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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

972 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Berlin, DNA ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

16.11.2025 um 15:23
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Danke, das klingt interessant, wäre aus meiner Sicht noch im Aktionsradius des Täters, wenn man die Ablageorte bedenkt.
Die Möglichkeit dass der Täter einen Kleingarten hatte finde ich auch interessant.
Ansonsten bin ich noch bei den Tüten, hier stand
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb am 21.10.2025:Es gibt eine Fingerspur, scheinbar geht man davon aus, das diese dem mutmaßlichen Täter zuzuordnen ist, es wurden seinerzeit bekannte Sexualstraftäter abgeglichen.
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb am 21.10.2025:Seit 2022 hat man nun auch DNA Spuren an der asservierten Kleidung gefunden, somit müsste der mutmaßliche Täter wahrscheinlich identifizierbar sein.
Quelle wurde angegeben ich kann sie nur nicht mehr aufrufen
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb am 21.10.2025:Quelle:https://www.zdfheute.de/panorama/kriminalitaet/aktenzeichen-xy-oktober-2025-mord-reiner-koch-100.html
Hier stand ebenfalls etwas über einen Fingerabdruck
An einer der Tüten wird ein Fingerabdruck gesichert, doch der Vergleich mit denen bekannter Sexualtätern verläuft negativ.
Quelle: https://www.bz-berlin.de/polizei/cold-case-rainer-koch-ermittlungen
Sollte der Täter Handschuhe benutzt haben müssten ja eigentlich trotzdem weitaus mehr Fingerabdrücke bzw sehr viele auf der Tüte gewesen sein. Natürlich kann der Täter die Tüten gereinigt haben, das würde aber wenn er Handschuhe getragen hat eigentlich keinen Sinn machen es sei denn seine Mutter/Schwester/Oma oder wer auch immer hätte noch Zugriff auf die Tüten gehabt


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

16.11.2025 um 15:46
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:und vielleicht arbeitet meine Partnerin Nachtschicht ? -...so ist sie nicht da- und ich kann schnell die Leiche entsorgen..
Das der Täter in einer Partnerschaft lebte wurde ja schon überlegt
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Hatte der Täter (evtl. Familienvater) vielleicht auch nur Ärger auf Arbeit und musste sich ein Kind schnappen und sich an ihm abreagieren?
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Ob der Täter tatsächlich alleinstehend war, ist ja keines Falles sicher
aber die Möglichkeit Nachtschicht könnte eine Lösung dafür sein dass der Täter die Leiche nicht am 16. abgelegt hat weil da die Partnerin nicht gearbeitet hat. Vorstellen kann ich es mir in Bezug auf eine gemeinsame Wohnung trotzdem nicht, aber da wäre eben die Gartenlaube eine gute Alternative


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

16.11.2025 um 16:23
Zitat von 321meins321meins schrieb:Sollte der Täter Handschuhe benutzt haben müssten ja eigentlich trotzdem weitaus mehr Fingerabdrücke bzw sehr viele auf der Tüte gewesen sein. Natürlich kann der Täter die Tüten gereinigt haben, das würde aber wenn er Handschuhe getragen hat eigentlich keinen Sinn machen es sei denn seine Mutter/Schwester/Oma oder wer auch immer hätte noch Zugriff auf die Tüten gehabt
sehr interessant - so Einmalhandschuhe - wie man sie heute kennt , gab es oft ja nur im medizinischen Bereich.
wer reinigt Tüten ? das glaube ich nicht.
wer trägt noch Handschuhe ? berufsbedingt ?

und wenn er berufsbedingte Handschuhe dabei hatte und es gab nicht viele dieser Fingerabdrücke, dann kann es nur sein, dass einer dieser Handschuhe schon alt und evtl. an einer Stelle kaputt war.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

16.11.2025 um 16:36
Dieser Link funktioniert bei mir auch nicht mehr, schade.
Zitat von 321meins321meins schrieb:Quelle wurde angegeben ich kann sie nur nicht mehr aufrufen
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb am 21.10.2025:Quelle:https://www.zdfheute.de/panorama/kriminalitaet/aktenzeichen-xy-oktober-2025-mord-reiner-koch-100.html
Als Quelle für die DNA Spuren könnte ich noch den XY Filmbeitrag angeben:
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb am 09.11.2025:
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb am 29.10.2025:Im Mai 2024 wurde die Kleidung von Reiner beim LKA Berlin neu untersucht, ein tatrelevantes DNA Profil wurde extrahiert, das dem Täter zuzuordnen ist. Die OFA hat die Ermittlungsakten von 1973 neu bewertet und legt ihren Bericht vor, mit interessanten Ergebnissen:
Alles Hypothese, die OFA geht von folgenden unbewiesenen Annahmen aus:

- der Täter stammt aus dem engeren Umfeld des Opfers
- Familie nein, eher weitläufige Nachbarschaft
- wahrscheinlich kannten sich Opfer und Täter
- sie sind auf Reiners Heimweg aufeinander getroffen
- in der Nähe des Lokals (Thomas-Eck)
- der Täter hat Reiner vermutlich mit zu sich nach Hause genommen
- der Junge musste sich ausziehen, es kam zu sexuellen Handlungen
- und ziemlich früh am Abend dann zum Mord
oder dieser Artikel, da steht auch etwas von DNA Spuren an der Kleidung drin
2022 wird der Fall von der Abteilung Cold Cases des Landeskriminalamtes Berlin neu aufgerollt. Nun können an mehreren Stellen an der Kleidung des Opfers DNA-Spuren gefunden werden, die wahrscheinlich vom Täter stammen.
Quelle: https://www.stern.de/panorama/verbrechen/cold-case-bei--aktenzeichen-xy---wer-toetete-reiner-koch--36107766.html
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb am 21.10.2025:Es gibt eine Fingerspur, scheinbar geht man davon aus, das diese dem mutmaßlichen Täter zuzuordnen ist, es wurden seinerzeit bekannte Sexualstraftäter abgeglichen.
Für die Fingerspur habe ich diese Quelle:
Das Kind wurde sexuell missbraucht, misshandelt und ermordet.

In der folgenden Nacht wird auch die Kleidung des Opfers gefunden, in Plastiktüten gestopft und am Rand der Mohriner Allee in Britz platziert. An einer der Tüten wird ein Fingerabdruck gesichert, doch der Vergleich mit denen bekannter Sexualtätern verläuft negativ. Bis heute ist Reiners Mörder nicht gefunden.
Quelle:https://www.bz-berlin.de/polizei/cold-case-rainer-koch-ermittlungen



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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

16.11.2025 um 16:54
Zitat von 321meins321meins schrieb:Sollte der Täter Handschuhe benutzt haben müssten ja eigentlich trotzdem weitaus mehr Fingerabdrücke bzw sehr viele auf der Tüte gewesen sein. Natürlich kann der Täter die Tüten gereinigt haben, das würde aber wenn er Handschuhe getragen hat eigentlich keinen Sinn machen es sei denn seine Mutter/Schwester/Oma oder wer auch immer hätte noch Zugriff auf die Tüten gehabt
Vielleicht gab es noch mehr Abdrücke, die eventuell von schlechter Qualität waren oder unvollständig? Vielleicht geht es auch um einen ganz prägnant gesetzten Fingerabdruck, der nur beim Tragen der vollen Tüte entstanden sein kann oder beim "reinstopfen" der Bekleidung? Vielleicht ein Daumenabdruck, der sonst beim normalen Tragen einer Plastiktüte nicht an der Stelle( Vielleicht Innenseite) in Erscheinung tritt? Oder einfach beim "abwischen" der Tüten übersehen? Unbeabsichtigt auf der Tüte verblieben?

Möglicherweise kann dieser Fingerabdruck auch (jetzt) nicht relevant sein und man schrieb es nur in den Artikel, das man diesen mit bekannten Sexualstraftätern abgeglichen hat? Oder man wollte den Täter wissen lassen, du hast vielleicht einen Fingerabdruck hinterlassen?

