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Mordfall Hinterkaifeck

51.738 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

15.11.2012 um 23:23
Ja, es kann auf die Nacht ganz gut tun, wenn man an einem Drehbuch fürs Hännesche Theater oder die komische Oper arbeitet. Aber morgen fassen wir uns dann dann wieder und überlegen zumindest, wie es bei einem solchen Cross-Over-Massaker zu einem solch gleichförmigen Verletzungsbild bei dreien im Stadel gekommen sein kann. Wieviele zum Mord bereite Personen mögen denn überdies damals in Bayern in der Gegend von Hinterkaifeck unterwegs gewesen sein.

@AngRa hat mal irgendwo - ich glaube im Hinterkaifeck-mord Plusboard für alle, denn eine Mitgliedschaft habe ich nicht, also muß es dort im offenen gewesen sein- einen hochinteressanten Hinweis auf den französischen Kriminalroman "Das ermordete Haus" gegeben. Vielleicht wurde diese Plotversion hier noch nicht andiskutiert, obwohl ja viele Konstellationen nicht mehr unerörtert geblieben sind. Weiteres läßt sich bei amazon ergoogeln. Ich will den Plot nicht verraten, das kann jeder selbst tun und sich ggf. den Spaß verderben. Der Roman ist jedenfalls bei Amazon sehr gut besprochen und spielt in der Provence. Ich werde das Buch mir jedenfalls hinlegen und lesen.
Sicher auch ein schönes Geschenk für jeden Hobbyhinterkaifeckianerermittler oder dessen/deren Gatten/Gattin oder volljährige/volljährigen Sohn/Tochter auf den Gabentisch zum baldigen Fest.

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15.11.2012 um 23:36
@pensionär

Jetzt konnt ich doch noch nicht schlafen.

Auf dieses Buch bin ich vor einiger Zeit auch schon mal aufmerksam gemacht worden, weil das dieser Familiendramathese Hinterkaifeck ähneln soll. Ich habs mir damals sogar bestellt. Nach drei Seiten hab ich aber aufgehört zu lesen, fand es zu langweilig. Liegt hier immer noch rum. Vielleicht mach ich mich demnächst nochmal dran, und fang vielleicht hinten an oder so.

Jetzt aber gute Nacht.

Spekulatius :-)


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15.11.2012 um 23:37
@margaretha Wichtig ist, dass Du mich richtig verstanden hast. Heute überschlagen sich die Beiträge ja geradezu und wenn man einen schreibt, ist er schon nicht mehr aktuell.

@Heike75
Da müßte man mal einen Mediziner fragen, ob nicht bei einem Schlag auf die rechte Kopfseite der Körper sich reflexartig in die Gegenrichtung wegduckt (viel Platz war da nicht und Schürfwunden hatten sie ja nicht) und dann vertikal in sich zusammensackt. Keine schönen Nachtgedanken.


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Mordfall Hinterkaifeck

16.11.2012 um 00:28
@pensionär
Zitat von pensionärpensionär schrieb: ob nicht bei einem Schlag auf die rechte Kopfseite der Körper sich reflexartig in die Gegenrichtung wegduckt
Ich dachte dabei nicht an Reflex.
Stell Dir vor, Du läufst irgendwo und vollkommen unerwartet "rämpelt" Dich einer von rechts an.
Die "Kraft" des Aufpralls drückt Dich doch automatisch nach links...
Und genau so muss es ja dann hier auch gewesen sein. Wenn der Täter rechts vom Opfer neben der Tür stand, dem Opfer einen Schlag auf die rechte Kopfhälfte gab, muss die Wucht des Aufpralls das Opfer automatisch nach links "geworfen" haben, also Richtung Stalltür/Wand... aber niemals nach rechts vor die Füsse des Täters.


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16.11.2012 um 00:39
/dateien/31345,1353022767,Standort1@pensionär
Ich glaube das jeder der einen solchen Schlag ab bekommt erstmal "Sternchen" sieht und zu Boden geht- eventl. auch taumelnd/torkelnd. Das V. Gabriel die ja etwa neun Schläge hatte alle im Stand bekam ist m. M. n. ausgeschlossen.
Angenommen das Opfer fiel erst beim zweiten Schlag, so bleiben bei V. G. immerhin noch 7 Schläge die sie auf dem Boden liegend trafen.

