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Mordfall Hinterkaifeck

51.742 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

17.08.2013 um 19:35
P.S.

Korrektur:

Ich meinte nicht Schmidhuber, sondern Lorenz Schlittenbauer, der mangels Alternativen immer als mußtmaßlicher Täter herhalten muß, sorry...es ist schon ein Jahr her, daß ich mich mit dem Fall näher befaßt habe, da vergißt man einiges wieder.

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Mordfall Hinterkaifeck

17.08.2013 um 22:03
@Petra--
Zitat von Petra--Petra-- schrieb:mit Beziehungstat meinte ich zunächst den Karl, der hatte ein Motiv und war durch den Krieg wahrscheinlich abgestumpft, aber er hätte wohl nicht seine Tochter getötet
Vom Grundsatz her hast Du sicher recht.
Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass Karl der Meinung war, dass Cilli nicht sein Kind, sondern das Kind vom Gruber ist.
Er war "offiziell" schon tot, als Cilli geboren wurde. Eine Wirkliche Beziehung hatte er somit zu ihr nicht. WENN er 1922 zurück gekommen ist, fand er ein Mädchen, dass 7 Jahre alt war, vor.
Von daher schiebe ich auch hier den Karl soweit gar nicht weg.
Zitat von Petra--Petra-- schrieb:Aber wenn es nicht Karl war, welcher Soldat hätte es sonst und vor allem aus welchem Motiv machen können.
Hierzu gibt es eine Theorie. In dieser Zeit wurden sogenannte Waffenlager angelegt. Der Versailer-Vertrag untersagte es den Deutschen Waffen zu besitzen. "Kriegstechnische" Dinge mussten abgeliefert werden. Das passte den Deutschen überhaupt nicht. So legte man illegale Waffenlager an: "Unterhalter" waren die Einwohnerwehren, Freikorps und Reichswehr. Wer so ein Waffenlager verraten hatte, wurde sofort beseitigt. Das waren die sogenannte Femenmorde (siehe Maria Sandmayer).
Da fand man z.B. auf dem Dachboden eines Schlosses eine "dicke Berta". Auf dem Weg zur Demobilisierungsstelle Schleissheim verschwanden in einer Nacht 8 Flugzeuge.
Das Bauern ein paar Karabiner samt Muni. im Stall hatten, war nichts Seltenes.
Zitat von Petra--Petra-- schrieb: Daß die beiden Pfarrer jeweils andere Täter genannt haben, wußte ich nicht und nachdem was du schreibst, erscheint es mir jetzt auch nicht mehr glaubwürdig daß sie den Täter kannten, wollten sich vielleicht nur wichtig machen.
Danke für diesen Satz. Ich will mich um Gottes Willen nicht wichtiger oder schlauer machen, als ich bin. Nur gerade im Mordfall Hinterkaifeck ist grundsätzlich nichts so, wie es zunächst scheint. Viele Leute kommen hier mit Ideen an, die grundsätzlich nicht verkehrt und willkommen sind. Bei genauerem Hinsehen, sieht die Welt aber wieder anders aus.
Es gibt Leute, die machen "Info Abende" zu HK. Einige andere interessierten Leute wissen nicht wirklich was zum Fall und besuchen diese Veranstaltungen (Info-Veranstaltung). Wenn die Veranstaltung um ist und man mit den Leuten spricht, merkt man, dass sie sehr einseitig informiert sind.
Genau diesen "Vorwurf" mache ich Kurt Hieber. Die Doku an sich ist super - ganz dickes Lob! Aber jeder, der die Doku gesehen hat und anschliessend in ein Forum kommt, der nennt erst den Namen Schlitterbauer. Von anderen Tatverdächtigen kennen sie nicht mal den Namen. Zu allem Übel nennen sie dann noch LS den "Haupttatverdächtigen", der er aber niemals war. Hieber transportiert seine Meinung. Eine echte Info zum Fall ist seine Doku definitiv nicht. Und das nervt mich, weil es nicht richtig ist.
Zitat von Petra--Petra-- schrieb:also irgendwas habe ich mit der Zitierfunktion falsch gemacht, muß man den zitierten Text immer manuell eingeben, ich kenne es von anderen Foren, daß man den zitierten Text automatisch einfügen kann, ohne ihn manuell einzugeben...
Nein, das brauchst Du nicht. Kuck mal links neben dem Schreibfenster. Dort findest Du "Zitieren/Bild/Fett/Kursiv.
Wenn Du "Zitieren" klickst, dann sieht das im Text so aus:
.]Text[/ZITAT.]

Dann löscht Du das Wort "Text" raus:
.] [/ZITAT.]

Den Text, den Du zitieren möchtest, makierst Du mit der Maus und kopierst ihn zwischen die Klammern... fertig.
Probier mal ein bisschen rum, dann klappt das sicher ;-)
...es ist schon ein Jahr her, daß ich mich mit dem Fall näher befaßt habe, da vergißt man einiges wieder.
Kein Problem. Schreibe einfach - passt schon ;-)



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Mordfall Hinterkaifeck

17.08.2013 um 22:16
@Petra--
jetzt habe ich Dir einen Text aufs Auge gedrückt und das Wichtigste vergessen ;-)

Hier die mutmassliche Aussage von Haas. "Mutmasslich" deshalb, weil es eben nicht 100% gesichert ist, dass sie von ihm stammt:
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1924-02-25_unbekannt

Anton Hauber:
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Personen:_Hauber_Anton

Hier die Theorie zu den Tatverdächtigen Gump. Dort findest Du die "Sache" mit Hauber etwas genauer:
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Theorien:_Gump_Adolf_und_Anton


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Mordfall Hinterkaifeck

18.08.2013 um 00:59
@Schissler
@Petra--
@Heike75

Gefällt mir, die Diskussion.

Hm,... Gabriels? Das wäre ja ein völlig neuer Verdacht! 😃😊☺😉😍😘😚😗😙
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 19.07.2013

@Heike75

Geht mir auch so. Ich würde die "Kommandotheorie" allerdings nicht unbedingt von Gabriels trennen wollen.

Grüße aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 18.07.2013

@Heike75


Ich habe das Problem, dass ich nicht nachvollziehen kann, warum die Garbriels eine solche "Inszenierung" (Fund der Tatwaffe, die von ihnen vorab absichtlich platziert wurde - damit sie gefunden wird) hingelegt haben sollten.
Sie standen ja nicht im Fokus der Ermittlungen...

Interessant daran ist aber folgendes:
Am 24.12.1930 schreibt Kriminalinspektor Riedmayr einen Zwischenbericht an den Oberstaatsanwalt in Neuburg a.D.
Dort heisst es, dass der Gendarm Goldhofer, Gendarmerie Hohenwart, geäussert haben soll, dass er den Gedanke nicht los wird, dass die Gabriels (der alte Gabriel und seine Söhne) etwas mit den Morden zu tun haben könnten. Goldhofer bezieht sich auf den Erbstreit, den die Gabriels mit den restlichen Erben geführt haben. Die Gabriels haben den Anspruch erhoben, Alleinerben zu sein... daraus resultierte ein Erbstreit, der 1923 in ...
...Was will ich damit sagen:
WENN Goldhofer seinen Geistesblitz schon Ende 1922 / 1923 hatte und offen darüber sprach, könnten die Gabriels gemerkt haben, dass ihnen da Fragen ins Haus stehen könnte, wenn Goldhofer seinen "Verdacht" an die große Glocke hängt... Sie konnten ja nicht ahnen, dass Riedmayr erst 1930/1931 diese Aussage von Goldhofer zum Anlass nimmt, um Ermittlungen anzustellen... Sollten sie also tatsächlich mitgekriegt haben, dass ihnen ein Gendram an den Versen hängt, wäre eine inszenierte Auffindung der Reuthaue eine gute Möglichkeit, abzulenken...

Nun Heike, mußt Du Dich entscheiden, wer soll Dein Herzblatt.......oder LTV.... 😂

Wie auch immer; dass Gabriels Teil des Ganzen waren, ist aus meiner bescheidenen Sicht mehr als wahrscheinlich. Und andere wußten/ahnten/hielten für gut!

Grüße aus Gröbetn
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 10.07.2013

@Heike75
Beim Abriss waren nicht nur Familienmitglieder der Gabriels vor Ort. Als Josef Gabriel die Reuthaue fand, stand Michael Plöckl unmittelbar bei ihm. Das könnte natürlich absichtlich so herbeigeführt worden sein... Fund der Tatwaffe inkl. eines Zeugen... aber warum?

Ich würde es so machen. Darum: Es lenkt von mir ab; "toll die Gabriels, die helfen der Polizei"
Und Plöckl, das ängstliche Häschen, liebe Heike... 😉

Ich habe schon öfters einmal etwas versteckt, damit ich oder andere es finden konnten ... klappt prima!

Grüße aus Gröbern

P.S.: Ich war's NICHT!!!
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 28.03.2013

@Heike75

Die "Sache" in Oberschlesien hat sich nicht nach dem WK II zugetragen, sondern nach dem WK I.
Adolf Gump (nicht Anton!) wurde per Haftbefehl aus Opeln gesucht.

Freilich WK1 - sorry, Tippfehler!

Adolf Gump (nicht Anton!) wurde per Haftbefehl aus Opeln gesucht.

Sagte ich doch?

Zum "Rest" Deiner Fragen:

Ich befürchte, dass Reingruber und Popp keine Chance hatten, ohne Lebensgefahr ihrer Ahnung allzu vehement nachzugehen. Ihnen wurden von den "Völkisch Nationalen Entente-Feinden" im Münchner Polizei-Apparat vielleicht von Anfang an oder sehr bald Maul- und Handschellen angelegt.

Was wir heute als grobe Polizeifehler sehen, war lanciert; dass muss für Demokraten bei Justiz und Exekutive sehr frustrierend gewesen sein!

Und wenn jetzt noch herauskäme, dass Gabriels (und Wetere?) in der Heimwehr organisiert und "dem Völkischem" zugewandt waren (bei so vielen toten Söhnen, deren Tod doch nicht umsonst sein durfte!) und die die "schlamperten HK'ler mitsamt ihrer Hure"" als "undeutsche Vaterlandsverräter" empfunden haben?

Da bekommen "Körbelzäuner" schnell einen bezahlten Job...

"Obacht, Körbelzäuner kumma!" Diesen Warnruf, der besagte, daß wandernde Korbflechter aus dem Donaumoos professionelle Diebe und dingbare Verbrecher sind (vergleichbar mit dem Ruf von 'Zigeunern') konnte man noch während des 2ten Weltkrieges, in Dörfern der Ingolstädter Gegend vernehmen.

Grüße aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 17.03.2013

@Heike75

Lass Du mir ja nicht die Gabriels vom Haken ;-)

Sicherlich nicht. Aber Eines schließt das Andere ja nicht aus. Wenn jemand einen Grund gehabt hätte, die Entete abzulehnen, dann die Gabriels. Bei den Opfern in der Familie mag man diese Niederlage sicher nicht akzeptieren. Denn ansonsten wäre der Tod der Söhne so sinnlos......


Grüße aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 29.11.2012

Und wer war Hofner?

Albert Hofner:

- Hofner hat einen intimen 'Schnack' ("womöglich" in der Küche des und) mit dem Bürgermeister(s) von Wangen, bevor er nach HK kommt. Aha.
- Hofner biegt das Schloss zum Motorenhaus auf, ohne vorher hinters Haus nach Bewohnern zu schauen, die ihm vielleicht offiziell hätten Zugang gewähren können. Es fällt ihm erst NACH seinem "Einbruch" und ca. 5 Std. Aufenthalt auf HK und seinen Reparaturarbeiten ein, zur Haustüre in den Innenhof zu gehen um festzustellen, dass das Scheunentor offensteht, die Haustüre verschlossen ist und das der Spitz bellt. In die offene Scheune hinein geht er aber nicht! Glaubwürdig?
- Dann radelt er nach Laag zu den Gabriels und hat dort ZUFÄLLIG auch etwas zu reparieren (Vergaser!). Wie die Leut da heißen, weiss er nicht, obwohl er dort mit diesen über die HK'ler redet. Aber er gibt den Tip, den Bürgermeister von Wangen nach den Hofeigentümern von Vorderkaifeck (Laag) zu fragen. Aha.
- Danach radelt er nach Gröbern (also wahrscheinlich über HK zurück!) und hat einen 'Schnack' mit den Töchtern von LS an dessen Hof, um dort seine 'Fertigmeldung' für den Motor auf HK abzusetzen. Dann radelt er 1,5 Std. nach Pfaffenhofen. Aha. Für einen Radfahrer eine wenig logische Tourenplanung!

