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Mordfall Hinterkaifeck

51.740 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

28.05.2007 um 18:27
Ich habe mich jetzt nochmals mit Gelddingen während der Zeit nach dem 1.Weltkrieg
beschäftigt und etwas gegoogelt. Es war zu lesen, dass es zeitweise üblichwar, wenn
Leute ihre Sparbücher leergeräumt haben. Das wurde gemacht, weil das Geldsowieso bald
nicht mehr viel wert war und jeder sein Geld noch irgendwie in Sachwertestecken wollte.
Bauern konnten natürlich in den Hof investieren. Das Leerräumen derSparbücher wird
deshalb wohl nicht in Zusammenhang mit einer möglichen Erpressungstehen.

Wenn
Victoria erpresst worden ist, dann hat der Erpresser bestimmtGoldmark verlangt und sich
nicht mit Papiergeld zufrieden gegeben.

DassVictoria Sorgen hatte, die
vielleicht von einer Erpressung herrühren, halte ich nichtfür abwegig, denn in Bezug auf
irgendetwas muss sie ja keinen Ausweg mehr gesehenhaben, als sie sich einen Tag vor der
Tat umbringen wollte. Vielleicht hat derErpresser mit einer neuen Anzeige gedroht wegen
Inzest und behauptet, er habe etwasInzestuöses beobachtet. Vielleicht hat er auch darauf
angespielt, dass es den Kindern(vor allem dem Buberl) nicht zuzumuten sei in Sodom und
Gomorrha aufzuwachsen und dasses deshalb besser ist, wenn die Hauptakteure hinter
Gittern verschwinden.

Aufder anderen Seite dann der alte Gruber. Man muss einmal
davon weg, dass der alteGruber der Vater von Victoria ist. Man muss ihn als Liebhaber
von Victoria sehen, auchwenn das Gänsehaut verursacht. Als solcher wird er gnadenlos
eifersüchtig sein aufjeden, mit dem Victoria sexuell verkehrt hat. Egal, ob sie das aus
taktischen Gründengemacht hat oder nicht. Gleichzeitig tritt bei ihm dann auch so ein
Kick auf, dassderjenige, der etwas mit ihr hatte dann auch dafür zahlen (büßen) soll und
vielleichtauch daher neue Unterhaltsforderungen für Josef, als Preis für sexuelle
Kontakte undweil man Geld in schlechten Zeiten immer gut gebrauchen
kann.

Victoria könntesich zwischen beiden in einer bösen Zwangslage gesehen
haben, die zu einemSuizidversuch geführt hat. Sie wird geahnt haben, dass beide nicht
mit sich redenlassen werden und dass die Lage sich zuspitzen wird. Wie dramatisch alles
ausgeht, daswird sie allerdings nicht geahnt haben.

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28.05.2007 um 18:49
Man sollte bei der Sache auch bedenken das die Zeit in der der Mord stattfand in eineräusserst unruhigen Zeit passiert ist. Es war die Zeit der Weimarer Rebublik die durchKrisen ständig erschüttert wurde. Es würde vielleicht einige Dinge zu diesen Fallerklären.


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28.05.2007 um 19:03
@Efna
Hallo efna, an welche Dinge aus der Weimarer Zeit, die den Fall erklären können, hast du gedacht?


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Mordfall Hinterkaifeck

28.05.2007 um 19:25
@golch

> Immerhin muss wohl von mehreren Tätern ausgegangen werden. .. könneauch der im Umgang mit der Kreuzhaue noch so geübte Täter im stockdunklen Stadl niemalsfast alle Opfer präzise mit einem Schlg tödlich die Schädekdecke durchsschlagen haben. Esmuss ihm jemand geleuchtet haben. Und Lampe halten + zuschlagen geht nunmal nichtbeides.

