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Mordfall Hinterkaifeck

51.749 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

05.06.2008 um 10:12
@Badesalz

Ich danke Dir für Deine viele Mühe und Arbeit sowie die Zeit, welche Du aufbringst um in den Archiven und Akten neue Details und Tatsachen zu erfahren und daß Du sie hier im Forum mit uns teilst.
Ein grosses Lob für Dich, denn auch ich bin der Meinung, ohne die Nachforschung in Archiven kann man den Fall nicht weiter erhellen, nur mit Tatsachen kann man den Fall weiter recherchieren.

Dies bedarf sehr vieler Geduld und Mühe, welche von manchen Usern hier gerne mal unterschätzt wird oder als selbstverständlich hingenommen wird.

Meinen grossen Dank und ein grosses Lob somit auch an alle anderen User, welche in Archiven recherchieren, ihre Freizeit dafür opfern, um den Fall HK auf diesem Wege durchsichtiger zu machen und sich nicht entmutigen lassen!

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Mordfall Hinterkaifeck

05.06.2008 um 10:17
@troadputzer:
Der Auffassung, dass Archivarbeit sinnvoll und nützlich ist, kann ich mich nur voll und ganz anschliessen.
Indessen ist sie nicht für jeden hier durchführbar, sei es aus räumlichen oder zeitlichen Gründen, weil derjenige die Schrift, in der die Dokumente abgefasst sind, nicht lesen kann oder warum auch immer.

Wir anderen Teilnehmer versuchen ernsthaft, aus dem vorhandenen Material, von eindeutig belegten Fakten bis hin zu unbestätigten Überlieferungen, etwas zu konstruieren, was auch im historischen Rahmen der Zeit stattgefunden haben könnte. Beim Auftauchen neuer Erkenntnisse überprüfen wir selbst und gegenseitig kritisch unsere Szenarien, ob die neue Erkenntnis reinpasst oder eine neue Prspektive eröffnet und begraben die eine oder andere Theorie mit mehr oder weniger Trauer.

Diese Denkarbeit kostet auch Zeit und Engagement, genau wie Archivarbeit. Und sie macht Spass, ich gebe das zu. Neue Theorien deshalb als "ins Kraut schiessend" zu bezeichnen, wird der damit verbundenen Arbeit nicht gerecht.

Dass eine Theorie, während sie sich vor dem eigenen geistigen Auge entwickelt, einen dazu bringen kann, sich vor Begeisterung etwas hinreissen zu lassen, sei uns allen gestattet.

@Mikelz ist es da so gegangen. Mit den innerfamiliären Befindlichkeiten der Ga.´s bewegt er sich da auf dünnem Eis und an diesen Details kann man noch feilen, aber sonst? Wenn man die internen Befindlichkeiten weglässt ein interessantes, stimmiges Szenario mit einem bisher unerwähnten historischen Detail über die bayrischen Spätheimkehrer ( allein die Zahlen waren mir nicht bekannt, die Problematik eher nur am Rande ) aus russischer Kriegsgefangenschaft.
Es ist durchaus belegt, dass sich Kriegsgefangene an dem ( sicher auch idealisierten ) Bild der Heimat geistig festhielten, um nicht aufzugeben. Wenn nun so ein geschundener Mensch nach Hause kommt und nach und nach das ganze Bild, an dem er sich verzweifelt festgehalten hat, den "Bach runtergeht", kann viel passieren und ist nach den Weltkriegen viel passiert.

Für mich hat ein vermisster XG jedenfalls mehr Wahrscheinlichkeit als ein KG mit angeeigneter Fremdidentität.

Meine Meinung halt, nix für ungut.

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

05.06.2008 um 11:13
@Theresia,
ich bin mir sehr wohl der Umstände bewusst, die damals bei vielen Familien der "unteren" Gesellschaftsschichten geherrscht haben, nicht zuletzt enstammt ein Teil meiner Familie sog. "Häuslern". Das sind wirklich harte Bedingungen, für Alle ! Die Kinder wurden so früh als möglich in die tägliche Arbeit eingebunden, nicht nur des Lernens wegen.

Im Falle von Hinterkaifeck, was die Cilli/Cälli anbelangt, kann man allerdings davon nicht ohne eine gewisse Relativierung reden !
Wähend andere Familien 5-8 Kinder ( und mehr hatten) , gab es auf Hinterkaifeck nur zwei kleine Kinder, in den letzten Jahren, dazu eine Landwirtschaft, die die Ernährung sicherlich gedeckt hat.

Dass unter diesen Umständen die Cilli zwangsläufig "zu kurz" kam, ist von daher nicht
zwingend ableitbar !

Während von der Vic berichtet wurde, dass sie immer sehr "fesch" daherkam, wurde von der Cilli berichtet, dass ihre Kleidungsauswahl von einfacher Ausstattung wie auch sehr beschränkt war.

( Was ich darüber hinaus von Cilli zu wissen glauben, kann ich hier leider nicht argumentativ einlaufen lassen, könnte aber obige Annahme in weiteren Details bestärken )

*****
Bernie


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05.06.2008 um 11:40
@Badesalz,
Danke ! Interessante Details zum Nachlass, wenn auch vermutlich unvollständig ! Vielleicht hat man sich da schon im Vorfeld etwas "bereichert", bzw. bestimmte Dinge "umgesiedelt", die dann aus der offiziellen Erbmasse herausgefallen sind ?