Quelle: http://hinterkaifeck-mord.com/index.php?title=Die_Aussage_von_Albert_Hofner_am_25.05.1925

Grüße aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 26.11.2012

@margaretha

Motiv Waffenlager:
Das es in Bayern nach dem 1. Weltkrieg und dem Friedensvertrag von Versailles trotzdem rund ging war und ist ja ein offenes Geheimniss. Das u. a. auf Bauernhöfen Waffen untergestellt oder zwischengelagert wurden ist auch bekannt. Das HK aufgrund seiner Lage geeignet war ist auch klar.

Na, immerhin!

...Typisches Muster bei den Fememorden ist halt das nur der „Verräter“ eliminiert wurde und nicht dessen Familie.

Wieso denn "Fememord" im Fall von HK??? Sagt doch keiner!

Die bei den bekannten Fememorden Getöteten hatten

1. keine Waffen auf ihrem eigenen Hof versteckt und
2. stammt "Die Feme" aus dem Sprachgebrauch deutschnationaler Untergrundbewegungen, die darunter die Beseitigung von Personen verstanden, die zum Beispiel von Waffenlagern ANDERER wussten und diese angezeigt hatten oder zumindest damit drohten.

Also:

Waffenlager auf HK möglich, die "Fememord-Annahme" ist für HK jedoch absolut abwegig! Warum sollten sich Gruber/Gabriels selbst verraten; hatten schließlich bereits genug anderen "Dreck am Stecken"?

Andere Szenarien wären da interessanter:

Was, zum Beispiel, wenn die Sorge um versteckte Waffen nach Grubers Anmerkungen/Feststellungen über die unerwünschten, unbekannten Hofbesucher /-beobachter, die örtliche Bürgerwehr auf den Plan gerufen hat und diese Waffen hochnotdringend entfernt/umgelagert werden mussten? Und wenn die Mitwisser (die Hofbewohner) als zu unzuverlässige "Risikofaktoren" elminiert werden mußten, um nicht die involvierten Familien des ganzen Ortes zu gefährden? Würde viele Details erklären!

Ich lege Wert darauf festzustellen, dass es sich bei diesen Gedanken um eine Spekulation handelt!

Grüße aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 21.10.2012

Nach meiner Erfahrung sind die Dinge in der Regel einfacher als man denkt; man muß nur den Kontext des Geschehens kennen - dann wird's logisch. Kennen wir aber nicht!

Ich glaube allerdings, dass nicht ein Einzelner Täter war, sondern schon eine Gruppe von Männern. Könnte mir auch sehr gut vorstellen, dass es sich dabei um "die Gabriels" handelt und halte es für möglich, dass sehr wohl neben den familiären Zerwürfnissen und Ehr-Verletzunngen möglicherweise zusätzlich Dinge dazugekommen sind, die zu tun haben mit den damaligen politischen Entwicklungen und Wehrverbänden. Eine Melange, die auch das Verhalten der Umwelt, von der Dorfgemeinschaft bis hin zur Münchener Polizei, erklären könnte.

Könnte!

Von der "Doppelmörder-per Zufall-Theorie" halte ich wenig; wie gesagt: theoretisch möglich, aber zu konstruiert.

Grüße aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 20.10.2012

@Heike75
Warum denkst Du, dass es den Gabriels wichtig war, die Mordwaffe zu präsentieren?

Nun, wer die Waffe findet und zur Polizei bringt, wird sicherlich als unschuldig betrachtet. Ob also die Reuthaue sich wirklich im Doppelboden befunden hat oder ob sie irgendwo anders war: Wir sind auf die Gabrielsche Aussage angewiesen. Diese kann falsch sein. Was dann?

Grüße aus Gröbern.
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 31.08.2012

@Hauser

P.S.:

"Aus Ihren Worten spricht eine diskriminierende Phantasie - keineswegs Sachkenntnis...."....

....dafür aber eine erstaunliche Blockadehaltung, sobald es um Gabriels geht!

Schon vergessen: Diese finden 1 Jahr später blutige Mordwerkzeuge im Doppelboden des Hofgebäudes, die zuvor keine (Hunde-)Nase erspürte. Nachtigall ik hör dir trapsen....

Ja, "eine gewisse Bitterkeit" vermute ich bei Gabriels auch!

Kein Gruß aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 30.08.2012

@Heike75

Zwei Möglichkeiten:

- Die Inflation hat ihn zum Umdenken gebracht
- Er wollte sich und seine Famlie zunächst möglichst "unverdächtig" machen und wurde "frecher", nachdem klar wurde, dass Gabriels nicht im Focus der Ermittlungen standen.

Gruß aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 28.08.2012

@Heike75

Genau. Und nach Feststellung durch das Nachlassgericht hätte man aufgeteilt, wie schon vorher geplant.

Das war Gabriels dann aber nicht mehr genug: der HK-Grund war "goldwert": Direkt an die eigenen Güter angrenzend, billig zu kriegen und vor allem inflationsfest.

Gruß aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 27.08.2012

@margaretha

Sie verkennen den Effekt der Hyperinflation 1923 (zur Erinnerung: 4,2 Billionen Mark mussten im November 2023 für einen US- $ aufgebracht werden).

"Peanuts" also - egal ob 2' Mio oder 3' Mio (mit Hofinventar); siehe http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Verträge:_1922-09-22_Kaufvertrag_Hinterkaifeck_an_J._Gabriel

Ich selbst besitze noch 5 Mio-Scheine aus der Zeit - geerbt von meinem Großvater.

Aber es gab natürlich auch "Inflationsgewinner"; so wurden die Grundeigentümer in der Inflation faktisch vollständig entschuldet, während die Immobilien den Wert beibehielten. Toller Coup der Gabriels!

Grüße aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 27.08.2012

Die zeitlche Gleichsetzung der fünf "Ableben" macht, im Sinne einer "geplanten Ermordung in einem Zug" ja durchaus Sinn - vergleibar mit Oma, Opa, Tochter und zwei Enkeln, die bei ein und dem selben Autounfall in einem Fahrzeug ums Leben kommen - auch wenn eines der Opfer noch zwei Stunden länger atmet.

Nachdem eine einvernehmliche Nachlassregelung offensichtlich - belegt durch das Vorgehen Karl Gabriel Sen. - nicht zustandegekommen ist, hat der Richter es sich sicherlich einfach machen wollen. "Tolle Verwandschaft" mag der sich gedacht haben.
Und Recht hatte er!

Der niedrige Verkaufspreis des Hofes an Gabriels spricht für eine dann doch noch nachgefolgte Einigung. "A Ruh" musste her, denke ich. Das Theorem "Raubüberfall" durfte nicht in Frage gestellt werden; schließlich hält es die Polizei und ggf. Andere auf Abstand.

Grüße aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 11.07.2012

@jaska

1922 - nach dem Mord - Grubersche Familie/Verwandschaft, Magd...

Oder, ab Juli 1922 bereits Gabriels Familie/Verwandschaft, Magd,...

Ich tendiere unverändert zu 1921!

Grüße aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 07.07.2012

@Heike75

Ja, wir "spielen 1922" - wie war das Wetter 2 Wochen nach den Morden.......

Ich gebe Dir recht: Gabriels wohl nicht!

Grüße aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 03.07.2012

@struppiw1
Na, ob die Gruber/Gabriels gewechselt haben und speziell an ihrem letzten Tag, dass weiß freilich niemand. Nur der Gruber hat sich zumindest ausgezogen; den fand man ja immerhin im Nachtgewand.

Im Allgemeinen wechselte man heute wie damals man sehr wohl die Arbeitskleidung gegen die Stubenkleidung.
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 30.06.2012

Alles jetzt auf einmal auf das neue Foto fixiert - hat ja lange gedauert!

Und was interessiert? Titten (mit Verlaub), Kleider, Bärte, etc.

Mojn ihr Spekulanten!

Das Foto ist sicher relativ kurz vor den Morden - und damit VOR 1922 - aufgenommen worden - siehe nahezu unveränderte Bausubstanz!

Da dürfte dann auch eine WK1-Witwe wieder einmal lächeln dürfen, zumal, wenn ein 'Neuer' evtl. eine Rolle spielen könnte.

Die HK' ler waren sicherlich weder hübscher noch häßlicher als heute Alle (auch in HK) - und hohe Haaransätze haben wir hier auch heute noch. Hallo!!!! - Wir reden hier über Landwirtschaft und nicht über Mode und Nagelstudio-Besucher.

Was die Personen angeht, glaube ich, sind wir hier bzgl. Viktoria "nahe dran!

Ah; die "Säulen":

Ich glaube, diese wurden nicht zur Hoferweiterung benötigt:

So, wie sie da liegen, und wie der Aushub verschoben ist, wurde AUSGEBAUT - die Verwertung und der Abriß durch Gabriels stand an!

Der Verkauf verschiedener Säulen ist nachgewiesen!

Grüße aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 25.06.2012

@Heike75
Mir war die Geschichte der Entente, der Räterepublik, der Weimare Republik, der Feme und der Entwicklung der Rechts-Nationalen Splittergruppen und deren Historie durchaus bekannt.

Als mr vor Monaten die "Flugzeuggeschichte" begegnete, musste ich laut lachen und vermutete einen Spaßvogel. Flugzeuge passen meines Erachtens bis heute nicht, aber auch eine "Nummer kleiner" (Waffenlager) hielt ich für eine Übertreibung.

Was mich jetzt so umgehauen hat, da muss ich ehrlich sein, war die Rolle speziell der Münchner Kriminalpolizei in Bezug auf Fememorde und Unterstützung "vaterländisch gesonnener Feinde" der Entmilitarisierung.

Das war mir so nicht bekannt (schön, dass die Polzei sich heute so öffentlich dazu bekennt!) und läßt mich nun nicht mir so ratlos vor der Fage. stehen, warum bei einem 6fach Mord derart schlampig gearbeitet wurde.

Auch das dumpfe Gefühl, dass hier in irgendeiner Form ein Erpressungssachverhalt vorliegen könnte, bekam dadurch Nahrung.

Das Alles kann freilich auch eine falsche Fährte sein, aber ich habe bis jetzt nichts Schlüssigeres gefunden.

Faszinierend finde ich das neue Foto; und wo eins ist, da gibts sicher mehrere! Nicht nachvollziehen kann ich, warum Hr. Dr. Perlinger äußert:

Auf dem Bild selbst sind zum Teil auch noch die Personen abgebildet, die später die Mordopfer waren. Damit kann die Entstehung des Fotos für das Jahr 1922 auf die Zeit nach Ende des Winters und dem 31.3.1922 beschränkt werden, so dass es ein dem Mordtag sehr nahe kommendes Foto darstellt

Könnten das nicht Schaulustige nach den Morden sein, oder Angehörige der Grubers/Gabriels?

Kann es sein, dass Hr.Dr. Perlinger oder der nette Hohenwarter Kämmerer, Ernst Petz weitere Informationen hat? Da müßte man hin - und ich trau mich nicht 😂

Grüße aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 25.06.2012

http://rut-forum.de/forumalt/index.php?action=printpage;topic=1708.0

Vielleicht ja doch eine interessante "Spekulation".

