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Mordfall Hinterkaifeck

51.759 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck
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Mordfall Hinterkaifeck

17.10.2015 um 22:18
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich habe eine Frage an alle Profiler hier im Forum:

Wie wertet ihr, wenn ein Täter sein Opfer vergräbt oder verscharrt oder im Wald mit Laub bedeckt?
Schießt ihr daraus auch af eine Beziehungstat - wegen der Abdeckung?
@frauZimt,
es gibt keine profiler hier im forum.

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17.10.2015 um 22:50
Ich habe damit dich gemeint. :)


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Mordfall Hinterkaifeck

17.10.2015 um 23:48
Ich versuche meine Frage selber zu beantworten.
Ein Bedecken mit Laub oder Sand ist zwar auch ein Verbergen, bedeutet in unserer Kultur aber immer Beerdigen. Steht also für Tod.
Wenn ein Täter "so tun möchte, als sei die Tat nicht geschehen", wird er zum Verdecken alles verwenden, nur keine Erde.

Die Verfechter der Beziehungstat-Theorie können also nicht glauben, dass der Täter versucht hat, die Leichen zu vergraben.
Entweder verdecken oder verbuddeln. Das sind zwei verschiedene Bedeutungen.


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Mordfall Hinterkaifeck

18.10.2015 um 11:02
was ich hier an dem ganzen Fall vermisse ist

der oder die Täter müssen praktisch im Blut gewatet sein
soweit man das nachverfolgen kann fehlen doch sämtliche Angaben in der Ermittlung ob man bei dem einen oder anderen ne neue Kleiderordnung erkannt hat- also,ob jemand plötzlich neue Kleider getragen hat und wenn ja,wo die alten abgeblieben sind usw-------

ich denke,die Ermittler waren überfordert und haben sich nur Oberflächlich mit dem Fall befasst


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18.10.2015 um 15:54
@Hathora

Ich glaube das Gerücht, der Monteur Hofner hätte nach getaner Arbeit seine Hände in der Küche gewaschen, ist noch nicht aufgeklärt. Ich habe zufällig gerade die Quelle entdeckt. Der Jounalist Hecker hatte das (und noch mehr...) in einer Artikelserie 1951 verbrochen:
Irgend so etwas habe ich auch im Hinterkopf. Aber ich weiß nicht, ob diese Aussage von Hofner kam. Da war sogar noch etwas mit Händewaschen in der Küche. Wer etwas darüber weiß und wo es zu finden ist, bitte informieren!
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Zeitungsartikel:_1951_Hecker_Serie_08

Zitat: Am Dienstag trifft ein Monteur aus Pfaffenhofen ein, den der alte Gruber vor einiger Zeit zur Reparatur eines Benzinmotors bestellt hatte. ...... Er führt die Reparaturen aus und begibt sich hernach, um seine Hände zu waschen, in den Stall. Dabei muß er seinen Weg über die Futterkammer nehmen. Heu liegt darin, darüber lagern unordentlich einige Bretter. Achtlos geht er daran vorbei. Im Stall findet er kein Wasser, nur einen leeren Eimer. Die Tiere gebärden sich bei seinem Erscheinen seltsam aufgeregt und brüllen. Er geht wieder. Abermals durchquert er die Futterkammer, ohne die Dinge dann in näheren Augenschein zu nehmen. Zitatende


Hecker behauptet in dieser Serie auch, dass am Montag noch die Post vom Samstag hinter der Scheibe gesteckt hat.
Das stimmte nicht, stellte der Briefräger Mayer mehrmals klar. Die Zeitung, die er für HK dabei hatte, hatte er dem Gruber persönlich gegeben.


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18.10.2015 um 16:39
@frauZimt
Ich glaube, dass der Hecker mit seiner Serie im Donaukurier und auch sonst viel zur Legendenbildung um diesen Mord beigetragen hat.


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18.10.2015 um 17:19
@Schissler

Ja, das glaube ich auch. Leute nehmen generell für wahr, was in der Zeitung steht. Und er behauptet ja auch in seiner Einleitung:

Zitat: Den Kern der nächsten Schilderungen bilden einwandfreie ermittelte Tatsachen. Der Rahmen in den diese Tatsachen gestellt sind, beruht nicht auf Erwiesenem, sondern stellt einen Versuch dar, das bis heute ungesühnt gebliebene Verbrechen zu motivieren.