Mit dem 1. Schlag der m. E. von links kam und das Opfer rechts traf wollte der Täter dieses wehrlos und kampfunfähig machen.

Als möglichen weiteren Angriffs-Standort würde ich zum Futtergang Ende tendieren (rotes X im Anhang)
Angriff - 1. Schlag beim roten X, dann wird das Opfer in den Stadel geschubst und weiter geschlagen


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16.11.2012 um 08:48
Nun denn.

Viktoria:

Die Leiche der jungen Frau, die nicht weniger als 9 sternförmige Wunden am Kopfe aufwies, zeigte auch noch Würgespuren am Hals.

Die rechte Gesichtsseite war mit einem stumpfen Gegenstand eingeschlagen. An der oberen Schädeldecke war eine kleine runde Verletzung von einem spitzen Werkzeug kommend. Die Schädeldecke war zertrümmert.


Oma Gruber:

hatte sieben Schläge auf dem Kopfe, ferner Würgespuren, ferner einen Schlag in den Kopf in Dreiangelform. Die Schädeldecke war zersprungen.

Renner 20. Oktober 1923:
Durch diese Schraube wurden bei den Schlägen mit der Haue offenbar die bisher so rätselhaften Verletzungen, bleistiftgroße, runde Löcher an den Schädeln der Ermordeten, beigebracht.

Das sind die zeitnahen Beschreibungen die man Sinnvoll im Tatablauf unterbringen muß.

Sternförmige Wunden ist für mich 4 strahlige Riss Quetsch Wunde durch flache Schlagfläche.

Mehrere der Opfer hatten jeweils mindestens ein Schraubenloch.

Zertrümmert = mindestens zwei harte Treffer. Einmal die Kugel gesprungen reicht vergleichsweise wenig Energie um den intakten Teil auch noch brechen zu lassen.Erst Berstungs-, dann Biegebruch. Nennt sich Pupp'sche Regel und ergibt die schönsten Trümmer.

Gesprungen = Ein harter Treffer.

Ganz fett: 9 bzw. 7

Jetzt mag sich jeder selber kundig machen. Ich mag nicht mehr. Keine der beiden Frauen war sofort nach dem ersten Schlag bewusstlos. Die beiden Frauen wurden niedergekämpft und endgültig tot geschlagen. Ein Tatwerkzeug ist bekannt. Für keine der Verletzung muß ich noch ein zweites Werkzeug bemühen. Es sind aber viele geeignete Tatwerkzeuge denkbar und waren eventuell im Stadel verfügbar.

Ich habe viele Jahre als Handwerker gearbeitet und weiß was für eine Wirkung ich mit welchem Kraftaufwand erzielen kann und wie ich dazu das Werkzeug halten muß. Punkt.

Der Mann hatte sehr kräftige Hände. Andererseits ist es ihm nicht gelungen den Tod durch Würgen herbeizuführen, also keine Zeit. Mit der Haue ging das ja auch einfacher. Nur haben die sich halt gewehrt. Das Würgen hat außerdem den Effekt, daß der so behandelte das Schreien einstellt. Es ist durchaus möglich das die beiden Frauen im gleichen Zeitraum durch zwei Täter ähnlich misshandelt wurden. Die Problemstellung war aus Tätersicht die Gleiche, deshalb auch ähnliche Problemlösungen. Würgen, niederkämpfen, Totschlagen.


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Mordfall Hinterkaifeck

16.11.2012 um 09:01
@margaretha
Genau zu dem von Dir markierten Tatort neige ich auch. Der Täter hat sich am Ende des Stalles versteckt, die brennende Laterne in der Scheune neben der Tür aufgehängt und selbst im Dunkeln gelauert. Das erste Opfer geht zu einem Kontrollgang in den Stall, sieht ganz entsetzt die Laterne hängen, denkt sich: "Welcher Depp hat denn das Licht hängen lassen?" und geht schnurstracks zu der Tür zwischen Stall und Scheune. Und dann der Schlag....