Gruß aus Gröbern


Hinterkaifeck => Die Kommando-Theorie und andere militärische Aspekte im Fall Hinterkaifeck => Thema gestartet von: JeanneDArc am März 29, 2012, 23:40:50


Titel: Die politischen Hintergruende in der Weimarer Republik und HK
Beitrag von: JeanneDArc am März 29, 2012, 23:40:50
Politische Hintergründe und der Mord auf Hinterkaifeck


I. Einleitung
Am 31.03.1922 wurde in der bayerischen Einöde Hinterkaifeck die Bauersfamilie Gruber - Gabriel ermordet aufgefunden. Auch fast 90 Jahre nach dem Mord sind die genauen Umstände des Verbrechens nicht geklärt, der Fall bis heute nicht gelöst. Ein mögliches Motiv für den Mord könnten die politischen Gegebenheiten in der frühen Weimarer Republik bieten. Hiermit soll sich nachfolgender Artikel befassen




II. Die frühe Weimarer Republik und ihre Politik

Am 11. November 1918 endetet der erste Weltkrieg mit dem Waffenstillstand von Compiegne zwischen dem deutschen Reich und den am ersten Weltkrieg beteiligten Westmächten. Am 29. November 1918 dankte Wilhelm II, deutscher Kaiser, ohne jegliche Rückkehransprueche auf den Thron, ab. Die Reichsregierung unter Max Prinz von Baden nahm unter dem Druck der Öffentlichkeit linksgerichtete, demokratische Kräfte wie die SPD, Fortschrittspartei und die Zentrumspartei in den Reichstag auf. Die weiteren Friedensverhandlungen mit den Siegermächten gestalteten sich zäh und endeten am 28. Juni 1919 mit der Unterzeichnung des Vertrages von Versailles. Hierin nahm Deutschland die volle Verantwortung für den ersten Weltkrieg auf sich, es wurden Gebietsabtretungen sowie Reparationszahlungen an die Siegermächte vereinbart. Deutschland hatte mit sofortiger Wirkung folgende Gebiete ab zu treten:

• Elsass Lothringen an Frankreich

• Westpreußen an Polen, ohne Danzig und das Abstammungsgebiet Marienwerder

• Provinz Posen ohne nordwestliche, deutschsprachige Randgebiete an Polen

• die südliche Haelfte des ostpreußischen Kreises Neidenberg an Polen

• das Reichthaler Laendchen an Polen

• das Hultschiner Laendchen an die Tschechoslowakei

• kleine Grenzstreifen Niederschlesiens an Polen

• Neukamerun an Frankreich

• Kiatschou in China zurück an Japan

• Die Marianen und Karolinen an Japan

Nach Volksabstimmungen mussten noch weitere Gebiete ab 1920 abgetreten werden:


• Nordschleswig stimmte fuer Dänemark

• Oberschlesien wurde nach Aufständen und Unruhen nach der Volksabstimmung 1921 von den Alliierten aufgeteilt und ein Drittel Oberschlesiens wurde Polen zuerkannt. In den abgetretenen Gebieten befanden sich die größten, deutschen Steinkohlevorkommen: diese Entscheidung traf Deutschland wirtschaftlich besonders hart.

• Eupen - Malmedy an Belgien

• Neutral - Moresnet an Belgien

Sachleistungen und Reparationszahlungen waren ebenfalls in von den Siegermächten festgelegter Höhe zu leisten.

Das deutsche Militär hatte folgende Auflagen zu erfüllen:

• Die Auflösung des großen Generalstabes

• Reduzierung auf ein 100.000 Mann Heer, Berufsarmee mit maximal 4000 Offizieren

• Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht

• Die Dienstzeit durfte maximal 12 Jahre betragen, um einer heimlichen Wehrpflicht vorzubeugen, durften nur 5 % der Mannschaften vorzeitig ausscheiden

• Verbot militärischer Vereine, Mobilmachungsmaßnahmen und Militärmissionen

• Marine: 15.000 Mann, sechs Panzerkreuzer, sechs leichte Kreuzer, zwölf Torpedoboote

• Verbot von schweren Waffen wie Panzern, U Booten und Schlachtschiffen

• Verbot chemischer Kampfstoffe

• Beschränkung der Waffen auf 102.000 Gewehre und 4,8 Mio. Schuss Munition

• Verbot von Luftstreitkräften

• Entmilitarisierung des Rheinlandes und eines 50 km breiten Sicherheitsstreifens östlich des Rheins

• Verbot von Festungsbauten entlang der deutschen Grenze

• Verbot von Befestigungen und Artillerie zwischen Nordsee und Ostsee

• Da jegliche Maßnahmen zur Vorbereitung eines Krieges verboten waren, hatte der Versailler Vertrag auch Auswirkungen auf das deutsche, rote Kreuz, denn seine Hauptaufgabe war der militärische Sanitätsdienst

• Artikel 8 verpflichtete auch die Siegermächte zu einer grundsätzlichen Bereitschaft zur Abrüstung

• Artikel 177 verlangte auch die zivile Entwaffnung, der deutsche Reichstag folgte dieser Auflage mit dem Entwaffnungsgesetz vom 05.08.1920


Die wirtschaftlichen Folgen für Deutschland waren dramatisch. Mit Oberschlesien waren wichtige wirtschaftliche Ressourcen wie Steinkohle und Erz an Polen gefallen, mit dem Verlust von Westpreußen und Posen die landwirtschaftlichen Kapazitäten deutlich eingeschränkt. Die verbliebenen landwirtschaftlichen Gebiete konnten den Bedarf nicht auffangen, dazu kamen noch etwa eine Million mittellose Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Gebieten in Frankreich und Polen. Zeiten wie diese sind immer ein guter Nährboden für radikale Ideen jeglicher Art. Kommunistische wie rechtsradikale Bewegungen erfreuten sich großen Zulaufs. Es wurden Paramilitärische Verbände gegründet, die die jeweilige Politik mit Hilfe von Putschversuchen und Straßenkämpfen durchzusetzen versuchten. Während die rechtsradikalen Gruppierungen im übrigen Deutschland eher eine politische Minderheit darstellten, wurde Bayern das Sammelbecken und München Hauptstadt der Bewegung. Der Nationalsozialismus schwappte von Bayern aus über das übrige Deutschland.

III. Der frühe Nationalsozialismus in Bayern und seine Wegbereiter 1919 - 1923

a) Franz Ritter von Epp, ehem. Oberst der königl. bayer. Armee, Gen. Lt. der Reichswehr Kommandeur der 7. Divison in Bayern, Gen. der Inf. der Wehrmacht

nationalsozialistischer Reichsstatthalter in Bayern von 1933 - 1945 Biographie:

geb. 16.Okt. 1868 in München, gest. 31. Dez. 1946 in München als Franz Epp, Sohn des kath. Kunstmalers Rudolf Epp und dessen Gattin Katharina

• 1878 eintritt in die bayer. Armee, nach drei Jahren Freiwilligkeit Berufssoldat

• 1896 bayer. Kriegsakademie, Eintritt im Rang eine Premier Lt.

• 1900 Berufung in das Ostasiat. Infanteriekriegsreg.

• 1901 Versetzung zum 19. Infant. Reg., ohne Kmmdo.

• 1904 Beförderung zum Kompaniefhr. der kaiserl. Schutztruppen in Deutsch Afrika

• 1906 Rückkehr nach Bayern

• 1908 Berufung als Kompaniechef zum kgl. bayer. Leibreg.

• 1908 -12 Adjutant d. Stabes k.b. Div. in Landau/Pfalz

• 1912 Beförderung zum Maj., Kmmdr. des II. Bat. Leibreg. bis zum ersten WK, zog auch mit diesem Bat. in den Krieg

• 1914 Auszeichnung mit dem EK für Schlacht bei Saarburg, Bef. zum Oberstlt. und Kmmdr. des Leibreg.

• 1915 Versetzungen nach Südtirol und Serbien

• 1916 Auszeichnung mit dem milit. Max - Joseph - Orden, RK, Erhebung in den persönlichen Adelsstand als "Ritter von Epp" für Verdienste bei der Schlacht um Verdun

• 1916 Schlacht bei Herrmannstadt/Rumänien

• 1917 Versetzungen in Rumänien, an die Westfront und die venez. Alpen

• 1918 Auszeichnung mit dem pour le Merite fuer die Schlacht um den Kemmel

• Ende des zweiten WK im Rang eines Oberst

• 1919 Gründung des Freikorps von Epp im Auftrag von Reichswehrminister Gustav Noske "fuer den Grenzschutz Ost"

• Im Mai 1919 Beteiligung mit dem 700 Mann starken Freikorps an der Niederschlagung der Münchner Räterepublik und gleichzeitig in Bayern Sturz der sozialdemokratischen Regierung Hoffmann, gemeinsam mit dem Leiter der rechtsradikalen Einwohnerwehren Georg Escherich und dem Leiter der Münchner Polizei Ernst Poehner, Einsetzung der rechten Regierung von Kahr

• Im gleichen Jahr Übernahme mitsamt dem Freikorps in die neue Reichswehr, in die 21. bayer. Schützenbrigade, von Epp Kmmdr. der Brigade, ihm wurde gleichzeitig die Münchner Stadtpolizei, die Einwohnerwehren und die technische Nothilfe unterstellt

• 1920 Kapp - Putsch in Berlin • 1921 Kmmdr. der 7. bayer. Division, Stabschef der Chef der Feldzeugmeisterei Ernst Röhm (Maschinen Gewehr König von München), Gründung heimlicher Waffendepots in Bayern fürdie schwarze Reichswehr

• 1921 erstes Zusammentreffen von von Epp und Adolf Hitler, Beförderung zum Gen. Maj.

• 1923 freiwilliger Abschied als Gen. Lt. aus der Reichswehr, nachdem ihm wegen diverser Disziplinarmaßnahmen wegen Förderung rechter Kreise ohnehin die Entlassung drohte

• 1923 konnte ihm eine Beteiligung am Hitler - Ludendorff Putsch nicht eindeutig nachgewiesen werden

• 1927 Eintritt in die bayerische Volkspartei

• 1928 trat er aus der Volkspartei wieder aus und am 1.Mai der NSDAP bei, in deren Programm der überzeugte , lebenslange Junggeselle seine politischen Ansichten am besten vertreten sah: Aufhebung des Versailler Vertrag, die Wiederbewaffnung Deutschlands und vor allem auch sein militanter Antisemitismus. Kurz nach seinem Eintritt in die NSDAPwurde von Epp als bayerischer Spitzenkandidat in den deutschen Reichstag gewählt. Seine Reden im Reichstag hielt der Ex General hauptsächlich über die notwendigeWiederbewaffnung Deutschlands

• 1932 schickte die Partei ihn als Beobachter zur Genfer Abrüstungskonferenz, gegen die er massiv wetterte und polemisierte

• 1932 im September betraute Hitler persönlich von Epp mit dem Amt des Wehrbeauftragten der NSDAP. Ziel dieses Amtes war es, die Macht der ausser Kontrolle geratenen SA zubeschneiden

• 1933 am 9. März wurde von Epp mit Machtergreifung der Nazis zum Reichskommissar in Bayern ernannt. Von Epp übte nun de facto die vollziehende Gewalt aus, die Polizeibefugnisse delegierte er an Innenminister Adolf Wagner, Heinrich Himmler wurde Chef der Münchner Polizei. Nach einer Woche übernahm von Epp die gesamten Regierungsgeschäfte nach dem Rücktritt der Regierung Held, mit Adolf Wagner als Innenminister, Hans Frank als Justizminister, Ludwig Siebert als Finanzminister , Hans Schemm als Kultusminister, Heinrich Himmler wurde Leiter der gesamten bayer. Polizei

• 1933 am 10. April wurde von Epp zum Reichsstatthalter berufen, ein Amt, dass mit der Verkündung des zweiten Gleichschaltungsgesetzes der Länder ausgerufen wurde. Als Reichsstatthalter sollte er dafür Sorge tragen, dass in Bayern die nationalsozialistische Politik durchgesetzt wurde. Tatsachleiche Regierungsgewalt hatte er keine, außer den Landesvorsitzenden der bayer. Regierung zu ernennen oder ggf. auch wieder zu entlassen und Minister auf Vorschlag des Regierungsvorsitzenden zu ernennen oder zu entlassen. Von Epp war nicht, wie andere Reichsstatthalter, Gauleiter der NSDAP und hatte daher auch keine Parteivollmachten. Dies hatte zur Folge, dass er ständig in Machtkämpfe mit der Regierung des Ministerpräsidenten Wagner, den sechs bayer. Gauleitern und den bayer. Ministern verwickelt war. So konnte er das Schutzhaftsystem in Bayern, das jährlich fast 4000 Häftlinge in Gewahrsam nahm, nicht reformieren, denn er hatte dem Widerstand von Innenminister Wagner, SA Chef Roehm und SS Chef Himmler nichts entgegen zu setzen.

