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Mordfall Hinterkaifeck

51.742 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

11.12.2011 um 22:58
@Comtesse

Ich geh mal davon aus, dass du gerade von deinem „nicht Wissen“ geschrieben hast.

In einem gebe ich dir uneingeschränkt recht.......

.....das, was nicht geschehen ist, können wir nicht wissen. ;-)

pilvax

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Mordfall Hinterkaifeck

11.12.2011 um 22:59
Natürlich könnten rein theoretisch Viele die Morde begangen haben.

Solange die ebenfalls theoretischen Möglichkeiten, wie z.B. gentechnische Untersuchungen nach Exhumierung, nicht ausgeschöpft werden, bleiben aber selbst solche Spekulationen wie die Fragen nach tatsächlichem Inzest und Vaterschaft der Kinder Victoria Grubers haltlos.

Auch pervertierte Weltkriegssoldaten, entsprungene Psychopaten, Flugzeugverstecker ein dem Satanismus anhängender Lorenz Schlittenbauer oder ehemaliger Knecht wären nicht unmöglich. Es gibt kaum was, das es nicht gibt, alles irgendwie theoretisch denkbar.

Nur.... die Diskussion darüber ist müßig, weil sie sich nicht an den - leider fast unverändert wenigen - gesicherten Fakten orientieren. Nur wenn solche beschafft werden oder "irgendwie" auftauchen, macht es Sinn, solche Spielereien zu verfolgen.

Auch bringt es wenig, die Ergebnisse der Polizei damals in allen Details in Frage zu stellen, wie z.B. die Frage nach Cillis Haaren. Das konnte man damals schon sehr gut und ich denke wir können alle getrost davon ausgehen, dass auch der "Gerichtsmediziner" von dem Fall durchaus beeindruckt war und es sich nicht leichtgemacht hat.

Interessanter finde ich es aber, sich unverändert mit den Menschen mit erkennbaren Motiven auseinander zu setzen; meine "Lieblinge" kommen ja bekanntermaßen aus Laag. Da paßt nun wirklich alles zusammen: Zorn, Enttäuschung, Trauer, Scham, Familienehre, Besitzansprüche, Übernahme des Hofes und des Spitzes(!), Finden der Hacke, Abriss des Hofes, Rolle bei der Inzestklage, "zupackende männliche Hände" in ausreichender Anzahl, so dass man auf Helfeshelfer nicht angewiesen war, landwirtschaftliches Wissen, räumliche Nähe mit gleichzeitig leichter Entfernung zu Gröbern und vor allem ein starkes Gefühl, trotz ehrenhaften eigenem Verhalten und erlittenem Verlust von den Grubers geradezu verhöhnt und ungerecht vom Schicksal bedacht worden zu sein.

Was ist z. B. aus den einzelnen Gabriels und Laag geworden 👀?

Gruß aus Gröbern.


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Mordfall Hinterkaifeck

11.12.2011 um 23:00
@Uhlenspiegel
Zitat von UhlenspiegelUhlenspiegel schrieb: Im Bezug auf die ( mögliche) Handlungsweise der damaligen Gerichtsbarkeit hast Du mich nicht wirklich überzeugt , ich kann mir hier ein etwas anders "Ticken" durchaus gut vorstellen.
Kein Problem.
Ich halte mich an Gesetze und Vorgaben aus der Zeit, die gegebüber heute doch etwas anders sind. Dabei war ich natürlich auch nicht ;-)
Zitat von UhlenspiegelUhlenspiegel schrieb:Ist die Beisetzungspredigt und die Totenmesse inhaltlich bekannt ? Wenn ja, welche Bibelstellen wurden zitiert?
Ich versuche nur das Wesentliche zu schreiben, wenn Du etwas näher wissen willst, einfach fragen,gelle...

Pfarrer Michael Haas beerdigte am 08.04.1922 die Opfer von Hinterkaifeck, ihm assistierten Benefiziat Joseph Mayr, Waidhofen und Subregens Peter Brummer vom Priesterseminar Dillingen / Donau.
Haas zitierte den 9 Psalm:
"Der Herr gedenket als Bluträcher ihrer, vergisst nicht das Geschrei der Armen".

