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Mordfall Hinterkaifeck

51.749 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

10.07.2022 um 11:42
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:wen hältst Du jetzt für den Täter? AG oder LS? Und was meinst Du mit Gehirnakrobatik- die AG These?
Aus meiner Sicht ist/war L. Schlittenbauer der Täter. Die Begründung dieser Ansicht kann man in den mehr als 15 Jahren, während derer ich mich mit dem Fall Hinterkaifeck beschäftigte hier in diesem Forum nachlesen. (ist allerdings wegen der Komplxität nicht ganz einfacch)

Mit „ab“artiger Gehirnakrobatik – hier ist mir ein kleiner Schreibfehler unterlaufen – meine ich die die Verletzung oder Missachtung des grundlegenden Prinzips von Ursache und Wirkung und jeglicher Vernunft.

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Mordfall Hinterkaifeck

10.07.2022 um 12:06
Nun, es ging mir lediglich darum aufzuzeigen, dass für mich ein oder mehrere Fremdtäter nicht in Frage kommen. Als Fremdtäter bezeichne ich für mich, hier Täter, die nicht in einem Beziehungskonstrukt mit den Opfern standen.

Warum komme ich darauf? Folgende merkwürdigen „Indizien“ lassen für mich ganz klar auf eine Beziehungstat schließen.
( Hier muss nicht unbedingt eine intime Beziehung gemeint sein, wäre aber am wahrscheinlichsten):

Kurz vor der Tat passierte Folgende:

1. eine hohe Spende an die Kirche ( warum wohl)
2. ein Streit von Viktoria mit einem Unbekannten ( angeblich auf dem Friedhof)
3. das Weglaufen, vermutlich von Viktoria
4. das Erwarten eines Briefes, seitens des AG

Nun die Situation war augenscheinlich emotional aufgeheizt.

Jetzt könnte man dagegen halten, es gab auch den Zeitungsfund des AG, es gab die Fußspuren und Einbruchsversuche, es gab den verschwundenen Schlüssel.

Das könnte alles von AG als Vorbereitung gedient haben um den Mord zu verschleiern. Interessanterweise öffnete ja AL die Tür mit dem angeblich verschwundenen Schlüssel. Wenn man jetzt AL für den Täter hält gut. Die Zeitung fand er interessanterweise genau bei der Suche nach seiner Tochter ( oder Frau) . Die Fußspuren? Wer hat außer ihm die gesehen? Gut, kann sein ich habe da was verwechselt. Soweit ich mich erinnere, kam das alles von AG.

Viktoria wurde zuerst getötet. Um sie ging es dann wohl auch. Ok, ich gebe zu, so ganz passt das trotzdem nicht auf Gruber. Allerdings passt es noch weniger auf eine marodierende Diebesbande, dazu sind die Vorfälle kurz vor der Tat zu seltsam.


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10.07.2022 um 12:21
Gut, AL könnte auch passen, warum.

Der erwartete Brief? Ein weiteres Schreiben vom Gericht? Der Polizei, dem Anwalt.
Man müsste mal recherchieren welche Arten von Vaterschaftstests es damals gab.

Das Versterben des eigenen Kindes kurz vor der Tat und somit Wut?

Irgendwie reicht mir das aber nicht, vor allem gegen Kinder.

Einziges Indiz der Schlüssel und die Vaterschaft, aber die war ja eh anerkannt, wäre rausgekommen er ist nicht der Vater, dann hätte er ja auch nix zu befürchten gehabt.

Das er von seitens der Grubers eventuell benutzt wurde um etwas zu verschleiern, ok dass könnte Wut erzeugen, aber i h sehe das hier nicht als so einschneidend an, außer den Kindstod des eigenen Kindes.