• 1934 am 5. Mai ernannte Hitler von Epp zum Reichsleiter des Kolonialpolitischen Amtes (dieser beschäftigte sich mit der Frage, die verlorenen deutschen Kolonien zurückzugewinnen) und zum Bundesführer des Reichskolonialbundes (Vorsitzender aller Reichsorganisationen, die sich mit den Koloniefragen beschäftigten). Beide Ämter wurden 1943abgeschafft

• 1934 Ernennung zum bayer. Landesjägermeister (Vorsitzender der bayer. Jäger)

• 1935 Ernennung zum General der Infanterie der Wehrmacht

• 1935 Erlass des zweiten Reichsstatthaltergesetzes, das von Epps Kompetenzen noch mehr auf repräsentative Pflichten beschraenkte.

• 1936 Teilnahme von Epps an der Weltkraftkonferenz in Washington (Konferenz zur Förderung und Forschung der Weltenergie Ressourcen)

• 1936 - 1945 übte von Epp sein Amt als Reichsstatthalter von Bayern aus, entwickelte allerdings eine immer größere Abneigung gegen den Nationalsozialismus, da er die Persönlichkeiten der ihn umgebenden Parteifunktionäre nicht mochte. Seine politisch rechte Einstellung hat von Epp Zeit seines Lebens nicht geändert.

• 1945 im April wollte sein Adjutant Major Günther Caracciola - Delbrück (27.11.1898 Frankfurt am Main - 28.04.1945 München, Widerstandskämpfer) fuer die Freiheitsaktion Bayern (Widerstandsbewegung in Südbayern, der ehemalige Feilitschplatz in München wurde 1947 zu Ehren ihrer Mitglieder in "Münchner Freiheit umbenannt), zu gewinnen. Von Epp sollte den Staatsnotstand für Bayern ausrufen, die vollziehende Gewalt übernehmen und den Amerikanern die bedingungslose Kapitulation erklären. Von Epp lehnte dies entschieden ab, er würde niemals seinen Freunden, den Militärs, in den Rücken fallen. Gauleiter Peter Giesler schlug den Aufstand einen Tag später mit Hilfe von SS Einheiten blutig nieder,40 Mitglieder der Freiheitsaktion Bayern, unter ihnen auch Major Caracciola, wurden hingerichtet. Epp wurde verhaftet und nach Salzburg abtransportiert, wo er Anfang Mai von den Amerikanern aufgegriffen und in Gewahrsam genommen wurde. Die Amerikaner verlegten ihn in das Camp Ashcan ( engl. fuer Aschenbecher, geheimes Kriegsgefangenenlager in einem luxenburgischen Grandhotel, in dem Nazigrößen bis zu ihren Prozessen 1945 interniert wurden). Dort verblieb von Epp bis August 1945, dann wurde er in Internierungshaft nach München überstellt

• 1946 starb von Epp in einem Münchner Krankenhaus.

• Die nach ihm benannte General - von Epp - Kaserne in Garmisch wurde aufgrund des Gesetzes zur Befreiung von Faschismus und Militarismus im Sommer 1945 in Artillerie - Kaserne umbenannt

• Ebenso erkannten ihm zahlreiche deutsche Städte die von ihnen verliehene Ehrenbürgerwürde ab




b) Ernst Julius Röhm , Hauptmann der kgl. bayer. Armee, Hauptmann der Reichswehr und SA Führer


Biographie:

Geb. am 28. Nov. 1887 in München, gest. am 1. Juli 1934 in München Stadelheim, Sohn des bayer. Eisenbahn Oberinspektors Julius Röhm und dessen Gattin Emilie

• 1906 Eintritt in die bayer. Armee als Fahnenjunker

• 1907 Besuch der Offiziersschule

• 1908 Erhalt des Offizierspatentes

• Im ersten Weltkrieg Adjutant, dann Komapanieführer des 10. bayer. Infanteriereg. an der Westfront.

• 1916 Schlacht von Verdun, Auszeichnung mit dem EK 1. KL, danach Berufung zum Generalstabsoffizier der 12. bayer. Inf. Div.

• 1918 aufgefallen wegen seiner organisatorischen Fähigkeiten beim Rückzug aus Flandern

• 1919 Austritt aus der bayer. Armee, Eintritt in das Freikorps von Epp, Beteiligung am Putsch gegen die Münchner Räteregierung. Als das Freikorps von der 7. bayer. Division absorbiert wird, tritt auch Röhm mit dem Freikorps der Reichswehr bei. Das Freikorps besteht inoffiziell weiter und schließt sich unter Röhm und Hptm. Mayr zur Eisernen Faust einer paramilitärischen, rechten , gewalttätigen Organisation zusammen. Röhm wurde Stabschef unter Ritter von Epp und Chef der Feldzeugmeisterei und besorgte so illegale Waffen für die schwarze Reichswehr, die in geheimen Waffendepots beiseite geschafft wurden. Durch seine Kontakte und "Geschäfte" in der rechte Szene, lernte Röhm 1919 Adolf Hitler kennen und beide traten in die rechtsgerichtete DAP (deutsche Arbeiter Partei) ein. Wegen seines organisatorischen Talentes und Erfolges, bekam Röhm den Spitznamen "Maschinen Gewehr König von München"

• 1920 gründete Adolf Hitler die NSDAP, Röhm wurde eines ihrer ersten Mitglieder, immer noch Chef der Feldzeugmeisterei, sammelte er weiterhin illegal Waffen in geheimen Depots

• 1923 wird Röhm wegen seiner Beteiligung am 9. Nov. am Marsch auf die Feldherren Halle verhaftet und zu einer fünfmonatigen Festungshaft verurteilt und aus der Reichswehr entlassen. Nach seiner Entlassung aus der Haft beschäftigte Röhm sich mit der Umstrukturierung der SS (Saal Schutz) in die SA (Sturmabteilung)

• 1924 kandidiert Röhm für die Nationalsozialistische Freiheitspartei (Zusammenschluss aus Deutschvölkischer Freiheitspartei und der nach dem Putsch verbotenen NSDAP) im Reichstag

• 1925 trat Röhm von seinen Ämtern in der NSDAP zurück, er verfolgte eigene Ziele und wollte die SA nicht seiner Meinung nach "kapitalistischen Kräften wie der Reichswehr und der Partei" unterstellen

• 1928 wurde Röhm als Militärberater vom deutschen General Hans Kundt nach Bolivien geholt und dort im Rang eines Oberstleutnant ins Militär eingestellt, Bolivien auf den sich anbahnenden Chacokrieg gegen Paraguay vor zu bereiten

• 1930 kehrte Röhm nach Deutschland zurück

• 1931 bot Hitler ihm den Posten des Stabschefs der SA an und Röhm begann, die SA zu einer mächtigen, paramilitärischen Organisation aus zu bauen. Seine Vision war es, die SA zu einem "Instrument des revolutionären Volkssturm" zu machen, mit radikalden, antikapitakitischen Zielen. Hierüber geriet er nach und nach mit den V-Männern in der Reichswehr, der SS und Hitler in Streit, ebenso zweifelte er die Notwendigkeit der SS an. Außerdem sah Röhm die SA als eine von der NSDAP unbhängige Organisation "die politische und die Wehrbewegung sind gänzlich unabhängig voneinander". Die Streitigkeiten zwischen Röhm und Hitler nahmen zu, Röhm sagte hierüber:Hitler habe Trommler der Wehrverbände zu bleiben . (…) Parteipolitik wird im Frontbann, auch in der SA nicht geduldet(…) Ich verbiete mir auf das strengste jede Einmischung der SA in Parteiangelegenheiten; ebenso streng verbiete ich, dass die SA-Führer von parteipolitischen Führern Weisungen entgegennehmen

• 1932 im April verbot Reichskanzler Heinrich Brüning die SA, wegen ihrer zunehmenden Brutalität, im Juni hob der neue Reichskanzler von Papen das Verbot wieder auf. Im Zuge der Reichstagswahlen kam es dann zu bürgerkriegsähnlichen Auswüchsen unter Beteiligung der SA, die 1100 Verletzte und 300 Tote forderten

• 1933 folterte die SA vor den Reichstagswahlen politische Gegner, die ihr in die Hände fielen. Bei der Machtergreifung Adolf Hitlers betrug die Truppenstärke der SA bereits 400.000 Mann, Röhm wurde Mitglied des nationalsozialistischen Reichstags

• 1934 trafen Hitler und Röhm in Berlin zu einem internen Treffen ohne andere Führungsmitglieder der NSDAP zusammen, Röhm und Hitler vereinbarten, dass Röhm die gesamte SA vier Wochen in Urlaub schicken würde, um die Spannungen zwischen SS, SA und der NSDAP etwas zu mildern. Am 29. Juni gab Röhm den Stabsbefehl heraus, dass die gesamte SA ab 1 Juli für vier Wochen beurlaubt sei. Röhm selbst wollte nach Bad Wiessee an den Tegernsee zur Kur fahren. Am 30. Juni ließ Hitler Röhm in Bad Wiessee festnehmen und ins Gefängnis München Stadelheim bringen. SS Reichsführer Heinrich Himmler, Hermann Göring und Reinhard Heydrich hatten zuvor Gerüchte über einen möglichen Putsch von Röhm an Hitler verbreitet, sowie ihn wegen seiner Homosexualität denunziert. Hitler forderte Röhm auf, mit einer bereitgelegten Cyankali Kapsel Suizid zu begehen. Da Röhm dies verweigerte, wurde er am 1. Juli 1934 ohne Gerichtsverhandlung in der Zelle 70 des Münchner Gefängnisses Stadelheim vom Dachauer KZ Röhm Theodor Eicke erschossen. Röhm wurde auf dem Münchner Westfriedhof beigesetzt.

• 1935 wurde aufgrund der bekannt gewordenen Homosexualität Röhms der Paragraph 175 zum Verbot der Homosexualität im dritten Reich erlassen.




c) Von der Ordnungszelle zur Machtzentrale: Bayern 1919 – 1923


Die ökonomischen und militärischen Folgen des Vertrages von Versailles spalteten Deutschland in zwei politische, radikale Lager. Es gab die linksradikalen Parteien, die die politische Meinung dominierten und gesamtdeutsche Politik stark beeinflussten und die rechtsnationalen Parteien, die, außer in Bayern, im übrigen Deutschland bis 1923 eine untergeordnete Rolle spielten. Die rechten Splittergruppen im übrigen Deutschland konzentrierten ihre Kräfte in Bayern, wo man relativ schnell mit Hilfe der Reichswehr und Infiltration des Staatswesens die Kontrolle an sich riss. Bayern war offiziell ein Musterstaat "Funktionsstaat", der anscheinend die Rechte und Gesetze aus dem Berliner Reichstags anwandte. In Wahrheit aber regierten seit dem Putsch der Räteregierung im Jahr 1919 die Rechtsnationalen, die den Nationalsozialisten den Weg zur Macht ermöglichten. Die nationalsozialistischen Strukturen durchzogen das Rechtssystem, die Polizei und die Gerichtsbarkeit. Das Militär wurde ebenfalls infiltriert, die Bedingungen des Versailler Vertrages wurden von vielen Offizieren als ungerecht und demütigend empfunden. Hinzu kamen einflussreiche Geldgeber, die das Netzwerk auch materiell und finanziell unabhängig machten. Gegner der rechts nationalen Gesinnung wurden einfach ausgeschaltet, von der Obrigkeit hatten rechte Geheimorganisationen nichts zu befürchten und konnten weitgehend straffrei agieren.


