Nightrider64 schrieb:Bei dringenden Tatverdacht schon.
Es kann zu jenem Zeitpunkt keinen dringenden Tatverdacht gegeben haben. Es gab bis zum Fund der Leiche keinen Sachverhalt, der zwingend auf ein konkretes Verbrechen hingewiesen hat. Ich wiederhole mich, doch es gab keine Beobachtung das Reiner gegen seinen Willen verschleppt wurde, keinen Hinweis auf eine Gewaltanwendung, einen Streit, er wurde nicht in Begleitung eines möglichen Aggressors gesehen, kein Hinweis auf eine Verabredung, kein gar nichts. Man wusste nur das er etwas Streit beim Sport hatte und allein sein wollte. Das auch erst ab dem Zeitpunkt, wo seine Vereinskammeraden befragt wurden. Er war keine 3, sondern 12. Er hatte also schon eine gewisse Selbstständigkeit. Wie sollte da ein dringender Tatverdacht gegeben sein, der Haus- und/oder Wohnungsdurchsuchungen rechtfertigt? Das ist doch Nonsens.
Darüber hinaus sind wir im Jahr 1973. Damals war man noch nicht so drauf, bei einem abgängigen Kind/Jugendlichen direkt vom Schlimmsten auszugehen. Im Gegenteil. Da wurde sogar angeraten, für wenigstens 24 Stunden zu warten, bevor weitere Maßnahmen getroffen werden. Die Zeiten haben sich inzwischen natürlich geändert.
Nightrider64 schrieb:Ich sprach von Kellern, Schuppen oder Dachböden.
Frei zugängliche Bereiche kann man natürlich abgesucht haben. Aber bei allem was abgeschlossen (privat) war, wäre die Einverständnis des Eigentümers/Mieters notwendig. Den muss man auch erst einmal erreichen und der muss dann auch einverstanden sein. Die Vermisstenanzeige wurde lt. Filmfall erst am späten Abend aufgegeben. Ich wage mal zu bezweifeln, dass man da irgendwann nachts um 2 mit einer direkt verfügbaren Hundertschaft irgendwelche Leute aus dem Bett geklingelt hat. Für mich ist das absolut nicht realistisch. Auch unnötig. Dafür gab es mMn vor dem Leichenfund schlicht keine ausreichende Begründung.
Nightrider64 schrieb:Na es werden schon mehr als 10 Ermittler in der Mordkommission gewesen sein. Dazu noch Hundeführer usw .
Ist das so? Ich bezweifle, dass direkt so viele Beamte zur fraglichen Uhrzeit für diesen Zweck allein zur Verfügung standen. Aber selbst wenn, hätten 10 Beamte und ein kleiner Trupp von Hundeführern wohl kaum ausgereicht, sämtliche Keller, Dachböden etc. der Stadt abzusuchen. Abgesehen davon dürfte die Mordkommission erst eingeschaltet worden sein, als Reiners Leiche gefunden wurde. Nicht vorher. Denn da war überhaupt nicht klar was passiert ist.
Nightrider64 schrieb:Das ist durch genug Beispiele ausreichend belegt, wie die Berliner Polizei da vorgeht.
Die Beispiele sind nicht aus der selben Zeit. Heute oder generell später ging man zunehmend ganz anders vor. Aber damals 1973? Das wage ich mal zu bezweifeln.
Nightrider64 schrieb:Doch, ist es. Auch wenn Du es nicht glauben willst.
Was ist bei einem Namen und/oder Adresse die mitgeteilt wird das Problem? Das steht doch im Telefonbuch. Warum sollte man da von "Verpetzen" sprechen? Das ist doch Quatsch.
OpLibelle schrieb:Die Vorstellung, der Täter könnte sein Opfer vor einen Baustrahler gesetzt haben um die Tat auf Super-8 im Film festzuhalten, halte ich völiig absurd.
Nein, es ist nicht absurd. Ich sage nicht das es so war. Es kategorisch auszuschließen ist mMn aber unbegründet.
Nightrider64 schrieb:Es widerspricht auf jeden Fall der Aussage von @Slaterator , man habe sich nicht über die Bewohner der Nachbarschaft kundig gemacht hat .
Auch das ist so nicht korrekt. Die Vorstellung, dass schon kurz nach dem Verschwinden von Reiner zig Beamte irgendwelche Wohnungen durchsuchten und Vorstrafenregister durchgegangen sind weil sie davon ausgingen, dass es ein Mord war und das Opfer zwingend in einem Keller oder auf einem Dachboden liegen muss ist doch realitätsfern.
megavolt schrieb:Echt nicht? Hier Beispiele zum Nachlesen ;-):
Vielen Dank dafür!
HolzaugeSHK schrieb:Ich habe bisher auch noch Nirgends gefunden wie die Suche ganz konkret ablief. Hier wird nur von einer Suche mit Hunden berichtet. Ich lese Nichts von Hausdurchsuchungen!
So nämlich! Da bin ich absolut deiner Meinung!