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Mordfall Hinterkaifeck

51.749 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

16.06.2007 um 11:39
@AngRa

Operative Fallanalyse und Hinterkaifeck

Ich habe mich hobbymäßig mit
solchen Themen beschäftigt und auch einige Bücher darüber gelesen. Das ist ein sehr
interesantes Thema, das ich jedem nur empfehlen kann.

Das Problem an dem Mordfall
Hinterkaifeck ist, dass die Faktenlage extrem dünn ist. Im Grunde genommen ist wenig
gesichert und vieles kann in Zweifel gezogen werden. Und was noch hin zu kommt, die
Fakten, die wir nicht kennen, dürften immens sein.

Heutzutage wird bei einer
Tatortbeschreibung ein z.T. immenser Aufwand betrieben. Wenn da jemand Fremdes den Tatort
nach der Tat betritt, ist dies eigentlich schon ein Problem. Aus SOLCHEN
Tatortbeschreibungen kann man dann später, nach Jahren, eventuell DEFINITIVE
Schlussfolgerungen ziehen.

Zur operativen Fallanalyse gehört auch das minutiöse
Rekonstruieren der Tat - bei Hinterkaifeck unmöglich. Selbst bei geständigen Tätern wird
eine Tat heutzutage mit Video versucht nachzustellen, um die Aufklärung abzusichern.
Hingegen das gesammelte Wissen über den Tatabend bei Hinterkaifeck ist so lückenhaft,
dass nur ein breiter Raum für Spekulationen übrig bleibt.

Ich vermute, wir haben
dasselbe Papier gelesen, Müller und Wiest haben sich nur mal mittags getroffen und
geplaudert, obwohl Wiest ja sogar noch ein offizielles Papier verfasst hat. Seine
Aussage, mit heutigen Methoden wäre der Fall damals gelöst worden, erscheint mir wenig
hilfreich und seine andere Aussage mit dem emotionalen Konflikt und dem persönlichen
Bezug ist lapidar -weil sich das so schnell ergibt, dass man sich erneut über die
damalige Polizei nur wundern kann.

Leider habe ich den ganzen Text von Wiest nicht
gefunden, aber hier im Forum habe ich viel zutreffenders über das Motiv und den Charakter
der Tat gelesen als seine Schlussfolgerungen. In einem Satz behaupte ich, das Motiv ist
Rache, nach dem Motto: ...büssen müsst Ihr
es.

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Mordfall Hinterkaifeck

16.06.2007 um 11:43
@arschimdes

PN's

Ich bin mir nicht sicher, ich habe jetzt meine Einstellungauf Nachrichten speichern gestellt. Muss man sonst noch was machen?


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Mordfall Hinterkaifeck

16.06.2007 um 11:49
@all

Kann sich das jemand erklären?

Mima, die hier leider nicht mehrschreibt, hat ja immer gute Infos geliefert, hat in einem Beitrag folgendesgeschrieben:

"Laut Sterbebuch ist die erste Frau Schl. im Oktober verstorben, derLorenz selber sagt es war Juli! ..."

Hat sie das nur verdreht? Oder steht imSterbebuch tatsächlich Oktober? Denn im Leuschner steht ja wirklich einmal Juli undeinmal Oktober und ich weiß, dass es einen Grabstein mit Juli gibt.


