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Mordfall Hinterkaifeck

51.749 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

27.10.2014 um 11:55
@alle
Es liegt also schon im Bereich des Möglichen, dass Kreszenz Rieger nach ihrem Weggang von Hinterkaifeck im Oktober wieder dort auftauchte und die Leute erpresst hat. Die Viktoria könnte sie dann mit Geld (das sie von C.Starringer auslieh) und einer Meldung bei der Krankenkasse bis Lichtmess 1922 erstmal zufriedengestellt haben. Es war halt K.Riegers Glück, dass sie krankenversichert war, denn sie musste irgendwann in einer Klinik behandelt werden. Ob das nun eine Blinddarmoperation oder ein Knochenbruch oder Lungenentzündung war, weiß keiner. Wobei Lungenentzündung in Anbetracht der Jahreszeit und der wenigen Kleidung, die Rieger besaß, eine gute Erklärung sein könnte. Nach dem Aufenthalt in der Klinik nahm sie bei Steinberger Quartier. Das kann bereits im November oder Dezember gewesen sein. Sie sagt ja nicht, dass sie Anfang des Jahres 22 bei Steinberger einzog, sondern sie redete davon, dass sie Engelhart Anfang des Jahres 22 kennen lernte, als sie dort bereits wohnhaft war. Der Wortlaut "Anfang des Jahres" bezog sich lediglich auf das Kennenlernen. Sie bekräftigt das auch in ihrem Satz: "Es (das Kennenlernen) war dies aber nicht in der von Engelhart angegebenen Zeit, sondern Anfang des Jahres". Engelhart hatte vorher dem Beamten gegenüber angegeben, dass er die Kreszenz Rieger schon Jahre kennen würde. Das ist eine Diskrepanz, die ich nicht verstehe. Lügt K.Rieger, weil sie den Anschein erwecken will, dass Engelhart "nur" ein vorübergehender Bekannter war, dass nur eine kurzzeitige Verbindung bestand? Sie sagte ja auch, dass sie ihm erst am 17. April 22, als sie ihn in seiner Wohnung in Schrobenhausen besuchte davon erzählte, dass sie Magd in Hinterkaifeck war. Wortwörtlicher Auszug aus der Vernehmung von Neuss : " Jetzt habens die Kaifecker, weils mit mir gar so ruchisch waren, wär ich drunt gewesen, hättens mich mit erschlagen". Besieht man diesen Satz näher, dann erweckt er fast den Eindruck, als ob K.Rieger hiermit eine Botschaft vermittelt. Nämlich: Die Kaifecker wurden erschlagen, weil sie gar so ruchisch mit ihr (Rieger) waren. Wäre sie noch dort gewesen, dann wäre sie mit erschlagen worden. Meinte sie damit, dass die Kaifecker getötet wurden, weil sie ihr (Rieger) etwas angetan haben?

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27.10.2014 um 12:45
Nach ihrem Austritt war sie jedenfalls nochmal in HK und holte ihren Kasten also nicht um zu erpressen, dort erfuhr sie auch das der Knecht Sigl nach ihrem Austritt eingestellt wurde aber davon lief:
Trotzdem aber habe ihn Frau Gabriel nach mir d.h., wie ich den Dienst dort verlassen hatte, wieder in Dienst genommen. Er sei aber nur 2 Tage dort gewesen und dann davongelaufen. Ich erfuhr dies bei jener Gelegenheit, wo ich meinen Kasten bei Frau Gabriel abgeholt habe.
War 'Steinberger' der Schreib- oder Hofname und könnte es sich vielleicht um gute Bekannte gehandelt haben, die Kreszenzs' Kasten während des Krankenhaus- Aufenthaltes bei sich unterstellten und ihr für die Rekonvaleszenz Obdach gaben.