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Mordfall Hinterkaifeck

10.07.2022 um 12:45
Zitat von MerowingaMerowinga schrieb:Man müsste mal recherchieren welche Arten von Vaterschaftstests es damals gab.
Wikipedia: Abstammungsgutachten

Es gab damals die Möglichkeit, über die Blutgruppe u. U. jemanden als Vater auszuschließen, allerdings konnte das umgekehrt eine Vaterschaft nur möglich erscheinen lassen, aber nicht sicher bestätigen.

Und es gab die Möglichkeit anhand von bestimmten körperlichen Merkmalen auch eine gewisse Wahrscheinlichkeit festzustellen, aber das alles war keineswegs so sicher wie heute ein DNA-Test.

Aber, wenn ich es richtig im Kopf habe, funktionierte das nur bei Erwachsenen, weil ein Kleinkind sich ja noch sehr verändern kann.

Vor allem aber gab es nur sehr wenige Fachleute, die solche Gutachten erstellt haben, und ich bezweifle, dass es nicht einen Niederschlag in den erhaltenen Akten gefunden hätte, wenn so jemand herangezogen worden wäre. Allenfalls wäre es möglich, dass man eine erste Anfrage gemacht hat und auf die Antwort wartete - aber wenn die vor dem Mord nicht gekommen wäre, dann ja danach. Und dann wäre sie bekannt.

Das man bereits auf ein Ergebnis einer solchen Untersuchung wartete, halte ich aufgrund der o. g. Umstände für ausgeschlossen.


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10.07.2022 um 15:32
@brigittsche
Stimmt auch wieder. Ich habe mal den Gockel befragt, laut Ärztezeitung war 1927 der erste Fall wo eine Blutgruppenbestimmung eine Vaterschaft vor Gericht ausgeschlossen hat.

Also bleiben dann noch die „Fremdtäter“, bei denen blieben dann, wahrscheinlichsten allerdings auch die, die eine Nähe zu den Opfern hatten .Man dreht sich im Kreis.

Das einzige was ich eben, für mich, ausschließe ist der marodierende Raubmörder mal blöd gesprochen.

Dazu sind die zeitlichen Zusammenhänge o.a. Vorfälle zum Tatgeschehen für meine Begriffe zu eindeutig.

Da müsste eine gute Portion Zufall im Spiel gewesen sein. Der/Die Täter sind meiner Meinung nach, im Dunstkreis der Beziehungen zur Familie zu finden.


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10.07.2022 um 15:50
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:sich dann mit der gleichen Tatwaffe richtet, um diese dann posthum im Fehlboden zu verstecken, ist ja ganz offenkundig physikalisch nicht möglich
Ist es denn gesicherte Erkenntnis, dass A. Gruber mit der gleichen Tatwaffe ermordet wurde? Ist die Abfolge der Ermordung der Bewohner HKs gesicherte Erkenntnis? In Wahrheit weiß man kaum was.

Offensichtlich war der Hof nicht komplett abgeschlossen, was ich bislang gelesen habe.
@EdgarH von Dir habe ich bislang nur gelesen, dass dies und das ja nicht sein könne, aber noch kein valides Gegenargument tatsächlich gegen die Hypothese der Täterschaft von A. Gruber gelesen. Er war es nämlich, das ist - von außen betrachtet, so wie ich es nach drei Tage einlesen noch tue - völlig naheliegend.

Offenbar gibt es kein stichhaltiges Indiz, was eindeutig Gruber als Täter ausschließt.


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10.07.2022 um 15:56
@deim0s
Zitat von deim0sdeim0s schrieb:Er war es nämlich, das ist - von außen betrachtet, so wie ich es nach drei Tage einlesen noch tue - völlig naheliegend.
Ich denke Du solltest noch weitere Tage mit Einlesen verbringen und dann liegt es an DIR, die angebliche Täterschaft Grubers stichhaltig zu beweisen.
Diese Theorie ist hanebüchen.
Zitat von deim0sdeim0s schrieb:Offenbar gibt es kein stichhaltiges Indiz, was eindeutig Gruber als Täter ausschließt.
Mit diesem Argument kannst jedem x-Beliebigen die Tat in die Schuhe schieben.
Das muss schon andersrum laufen.