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18.10.2015 um 18:00
Ich habe mich jetzt nochmal intensiv mit den Türen und Fenstern beschäftigt.
Die Türen sind mir zwar immer noch nicht ganz klar, aber dafür ist mir ein anderes Licht aufgegangen!
Für mich ist die Beziehungstäter-Theorie endgültig gestorben. Die Abdeckung der Magd passt da ohnehin nicht hinein.
Nach meiner Überzeugung wurden die Toten abgedeckt, damit sie von Menschen, die am Haus vorbeigehen, nicht gesehen werden können.
Guckt euch die Tatortskizze an und achtet auf die Fenster.

Man konnte durch das Fenster im Hof das zerschlagene Verdeck des Stubenwagens sehen. Das durfte nicht gesehen werden - also warf der Täter den Rock darüber.
Naheliegend wäre gewesen, die tote Magd vor den Blicken von außen unter dem Bett zu verstecken. Doch dann wäre das viele Blut, das sie verloren hat, am Boden sichtbar geblieben.

Ich schlussfolgere, dass sich die Mörder nicht mit Putzen aufgehalten haben. Sie haben eilig improvisiert.
Das Oberbett wurde über die Magd geworfen. Was ja von draußen auch komisch aussieht, aber besser als sie offen sichtbar liegen zu lassen.

Im Stadel hat man sicherheitshalber noch das Türblatt auf die Leichen gelegt.

Es ging dem (oder den Tätern) nur darum, dass die Mordopfer möglichst spät entdeckt werden.

Wenn der Täter aus der Nachbarschaft kam, wollte er entweder schnell wieder weg vom Tatort, damit seine Abwesenheit zuhause nicht auffällt..
..oder er wollte die Tatzeit verschleiern.

Wenn der Täter ein Fremder war, wollte er bis zur Entdeckung einen möglichst großen räumlichen Abstand gewnnen..

Ich denke es war damals jedem klar (ob mit dem abgelegenen Hof vertraut oder fremd), dass auch hier ab und zu jemand vorbeikommt: Der Briefträger, Hausierer, jemand der etwas kaufen will.

Der Briefträger sagte, dass der Stubenwagen tagsüber in der Küche stand.
Vielleicht hat der Täter das nicht gewusst, weil er die Lebensweise der HKler nicht kannte?

Aber das ist nur eine vage Idee. Wenn der Täter außer sich war, konnte er wahrscheinlch nicht klar denken. Es ging ihm darum schnell alle zuzudecken und abzuhauen.

Nicht die Toten sollten bedeckt werden - sondern die Tat verdeckt!

Er wird überrascht gewesen sein, dass die Toten erst so spät gefunden worden sind.


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18.10.2015 um 18:10
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Er wird überrascht gewesen sein, dass die Toten erst so spät gefunden worden sind.
Falsch!
Die Tat wurde am Freitagabend verübt, weil die Täter wussten, dass sie am Wochenende einigermaßen ungestört waren. Erst das Fehlen am Sonntag im Gottesdienst wurde bemerkt. Aber da waren sie schon zwei Tage tot.


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18.10.2015 um 18:14
Wieso schreibst du "falsch"? Das ist doch Blödsin.

Cilli wure bereits am Samstag in der Schule vermisst.
Es hätte durchaus sein können, dass am Samstag jemand vorbeikommt und die Toten durch die Fenster sieht.


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Mordfall Hinterkaifeck

18.10.2015 um 18:52
@Schissler
Danke für den Link die Tage, dauert noch ein bisschen, bis ich das alles durchgelesen habe. Die Theorie mit dem Waffenlager ist aber schon sehr glatt und die Geheimniskrämerei gibt er leider schon wieder einen Anstrich von Fake. Im Moment wirkt es auf mich so, als würde sich da jemand wichtig machen, aber wie gesagt, hab ich noch ein bisschen zu lesen.

@frauZimt
Warum passt das Abdecken der Magd nicht in eine Beziehungstattheorie? Sollte es eine Beziehungstat gewesen sein, so hat diese Person wohl zum ersten Mal gemordet und dies sicherlich im Affekt. Nach der Tat wird ihr erst vollkommen klar, was sie getan hat, schämt sich und deckt die Leichen ab. Und genau aus diesem Grund nämlich alle Leichen.
Insgesamt deutet das Abdecken von allen Leichen dahin, dass der Täter wohl zum ersten Mal gemordert hat und mit seiner Tat nicht klar kam.
Ich stimme dir aber zu, dass die Leichenabdeckung sicherlich auch ein Grund war, das Auffinden hinauszuzögern, wobei die vier Leichen im Stall wohl auch ohne Abdeckung von außen nicht sichtbar gewesen wären.