Ihre Liebesbeziehungen verwirren mich völlig, folgendes alles aus der Vernehmung vom April 1922:
Richtig ist es, dass ich im Einödhof Hinterkaifeck bei Frau Gabriel als Dienstmagd in Arbeit war. Durch Vermittlung der Verdingerin Julia Roggesmüller [Anm. richtig: Rockesmüller] in Schrobenhausen erhielt ich anfangs November 20 (also nicht erst am 2.10.21) als Magd diese Stellung. Dort blieb ich bis zur Haferernte –Ende August 1921- im Dienst. Ich hatte damals mit dem led. Fabrikarbeiter Jakob Weber, 28 Jahre alt, ein Liebesverhältnis. Weber hatte ich schon vor dem Krieg kennen gelernt; er war damals in Edelshausen im Gute des Freiherrn v. Pfetten als Knecht bedienstet, musste während des Krieges einrücken, erhielt eine Schussverletzung im Knie, an der er in Folge einer Operation im Mai 21 in München verstorben ist. In den letzten Jahren war er im Werke Ebenhausen bei Reichertshofen als Fabrikarbeiter beschäftigt. Vom Weber war ich damals schwanger und wurde am 27. März 21 bei Frau Gabriel von einem Mädchen entbunden.
Richtig ist es, dass ich einen Liebhaber von Kühbach bei Aichach namens Josef HEISS, led. Taglöhner, 28 Jahre alt, hatte. Ich lernte ihn in Schrobenhausen vor meinem Dienstantritt in Hinterkaifeck kennen. Wir haben einige Male Briefe gewechselt, aber besucht hat er ich niemals in Hinterkaifeck. Ich traf mit ihm nur in Schrobenhausen in einer Wirtschaft zusammen. Geschlechtlich verkehrt sind wir mitsammen nicht. Auf ein weiteres Verhältnis habe ich mich deshalb nicht mit ihm eingelassen, weil er mit anderen Frauenspersonen Verkehr hatte.

Sie lernte laut eigener Aussage den Kindsvater Weber schon vor dem Krieg (also etwa 1914) in Edelshausen kennen gelernt und er musste laut Stammrolle im Februar 1915 einziehen. Im Sommer 1920 wurde sie von ihm schwanger. Sie fährt aber zweigleisig denn trotz des Verhältnisses mit Weber traf sie sich zunächst mit Heiss.

Angeblich hat sie sich auf ein weiteres Verhältnis deshalb nicht mit ihm eingelassen, weil er mit anderen Frauenspersonen Verkehr hatte, dann lernte sie noch Anfang des Jahres den Engelhardt kennen!

Während sie in HK war soll sie auch mal einen Bichler in ihre Kammer gelassen haben. Haben die dann zusammen den Rosenkranz gebetet?


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Mordfall Hinterkaifeck

27.10.2014 um 13:36
Vielleicht war ja das Kind vom Lorenz:)
Daraus könnte man sich dann schon eher was spinnen was auch zur Mordnacht führt^^
Is nur ein Gedanke net köpfen:)


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Mordfall Hinterkaifeck

27.10.2014 um 14:27
@alle
K.R. sagt, dass die Kaifecker zu ihr rucherisch gewesen sind. Ruch als Substantiv bedeutet zwar Geiz und Habgier, aber als adjektiv sieht es ganz anders aus. Verrucht, ruchbar, rucherisch heißt so viel wie verwerflich, gemein, niederträchtig, rücksichtslos, schändlich oder gewissenlos (Duden). Was also haben denn die HKler ihrer Magd angetan, dass sie die Leute - sogar nach deren Tod (man spricht nicht schlecht über Tote) - noch so beschimpfte? War es allein die Tatsache, dass sie über den Inzest bescheid wußte, (sie hat die beiden angeblich mal im Stroh erwischt) oder war sie in irgendeiner Weise an einer Handlung beteiligt, bei der sie sich ausgenutzt fühlte? Das könnte schon sein.
@margaretha
Dass die Rieger ihren Kasten in Hinterkaifeck abholte, schließt doch nicht aus, dass sie dabei mit den Leuten dort über das vorher Geschehene (1921) sprach und dann Drohungen ausstieß und sie eben sogar erpreßte. Was das Liebesleben der Magd angeht, da stimme ich Dir völlig überein. Mal freundlich ausgedrückt: Es war etwas unübersichtlich. Für sie selber vielleicht sogar auch. Trotzdem hat sie bereitwillig darüber Auskunft gegeben. In einer Aussage vom 24.4.22 sagt sie, dass sie "seit einem halben Jahr" ein Verhältnis mit Engelhart habe. Das wäre dann seit November 21, und nicht erst "seit Anfang des Jahres".
@alle
Übrigens, im standesamtlichen nebenregister ist die Geburt von Viktoria Rieger am 26.3.21 von Viktoria Gabriel angemeldet worden. Damals wurde die Geburt eines Kindes doch von der Hebamme gemeldet. War vielleicht gar keine Hebamme bei der Geburt des Mädchens dabei? Oder wenn eine vor Ort war, hat die sich dann geweigert, auf dem Amt zu lügen? Hätte sie doch die wirkliche Mutter angeben müssen.


