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Mordfall Hinterkaifeck

51.749 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

14.06.2007 um 20:11
@allHier mal was zum Thema Stalldecke:
Der „Prignitzer“ vom
12.01.2006
Böhmische Kappe ist reine Handarbeit
ÜAS Reetzer Straße unterstützt
Azubis vom OSZ Wittenberge

Wissen Sie, was eine böhmische Kappe ist? Nein, das ist
keine Kopfbedeckung, sondern eine Gewölbeart, beheimatet im böhmisch-österreichischen
Raum, die sich von hier aus auch auf andere Länder ausbreitete, erzählt Gina Andres.Die
20-jährige gehört zu den 20 Azubis, die am OSZ Wittenberge den Abschluss als staatlich
geprüfter Denkmaltechnischer Assistent erreichen wollen. Seit Dienstag bis einschließlich
heute lernen sie in der Überbetrieblichen Ausbildungsstätte ÜAS des Berufsförderungswerks
Reetzer Straße, diese Kappe zu mauern. Die Wittenbergerin möchte den Berufsabschluss als
Grundlage für ein weiteres Studium nehmen. Bauingenieurwesen oder Kunstgeschichte schwebt
ihr da vor.Bestandteil der zweijährigen vor allem theoretischen Ausbildung sind neben
einem zehnwöchigen Praktikum in den Ferien auch fünf Wochen Praktikumsarbeiten am OSZ. Da
aber zu besagter Kappenmauerung die räumlichen Bedingungen in Perleberg optimaler sind
und hier mit Jörg Bludßus auch ein Restaurator als Ausbilder tätig ist, -gibt die
ÜAS-Ausbildungsstätte unkompliziert Hilfestellung.

,,Diese Gewölbeart wurde
früher viel in landwirtschaftlichen Nutzgebäuden verwendet, um die Räume optimal zu
nutzen. Sie zu bauen ist nicht ganz einfach, denn sie wird frei von Hand
gewölbt“

, erläutert Jörg Bludßus.Er ist recht zufrieden mit seinen
Drei-Tages-Schützlingen. ,,Es macht ihnen Spaß der Fleiß ist da und dafür, dass sie im
Vergleich zu Maurerlehrlingen mit relativ wenig praktischen Vorkenntnissen ausgestattet
sind, machen sie ihre Sache sehr gut“, so der Ausbilder. - M. D.
Damit
denke ich, dass die Sache mit den Säulen vom Tisch ist!

Gruß, Manfred

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14.06.2007 um 21:15
@all

Zum Kirchweifest in Bayern:

"Im südlichen Freistaat wird der "Kirta"am heutigen dritten Sonntag im Oktober gefeiert, in Franken ist er übers ganze Jahrverstreut - eher aus Solidarität wird dort heute dennoch mitgefeiert." (siehehttp://www.br-online.de/land-und-leute/artikel/0410/17-kirchweih/index.xml)


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Mordfall Hinterkaifeck

14.06.2007 um 21:18
@all

"Kirta in Bayern ist das größte Fest im Jahr : 1806 wurde das Fest aufden
dritten Oktobersonntag festgelegt / von Heinrich Kaltenegger. - 2004
In:Chiemgau-Blätter. - [Traunstein]. - 2004,42, S. 6 "

siehe(http://www.bayerische-bibliographie.de/cgi-bin/avanti/byb/detailsuche.pl?wert=&recnums=276657&searchmode=entries&db=bybopac&max_dspl=50000&printapr=DEFAULT)


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Mordfall Hinterkaifeck

14.06.2007 um 21:44
@oldschool

Für die Chronik will ichs genau wissen:

Aussage SophieFuchs
- Cäcilia schlief in der Schul ein
- alte Frau Gruber wurde an der Paargefunden
- goldene Löffel, die Viktoria nachher wegen Anspannung kaputt gemachthat

Kannst Du das so bestätigen ?


Das mit dem Oktober finde ich einfachseltsam. Ich möchte einfach mal nachweisen, dass er definitiv GELOGEN hat. Ich weiß, esgibt viele Ungereimtheiten, aber irgendwie ließe sich das tatsächlich auch erklären, weilwir einfach viel zu wenig wissen.