Da ich auch eine zeitlang an dem Psalm "rumgedocktort" habe, konnte ich raus finden, dass es den Psalm auch in einer anderen Form gibt: "Der Herrgott gedenke als Bluträcher ihrer, vergisst nicht das Geschrei der Anderen"...

So, wie Haas den Psalm sagte, steht er auch auf dem Grabstein, der in Waidhofen auf dem Friedhof zu finden ist.

Nach der Beerdigung gibt es ja noch die Sterbeämter, die die Familien für ihre Angehörigen bestellen. Das gab es für die Hinterkaifecker nicht.


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Mordfall Hinterkaifeck

11.12.2011 um 23:08
@ LahKai Übernahme des Hofes und des Spitzes(!) Es mag ,oberflächlich betrachtet, albern klingen, aber gerade die Übernahme des Hundes ( natürlich u.A. , aber eben im Besonderen ) lässt Laag auch zu meinen "Favoriten" werden. Jetzt hätte ich zu gerne noch eine Beisetzungspredigt oder Totenmesse , in der /denen über Kain und Abel gepredigt wurde...


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11.12.2011 um 23:13
@Krawallschnecke

Gottes Rache - da fällt mir wieder Haas ein 👼

Psalm 9:12: Denn wenn Er vergossenem Blut nachforscht, wird er sich bestimmt gerade dieser erinnern; Er wird sicher das Geschrei der Niedergedrückten nicht vergessen.

Kann sich auch auf die im Krieg gefallenen und die Familie der "niedergedrücktenGabriels" beziehen - gell?

Gruß aus Gröbern


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11.12.2011 um 23:14
@ Heike Dankeschön ,auch für das Angebot des nachfragen Dürfens . Nach der Beerdigung gibt es ja noch die Sterbeämter, die die Familien für ihre Angehörigen bestellen. Das gab es für die Hinterkaifecker nicht.

Das meinte ich mit Totenmesse. Und die gab es nicht ? Nichtmal für des Laagers Enkeltöchterchen? Da frag ich mich aber schon, was sie ihm wirklich wert war , ausser (reine Annahme) dem Hof.


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11.12.2011 um 23:23
@Uhlenspiegel

Wieso bringt dich der Spitz nach Laag ?

Denkst du, der konnte sprechen.

pilvax


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11.12.2011 um 23:33
@ pilvax Dann wären die Laager im Zirkus reich geworden und hätten den Hof nicht mehr gebraucht ;-) . Aber ich denke in der Tat , dass die Mitnahme des Spitzes eine Art Sprache spricht. Ich weise nochmal darauf hin, Spitze lassen sich nicht leicht von einem Herrn auf den anderen ein. Um einem neuen Herrn zu dienen, muss ein Spitz schon wirkliches Vertauen zu ihm haben und das gibts bei Spitzens nicht gerade schnell . Was aber hätten die Laager mit einem , ihnen gegenüber, misstrauischen und somit unzuverlässigem Hund gesollt ? Der wäüre nur ein unnützer Fresser gewesen. Und soviel "Tierliebe" einerseits und anderseits nicht mal ein Sterbeamt für die Enkeltochter ?


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11.12.2011 um 23:38
Gabriela aus Laag.

Das würde auch erklären, warum/das:

- nur wenig Geld gestohlen war um Raubmord nicht auszuschliessen und gleichzeitig
- der größere Teil der Wertsachen in HK verblieb, man ging eh davon aus, dass man Erbe sei
- jemand bis zur Tatentdeckung am Hof blieb (verschobene Ziegel, Vieffütterung,...). Man wollte sich jetzt nicht noch bestehlen lassen, sich aber auch nicht verdächtig machen: Es gab Werte zu verteidigen!
- und, und, und...