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27.10.2014 um 15:07
Zitat von HathoraHathora schrieb:Dass die Rieger ihren Kasten in Hinterkaifeck abholte, schließt doch nicht aus, dass sie dabei mit den Leuten dort über das vorher Geschehene (1921) sprach und dann Drohungen ausstieß und sie eben sogar erpreßte.
Mit was denn? Mit einem Kind das von der Viktoria Gabriel war, und bei der man über 9 Monate keine körperl. Veränderungen bemerkte?
Zitat von HathoraHathora schrieb:. In einer Aussage vom 24.4.22 sagt sie, dass sie "seit einem halben Jahr" ein Verhältnis mit Engelhart habe. Das wäre dann seit November 21, und nicht erst "seit Anfang des Jahres".
Das sind aber typische bayerische Zeitangaben. Nichts auffälliges.
Zitat von HathoraHathora schrieb:Übrigens, im standesamtlichen nebenregister ist die Geburt von Viktoria Rieger am 26.3.21 von Viktoria Gabriel angemeldet worden. Damals wurde die Geburt eines Kindes doch von der Hebamme gemeldet. War vielleicht gar keine Hebamme bei der Geburt des Mädchens dabei? Oder wenn eine vor Ort war, hat die sich dann geweigert, auf dem Amt zu lügen? Hätte sie doch die wirkliche Mutter angeben müssen.
Ich hab keine Ahnung wer damals für die Meldung einer Geburt verantwortlich war, wenn ich aber die Bemerkung in einem der vorhergehenden Beitrag richtig interpretiere,
Zitat von HathoraHathora schrieb:Resumee:
1.November 1920 kommt K.Rieger auf den Hof , schwanger und nur mit dem, was sie am Leibe trägt.
2.März 1921 bekommt sie das Kind im Gruberschen Schlafzimmer. Danach beantragt Viktoria Gabriel auf dem Amt Kleidung und Zuschuss für Mutter und Kind
heißt das doch, das die Magd mehr oder weniger auf die Fürsorge (Sozialhilfe) angewiesen war.
Eine Hebamme rechnete vermutlich damals noch direkt mit der Gebärenden selbst ab, laut Wiki werden seit 1968 die Kosten für die Geburt von den Krankenkassen übernommen. Das heißt für KR Entbindung zahlte entweder das Amt oder Viktoria Gabriel als Arbeitgeber
Der Gang zum Standesamt nach der Entbindung um das Neugeborene anzumelden war demnach eine eigene Dienstleistung die in Rechnung gestellt wurde und die möglicherweise deshalb von Viktoria Gabriel selbst übernommen wurde.

Nebenbei: Cäzilia Gruber hatte sieben eigene Entbindungen hinter sich, Viktoria zwei; ich glaube bei der angenommenen These mit dem untergeschobenen Kind eher das dann eine Entbindung ohne Hebamme statt gefunden hätte.