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16.11.2012 um 09:06
@Theresia

Das Geschehen muß komplexer gewesen sein. Denn auch ein nur halbwegs wuchtiger Schlag und die Opfer wären zu Boden gesunken. Ein weiterer und sie wären tot gewesen.
Lust am Draufhauen unterstellt glaube ich inzwischen niemand mehr ernsthaft.


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Mordfall Hinterkaifeck

16.11.2012 um 09:06
Es war bei dem Mädchen nicht einfach eine Halsverletzung, der Unterkiefer war zerschmettert, daher hat sie sich auch vor Schmerzen ein Büschel Haare ausgerissen. Die Hauptwucht des Schlages traf also den Unterkiefer, glitt am Knochen ab und riss (etwas) auch den Hals auf. Die Wunde hat zwar lange, aber nicht äußerst stark geblutet, also keine Arterienverletzung, sonst hätte das Kind nicht noch ca. 3 Stunden leben können. Cilli hatte laut Aumüller KEINE Schädelbrüche (was jedenfalls damals stets zum Tode führte), es gab später eine (telefonische) Verwechslung mit der Großmutter gleichen Vornamens, die Schädelverletzungen aufwies. Darum auch die Aussage von Aumüller, dass Cilli, rechtzeitig entdeckt, noch hätte gerettet werden können. KInder mit mehrmals gespaltenem Schädel hätten zum einen nicht drei Stunden überlebt, zum Anderen hätten sie bestimmt nicht mehr "gerettet" werden können. Der Umstand, dass die Täter das verletzte Kind einfach liegen ließen, vor Schmerzen muss sie zumindest laut gestöhnt haben, und das nicht nur einmal (Aufstöhnen), führt uns zwangsläufig zu der Vermutung, dass die Täter sich rasch aus dem Staube gemacht hatten (mit dem Inhalt von zwei Kästchen - Goldmünzen, das dritte im Küchenschrank war übersehen worden, in der Eile). Meine Annahme ist ja, dass sie durch einen (sich dem Hause nähernden?) Besucher, evtl. Schlittenbauer, gestört wurden und überstürzt das Weite suchten (man denke an die angebliche "Heuwache" Schlittenbauers, die möglicherweise in HK stattfand ...)

Ich würde, unabhängig von allem, vorschlagen, dass nicht mehr von einem Einzeltäter gesprochen wird, es waren sicher viele Täter, die quasi das ganze Haus besetzt hatten, wobei ich annehme, dass die Heukuhlen von zwei der Täter stammten, die sich am Heuseil in die Futterkammer hinunterzulassen hatten (laut Plan), um dort die in die Futterkammer getriebenen Hausbewohner mit Tötungsinstrumenten zu erwarten. Die Schwester der neuen Magd, das Huas verlassend und sich noch einmal umblickend, sah auf dem Dache zwei männliche Gestalten, die sich rasch hinter dem Schornstein versteckten. Durch zwei verschobene Dachziegel können sich gut zwei Täter zwängen, um dem den Dachboden absuchenden Gruber zu entschlüpfen. Man muss diesen Umstand der Zeugin als glaubhaft und logisch anerkennen, auch wenn sie später ihre Aussage widerrief, vielleicht auch, ie andere, mit "Erschlagen" bedroht?

Zwei bis drei weitere Täter haben die Hausbewohner (nach Ermordung von Magd und Kleinkind) gewaltsam in die Futterkammer zur Hinrichtung getrieben. Originalton des alten Thaler aus Vorderkaifeck: "Die (auf HK) müssen wir schließlich doch einmal wegräumen". Da ging es um die auf HK vermuteten Goldmünzen und Wertsachen mit der "Entschuldigung" zur eigenen Gewissensberuhigung, dass die sowieso "lebensunwert" seien als Blutschänder, Wucherer, in der ganzen Gegend Verhassten usw., sozusagen die "Wegräumung" nur ein Gottesurteil sei, und sie, die künftigen Mörder, nur Ausführende von Gottes Urteil. Die Goldmünzen (zur Weiterführung des aus Geldmangel unterbrochenen Hausbaus des Sohnes des Thalers) nahm man dann gerne mit. In den Zusammenhang rücke ich auch die Aufschrift auf dem Sterbebildchen ...