Als ich das mit dem Oktober gestern gelesenhabe, freut ich mich schon, aber als ich das heute im Leuschner nachgelesen habe,Enttäuschung, weil es einfach keinen Sinn macht, dass er am Anfang des Verhörs bereitslügt.

Aber EINES zeigt sich deutlich: Der Polizei hätte er erzählen können, dassin Gröbern alle 2 Jahre Ostern auf Weihnachten fällt. Die Herren hätten wahrscheinlichweise genickt!


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Mordfall Hinterkaifeck

14.06.2007 um 23:22
@keller

Volle Zustimmung zum letzten Absatz, traurig, aber wahr!

Zu denAussagen von Sophie Fuchs:

Sie wurde von der Polizei 1951/52 befragt. Dort gab siean, dass Cäzilia in der Schule eingeschlafen sei, weil sie die Mutter (also Viktoria)nachts gesucht und an der Paar auf einem Baumstamm sitzend gefunden hätten. Vorher hätteder alte Gruber ihr (Viktoria) eine Watsch´n gegeben.
Bei dieser Gelegenheit erwähnteSophie Fuchs auch zwei neue goldene Griffel (mit einem Griffel beschrieben Schüler früherSchiefertafeln), die Cäzilia neu bekommen hätte.

Um 1980 wurde Sophie Fuchs nocheinmal, vermutlich von Konrad Müller befragt.
Jetzt gab sie aber an, die Oma (alsoCäzilia Gruber) wäre an der Paar aufgefunden worden. Ob sie die beiden goldenen Griffelnoch einmal erwähnte, kann ich nicht mehr sagen.

Hecker schreibt in der drittenFolge seiner "Düsteren Erinnerung" zum Thema Griffel sinngemäss, dass Viktoria vor Angstund Anspannung einen goldenen Griffel ihrer Tochter an die Wand geworfen hätte, so dasser zerbrochen ist. Als Wiedergutmachung hätte sie Cilli versprochen, ihr am nächsten Tagin Waidhofen zwei neue goldene Griffel zu kaufen.
Hecker schreibt hierzu am Ende desErzählstrang in Klammern gesetzt: "Und am folgenden Tag wird sie ihren Schulfreundinnenstolz die neuen Griffel zeigen und ihnen erzählen, was damit in Zusammenhangsteht".

In den bisher erschienen sechs Folgen der Hecker-Serie bin ich aufinsgesamt drei dieser dezidierten Hinweise, die stark auf einen realen Zeugen hindeuten,gestossen: Der Streit Viktorias mit einem Fremden auf dem Waidhofener Friedhof, dergoldene Griffel und die vom Hof verschwundene Reuthaue zwei Tage vor dem Verbrechen.


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Mordfall Hinterkaifeck

14.06.2007 um 23:31
@arschimedes

Danke für den Hinweis!
Leider wissen wir nicht, wann genau und zuwelchem Anlass S. und Viktoria die Gänse "abgestochen" haben. Wenn es kurz vorWeihnachten gewesen wäre, könnte es seine Aussage bestätigen, dass Viktoria zu diesemZeitpunkt bereits schwanger war.
Zur Kirta am dritten Sonntag im Oktober, hätte siealso noch nicht schwanger sein können und S. hätte in diesem Punkt gelogen.


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Mordfall Hinterkaifeck

15.06.2007 um 01:02
@oldschool @keller
Zitat von kellerkeller schrieb:Aber EINES zeigt sich deutlich: Der Polizei hätte ererzählen können, dass in Gröbern alle 2 Jahre Ostern auf Weihnachten fällt. Die Herrenhätten wahrscheinlich weise genickt!
Genau das ist aber für mich derspringende Punkt! Wer von den damals ermittelnden Beamten hat beim Verhör dem S. allesgeglaubt? Wer hat, aus welchen Gründen oder aufgrund wessen Direktiven dafür gesorgt,dass die Aussagen des S. als neutrale Zeugenaussagen abgeliefert wurden, die nichtangezweifelt werden dürften? Wer hat veranlasst, dass ihm alles zu glauben ist, egal wiewidersprüchlich seine Aussagen sind?
Ein politischer Hintergrund als mögliche Lösungdes Falles ist für mich noch immer nicht abwegig.
Beste Grüße vom golch