C 1)Gründung der NSDAP

Die NSDAP ging aus der DAP hervor, einer rechtsgerichteten Partei, die 1919 im Münchner Gasteig Café von dem Schlosser Anton Drexler und dem Sportjournalisten Karl Harrer gegründet, als politisches Organ der antisemitischen und national orientierten Thule Gesellschaft, fungierte. Ein gewisser Adolf Hitler, damals noch Angehöriger der Reichswehr und politisch recht unentschlossen, trat als 55. Mitglied am 19. Oktober 1919 dieser Partei bei, auf “Anraten” seiner Vorgesetzten Offiziere. Ein einflussreiches Mitglied der Partei und der Thule – Gesellschaft, der rechtsradikale Schriftsteller, Verleger und Journalist Dietrich Eckart, erkannte bald das darstellerische Talent des Gefreiten Hitlers und engagierte ihn als Redner und Agitator für die DAP. Hitler gelang es schnell, das Volk für die nationalsozialistischen Ideen zu begeistern. Am 24. Februar 1920 benannte sich die DAP in NSDAP um und legte ihr Parteiprogramm im Münchner Hofbräuhaus fest: Abschaffung des “Schandvertrages von Versailles”, die “Beseitigung der jüdischen Verschwörung im deutschen Volke”, sowie die Nationalisierung Deutschlands und damit verbundene Erweiterung des deutschen Lebensraumes, Wiederbewaffnung Deutschlands. Hitler wurde im Frühjahr 1921 Parteivorsitzender der NSDAP.




C2) Reichswehr, Waffenlager und die Entente


Ziel der rechten Kräfte in Bayern war es, seit dem Sturz der linksgerichteten Räteregierung in Bayern, eine antidemokratische, nationale Diktatur in Berlin zu errichten. Der in Berlin 1920 verübte Kapp – Putsch wurde nach vier Tagen von linken Regierungstruppen blutig niedergeschlagen, ebenso fehl schlug ein Putschversuch im Ruhrgebiet 1921. Bayern zeigte sich nicht nur durch seine weite Entfernung von Berlin als strategisch äußerst günstig, hier fanden sich auch der eine oder andere korrupte Ententekommissar, der gegen Geld das Treiben der rechten Untergrundszene deckte und teilweise sogar tatkräftig unterstützte. Dies geht etwa aus einer Konversation von Franz von Epp mit dem Direktor der “Bayerischen Sprengstoffwerke AG” hervor. Hinter diesem Synonym verbarg sich niemand anders als ein französischer Kommissars namens Cahuc. Die Bayern rüsteten also unter der Nase und mit Wissen der Entente auf. Ernst Röhm als organisatorisches Genie und Chef der Feldzeugmeisterei war für Gen. Epp ein Glücksfall. Sein Stabschef organisierte und verteilte die Waffen an die verschiedenen schwarzen Reichswehrverbände, die wiederum dafür sorgten, dass kleine, private Waffenlager entstanden, tausende an der Zahl, mit schnellem Zugriff und großer Verfügbarkeit. Röhms organisatorisches Genie hatte jedoch eine Schattenseite: sein großes, prahlerisches Mundwerk und seine bisweilen unvorsichtigen Alleingänge in Sachen Waffenschiebereien ließen Gerüchte aufkommen. Von Epp seinerseits hatte sich immer wieder wegen Unterstützung rechter Kreise vor einem Disziplinarausschuss zu rechtfertigen. Bereits 1921 war er von einer Entlassung aus der Reichswehr wegen Ungehorsams bedroht. Die Lage spitzte sich bis 1922 so zu, dass er am 16.03.1922 eine Unterredung mit General Hey führte, dass eine “Debatte im deutschen Reichstag in Berlin über geheime Waffenlager in Bayern unbedingt zu vermeiden sei”, so sprach man darüber, dass von Epp sich freiwillig aus Bayern versetzen lassen sollte, um die “Regierung ab zu lenken”. Im Oktober 1922 nahm von Epp dann auch freiwillig seinen Abschied aus der Reichswehr. Die befürchteten Konsequenzen aus einer öffentlichen Debatte im Reichstag waren wohl, dass Berlin im schlimmsten Falle Truppen senden würde und es in Bayern zu einer gewaltsamen Beendigung der rechten Machtergreifung kommen würde.

IV. Theorie Hinterkaifeck und rechtes Waffenlager

Gerüchte über ein heimliches Waffenlager auf HK gibt es seit dem Mord. Und da nichts wahrer als ein Gerücht ist, lohnt es sich, im Hinblick auf die oben geschilderten politischen Zusammenhänge, dieser Spur weiter nach zu gehen. Die Lage in München wird also langsam brenzlig für die Drahtzieher der geheimen Waffenlager. Von Epp hat zwar gute Kontakte zur Entente, weiß aber ganz genau, dass ihm die Franzosen und seinen braunen Kameraden im Falle eines innerdeutschen Politskandals nicht helfen würden. Röhm und seine eigenmächtigen Alleingänge und sein großes Mundwerk sind auch nicht gerade hilfreich, um die Situation zu entschärfen. Der Druck wird von oben nach unten weitergegeben. Die Obmänner in den kleinsten Einheiten der schwarzen Reichswehr, die für die Überwachung der Waffenlager zuständig sind, haben Anweisung, verdächtiges Verhalten zu beobachten und notfalls zu bestrafen. Andreas Gruber betreibt auf seinem Hof ein solches Waffenlager. Aber was hat er getan, um die Rechten auf den Plan zu rufen? Erpressung? Mit den Franzosen konnte er nicht drohen, da die ja Bescheid wussten. Hat er linke Splittergruppen aus München mit den Waffen versorgt? Oder hat er mit den ihm anvertrauten Waffen einen schwunghaften Handel betrieben haben? Es sprach sich rum, dass man beim Hinterkaifecker Waffen kaufen konnte. Die Spatzen pfiffen es von den Dächern. Man warnte ihn einmal, man verwarnte ihn zweimal und drohte ihm mit ernsthaften Konsequenzen. Möglicherweise wurde auch L.S. als Ortsvorsteher angehalten, den Gruber zur Raison zu bringen. L.S. hat Gruber gewarnt, wollte ihm sogar seinen Revolver geben. Gruber konnte es wohl nicht lassen und wurde samt seiner Familie ermordet. Die Einzelheiten zu dem Mord werden nicht erläutert, sie werden als bekannt vorausgesetzt und sind auch nicht so sehr Gegenstand dieses Artikels. Vielmehr sollte eine mögliche, politische Motivation hinter dem Mord ergründet werden. Möglicherweise ist dieser Mord ein erstes Beispiel für die von den Nationalsozialisten durchgeführte “Sippenbestrafung”. Auch die “Blutschande” zwischen Victoria und A. Gruber mögen eine Rolle gespielt haben fuer den Tod der gesamten Familie. Die “Warnung” wurde vom Umfeld verstanden, die Polizei war ohnehin im Bilde. Erste Anzeichen einer dunklen, von Gewalt beherrschten Diktatur am Horizont. HK war möglicherweise ein kleiner aber bedeutender Meilenstein beim Aufstieg der Nazis. Waren die Waffendepots aufgeflogen, wäre Hitler möglicherweise nie an die Macht gekommen.







V. Quellenangaben:

• Institut für Zeitgeschichte, Berlin

• The unmaking of Adolf Hitler by Eugene Davidson, University of Missouri

• The rise and the fall of the Third Reich by William L. Shirer

• Homosexuals and the Third Reich by James Staekly, Jewish virtual library

• Hitler und seine Hintermänner, Fakten zur Frühgeschichte der NSDAP von Hans Guenther Richardi

• Mein Kampf von Adolf Hitler, erste Originalausgabe von 1925

• Understanding Madmen: IV Assesment of Adolf Hitler by Frederic L. Coolidge, Felicia L. Davis, Daniel L. Segal in Individual Diffrences Research

• Zwischen Kaiserreich und NS Regime, die erste deutsche Republik zwischen 1918 und 1933 von Werner Maser

• Library of Congress, Research Center

• Institut für bayerische Geschichte der LMU

Titel: Re:Die politischen Hintergruende in der Weimarer Republik und HK
Beitrag von: JeanneDArc am März 30, 2012, 00:13:50
Eine meiner sehr fruehen Einschaetzungen ueber einen moeglichen, politisch orientierten Mord an der Familie Gruber - Gabriel.

Inzwischen hat sich meine Sicht der Dinge durch gruendliche Recherchen ueber die Weimarer Republik etwas veraendert. Das die Gruber - Gabriels im offiziellen Auftrag ermordet worden sind halte ich fuer eher weniger wahrscheinlich inzwischen.

Auch meine damalige Einschaetzung, was das Verhaeltnis der Rechten zu Berlin VOR 1923 angeht, hat sich grundlegend veraendert.

Bayern strebte nach Eigenstaendigkeit - die rechte Bewegung war bis 1923 vornehmlich von rechten, monarchistisch - nationalen Kraeften dominiert. Dieses sonderte die bayrischen Rechten vom Rest der rechten Kraefte in Deutschland so ab, dass es bis in die 30iger Jahre zu keiner wirklichen Machtuebernahme in Berlin durch rechts kommen konnte.

Gerade in Bayern wirtschafteten die rechten Monarchisten mit Wissen der Franzosen, denen eine Abspaltung Bayerns vom restlichen Deutschland nur recht gewesen waere. Teilweise unterstuetzten die Franzosen sogar die eigentlich verbotene Wiederbewaffnung aktiv.

Der wahre Feind Frankreichs war weniger Bayern, als das preussische Berlin.




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Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 24.04.2012

Wie war eigentlich dass Verhältnis LS zu Gabriels?

Eine interessante "Gemengelage der Interessen", wie ich mir vorstellen kann.

Gruß aus Gröbern
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 18.04.2012

@eventhorizon79

Vielleicht der Sohn LS. ? 😉 Oder die Gabriels?

@pilvax

Grantig muß er nicht sein.

Grüße aus Gröbern!
Mordfall HinterkaifeckKriminalfälle / von Kailah am 14.04.2012

Vermutlich muss man sich in eine Zeit zurückdenken, die heute nicht mehr 1:1 zu verstehen ist.

Zwar wurde immerhin gerade diese Woche (am 12.04.2012) die Strafwürdigkeit von Inzest in Deutschland bestätigt, dennoch glaube ich, dass das damit verbundene Stigma damals, und gerade im katholischen Bayern, ein doch viel größeres war als heute. Und auch die Kinder aus solch illegalen Geschlechtsbeziehungen wurden als "Bastarde" und Schande für die ganze Gemeinde angesehen. Eine "Strafe Gottes" wäre eine optimale Lösung: das war ja alttestamentarisch belegt, dass, wenn Gott hobelt, eben auch Späne fliegen (z.B. das Ersäufen auch von Kleinkindern während der Sintflut).

Vivtoria Gruber hatte sicherlich mit ihrem zunehmend schlechteren Ruf zu kämpfen und dabei sicherlich eine Reihe von 'Registern gezogen' haben, um diesem Stigma entgegenzuwirken. Dabei ethielt sie wohl durchaus auch - vor allem von männlicher Seite - die ein oder andere nicht uneigennützige Unterstützung (erste Kirchenstimme, Ehebewerber, Geld, ...), die aber letztendlich versagte. Solche, zumindest zwischenzeitliche, 'Unterstützer' verstecken sich nachher gern hinter hohen Moralansprüchen und Argumenten wie "gerechte Gottesstrafe" um ja nicht selbst eine Schädigung des eigenen Rufes zu erfahren, nachdem solch "ruchloses Tun" wie das der HK'ler im Laufe der Zeit scheinbar so offensichtlich wurde. Echte "Maulhelden" eben.