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10.07.2022 um 16:21
Zitat von jaskajaska schrieb:Diese Theorie ist hanebüchen.
Da bin ich ja echt mal gespannt, ich werde mich eingehend damit beschäftigen und dann hoffentlich die Gründe für das "hanebüchend" herausfinden. Mit eins zwei Sätzen die Täterschaft Grubers zu widerlegen scheint ja nicht möglich zu sein...


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10.07.2022 um 17:23
Zitat von long_weekendlong_weekend schrieb:Dr. Aumüller hätte ein von den anderen Leichen abweichendes Fäulnis-Stadium vermutlich erkannt.
Was wissen wir denn genau über den Todeszeitpunkt ?
Es gibt schliesslich einige Diskussionen darüber , dass die Tat vll sogar einen Tag später erfolgte.
Aber um deine Aussage zu bekräftigen, reicht mir schon ein faktischer Bericht der nicht im konjunktiv verfasst ist und die genaue Tatzeit im Bezug auf die Obduktion klar stellt.
Zitat von jaskajaska schrieb:Ich denke Du solltest noch weitere Tage mit Einlesen verbringen und dann liegt es an DIR, die angebliche Täterschaft Grubers stichhaltig zu beweisen.
Diese Theorie ist hanebüchen.
Ach komm Jaska ;) Du als Koryphäe zum Fall solltest doch am Besten wissen, dass es zu keiner Theorie stichhaltige Beweise gibt.
Sag doch einfach das du es dir nicht vorstellen kannst und gut ists ;)


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Mordfall Hinterkaifeck

10.07.2022 um 18:01
Zitat von tottototto schrieb:Es verlangt eine artige Gehirnakrobatik, um auf solch schräge Gedanken zu kommen.
Das mag für dein Gehirn zutreffen. Da du selber schreibst:
Zitat von tottototto schrieb:(ist allerdings wegen der Komplxität nicht ganz einfacch)
Zumal das noch untertrieben ist, um Schlittenbauer der Tat zu bezichtigen.
Zitat von MerowingaMerowinga schrieb:Für mich wird immer noch zuwenig beleuchtet, dass ja eine der beiden Frauen, welche ist ja immer noch nicht ganz klar, kurz vor der Tat „abgehauen“ war. Man ging sie dann suchen und fand sie ja auch, so berichtete die kleine Cilli in der Schule.

Das wiederum lässt ja auf eine aufgeheizte Situation auf dem Hof schließen, es muss also kurz vor der Tat zum Eklat gekommen sein. Irgendetwas war da im Busch. Nun kann man spekulieren um was es da ging, bei der Konstellation gab es aber eigentlich nur 2 Möglichkeiten, es ging um Geld (Erbe) oder um die Inzestuöse Beziehung und damit verbunden eventuell auch die Vaterschaft, oder erneute Schwangerschaft. Zumindest sind eigentlich nur diese beiden Sachen für mich denkbar.

Das kurz danach ein Fremder die Familie ermordet wäre schon sehr zufällig. Ob jetzt eine dritte Person die dort eventuell mit reinspielt ( Treffen im Stadel) beteiligt war? Könnte natürlich möglich sein. Das Tatmotiv liegt für mich aber in den familiären Gegebenheiten.
Genau über diese Sachlage kann AG als Tät er eben nicht ausgeschlossen werden. Weiter er auch als zornig beschrieben wird. Was den Verdacht noch erhärtet.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Eine Tat, bei der AG zunächst alle Hofbewohner in dennStall lockt, sie dort im Schlafanzug niedermetzelt, dann Magd und den Jüngsten an anderem Ort tötet, sich dann mit der gleichen Tatwaffe richtet,
So ist das all so. AG traust du nicht zu, dass er "alle" Hofbewohner in den Stadel lockte. Bzw. jedes der Opfer aus eigenem Antrieb in den Stadel ging. Aber Schlittenbauer schon? Meinet wegen noch x einem andern Täter. Ich halte diesen Tatablauf sowieso für fraglich.