Ich persönlich glaube, die extrahierte DNA an mehreren Stellen der Kleidung von Reiner ist wichtig. Wenn man einen mutmaßlichen Täter ermittelt hat könnte eventuell der Fingerabdruck zusätzlich ins Spiel kommen, sofern er zum mutmaßlich ermittelten Täter stammt ?

Im Nachgespräch mit Rudi Cerne sagte die ermittelnde Staatsanwältin, das die extrahierte DNA eine Person zweifelsfrei belasten kann und im Umkehrschluss eine Person entlasten kann.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

16.11.2025 um 17:56
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:wäre auch die Frage - warum hat er die Leiche des Jungen nicht irgendwo gut versteckt - wenn er mobil mit einem Auto war...
warum so schnell zu finden - ??
Die Frage hat @OpLibelle schon beantwortet.
Er wollte wohl damit erreichen, das die Suche nach dem vermissten Jungen im Nahfeld seines Wohnortes nicht weiter ausgedehnt wird.
Das bedeutet,er musste damit rechnen, das er bei weiterer Suche im Umfeld der Thomasstraße in den Kreis der Verdächtigen geraten könnte.
Die Suche nach dem Jungen mit Hunden usw . wurde wohl mit Auffinden der Leiche erst einmal abgebrochen.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

16.11.2025 um 18:12
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Als Quelle für die DNA Spuren könnte ich noch den XY Filmbeitrag angeben:
Super, vielen Dank für Deine Mühe. Ich kenne die Tüten mit den Plastikbügeln noch von früher, es war manchmal etwas schwer sie zu schliessen, die Bügel mussten an der richtigen Stelle sitzen. Wenn die Tüten bevor der Täter sie hatte schon von mehreren Personen benutzt wurden müssten ja Spuren dran sein. Für den Täter wäre das eher von Vorteil da es von ihm ablenken könnte. Warum sollte man sie dann abwischen wenn man doch selber Handschuhe benutzt?
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Oder einfach beim "abwischen" der Tüten übersehen? Unbeabsichtigt auf der Tüte verblieben
Sauber abgewischt, der Fingerabdruck ist wie hier schon vermutet wurde vom in die Kamera haltenden Herrn siehe Foto Nr. 13 wäre eine Möglichkeit. Dass der Täter die Tüten ganz neu bekommen hat eine andere, also so neu dass sie noch nie benutzt wurden. Gerade an den Plastikbügeln könnte man doch sonst DNA vermuten, nicht ubedingt Fingerabdrücke aber Hautschuppen zum Beispiel


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

16.11.2025 um 19:00
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:womit hätte man den Jungen dann locken können ?
Da gibt es diverse Möglichkeiten. Angefangen mit materiellen Dingen wie z.B. dem Fahrrad, welches ja auch im Filmfall bei XY Anklang gefunden hat, über ein schönes Spiel z.B. eine Carrera-Bahn oder interessante Haustiere (Katze, Hund, Hasen usw.). Natürlich kann man den Jungen auch um einen Gefallen gebeten haben, z.B. bei etwas zu helfen. Oder Reiner wurde nicht gelockt, weil das nicht nötig war. Wenn der Täter Reiner persönlich gut bekannt oder eine Respektsperson war, der er nicht widersprochen hätte, bedurfte es keines Lockangebotes.
Zitat von 321meins321meins schrieb:(...) eine Leiche in einer Wohnung im Schrank, unter dem Bett zum Beispiel hätte erstmal keine Probleme machen müssen, oder anders gesagt wird die Situation nach gefundener Leiche ja nicht besser da die Ermittlungen dann erst richtig losgehen, Befragungen stattfinden(vermutlich nicht nur im Hausflur sondern in den Wohnungen). Vielleicht eher Angst vor Geruchsentwicklung? Vielleicht musste er auch am 16. abends arbeiten und konnte deshalb die Leiche erst in der folgenden Nacht ablegen.
Ich denke, die Ablage erfolgte eher "ohne Eile" und sehr bewusst an prominenter Stelle, wo sie sehr schnell gefunden wird. Es war eine sehr schnelle Ablage ohne "Aufwand". Der Täter schien sich recht sicher zu fühlen, dass ihn die Leiche an sich und der Ablageort nicht verdächtig macht oder sogar überführen kann, solange er keine Zeugen dafür hat. Deshalb wählte er wahrscheinlich die damalige Stadionallee. Keine Wohnhäuser, kein reger Verkehr, ergo keine Zeugen. Ich persönlich vermute, er hat eben nicht in Panik gehandelt um Befragungen/Suchmaßnahmen der EB auszuweichen. Er war sich vielleicht seiner Sache sicher und hat sich jeden seiner Schritte genau überlegt. Daher keine Ablage unmittelbar nach der Tat. Er wusste das er das Opfer nicht "ohne Folgen" lange aufbewahren kann. Aber er überstürzte in dieser Annahme auch nichts. Er legte ihn zu einem bewusst und wahrscheinlich -aus seiner Sicht- auch gut gewähltem Zeitpunkt ab.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:(...) wie ist der Transport von dieser Zwischenlagerstelle zum endgültigen Ablageort bewerkstelligt worden? Wenn wir eher davon ausgehen, dass der Täter in einem Mehrfamilien- bzw. Mietshaus gewohnt hat, dann muss man irgendwann von der Wohnung auf die Straße, also durchs Treppenhaus. Wie machte er das unauffällig?
Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wenn ich z.B. mitten in der Nacht um 2 Uhr durch den Hausflur meines Hauses gehe, kann ich sicher sein, dass ich niemandem begegne. Die anderen Mieter liegen erfahrungsgemäß alle spätestens um 23 Uhr im Bett, wenn es keinen besonderen Anlass wie z.B. Geburtstagsfeiern oder Silvester etc. gibt. Da ist das Entdeckungsrisiko also sehr -sagen wir- überschaubar. Er kann das Opfer aber natürlich auch in einem Behältnis transportiert haben oder er verhüllte ihn mit Decken, Bettlaken, Folie oder sowas in der Art.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Könnte ein Hüttchen in einem Schrebergarten einigermaßen in der Nähe in Frage kommen?
Ja absolut. So wie ich es verstanden habe gab und gibt es in Berlin eine lebhafte Kleingartenkultur. So eine Hütte kann man heizen, ist ungestört... Ja, ich halte das für absolut möglich und auch für einen sehr guten Ansatz in diesem Fall.
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:(...) der K.D.S. den Jungen geschultert und vom Parterre ins Dachgeschoß getragen, in einem bewohnten Haus.
Denkbar wären alle deine Beispiele von Garage über Keller bis zum Schrebergarten. "Transporthilfsmittel" wie Teppich, Koffer, große Reisetasche ebenfalls alles denkbar. einfach in eine Decke gehüllt und in ein Auto? gelegt? Ich tippe eher auf nachts oder spätabends, in den ganz frühen Morgenstunden eventuell auch noch oder ganz dreist am Tage?
Ich tippe auf ein Zeitfenster, wo erfahrungsgemäß kaum Menschen wach, unterwegs oder bei der Arbeit sind. Wenn man versucht die Leiche zu einer Zeit abzulegen wo alle ihr Tagesgeschäft (Einkäufe, Arbeit etc.) verrichten, geht man ein völlig unnötiges Risiko ein. Von daher denke ich schon, dass die Ablage erst kurz vor der Entdeckung der Leiche, also mitten in der Nacht erfolgte. Zumal auch nicht erwartbar war, dass die Leiche an jener Stelle am Straßenrand direkt an einer Laterne lang unentdeckt bleiben wird. Eben gerade lang genug, dass der Täter die Leiche ungesehen ablegen und dann verschwinden kann.
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Im Park ja, aber generell Verabredung halte ich für möglich. Reiner könnte für diese Verabredung, damit er schneller da ist, die Abkürzung durch den Park genommen haben und auch, damit er mehr Zeit hat für die "Verabredung" hatte, möglicherweise das Anschauen eines Fahrrads, er wurde bestimmt zeitnah zu Hause erwartet nach dem Training. Er musste bestimmt, gerade in den Wintermonaten, wo es früh dunkel war, sofort nach dem Training nach Hause kommen.
Ich würde nicht sagen das Reiner aufgrund einer eventuellen Verabredung den Weg durch den Park einschlug. Es ist selbstverständlich möglich, allerdings erreichte er damit kaum Zeitersparnis. Abgesehen davon, gab es ohnehin niemanden der ihn zeitnah daheim erwartet hätte. Sein Vater war in der Kneipe, die Mutter auf der Arbeit. Den Geschwistern wäre es wahrscheinlich erstmal egal gewesen, wenn er später als erwartet in der Wohnung aufgeschlagen wäre. Genauso war es dann ja auch. Erst als die Mutter von der Arbeit kam und Reiner nicht wie erwartet in der Wohnung zugegen war, informierte sie irgendwann später ihren Mann in der Kneipe. Insofern dürfte Reiner mMn also im Falle einer "geheimen" Verabredung keine besondere Eile gehabt haben.
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Unverdächtig hinter einer gut bürgerlichen Fassade, das gab es schon öfter, ein Täter, von dem man das nie gedacht hätte.
Völlig richtig. Je konservativer und spießbürgerlicher, desto besser. Es ist eine ideale Tarnung, da einem niemand etwas schlimmes/verwerfliches zutraut und man nirgends auffällt.
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Reiner wurde erdrosselt und sein Genital verstümmelt. Wenn Reiner sich noch gewehrt hat, (Haare vom Täter rausgerissen) was war dann mit Spuren in der Wohnung? Blutspuren (Genital verstümmelt)? Wenn er sich gewehrt hat, ging etwas zu Bruch? (...) Alleine die Blutspuren zu entfernen, vielleicht auch noch auf einem Teppich oder Sofa war doch sicher mit viel Arbeit verbunden und möglicherweise auch nicht restlos zu entfernen?
Das ist eine sehr gute Überlegung. Ich persönlich gehe davon aus, dass die sexuellen Komponenten des Verbrechens eher in einem gemütlichem Umfeld wie z.B. Wohn- oder Schlafzimmer stattgefunden haben. Ich kann mir sogar vorstellen, dass der Täter Fotos davon gefertigt hat, um die Tat später rekapitulieren zu können. Vielleicht zog er auch in Erwägung Teile der Kleidung von Reiner als "Trophäe" und/oder Fetisch zu behalten und legte sie deshalb später an anderer Stelle ab.