Für heute letzter Gruß aus Gröbern


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11.12.2011 um 23:41
@Lahkai,
Zitat von LahkaiLahkai schrieb: Solange die ebenfalls theoretischen Möglichkeiten, wie z.B. gentechnische Untersuchungen nach Exhumierung, nicht ausgeschöpft werden, bleiben aber selbst solche Spekulationen wie die Fragen nach tatsächlichem Inzest und Vaterschaft der Kinder Victoria Grubers haltlos.
Richtig. Wir können also nur damit arbeiten, was die mutmasslichen Väter für sich angenommen haben und wie sie aus dieser Vermutungen heraus vorgegangen sind, denn wissen konnte es Keiner, wahrscheinlich nicht mal die Mutter.
Zitat von LahkaiLahkai schrieb: wir können alle getrost davon ausgehen, dass auch der "Gerichtsmediziner" von dem Fall durchaus beeindruckt war und es sich nicht leichtgemacht hat.
Da teile ich Deine Meinung nicht. Wäre es fies ihn schlamig zu nennen? Setze mein Massstab bei Dr. G an und M. Benecke gab mir den Rest. Erstmal frage ich mich, warum man ausgerechnet Dr. Aumüller dahin schickt. Er hatte erst ein paar Wochen zuvor auf Gerichtsmedizin "umgeschult" und hatte wenig bis keine Erfahrung. Da schupps ich den mal ins kalte Wasser und lasse ihn an einem 6fach Mord üben?
Das, was wir bis Dato zur Obdukion wissen, zeigt ganz klar einen Verstoss gegen geltendes Recht.

Dann verfasst der Aumüller nicht mal einen Obduktionsbefund. OK, die Akte könnte weg sein, aber alle anderen Dokumente, die noch da sind, beziehen sich auf die "billige" Telefonnotiz, kein Bezug zu einem "echten" Obduktionsprotokoll.
Eines hatte er sich gut behalten, er hatte nämlich gelernt, dass man die Körperteile abtrennen sollte, deren Verletzungen wohl zum Tod geführt haben... Husch, weg waren die Köpfe.

Man hat damit Wahrsagerinnen besucht...
Hat Prof. Dr. Merkel von der Uni München, der erwähnt wird, die Köpfe bekommen und sie untersucht? Später heisst es, dass wohl die Schraube die sternförmigen Verletzungen herbeigeführt hat, aber war das alles, was er rausfinden konnte?
Wo kam das Loch von mehreren cm bei Maria her?

Merkel war eine Koryphäe was Dinge "rund um den Schädel" angingen... er hat durch seine Untersuchungen und Studien bahnbrechende Dinge in Sachen Köpfe / Schädel entdeckt und belegt... ausser hier nicht, HK eben.
Es ist mir ein Rätsel, wie so ein Mann nicht mehr mit "den Köpfen veranstaltet" hat.

Ja, lieber @LahKai... Laag und kein Ende... stehen bei mir auch ganz oben... aber da habe ich Dich ja schon bis zum Erbrechen zugetextet ;-)))))


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11.12.2011 um 23:53
Zitat von LahkaiLahkai schrieb:Man wollte sich jetzt nicht noch bestehlen lassen, sich aber auch nicht verdächtig machen: Es gab Werte zu verteidigen!
Und was dann, wenn jemand zwischen Samstag und Dienstag Surfleisch, Kartoffeln und sonst was stehlen wollte ?

Auch liquidieren ??