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Mordfall Hinterkaifeck

15.06.2007 um 06:30
Ich gehe auch davon aus, dass im Jahr 1922 unmittelbar nach der Tat die Ermittlungenabsichtlich in eine falsche Richtung gedrängt worden sind.

Für die Polizei undauch für die Staatsanwaltschaft war schon sehr früh offensichtlich, dass ein Raubmotivausscheidet, also hätten Anhaltspunkte für ein anderes Motiv gesucht werden müssen. Dashätte bedeutet, dass Zeugen hätten vernommen werden müssen, die über das Umfeld der Opferberichten können. Das ist nicht geschehen. Auch ist es unterlassen worden den wichtigenZeugen Albert Hofer zu vernehmen. Vielleicht ist er aufgrund des Satzes, der inamerikanischen Gerichtsprozessen geprägt wurde: "Stelle nie eine Frage, deren Antwort dunicht kennst" nicht vernommen worden. Da er fünf Stunden auf dem Hof gearbeitet hat, wardoch zu befürchten, dass er sachdienliche Hinweise geben kann. Gleiches gilt für denPostboten, den man im Hinblick auf den wichtigen Brief, den Gruber erwartet hat,unbedingt nach der eingegangenen Post hätte befragen müssen.

Das Blatt mit derAussage von Pfarrer Haas ist aus den Akten verschwunden. So etwas dürfte es auch nichtgeben. Wenn er nicht ausgesagt hätte und sich auf das Beichtgeheimnis beruft, dann hättedieses in den Akten vermerkt werden müssen, damit jeder andere Ermittler weiß, der PunktPfarrer ist abgehakt, er muss nicht mehr geladen werden, weil er nicht aussagen wird. Daer 12 Jahre in der Gemeinde tätig war, ist es wahrscheinlicher, dass er als Kenner derSzene dann doch in irgendeine Richtung eine belastende Aussage gemacht hat, die entferntwerden musste.

Auch für die wichtigen Akten hinsichtlich des 1. Strafverfahrensgegen Gruber/Gabriel hat sich niemand interessiert, obwohl hieraus, doch auchinteressante Schlüsse im Hinblick auf die Lebensumstände zu ziehen gewesenwären.

Das gilt für das Jahr 1922. Für das Jahr 1931 bin ich mir da nicht mehr sosicher. Es waren andere Personen zuständig. Seitens der Staatsanwaltschaft warOberstaatsanwalt Kestel zuständig, seitens der Polizei war Martin Riedmayrzuständig.

Von Oberstaatsanwalt Kestel wurde angeordnet, dass S. nicht in seinergewohnten Umgebung vernommen wird, sondern er hat eine Ladung nach München erhalten. AlsTermin für seine Zeugenvernehmung wurde der 31.3.1931 festgesetzt. Es wurde gleich in derLadung darauf hingewiesen, dass die Vernehmungen zwei Tage dauern werden. Also hatte manes gezielt eingerichtet, dass die Vernehmungen zum 9. Jahrestag des Mordes stattfinden.Das war doch psychologisch sehr interessant und deutet darauf hin, dass er nun keinen Schutzengel mehr hatte.

Soweit ich das überblicke hat ihm Riedmayr auch allemöglichen Dinge aus den Akten vorgehalten, hinsichtlich der Geldangelegenheiten mitVictoria und hinsichtlich des Verhältnisses zu den Hinterkaifeckern. Inzwischen warenauch die wichtigen Akten aus dem 1. Strafverfahren gegen die Hinterkaifecker beigezogen.Ich gehe davon aus, dass wenn im 1. Verfahren S. der Anzeigeerstatter gewesen wäre, ihmdas die Polizei auch vorgehalten hätte. Wegen seines Alibis konnte ihm keine Aussagevorgehalten werden, da die Ehefrau nicht polizeilich vernommen worden war.