Ob der Stubenwagen tagsüber in der Küche stand oder nicht, hätte jetzt wohl nicht viel ausgemacht. Und gerade beim kleinen Josef glaube ich nicht, dass jemand danach den Wagen mit dem toten Jungen noch herumbewegen möchte, wenn er erst noch mit seiner Tat klar kommen muss.

@E.A.Poe
Wäre dann Freitagabend wirklich der beste Tag? Ok der Einwand von FrauZimt mit dem Fehlen in der Schule ist nicht gravierend. Da konnte man davon ausgehen, dass nicht gleich nachgesehen wird, was los ist. Zu dieser Zeit dachte man wohl einfach Cäcilie ist krank. Das Fehlen in der Kirche von allen ist da schon deutlich auffallender. Wenn dort ein oder der andere fehlen würde, wäre es auch noch egal, aber die ganze Familie.
So betrachtet könnte dies schon ein Indiz für eine geplante Tat sein. Aber warum bringt man dann keine eigene Mordwaffe mit, sondern schnappt sich ein Werkzeug, dass dort rumliegt.


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18.10.2015 um 20:39
@engeltom
Zitat von engeltomengeltom schrieb:Warum passt das Abdecken der Magd nicht in eine Beziehungstattheorie? Sollte es eine Beziehungstat gewesen sein, so hat diese Person wohl zum ersten Mal gemordet und dies sicherlich im Affekt.
Weil sich der Täter vormacht, dass die Tat nicht geschehen ist, in dem er die Person, zu der er eine emotionale Beziehung hatte aubdeckt.
"Keine Leiche zu sehen,,,nix Schlims passiert.."
Es muss dabei nicht so sein, dass Täter und Opfer eine Verbindung hatten. Die "Beziehung" kan auch nur in der Fantasie des Täters bestanden haben.
Zitat von engeltomengeltom schrieb: Nach der Tat wird ihr erst vollkommen klar, was sie getan hat, schämt sich und deckt die Leichen ab. Und genau aus diesem Grund nämlich alle Leichen.
Insgesamt deutet das Abdecken von allen Leichen dahin, dass der Täter wohl zum ersten Mal gemordert hat und mit seiner Tat nicht klar kam.
In meiner Vorstellung hat der Täter schon getötet. Zumindest im Krieg. Dass er sich geschämt hat, glaue ich nicht. Dann hätte er sich spter wohl selbst verrazten, hätte sich sehr auffällig verhalten, wäre den Ermittlern aufgefallen.
Zitat von engeltomengeltom schrieb:Ich stimme dir aber zu, dass die Leichenabdeckung sicherlich auch ein Grund war, das Auffinden hinauszuzögern, wobei die vier Leichen im Stall wohl auch ohne Abdeckung von außen nicht sichtbar gewesen wären.
Warum denn halbe Arbeit machen?
Wenn man sich schon mal entschieden hat, die Tote im Haus zuzudecken, macht man das auch mit denen, die im Stall liegen.
Ich denke, dass zwei Täter am Werk waren. Das Abdecken im Stall hat sicher nicht länger als 15 min gedauert. Eher kürzer. Die Tür kam am Ende drauf. So etwas liegt oft in Bauernhöfen rum. - Ohne die Tür, nur mit Heu oder Stroh, wären die Täter auch zufrieden gewesen.


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18.10.2015 um 20:46
Zitat von engeltomengeltom schrieb:So betrachtet könnte dies schon ein Indiz für eine geplante Tat sein. Aber warum bringt man dann keine eigene Mordwaffe mit, sondern schnappt sich ein Werkzeug, dass dort rumliegt.
Das ist eine gute Frage. Die Mordwaffe gibt mir auch Rätsel auf, wobei ich nicht glaube, dass es die einzige Waffe war, die zum Einsatz kam.
Ich glaube auch nicht, dass dieses Werkzeug wirklich zu diesem Zweck geeignet ist. Die Handhabung dürfte in der Zielwirkung sehr ungenau sein.