Eventuell die Tötung aber mMn recht wahrscheinlich die Verstümmelung fanden dann allerdings in einem Umfeld statt, wo auftretende Kontaminationen z.B. durch Blut recht leicht zu entfernen sind oder nicht auffallen. Also z.B. in einem Badezimmer (Wanne, Dusche) oder im Kleingarten. In diesem Fall wäre weder etwas zu Bruch gegangen, noch wären Spuren aufgefallen oder hätten kontaminierte Dinge entsorgt werden müssen.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Zu unterstellen, das es, entgegen der normalen Vorgehensweise, gar nicht erst geschah, weil keine Ergebnisse darüber bekannt gegeben wurden halte ich für sagen wir mal vermessen-
Ich unterstelle nicht, dass die Vorgehensweise der EB definitiv von der Norm abgewichen ist. Das wäre eine unbelegte Tatsachenbehauptung. Aber es ist möglich, weil das in zig anderen Fällen aus verschiedensten Gründen schon vorgekommen ist. Nicht alle Verbrechen werden von den EB nach "Lehrbuch" und vorbildlich/fehlerfrei untersucht und die Arbeit perfekt durchgeführt. Das sollte man immer im Hinterkopf haben und das ist auch keines Falles sog. Behörden-Bashing. Wo Menschen sind geschehen Fehler oder es werden falsche Entscheidungen getroffen. Wie es sich in diesem Fall genau verhält, wissen wir mangels Einsicht in die Ermittlungsakten nicht. Aber es ist mMn möglich, dass hier eben nicht alles so wie in der Idealvorstellung abgearbeitet wurde.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Natürlich wurde in der Nachbarschaft nach dem Vermissten gesucht, wo sonst ?
Der Park als Aufenthaltsort war ja inzwischen auszuschließen und abschließend durchsucht.
Wo sucht man also ?
In den Kellern und Dachböden der umliegenden Gebäude.
Ist das so? Was macht dich da so sicher? Denkst du das da eine Hundertschafft an Polizeibeamten sämtliche Keller, Dachböden und Wohnungen durchsucht haben? Ernsthaft? Das glaube ich eher nicht. Das würde in meinen Augen auch wenig Sinn haben. Der Junge ist ja erst einmal "nur" von daheim abgängig. Es gab bis zum Fund der Leiche keine Anhaltspunkte für ein Verbrechen. Man sucht also keine Leiche, sondern ein lebendes Kind. Meinst du das man da alle Keller und Dachböden absucht? Wozu? Weil sich das Kind dort versteckt halten könnte? Das ist doch Quatsch. Man wird Freunde befragt haben, nach Orten geschaut haben an die sich Reiner vielleicht mal aufgehalten hat um allein zu sein oder um dort mit Freunden zu spielen. Da kamen dann auch Hunde zum Einsatz. Die Lautsprecherwagen waren die Ansage an die Nachbarn. Da werden doch keine Wohnungen durchsucht und alle Nachbarn einzeln persönlich befragt. Das würde ja nicht einmal heute Passieren, wenn im Nachbarhaus ein Kind abgängig ist.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Man wird in dem Rahmen auch geschaut haben, ob jemand der Bewohner aufgrund seines Vorlebens verdächtig ist.
Ich nehme an, Reiners Leiche befand sich zunächst in einem dieser Keller, Dachböden oder gar in einer Wohnung. Da ein Auffinden bei Ausweitung des Suchradius wahrscheinlich geworden wäre und als Spur zu dem Täter geführt wurde, sollte ein Auffinden der Leiche das weitere Suchen im Umfeld verhindern.
Warum denn dieses? Es gab doch zunächst keine Hinweise auf ein Verbrechen. Da war ein Kind abgängig. Schlimm genug, mehr aber auch nicht. Das kann abgehauen sein oder bei einem Kumpel oder irgendwo verunfallt. Aber man geht doch nicht per se davon aus, dass hier ein Kapitalverbrechen vorliegt, löst Großalarm aus und fahndet gezielt nach einschlägig polizeibekannten Personen in der ganzen Großstadt, denen man dann -ohne richterlichen Durchsuchungsbeschluss- und ohne konkreten Verdacht die Wohnung auf den Kopf stellt. Sicher, eine Leiche stellt für den der sie entsorgen will/muss immer ein Risiko dar. Sie ist auch nicht lange "haltbar". Aber ich habe ehrlich nicht den Eindruck, dass der Täter hier in Panik handelte. Das war in meinen Augen ein bewusst gewählter Zeitpunkt und Ablageort.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Weder wird der Chipstütenman Erhard genannt, noch erzählt die Wirtin irgendwo ,das dieser bei der Suche beteiligte Erhard eine Chipstüte gekauft hat.
Da werden wir uns wohl nicht einig. Ist ja auch nicht weiter schlimm. Aber nochmal, warum will man dann jenen "Gerhard" im Filmfall befragen, jedoch nicht den Chipstütenmann, wenn es sich nicht um ein und dieselbe Person handelt? Für mich hat das so keinen Sinn. Auch die Darstellung im Filmfall ohne zweite Person nicht. Aber egal. Das ist wahrscheinlich ohnehin nicht wirklich Fallrelevant, weil ich persönlich im Moment nicht davon ausgehe, dass man da den Täter findet.
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Wie sieht's dort aus, gibt es eventuell noch einige Hüttchen/Lauben die nach dem Krieg nicht abgerissen worden?
Das ist eine sehr gute Frage! Wenn dem so ist, wo sind diese Kleingärten oder Hütten zum Zeitpunkt des Verbrechens gewesen? Besteht da eine räumliche Nähe zu Reiners Wohnort oder dem Weg den er nach dem Sport nahm? Hatte eine ihm persönlich bekannte oder eine Respektsperson aus Reiners Umfeld so eine Hütte/Kleingarten?
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Mir fallen spontan eine ganze Reihe von Serientätern ein, die zwischen ihren Taten recht lange Zeitspannen haben verstreichen lassen, in den sie völlig unauffällig gelebt haben
Das stimmt natürlich. Er muss nicht unmittelbar vor oder nach der Tat auffällig geworden sein. Aber er hatte erhebliche kriminelle Energie und Perversion. Es ist deshalb mMn sehr gut möglich, dass er weitere Verbrechen beging. Auch recht zeitnah. Aber das ist eben Spekulation.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Bei Kindern mag noch hinzukommen, dass sie einen gescheiterten Anbahnungsversuch eines Täters möglicherweise gar nicht als solchen erkennen.
Auch das ist natürlich korrekt. Es kommt da ganz auf die Art und Weise des Übergriffs und auch auf die individuelle Reife des Opfers an.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Suchhunde. Vielleicht fürchtete er, die Polizei würde nochmals mit Hunden das Viertel absuchen. Falls das geplant war - oder der Täter auch nur glaubte, es könnte geschehen - wurde das aufgrund des Leichenfundes dann vermutlich ja abgeblasen.
Ein sehr interessanter und guter Gedanke. Natürlich sind Suchhunde eine unmittelbare Bedrohung für den Täter. Solange er die Leiche nicht "entsorgt" hat, läuft er natürlich Gefahr entdeckt zu werden. Nach der Ablage kann er sich herausreden, warum die Hunde bei ihm anschlugen oder er geht der Gefahr einer weiteren Suche mit Hunden eben dadurch gänzlich aus dem Weg. Das halte ich auch für sehr gut möglich.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Mag sein, aber eine Kontrolle durch seine Eltern gab es nicht. Der Vater war in der Kneipe und die Mutter putzen. Es hätten ihn nur seine Geschwister verpetzen können.
Ja korrekt. So sehe ich das auch.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Wissen wir eigentlich, ob Reiners Kleidung vollständig gefunden wurde? Auch Socken und Unterhose? Im FF trägt die "Leiche" zwar eine Unterhose, tatsächlich wurde Reiner ja aber wohl völlig unbekleidet gefunden? Bliebe aber so oder so die Frage nach den Socken.
Wir wissen es nicht sicher. Es war nirgends die Rede davon das Kleidungsstücke fehlten. Deren Vollständigkeit wurde andererseits nach deren Fund auch nicht bestätigt. Es wurde nur verlautbart das Reiner bei seinem Auffinden vollständig entkleidet war und seine Kleidung später in den Tüten aufgefunden wurde. Mehr nicht.
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Ich bin genau Deiner Meinung. Täter mit pädophiler Neigung sind in jeder Bevölkerungsschicht zu finden. Deshalb ist es vielleicht auch so schwer den Täter zu ermitteln! Über die Jahre nach dem Mord an Reiner kann er vielleicht wieder auffällig geworden sein, allerdings auch in einer anderen Region. Und da konnte vielleicht bis heute kein Zusammenhang hergestellt werden.
Ja exakt. Er wurde mMn sicher wieder auffällig. Aber ob das auch in jener Region war und ob die eventuellen Handlungen überhaupt angezeigt wurden, ist eben unbekannt.
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Hatte der Täter (evtl. Familienvater) vielleicht auch nur Ärger auf Arbeit und musste sich ein Kind schnappen und sich an ihm abreagieren?
Du meinst ein Kindesmissbrauch stellvertretend für andere Personen (z.B. auf der Arbeit oder im Umfeld) oder einfach ein "Ventil" um Frust und "Dampf" abzulassen? Theoretisch möglich. Aber dafür war die Vorgehensweise also sexueller Missbrauch in Kombination mit Genitalverstümmelung schon sehr spezifisch und speziell. Ich kann mir schwer vorstellen das ein Täter so vorgeht, nur um Frust abzubauen. Gerade auch im Hinblick auf die sexuellen Handlungen. Trotzdem ein sehr interessanter Aspekt, den man im Hinterkopf haben sollte. Die Möglichkeit besteht ja.
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Mir und meiner Schulfreundin Ende der 70er Jahre mal passiert. Uns hat ein Mann angesprochen, er saß am helllichten Tage sehr oft auf einer Bank am Kirchgarten und hat unsere Schule beobachtet. Wir sollten mal zu ihm kommen und sein entblößtes Geschlechtsteil anfassen. Zum Glück war meine Freundin damals schon sehr couragiert und wir sind weggerannt. Uns ist überhaupt nicht in den Sinn gekommen zur Polizei zu gehen und haben das auch nicht unseren Eltern erzählt. Es dauerte nicht lange, da saß der Mann nicht mehr dort und wurde auch nie mehr gesehen!
Oha. Das ist ja gruselig. Wirklich super das ihr da sofort weggerannt seit. Aber dieses Beispiel von dir zeigt überdeutlich, wie oft sowas passiert und wie wenig davon gemeldet und damit "offiziell" erfasst wird. Es gibt sicher sehr viel mehr Opfer von sexueller Nötigung, Gewalt oder genereller Übergrifflichkeit, als allgemein angenommen wird bzw. bekannt ist. Die Dunkelziffer wird diesbezüglich sehr hoch sein. Das ist wirklich schlimm. Aber man kann verstehen das gerade Kinder auf so eine Situation so wie ihr reagiert habt auch reagieren. Ihr hattet das Glück, dass ihr sofort weggerannt und nicht dem Wunsch des Täters nachgekommen seit. Das ihr davon dann auch nichts erzählt habt ist auch nachvollziehbar. Das war eben Scharm und es war ja "nichts passiert". So könnten dann auch weitere mögliche Taten im Vorliegenden Fall verborgen geblieben sein.
Zitat von 321meins321meins schrieb:aber die Möglichkeit Nachtschicht könnte eine Lösung dafür sein dass der Täter die Leiche nicht am 16. abgelegt hat weil da die Partnerin nicht gearbeitet hat. Vorstellen kann ich es mir in Bezug auf eine gemeinsame Wohnung trotzdem nicht, aber da wäre eben die Gartenlaube eine gute Alternative
Ja eine Laube kommt tatsächlich sehr gut als alternativer Tatort in Frage. Da bin ich deiner werten Meinung.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