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27.10.2014 um 15:36
@margaretha
Text
Na ja, ich halte es für möglich, dass Kreszenz tatsächlich vn der Inzucht wußte und auch, dass A.Gruber deswegen ein Jahr Zuchthaus bekommen hat. Ein weiteres Mal angezeigt zu werden mit einer Zeugin hätte für ihn und Viktoria sicherlich einen längeren Aufenthalt hinter schwedischen Gittern bedeutet. Das wäre also schon mal Ein Motiv für Erpressung. Wenn nun aber die Geburt von Klein-Viktoria tatsächlich der Rieger in den offiziellen Dokumenten untergeschoben worden wäre (was wir hier erst mal nur durchspinnen) dann hätte die Rieger 1. von der Inzucht und 2. von einem Kind mit Andreas Gruber als Vater gewußt. Das wäre schon jede menge Potential für eine Erpressung gewesen.
Jeder werdenden Mutter sieht man nicht an, dass sie eine ist! Heute schon, da werden knallenge t-Shirts getragen, damit man jede Rundung und den Nabel genau erkennen kann. Zu meiner Zeit, als ich schwanger war, waren weite Hängerkleidchen modern. Ich hatte aber keines nötig. Bis zu 8. Monat trug ich meine normale Kleidung in Gr. 40. Mein Sohn lag weit hinten am Rückgrat und hat mir dort große Beschwerden verursacht. Wenn jemand seine Schwangerschaft verheimlichen will, dann geht das mit Einschnüren. Damals waren sowieso weite Kleider ohne Taille modern (siehe Charlstonkleider). Auf dem Land, wo man nicht tagtäglich jemanden sah, fiel es doch nicht auf, wenn eine Frau ein wenig zunahm. Dazu noch einen stramm sitzenden Hüftgürtel und ein weites Kleid tat das Übrige. Margaretha, Du bist doch selbst eine Frau, Du weißt doch bestimmt, dass es sehr gut machbar ist, eine Schwangerschaft der Umwelt zu verheimlichen. Das haben so viele Frauen getan, davon mußt Du doch gehört haben. Weitere körperliche Veränderungen wie Ausbleiben der Periode, Übelkeit, Sodbrennen usw waren ja der Umwelt sowieso nicht bekannt.

Solange wir nicht wissen, ob eine Hebamme zugegen war, können wir ruhig annehmen, dass die Frauen in HK sich schon zu helfen gewußt haben. Angemeldet hat dann üblicherweise innerhalb von 7 Tagen die ledige Mutter ihr Kind selber. Keinesfalls machte eine Bäuerin aus reiner Nächstenliebe zu ihrer Magd den Gang zum Amt.


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27.10.2014 um 15:40
@margaretha
Ich habe versucht, Passagen von Dir in meinen Beitrag zu zitieren. Dazu habe ich den Text in Deinem Beitrag markiert und in meinem Fenster auf Zitieren getippt. Es kommt zwar das Wort Text aber jetzt habe ich gesehen, dass sonst nichts weiter erscheint. Ich krieg das nicht auf die Reihe. Bitte gib mir einen Tip, wie ichs richtig mache.


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27.10.2014 um 15:50
@Hathora
Du musst die Textstellen von mir kopieren und fügst sie dann da ein wo das Text steht wenn Du "Zitieren" geklickt hast.


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27.10.2014 um 15:52
@Hathora
Sehr interessante Ausführungen zur KR. Ich würde im Falle der Entbindung die Gegenwart einer Hebamme nach nochmaligen Überlegungen fast ausschließen und davon ausgehen, dass bei einer Niederkunft einer Magd der Bauer keine Hebamme bestellt, zumal zwei Frauen zugegen waren.

Ich stimme Dir 100%ig zu, was das Verheimlichen/Vertuschen einer Schwangerschaft angeht! Das konnten Frauen schon zu jeder Zeit. Hört man doch auch heutezutage gelegentlich bei Schülerinnen schon, das schafft man echt, wenn es sein muss. Kennst Du das Buch "Die Päpstin"? Die hat es so bis zum Schluß geheim gehalten dass, als sie durch die Strassen zog, die Geburt nicht mehr aufhalten konnte! Gerade im Fall HK lagen die Monate gegen Ende der Schwangerschaft in der Winterzeit, wo man dicke Sachen trug, also bitte ...


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27.10.2014 um 15:57
Hmmh.., mal angenommen es war so: Auf dem Hof lebten 2 Kinder, Cäzilia war da 6, der kleine Josef fast 2- wenn die Viktoria Rieger tatsächlich deren Schwester gewesen wäre, wäre dann seitens Gruber-Gabriel nicht versucht worden das sie auf dem Hof bleibt meinetwegen mit einer Pflegschaft?


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27.10.2014 um 16:00
Vor allem hätte es dann eher keine Unterschiede in der "Erziehung" bzw. generell in der Pflege gegeben zwischen den dreien.


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27.10.2014 um 16:01
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Hmmh.., mal angenommen es war so: Auf dem Hof lebten 2 Kinder, Cäzilia war da 6, der kleine Josef fast 2- wenn die Viktoria Rieger tatsächlich deren Schwester gewesen wäre, wäre dann seitens Gruber-Gabriel nicht versucht worden das sie auf dem Hof bleibt meinetwegen mit einer Pflegschaft?
Gutes Argument, eigentlich schon. Aber der "männliche" Nachkomme war mit dem Josef schon da, und es sind Kinder von der CG schon früh gestorben (mangelnde Pflege, Verwahrlosung?).