Fraglich ist ja auch ob das die gleich Tatwaffe war. Aber selbst wenn schliesset es eine dritt Täter nicht aus. Da hat der dritt Täter eben die gleich Waffe benutzt. Da diese gerade zu Hand war.
Zitat von MerowingaMerowinga schrieb:Man müsste mal recherchieren welche Arten von Vaterschaftstests es damals gab.
Eine Vaterschaftsklag gegen Schlittenbauer kam nie vor Gericht. Eine solche wäre nicht möglich gewesen. Mindesten lässt dies den Schluss zu, da Schlittenbauer AG bezüglich Vaterschaft anklagte. Das Gericht dann aber zum Schluss kam, dass Schlittenbauer die Vaterschaft von AG nicht beweisen konnte.


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10.07.2022 um 19:32
@Tron42
In keinem Bericht der vorhandenen Akten wird ein zweizeitiges Ereignis in Betracht gezogen. Diese Überlegung wäre vermutlich in (wenigstens) einem Bericht der über die Jahre verschiedenen Ermittler oder gar in der Zeitung erwähnt worden. Damit will ich nicht sagen, was in den Akten nicht zu finden ist, ist nicht passiert, schließlich liegen uns nicht alle vor. Allerdings scheint es mir nicht nachvollziehbar, dass so eine gewichtige Information in keiner der vorhandenen Unterlagen auch nur im Ansatz angesprochen wird.

Zudem hat Karl Gabriel senior versucht, das Erbe vollständig für sich zu beanspruchen, weil seiner Ansicht nach die kleine Cäzilia als letzte verstarb. Das hätte er sicher nicht versucht, wenn es Erkenntnisse gegeben hat, dass AG die anderen zunächst überlebt hat.

Abgesehen davon, wie bringst Du die AG-Theorie mit dem Leichenstapel im Stadel/Abdecken in Einklang? Hat AG seine Opfer nach der Tat gestapelt, und nachdem LS AG erledigt hat, legt er ihn über die anderen drüber und legt noch die Tür und Heu drüber? Oder wurde das Stapeln und Abdecken erst durch LS initiiert, dann fragt man sich, wieso das Abdecken auch bei Maria B. und dem Josef erfolgte… Zwei Täter aber gleiche Vorgehensweise?

AG hat sich noch den ganzen Samstag in den blut- und hirnbesudelten Klamotten im Haus bewegt, ohne großartig Spuren zu hinterlassen? In nem nassen Hemd in einem kalten Haus? Oder hat er seine Klamotten, die er während der Tat trug, gewechselt, und LS hat die dann für ihn entsorgt? Und noch sauber gemacht?

Für mich klingt die AG Theorie aus den oben genannten Gründen nicht plausibel.


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10.07.2022 um 19:40
@Tron42

Versteh mich nicht falsch, Du kannst gern diese Theorie verfolgen. Ich wollte nur darstellen, weshalb ich sie für wenig glaubhaft halte.


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10.07.2022 um 20:33
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:So ist das all so. AG traust du nicht zu, dass er "alle" Hofbewohner in den Stadel lockte. Bzw. jedes der Opfer aus eigenem Antrieb in den Stadel ging. Aber Schlittenbauer schon? Meinet wegen noch x einem andern Täter. Ich halte diesen Tatablauf sowieso für fraglich.
Eigentlich wollte ich mich ja auf die Diskussion zu einem völlig ausgeschlossenem Szenario nicht einlassen, aber jetzt sind wir eben schon mittendrin. Sei‘s drum. Du missverstehst mich: die Betonung lag auf „physikalisch unmöglich“. Man kann nicht eine Tatwaffe verstecken, nachdem man sich mit ihr vorher selbst gerichtet hat. Natürlich kann man Opfer in den Stadel locken. Das wird auch so gewesen sein. Nur macht so ein Tatablauf für den AG circa Nullkommanull Sinn. Der muss niemand irgendwohin locken, der erschlägt sie einfach alle im Schlaf an Ort und Stelle im Bett wenn er das will.