16.11.2025 um 19:12
Zitat von 321meins321meins schrieb:
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Als Quelle für die DNA Spuren könnte ich noch den XY Filmbeitrag angeben:
Super, vielen Dank für Deine Mühe. Ich kenne die Tüten mit den Plastikbügeln noch von früher, es war manchmal etwas schwer sie zu schliessen, die Bügel mussten an der richtigen Stelle sitzen. Wenn die Tüten bevor der Täter sie hatte schon von mehreren Personen benutzt wurden müssten ja Spuren dran sein. Für den Täter wäre das eher von Vorteil da es von ihm ablenken könnte. Warum sollte man sie dann abwischen wenn man doch selber Handschuhe benutzt?
Nich dafür.
Die DNA Spuren wurden an Reiners Bekleidung gefunden und auf der Tüte wurde ein Fingerabdruck gefunden, das sind zwei verschiedene Paar Schuhe, wobei beides einzigartige Spuren sind, um eine Person zu identifizieren. Genau, diese Plastikbügel waren manchmal schwer zu schließen, auf einer Seite waren so kleine Plastiknubbel, die auf der anderen Seite in die dafür vorgesehenen Löcher in der Plastikschiene passen mussten, man drückte diese Plastiknubbel daran, es klackte und die Tüte war zu. Manchmal ging man noch einmal mit den Fingern über die ganze Schiene, umzuschauen, ob diese auch ganz geschlossen war. Wenn die Plastiktüten nicht "neu" waren, ich gehe davon aus, das diese gebraucht waren, Knickfalten auf den Tüten, dann müssten da jede Menge Fingerabdrücke, gegebenenfalls auch Hautschuppen dran gewesen sein.