pilvax


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11.12.2011 um 23:57
Zitat von LahkaiLahkai schrieb:Auch pervertierte Weltkriegssoldaten, entsprungene Psychopaten, Flugzeugverstecker ein dem Satanismus anhängender Lorenz Schlittenbauer oder ehemaliger Knecht wären nicht unmöglich. Es gibt kaum was, das es nicht gibt, alles irgendwie theoretisch denkbar.
@Lahkai
Aber der Familie Gabriel traust Du eine so pervertierte Tat zu, bei der sie ihre eigene Enkeltochter töten? Und ein kleines Kind von zwei Jahren?
Zitat von LahkaiLahkai schrieb:Interessanter finde ich es aber, sich unverändert mit den Menschen mit erkennbaren Motiven auseinander zu setzen; meine "Lieblinge" kommen ja bekanntermaßen aus Laag. Da paßt nun wirklich alles zusammen: Zorn, Enttäuschung, Trauer, Scham, Familienehre, Besitzansprüche, Übernahme des Hofes und des Spitzes(!), Finden der Hacke, Abriss des Hofes, Rolle bei der Inzestklage, "zupackende männliche Hände" in ausreichender Anzahl, so dass man auf Helfeshelfer nicht angewiesen war, landwirtschaftliches Wissen, räumliche Nähe mit gleichzeitig leichter Entfernung zu Gröbern und vor allem ein starkes Gefühl, trotz ehrenhaften eigenem Verhalten und erlittenem Verlust von den Grubers geradezu verhöhnt und ungerecht vom Schicksal bedacht worden zu sein.
Was für eine Rolle haben die Gabriels denn bei der Inzestanklage gespielt?
Scham - warum hätten sich die Gabriels denn schämen sollen?
Und die Erbfolge war bereits mit dem Ehevertrag zwischen Victoria und Karl Gabriel geregelt, und zwar genauestens. Danach konnten die Gabriels sich ziemlich genau ausrechnen, was ihnen im Fall des Falles zustand und was nicht.
Das der alte Gruber und die Victoria was miteinander hatten, das dürfte dem ganzen Landkreis bekannt gewesen sein - somit auch dem Karl Gabriel, als er die Victoria heiratete. An die große Wut oder großes Entsetzen über den Inzest vom Gruber und der Vic von Seitens der Gabriels glaube ich nicht so recht. Und das sie aus lauter Habgier so bei den Hklern wüten, das glaube ich erst recht nicht. Die Art, wie die Morde verübt wurden - da steckt mehr dahinter als nur Habgier.


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12.12.2011 um 00:08
@Lucretia,
ich bin zwar nicht @Lahkai, darf aber trotzdem antworten:
Zitat von LucretiaLucretia schrieb:Was für eine Rolle haben die Gabriels denn bei der Inzestanklage gespielt? Scham - warum hätten sich die Gabriels denn schämen sollen?
Es steht die Aussage im Raum, dass Karl nach der Heirat nach Laag zurück ist. Seine Eltern hätten ihn wieder nach HK geschickt. Das nur mal vorne weg.

Cilli kommt im Januar 1915 zur Welt. Die Schwangerschaft von Vik. war wohl mitte 1914 bereits bekannt. Karl fiel im Krieg.

Im Mai 1915, 4 Monate nach der Geburt von Cilli, müssen sich Vik. und Gruber vor Gericht wegen Blutschande verantworten und werden verurteilt. Die Klage müsste also Ende 1914 oder Anfang 1915 erfolgt sein.

Ich persönlich denke, dass Karl Gabriel die Anzeige gemacht hat. Das ist zwar nur eine Vermutung, aber sollte er es nicht gewesen sein, wie prickelnd muss das für die Familie Gabriel gewesen sein? Der Sohn tot, die Schwiegertochter wegen Inzest verurteilt... könnten sie sich intern die Frage gestellt haben, ob Karl auch wirklich der Vater von Cilli ist / war oder ob Gruber der Vater und Opa in Personalunion ist/war?
Wenn Cilli nicht die Tochter ist, dann hat sie unberechtigter Weise von Karl geerbt... Und rückt beim Nachlass / Erbe in Laag an Karls Stelle (falls die Mitgift von Karl nicht schon das Erbe war).

Nett.
Zitat von LucretiaLucretia schrieb: da steckt mehr dahinter als nur Habgier.
Das trifft es auf den Punkt.


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12.12.2011 um 00:17
@Lucretia
Nachtrag:
Was wäre passiert, wenn Vik. und Gruber bei dem Prozess 1915 nicht nur für 1907-1910 bestraft worden wären, sondern der Nachweis für die Jahre 1913/1914 erbracht worden wäre? Hätte man die Vaterschaft aufheben können?
Ich weiss es nicht, konnte absolut nichts finden, was soetwas möglich gemacht hätte...