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Mordfall Hinterkaifeck

16.06.2007 um 11:54
@all

Inspiriert vom Hieber-Film und von den persönlichen Eindrücken aus Waidhofenund Umgebung, spiele ich momentan mit dem Gedanken, dass grosse Teile des Dorfes langeZeit den Täter direkt oder indirekt gedeckt haben.
Im Film klingt an, die Bauern ausGröbern hätten Angst um ihre Höfe gehabt, wenn sie durch eine Aussage bei der Polizeiplötzlich zum Verräter an einem andern Bewohner des Ortes gewordenwären.
Beispielsweise Jakob Sigl schien nach seinen Aussagen regelrecht aus dem Dorfgetrieben worden zu sein und Andreas Schwaiger wurde schlicht zu einem unmündigen Spinnerherabgewürdigt.
Geradezu skandalös erscheint es mir, dass Jakob Sigl wirklich nureinmal offiziell in der Sache vernommen wurde und dann nicht wieder. Trotz jahrelangerZwistigkeiten mit dem Ortsführer, die auch vor dem Amtsgericht und letztlich mit demWegzug von Sigl endeten, blieb die Staatsanwaltschaft untätig. Aus diesem Blickwinkelbetrachtet, ist es wieder verständlich, wenn keiner der Dorfbewohner sich jemalsoffiziell zu Wort gemeldet hat.


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Mordfall Hinterkaifeck

16.06.2007 um 12:04
@all

Weiß jemand darüber etwas?

"Ca. zwei Wochen vor dem Mord war dieVictoria in München und hat Klage gegen den Schl. erhoben, wegen fehlenderAlimentezahlung. "

Das wäre doch eine super gute Erklärung für die oft gestellteFrage, warum es nach 2 Jahren zu der Tat kam. Was der Täter gesucht hat? Der Brief, dererwartet wurde! Und wurde dazu passen, dass die Grubers sich Geld von anderen geliehenhaben.


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Mordfall Hinterkaifeck

16.06.2007 um 12:14
@keller

Hast Du bei Leuschner die Aussage von S. gefunden, in der er aussagt,seine Frau wäre im Juli gestorben? Ich habe eigentlich nur seine Aussage beim Verhör ausdem Jahre 1931 im Gedächtnis. Hier sagte er aus, seine Frau wäre im Oktober 1918gestroben.
Was ich aus Mimas Beitrag herauslesen kann, ist, dass Konrad Müllerscheinbar auf dem Waidhofener Standesamt die Bücher mit den Sterbeeintragungen gewälzthaben muss. Falls die Anzeige des Todes auf der Gemeinde damals versäumt worden ist,könnte es schon zu einem falschen Eintrag (bzw. Nachtrag im Oktober) gekommensein.
Priorität hat für mich der Eintrag im Kirchenbuch. Diese Einträge richten sichnämlich nach dem Zeitpunkt der Beerdigung des Toten und werden unmittelbar nach derBestattung gemacht.


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Mordfall Hinterkaifeck

16.06.2007 um 12:16
@ keller
Mima hat damals mitgeteilt, dass dieser Hinweis von einem Gastwirt stammt,dem gegenüber Victoria die Reise und den Grund der Reise nach München erwähnt hat.
InMünchen ist doch aber gar kein zuständiges Gericht. Ich habe damals schon erwogen, obsich Victoria vielleicht Rat bei einem Rechtsanwalt holen wollte, weil dieUnterhaltssache durch Zahlung der einmaligen Summe eigentlich abgehakt war. Wegen derInfaltion war aber eine neue Situation eingetreten, so dass sie vielleicht Rat brauchte,inwiefern sie noch etwas verlangen kann. Denkbar wäre, dass die Hinterkaifecker dann aufAnwaltspost gewartet haben.
Man weiß ja auch nicht, für welchen Zeitraum (bis zuwelchem Lebensjahr die 1800 RM reichen sollten) Früher haben gutsituierte Leute denUnterhalt auch manchmal bis zum 18. Lebensjahr gezahlt, um die Sache endgültig zuerledigen. Aber das kann wohl im Fall vom Josef in Anbetracht der niedrigen Summe nichtder Fall gewesen sein.


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Mordfall Hinterkaifeck

16.06.2007 um 12:20
Auf einem Grabstein steht doch aber nicht ein falsches Sterbedatum. Ein Stein wird dochnach den Angaben der Angehörigen angefertigt, die eigentlich wissen müssten, wann einFamilienmitglied verstorben ist.