Da gab es sicherlich lange Monate und Jahre vor der Tat Gerüchte, Geschwätz, Vetmutungen, vielleicht sogar Schmähungen und Drohungen. Das ganze verstärkte sich sicherlich nach dem Tod des im Kriege so ehrenhaft gefallenen Karl Gabriels noch, dem nun so offensichtlich postum noch 'Hörner aufgesetzt' wurden.

Ich denke nach wie vor, dass es in diesem Puzzlespiel eine Reihe hochgradiger Verdächtiger gibt (meine LTV sind ja bekannt); den Lorenz Schlittenbauer schließe ich allerdings nahezu aus: er war einer der 'verliebten Trottel', und erlebte ein bitteres Erwachen, als er realisierte, in wen und was er sich da verrannt hatte. Sein Ruf als Ortsführer war sicherlich beschädigt und als des Mehrfachmordes verdächtigter Familienvater wird er seine Liebschaft zu Viktoria sicher im Nachhinein verflucht haben. Tatsache ist aber auch, dass er nun definitiv kein Nutznieser - auch nicht in Sachen Satisfaktion - der Morde war ode hätte sein können. Für ihn selbst war diese Tat sicherlich der absolute Supergau.
Grüse aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

18.08.2013 um 01:07
@alle

Ich bitte um Verzeihung - aber der Logik dieses Forums und meiner Trägheit hinsichtlich ewiger Wiederholungen folgend, musste ich das seit Monaten bereits zum Thema "Gabriels" Gesagte repertieren.

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

18.08.2013 um 02:55
@Kailah
als ich die letzten Tage geschrieben habe, habe ich an Dich gedacht. Mir war klar, dass Dir "das Herz aufgeht" ;-)
Freue mich, wenn Dir die Diskussion gefällt!

Grüße nach Gröbern
Heike


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Mordfall Hinterkaifeck

18.08.2013 um 08:38
@Kailah

die von dir erwähnten geschichtlichen Hintergründe fand ich sehr interessant.

Wie du schon schreibst ging die Nazibewegung damals ja primär von Bayern aus und schwappte erst viel später nach Restdeutschland über, so daß die Nazis erst Anfang der 30iger Jahre Deutschlandweit an die Macht kommen konnten.

Dann würde sich das politische Motiv, (Waffenlager etc...) tatsächlich relativieren. obwohl ich die ganzen politischen Verwicklungen damals sehr kompliziert finde.

Aber das die Tat - wie du erwähnst - im Zusammenhang mit dem Inzest gestanden haben könnte wurde doch auch in der Doku, soweit ich mich erinnere schon angesprochen.

Auch da konnte man doch keinen nachvollziehbaren Täter zuordnen - oder hast du eine bestimmte Person in Verdacht ??? (z.B. Karl ?)

Ich halte Schlittenbauer persönlich auch nicht für den Täter, obwohl ja einiges gegen ihn spricht, u.a. daß er gegenüber dem Lehrer nach Abriß des Hauses Andeutungen gemacht hat, daß der Täter die Leichen wegen des zu harten Bodens an einer bestimmten Stelle nicht vergraben konnten etc...

Aber ein richtiges Motiv sehe ich für ihn ehrlich gesagt nicht.

Ein Motiv könnte, wie du ja auch schon erwähnst in der Erbschaftssache gelegen haben, gerade auch vor dem Hintergrund der damaligen Hyperinflation und nach Karls Tod wollte man natürlich auch was vom Erbe abhaben.

Aber ich könnte mir dann wieder nicht vorstellen, daß die deswegen eine ganze Famlie, incl. Enkeltochter ausgelöscht haben ???

Daß der oder die Täter nach der Tat das Vieh noch tagelang versorgt haben, damit man das Brüllen der Tiere nicht im Dorf hören konnte und die Tat dadurch nicht vorzeitig entdeckt würde, darauf kann ich mir auch keinen richtigen Reim machen, welcher Täter das tun würde....


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Mordfall Hinterkaifeck

18.08.2013 um 09:50
@Heike75
Interessante Hintergründe, die sich da auftun, insbesondere die Tatsache, dass man schon damals das Ableben des KG angezweifelt hat. Hat es eigentlich eine Antwort gegeben auf das Ersuchen der Schutzmannschaft Schrobenhausen an die Polizeidirektion München bezüglich KG? Hierzu konnte ich nichts finden. Da ist soviel Ungreimtes um KG herum, dass man es wirklich nicht einfach abtun kann mit "aber sein Name steht doch auf dem Grabstein der Gefallenen eingemeiselt"! Auch die widersprüchlichen Aussagen von Bichler und Haas, man glaubt es kaum.
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:Die Brutalität kann auf Vieles hinweisen... unter Anderem auf einen Soldaten, schliesslich hatten diese im WK I genug gesehen und erlebt... Das man in einem solchen Krieg abstumpft, ist ja nicht verwunderlich... eine Brutalität in einem solchen Masse, liesse sich damit ebenfalls erklären.
An der Brutalität etwas festzumachen erscheint mir fast unmöglich. Das beziehe ich auch auf die Tötung der Kinder.
Was die enorme Brutalität angeht könnten zwei Gründe in Betracht gezogen werden:
1) Kriegsverrohung (Hemmschwelle niedrig) UND
2) Beziehungstat (SEIN Hof, aber Josef NICHT SEIN Kind!
Beides trifft auf KG zu.


@Petra--
Zitat von Petra--Petra-- schrieb:Auch die Tatsache, daß der oder die Täter danach noch länger auf dem Hof waren und daß vor der Tat jemand vom Waldrand aus das Haus beobachtet hat etc...das klingt alles nach Tatvorbereitung und einer geplanten Tat.
Könnte man schon auch so interpretieren, aber wenn man es auf KG bezieht, wollte er vielleicht einfach mal so schauen, was sich dort verändert hat, wer da jetzt lebt, usw., bevor er auf seinen Hof zurückkomt bzw. mit Viktoria spricht.
Zitat von Petra--Petra-- schrieb:Daß der oder die Täter nach der Tat das Vieh noch tagelang versorgt haben, damit man das Brüllen der Tiere nicht im Dorf hören konnte und die Tat dadurch nicht vorzeitig entdeckt würde, darauf kann ich mir auch keinen richtigen Reim machen, welcher Täter das tun würde....
Dafür bieten sich für den/die Täter zwei Motive an: 1) Er muß aus irgendeinem Grund auf dem Hof verweilen (warten auf Abtransport) oder 2) Er selbst hat sich bei der Tat eine schwere Verletzung zugezogen, die ihn zum Verbleib zwingt. Ich kann mir kaum vorstellen, dass der/Täter ganz ohne Verletzung davongekommen ist/sind.

@Kailah
Hab mir Deine eingestellten Passagen durchgelesen, sehr viel Geschichts- und Politikwissen dahinter, Respekt! Hast schon Recht, man kann sich nicht immer wiederholen, da müssen sich neuere User halt mal die Zeit nehmen und sich ein bißchen einlesen ...


Zu den beiden Pfarrern und die Verdächtigungen in Richtung der Gump Brüder. Die Gump Brüder hatten 1) kein Motiv (wäre das einzig denkbare Motiv Raub gewesen, so hätte mehr an Geld gefehlt, die hätten doch dann gar nichts liegen lassen. Und 2) Ein Gump verbleibt nicht vier Tage auf'm Hof und versorgt Vieh! Denen würde ich eher zutrauen: Nix wie weg hier, Roter Hahn, und weiterziehen!


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Mordfall Hinterkaifeck

18.08.2013 um 09:56
@alle,
aha, da kommt ja wieder etwas Leben in die Bude ! Ich lese erstmal mit, wünsche Euch einen schönen Sonntag !
Bis demnächst & ciao:
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

18.08.2013 um 14:33
@Schissler
Zitat von SchisslerSchissler schrieb: Zu den beiden Pfarrern und die Verdächtigungen in Richtung der Gump Brüder. Die Gump Brüder hatten 1) kein Motiv (wäre das einzig denkbare Motiv Raub gewesen, so hätte mehr an Geld gefehlt, die hätten doch dann gar nichts liegen lassen. Und 2) Ein Gump verbleibt nicht vier Tage auf'm Hof und versorgt Vieh! Denen würde ich eher zutrauen: Nix wie weg hier, Roter Hahn, und weiterziehen!
Zum Motiv der Gumps:
Staatsanwalt Dr. A. Popp war der letzte ermittelnde Staatsanwalt im Fall HK, bevor die Verjährung eingesetzt hat. Wir reden also von den 50ziger Jahren...
Für Popp kamen nur zwei Täter in Frage: Adolf und Anton Gump.

Grund dafür war nicht nur die Aussage der Schwester Kreszenz (geb. Gump). Sie nannte ja dem Pfarrer Hauber die Namen ihrer Brüder auf dem Sterbebett und Hauber gab später den Zettel an die Polizei weiter...

An dem Tag, als Josef auf die Welt kam, waren irgendwelche Arbeiten auf HK im Gange und es waren Helfer auf dem Hof. Als Gruber morgens aus dem Haus kam, sagte er den Helfern, dass er nicht viel geschlafen hat, da der Bub in der Nacht zur Welt kam. Daraufhin muss der Name Schlittenbauer gefallen sein, weil er ja der Vater gewesen sein soll...
Gruber sagte, dass ihm das noch lieber wäre... "wenns nur net vom Körbelzäuner ist"...
Adolf Gump zog in der Zeit als Körbelzäuner umher. Später, vielleicht 20/21 war er häufig in Begleitung seiner Lebendsgefährting und Mutter seiner Kinder Magdalena Schindler. Sie wurde im Mai 1952 dazu vernommen:
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1952-05-06_Schindler_Magdalena

Popp ging sogar soweit und erwirkte eine Hausdurchsuchung bei Schindler und steckte sie erst mal in U-Haft:
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Dokumente:_1952-05-03_Durchsuchungsbefehl_Schindler_Magdalena

http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Dokumente:_1952-05-03_Haftbefehl_Schindler_Magdalena

Nachdem man Anton Gump in U-Haft genommen hatte, soll er einem Mithäftlingen seine Geschichte erzählt haben (was war und was man ihm und seinem Bruder vorwirft..) dabei soll er gesagte haben "... und alles nur wegen dem Kind".

Popp ging davon aus, dass Gump der Vater von Josef war.

30 Jahre vorher, schrieb Reingruber Adolf Gump zur Fahndung aus.
Adolf Gump, Wilhelm Dreßel aus Augsburg, Wilhelm Musweiler alias Weiland aus Homburg und ein früherer Kriminalinspektor N. Friedrich alias Fischer aus Bernburg waren das sogenannte Rollkommando des Freikorps Oberland. Diese Rollkommando soll im Auftrag verschiedenen Fememorde begangen haben (der Mord an dem USPD Politiker Gareis soll auf "ihr Konto gehen").
Gleichzeitig zum HK-Mord wurden die o.g. Männer per Haftbefehl aus Opeln gesucht. Sie hätten am Anaberg 9 Bauern erschlagen...

Also zwei von einander unabhängige Kriminaler hatten den Gump schon auf der Latte.