Sorry, ich muss da widersprechen, man MUSS nicht von mehreren Täternausgehen. Ich finde, dass ist ein ganz wichtiger und entscheidender Punkt, wie kann mansich den Tabablauf überhaupt vorstellen. Wenn ich Dich richtig verstehe, hat der zweiteTäter die Opfer angeleuchtet und der andere hat dann die Opfer erschlagen. Hat der zweiteTäter dann die Taschenlampe wieder ausgemacht und auf das nächste Opfer gewartet? Wennder zweite Täter im Stadel steht und leuchtet, dann kommt beispielsweise der alte Gruber,der wird doch nicht seelenruhig dastehen und mit dem Menschen sprechen, bis ihn derandere erschlägt, der wird aufgeregt sein, auf den Menschen losspringen: "Was machst Duhier." Oder so ähnlich...

>Es muss ihm jemand geleuchtet haben.

Warum?Könnte es nicht so sein, dass die Opfer durch irgendetwas in den Stadel gelockt wordensind, sie öffnen die Türe, Licht fällt vom Stall her in den Stadel, der Täter steht imDunkeln an der Mauer, da das Opfer aus dem Hellen kommt und mit niemandem an der Mauerrechnet, sieht der Täter das Opfer, aber das Opfer sieht und rechnet nicht mit dem Täternicht.

Vieleicht war das Lockmittel gerade eine Lichtquelle, die irgendwoaufgestellt worden ist, das Opfer will schauen, was das ist, und wenn das Opfer in denLichtkegel tritt, ist das der optimale Moment für den Täter.

Ich glaube, wenn esden zweiten Täter gegeben hat, dann wäre es sofort zu einer Rauferei oder ähnlichemgekommen, in jedem Fall zu etwas Unberechenbarem. Mir macht es aber den Eindruck, also obdie Opfer völlig ahnungslos und zielstrebig in ihre Falle gelaufen sind.

Wie kommtes zu den Würgemalen?

Dafür finde ich auch keine Erklärung, dies ist aber m.E.kein zwingener Grund für einen zweiten Täter. Ist es möglich, dass einer Victoria würgt,die sich dann auch wehrt und ein anderer dann mit der Reuthaue treffsicherzuschlägt?

Für mich gehört der Tatablauf auch zu den mysteriösen Dingen dieserGeschichte.


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28.05.2007 um 19:28
@AngRa
Ich meine die Zeit, es gab ständig Putschversuche von Links undrechtsextremisten, Die Inflation und hohe Arbeitslosigkeit und dementsprechend hoheKriminalität. Ich denke ganz einfach das die Polizei in ganz Deutschland und eben auch indieser Gegend allgemein überfordert war. Was vielleicht viele Kuriositäten in derErmittlung und Arbeit der Polizei erklären könnte.


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Mordfall Hinterkaifeck

28.05.2007 um 20:14
@Efna
Die Polizei hatte zeitgleich wohl mehrere Morde aufzuklären und warunterbesetzt. Die Angelegenheit mit den Schädeln und mit der Hellseherin finde ichbesonders schlimm, weil sie völlige Hilflosigkeit zeigt.

Der Rechtsmediziner waraber bestimmt ganz kompetent. Immerhin hat er sich Zeit für alle Obduktionen genommen.Ich glaube, er hat sogar an zwei Tagen hintereinander zu tun gehabt. Da kenne ich ganzandere Geschichten aus der Zeit, so nach dem Motto, die Leute riechen ja schon, da kannman nichts mehr machen, die gehören so schnell wie möglich unter dieErde.


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Mordfall Hinterkaifeck

28.05.2007 um 22:09
@keller

Nachtrag zu Deiner Frage von 8:51 Uhr:
Das Backhaus ist auf derTatortskizze des A. Schwaiger (Ansicht v. Norden) auf der rechten Seite als kleinesfreistehendes Gebäude mit Dach abgebildet. Es stand wohl unweit des Weges nachGröbern.

Klasse, Besten Dank für die überarbeitete Chronologie. Das ewige Suchenund Blätter hat endlich ein Ende!
Als Ergänzung: Vielleicht könnte man noch diewichtigsten Ereignisse nach 1945 anhängen (z.B. die weit verbreiteten Spekulationen derEinheimischen in den 50ern, Karl Gabriel wäre nicht gefallen und wäre somit ein möglicherTäter oder die Ermittlungen gegen Anton Gump).