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Mordfall Hinterkaifeck

18.10.2015 um 21:01
@engeltom
Zitat von engeltomengeltom schrieb:Ob der Stubenwagen tagsüber in der Küche stand oder nicht, hätte jetzt wohl nicht viel ausgemacht. Und gerade beim kleinen Josef glaube ich nicht, dass jemand danach den Wagen mit dem toten Jungen noch herumbewegen möchte, wenn er erst noch mit seiner Tat klar kommen muss.
Ich glaube auch nicht, dass jemand den blutigen Stubenwagen durch die Gegend geschoben hätte. Ich dacht an etwas Anderes
Wenn die Täter das Leben der HKler gekannt hätten und einem ins Fensterseheden vormachen wollte, alles ist normal, hätte sie das Kind nicht im Wagen getötet. Se hätten den intakten Wagen in die Küche geschoben und Josef woanders versteckt.
Allerdings hätte eben das den Rückschluss erlaubt, dass der Mörder die HKler gekannt hat.
War dann so doch schlauer angestellt. - Auch wenn etwas kopflos improvisiert wurde. Weil so beides möglich ist: Der Täter kannte den Hof - oder er war fremd.
Zitat von engeltomengeltom schrieb:Wäre dann Freitagabend wirklich der beste Tag? Ok der Einwand von FrauZimt mit dem Fehlen in der Schule ist nicht gravierend. Da konnte man davon ausgehen, dass nicht gleich nachgesehen wird, was los ist. Zu dieser Zeit dachte man wohl einfach Cäcilie ist krank. Das Fehlen in der Kirche von allen ist da schon deutlich auffallender. Wenn dort ein oder der andere fehlen würde, wäre es auch noch egal, aber die ganze Familie.
So betrachtet könnte dies schon ein Indiz für eine geplante Tat sein. Aber warum bringt man dann keine eigene Mordwaffe mit, sondern schnappt sich ein Werkzeug, dass dort rumliegt.
Es war ja nicht die Rede davon, dass der Freitag die beste Gelegenheit war.
Die Neumondwoche war den Tätern wichtig, wegen der Dunkelheit.
Möglicherweise hat aus Sicht der Täter irgendetwas zeitlich gedrängt, darum der Freitag (Wechsel wurden fällig?) Das weiß man nicht.
Ich glaube nicht, dass man sich große Gedaken um den Schulbesuch des Mädchens gemacht hat.
Es war wohl klar, dass die HKler da oben sehr zurückgezogen leben. Gesellschaftliche Aktivitäten gibt es doch (Schule-Kirche-Verabredungen wie mit dem Monteur-Leute die etwas kaufen wollen-Briefträger kommt vorbei). In der Summe fällt dann irgendwan auf, dass da oben nix mehr lebt.
Dann wird nachgesehen. Das könnte aus Sicht des Täters ungünstigenfalls am nächsten Morgen geschehen-oder Tage später.
Ich denke mir, dass der (die Täter) nicht damit gerechnet jhaben, dass ihre Tat so lange unentdeckt bleibt.
Glück für sie-Pech für die Ermittler

Die Waffe?
Schüsse hätten die Leute in Gröbern alarmieren können. Einen einzenen Schuß - gut, den nimmt man nachts auf dem Land hin. Aber 5 oder sechs hintereinander? Da merkt jeder, dass irgendetwas los ist.
Messer? Vermutlich gibt es Täter, die ein Messer führen-andere Schlagen u.
Auf einem Bauernhof findet man immer Werkzeuge die sich als Mordwerkzeug verwenden lassen.
Die Täter haben den Hof vorher ausspioniert und wussten wo die Werkzeuge liegen-oder einer von ihnen hat schon auf dem Hof gearbeitet und wusste bescheiid.
Ich denke mir, dass die (oder der Täter) auch ein Mssser dabei hatte. Die Reuthaue hat ihm "besser" gefallen.