Von Reingrubers Annahme wusste Popp nicht viel. Popp kämpfte ja gegen die Zeit, denn die Verjährungsfrist stand vor der Tür. Deshalb versuchte Popp etwas zu Gump zu finden... wäre Gump z.B. 1925 vernommen worden, hätte die Verjährungsfrist dort ausgesetzt und hätte wieder von vorne begonnen. D.h., dass dann nicht das Jahr 1922 massgebend für die Verjährung war, sondern 1925. Er fand nichts. D.h., dass er gar nicht viel von Reingrubers Verdacht wusste. Und damit auch nicht auf Reingrubers Zug augesprungen war, sondern von ganz alleine auf Gump kam.
Zitat von SchisslerSchissler schrieb:Hat es eigentlich eine Antwort gegeben auf das Ersuchen der Schutzmannschaft Schrobenhausen an die Polizeidirektion München bezüglich KG?
Nein, aber... ;-)
Nach dem Ersuch wurde Josef Bichler vernommen, der ja den Karl tot auf dem Feld gesehen haben will (in Begleitung des Nickolaus Haas). Bichler erwähnt die Aussage aus Mai 1922 in seiner Aussage aus 1951... leider gibt es diese jedoch nicht mehr.
Darauf hin liess man von den Ermittlungen ab.

1999 sagte eine Therese Großböhme, dass ein Lorenz Hausfelder von einer Begegnung mit Karl Gabriel im Jahre 1917 berichtet habe. Bei einer weiteren Begegnung im Jahre 1926 soll er ein fremdes Soldbuch her gezeigt haben und zugegeben haben, dass er der Mörder von HK ist.

August Hueber soll in einer Kneipe von einem russischen Kommissar Gabriel erzählt haben. Seine Aussage ist aber sehr zweifelhaft, weil da zu viele Menschen (Sigl, Schlittenbauer und Dersch) drin rum gefummelt haben. Die Aussage von Hueber ist nicht mehr vorhanden und der Wortlaut somit auch nicht.

Ein Mathias Eser hat behauptet, dass er von einem russischen Kommissar Gabriel aus der Gefangenschaft entlassen wurde. Er hätte ihn mit den Worten "der Mörder von Hinterkaifeck hat dich entlassen" heim geschickt haben...
1951 sagte Eser gegenüber Popp, dass er das alles erfunden habe.

Konrad Müller, Kommissar a.d. soll Ende der 90ziger (?) nach Russland gereist sein, um dort den Aussagen zu Karl Gabriel nach zu gehen. Nichts - was aber nach knapp 70 Jahren nicht verwunderlich ist. Auf der anderen Seite hoffe ich doch mal, dass die Fahrt einen privaten Charakter hatte... die Akte sind immerhin zu und ich gehe nicht immer mit der Vorgehensweise von Herrn Müller dacor. Er hat sich auf LS eingeschossen und macht bei seinen Infoveranstaltungen daraus keinen Hehl. Das ist natürlich nicht prickelnd, weil seine Zuhörer ihm glauben (... ist ja immerhin ein Kriminaler) und er öffentlich seinen Namen nennt (jetzt nicht mehr, man hat es ihm untersagen lassen - was ihn natürlich schwer gekränkt hat...).
Zitat von SchisslerSchissler schrieb:Was die enorme Brutalität angeht könnten zwei Gründe in Betracht gezogen werden:
1) Kriegsverrohung (Hemmschwelle niedrig) UND
2) Beziehungstat (SEIN Hof, aber Josef NICHT SEIN Kind!
Beides trifft auf KG zu.
Ja und? Ich meine... seine Frau dachte, er sei tot... das Kind wurde 1919 gezeugt... also 5 Jahre nach seinem (vermeindlichen) Tod... warum sollte er also sauer sein? Das er nicht verlangen konnte, dass seine Frau nie mehr einen Mann haben wird, ist doch vollkommen unrealistisch (alleine schon wegen dem Hof).
Sauer kann er nur geworden sein, weil das Gerücht der Blutschande im Umlauf war und es das bestätigte, was ihn kurz nach der Heirat dazu zwang, wieder heim nach Laag zu gehen... Und der Zweifel an der eigenen Vaterschaft.

Fakt aber ist, dass der Schläger töten WOLLTE. Die gezielten Schläge auf den Kopf zeigen, dass es kein zur Wehr setzten / die Opfer ausser Gefecht setzten war. Und das eliminieren von Zeugen, die zwar unabhängig der Tat an sich sind, ihn aber gesehen haben könnten passt zwar auf Maria und Cilli, aber nicht auf Josef.
Ich bin der Meinung, dass das passierte, weil man im Haus "ungestört" sein wollte und da passt ein schreiendes Kind (vielleicht noch just in dem Moment, in dem Jemand das Fenster rein kuckt), dass gefüttert werden muss, nicht rein.


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Mordfall Hinterkaifeck

18.08.2013 um 14:44
@Petra--
Zitat von Petra--Petra-- schrieb:Daß der oder die Täter nach der Tat das Vieh noch tagelang versorgt haben, damit man das Brüllen der Tiere nicht im Dorf hören konnte und die Tat dadurch nicht vorzeitig entdeckt würde, darauf kann ich mir auch keinen richtigen Reim machen, welcher Täter das tun würde....
Mal abgesehen davon, dass das Füttern der Tiere nicht 100% belegt ist...
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Sachverhalte:_Wurde_zwischenzeitlich_das_Vieh_versorgt%3F

Es bleibt doch nur der auf dem Hof, der dort was zu tun hat... Suchen z.B.
Etwas, was ihn erst zum Morden gebracht hat. Welch ein Risiko!
Sollte es sich um ein Waffenlager gehandelt haben (wovon ich ausgehe), hatten die Soldaten nichts zu befürchten, weil sie eh von der Regierung gedeckt wurden.

@Kailah hat ja schon vieles her kopiert. Der Sumpf war so tief, dass er selbst heute nicht 100% aufgedeckt werden kann.
Ich habe super viel darüber gelesen und gehe von einem Waffenlager aus. Ob sich das je bestätigen wird, weiss ich nicht.
Aber mehrere Eckpunkte der Tat weisen ziemlich deutlich darauf hin.


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Mordfall Hinterkaifeck

18.08.2013 um 17:15
@Heike75

Wenn der Hof ein Waffenlager war, dann muß das von irgendwem entdeckt worden sein, da ja vom Waldrand aus das Haus beobachtet wurde und jemand wohl auch im Haus war, da ja Gruber u.a. auf dem Dachboden Geräusche gehört hatte.

Was ich nicht verstehe ist, warum sollte gerade Grube Interesse an einem Waffenlager in seinem Haus gehabt haben (er war weder in finanzieller Not, noch hatte er enge Verwandte im Krieg verloren) und von wem könnte es entdeckt worden sein und warum mußte dann die gesamte Familie sterben.

Diejenigen, die dann noch Tage nach der Tat auf dem Hof waren, müssen ja dann auch auf jemanden gewartet haben.

Wenn die Tat jedoch geplant und organisiert war, dann denke ich, daß die Täter auch ihre Flucht geplant hätten und nicht noch tagelang auf dem Hof verbracht hätten.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß höhere Kreise, wer immer diese auch waren, eine Tat gedeckt hätten, bei der eine ganze Familie, incl. Kleinkinder getötet worden sind.


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Mordfall Hinterkaifeck

18.08.2013 um 17:25
P.S.

Hätte Lorenz Schlittenbauer nicht etwas davon mitbekommen müssen, was da auf dem Hof vor sich ging, wenn da Waffenlager oder ähnliches waren, irgendeiner im Dorf müßte doch etwas bemerkt haben und sich dann mal dazu geäußert haben, wenn auch unbewußt...

Gerade nach dem 2. WK hätte es doch keinen Grund mehr gegeben so etwas zu vertuschen, als Krieg und Nazizeit vorbei waren.

Dann hätte doch noch in den vierziger Jahren diesbezüglich ermittelt werden können - oder wurde in diese Richtung mal ermittelt ?


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Mordfall Hinterkaifeck

18.08.2013 um 23:39
@Petra--
Zitat von Petra--Petra-- schrieb:Wenn der Hof ein Waffenlager war, dann muß das von irgendwem entdeckt worden sein, da ja vom Waldrand aus das Haus beobachtet wurde und jemand wohl auch im Haus war, da ja Gruber u.a. auf dem Dachboden Geräusche gehört hatte.
Da muss ich ein bisschen ausholen...
Es gibt einen Mann, der behauptet, er hätte ein Geständnis von einem Oberleutnant. Dieser Oberleutnant berichtet von folgender Geschichte:

Auf HK waren 2 Flugzeuge / Flugzeugteile von 2 Flugzeugen unter gebracht. "Irgendwann" im Jahre 1921 wurden die Flugzeuge wieder abgeholt. Auf der "Nase" dieser Flugzeuge (Fokker DIII) war ein Maschinengewehr. Diese Maschinengewehre waren so eingestellt, dass sie beim Schiessen nicht in den Propeller geschossen haben... diese Einstellungsanleitung nennt man Synchronisationsanleitung.
Gruber soll in der Zeit, in der die Flugzeuge eingelagert waren, diese Anleitungen geklaut haben und nach dem die Flugzeuge wieder abgeholt waren, hätte er die Reichswehr damit erpresst.
Anscheinend wusste Gruber nicht, mit wem er sich da angelegt hatte.

Man kann die Theorie glauben oder es lassen. Ich denke, dass der Besitzer des Geständnisses den Mund voller genommen hat, als es gut war und ich kaufe ihm auch nicht alles ab...
Doch der Kern dieses angeblichen Geständnisses erklärt ein paar Punkte, die uns im HK-Fall Rätsel aufgegeben haben. Ich bin ein Anhänger dieser "Story".
Das war die Kurzfassung dieser Geschichte. Solltest Du da näheres wissen wollen, frag einfach - ok?
Zitat von Petra--Petra-- schrieb:Was ich nicht verstehe ist, warum sollte gerade Grube Interesse an einem Waffenlager in seinem Haus gehabt haben (er war weder in finanzieller Not, noch hatte er enge Verwandte im Krieg verloren) und von wem könnte es entdeckt worden sein und warum mußte dann die gesamte Familie sterben.
Waffeneinlagerer wurden gut bezahlt. Man tat nichts, ausser Platz zur Verfügung stellen und die Waffel halten... dafür bekam man gutes Geld.
Die Deutschen haben den Krieg ja sowas von verloren und Patriotismus ist eine Eigenschaft, die wohl weiter verbreitet war, als wir heute nachvollziehen können. Der eigenbrötlerische Gruber, der mit niemandem etwas zu tun haben wollte und sehr für sich war... war Mitglied der Einwohnerwehr ;-)
Zitat von Petra--Petra-- schrieb:Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß höhere Kreise, wer immer diese auch waren, eine Tat gedeckt hätten, bei der eine ganze Familie, incl. Kleinkinder getötet worden sind.
Die Auftraggeber, also die höheren Kreise, war die Reichswehr / Regierung selbst. Überleg mal, wenn das raus gekommen wäre, wäre Bayern von den Franzosen besetzt worden...
Das war die Geburtsstunde der braunen Sosse und nachdem, was ich darüber gelernt habe, waren denen die Leute (auch Kinder) vollkommen egal... es ging um den großen Plan.
Die Deutschen durften z.B. kein Flugverkehr mehr haben... das war die Geburtsstunde der Kampfflugzeuge und die Deutschen durften nicht "mitspielen"... da gingen die doch glatt hin, taten sich mit den Russen zusammen und erschuffen eine Fliegerschule mitten in Russland (Lipezek).
Zitat von Petra--Petra-- schrieb:Wenn die Tat jedoch geplant und organisiert war, dann denke ich, daß die Täter auch ihre Flucht geplant hätten und nicht noch tagelang auf dem Hof verbracht hätten.
Das kommt darauf an... Ziel war, die Synchronisationsanleitung zu beschaffen... wann haben sie diese gefunden?
Zitat von Petra--Petra-- schrieb: Hätte Lorenz Schlittenbauer nicht etwas davon mitbekommen müssen, was da auf dem Hof vor sich ging, wenn da Waffenlager oder ähnliches waren, irgendeiner im Dorf müßte doch etwas bemerkt haben und sich dann mal dazu geäußert haben, wenn auch unbewußt...
Hatte der Lenz denn nichts eingelagert... da wird die angebliche Heuwache doch erst interessant...
Wer hätte denn etwas gesagt? Man wusste doch, was mit Verrätern passiert...
Zitat von Petra--Petra-- schrieb: Gerade nach dem 2. WK hätte es doch keinen Grund mehr gegeben so etwas zu vertuschen, als Krieg und Nazizeit vorbei waren.
Dann erkläre mir mal, warum man es sogar 2013 noch vertuscht.
Zitat von Petra--Petra-- schrieb:Dann hätte doch noch in den vierziger Jahren diesbezüglich ermittelt werden können - oder wurde in diese Richtung mal ermittelt ?
Bist Du wahnsinnig? ;-)))))
So etwas gab es doch gar nicht!
Die, die sich da richtig engagiert hatten, sind gestorben.
Schon dumm, wenn der Mörder von Maria Sandmayer von der politischen Abteilung in München, die ja UNBEDINGT die Forderungen der Entente einhalten wollten, einen Reisepass ausgestellt bekommt, um das Land verlassen zu können.