@golch+@keller

Einzeltäteroder Gemeinschaftstat? Hielt ein Mittäter die Lampe, oder nicht?

Ich denke, beideMöglichkeiten wären denkbar. Da wir leider keinen blassen Schimmer haben, was an diesemAbend des 31.03.22 wirklich geschah, muss man individuell rein nach Gefühl entscheiden,wie die Morde abgelaufen sein könnten.
Ich persönlich gehe von mindestens zwei Täternaus, da ich der Meinung bin, die beiden beinahe parallel verlaufenden Ereignisse(Bedrohung/Beobachtung und die Tat selbst) sollten im Gesamtkontext gesehen werden.Hierfür scheint mir ein Einzeltäter physisch und psychisch ein wenigüberfordert.

Noch ein kurzes Wort zu meiner hochspekulativen Theorie von einerGemeinschftstat mit Beteiligung von Gump und S.
Klar, es gibt keinerlei Anhaltspunkedafür, dass Adolf Gump in irgendeiner Form beteiligt gewesen wäre. Statt Gump hätte ichgenauso gut "Schwanzenmanderl", Karl Gabriel oder einfach Herrn Meier anführen können.Seht es als Experiment, die o.g. beiden Stränge miteinander zu verbinden.
Leiderwissen wir bis dato auch nicht, aus welchen Gründen Dr. Popp Adolf Gump sehrwahrscheinlich als den Vater des kleinen Josef ansah. Aus welcher Quelle bezog er seineInformationen?

A guads Nächtle!


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Mordfall Hinterkaifeck

28.05.2007 um 23:18
@oldschool

Ich gebe Dir recht, es sind beide Möglichkeiten denkbar, aber ichglaube nicht, dass es mehrere gewesen sein MÜSSEN. Ich persönlich würde eher von einemTäter ausgehen, aber sicher, es können auch mehrere gewesen.

Es sieht jetzt nichtso aus, aber gedanklich habe ich mich mit der Tatausführung schon öfters beschäftigt undfinde einfach alles merkwürdig. Ich finde einfach keine Geschichte, die schlüssig ist.Selbst die mehrere-Täter-Theorie finde ich nicht einleuchtend. Wie gesagt: Ich kann mirnicht vostellen, dass jemand fremdes oder auch ein Bekannter zur kleinen Cäcilia sagt:Komm her mein Mädchen, die dann ruhig auf den Mann zugeht, und dann ein anderer Mannruhig und treffsicher zuschlagen kann.

Wir gehen übrigens von einem Mann aus, abermeines Wissens ist eine solche Reuthaue auch für Gartenarbeit gebraucht worden und daswar auch Frauenarbeit. Denkbar finde ich, käme auch ein Frau als Täterin in Frage. Ichbin darauf gekommen, weil im Leschner eine Nebengeschichte geschildert wird, in der eineFrau jemanden mit einem Beil erschlagen haben könnte.

Ein Punkt, über den sichhier noch niemand gewundert hat, ist die Ermordung der Magd. Wie ist die von stattengegangen? Gut, als der Mörder mit der Reuthaue ins Zimmer ging, konnte er damit rechnen,die Magd in Todesangst zu versetzen. Aber was dann? Es müsste doch einen Kampf gegebenhaben, ein solcher todesgeänsgtigter Mensch ist doch zu allem fähig, aus dem Fensterspringen, den Angreifer mit Wucht anrennen, sich in ein Eck oder sonstwo stellen, um einklein wenig Schutz zu bekommen.

Ich frage wirklich (ist keine rethorische Frage):Kannst Du dir vorstellen, dass einer die Magd festhält und ein anderer sieerschlägt?