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Mordfall Hinterkaifeck

16.06.2007 um 12:25
@keller

Soweit ich weiss, war München nicht zuständig für eine mögliche Klagewegen ausstehender Zahlung von Alimenten. Es ist wohl auch keine Klage erhoben worden.Viktoria hätte sich dort nur eine Rechtsauskunft bei einem Anwalt holen können. ichverstehe nicht, warum sie deshalb den weiten Weg nach München antreten hätte sollen.Städte wie Ingolstadt, Neuburg oder auch Augsburg hätten viel günstiger für siegelegen.
AngRa weiss hierüber sicher besser bescheid, aber ich vermute, die Klagehätte auch wenig Aussicht auf Erfolg gehabt.


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Mordfall Hinterkaifeck

16.06.2007 um 12:51
Der Punkt mit dem Todesdatum der Ehefrau scheint wichtig zu sein. Es sieht mir so aus,als ob S. alles so darstellen wollte, als käme er als Vater überhaupt nicht in Frage. Dietypische Einlassung eines Mannes eben, der keinen Unterhalt zahlen will. Nun hat Kelleraber den Zeugungstermin errechnet.(6.12.1918) Danach kann es doch gar nicht sein, dassS. erst geschlechtlich mit ihr verkehrt hat, als Victoria schon schwanger war. DieTermine Tod der Frau im Oktober und Tod der Frau im Juli passen doch beide nicht. Juliwäre noch schlimmer. Dann hätte er ja vor Eintritt der Schwangerschaft ein sexuellesVerhältnis mit Victoria gehabt und käme sehr wohl als Vater in Betracht. Dann kann man esauch so sehen, dass er damit erpresst haben könnte, dass wenn Unterhalt verlangt werdensollte, er eine Anzeige wegen Blutschande macht. Ansonsten aber typische Einwendungen.Ich bin nicht der Vater, es war ein anderer. Ich kann gar nicht der Vater sein. Ich warerst dran nach Eintritt der Schwangerschaft. Die Frau hat mich reingelegt.


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Mordfall Hinterkaifeck

16.06.2007 um 13:14
@AngRa

Ich verstehe nicht, warum S. beim Todeszeitpunkt seiner Frau falscheAngaben gemacht hat. Im Normalfall (!) hätte er doch zwingend davon ausgehen müssen, dassseine Lüge auch sofort aufgedeckt wird. Das hätte seine Lage nur erheblichverschlechtert. Sollte ihm das nicht klar gewesen sein?


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Mordfall Hinterkaifeck

16.06.2007 um 14:38
S. räumt schon ein, ein Verhältnis einige Zeit vor Eintritt der Schwangerschaft gehabt zuhaben. Er war sich nur nicht sicher wegen der Vaterschaft, da ja gleichzeitig auch deralte Gruber mit seiner Tochter intim war.
Im ersten Verhör 1922 sagte er aus, dass erder Vater sei. Im Verhör 1931 sagte er dann, er weiß es nicht, kann es nichtsagen.
Der Anzeige wegen Blutschande fand dann nur aus gekränkter Eitelkeit statt, alser Victoria nicht heiraten durfte.....wenn ihm die Hinterkaifecker nun vor dem Mord mitUnterhalt gedroht haben, so hat er sie evtl. im Gegenzug mit einer erneuten Anzeigeerpresst


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Mordfall Hinterkaifeck

16.06.2007 um 14:55
@AngRa @oldschool

Zeugungszeitpunkt
Möchte ich kurz erläutern: obwohl ich michgescheut habe, wollte ich mal das genaue Datum wissen und habe die Dauer einerdurchschnittlichen Schwangerschaft zurück gerechnet.

Klage in Münchenerheben
Ich könnte mir schon vorstellen, dass Viktoria in München zu einem Anwaltgegangen ist, weil der "neutraler" ist und man sich dem sicherer anvertrauen kann, ohnedass dies in Gröbern gleich die Runde macht.

Ich sehe das richtig, dass Ihr auchfindet, dass dies einiges erklären würde, dass eine solche Klage den Anstoß für die Tatsein könnte. Aber warum hat sich der Anwalt nicht nachher gemeldet?

