Leider.
Nightrider64 schrieb:Andererseits war es bei der Suche, so lange die Leiche noch nicht gefunden wurde, wichtig von der Altenbracker Str aus , die umliegenden Häuser abzusuchen , also von der unmittelbaren Nachbarschaft aus , den Suchradius systematisch auszudehnen.
Ich würde stark anzweifeln, dass die EB bei einer Vermisstenmeldung erst einmal alle Nachbarn und Nachbarwohnungen absuchen. Sie würden eher versuchen, den Weg von Reiner nach der letzten Sichtung nachzuverfolgen, also von der Sporthalle heimwärts. Dann würden sie mögliche Zeugen befragen, die sich regelmäßig z.B. im Park aufhalten. Vielleicht würde man ein Suchplakat erstellen. Aber alle Wohnungen und Nachbarn "abbimmeln" glaube ich eher nicht.
Nightrider64 schrieb:Genau da sehe ich das Motiv des Täters, die Leiche so abzulegen, das man sie garantiert findet.
Er musste eine weitere Fahndung nach dem vermissten Jungen im Umfeld verhindern, weil man wohl ansonsten auf ihn gekommen wäre. Zumindest schien er das zu glauben.
Hätte er solche Ermittlungen damit denn überhaupt effektiv verhindern können? Warum hätten sie überhaupt auf ihn kommen sollen? Bei entsprechend einschlägigen Vorstrafen wäre ohnehin früher oder später eine Befragung zu befürchten gewesen. Ohne Vorstrafen mutmaßlich nicht, wenn er im Kiez nicht schon auffällig geworden ist natürlich. Oder alles nur um Zeit zu schinden weil er sowieso wegziehen wollte?
Nightrider64 schrieb:Es wurde nie und nirgends ein Zusammenhang zwischen den beiden Männern gezogen.
Das war auch nicht nötig, weil es sich um ein und die selbe Person handelt.
@sören42 schreibt dazu:
sören42 schrieb:Von zwei unbekannten Gästen war nicht die Rede, es geht um einen Gast mit einem, wenn auch oberflächlichen, Bezug zu Reiner und das ist "Gerhard", der (hier) sogenannte Chipstütenmann.
@TonyPetrocelli bringt das ebenfalls sehr treffend auf den Punkt:
TonyPetrocelli schrieb:Das sehe ich ebenfalls so, anders würde die filmische Darstellung des XY Beitrags keinen Sinn machen, dann wäre ein weiterer Schauspieler ins Spiel gekommen oder man hätte das dann anders dargestellt/gesagt als Beispiel: " sowohl der Gast mit dem Namen "Gerhard" als auch der Gast, der Reiner eine Chipstüte spendierte blieben bis heute unbekannt", oder ähnlich.
Exakt so sehe ich das auch! Würde es sich um zwei verschiedene Personen handeln, wäre der Filmfall komplett missverständlich. Zudem würde sich eben auch die Frage stellen, warum man "Gerhard" gerne befragen würde, den "Chipstütenmann" aber nicht. Das erscheint mir ziemlich unlogisch. Insofern schließe ich mich da den Ausführungen von
@sören42 und
@TonyPetrocelli an.
sören42 schrieb:Vielleicht war die Mutter oder Großmutter ortsabwesend, und er hatte Zugriff auf deren Wohnung. Und hier geschah vielleicht auch die Tat.
So könnte es tatsächlich gewesen sein. Ich glaube eher nicht, dass der Täter allein lebte und ausschließlich pädophilen Neigungen nachging. Er wurde sogar möglicherweise wegen einer gut bürgerlichen Fassade nie verdächtigt. Vielleicht führte er unbemerkt eine Art Doppelleben?!
TonyPetrocelli schrieb:Im Hinblick auf eine ihm bekannte Person und spontanes Treffen hält mich immer noch ein bisschen der Punkt ab, das Reiner gewöhnlich nicht alleine nach Hause ging. Dann wäre es wirklich ein zufälliges Treffen gewesen. Was denkst du, wollte der mutmaßliche Mörder von Reiner wohl in dem Park zu dieser Uhrzeit? War er auf der Suche nach einem Opfer und Reiner kam ihm gelegen oder war er eigentlich anders dort unterwegs, weil er woanders hin wollte, seinen Hund ausführte, einfach spazieren ging, ein Bierchen mit den Personen, die sich dort üblicherweise dazu trafen, trinken?
Ich vermute stark das der Täter zufällig im Park war, nicht explizit zur Suche eines potenziellen Opfers, sondern vielleicht auf einem Spaziergang, auf dem Weg in die Kneipe oder Gassi mit dem Hund. Er begegnete dann Reiner, der allein war, auf den er schon früher aufmerksam geworden war und von dem er wusste, dass er ihn freiwillig begleiten würde, weil er ihn kennt oder weil er qua seines Amtes einen entsprechenden Respekt genießt und deshalb nicht mit erwähnenswertem Widerstand zu rechnen hat.
321meins schrieb:Damals angesprochene Kinder und Fälle von Tierquälerei würden meiner Meinung nach nur unnötige Mehrarbeit bedeuten, wären aber nicht zielführend bzw beweisend für die Tat. Nehmen wir an Klaus Dieter hat gesagt er hat Reiner an dem Tattag abends nicht gesehen, war nicht vor Ort, dann bräuchte man jemanden der ihn gesehen hat, dann wären diese Fragen logisch
Zielführend sind solche Ermittlung schon. Sie liefern ein Bild des Täters, seine Vorlieben, seinen Modus Operandi. Zudem könnte ein Phantombild erstellt werden oder sogar eine namentliche Identifizierung.
musikengel schrieb:Gab es 1973 schon Computerspiele ? , evtl. Playstation ?
Nein, nicht wirklich. Im Jahr 1972 startete Atari mit "Pong", aber das waren Münzgeräte für Spielhallen. 1973 folgte mit Home-Pong die erste Konsole in den USA. Aber die ersten "richtigen" Konsolen und PCs kamen erst in den späten 70ern und dann in den 80ern auf den Markt. Die erste Playstation kam erst 1995 in Europa auf den Markt.
TonyPetrocelli schrieb:Als Tatort könnte ich mir ebenfalls gut die Wohnung des mutmaßlichen Täters vorstellen, auf jedenfalls in einen Raum, draußen glaube ich persönlich nicht. Eine Räumlichkeit, die nur dem mutmaßlichem Täter zugänglich war, wo er ungestört agieren konnte, vielleicht auch nur zeitlich begrenzt zugänglich.
Ja das halte ich ebenfalls für sehr wahrscheinlich. Eine Tat unter freiem Himmel oder ungeheizten, öffentlich zugänglichen Gebäuden halte ich indes für ziemlich unwahrscheinlich.
TonyPetrocelli schrieb:Das Opfer wurde zwischengelagert, bevor es endgültig abgelegt wurde, die Bekleidung von Reiner auch. Bei der Zwischenlagerung der Bekleidung sehe ich jetzt nicht so das Problem, zwei Plastiktüten kann man schonmal für ein/zwei Tage irgendwo hinstellen (eigener Kleiderschrank, als Beispiel oder Keller/Garage/Dachboden) eine Kinderleiche meines Erachtens aber nicht, oder? Jedenfalls nicht in der direkten Wohnumgebung, wenn die Möglichkeit besteht, das für jemand die Stelle, wo ich die Leiche zwischenlagere, ebenfalls zugänglich ist, oder?
Die Kleidung konnte völlig problemlos zwischengelagert werden. Aber die Leiche sicher nicht.