Aberdie Spur war nach 9 Jahren schon zu kalt, so dass auch der Vernehmungstermin, der denZeugen psychisch belasten sollte im Hinblick auf ein evtl. Geständnis, nichts mehrgebracht hat.


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Mordfall Hinterkaifeck

15.06.2007 um 07:34
@oldschool

Herzlichen Dank für Deine Info.

@all

In den achtzigerngab es ja noch "offizielle" Ermittlungen. War dies in amtlicher Mission Konrad Müller,der die Sophie Fuchs verhörte?

@all

Ich finde den Hieberschen Titel "DenOpfern der Moral" schon zutreffend und auch richtungsweisend. Ich kann mir nicht helfen,aber mir kommt dies als ein kleiner Affront gegen Leuschner vor, der sein Buch ja den"unschuldig in Verdacht geratenen" widmet. Mir gefällt die Hiebersche Widmungbesser.

In jedem Fall, könnte das - wie sagt Ihr in Bayern - a moards Gaudiwerden. Denn der S. Clan wird anwesend sein, aber vielleicht machen sie auch kurzenProzess mit dem Hieber und kaufen alle vierzig Karten. ö)))))

@AngRa

Mirist wirklich nicht ganz klar, was Du insgesamt damit sagen willst. Dass die Ermittlungengerade am Anfang absichtlich in eine falsche Richtung "gedrängt" worden sind und späternicht mehr, die Spur aber zu "kalt" war?


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Mordfall Hinterkaifeck

15.06.2007 um 07:46
@keller
Ja, ich denke, dass besonders 1922 die Ermittlungen in eine falsche Richtunggeführt worden sind. Später 1931 bin ich mir u.a. wegen der langen Vernehmung in Münchenzum 9. Jahrestag des Mordes nicht so sicher. Es tut mir leid, wenn meine Ausführungenunverständlich und verwirrend sind, aber eigentlich habe ich alles gesagt, was ichmeinte.


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Mordfall Hinterkaifeck

15.06.2007 um 08:11
@AngRa

Meine Meinung ist, ich kann aber auch auf dem Holzweg sein, der Riedmayrhat da schon einen ganz anderen Zug dahinter gebracht, nicht nur seine Ermittlungen gegenS. sondern es wird ja auch im Leuschner beschrieben, dass er sich vorurteilsfrei undintensiv mit dem Fall auseinander gesetzt hat.

Im Verhör mit S. sind einige Pfeilegegen S. deutlich heraus zu hören, ABER er hat seine Erfolge nicht abgeerntet: SeineWidersprüche ihm nochmal deutlich vorhalten, auch seine Frau und Kinder verhören etc. schlicht einfach nachhaken. Mir kommt das so vor, er hats halt einfach gut seinlassen!

Ein wiederholendes Beispiel: Thema Abfindung, "ich kann mir nicht denken,wie ich dazu gekommen bin". Der Verhörer hätte von ihm definitv wissen müssen: Hat eroder hat er nicht? Wenn ja, EKLATANTER Widerspruch zu vorher gesagtem!

An andererStelle im Leuschner wird übrigens erwähnt, S. wurde in München verhört, um die Gerüchtegegen ihn nicht weiter zu schüren. Anders wäre es vielleicht besser gewesen: Überraschend- aber am 31. März - und in Hinterkaifeck verhören. So wie sie es im Fernsehen machen.ö)))

Mein Fazit: Riedmayr ist auf halber Strecke stehen gebleiben. Aberletztendlich hatten sie tatsächlich wenig in der Hand.


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Mordfall Hinterkaifeck

15.06.2007 um 10:02
@keller
Dann sind wir uns ja in wesentlichen Punkten einig. Die Ladung von Ehefrau undKindern hätte der Vollständigkeit halber erfolgen können, aber die hätten über ihreRechte belehrt werden müssen und hätten dann mit Sicherheit die Aussagenverweigert.