Ich möchte denGedanken von AngRa aufgreifen: S. kam doch als Vater in Frage, aber er hat der Sachenictht getraut. Riedmayr sagt ja im Interview: "Die Viktoria Gabriel hat seinerzeitverschiedenen Leuten gegenüber geklagt, daß Schlittenbauer fortgesetzt Geld erpresst".Vielleicht ist damit gemeint, dass er sich erpresst die Alimente zu sparen und zwar mitder Drohung, ansonsten geht Ihr wegen Blutschande wieder in den Knast. Man muss sich überfolgendes klar sein: Einen DNA-Vaterschaftstest gab es damals nicht, dadurch dass dieGrubers vorbestraft waren, hatten sie von vornerein schlechte Karten.

Ich bin zu99 Prozent sicher, dass im Leuschner auch der Juli an einer Stelle steht. Ich gehesuchen.


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Mordfall Hinterkaifeck

16.06.2007 um 15:20
@oldschool

S. 124. (Vormundschaftsakten)


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Mordfall Hinterkaifeck

16.06.2007 um 18:07
@all

Am Montag werden sowohl in der tz als auch in der "Augsburger Allgemeinen"Artikel über Hinterkaifeck erscheinen, wie mir Frau Leuschner per Mail mitgeteilt hat.


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Mordfall Hinterkaifeck

16.06.2007 um 18:36
Es würde schon Sinn machen, wenn Victoria in München zu einem Anwalt gegangen ist, weildas anonymer ist und der Anwalt nicht voreingenommen ist. Man weiß ja nicht, ob dieAnwälte in der näheren Umgebung nicht lieber für die Gegenseite gearbeitet haben und essich nicht mit gewissen Leuten verderben wollten.

Zum Punkt: Warum hat sich derAnwalt nicht später gemeldet?

Anwälte sind zum Schweigen verpflichtet. Es ist füreinen Anwalt keine gute Reklame, wenn er über seine Mandanten und ihre Probleme in derÖffentlichkeit spricht. Manche sehen ihre Verschwiegenheitspflicht auch über den Todhinausgehend, obwohl bei Mord und wenn die Mandantschaft tot ist dieVerschwiegenheitspflicht Grenzen hat. Auch ein Münchner Anwalt müsste mitbekommen haben, was in Hinterkaifeck vorgefallen hat. Vielleicht hat er aber die Unterhaltsgeschichtenicht in Zusammenhang mit einem Mordmotiv gebracht, weil ja überall von Raubmord die Redewar.


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Mordfall Hinterkaifeck

16.06.2007 um 18:38
@arschimedes

Ist dir denn bekannt, ob in diesen Artikeln etwas Neues berichtetwird oder ob es eine Zusammenfassung des bislang schon bekannten Sachverhalts ist?


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Mordfall Hinterkaifeck

16.06.2007 um 18:39
@AngRa

Das halte ich sogar für sehr wahrscheinlich, denn was soll eineUnterhaltsgeschichte mit einem Raubmord zu tun haben.


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Mordfall Hinterkaifeck

16.06.2007 um 18:44
@AngRa

soviel ich weiss geht es um die Vorstellung eines Projektes derFachoberschule der Polizei in Fürstenfeldbruck. Dort wurde durch eine Projektgruppedieser Fall nochmal untersucht. Mehr weiss ich allerdings auch nicht, ausser, dass unsereTheatergruppe unser Marterl für diese Vorstellung zur Verfügung gestellt hat.


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16.06.2007 um 18:49
@saro

Irgendwo habe ich gelesen, dass S. später nachgerechnet hat und ihm dannklar geworden ist, dass er nicht der Vater sein kann.
Ganz deutlich erwähnt wirddieses auf der Seite www.hinterkaifeck.de ( von Alois Schlittenbauer) im Rahmen derastrologischen Betrachtung.


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