Eine Möglichkeit, nach der schaut es aus und die würde am meisten Sinnmachen: Der Mörder ist absolut leise vorgegangen, er hat sich an die Magdherangeschlichen. Vielleicht hat er durch die halboffene Tür gesehen, dass sie mit demRücken zu ihm sitzt oder steht und dann ist er ganz leise an sie herangetreten.Vielleicht hat er darauf sogar länger gewartet, die anderen lagen da schon eine Stundeoder mehr tot im Stadel. Beim Lesen höre ich da schon Widerspruch auf mich zukommen: Aberwenn ein solcher Mörder beispielsweise mit einer Pistole käme, das wäre dann eine klareSache, die Magd hätte machen können was sie gewollt hätte, der Mörder wäre ihr überlegengewesen. Aber ihr wurde der Kopf treffsicher mit einer Reuthaue zertümmert, das kannnicht passieren, wenn das Opfer die Tat auf sich zukommen sieht.

Wenn meineVermutung stimmen sollte, dann hat dies einige Implkationen auf dieTätersuche.

Dr. Aumüller betont, dass Cäcilia auch am Boden attackiert wurde(wobei ich seine Begründung mit der Verletzung am Kinn unlogisch finde, gerade dieseVerletzung deutet auf suboptimales Treffen hin). Viktoria hatte NEUN Schläge ab bekommen,ich denke, die muss schon nach dem ersten Schlag zu Boden gegangen. Auf einen Liegendenso einschlagen, da ist ein Wille zum Töten spürbar. Da wollte jemand die Grubersausradieren!

Das einzige Opfer, bei dem man sich den Tathergang gut vorstellenkann, ist der kleine Josef. Durch das Verdeck sollen die Schläge gegangen sein, auch hierist diese unbändbare Wut spürbar.

Totz dieser Wut, es steckte letztendlich auchein perfider Plan dahinter.

Was ich aber am allerwahrscheinlichsten halte: Dieüberlieferten Fakten stimmen nicht. Die vier sind vielleicht doch nicht dort ermordetworden. Vielleicht hatten sie doch Abwehrverletzungen. Vielleicht waren Blutspritzer ander Wand sehbar, etc.


Ich weiß, die Chronologie hat eine gewisse Tendenz, dieich wirklich nicht beabsichtigt habe und die ich auch noch ändern möchte. Ich schreibealles raus, was an ein Datum gebunden ist und zumindest eine gewisse Sicherheit hat. Dasmit der Tendenz ist mir erst später aufgefallen. Freue mich, wenn Ihr es hilfreichfindet.


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Mordfall Hinterkaifeck

29.05.2007 um 00:08
@keller + @oldschool

In der Tat ist der Tatablauf schwer nachvollziehbar. Fakt istaber, 1. der Hof war nicht elektrifiziert, 2. die meisten Opfer wurden präzise getroffen,3. mit großer Wahrscheinlichkeit wurden sie zur Tötung in den stockfinsteren Stadlgelockt.
Möglicherweise von den Wohnräumen einfallendes Licht wird im Stadl nichtausgereicht haben, um die Opfer gut genug ausmachen zu können, um sie wirklich so präzisewie geschehen zu treffen.

Eine Lichtquelle als Lockmittel kommt durchaus in Frage.Leuschner vermutete in Augsburg, dass der Mittäter die Lampe (Pertroleum o. ä.)möglicherweise mit einem Sack verdeckt und sie erst kurz vor der Tat aufgedeckt hat. U.U. wurde dadurch 1. das Opfer geblendet und 2. der Täter in die Lage versetzt, das Opfergenau zu erkennen.

Die Magd ist natürlich ein anderes Thema. Sehr guter Hinweis!Sie gehört mit großer Wahrscheinlichkeit zu den letzten Opfern der Tat. KeineAbwehrverletzungen bedeutet entweder, dass sie tatsächlich zusätzlich mit eindeutigerÜberlegenheit bedroht wurde, oder aber, dass sie sich NICHT bedroht fühlte. Beides würdeeine besondere Perfiidität der Täter bedeuten, die nach mehreren brutalen Tötungen die(wahrscheinlich) völlig unbeteiligte Magd bedrohen, um sie anschließend aus einemHinterhalt heraus zu ermorden. Oder sie wird möglicherweise von den Tätern als angeblicheAugenzeugen der Tat um HIlfe gerufen. Sie öffnet und wird sofort als nächsteerschlagen.