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10.07.2022 um 20:36
Zitat von deim0sdeim0s schrieb:Mit eins zwei Sätzen die Täterschaft Grubers zu widerlegen scheint ja nicht möglich zu sein...
Ich würde mich freuen, wenn Du es umgekehrt versuchst. Also nicht zuerst eine These aufstellen („Der AG war‘s!“) und dann vermeintliche Bestätigungen für diese These suchen, sondern erstmal alle Fakten sondieren und dann daraus eine schlüssige und mit den Fakten vereinbare These ableiten.


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Mordfall Hinterkaifeck

10.07.2022 um 20:58
@long_weekend
Ich denke wir dürfen 2 Theorien nicht vermischen.
1. AG der alle tötete und an seinen Verletzungen zufällig am Stapel der Leichen erlag. SpoilerDas ist mein Favorit
2. AG der alle tötete und von LS in der Futterkammer erschlagen wurde. SpoilerIst für mich auch möglich. Aber verkompliziert alles.

Ich denke du willst dich auf 2. die AG/LS Hypothese beziehen oder ?
Deine Fragen zeigen mir, dass du diese in Ihrer Gesamtheit nicht kennst oder nicht erfassen kannst ?
Kann das sein ?

ABer ich versuche trotzdem mal ( auch wenn es nicht meine Hypothese ist ) einen Teil zu beantworten.
Zitat von long_weekendlong_weekend schrieb:In keinem Bericht der vorhandenen Akten wird ein zweizeitiges Ereignis in Betracht gezogen
Hab ich nicht behauptet. Es wurde aber immer wieder im nachhinein über den Kalender diskutiert.
Möglich wäre als Beispiel die Tötung aller am Samstag Morgen.
Richtig ist, dass die Ermittler über die Tatzeit auch nur spekulierten und den Freitag Abend annahmen.
Zitat von long_weekendlong_weekend schrieb:Allerdings scheint es mir nicht nachvollziehbar, dass so eine gewichtige Information in keiner der vorhandenen Unterlagen auch nur im Ansatz angesprochen wird.
Auch nach der Obduktion wurde immer wieder über die Tat berichtet. Aber leider niemals stichhaltig über die Tatzeit.
Warum ? Sieht man darin den Beleg zu welcher Stunde wer starb oder war das einfach nur ca bekannt oder vielleicht gar nicht.
Renner schrieb als Beispiel 4 Tag nach der Obduktion :
In Bestätigung meiner telefonischen Meldung vom 5. des. Mts. berichte ich, dass in der Zeit vom 31. März bis 1. April 1922 auf dem Einödshofe Hinterkaifeck, Gem. Wangen, A.G. Schrobenhausen, die sämtlichen Hofbewohner, nämlich der 64 jährige Austrägler Andreas Gruber, seine etwa 70 jährige Frau Cäzilie Gruber, seine Tochter Viktoria Gabriel mit ihren 2 Kindern, (einem etwa 9 jährigen Mädchen und einem 2 ½ jährigen Knaben), sowie die am 31.3.22 erst eingestandene 45 jährige Dienstmagd Maria Baumgartner von Kühbach in bestialischer Weise erschlagen und wohl auch beraubt worden sind.
Quelle: https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Berichte:_1922-04-10_Renner_Ferdinand,_Staatsanwalt

Heisst ? Das 1.4 Samstag auch möglich ist.