Die Theorie vom Waffenlager ist so alt, wie die Tat selbst. Es gibt einen Militärhistoriker, der die Merkmale hierfür ganz klar erkennt. Ich glaube es auch.


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Mordfall Hinterkaifeck

19.08.2013 um 03:14
@Heike75
@Petra--
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:Auf HK waren 2 Flugzeuge / Flugzeugteile von 2 Flugzeugen unter gebracht. "Irgendwann" im Jahre 1921 wurden die Flugzeuge wieder abgeholt. Auf der "Nase" dieser Flugzeuge (Fokker DIII) war ein Maschinengewehr. Diese Maschinengewehre waren so eingestellt, dass sie beim Schiessen nicht in den Propeller geschossen haben... diese Einstellungsanleitung nennt man Synchronisationsanleitung.
Gruber soll in der Zeit, in der die Flugzeuge eingelagert waren, diese Anleitungen geklaut haben und nach dem die Flugzeuge wieder abgeholt waren, hätte er die Reichswehr damit erpresst.
Anscheinend wusste Gruber nicht, mit wem er sich da angelegt hatte.
Naja, wen's interessiert, kann sich über die Entwicklung der sogenannten "Unterbrechergetriebe" hier grob informieren:

Wikipedia: Unterbrechergetriebe

Diese luftwaffentechnische Entwicklung war in Bezug auf den WK1 bereits 1916 "durch"; eine Weiterentwicklung erfolgte quasi erst mit Beginn des WK2. Damit ist diese "Oberstleutnant-Theorie" aus meiner Sicht bereits obsolet, denn "ollen Kamellen" oder noch nicht existierenden technischen Inovationen fehlt doch die für eine Erpressung der Reichswehr erforderliche Brisanz.

Eine Drohung Grubers dagegen, der Entente ein - der örtlichen Bürgerwehr bekanntes und durch sie gesichertes - Lager (ob in HK oder sonstwo) ganz regulärer Waffen zu melden, wäre der schwarzen Reichswehr sicherlich Anlass genug gewesen einzuschreiten und liefert auch der in ihrer Gesamtheit verstrickten Münchener Polizei geradezu das Motiv zu einer laxen Untersuchung.

Interessant wäre also zu wissen, wer in Waidhofen/Gröbern in der Bürgerwehr organisiert war (hier könnten LS, Gabriels und andere sehr wohl eine Mitwisser-Rolle gespielt haben!) und quasi mit dem Selbstverständnis "nationaler Wiederstandskämpfer" die Ausrottung der Familie als vermeintlich unvermeidbar mit getragen hat. Das Verhalten der HK'ler (Karl Gabriel und Familie ausgebotet, Inzest, Geldgier, ...), Neid und auch Rachsucht aufgrund zuvor verschmähter Liebesanträge mögen zusätzlich und im Nachhinein eine moralisch, und pseudoreligiöse Legitimation (Sterbebildchen!) begünstigt haben.

Grüße aus Gröbern


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zilch ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

19.08.2013 um 09:49
Zum Thema "inszenierte Auffindung" :

Ich habe erhebliche Zeifel an den Durchführbarkeit eines solchen Plans.

Es wurde bekanntlich das gesamte Gebäude bis aufs Fundament abgetragen (und an einer anderen Stelle, in Laag, wieder ein Gebäude errichtet). Also Ziegel abgenommen, Gebälk, Fenster, Mauerwerk usw. Dabei waren, so schätze ich, zumindest 10 Männer beteiligt. Diese waren sicher in verschiedenen Gruppen an unterschiedlichen Eintelbaustellen beschäftigt, manchmal dann aber auch wieder komplett. Jedenfalls erscheint es mir unmöglich, den Ablauf so zu steuern, dass der Fehlboden so günstig geöffnet wird, dass der scheinbar überraschende Fund für alle überzeugend wirkt. Zumal man nach einem Jahr und einem halb zerlegten Haus auch nicht mehr so die volle Orientierung über die Örtlichkeiten hat.

Die Variante des Plans wäre, dass die Haue während der Abrissabrbeiten noch schnell in den Fehlboden eingearbeitet worden wäre. Doch auch hier habe ich erhebliche Zweifel, denn man hätte doch sicher nach der Tat die Haue sauber vom Blut gereinigt um möglichst wenig Anhaftungen daran zu haben. Und man hätte sich über diesen Zeitraum auch der Gefahr ausgesetzt, dass die Haue irgendwie gefunden würde, was ja den Mordverdacht unweigerlich hätte nach sich gezogen hätte.

Ich halte es daher für weitaus wahrscheinlicher, dass..
a) die Reuthaue seit den Morden im Fehlboden lag, und
b) die mit den Arbeiten beschäftigten Leute vom Fund überrascht wurden.


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Mordfall Hinterkaifeck

19.08.2013 um 10:15
@zilch
Also, wenn ich eine Baustelle habe, bin ich

- trotz aller Nachbarschaftshilfe - immer mal wieder allein (mit meinen Familienangehörigen) vor Ort
- wenn ich eine Axt aufgefunden haben möchte,durchaus in der Lage diese bei passender Gelegenheit dort zu "verstecken", wo sie mit Sicherheit im Zuge des Abrisses gefunden wird.

Aber vielleicht lag die Haue ja sehr wohl seit den Morden dort und deshalb der Abriss?

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

19.08.2013 um 10:43
@Heike75
@Kailah


danke für eure Ausführungen, das ist wirklich interessant, wahrscheinlich gab es da tatsächlich eine Kombination mehrerer Motive für die Tat.

Auch die Andeutung von Schlittenbauer, die er nach dem Abriß des Hofes gegenüber dem Lehrer bezüglich gescheiterter Vergrabung der Leichen gemacht hat, beweist ja, daß er eine Art von Mitwisser (jedoch Nichttäter) war und wohl aus Angst geschwiegen hat.

Was mir noch aufgefallen ist, die Tatwerkzeuge befanden sich ja wohl auf dem Hof, warum hat man die Opfer nicht einfach erschossen und warum hat man als Tatwerkzeug einfach ein Zufallswerkzeug vom Hof benutzt und warum haben sich die Täter dann noch so lange auf dem Hof aufgehalten ?

Wenn nie in Richtung Waffenlager ermittelt wurde, wer kam eigentlich erstmals auf dieses mögliche Tatmotiv, das muß ja dann auch irgendwo seinen Ursprung haben ?


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Mordfall Hinterkaifeck

19.08.2013 um 12:06
@Petra--
Alles nur Spekulation, aber

- eine Einwohnerwehr, ein rechter Verband, der sich gegen die im Versailler Vertrag geforderte Entwaffnung Deutschlands stellte, hat es auch in Waidhofen gegeben
- diese Spekulation erklärt eine ganze Reihe vermeintlicher Ungereimtheiten

In den 20ern begingen rechtsradikale Kräfte in Bayern verschiedene Fememorde. Diesen fielen unter anderem Personen zum Opfer, die den Behörden illegale Waffenlager angezeigt hatten. Womöglich galt dies auch für die Bewohner des Einödhofes. Am 9. April 1922 löste Kriminaloberinspektor Reingruber im Zusammenhang mit dem Fall „Hinterkaifeck“ die Fahndung nach dem Freikorps-Mitglied Adolf Gump und drei seiner Kameraden aus. Trotz des Vermerks ‚dringend’ verlief sie offenbar im Sand. Auch fand sie nie Eingang in die Akten, anders als alle anderen noch so abstrusen Fahndungen. Oder sie verbrannten bei einem Bombenangriff auf Augsburg im Februar 1944, der die Unterlagen der Staatsanwaltschaft vernichtete.

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

19.08.2013 um 12:07
@Heike75,
mit dem Fund einer "Dicken Bertha" auf dem Dachboden (!) eines bayer. Schlosses habe ich so meine Probleme. Diese Bertha war ein verdammt fettes Geschütz mit 42cm Kaliber. Speziell zum Bunkerknacken verwendet( siehe eine Aktion im WK-I bei Lüttich). So ein Monsterteil, auch auseinandergebaut, demontiert auf einem Dachboden aufzubewahren, das Zeugs hinaufzuhieven, würde allein schon die Qualität dieses Dachbodens zu einer Legende des bayerischen Zimmererhandwerks machen :-)
Die diversen Einzelteile hätten jeweils zig Zentner Gewicht gehabt. Nicht zuletzt auch das Geschützrohr selbst.

Hättest Du zu dieser lauschigen Bertha-Dachbodenstory paar Links ?

*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

19.08.2013 um 12:16
@Bernstein

42,6 Tonnen (M-Gerät) wäre zerlegt durchaus machbar.

http://www.fl18.de/history/139/

Hat mit HK aber sicherlich nichts zu tun.

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

19.08.2013 um 13:08
@Bernstein
Stehe ich gerade auf'm Schlauch oder habe ich etwas überlesen? Dicke Bertha auf dem Dachboden eines bayerischen Schlosses?

Ich nehme an, mit dem bayerischen Schloss ist Schloss Holzen gemeint, wo Maria Sandmayr als Dienstmädchen gearbeitet hat. Dort waren Waffen(!) in der Speisekammer eingelagert gewesen. Ich weiß jetzt natürlich nicht, wie groß die Speisekammer dort war, also schätze mal eher nicht riesig. So viel Platz wurde also gar nicht benötigt, um Waffen zu verstecken. Halte diesen Ansatz im Falle HK durchaus für denkbar, also ich sag mal, man sollte schon allen noch irgendwie verfügbaren Informationen nachgehen ...


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Mordfall Hinterkaifeck

19.08.2013 um 14:09
@Schissler,
ja, da ist man schon etwas überrascht, hihi !
Unsere Userin @Heike75 hatte das in Ihrem Beitrag vom 17.08.2013 um 22:03 Uhr angeführt.
Ich zitiere von oben:
"..Da fand man z.B. auf dem Dachboden eines Schlosses eine "dicke Berta"...."

da @Heike75 eigentlich immer sehr gut recherchiert, wollte ich das mit der Dicken Bertha doch etwas genauer wissen. Hatte sich gar Lorenz Schlittenbauer bei seiner legendären "Heuwache" mit der Bertha getroffen ? .. schmunzel ...:-)
*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

19.08.2013 um 14:14
@Bernstein
OK Bernie, Beitrag gefunden. Dicke Bertha auf einem Dachboden, da bin ich jetzt aber auch mal neugierig, glaube für einen Dachboden ist Bertha viel zu dick!!!


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Mordfall Hinterkaifeck

19.08.2013 um 14:34
@Schissler,
oder ist's gar unsere boarische katholische Riesenkanone, die Dicke Berta, jene aus dem 30zigjähriigen Krieg, die immerhin 4,5 Tonnen auf die Räder bringt, noch existiert ( das Original ? ), und gelegentlich durch die Gegend gezerrt, gezogen und geschleift wird ? :-)

http://www.rosenheim24.de/rosenheim/wasserburg/wasserburg/zielrichtung-brucktor-wasserburger-rathaus-rosenheim24-2724909.html
****
Bernie


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