Dabei fällt mir ein, dass das wieder die zentrale Frage bei demHauptverdächtigten ist: Augenzeuge, Entdecker der Tat oder selbst Täter oder alleszusammen???

Ich sag nur eins: Toyota


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Mordfall Hinterkaifeck

29.05.2007 um 08:00
@golch

Das mit der zugedeckten Lichtquelle, das hört sich gut an. Ich habe auchschon an ein kleines Feuer gedacht, das würde auch gleich Panik schüren. Noch eins: KeineElektrizität ist klar, aber es könnte doch sein, das zumindest eines der Opfer selbstnoch eine weitere (eine hing wohl im Stall) Petroleumlampe bei sich getragen hat. Auchmüssen die Opfer keinen Verdacht geschöpft haben, trotz der Vorkomnisse. In jedem Fallist das nicht einfach so von statten gegangen, das muss letztendlich ein hinterhältigerPlan gewesen sein, bei dem auch Spuren beseitigt worden sind.

Aber mit all demsind die Würgemale von Viktoria noch nicht erklärt.

Die Magd ist am Bett ermordetworden, ich denke, dass man an den Blutspuren dies deutlich erkennen konnte und wenn esda Zweifel gegeben hat, hätte sich dies irgendwie in den Akten niedergeschlagen. Was ichdamit sagen will: sie ist nicht heraus gelockt worden.

Das mit der zusätzlichenÜberlegenheit hört sich auch sehr gut an: Ein zweiter Täter, der sie zusätzlich mit einemGewehr bedroht. Das wäre übrigens auch bei den anderen Opfern denkbar, sie sind dannletztendlich erschlagen worden, um die anderen nicht zu warnen. Bei der Magd könnte manannehmen, vielleicht hätte man Schüsse in Gröbern gehört oder es hätte sein können, dassdraußen jemand vorbei läuft.

Das Ganze jetzt so konstruiert, hört sich aber nachRaubmördern an. Und das passt wieder nicht. Nicht nur wegen dem kleinen Josef sondernauch wegen der Härte und natürlich wegen des Geldes, das noch da war. Auch bei einerKoaltion von S. mit einem weiteren Kriminellen, belibt das Geld als Störfaktor. Wasspricht dagegen, den Kriminellen mit dem Geld bezahlen und damit endgültig einen Raubmordvortäuschen.

Die damalige Polizeiarbeit ist ja immer wieder in die Kritik geraten,aber genau die Gedanken, die wir heute uns heute machen, hätten die sich damals auchmachen sollen. Und sie hätten doch weit mehr Möglichkeiten gehabt, Schlussfolgerungen zuziehen. Statt dessen wird eine Großfahndung nach dem "irren Bäcker" initiert, weil der jader Mörder sein KÖNNTE - ohne jeden Bezugspunkt.


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Mordfall Hinterkaifeck

29.05.2007 um 09:20
@all

gegen mehrere Täter spricht m.E., dass über all die Jahre hinweg eisernesStillschweigen bezüglich dieser grauenvollen Tat gewahrt wurde.

Evtl. Mittäter wieGump, Schwanzenmanderl o.a., denen man ein Stillschweigen aufgrund ihres kriminellenHintergrundes eher zutrauen konnte, hätten vermutlich niemals die Goldmünzenzurückgelassen


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Mordfall Hinterkaifeck

29.05.2007 um 10:08
@keller+@golch

Die Ermordung der Magd muss im Vergleich zur Tötung der anderenvier Opfer im Stadel eine andere Vorgehensweise des Täters darstellen.