Von mir aus kann man jetzt auch behaupten, dass man davon ausgehen muss, dass alle zur selben Stunde oder annährend zur selben Seit umgebracht wurden.
Aber dann bitte ich um eine entsprechende Erklärung.
Zitat von long_weekendlong_weekend schrieb:Zudem hat Karl Gabriel senior versucht, das Erbe vollständig für sich zu beanspruchen, weil seiner Ansicht nach die kleine Cäzilia als letzte verstarb.
Ja. Er stützte sich aber nicht auf ein Obduktionsergebnis. (und dieses hätte am den 14. Juni 1922 bekannt gewesen sein müssen) Wird immer wieder falsch verstanden.
Nach dem Tod seiner Enkelin Cäzilia Gabriel klagte Karl Gabriel sen., da er in der Kleidung seiner Enkelin einen Beweis gesehen hatte, dass sie nach ihrer Mutter und Hofbesitzerin Viktoria Gabriel verstorben sei.
Auch das Urteil stützt sich nicht auf ein Obduktionsergebnis. Er wurde lediglich festgehalten, dass alle zur selben Zeit (Tag Stunde ect ) umgebracht wurden.
Quelle: https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Sachverhalte:_Karl_Gabriel%27s_Beschwerde_zum_Erbe
Daraus zuschliessen, dass alle nacheinander zur selben Stunde umgebracht wurden halte ich für ziemlich wage.
Genau, da uns keine anderen Akten und Berichte vorliegen die das genau beziffern muss eine Spekulation, dass AG später umgebracht wurde erlaubt sein.
Die Geschichte, dass Celli noch im Todeskampf sich die Haare ausgerissen hat darf glauben wer will.
Zitat von long_weekendlong_weekend schrieb:Abgesehen davon, wie bringst Du die AG-Theorie mit dem Leichenstapel im Stadel/Abdecken in Einklang?
Ich denke der AG hat nach seinem Wutanfall/Blutrausch alle in einer Art Reue gestapelt und abgedeckt.
Er selbst wurde am Stapel vom LS erschlagen.
Es ist nicht gesichert wie alle dort im Haufen lagen.
Es ist auch nicht gesichert das Sie bedeckt waren.
Zitat von long_weekendlong_weekend schrieb:nd legt noch die Tür und Heu drüber?
Da lag keine Türe über den Leichen.
Der Stapel wie hier nachgestellt kann unmöglich so hoch gewesen sein.
StadlauffindepositionOriginal anzeigen (0,7 MB)
Zitat von long_weekendlong_weekend schrieb:wurde das Stapeln und Abdecken erst durch LS initiiert
Nein es wurde nichts initiiert. Wie kommst du drauf ?
Zitat von long_weekendlong_weekend schrieb:Zwei Täter aber gleiche Vorgehensweise?
Ein Täter der die Familie umbrachte und einer der den Täter umbrachte. Warum sollte da eine gleiche Vorgehensweise bestehen ?
Verstehe ich nicht.
Zitat von long_weekendlong_weekend schrieb:AG hat sich noch den ganzen Samstag in den blut- und hirnbesudelten Klamotten im Haus bewegt, ohne großartig Spuren zu hinterlassen?
Es gab Blutspuren im Hausgang und in der Küche.
Zudem hat kein e anderer Verdächtiger in anderen Hyprothesen andere/weniger/bessere Blutspuren hinterlassen.
Daher verstehe ich dieses Argument nicht ganz.
In anderen Hyporthesen muss man dann aber auch erklären was der oder die Täter mit ihren blutverschmierten Klamotten machten.
Zitat von long_weekendlong_weekend schrieb:In nem nassen Hemd in einem kalten Haus?
Nein in seinen Arbeitsklamotten. Das Schlafgewand zog er sich erst später am Abend an.
Und warum nass ?
Zitat von long_weekendlong_weekend schrieb:Oder hat er seine Klamotten, die er während der Tat trug, gewechselt,
Ja hat er gewechselt. Die blutverschmierten hat er wohl verbrannt.
Zitat von long_weekendlong_weekend schrieb:und LS hat die dann für ihn entsorgt?
Das ist eher als Spass gemeint oder ? Oder warum sollte der LS ihn umbringen und dann AGs Klamotten entsorgen.
Verstehe ich nicht.
Zitat von long_weekendlong_weekend schrieb:Für mich klingt die AG Theorie aus den oben genannten Gründen nicht plausibel.
Das waren die Gründe ? Sehr dürftig. Dann hast du keine Hypothese die du gut finden kannst. Denn die haben alle ihre Schwächen.
Zitat von long_weekendlong_weekend schrieb:Versteh mich nicht falsch, Du kannst gern diese Theorie verfolgen. Ich wollte nur darstellen, weshalb ich sie für wenig glaubhaft halte.
Alles gut. Niemand muss dem folgen was ich für plausibel halte. Bringe meine Einwände zu vielen anderen Hyporthesen ja auch ein.
Meist ist es aber immer der gleiche Einwand.
Erkläre mir plausibel warum ein Täter über den Dachboden hinunter in die Durchfahrt springen soll um den Hof zu verlassen.