Später nach der Tat: Die Ermordung auch des Besuchers bzw. Zeugen Schlittenbauer musste vermieden werden, da die Mörder dann mit Recht Entdeckung zu befürchten hatten, also schnurstracks lieber das Weite gesucht. Schlittenbauer fand dann das Schreckliche vor, so überraschte ihn auch nichts mehr bei der offiziell ersten Auffindung.


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Mordfall Hinterkaifeck

16.11.2012 um 10:18
@wydmond
Zitat von wydmondwydmond schrieb:Es war bei dem Mädchen nicht einfach eine Halsverletzung, der Unterkiefer war zerschmettert, daher hat sie sich auch vor Schmerzen ein Büschel Haare ausgerissen. Die Hauptwucht des Schlages traf also den Unterkiefer, glitt am Knochen ab und riss (etwas) auch den Hals auf. Die Wunde hat zwar lange, aber nicht äußerst stark geblutet, also keine Arterienverletzung, sonst hätte das Kind nicht noch ca. 3 Stunden leben können.
Die Cilli – ist am schwersten zu greifen. Sogar auf dem Foto ist noch irgendwas drüber geschüttet und man kann nicht mehr viel erkennen, weil verlaufen.

Die Täter hätten sie nicht am Leben gelassen. Sie haben sie für tot gehalten und sie muß wenigstens während der Anwesenheit der Täter bewusstlos gewesen sein. Sie war tödlich verletzt, sie ist auch nirgendwo mehr hingekrochen, sie ist da gestorben wo sie der tödliche Schlag erwischt hat. Was für Haare es waren und ob überhaupt. Ich tippe da eher auf Legendenbildung. Meiner Meinung nach, ist sie relativ bald erstickt. Es gibt dazu aber sicher fundiertere Meinungen. Wenn ich da überhaupt was vermute, dann doch noch vorhandene Restskrupel bei den Tätern, wie auch beim Joseph (durchs Kinderwagendach).
Zitat von wydmondwydmond schrieb:Ich würde, unabhängig von allem, vorschlagen, dass nicht mehr von einem Einzeltäter gesprochen wird, es waren sicher viele Täter, die quasi das ganze Haus besetzt hatten, wobei ich annehme, dass die Heukuhlen von zwei der Täter stammten, die sich am Heuseil
Da einen Konsens herzustellen ist nahezu unmöglich. Selbst einer der Kriminalbeamten war der Überzeugung ein angeblich durchgedrehter Bäcker wäre da mal so vorbeigekommen und hätte bei der Gelegenheit... usw. Du hast sicher recht, es waren mehrere. Wie viele? Je mehr es gewesen sind, um so schwerer fällt die anschließende Geheimhaltung. Bei mehr wie zwei, drei kann ich mir nicht vorstellen, daß die Tat so im Dunkeln geblieben wäre.

Beim Heuseil fehlt mir der kausale Zusammenhang mit der Tat. Auf einem Hof gibt es zu jeder Zeit eine ganze Menge Seile und Stricke für die unterschiedlichsten Aufgaben. Gleichzeitig sind eine ganze Menge Menschen am Tatort rumgestolpert die gar nicht gewußt haben, wie man sich da bewegen soll und für was das überhaupt alles gut ist. Die Heukuhlen sehe ich ähnlich.
Zitat von wydmondwydmond schrieb:Die Schwester der neuen Magd, das Huas verlassend und sich noch einmal umblickend, sah auf dem Dache zwei männliche Gestalten, die sich rasch hinter dem Schornstein versteckten. Durch zwei verschobene Dachziegel können sich gut zwei Täter zwängen, um dem den Dachboden absuchenden Gruber zu entschlüpfen. Man muss diesen Umstand der Zeugin als glaubhaft und logisch anerkennen, auch wenn sie später ihre Aussage widerrief
Durch eine einzelne hoch geschobene Dachplatte könnte sich bestenfalls ein Kind zwängen. Das Dach war steil, ohne Kletterhilfen turnt da keiner rum. Wenn ich meine tote Schwester unter diesen Umständen identifizieren muß, bilde ich mir eventuell auch schwarze Männer ein. Die hatte schlicht einen Schock.
Zitat von wydmondwydmond schrieb:(laut Plan)
und
Zitat von wydmondwydmond schrieb:Die (auf HK) müssen wir schließlich doch einmal wegräumen". Da ging es um die auf HK vermuteten Goldmünzen und Wertsachen mit der "Entschuldigung" zur eigenen Gewissensberuhigung
Im großen und ganzen möchte ich dir zustimmen. Nur der Ablauf war viel banaler. Der "Plan" mag in den Köpfen einiger der Beteiligten nach und nach zu einem Entschluß geworden sein. Gewälzt und gedreht immer wieder verworfen und doch wieder hervorgeholt, womöglich bei Bier und Schnappes. Angesichts der diletantischen Ausführung und des Datums darf man Alkoholeinfluß bei den Tätern annehmen.