Während wirvermuten können, dass sich die im Stadel ermordeten Personen dem Täter genähert haben,sollte es bei der Magd gerade umgekehrt abgelaufen sein.
Ich vermute, dass die Türder Mägdekammer wohl geschlossen war, als der Mörder sich näherte. Ich kann mir schwervorstellen, dass eine Frau, die Ihre Arbeitgeber noch nicht kennt, bei geöffneter Tür ihrBett bezieht, oder ihre Kleidung ablegt.
Die Möglichkeit, wie sie Leuschner in seinemBuch beschreibt, ist doch gut denkbar: Die Tür wurde langsam, Stück für Stück von aussengeöffnet. Dabei dürfte es unwesentlich gewesen sein, ob die Magd die sich öffnende Türnun wahrgenommen hat, oder nicht. Sie wäre in diesem Moment "starr vor Schreck" gewesenund unfähig sich zu bewegen. Der Täter stiess dann die Tür mit einem Ruck auf fixiertedie Magd und... Die Magd wäre nur noch fähig gewesen, sich in einer letztenAbwehrbewegung zur Seite zu drehen, oder etwa dem Täter die Armeentgegenzustrecken.

Ich gebe Euch recht, bei der Ermordung der Magd wurde vomTäter einiges mehr abverlangt, als bei den Morden im Stadel, weil er sich seinem Opfernun aktiv nähern musste. Unter Umständen musste er eingangs auch davon ausgehen, dass ervon der Magd im Wohnbereich schon erwartet wurde, oder dass sie erheblichen Widerstandleisten könnte.
Man stelle sich folgenden Verlauf vor, der Täter öffnete wie obenbeschrieben die Tür der Mägdekammer und fand dort einen erleuchteten, aber menschenleerenRaum vor...

Können wir eigentlich mit letzter Sicherheit davon ausgehen, dass derTäter wusste, dass sich sechs Personen, also auch die Magd, im Haus befanden?
Ichmöchte davon ausgehen, dass er davon wusste. Ich kann mir schwer vorstellen, dass er dieTür der Kammer geöffnet hätte, ohne zu wissen, wer oder was sich im Raum befand. Es seidenn, es wären wirklich mehrere Täter gewesen, von denen einer beispielsweise mit einerSchusswaffe das Geschehen hätte absichern können.

Jedenfalls war der Täter in derglücklichen Situation, eine völlig Ahnungslose vorzufinden, da nichts darauf hindeutet,dass es zum Widerstand der Magd gekommen ist.

Auffällig ist nur der Umstand, dassdie Magd zum Zeitpunkt ihrer Ermordung noch nicht mit dem Auspacken fertig war. Ich gehedavon aus, dass die Morde an den anderen Personen sehr wenig Zeit in Anspruch genommenhaben und sehr zügig abgewickelt werden konnten. Es scheint wirklich zu keinerleiVerzögerungen und Komplikationen gekommen sein. Der Täter ging gezielt und höchsteffektiv vor.
Aber ging er auch routiniert vor? Oder hatte er einfach"Anfängerglück"?


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Mordfall Hinterkaifeck

29.05.2007 um 10:09
Soweit ich mich richtig erinnere war in dem uralten Stall von meiner Urgroßmutter an 2Stellen ein Haken wo man die Petroleum-Lampen aufhängen konnte. Ist ja auch sinnvollsonst müsste man ja im Winter wenns dunkel ist zum Kühe füttern immer zu 2. sein weileiner die Lampe halten muss.

Deswegen würd ich auch sagen es kann auch nur 1 Tätergewesen sein.
Und der Lichtkegel könnte natürlich auch so gefallen sein dass derTäter im dunkel und die Opfer im hellen waren.

Zu der Magd, ich denke auch dasssie mit dem Rücken zum Täter stand denn wenn sie jemand festgehalten hätte dass derandere zuschlagen kann dann hätte sie sich gewehrt und um sich geschlagen. Sie hättebestimmt etwas runtergeworfen oder mit dem "Festhalter" zusammen umgestoßen. Außerdem istes schwierig sie dann noch gezielt am Kopf zu treffen.