Das braucht man nicht erklären, wenn man den LS, den Gruber oder in der o.g. Kombination als Täter hält.🤷‍♂️


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10.07.2022 um 21:10
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Man kann nicht eine Tatwaffe verstecken, nachdem man sich mit ihr vorher selbst gerichtet hat.
Die Reuthaue wurde von AG versteckt. Die wurde dazu benutzt alle Hofbewohner zu töten.
Der Pickel im Futtertrog war auch rötlich befleckt. Er wäre eine mögliche Tatwaffe gewesen die zur Tötung vom Gruber benutzt wurde.

Ich verstehe dass du diese Theorie nicht magst, aber bitte bring doch nicht alles durcheinander. ;)
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Natürlich kann man Opfer in den Stadel locken
Ist dir schon mal in den Sinn gekommen, dass die beiden Frauen den AG beim missbrauchen der kleinen Celli in der Futterkammer erwischten ?
Oder ist dir schon mal in den Sinn gekommen, dass sie Frauen mit dem alten Gruber in der Futterkammer gestritten haben ?
Und das Ganze dann eskallierte ?


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Mordfall Hinterkaifeck

10.07.2022 um 21:15
Zitat von MerowingaMerowinga schrieb:Für mich wird immer noch zuwenig beleuchtet, dass ja eine der beiden Frauen, welche ist ja immer noch nicht ganz klar, kurz vor der Tat „abgehauen“ war. Man ging sie dann suchen und fand sie ja auch, so berichtete die kleine Cilli in der Schule.

Das wiederum lässt ja auf eine aufgeheizte Situation auf dem Hof schließen, es muss also kurz vor der Tat zum Eklat gekommen sein.
Zitat von tottototto schrieb:Um auf der spekulativen Welle weiterzureiten: könnte es sein, das A. Grubers Frau Dement war?

Das könnte auch erklären, warum sie in den Ermittlungen nicht eingebunden wurde!
Zitat von MerowingaMerowinga schrieb:Klar, wenn wir ins spekulieren kommen, logisch. Sie könnte deswegen weggelaufen sein. Allerdings, spekulieren wir weiter, wäre das sicher nicht zum ersten Mal passiert und bekannt gewesen.
Er gibt einen schönen Spruch, der heißt
"Es gibt für jedes Mal ein erstes Mal".

Natürlich kann die alte Frau da auch zum ersten mal weg gelaufen. Jede Krankheit beginnt irgendwann und zeigt irgendwann zum ersten Mal Ihre Symptome, Ihre Auswirkungen. Warum also nicht gerade an diesem Tag?
Zitat von MerowingaMerowinga schrieb:Auch hat man ihr ja die Kinder zur Betreuung überlassen, das hätte man wohl eher nicht gemacht bei solch einer Erkrankung.
Wenn bisher soweit alles recht normal war, warum nicht.

Allgemein würde ich ausserdem davon ausgehen, dass damals die Krankheit "Demenz" noch völlig unbekannt war.