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18.10.2015 um 21:03
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb: Weil sich der Täter vormacht, dass die Tat nicht geschehen ist, in dem er die Person, zu der er eine emotionale Beziehung hatte aubdeckt.
Auch wenn er nur eine Beziehung zu einer Person hatte, wie auch immer diese geartet war, so wäre es doch sinnvoller gewesen alle Toten abzudenken, um die Tat visuell zu beseitigen. Wenn man nur die eine Person abdeckt, dann hat man doch das auch wieder sofort im Blickfeld, wenn man eine der anderen Leichen sieht.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:In meiner Vorstellung hat der Täter schon getötet. Zumindest im Krieg. Dass er sich geschämt hat, glaue ich nicht. Dann hätte er sich spter wohl selbst verrazten, hätte sich sehr auffällig verhalten, wäre den Ermittlern aufgefallen.
Im Krieg hat er vielleicht vorher schonmal getötet, aber "normale" Morde hat er mMn vorher nicht ausgeführt. Dafür war die Tat zu spontan und zu "unsauber", da hätte man "eleganter" vorgehen können mit mehr Erfahrung.
Stimmt, er hätte sich sicherlich verraten, aber zumindest zwei auffällig Personen scheint es ja gegeben zu haben: Schlittenbauer und Hofner.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Wenn man sich schon mal entschieden hat, die Tote im Haus zuzudecken, macht man das auch mit denen, die im Stall liegen.
Vorhin meintest du, dass du glaubst, dass die Täter möglichst schnell vom Hof wegkommen wollten. Wenn es mir darum würde, dann wäre mir "die halbe Arbeit" egal, wenn sie nicht relevant ist. Auch wenn sie nur 15 Minuten dauert. (Und ja, ich selbst komme noch von einem alten Bauernhof und bei uns stehen auch zahlreiche Türen im Stadel rum, übrigens auch direkt neben der Heurampe. Auch so gibt es auf Bauernhöfen genug zu abdecken, sodass es nichtmal 15 Minuten dauert, sondern maximal 5.)

Ich gehe übrigens von einem Täter aus, da alles so schrittweise rekonstruierbar ist, sodass ein zweiter Täter nur "dumm herumgestanden" hätte und nichts zu tun hatte.
Zitat von E.A.PoeE.A.Poe schrieb:Ich glaube auch nicht, dass dieses Werkzeug wirklich zu diesem Zweck geeignet ist. Die Handhabung dürfte in der Zielwirkung sehr ungenau sein.
Da ich selbst häufig mit einer Reuthaue arbeite - und ja das nennen wir auch heute noch so - kann ich bestätigen, dass man damit schon leicht Leute erschlagen könnte. Man kann mit ihr recht zielsicher arbeiten und dabei auch gut Kraft ausüben. Vor zwei Wochen habe ich mit einer Reuthaue einen alten Baumstamm aus der Erde geschlagen, ich nutze sie um Disteln und Dornengestrüpp möglichst tief mit der Wurzel zu entfernen, ziehe Gräben damit und auch bei der normalen Gartenarbeit ist sie einsetzbar. Also sehr vielseitig und auf jeden Fall auch geeignet zum Köpfe einschlagen, auch wenn sie wohl nicht das Werkzeug erster Wahl dafür ist.


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18.10.2015 um 21:09
Zitat von engeltomengeltom schrieb:auch wenn sie wohl nicht das Werkzeug erster Wahl dafür ist.
Zumal die Hacke nach Aussage eines Knechts nicht mal fächmannisch hergestellt war. Wenn man Übung mit so einem Gerät hat, kann man das aber sicher benutzen, wobei ich zu Bedenken gebe, dass es wohl während der Tat dunkel war. Hier würde man ein Messer vermuten.


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18.10.2015 um 21:29
Weiß nicht....

So ein Stiel schafft eine Distanz zum Opfer - wie auch eine Schusswaffe.
Wenn ein Messer eingesetzt wird, fühlt der Täter deutlicher was er macht.
Ich weiß nicht, wie ich das verständlich und kurz darstellen soll.
Ich finde nicht dass Schlagwaffe und Messer gleichwertig sind/auch wenn das Ergebnis am Ende gleich ist.
Ein Messer wird wohl von Leuten benutzt, denen die Sicherungen durchbrennen. (Oder die Tat ist sexuell-abartig motiviert. Das lassen wir hier raus)
Oder jemand sticht in einer emotinalen Ausnahmesituation zu - und ist dann selber erschrocken über die Eskalation. - Aber das passiert nicht 6x hintereinander.

Eine Schlagwaffe hat noch in anders Unterscheidungsmerkmal zum Messer:
Mit dmr Schlagen kann man richtig Wut ablassen. Es st doch möglich, dass große Wut-vielleicht sogar Hass der Antrieb war.

Ich denke die gute alte Spitzhacke wurde bwusst eingesetzt: Effektiv und geräuscharm.