Zu deiner Handschuhvermutung, ich frage mich, ob der mutmaßliche Täter damals Handschuhe getragen hat? Plastikhandschuhe glaube ich nicht, es gab damals meines Wissens nur so Einmalhandschuhe aus Folie, also so ein Plastik wie die Folie, die in der Reinigung über frisch gereinigte Bekleidung kam, etwas dicker vielleicht. Diese waren nicht stabil, rissen schnell ein, Einheitsgröße, für Männerhände? nicht so geeignet. Medizinisch genutzte Handschuhe? Kam man da als "Ottonormalverbraucher" dran? Arbeitshandschuhe, wie auf dem Bau? ja, vielleicht. Normale Winterhandschuhe aus Wolle oder Leder? Auch möglich.

Richtig, abwischen macht nur Sinn, wenn er keine Handschuhe getragen hat.
Zitat von 321meins321meins schrieb:
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Oder einfach beim "abwischen" der Tüten übersehen? Unbeabsichtigt auf der Tüte verblieben
Sauber abgewischt, der Fingerabdruck ist wie hier schon vermutet wurde vom in die Kamera haltenden Herrn siehe Foto Nr. 13 wäre eine Möglichkeit. Dass der Täter die Tüten ganz neu bekommen hat eine andere, also so neu dass sie noch nie benutzt wurden. Gerade an den Plastikbügeln könnte man doch sonst DNA vermuten, nicht ubedingt Fingerabdrücke aber Hautschuppen zum Beispiel
Der Fingerabdruck könnte von dem Herrn, sofern es ein Herr war, der die Tüten in die Kamera gehalten hat, sein, die Möglichkeit besteht. Dazu müsste man wissen, von wann das Bild ist. Ist das ein Foto von damals, 1973 ? Der Bildqualität nach, ist das zu vermuten. Man sieht beide Hände, die die Plastiktüten oben an der geschlossenen Griffleiste/Plastikleiste anfassen, ohne Handschuhe. Ich weiß nicht, wie die Spusi damals gearbeitet hat, Fingerabdrücke kann man ja schon länger sichern und feststellen als DNA. Möglicherweise wurde dieser besagte Fingerabdruck vor den Fotos gesichert? Wann wurde der denn überhaupt gesichert? 1973 oder erst im Rahmen der Cold Case Ermittlungen?
Heutzutage wurde man möglicherweise DNA an den Plastikschienen feststellen können, ja, das glaube ich schon.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

16.11.2025 um 19:51
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Ja absolut. So wie ich es verstanden habe gab und gibt es in Berlin eine lebhafte Kleingartenkultur. So eine Hütte kann man heizen, ist ungestört... Ja, ich halte das für absolut möglich und auch für einen sehr guten Ansatz in diesem Fall.
Das mag sein, aber nicht in diesem Kiez. Da gibt es nur Wohnblockbebauung.
Ich glaube nicht, das Reiner einen größeren Umweg gemacht hat, als er nach dem Training nach Hause ist.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:bgesehen davon, gab es ohnehin niemanden der ihn zeitnah daheim erwartet hätte. Sein Vater war in der Kneipe, die Mutter auf der Arbeit.
>Das hab ich anders verstanden. So das sich die Mutter Sorgen machte, weil Reiner nicht zum Abendessen erschien.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Aber es ist möglich, weil das in zig anderen Fällen aus verschiedensten Gründen schon vorgekommen ist
Das Fehler schon vorgekommen sind mag sein.
Aber ohne Anhaltspunkte hier in diesem Fall von vornherein von "Ermittlungspfusch" auszugehen um daraus bestimmte Schlussfolgerungen zu ziehen, geht ja so auch nicht.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Ist das so? Was macht dich da so sicher? Denkst du das da eine Hundertschafft an Polizeibeamten sämtliche Keller, Dachböden und Wohnungen durchsucht haben? Ernsthaft?
und
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:einst du das man da alle Keller und Dachböden absucht? Wozu? Weil sich das Kind dort versteckt halten könnte?
In ähnlichen Fällen in Berlin wurde das immer so gemacht.
Die umliegenden Keller Dachböden und sonstige möglichen Leichenverstecke der Umgebung abgesucht.
( siehe z.B. Stefan Lamprecht oder Georgine Krüger)
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Warum denn dieses? Es gab doch zunächst keine Hinweise auf ein Verbrechen. Da war ein Kind abgängig. Schlimm genug, mehr aber auch nicht. Das kann abgehauen sein oder bei einem Kumpel oder irgendwo verunfallt.
Es war wohl ziemlich schnell klar, das mit einem Verbrechen zu rechnen ist.
Der Park an sich kam kaum infrage , also wo sollte man sonst suchen als auf dem verbleibenden Heimweg.
Also in unmittelbarer Nachbarschaft.
und
Das bei der Durchsuchung eines Hauses auch die Bewohner unter die Lupe genommen werden, war auch damals schon normal , mit den seinerzeit möglichen Mitteln.
Auf die Art wird auch der Boxtrainer in Tatverdacht geraten sein.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

16.11.2025 um 19:54
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Im Park ja, aber generell Verabredung halte ich für möglich. Reiner könnte für diese Verabredung, damit er schneller da ist, die Abkürzung durch den Park genommen haben und auch, damit er mehr Zeit hat für die "Verabredung" hatte, möglicherweise das Anschauen eines Fahrrads, er wurde bestimmt zeitnah zu Hause erwartet nach dem Training. Er musste bestimmt, gerade in den Wintermonaten, wo es früh dunkel war, sofort nach dem Training nach Hause kommen.
Ich würde nicht sagen das Reiner aufgrund einer eventuellen Verabredung den Weg durch den Park einschlug.
Was ist deine Meinung dazu? Welchen Grund hatte Reiner, das er den Weg durch den Park nahm?

Im XY Beitrag wurde gesagt, er war verstimmt, wegen der Meinungsverschiedenheit/kleiner Streit? Ich persönlich tue mich schwer mit dieser Erklärung. Die Jungs waren zu dritt, vielleicht an einigen Trainingstagen auch mehr als zu dritt. Ich persönlich gehe davon aus, das alle drei Jungs das Verbot von Zuhause erhalten hatten, nicht durch den Park zu gehen. Ich glaube sonst wären die anderen beiden Jungen auch durch den Park gegangen, hinter Reiner her oder die beiden wären vorgelaufen, wenn man sich aufgrund dieser Meinungsverschiedenheit aus dem Weg gehen wollte. Alleine schon deswegen, weil der Weg kürzer war, vielleicht nicht viel Zeitersparnis, aber halt kürzer. Viele Kinder laufen nicht gerne/gehen nicht gerne spazieren.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Insofern dürfte Reiner mMn also im Falle einer "geheimen" Verabredung keine besondere Eile gehabt haben.
Besondere Eile vielleicht, weil ihn das, was ihm in Aussicht gestellt wurde, möglicherweise der langersehnte Wunsch nach einem Fahrrad, so anspornte? Vielleicht wollte er auch nicht, das die anderen beiden Jungs ihn woanders hingehen sahen, weil eben die Ansage des strengen Vaters, nach dem Training sofort nach Hause kommen, im Raum stand. Er wollte vielleicht einfach schnell das anschauen oder abholen, was ihm für sein Kommen in Aussicht gestellt wurde? Vielleicht wusste Reiner auch nicht, wann der Vater aus der Kneipe kam, er war an dem Tag ja ungewöhnlich früh dort und er wollte partout vor ihm Zuhause sein, um Ärger zu entgehen, schließlich hatte sein älterer Bruder auch wegen Ungehorsam Stubenarrest?
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Das ist eine sehr gute Überlegung. Ich persönlich gehe davon aus, dass die sexuellen Komponenten des Verbrechens eher in einem gemütlichem Umfeld wie z.B. Wohn- oder Schlafzimmer stattgefunden habe
Das könnte ich mir auch so vorstellen, gemütliche Rahmenbedingungen.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Eventuell die Tötung aber mMn recht wahrscheinlich die Verstümmelung fanden dann allerdings in einem Umfeld statt, wo auftretende Kontaminationen z.B. durch Blut recht leicht zu entfernen sind oder nicht auffallen. Also z.B. in einem Badezimmer (Wanne, Dusche) oder im Kleingarten. In diesem Fall wäre weder etwas zu Bruch gegangen, noch wären Spuren aufgefallen oder hätten kontaminierte Dinge entsorgt werden müssen.
Meinst du, der Täter hat Reiner nach dem Erwürgen woanders sprich Bad, Laube, Wanne ect. hingelegt/verbracht um dort die Genitalverstümmelung vorgenommen? Warum macht ein Täter sowas, ich meine jetzt die Verstümmelung? Und warum nicht dort, wo er ihm das Leben genommen hat, mal Sauber machen/Spuren beseitigen ausgenommen? Ich bin da komplett raus bei dem Thema und hätte gedacht, das hätte alles an ein und derselben Stelle stattgefunden, quasi ein Handlungsschritt, Erwürgen und dann warum auch immer dort verstümmelt.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:(...) der K.D.S. den Jungen geschultert und vom Parterre ins Dachgeschoß getragen, in einem bewohnten Haus.
Denkbar wären alle deine Beispiele von Garage über Keller bis zum Schrebergarten. "Transporthilfsmittel" wie Teppich, Koffer, große Reisetasche ebenfalls alles denkbar. einfach in eine Decke gehüllt und in ein Auto? gelegt? Ich tippe eher auf nachts oder spätabends, in den ganz frühen Morgenstunden eventuell auch noch oder ganz dreist am Tage?
Ich tippe auf ein Zeitfenster, wo erfahrungsgemäß kaum Menschen wach, unterwegs oder bei der Arbeit sind. Wenn man versucht die Leiche zu einer Zeit abzulegen wo alle ihr Tagesgeschäft (Einkäufe, Arbeit etc.) verrichten, geht man ein völlig unnötiges Risiko ein. Von daher denke ich schon, dass die Ablage erst kurz vor der Entdeckung der Leiche, also mitten in der Nacht erfolgte. Zumal auch nicht erwartbar war, dass die Leiche an jener Stelle am Straßenrand direkt an einer Laterne lang unentdeckt bleiben wird. Eben gerade lang genug, dass der Täter die Leiche ungesehen ablegen und dann verschwinden kann.
Das würde ich ebenfalls so sehen, von der Zeit her nach 23Uhr, eher kurz vorm Fund. Er wird wahrscheinlich eine Zeit gewählt haben, in der er die wenigsten Risiken hatte gesehen zu werden.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