Der eine oder andere Ältere wurde halt irgendwann vergesslich, verkalkt, wie man das nannte. Das war damals eben "normal", man wusste es ja nicht besser. Wurde ein solcher Zustand schlimmer, wurde halt mit mehr oder minder angemessenen Methoden (einige würden heute mir Sicherheit den Tatbestand der Körperverletzung und/oder Freiheitsberaubung erfüllen) versucht, den "Verkalkten" irgendwie unter Kontrolle zu halten. Das offenbar mit relativ großem Erfolg. Liest man Feuerwehrchroniken sind Sucheinsätze selbst bis in die 70 ziger Jahre, sehr, sehr selten und beschränken sich auf Vermisste Kinder oder Urlauber/Kurgäste, die sich schlichtweg verirrt hatten. Heute sieht das oft ganz anders aus. Das nur nebenbei.

Ausserdem denke ich, dass es in diesem "ehrenwerten Haus" durchaus zu jeder Zeit genügend Zündstoff für Familienkrach gab. Daran dürfte es echt nie gemangelt haben.....

Wobei ich nicht so recht weis, wie das alles zu einer möglichen Klärung dieses seltsamen Falles beitragen soll. Die dafür benötigten Informationen liegen nicht vor, existieren höchstwahrscheinlich gar nicht mehr.


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10.07.2022 um 21:18
Alles, was TRON42 sagt, klingt plausibler als jede andere Hypothese. Bei den anderen Möglichkeiten gibt es zu viele zusätzliche Annahmen und Fragezeichen. Der Täter aus dem inneren Kreis der Familie liegt so was von offensichtlich auf der Hand, ich verstehe nicht, wieso man das ernsthaft zunächst in Zweifel zieht. Klar gibt es Fragen, aber so grundsätzlich ist das für mich sonnenklar.

Welcher Mehrfachmörder bleibt noch ein paar Tage am Hof, füttert das Vieh, hält den Hund still etc.? Lorenz Schlittenbauer? Der wäre doch auf seinem eigenen Hof vermisst worden.


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10.07.2022 um 21:26
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Ich würde mich freuen, wenn Du es umgekehrt versuchst. Also nicht zuerst eine These aufstellen („Der AG war‘s!“) und dann vermeintliche Bestätigungen für diese These suchen, sondern erstmal alle Fakten sondieren und dann daraus eine schlüssige und mit den Fakten vereinbare These ableiten.
Das ist die grundsätzliche Vorgehensweise, ja. Da stimme ich dir größtenteils überein. Allerdings stelle ich die These auf und sondiere dann, ohne der These widersprechende Indizien unter den Tisch fallen zu lassen. Was hätte ich davon? Ich lasse mich gern eines besseren belehren, wenn es denn stichhaltige Argumente GÄBE, die A. Gruber eindeutig entlasten sowie einen anderen Täter nahelegen. Die gibt´s aber nicht bzw. ich habe sie noch nicht entdeckt!

Ich habe alle Fakten zusammengetragen, ohne Zusatzannahmen und - ich nenn´s mal - Hörensagen aus der damaligen Zeit und bin zu dem Schluss gekommen, es muss jemand gewesen sein, der mit Haus und Hof vertraut war.


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10.07.2022 um 21:30
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:Das offenbar mit relativ großem Erfolg. Liest man Feuerwehrchroniken sind Sucheinsätze selbst bis in die 70 ziger Jahre, sehr, sehr selten und beschränken sich auf Vermisste Kinder oder Urlauber/Kurgäste, die sich schlichtweg verirrt hatten. Heute sieht das oft ganz anders aus. Das nur nebenbei.
Da sollte man aber bedenken, dass die Leute früher oft auch einfach nicht mehr so mobil waren, in der Zeit vor den künstlichen Hüftgelenken für Jedermann. Da kam man u. U. mit seinem Stock auch einfach nicht besonders weit. Und die Überwachungsdichte war größer, weil auf so einem Hof tagsüber zumeist dann doch irgendwer anwesend war und die Oma wieder "einfangen" konnte.
Aber grundsätzlich hast Du natürlich Recht.


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