Was die Dunkelheit betrifft: Man spürt ja, wenn jemand dicht vorbeigeht.
Der erste Schlag hat die Opfer entweder so getrofen, dass sie schwer verletzt waren oder so, dass sie in der Dunkelheit orientierungslos gewesen sind und darum nicht fähig sich zu verteidigen. Womit auch?

Ich habe vom Tathergang noch kein rechtes Bild. Es spricht eniges für den Stall als erste "Begegnugsstätte" zwschen Täter und Opfer.
Der schmale Durchgang kam den Mördern sicher gelegen.
Ich könnte mir aber auch vorstellen dass die Verbrecher in die Wohnräume eingedrungen sind und die pfer in den Stall gezwungen wurden.
Nur hätte dann die Magd etwas gehört. Sie scheint ja in ihrer Kammer ahnungslos überrumpelt worden zu sein.


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18.10.2015 um 21:36
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Wenn die Täter das Leben der HKler gekannt hätten und einem ins Fensterseheden vormachen wollte, alles ist normal, hätte sie das Kind nicht im Wagen getötet. Se hätten den intakten Wagen in die Küche geschoben und Josef woanders versteckt.
Wenn der Täter sich derart viele Gedanken gemacht hätte, dann wäre er schon sehr abgebrüht gewesen. Vor allem da auch jemand der HK sehr gut kannte, nicht davon ausgehen konnte, dass auf HK immer alles genau gleich abläuft und zudem noch davon ausgehen konnte, dass jemand, der ebenfalls die Rituale sehr gut kannte, durch das Fenster schauen wird. Wenn es einem Täter um schnelles Abhauen gehen würde, dann hätte er sich darum keine Gedanken gemacht, erst einige Stunden/Tage nach der Tat vielleicht.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:In der Summe fällt dann irgendwan auf, dass da oben nix mehr lebt.
Genau erst in der Summe fällt es auf. Zu dieser Zeit waren gesellschaftliche Aktivitäten etwas ganz anderes als heute. Und auch, wenn ich auf so einem Hof niemanden antreffe und es ruhig ist, wundert man sich nicht, da man dann erstmal davon ausgeht, dass die Leute auf dem Feld oder im Wald arbeiten. Das somit diese Tat damals erst so spät aufgedeckt wurden, wundert mich weniger. Und ich glaube, damit konnte der Täter auch rechnen. Das einzige wäre echt gewesen, es wäre ein abgesprochener Termin mit jemanden an den Tagen nach der Tat gewesen, aber solche Termine gab es zur damaligen Zeit wohl auch eher selten.

Zur Waffe:
Sechs Menschen erschießen, wenn gute 300 Meter weiter das Dorf anfängt. Das wäre wirklich sofort aufgefallen.
Ein Messer halte ich für zu gefährlich. Wenn da der erste Stich nicht sitzt, dann schreit die Person laut, was die anderen alamiert, und kann sich meist erstmal sogar noch zur Wehr setzen, was besonders bei Andreas und Victoria wohl problematisch gewesen wäre. Es sei denn, man hätte sie wirklich mit tiefen Kehlenschnitten umgebracht, aber dafür hätte man eben Erfahrung gebraucht.
Daher finde ich die Reuthaue, bei der man nach dem ersten Schlag wohl doch sehr benebelt, wenn nicht sofort bewusstlos oder sogar tot ist, doch sehr "zielführend". Man kann sich einer Person nach der anderen zuwenden ohne gleich die Hausbewohner oder gar Gröben zu alarmieren.

@E.A.Poe
Stimmt im Stall war es sicherlich sehr dunkel. Da muss man schon gut erfahren sein, aber damals waren ja fast alle Bauern und konnten mit dem Werkzeug umgehen.


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18.10.2015 um 22:43
@frauZimt
Danke, dass Du das mit dem Händewaschen von Hofner für mich ausgegraben hast.
Das ist meiner Meinung nach dasselbe wie bei Leuschner. Der Hecker hat ein Buch geschrieben, das er so interessant wie möglich gestalten wollte, damit es genügend Käufer findet. Leider Leider halten viele diese Geschichten von Leuschner und Hecker für bare Münze. Damit will ich beileibe nicht sagen, dass alles gelogen war, was sie zum Besten gaben. Aber es war eben keine nackte Berichterstattung sondern eine ausgeschmückte spannende Mordgeschichte.