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27.10.2014 um 16:04
Zitat von HathoraHathora schrieb:Text
@alle
Ich habe mich jetzt mal auf das Sterbebildchen konzentriert, bevor ich es wieder vergesse. Bei dem Ausdruck "rucherisch" habe ich mich nämlich erinnert, dass überall im Net die Entzifferung der Sterbebildbeschriftung ein kleines Problem darstellte, weil ja heute fast niemand mehr die sogenannte Deutsche Schrift beherrscht. Ich mußte sie noch in der Schule lernen. Hab schon vieles vergessen, aber dass eines der Worte (rechts oben) auf keinen Fall räuberisch heißen kann, krieg ich noch zusammen. Ich entziffere es als wucherisch oder rucherisch. Sollte es rucherisch heißen, dann könnte ich mir vorstellen, dass der Schreiber ebenso wie K.R. eine schlechte Erfahrung mit Grubers gemacht hat. K.R. sagte, Grubers waren "zu mir rucherisch". Das nur so nebenbei....
Für heute ist Feierabend - vielleicht?


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27.10.2014 um 16:05
2 Kinder starben während oder kurz nach der Geburt und 2 sehr früh was halt damals normal war.
Wo 2 Kinder essen wird auch ein drittes satt.


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27.10.2014 um 16:08
@Hathora
Du mußt das Wort "text" zwischen Zitieren erst löschen, dann erst den markierten Teil einfügen. Probiers einfach nochmal, das ging bei mir anfangs auch nicht gleich.


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27.10.2014 um 16:09
@margaretha
@Schissler
Vielleicht sollte das Kind einfach weg. Damit die Rieger nicht dauernd angerannt kommt, um "ihr" Mäderl zu besuchen, vielleicht damit niemand genauer nachfragen kommt, vielleicht war die Ähnlichkeit mit dem Josef zu frappant?


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27.10.2014 um 16:12
@margaretha



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27.10.2014 um 18:52
Zitat von SchisslerSchissler schrieb am 24.10.2014:@margaretha
Was?
Zitat von HathoraHathora schrieb:vielleicht war die Ähnlichkeit mit dem Josef zu frappant?
beim Josef gehe ich davon aus, das er durchaus vom Nachbarn war.


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27.10.2014 um 20:41
Ich habe jetzt mal eine Timeline zu ihr gelistet:

Etwa Juli 1920 Beginn der Schwangerschaft (Beziehung Weber)
nochvor November 1920 Bekanntschaft mit Josef Heiss
ab November 1920 (17.11.20) war sie auf dem Hof
26.3.21 Geburt der Tochter
30.7.21 Dienstaustritt
Sommer 1921 (Juli wegen Dienstaustritt?) Kindswegnahme
“Durch die Drohung des Bichler verliess ich auch den Dienst bei Gabriel.“
Spätsommer / Herbst 1921 Kreszenz Rieger holt in HK ihren Kasten ab
[Krankenhaus / Klinikaufenthalt von unbestimmter Dauer]
Jahresanfang 1922 wohnt sie bei Steinberger in Schrobenhausen und lernt dort Johann Engelhardt kennen
etwa ab 25.3.22 ist sie dem dem Bauer Kaspar Wagner in Adelshausen