Ich befinde mich aber eigentlich immer noch bei der Spurensicherung und bis dahin vermute ich als Haupdarsteller im Stadel einen überdurchschnittlich kräftigen, linkshändigen Metzger/Schlachter.


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zilch ehemaliges Mitglied

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16.11.2012 um 11:22
Ich bin ganz geflasht, was hier neuerdings möglich ist ohne diese Trollerei.

Zunächst ist mir bei den vielen Beiträgen aufgefallen dass dies hier:
Zitat von VercingetorixVercingetorix schrieb:Es ist durchaus möglich das die beiden Frauen im gleichen Zeitraum durch zwei Täter ähnlich misshandelt wurden. Die Problemstellung war aus Tätersicht die Gleiche, deshalb auch ähnliche Problemlösungen.
im Widerspruch steht zu dem hier:
Zitat von VercingetorixVercingetorix schrieb:Für keine der Verletzung muß ich noch ein zweites Werkzeug bemühen
In der Tat haben wir bei den beiden Frauen im Stadel ein ähnliches Verletzungsbild. Zwar sind die Würgemale nicht gänzlich gesichert (Wobei KOI Reingruber in einem seiner späteren Berichte von den Würgemalen bei der jüngeren Frau spricht), jedoch dürfen wir das von @Vercingetorix unterstellte Zeitproblem als sehr wahrscheinlich einstufen. Die Vielzahl der Schläge deutet ja auch eine gewisse Hektik an. Wir hätten hier also die ersten beiden Opfer, wobei man sich dem (ersten?) Opfer - in diesem Fall also die jüngere Frau, Victoria - noch auf direkt annäherte.

Ein sehr naheliegender Gedanke wäre, dass unmittelbar nach Victoria die C. Gruber folgte, und sich dadurch der Zeitdruck ergab. Dennoch wäre, wie schon festgestellt, für diesen Abschnitt nur ein Täter erforderlich, ja weist die Spurenlage fast eindeutig darauf hin.

*****

Das hier:
Zitat von wydmondwydmond schrieb:Die Schwester der neuen Magd, das Huas verlassend und sich noch einmal umblickend, sah auf dem Dache zwei männliche Gestalten, die sich rasch hinter dem Schornstein versteckten. Durch zwei verschobene Dachziegel können sich gut zwei Täter zwängen, um dem den Dachboden absuchenden Gruber zu entschlüpfen. Man muss diesen Umstand der Zeugin als glaubhaft und logisch anerkennen, auch wenn sie später ihre Aussage widerrief..
bewegt sich in einem sehr spekulativen Bereich, den wir ja mal aktuell außen vor lassen wollen.
Sie selbst sagt das nicht aus. Durch zwei hochgezogene Biberschwänze passt kaum ein Kind, die Idee ist ziemlich unrealistisch. Realistischer hingegen wäre, sich die innere Architektur des zweigeteilten Stadels vor Augen zu führen und dabei festzustellen, dass Gruber schon in den Strohboden hätte einsteigen müssen, um die Eindringlinge zu finden. Was er möglicherweise nicht tat.