16.11.2025 um 20:16
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Besondere Eile vielleicht, weil ihn das, was ihm in Aussicht gestellt wurde, möglicherweise der langersehnte Wunsch nach einem Fahrrad, so anspornte?
Und wer war der Verkäufer des Fahrrades? Reiner hat sicherlich schon mehrere Tage vor seinem Verschwinden mit Jemandem Kontakt aufgenommen der ihm ein Fahrrad angeboten hat! Er wünschte es sich ja zu seinem nächsten Geburtstag. War es ein Fachhändler, Fahrradmonteur oder Erwachsener/Jugendlicher der sein Fahrrad verkaufen/weggeben wollte?


Kann uns vielleicht @Nightrider64 helfen, kennst Du da irgendwelche Fahrradläden oder -werkstätten aus Deiner Kindheit in dem Kiez? Vielleicht sogar in der Nachbarschaft in einem kleinen Ladenlokal? Selbst so ein kleines Ladenlokal (Werkstatt) sehe ich nach Ladenschluss als möglichen Tatort an! Wie wollte Reiner das Fahrrad bezahlen, die Eltern hatten nicht besonders viel Geld. Und irgendwie habe ich gerade Kopfkino. Hat vielleicht der Verkäufer/Besitzer des Fahrrades Sexuelle Handlungen von Reiner gefordert und die Sache ist dann aus dem Ruder gelaufen?


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

16.11.2025 um 21:25
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb am 09.11.2025:
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb am 29.10.2025:- der Täter stammt aus dem engeren Umfeld des Opfers
- Familie nein, eher weitläufige Nachbarschaft
- wahrscheinlich kannten sich Opfer und Täter
- sie sind auf Reiners Heimweg aufeinander getroffen
- in der Nähe des Lokals (Thomas-Eck)
- der Täter hat Reiner vermutlich mit zu sich nach Hause genommen
- der Junge musste sich ausziehen, es kam zu sexuellen Handlungen
- und ziemlich früh am Abend dann zum Mord
Wenn man das so liest könnte man ja schon denken dass die Ermittler einen Gast vom Thomas-Eck in Verdacht haben, keine direkte Nachbarschaft sondern weitläufig, Aufeinandertreffen in der Nähe des Lokals. Vielleicht gab es bei Befragungen der Gäste des Thomas-Eck einen Hinweis auf einen Gast der gegen 18.20 oder 18.30 aus dem Lokal gegangen ist? Aber der Verdächtige konnte ja nicht wissen dass Reiner ein Stück alleine gegangen ist, wie passt das zusammen? Und wenn "Jupp" wirklich im Nachbarhaus gewohnt hat gibt es ja ein Zeitfenster in dem Reiner mit Täter zumindest vom Thomasweg verschwunden sein muss denn sonst hätte der(etwas später ankommende Jupp)Reiner mit Täter ja noch gesehen
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Er war sich vielleicht seiner Sache sicher und hat sich jeden seiner Schritte genau überlegt.
Das glaube ich auch. Übrigens vielen Dank für die tägliche (üblicherweise zwischen 18 und 19 Uhr stattfindende) Zusammenfassung und Beurteilung der Beiträge, das bringt alles nochmal schön zusammen.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

16.11.2025 um 22:56
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Und wer war der Verkäufer des Fahrrades? Reiner hat sicherlich schon mehrere Tage vor seinem Verschwinden mit Jemandem Kontakt aufgenommen der ihm ein Fahrrad angeboten hat! Er wünschte es sich ja zu seinem nächsten Geburtstag. War es ein Fachhändler, Fahrradmonteur oder Erwachsener/Jugendlicher der sein Fahrrad verkaufen/weggeben wollte?
Das muss nicht sein. Ein Kneipenbesucher könnte durch Reiners Vater erfahren haben, der Junge wünsche sie doch so sehr ein Fahrrad.
Vielleicht war dieser ja auch Reiner bekannt, der wohl öfters auch in der Kneipe war.
Das Ansprechen stell ich mir dann so vor, das bei einem zufälligen aufeinadertreffen auf dem Weg , der Täter irgend etwas in der Art sagte :
"Was habe ich von Deinem Vater gehört? Du wünschst Dir ein Fahrrad. Komm mal mit in den Keller, ich habe da noch ein Altes. Das kannst Du Dir zurecht machen. Kannst ja mal kurz mitkommen Dir das ansehen"
Und dann kam es zum Verbrechen.
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Kann uns vielleicht @Nightrider64 helfen, kennst Du da irgendwelche Fahrradläden oder -werkstätten aus Deiner Kindheit in dem Kiez?
Wie der Zufall so will, bekam ich letztens einen Ordner aus meiner Kindheit in die Hände
Dabei eine Rechnung vom 15.08. 1974 über mein neues Rennrad. Man war ich stolz.-
Gekauft in der Karl Marx Straße 48 beim Zweirad Center Kurt Frenzel ( Ich sollte mal ein Scan einfügen , sonst glaubt mir das keiner, krieg das jetzt aber nicht hin)

Das war aber ein recht großer Laden, so das ich nicht glaube, das der irgend etwas mit dem Fall zu tun hatte.
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Hat vielleicht der Verkäufer/Besitzer des Fahrrades Sexuelle Handlungen von Reiner gefordert und die Sache ist dann aus dem Ruder gelaufen?
Das ist ein guter Ansatz . Der Täter hätte für das Rad, sofern es überhaupt eins gab , sexuelle Handlungen des Jungen eingefordert haben. Dieser hat sich gewehrt und die Sache eskalierte.