Da sie nicht zu Lichtmess sondern erst Ende März eine Stelle antrat, könnte doch wirklich daran liegen das sie sich von einer Krankheit erholte und körperlich noch zu schonen hatte bzw noch nicht ganz fit war (vielleicht wars ja wirklich nur der Blinddarm oder ein Leistenbruch, Knochenfraktur)
Das mit dem anstehenden Krankenhausaufenthalt und etwaiger Operation könnte sie ja schon gewusst haben als sie ihren Kasten holte und vielleicht erst um eine Anmeldung wegen der Krankenversicherung gebeten haben; als dies abgelehnt wurde hat sie sich evtl. tatsächlich dahingehend geäussert das sie da im Stadel was beobachtet hat.
(Das ist das Äusserste wo ich bei Erpressung seitens der Magd mitgehen würde)
Zitat von HathoraHathora schrieb:Keinesfalls machte eine Bäuerin aus reiner Nächstenliebe zu ihrer Magd den Gang zum Amt.
Da hast Du mich oben total mißverstanden, aus Nächstenliebe geschah das eher nicht.
Die KV übernahm damals noch keine Entbindungskosten, das heißt die Hebamme stellte eine Privatrechnung in der sie jeden von ihr ausgeführten Posten verrechnen konnte.
An-/Ab“reise“
Stundenlohn
Zange /Glocke
Nachsorge
usw . usf.
Der Gang zum Standesamt war vermutlich ein eigener Rechnungsposten der separat aufgeführt wurde und den man sich sparen konnte -weil vielleicht Viktoria Gabriel ohnehin in den Tagen nach der Niederkunft in der Nähe des Standesamts was zu erledigen hatte?!

Vielleicht bestand die Gefahr das sich das Amt zur Zahlung weigerte mit dem Argument das sie schwanger in den Haushalt aufgenommen wurde und V. Gabriel für die Geburtskosten aufkommen musste.


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28.10.2014 um 22:22
@margaretha
Das mit dem Zitieren raff ich einfach nicht. Danke dass Du Dir die Mühe mit dem "Nachhilfeunterricht" gegeben hast, aber ich habe es genauso dauernd probiert - geht nicht.
Dass die Viktoria das Kind angemeldet hat aus reinem Geiz, würde ich mir schon einreden lassen, denn das sähe der Familie ähnlich. Aber die K.Rieger war definitiv krankenversichert und die Krankenkasse kam auf jeden Fall für eine Entbindung auf, auch wenn sie bei der Einstellung in HK schon schwanger war. Welches Amt meinst Du sonst, das die Zahlung für Geburtskosten ev. verweigern könnte? Ich habe irgendwo gelesen (wenn ich es nur wiederfinden würde!) dass die Viktoria nach der Entbindung auf einem Amt war und um Unterstützung für die Magd und ihr Kind bat. Sie gab an, dass die Rieger mit nur einem Arbeitsgewand nach HK gekommen wäre. Die Magd und das Kind würden Kleidung und Windeln benötigen. Ob dies bewilligt wurde, war nicht zu lesen. Aber wahrscheinlich schon, denn die Magd war in diesem Fall schon bedürftig. Dieser Antrag auf Kleidung bestärkt mich auch in der Annahme, dass auf dem Foto die Person in der Mitte die K:Rieger sein kann. Auf dem Foto hat sie eine alte Hose vom Gruber und eine Schürze drüber an. Das einzige Arbeitsgewand musste sie sauberhalten für den Kirchgang.
In Deiner Timeline sieht man schön, dass die Rieger etwa im 4. Monat schwanger war. als sie in HK anfing zu arbeiten, bzw als sie dort krankenversichert wurde und dass sie 3 Monate nach der Entbindung wieder ausgestellt war. Und siehst Du, das ist die Krux an der Geschichte. Welcher Bauer stellt eine schwangere Magd ein. Er muss damit rechnen, dass die Schwangerschaft kompliziert verläuft und die Magd gar nicht richtig arbeitsfähig ist. Sie wäre ja schon im Normalfall gehandicapt mit einem dicken Bauch. Nach der Geburt hat eine Frau Tag und Nacht mit dem Stillen und Wickeln und Windelwaschen zu tun - wieder nicht voll einsatzfähig. Während der ganzen Zeit, die Rieger sich in HK aufhält, wird sie sogar noch gehätschelt - sie darf im warmen Wohnzimmer entbinden (im Magdzimmer war es doch auch warm, denn die Küche wurde immer geheizt tagsüber, da hätte sie nur die Tür zur Kammer offen lassen müssen. Im Wohnzimmer dagegen war früher das Heizen purer Luxus, weil sich doch den ganzen Tag keiner drinnen aufgehalten hat!) Die Bäuerin erledigt die amtlichen Wege für die Magd. Umgekehrt wäre es dagegen logisch, dass eine Magd eingestellt wurde für genau diese Zeit, wenn Viktoria schwanger gewesen wäre und deswegen ihren Job nicht zur Gänze leisten konnte.


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