Sehr schwer aufzuklären wird aber nach neun Jahren beispielsweise dieGeschichte mit dem Brief gewesen sein. Da hätte man sofort den Postboten vernehmenmüssen, denn am 5.4.1922 oder in den Tagen darauf hätte er sich bestimmt noch an die Posterinnert, die er nach Hinterkaifeck gebracht hat. Er hat sie natürlich nicht inhaltlichlesen können. Aber er hätte sagen können, da war ein Brief von X usw. Dann hätte man beiX weiter nachfragen können. Das meine ich damit ,dass die Spur schon zu kalt war. Mansieht es ja auch an der späteren Aussage des Monteurs. Er hat in seiner Aussageangegeben, dass der Hund an einem ganz anderen Ort war, als später von den ZeugenSchlittenbauer, Sigl und Pöll beim Auffinden der Leiche angegeben. Da weiß man nichtmehr, ob sich der Monteur nicht mehr erinnern konnte oder ob tatsächlich nach ihm nochjemand auf dem Hof war.

Man hätte mit Sicherheit auch viel genauer nachprüfenmüssen, wann die Hinterkaifecker wie über ihr Geld verfügt haben. Wann Sparkonten geleertwurden, in welchem Zeitraum zuvor welche Beträge abgehoben wurden, um
was zu bezahlen.War es notwendig Geld zu leihen? War noch Geld für Josef aus der Ablösesumme etc.vorhanden? Wurde das von der Schwester geliehene Geld tatsächlich zum angegebenen Zweckverwendet? Welche handgeschriebenen Schriftstücke etc. wurden auf dem Bett gefunden? Dasfehlt. Später haben dann auch viele Anhaltspunkte zum Nachhaken einfach gefehlt.
Obman nach dieser Vorarbeit von 1922 bei intensiverer Befragung 1931 noch mehr aus S. hätteherausbekommen können, weiß ich nicht.


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Mordfall Hinterkaifeck

15.06.2007 um 10:48
@AngRa

Mit einem hast Du definitv recht, dass der Monteuer 1922 nicht verhörtwurde, dass ist ein schlechter Treppenwitz! Auch dass die finanziellen Verhältnisse nichtaufgeklärt worden sind, mit Hilfe der Banken hätte man klären können, wie dieVermögensverhältnisse waren, immerhin müssen die Pfandbriefe bei einer Bank gekauftworden sein, etc. Früher ist ja nicht zwangsläufig ALLES über die Bank gelaufen, aberimmerhin. Statt dessen glaubt man an die 100.000 Mark von S. - undfertig.

Nebenbei: Auch das Alter der Cäcilia ist ja scheinbar durchweg in denAkten falsch. Das gerade diskutierte Oktober-Problem. Das gefundene Mordwerkzeug wirdnach Tagen erst untersucht, und was ich mich frage, warum wurden daran überhaupt KEINEFingerabdrücke gefunden, das hätte man ja auch später nochmal machen können, als einebesser Technik (ich meine ab 1930) vorhanden war, warum wird vor dem Abriss der Tatortnicht nochmal dokumentiert, und und und ....

Ich habe schon ein wenigSchwierigkeit mit einer Verschwörungstheorie, ich denke, dass es eher Blödheit war. Abergut. Eines ist mir aber tatsächlich extrem aufgefallen: Die Belohnung wurde ja,inflationsbedingt, herunter gesetzt. Die Belohnung wurde aber auch wertmäßig heruntergesetzt und da gab es eine Kommunikation zwischen Behörden, wobei die obere Behörde aufder niedrigeren Belohung bestand, mit der klaren Begründung, mehr als 1000 Mark sindnicht da oder soll das heißen: Mehr ist uns das nicht wert?