Vor allem deswegen gehe ichvon einem Täter aus. Zumindest ging nur einer ins Haus (wenns wirklich 2 Täter gewesenwären natürlich der mit der stärkeren Bindung zum kleinen Josef)


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Mordfall Hinterkaifeck

29.05.2007 um 10:31
@Terpentin

Ich gebe Dir dahingehend recht, dass die Ermordung der Opfer selbstganz sicher von nur einer Person durchgeführt wurde (Ausnahme: Viktoria?)
DasFesthalten einer Person, während ein anderer Täter zugeschlagen hätte, wäre viel zugefährlich für den "Festhaltenden" gewesen. Bei der langstieligen Reuthaue als Mordwaffewäre er sogar selbst dabei in Lebensgefahr geraten.

Mein Gefühl sagt mir dennoch,dass der eigentliche Mörder nicht allein in Hinterkaifeck war, sondern voralllempsychologisch unterstützt und in der Durchführung abgesichert wurde.

Diese Frageist leider nach derzeitigem Wissensstand nicht mehr verstandesgemäss aufzulösen, deshalbmuss jeder individuell nach Gefühl entscheiden, wie das Verbrechen abgelaufen seinkönnte.


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Mordfall Hinterkaifeck

29.05.2007 um 10:44
Verfolge seit längerer Zeit mit großem Interesse alle eure Beiträge! Hab so ziemlichalles gelesen und kenne den Fall schon etwas länger. Wie die meisten, gehe auch ich voneiner Beziehungstat aus und sehe S. als den Hauptverdächtigen. Motiv, usw. scheint zupassen. Ungereimtheiten gibt es dennoch sehr viele, mir sind da vor allem 3 Dingeaufgefallen:

1. Warum reinigt der Täter die Mordwaffe nicht vom Blut, bevor er sievergräbt?

2. Weshalb macht er sich die Mühe und nimmt das Risiko der Entdeckungauf sich, indem er mindestens 3 Mal (wenn man vom Melken der Kühe ausgeht) an den Tatortzurückkehrt?

3. Weshalb wird das Papiergeld entwendet? Wenn es wie ein Raubmordaussehen sollte, hätte sich der Täter doch wohl etwas mehr Mühe geben können,eindeutigere Spuren zu legen(Unordnung, Wertgegenstände)..

4. Zumindest dienächsten Angehörigen, bzw. Nachfahren von S. sollten mehr wissen. Es kann nicht sein,dass NIE jemand innerhalb einer Familie nachgefragt hat.

Die Notizen auf demSterbebild halte ich im übrigem für die eines Journalisten, der wohl auf der Beerdigungzu ggegen war und sich umgehört hat. Wie das Bildchen an seinen jetzigen platz kam...najaimmerhin sind mehr als 80 Jahre vergangen!


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Mordfall Hinterkaifeck

29.05.2007 um 10:51
Ja das habe ich unter anderem auch schon bedacht dass es für den komplizenlebensgefährlich werden hätte können.

Ich frage mich nur was für eine Person mussdass dann sein dass er als Psychischer unterstüzter dass dann aushält, der muss ja dannwahnsinnig starke Nerven haben um das auszuhalten und vor allendingen nichtauszuplaudern, wenn er die opfer schon nicht umgebracht hat sondern nur Mitwisser war.Ich denke wenn so ein Unterstützer das Nervlich, Psychisch aushalten kann dann konntedass der Mörder allein bestimmt auch dann musste er sich nicht noch zusätlich Gedankenmachen dass er evtl. verraten wird.

Aber wie schon gesagt, man kann sich nichtmehr 100%ig in die damalige Zeit und die Psyche der Menschen hineinversetzen und somitist das alles ungewiss.

Ich war gestern den Feiertag nutzen und bin mit meinemFreund in das Museumsdorf Bayern gefahren um alte Bauernhäuser anzuschaun. Ich dachte ichfinde vielleicht ein Haus das in etwa wie Hinterkaifeck aussieht. Damit hatte ich nichtso großartiges Glück. Ein paar Ähnliche waren schon dabei.. ich werd mir die ganzen Fotosnochmal anschauen und alles nochmal auf mich wirken lassen, vielleicht fällt mir noch wasbrauchbares ein..