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Mordfall Hinterkaifeck

16.11.2012 um 11:38
@zilch
Das Verletzungsbild ist schon knifflig und rein von der Logik und Sorgfalt möchte ich keine Möglichkeit außer Acht lassen. Deshalb der Hinweis auf einen zweiten Täter mit einer zweiten Tatwaffe im gleichen Zeitraum.
Zitat von zilchzilch schrieb:Realistischer hingegen wäre, sich die innere Architektur des zweigeteilten Stadels vor Augen zu führen und dabei festzustellen, dass Gruber schon in den Strohboden hätte einsteigen müssen, um die Eindringlinge zu finden. Was er möglicherweise nicht tat.
Ein Fremder auf so einem Hof hätte wenig, eigentlich gar keine, Chance sich vor dem suchendem Hausherren samt Hund zu verbergen. Ein mit den Örtlichkeiten und Hunden gut bis sehr gut vertrautem Täter, nochdazu "gestärkt" durch Alkoholgenuss, mag dies gelungen sein.


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16.11.2012 um 12:40
@margaretha,
wg. eines möglichen Brands 1921 bei den Schwaigers (Gröbern) kann ich gerne mal im kommenden Frühjahr/Frühsommer im Rahmen eines Besuchs nachfragen.
Evtl. weiss auch die Verwandschaft in den Nachbarorten dazu etwas.

Eilt ja mit dieser Info jetzt nicht so, hilf' mir dann bitte beim Erinnern daran :-)
******
Bernie


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16.11.2012 um 14:41
Eine Frage am Rande: Waren die Grubers auch als Geldverleiher tätig? Der Satz auf dem ominösen Sterbebildchen spricht von "wucherisch". Falls ja, weiß man, wer ihnen (viel) Geld schuldete und wo evtl. Schuldscheine aufbewahrt wurden??


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Mordfall Hinterkaifeck

16.11.2012 um 14:49
So wie ich das sehe haben sie eher Geld ausgeliehen als verliehen. Die Bezeichnung "wucherisch" bezog sich eher auf ihre Hamsterverkäufe, als auf die Geldgebarung.


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16.11.2012 um 14:49
@wydmond
Das ist eine gute Frage. Ausschließen kann man es nicht. Das Wort "wucherisch" wird gerne mit Geldverleih in Verbindung gebracht (Wucherzinsen), es ist aber vielleicht auch so zu verstehen, dass die Gruber/Gabriels ihre landwirtschaftlichen Produkte überteuert verkauft haben. Über Schuldscheine ist mir nichts bekannt.


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16.11.2012 um 14:51
@Schissler
@wydmond
In Zeiten von Not und Lebensmittelknappheit hatten Bauern natürlich riesige Erwerbschanchen. Ich erinnere mich an einen Fall, wo ein Bauer meterhoch Perserteppiche in seiner Scheune gestapelt hat.


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Mordfall Hinterkaifeck

16.11.2012 um 16:39
Servus, bin neu hier. Und vor Monaten nach einigen Tagen wegen "Respektlosigkeit" aus dem anderen Forum geflogen, weil mich nur die Sache interessiert und ich schnell gemerkt habe, dass man dort eine vorgefertigte Meinung hat und an neuen Ideen nicht interessiert ist. Aufhänger war das "neue Bild", das um jeden Preis vor dem Mord gemacht worden sein musste. Alles andere wurde als "Majestätsbeleidigung" betrachtet und sorgte dann für tageweise rote Karten in meine Richtung. Das war mir zu deppert. Dann habe ich hier lange mitgelesen und finde das von Stil und Inhalt her schlicht super, was seit einigen Tagen hier abgeht.

Wen's interessiert: ich habe keinerlei Verbindung zu lebenden oder toten Personen in Schrobenhausen und 30km außenrum.