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12.12.2011 um 00:46
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:Es steht die Aussage im Raum, dass Karl nach der Heirat nach Laag zurück ist. Seine Eltern hätten ihn wieder nach HK geschickt. Das nur mal vorne weg.
@Heike75
Yup, das Gerücht ist mir bekannt. In Karl Gabriels Stammrolleneinträgen steht auch jeweils als Wohnort Laag. Es ist auch bekannt, daß der alte Gruber ein kleiner Napoleon auf dem Hof war und in Wahrheit dort das Szepter geschwungen hat und dem Karl das Leben zur Hölle gemacht hat. Könnt ja auch sein, daß der Karl schlicht die Schnauze voll davon hatte, sich als Jungbauer vom alten Gruber rumkommandieren zu lassen. Oder Karl hat Laag als Wohnort angegeben, weil ihm HK ja nicht gehörte, sondern Vic die Hofbesitzerin war.
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:Cilli kommt im Januar 1915 zur Welt. Die Schwangerschaft von Vik. war wohl mitte 1914 bereits bekannt. Karl fiel im Krieg.
Korrekt, Karl fällt im Dezember 1914 und im Januar 1915, also gut einen Monat später wird Cilly geboren. Warum sollte er da nicht der Vater sein? Der Ehe und Erbvertrag wurd am 11.03.1914 von beiden unterschrieben, da war Victoria bereits schwanger. Das muß aber nicht heißen, daß Karl Gabriel nicht der Vater war, denn erstens war es für Bauern sehr wichtig, daß die Frau Kinder bekommen konnte, daher waren viele Frauen bereits zur Hochzeit schwanger und zweitens muß Victoria zu dem Zeitpunkt noch nichts gewußt haben von ihrer Schwangerschaft, denn Schwangerschaftsteste aus dem Schlecker gab s damals noch nicht und eine Frau konnte sich erst ganz sicher sein, schwanger zu sein, wenn der Bauch es zeigte. Anfang März dürfte Victoria etwa Anfang des dritten Monats gewesen sein, da muß die Schwangerschaft noch nicht sichtbar gewesen sein.
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:Im Mai 1915, 4 Monate nach der Geburt von Cilli, müssen sich Vik. und Gruber vor Gericht wegen Blutschande verantworten und werden verurteilt. Die Klage müsste also Ende 1914 oder Anfang 1915 erfolgt sein.
Wie lange damals die zuständige Staatsanwaltschaft brauchte, bzw. wie lange der Gerichtsweg dauerte, das kann ich nicht beurteilen. Aber mir fällt da jemand ein, der einen noch viel besseren und truitigeren Grund hatte, der Vic und dem alten Gruber eins aus zu wischen - jemand, dem man den Hof unter der Nase weg vererbt hatte - Vics Halbbruder Martin Asam. Der war zwar sicherlich nicht der Mörder, weil er bereits 1916 im Krieg fiel, aber der hätte weitaus triftigere Gründe gehabt, den Alten und seine Halbschwester an zu zeigen.
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:Was wäre passiert, wenn Vik. und Gruber bei dem Prozess 1915 nicht nur für 1907-1910 bestraft worden wären, sondern der Nachweis für die Jahre 1913/1914 erbracht worden wäre? Hätte man die Vaterschaft aufheben können?
Ich weiss es nicht, konnte absolut nichts finden, was soetwas möglich gemacht hätte...
Dazu kann ich nichts sagen, ich glaube, man kann ja nichtmal heute ene anerkannte Vaterschaft wieder zurückziehen. Das ist ja das Problem, das viele Ehemänner haben, denen ein Kuckuckskind untergeschoben wurde.