Hier mal der Scan der Fahrradrechnung
Dateianhang: Fahhrad.pdf (1577 KB)


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

16.11.2025 um 23:22
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:Warum warf der Mörder die Chipstüte nicht einfach in den Hausmüll ?
Vielleicht hatte er die Tüte gar nicht bemerkt. Reiner wird diese in die CoOp-Tüte zu seinen Sportsachen getan haben. Wenn der Täter bei der Tatbegehung so eine Art Tunnelblick hatte, hat er vielleicht nie in die CoOp-Tüte hineingesehen - jedenfalls nicht genauer.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:ch kann mir sogar vorstellen, dass der Täter Fotos davon gefertigt hat, um die Tat später rekapitulieren zu können.
Damalige Filme hatten 100 ISO, selten mal auch 200. Ohne Blitz wurde das damals in einer Wohnung bei Kunstlicht eher nix dolles. Blitz fällt aber auf. Aber selbst wenn, der Täter wird den Film dann ja kaum zu Photo-Porst gebracht haben um ein paar schöne Abzüge im Königs-Bild-Format machen zu lassen.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Er muss nicht unmittelbar vor oder nach der Tat auffällig geworden sein. Aber er hatte erhebliche kriminelle Energie und Perversion. Es ist deshalb mMn sehr gut möglich, dass er weitere Verbrechen beging.
Ja, da bin ich wieder ganz bei Dir. Nur, dass Taten davor und danach eben nicht unbedingt ganz zeitnah erfolgt sein müssen. Vielleicht zwei Jahre zuvor ein Mord an einem Mitbewohner in einem Jugendheim und zwei Jahre später ein Mord in Fulda? Das würde so der Kadenz von mit bekannten Serienmördern entsprechen. Gibt's da eigentlich eine Statistik?
Zitat von 321meins321meins schrieb:Wenn man das so liest könnte man ja schon denken dass die Ermittler einen Gast vom Thomas-Eck in Verdacht haben, keine direkte Nachbarschaft sondern weitläufig, Aufeinandertreffen in der Nähe des Lokals.
Ich finde schon, dass der FF sehr um das Thomas-Eck herum aufgebaut und erzählt wurde.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

17.11.2025 um 07:27
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Besondere Eile vielleicht, weil ihn das, was ihm in Aussicht gestellt wurde, möglicherweise der langersehnte Wunsch nach einem Fahrrad, so anspornte?
Und wer war der Verkäufer des Fahrrades? Reiner hat sicherlich schon mehrere Tage vor seinem Verschwinden mit Jemandem Kontakt aufgenommen der ihm ein Fahrrad angeboten hat! Er wünschte es sich ja zu seinem nächsten Geburtstag. War es ein Fachhändler, Fahrradmonteur oder Erwachsener/Jugendlicher der sein Fahrrad verkaufen/weggeben wollte?
Wer war der Verkäufer? Das ist eine gute Frage! Gab es überhaupt einen potenziellen Verkäufer, oder hatte der mutmaßliche Mörder nur vom Fahrradwunsch erfahren? Vielleicht hatte der mutmaßliche Mörder von Reiner so von dem Fahrradwunsch erfahren, ich könnte mir sehr gut vorstellen, das die Situation so wie @Nightrider64 schrieb,
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Das muss nicht sein. Ein Kneipenbesucher könnte durch Reiners Vater erfahren haben, der Junge wünsche sie doch so sehr ein Fahrrad.
Vielleicht war dieser ja auch Reiner bekannt, der wohl öfters auch in der Kneipe war.
gewesen sein könnte.

Ich kann mir diese Situation, die du unten beschreibst, auch gut vorstellen könnte.
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Wie wollte Reiner das Fahrrad bezahlen, die Eltern hatten nicht besonders viel Geld. Und irgendwie habe ich gerade Kopfkino. Hat vielleicht der Verkäufer/Besitzer des Fahrrades Sexuelle Handlungen von Reiner gefordert und die Sache ist dann aus dem Ruder gelaufen?
Ich halte ein Fahrrad als "Lockmittel" für prädestiniert, Reiner hat sich bestimmt schon zu Weihnachten ein Fahrrad gewünscht, es gab leider keins. Jetzt Mitte Januar hat er es nochmal angesprochen, weil er eben Weihnachten keins bekommen hat (vermutlich der finanziellen Situation der Eltern geschuldet). Die Antwort auf den Fahrradwunsch war, wünschen kann man ... Ich glaube, das Fahrrad war sein größter Wunsch und darum könnte ich mir gut vorstellen, das dieser Wunsch ihm zum Verhängnis wurde, weil der mutmaßliche Täter davon erfahren hat.
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Selbst so ein kleines Ladenlokal (Werkstatt) sehe ich nach Ladenschluss als möglichen Tatort an!
Könnte ich mir auch gut vorstellen.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Das Ansprechen stell ich mir dann so vor, das bei einem zufälligen aufeinadertreffen auf dem Weg , der Täter irgend etwas in der Art sagte :
"Was habe ich von Deinem Vater gehört? Du wünschst Dir ein Fahrrad. Komm mal mit in den Keller, ich habe da noch ein Altes. Das kannst Du Dir zurecht machen. Kannst ja mal kurz mitkommen Dir das ansehen"
Und dann kam es zum Verbrechen.
Das kann ich mir auch gut vorstellen, das das Ansprechen so gewesen sein könnte. Reiner kannte ihn vom Sehen, eventuell ein Gast aus dem Thomas-Eck oder entfernter Nachbar, oder wie hier schon gemutmaßt wurde eine Respektsperson ( Polizist, Lehrer...), und Reiner ging ohne Argwohn mit.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Wie der Zufall so will, bekam ich letztens einen Ordner aus meiner Kindheit in die Hände
Dabei eine Rechnung vom 15.08. 1974 über mein neues Rennrad. Man war ich stolz.-
Gekauft in der Karl Marx Straße 48 beim Zweirad Center Kurt Frenzel
Das ist ja witzig, was für ein Zufall! Danke, das du das mit uns teilst! Und der damalige Preis für das Rennrad, heute unglaublich! Das war damals richtig viel Geld, da musste eine Oma lange für stricken, wie man so schon sagt oder halt der Reiner sehr sehr lange für sparen.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:Warum warf der Mörder die Chipstüte nicht einfach in den Hausmüll ?
Vielleicht hatte er die Tüte gar nicht bemerkt. Reiner wird diese in die CoOp-Tüte zu seinen Sportsachen getan haben. Wenn der Täter bei der Tatbegehung so eine Art Tunnelblick hatte, hat er vielleicht nie in die CoOp-Tüte hineingesehen - jedenfalls nicht genauer.
Ich glaube auch, das die vom Täter unentdeckt blieb. Möglicherweise hat er die Sportsachen gar nicht in Augenschein genommen und die CoOp Tüte ungesehen mit entsorgt.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:
Zitat von 321meins321meins schrieb:Wenn man das so liest könnte man ja schon denken dass die Ermittler einen Gast vom Thomas-Eck in Verdacht haben, keine direkte Nachbarschaft sondern weitläufig, Aufeinandertreffen in der Nähe des Lokals.
Ich finde schon, dass der FF sehr um das Thomas-Eck herum aufgebaut und erzählt wurde.
Das ist auch mein Gedanke, als ich den XY Beitrag zum ersten Mal sah, habe ich gedacht, die Kneipe spielt eine Rolle in diesem Fall.. Ich könnte mir gut vorstellen, das der mutmaßliche Mörder im Umfeld der Kneipe zu suchen ist, ob Gast oder eventuell Zulieferer (Bierlieferant- Fässer im Keller) wäre auch eine Möglichkeit für mich.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