Achja ich wollt das eigentlich wegen den Fenstern erzählen. Undzwar bei vielen Häusern waren 2 Gitterstäbe eingearbeitet und die hatten ziemlich kleineFenster wie oben auch schon mal geschrieben wurde.

Und winzige Betten, mancheHäuser wurden noch bis 1960 bewohnt also treffen 90% der Häuser auch den Zeitraum vonHinterkaifeck.


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Mordfall Hinterkaifeck

29.05.2007 um 10:52
@toscana

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Diese Fragen stelle ich mirauch...


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Mordfall Hinterkaifeck

29.05.2007 um 11:37
@ all
Ich halte den Täter von Hinterkaifeck für eine derart stabile Persönlichkeit,dass er von niemandem psychische Unterstützung gebraucht hat.

@toskana
Ichhalte es für möglich, dass der Täter immer wieder an den Tatort zurückgekehrt ist, weiler sich geistig nicht vollständig von den ermordeten Personen lösen konnte. Ich stellemir das so in etwa vor, wie wenn Leute Bilder von Verstorbenen ansehen und sich ihrererinnern. So etwas wird der Täter nicht gehabt haben, da es zu auffällig gewesen wäre.Aber irgendwie wird er eine Erinnerung an sie gesucht haben.

Der Punkt mit dernicht abgewischten Tatwaffe ist schon interessant. Er hätte mit dem Abwischen evtl. nurweitere Spuren gesetzt, beispielsweise hätte er dann zusätzlich einen blutverschmiertenLappen beseitigen müssen etc. Vielleicht hat er die Waffe dann lieber so wie sie warversteckt.


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Mordfall Hinterkaifeck

29.05.2007 um 11:43
@saro

fahr doch mal nach Waidhofen oder nach Gröbern, da wirst Du sofort mit demgenerationsübergreifenden Stillschweigen konfrontiert werden, auch heutenoch...

Infolge der unglücklichen Annahme, die Täter könnten von überallherstammen (Raubmord) wurden die damaligen Ermittler mit einer Flut von Verdächtigungen,Denunzierungen und Spekulationen überschüttet. Das Ergebnis war wohl, dass nur wenigenHinweisen die gebotene Aufmerksamkeit entgegengebracht werden konnte. Wichtiges konntenicht mehr vom Unwichtigen unterschieden werden.

Wenn es sich um mehrereTatbeteiligte gehandelt haben sollte (sicher bin ich mir da auch nicht), dann standen siein einem Abhängigkeitsverhältnis zueinander. Wenn einer geplaudert hätte, wären dieanderen auch mit aufgeflogen.
Aber leider, wir kennen die Ermittlungsgeschichte, istwohl kaum einer intensiv befragt worden.

Ich möchte hierbei noch einmal auf diebeinahe zeitgleich stattfindenden Fememorde hinweisen. Hier muss von mehrerenTatbeteiligten ausgegangen werden. Leider wurde, trotz vieler Verdachtsmomente, einGrossteil ebensowenig aufgeklärt wie die Morde von Hinterkaifeck.


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Mordfall Hinterkaifeck

29.05.2007 um 11:44
@toscana
Es steht nicht fest, ob überhaupt Papiergeld entwendet wurde.

DerTäter hat m.E. versucht den Tatzeitpunkt zu verschleiern, weil er wahrscheinlich für dentatsächlichen Tatzeitpunkt kein Alibi gehabt hat. Wenn die Tat sofort entdeckt wordenwäre, hätte man dieses leichter feststellen können. So ist nicht einmal der Tatzeitpunktgenau feststellbar und der Täter kann sich ein Alibi flexibler hinbiegen. Aus diesemGrunde musste er immer wieder zum Versorgen der Tiere auf den Hof. Wenn er im Besitzeines Schlüssels gewesen ist, dann wäre dies kein allzu großes Risiko, weil er immer alleTüren hinter sich abschließen konnte.


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