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Mordfall Hinterkaifeck

12.12.2011 um 01:59
@Lucretia
Zitat von LucretiaLucretia schrieb: Oder Karl hat Laag als Wohnort angegeben, weil ihm HK ja nicht gehörte, sondern Vic die Hofbesitzerin war.
Das stimmt nicht. Laut dem Ehe und Erbvertrag von Vik. und Karl, gehörte HK zur Hälfte Vik. und die andere Hälfte gehörte Karl.
Du hast da schon recht. Der "Mitbesitzer" von HK muss sich ev. von Gruber kommandieren lassen...
Zitat von LucretiaLucretia schrieb:Yup, das Gerücht ist mir bekannt. In Karl Gabriels Stammrolleneinträgen steht auch jeweils als Wohnort Laag.
Ja, ich weiss. Man könnte aber auch vergessen haben, es zu ändern.
Zitat von LucretiaLucretia schrieb: Der Ehe und Erbvertrag wurd am 11.03.1914 von beiden unterschrieben, da war Victoria bereits schwanger. Das muß aber nicht heißen, daß Karl Gabriel nicht der Vater war, denn erstens war es für Bauern sehr wichtig, daß die Frau Kinder bekommen konnte, daher waren viele Frauen bereits zur Hochzeit schwanger und zweitens muß Victoria zu dem Zeitpunkt noch nichts gewußt haben von ihrer Schwangerschaft, denn Schwangerschaftsteste aus dem Schlecker gab s damals noch nicht und eine Frau konnte sich erst ganz sicher sein, schwanger zu sein, wenn der Bauch es zeigte. Anfang März dürfte Victoria etwa Anfang des dritten Monats gewesen sein, da muß die Schwangerschaft noch nicht sichtbar gewesen sein.
Was hat das denn damit zu tun? Natürlich KANN Karl der Vater gewesen sein... und ob Vik. von der Schwangerschaft wusste oder nicht, spielt doch im Moment keine Rolle...

Im Mai 1915 wurden Beide verurteilt. Man konnte ihnen im Zeitraum 1907-1910 einen Inzest nachweisen.
Es muss aber in jüngster Vergangenheit einen Vorfall gegeben haben, der Jemand veranlasst hat, Gruber und Vik. wegen Blutschande anzuzeigen. Es ist doch seeeehr unwahrscheinlich, dass Jemand erst im Jahre 1915 eine Anzeige wegen Blutschande macht, die schon 1907 (bis 1910) stattgefunden hat.

Hätte man nach weisen können, dass die Blutschande nicht nur von 1907-1910 statt fand, sondern auch in den Jahren danach, 1914 zum Beispiel, dann wäre doch klar gewesen, dass Vik. 1914 mit dem Vater UND mit Karl Gabriel geschlafen hat..
Damit würden doch Beide als Vater in Frage kommen... nicht prickelnd für die Laager.

Ich schliesse für mich Martin Asam als Anzeiger fast aus, weil er bis 1916 (also ein Jahr nach dem Prozess) auf HK gewohnt hat, so ist es mir zumindest bekannt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Hofbesitzerin Vik. zugelassen hätte, dass Martin auf dem Hof bleibt, nachdem er ihr und ihrem Vater heftigst Eine rein gedrückt hat.
War eer jedoch nicht mehr auf dem Hof, dann kann ich mich damit anfreunden.
Zitat von LucretiaLucretia schrieb: ich glaube, man kann ja nichtmal heute ene anerkannte Vaterschaft wieder zurückziehen. Das ist ja das Problem, das viele Ehemänner haben, denen ein Kuckuckskind untergeschoben wurde.
Korrekt... War das auch 1920 in Bayern so?
Zur damaligen Zeit war es sogar möglich eine Vaterschaft erst gar nicht anzunehmen und auf die Einredung des Mehrverkehrs (Frau hatte im Zeitraum der Zeugung einen weiteren Mann /weiter Männer) zu pochen.