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18.10.2015 um 22:44
@engeltom
Zitat von engeltomengeltom schrieb:Wenn der Täter sich derart viele Gedanken gemacht hätte, dann wäre er schon sehr abgebrüht gewesen.
Ja, ich denke auch, dass die Tat nicht so genau geplant worden ist. Dahinter steckt mehr Roheit als Kalkül.

Aber ich glaube auch nicht an die "Eskalationstheorie": Ein Stelldichein mit Victoria, das im Streit und mit ihrer Ermordung geendet hat - und die Tötung aller Anderen nach sich zog? Nein.
Für mich steht fest, dass es den Vorsatz gab, zumindestens die Erwachsenen umzubringen. Josef vielleicht nicht, da er noch kein Zeuge gewesen wäre.
Vielleicht auch Josef. Das hängt vom Motiv des Täters ab, das wir nicht kennen.
Zitat von engeltomengeltom schrieb:Genau erst in der Summe fällt es auf. Zu dieser Zeit waren gesellschaftliche Aktivitäten etwas ganz anderes als heute. Und auch, wenn ich auf so einem Hof niemanden antreffe und es ruhig ist, wundert man sich nicht, da man dann erstmal davon ausgeht, dass die Leute auf dem Feld oder im Wald arbeiten. Das somit diese Tat damals erst so spät aufgedeckt wurden, wundert mich weniger. Und ich glaube, damit konnte der Täter auch rechnen.
Ich gebe dir eine ironische Antwort. Nicht weil ich mich über dich lustig machen will, sondern weil in der Überspitzung klarer wird, was ich meine:

Natürlich haben die damals andere gesellschaftliche Ativitäten ausgeübt, als wir. Die Frauen haben abends Socken gestrickt oder Wolle gesponnen.
Aber zu allen Zeiten wusste man, was eine Überraschung ist-oder ein unvorhergesehenes Ereignis.
Die Ruhe in HK war zum Wundern, wie ein Zeuge sagte, weil die alte Frau Gruber tagsüber gewöhnlich im Haus, bei Josef war.
Im Ganzen aber haben die Leute im Ort zunächst mit Schulterzucken reagiert. "Die werden auf dem Feld sein-der im Holz."
Ein Täter, der die Famiie nicht kannte, hätte aber nicht gewusst, wann mit dem nächsten Besucher zu rechnen gewesen wäre. Und ohne Abdeckung hätte er die tote Magd schon durch das Fester erblickt. Der kaputte Wagen sah sicher auch nicht unverdächtig aus.
Es ist üblich, dass Leute denen nicht aufgemacht wird, durch die Fester gucken. Schon aus Neugierde.

(Das ist der ironische Teil)
Die Täter hätten die Opfer natürlich auch erstmal offen liegen lassen können, "weil in den nächsten Tagen wahrscheinlich sowieso keiner vorbeigekommen wäre". Der Täter wäre dann nach drei, vier Tagen zurückgekommen, zum Abdecken, weil es dann so langsam brenzlich geworden wäre.
Wenn ich weiß, dass ein Sturm kommt (und der Sturm ist gekommen), mache ich mein Haus gleich windfest - und warte nicht, bis der Sturm 5 min entfernt ist.
Sechs Menschen erschießen, wenn gute 300 Meter weiter das Dorf anfängt. Das wäre wirklich sofort aufgefallen.
Ein Messer halte ich für zu gefährlich. Wenn da der erste Stich nicht sitzt, dann schreit die Person laut, was die anderen alamiert, und kann sich meist erstmal sogar noch zur Wehr setzen....Es sei denn, man hätte sie wirklich mit tiefen Kehlenschnitten umgebracht, aber dafür hätte man eben Erfahrung gebraucht.
Daher finde ich die Reuthaue, bei der man nach dem ersten Schlag wohl doch sehr benebelt, wenn nicht sofort bewusstlos oder sogar tot ist, doch sehr "zielführend". Man kann sich einer Person nach der anderen zuwenden ohne gleich die Hausbewohner oder gar Gröben zu alarmieren.
Ganz genau!
Ich denke aber, dass der Täter trotzdem eine Stichwaffe dabeihatte.

Weiß jemand, wie weit man damals in der Gerichtsmedizin war?
Konnte man aus der Art einer Stichverletzung auf die Waffe schließen?
Ich denke an die Form der Klinge und den Klingenschliff


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