Zu Deinem letztenSatz, da bin ich schon anderer Meinung, aber ich gebe wirklich zu, hinterher kann manmeistens klug reden: Sicher hätte die Frau, die Aussage verweigern können. Da kennst DuDich viel besser aus als ich, gerichtlich keine Bedeutung. ABER als Kripomensch würdenmir da alle Alarmglocken klingeln! Da würde ich mich schon fragen, wenn denn alles soharmlos sei, warum sie die Aussage verweigert. Und wenn sie das Alibi von S. bestätigt,dann würde ich sie - falls ich Staatsanwalt wäre - vereidigen lassen. Nur wenn sie sagenwürde, "ich kann mich an diese Nactht nicht erinnern ... " - das wäre unbefriedigend.

Aber - egal wie - eines muss man konstatieren: Auch Riedmayr hat noch nicht malversucht seine Frau und seine Kinder zu vernehmen und das meine ich eigentlich: Nichtkonsequent zu Ende ermittelt.

Vielleicht wirst Du jetzt sagen, das wäre vonAnfang an aussichtslos gewesen. Aber ein solches konseqeuentes Vorgehen wäreeinschüchternd gewesen. Immerhin hat es ja auch die Geschichte mit der "Anstiftung zumMeineid" des Sohnes durch den Sigl gegeben, also DORT gab es auch Konflikte und die hätteman 1931 nochmal aufleben lassen können.

Aber ich gebe zu: VielSpekulation!


Wenn das alles so zutrifft, dann wäre mein Fazit aber nicht, einauf seine Weise genialer Täter. Nein, Nein, Nein, das hat die Polizie verbockt! Er konnteauf die Blödheit der Polizei rechnen und möchte nochmals auf die Aussage der Walburga K.auf S. 211 verweisen.


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Mordfall Hinterkaifeck

15.06.2007 um 11:01
Gerade im Hinblick auf einen politischen Hintergrund und evtl. daraus resultierendesAblenken der Ermittlungen in eine andere Richtung wäre doch S. ein "dankbarer" Tätergewesen. Es war Reingruber wohl auch klar, dass es eine Beziehungstat im engeren Umfeldgewesen sein musste. Aber hier wurden wichtige Zeugenbefragungen versäumt.
Im späterenVerhör 1931 ist Riedmayr wirklich auf halber Strecke stehengeblieben. Er hätte S. vielmehr auf den Zahn fühlen müssen, nachdem er ja bereits einen Verdacht hegte. M.E. hätteS. sich dann in noch mehr Widersprüche verredet und durch jeweiliges konkretes Nachhakenwäre dann irgendwann vermutlich das konstruierte Lügengebildezusammengebrochen.

Ich persönlich finde, dass S. keineswegs besonders intelligentwar.
Auch die Tatsache, dass er Ortsführer war, ist hierbei nicht wirklichausschlaggebend. Gröbern hatte ja wohl nur ein paar Bauernhöfe und wer weiss, vielleichthatte sich ja auch niemand anderes für dieses Amt zur Verfügung gestellt.
Er hattewohl eine gewisse "Bauernschläue", mit der er sich auf den ersten Blick immer wiederherausreden konnte. Alleine schon die vielen Widersprüche ohne Not - was wäre wohlherausgekommen, wenn man intensiver verhört und immer wieder nachgebohrt hätte. Er wärebestimmt bald an seine Grenzen gelangt.


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Mordfall Hinterkaifeck

15.06.2007 um 12:09
Ich meine, dass man unmittelbar nach der Tat hätte unvoreingenommen einfach mehr in alleRichtungen ermitteln müssen. Dazu hätte auch gehört, dass die Verwandtschaft Gabrieleingehend vernommen wird, denn aufgrund des Inzests auf Hinterkaifeck hätten sich auchvon dort persönliche Motive ergeben können. Insbesondere habe ich die Gabriel-Seite inVerdacht, dass sie das Strafverfahren 1915 in Gang gebracht haben. Es hätte sich auchangeboten die Chormitglieder zu vernehmen, um herauszufinden, ob Victoria vielleicht neueBekanntschaften etc. gemacht hat.