Die aktuell sich entwickelnde Theorie scheint mir bisher von allem am Plausibelsten.
1. Sie umgeht die Gänsemarsch-Problematik.
2. Sie erklärt die Verletzungen.
3. Sie erklärt den (zumindest zeitweisen) Aufenthalt nach der Tat, da wurden vermutlich noch Schuldscheine oder sonstige Unterlagen gesucht und Spuren vernichtet.
4. Sie macht klar, warum keiner überleben durfte. Bekannte Täter wären immer Gefahr gelaufen, durch Nachforschungen der Überlebenden, und seien sie nur 2,5 Jahre alt gewesen, regelmäßig oder dauerhaft im Fokus zu bleiben. Und natürlich auch wegen der Rechtfertigung vor sich und anderen: der moralische Aspekt, man habe ja allen (und Gott!) einen Gefallen getan. Die Beute war ja nur ein Lohn für eigenen "Mühen".
5. Der Hund sollte für den Hausmetzger auch kein Problem gewesen sein, der hat sicher immer schön frische Knochen bekommen, wenn der Herr K. da war.
5. Stellt man sich dann noch vor, dass LS irgendwas von oder kurz nach der Tat mitbekommen hat, dann wird auch sein seltsames Verhalten erklärbar. Zunächst denke ich, dass er nicht direkt, alleine und unbeobachtet in Kontakt mit den Tätern kam, da er sonst möglicherweise selbst unter der Tür gestapelt worden wäre. Er könnte aber leicht (während seiner Heuwache?) entsprechende Beobachtungen gemacht haben. Dass er in diesem Fall Angst vor den Tätern hatte, um sich, seine Familie, seinen Hof, wäre normal. Und außerdem schweigt er, weil ihm die Täter einen riesigen Gefallen getan haben und er sich nicht selbst die Hände schmutzig machen musste. Und weil alle so nahe aufeinandersitzen, schwiegen er und seine Nachfahren bis in den Tod. Und viele andere auch.

Das Motiv ergänzt Habgier um Neid, wirtschaftlichen Druck durch den Hausbau und die moralische Rechtfertigungskomponente. So ein Gemetzel nur aus Habgier, da hat mir immer was gefehlt. Wenn ich aber jetzt so ein paar kräftige, zwielichtige Gestalten am Monatsletzten dem Alkohol zusprechen sehe, die eigene Situation diskutieren, sich selber leid tun, und über die KHFer herziehen, dann gibt irgendwann ein Wort das andere und die Herren packen sich ein paar Werkzeuge und gehen die aufmischen nach dem Motto "holen wir uns, was uns zusteht". Möglicherweise wurde gar nicht an Mord oder sonstwas gedacht, sondern es war nur Neid/Hass im Vordergrund. Der Rest ist dann vor Ort eskaliert, wie schon lange hier vermutet.

Was mir noch unklar ist: wer hat die Zeit nach dem Mord bis zur Entdeckung dort verbracht? Einer oder mehrere Täter, oder LS? Wer hat dort die Spuren verwischt und warum? Oder war LS von vorneherein mit dabei?


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16.11.2012 um 17:12
@Micawber
Sei gegrüßt!
Viel Spaß beim mitforschen. Ich hänge seit geschlagenen drei Jahren haupsächlich an den ersten Zehn Minuten des Geschehens.

Zitat von MicawberMicawber schrieb:Was mir noch unklar ist: wer hat die Zeit nach dem Mord bis zur Entdeckung dort verbracht? Einer oder mehrere Täter, oder LS? Wer hat dort die Spuren verwischt und warum? Oder war LS von vorneherein mit dabei?
Interessant ist, ob Spuren verwischt wurden, oder Spuren von Anfang an vermieden wurden. Blutspuren aus den Holzfüßböden und Wänden auswaschen, ist in meinen Augen ein Ding der Unmöglichkeit. In der Küche war ein Steinfußboden.


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zilch ehemaliges Mitglied

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16.11.2012 um 17:51
KOI Reingruber in seinem Tatortbericht:
Dem Stallgang entlang kommt man in einen Vorplatz und von da in die Küche. Im Stallgang selbst lag viel Heu und sonstiges Futter. Hier konnten wir kein Blut finden.
Offenbar hat sich keiner die Mühe gemacht, das Heu etc. beiseite zu schaufeln. Vielleicht aus Rücksicht auf die halbverhungerten Tiere. Aber offenbar hat keiner ernsthaft UNTER diese Bedeckung gesehen.


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