17.11.2025 um 07:49
Zitat von 321meins321meins schrieb:
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb am 09.11.2025:
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb am 29.10.2025:- der Täter stammt aus dem engeren Umfeld des Opfers
- Familie nein, eher weitläufige Nachbarschaft
- wahrscheinlich kannten sich Opfer und Täter
- sie sind auf Reiners Heimweg aufeinander getroffen
- in der Nähe des Lokals (Thomas-Eck)
- der Täter hat Reiner vermutlich mit zu sich nach Hause genommen
- der Junge musste sich ausziehen, es kam zu sexuellen Handlungen
- und ziemlich früh am Abend dann zum Mord
Wenn man das so liest könnte man ja schon denken dass die Ermittler einen Gast vom Thomas-Eck in Verdacht haben, keine direkte Nachbarschaft sondern weitläufig, Aufeinandertreffen in der Nähe des Lokals. Vielleicht gab es bei Befragungen der Gäste des Thomas-Eck einen Hinweis auf einen Gast der gegen 18.20 oder 18.30 aus dem Lokal gegangen ist?
Da bin ich ganz bei dir, möglicherweise gab es einen Gast, der so ins Visier geraten ist, der zum tatrelevanten Zeitraum die Lokalität verlassen hat.
Zitat von 321meins321meins schrieb:Aber der Verdächtige konnte ja nicht wissen dass Reiner ein Stück alleine gegangen ist, wie passt das zusammen?
Entweder waren sie vorab verabredet und Reiner ist deshalb alleine gegangen, weil er schnell (Fahrrad) zum mutmaßlichen Täter in die Wohnung wollte
oder
es war purer Zufall.
Möglicherweise wollte er Reiner nur beobachten und hatte die Tat für den Tattag nicht geplant? Er griff dann die Gelegenheit beim Schopf, als er Reiner zufällig alleine im Park traf?
Zitat von 321meins321meins schrieb:Und wenn "Jupp" wirklich im Nachbarhaus gewohnt hat gibt es ja ein Zeitfenster in dem Reiner mit Täter zumindest vom Thomasweg verschwunden sein muss denn sonst hätte der(etwas später ankommende Jupp)Reiner mit Täter ja noch gesehen
Genau. Meine Erklärung dafür war eine mögliche Verabredung und aus Zeitgründen( er sollte ja nach dem Training sofort nach Hause kommen, ging Reiner schnell alleine durch den Park, damit ihn keiner seiner Teamkollegen sah, wie er nicht nach Hause ging? Oder in der Thomasstraße/ Selkestraße (Ausgang Park) in ein Auto stieg ( nur als Beispiel, der Bierlieferant, mit dem Reiner vielleicht schon öfter gesprochen hatte?, für kleine Jungs ist sowas ja interessant, Sackkarre? oder wie die Fässer eine Stiege runter gerollt wurden, Bierkeller usw.).


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

17.11.2025 um 08:34
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Da bin ich ganz bei dir, möglicherweise gab es einen Gast, der so ins Visier geraten ist, der zum tatrelevanten Zeitraum die Lokalität verlassen hat.
Das könnte ich mir auch vorstellen. Vielelicht war er öfter in der Kneipe und konnte durch das Fenster Reiner immer Dienstags da langgehen sehen.
Nochmal Tüten, weiss jemand ab wann es den UHU-Stic gab? Da auf der Tüte stand
"Neu von UHU" kann die Tüte ja nur ab einem gewissen Zeitraum in Umlauf gekommen sein, vielleicht könnte man so mehr eingrenzen ab wann der Täter die Tüte erhalten bzw eventuell dafür in Österreich gewesen sein muss bzw wann er sie definitiv nicht bekommen haben kann. Ich habe nur dies gefunden :
Der Klebestift wurde 1969 von der Firma Henkel erfunden und erhielt den Markennamen Pritt-Stift
Quelle: Wikipedia: Klebestift#
Ob UHU schneller war oder nachgezogen hat?
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Hier mal der Scan der Fahrradrechnung
Genial, was man alles herausfindet


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

17.11.2025 um 09:16
Ich glaube, diese Kneipensache ist eine Sackgasse für die Ermittlungen. Erstens, weil ich denke, dass es eine Umfeldtat war. Das Umfeld des Jungen war aber nur am Rande die Kneipe, wenn er seinen Vater da mal wieder wegen Schlüssel kurz aufgesucht hat. Die Kneipe war das Umfeld des Vaters. Dort hat er anscheinend einen größeren Teil seiner Nichtarbeitszeit verbracht. Der Junge hat sein Umfeld woanders gehabt. In der Schule, auf der Straße, im Sportverein, und sicher auch bei anderen Jungen! Er wird Freunde zuhause besucht oder abgeholt haben, d.h. es sind einiges an Wohnhäusern in Betracht zu ziehen, wenn man alleine dort Kontaktmöglichkeiten abklopfen will. Auch der Vater oder Onkel oder Opa oder älterer Bruder eines Freundes käme theoretisch in Betracht.
Auch wenn die Möglichkeit, dass der Täter vom Fahrradwunsch in der Kneipe vom Vater gehört hat und das zu seinem Vorteil genutzt hat, zwar attraktiv ist - und sicher nicht auszuschließen - haben Pädophile ja noch wesentlich mehr Ideen, Kinder anzulocken, als sich auf gut Glück in eine Kneipe zu setzen, bis irgendwann ein brauchbares Stichwort fällt. Der Wunsch nach einem Fahrrad ist ja so ungewöhnlich nicht in dem Alter und dass die Familie wenig Geld hatte, sah man ihm auch schon an, vielleicht hat man es auch an der Wohngegend schon ahnen können. Der Täter kann ihn mit einem anderen Thema gelockt haben, er kann ihn aber auch gesehen haben, wie er sich die Nase am Schaufenster eines Fahrradladens platt gedrückt hat oder er kann es auf gut Glück probiert haben. Bei uns zuhause wurde uns immer eingetrichtert: wenn Dir jemand ein junges Kätzchen oder ein Hündchen zeigen will, nicht mitgehen. Das war damals so das, was Eltern sich als Anlockmethode vorstellten und was sicher auch oft von Tätern zur Anwendung kam. Aber Pädophile haben genug andere Ideen. In der Regel haben sie aber als erstes ausreichend Kontakt zu Kindern überhaupt und da ist die Kneipe m.E. nicht das vorherrschende Revier.

Auch die Tatsache, dass die Chipstüte aufgefunden wurde, ist für mich ein Hinweis, dass die Tat mit diesem Chipstütenmann, sei es nun Gerhard oder jemand anderes gewesen, nichts zu tun hat. Der Täter hat alles vom Jungen in Tüten gestopft und weggeworfen, weil es für ihn nur möglicherweise belastender Müll war. Er hat den Jungen "gebraucht" und nach Gebrauch hat er alles weggeworfen, sowohl den Jungen als auch seine Habe, eben wie Müll. Wenn er ihm die Chipstüte spendiert hätte, wäre er sicher auf die Idee gekommen, dass er die besser nicht so entsorgt, sondern separat. Ich habe das Gefühl, es war kein besonders intelligenter Täter, aber er war glaube ich schlau genug, das zu bedenken. Immerhin hat er mit dem Wegfahren ja einen gewissen Aufwand betrieben, paar km weniger hätten es vermutlich auch getan.

Also ich denke, beides sind Spuren, die in die Irre führen. Ich finde diesen Aspekt mit dem Jugendzentrum z.B. viel spannender, was es dort an Kontaktmöglichkeiten gegeben hätte. Auch im Sportverein. Es wird ja Samstags Spiele gegeben haben, wer ist denn dort so alles hin und hat sich für Jungens interessiert? Leider alles schon damals kaum rauszukriegen und heute gar nicht mehr.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

17.11.2025 um 11:46
wg. Fahrrad:
Ich hatte diesen Aspekt in dem FF eher als symbolischen Hinweis darauf verstanden, dass die Familie in wirtschaftlich angespannten Verhältnissen lebt. Wobei es sich ja auch ganz gleich bleibt, ob Reiners größter Wunsch nun ein Fahrrad, eine elektrische Eisenbahn, eine Instamatic-Kamera oder eine Jahreskarte für Hertha BSC war. Ein Anknüpfungspunkt für einen Täter hätte sich immer leicht finden lassen.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Ich glaube, diese Kneipensache ist eine Sackgasse für die Ermittlungen.
Aber irgendetwas vermutet ja die Polizei im Hinblick auf das Thomas-Eck und/oder es ist irgendetwas unklar bzgl. der Stunden vor oder nach dem Verschwinden von Reiner, das Bezug zum Thomas-Eck hat. Die Frage der Polizei ist schon recht konkret:
Wer war 1973 Stammgast im „Thomas-Eck“ und kann sich noch an den 16. Januar 1973, den Tag des Verschwindens von Reiner KOCH, erinnern?
Quelle: https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/2025/pressemitteilung.1604066.php


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