So hatte man 1931 zwar Ansatzpunkte, aber eineMotivation für den Mord war weit und breit nicht ersichtlich. Auch das Motiv, aus demheraus S. die Morde begangen haben könnte, liegt nicht zwingend vor uns, sondern kann nurerahnt werden. Das reicht aber nicht aus. Händel zwischen S. und den Ermordeten hat es 21/2 Jahre vor der Tat gegeben. Aber ein unmittelbarer Anlass für die Tat ist nichtersichtlich. Mag sein, dass man dieses auch noch 1931 durch intensivere Befragungenhätte herausarbeiten können.

Ich gehe ja auch noch immer davon aus, dass sich einMensch verändert, wenn er 6 Menschen umgebracht hat, so dass er dieses vor seinerUmgebung eigentlich gar nicht verbergen kann. Man kann deshalb davon ausgehen, dasssowieso einige etwas gewusst haben und bewusst nichts verraten haben. Viele mögen esverdrängt haben oder die Tat gerechtfertigt haben.

Ein Einzelfall ist das aberauch nicht, dass unter Umständen konsequent geschwiegen wird. Man denke nur an denHeimatort von Mengele. Er soll dort in Günzburg sogar Besuche gemacht haben nach demKrieg, ohne dass ihn auch nur einer verraten hat, obwohl es auch viele mitbekommen habenmüssen. Auch heute noch herrscht dort eisernes Schweigen.


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Mordfall Hinterkaifeck

15.06.2007 um 13:14
@AngRa

Hey, darüber (Mengele) lese ich gerade ein Buch: Medizin ohneMenschlichkeit. Buch kann ich nicht empfehlen, man regt sich einfach nur auf!


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Mordfall Hinterkaifeck

15.06.2007 um 13:30
@keller

Das Thema Mengele ist bei uns zu Hause ein Reizthema, weil gegen Mengeleist zuletzt doch auch von der Staatsanwaltschaft Frankfurt aus ermittelt worden. DerStaatsanwalt war hier gut bekannt und ist inzwischen in Ruhestand, hatte politischeStraftaten zu verfolgen, u.a. auch alles was damals mit dem Protest gegen die StartbahnWest des Frankfurter Flughafens zusammenhing. Er hat Mengele immer als Prof.Dr.Mengelebezeichnet. Startbahngegener hat er aber gnadenlos verfolgt. Darüber haben sich mein Mannund auch noch ein anderer Kollege immer so aufgeregt, dass sie gebremst werden mussten.


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Mordfall Hinterkaifeck

15.06.2007 um 14:29
@AngRa

Das was damals auch von Ärzten im KZ verübt worden ist, ist eigentlichunbeschreiblich. Und das ganze blieb ungesühnt. Schrecklich!

Vor ca. einem Jahrhabe ich einen Bericht über einen KZ-Arzt - ich meine der Name war Haas oder so ähnlich -gelesen, der wohl bis in die 80er Jahre seine Geldgeschäfte hier in Deutschlandunbehelligt persönlich geregelt hat. Ich meine, das war bei Baden Baden, kann mich aberirren. Als das irgendwie aufkam und er verfolgt wurde, kam nichts bei heraus, weil derdeutsche Rechtsstaat ihn letztendliich geschützt hat. Auf jeden Fall konnte er wohl seinHaus verkaufen etc. Unglaublich. Ich meine übrigens tatkräftig von einem Anwalt ausFrankfurt geschützt.


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Mordfall Hinterkaifeck

15.06.2007 um 15:00
@keller,
der momentan noch meistgesuchteste NS-verbrecher ist der SS-Arzt Aribert Heim ! er war noch grausamer als K. Mengele, und womoeglich mit 92/93 ist er noch amleben ! 2003 wurde sogar ein bankkonto AUF IHN in Berlin mit 1 Mio Euro entdeckt.inzwischen eingefroren !
mehr unter:
http://www.focus.de/panorama/playboy-reportage/nazijagd/aribert-heim_aid_24824.html?drucken=1
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ciao: Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

15.06.2007 um 15:06
@keller: mit Baden-Baden liegst Du bei A. Heim richtig:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/;art270,2107400 (Archiv-Version vom 21.03.2008)
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das wars mit unserer abschweifung in die dunkelste zeit deuscher geschichte !
*** Bernie ***


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