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12.12.2011 um 02:30
Martin Asam hat bis zu seiner Einberufung im Mai 1915 auf HK gewohnt. Er war der leibliche Sohn von der alten Gruberin, einer verwitweten Asam und den Hof hat sie in die Ehe mit dem alten Gruber eingebracht, denn der hatte ihrem ersten Mann Josef Asam, Martin Asams leiblichem Vater gehoert. Martin Asams Wohnort wird in seinem ersten Stammrolleneintrag mit Groebern, Hinterkaifeck angegeben, danach in den zwei weiteren Eintraegen bis zu seinem Tod 1916 mit Menzenbach. Martin Asam ist aus der Rolle des Hoferben von seiner Halbschwester herausgedraengt worden und mit einer recht mageren Abfindung abgespeist worden. Da er ja auch im Zeitraum 1907 - 1910 auf HK gelebt hat, traue ich ihm eher das notwendige Insiderwissen und die noetige Glaubhaftigkeit vor Gericht zu als der Familie Gabriel, die den Inzest mehr oder minder nur als Wirtshausklatsch mitbekommen haben duerften.


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Mordfall Hinterkaifeck

12.12.2011 um 08:09
@Krawallschnecke

Danke für Deine detaillierte Klarstellung!

Noch zum "Gerichtsmediziner":

Ja, sicherlich mutet das Alles recht unprofessionell an und fast mag man Absicht und Verschleierungsversuche vermuten (Finde dafür bloß kein Motiv).
Dennoch glaube ich, dass die Identifikation von Haaren und entsprechender Kopfhautverletzungen nicht so schwierig ist; traue ich mir selber zu😁

@alle
Ich fände es gut, wenn die Gedankenspiele einmal etwas länger auf Laag konzentrieren würden. Einfach mal annehmen, man wäre selbst Familienmitglied und die Geschichte an sich vorbeiziehen lassen. Dann wird schnell klar, welch emotionale "Bombe" sich dort entwickeln konnte.

Grüße aus "Laag" möchte ich ausnahmsweise mal sagen 😜


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Mordfall Hinterkaifeck

12.12.2011 um 08:16
Zitat von pilvaxpilvax schrieb:Ich geh mal davon aus, dass du gerade von deinem „nicht Wissen“ geschrieben hast.
Nun, wenn das nur MEIN Unwissen ist, dann wäre ich über die Beantwortung folgender Fragen dankbar:

In welcher Reihenfolge wurden die Opfer ermordet?
Wer wurde als erstes angegriffen?
Wer starb als letztes, und wann? Auch schon in der Nacht vom 31. auf den 01.?
Wie wurden die Opfer getötet (mit 1 oder 2 Waffen/ von 1, 2, 3... Tätern)?
...

Mir war nicht bekannt, dass dies jemand WEISS, außer dem Täter selbst.


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Mordfall Hinterkaifeck

12.12.2011 um 08:30
@Lahkai


Zu Laag (Gabriels) hatte ich längst eine Menge geschrieben. Allerdings konnte ich mir letztlich nicht vorstellen, dass die Gabriels ohne einen von den Toten wieder erstandenen (und womöglich in langer Gefangenschaft wahnsinnig gewordenen) Karl Gabriel so etwas verbrochen haben könnten. Auch ist kaum vorstellbar, warum die Gruber gehörende Tatwaffe so ausgeklügelt versteckt wurde, um dann rund ein Jahr später "aufgefunden" zu werden (wobei laut Zeugen des Abrisses des Dachbodens Jakob Gabriel die Reuthaue sogar noch schwang).

Gut, es mögen falsche Spuren beabsichtigt gewesen sein - die Kreuzhacke als Tatwaffe, das scheinbare Durchwühlen von Viktorias Schlafzimmer als vorgetäuschter Raubmord, das muss aber nicht auf die Gabriels deuten. Und letztlich: Karl Gabriel wurde offiziell für tot erklärt, die Gabriels konnten also auch nicht für sich in Anspruch nehmen, ein Exempel an Gruber und Viktoria für das vermutliche Inzestkind Josef statuieren zu müssen.

Und wenn bei diesen Morden wer an Wahnvorstellungen litt, dann entweder KG oder LS. Sonst erklärt sich die unglaubliche Brutalität der Tat nur noch durch einen Mord im Auftrag.

Das alles halte ich für möglich oder glaube ich - aber glauben heißt bekanntlich: nicht wissen.


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