Die Angaben zum Dachboden bestärken mich in einer schon früher hier kurz angesprochenen Vermutung, dass auf dem Dachboden evtl. ein/zwei kleine improvisierte Dachkammern ( mit simplen Holzwänden abgetrennt ) vorhanden waren, um kurzfristig einigen Hilfskräften ( Erntezeit etc. ) eine eher notdürftige Unterkunft zu bieten.

Auf dem einen Aquarell-Bild (Winterausgang/FJ-1923 ??) von Hinterkaifeck sind auf der Westfront-Giebelseite oben zwei Fenster zu erkennen. Deswegen, und auch aus praktischen Erwägungen heraus kam ich auf diesen Verdacht.

--- J. L. HECKER und seine Quellen:
**************************
Du schreibst so locker, wir sollten uns lieber mal um die Quellen von J. L. Hecker kümmern ! Wir haben bislang keinerlei Angaben zu den Quellen von Hecker ! ( mit Ausnahmen von zwei Zeitzeugen, die er dort explizit nennt, zitiert und abbildet ! )

Tja, So einfach ist das !! Was sollen wir denn da im Moment herumspekulieren !?

Auf diesen unbefriedigenden Zustand hatte ich schon wiederholt hingewiesen, und an die werte Gemende hier appelliert, vornehmlich an die im Raum Ingolstadt ansässigen HK-Forscher, den Kontakt zu dem in Rente befindlichen Erben von Herrn Hecker zu suchen. ( J. L. Hecker war der Onkel dieses Mannes )

Da ich vermute, dass Hecker noch mehr HK-Informationen gesammelt hatte, sie aber aus diversen Gründen nicht veröffentlichte, nicht thematisch einband, oder auch nur indirekt verwerten konnte (oder durfte), wäre die Suche nach dessen "Notizbuch" oder HK-Stoffsammlung in Kooperation mit dem Erben sehr sinnvoll um nicht zu sagen spannend !! Die Sache ist es unbedingt wert !!

Zumindest die Notizen selbst dürften schrifstellerisch unfrisiert, will sagen authentisch sein ! Und sie sind vermutlich um 1950 herum entstanden, könnten eine Menge Aussagen von echten Zeitzeugen enthalten.

*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

05.06.2008 um 11:48
@AngRa
Verhaftung der Gebrüder G.

Zur Verhaftung der Gebrüder Gabriel siehe Beitrag von @mima vom 30.4.2008, 20.58 Uhr.

Hieraus ist zu entnehmen, wie leicht es in der damaligen Zeit war, verhaftet zu werden. Aus dem Umstand der dreiwöchigen U- Haft kann man mE nicht schließen, dass die Brüder G. zur Tatzeit am Tatort waren.


Da gebe ich Dir recht, AngRa. Aber man kann zumindest davon ausgehen, dass Sie nicht sauber nachweisen konnten, dass Sie es nicht waren. Sonst wäre man sicher ebenso wie mit den Brüdern der Magd verfahren. Nachdem klar war, dass sich diese in Ungarn aufgehalten hatten zum Tatzeitpunkt waren die für die Ermittler nicht weiter interessant.

@all
Aber es stimmt schon. Solange wir von den G Brüdern z. Teil noch nicht einmal wissen wann sie geboren sind und auch nichts über das Verhältnis der Brüder untereinander und ihr Verhältnis zu den Eltern wissen bzw. Ihr Verhältnis zu den HKern und Ihr Verhältnis zum Bruder KG dürfte es schwer sein hier überhaupt etwas zu beweisen. Da bei der Quelle über die Kriegsgefangenen als Quelle das Kriegsarchiv genannt wurde, das z. Teil über Infos über die Einzelpersonen verfügt, werde ich dort mal zu suchen beginnen. Vielleicht gibt es dort ja ein paar Infos zu XG. Das wäre zumindest mal ein Anfang.

Und ich stimme mit Dew vollkommen überein. Solange ich noch keine Ahnung habe in welche Richtung ich will macht recherchieren wenig Sinn. Und ich empfinde es eher als positiv, dass hier sehr unterschiedliche Richtungen verfolgt werden. Warum sich auf einen Weg einschränken? Nicht wenige Kriminalfälle werden durch Kommisar Zufall gelöst und nicht durch fundierte Recherche. Diese Zufälle können völlig verschiedener Art sein. Darunter fällt mit unter durchaus auch mal ein Schuß ins Blaue der im Rahmen von ins Kraut schießenden Spekulationen aufgekommen ist.


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Mordfall Hinterkaifeck

05.06.2008 um 12:04
@Mikelz

Anders herum wird ein Schuh daraus. Niemand muss beweisen, dass er eine Tat nicht begangen hat. Die StA muss die Schuld nachweisen und das konnte sie nicht. Deshalb die Freilassung.


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Mordfall Hinterkaifeck

05.06.2008 um 12:25
Oberinspektor Xaver Meiendres gibt den Sachverhalt am 12.08.1948 folgendermaßen wieder: ”Glaublich im Jahre 1934 gab ein Brief von einer gewissen, damals in Augsburg wohnenden Frau Miesl(?), die aus Wangen (...) stammte (...), Anlaß zur Festnahme der besagten Brüder Gabriel. (...) Die Miesl war zur Tatzeit bei den Eltern der Gabriel als Magd bedienstet. Während einer Stockrodung im nahen Wald will Miesl nach ihren brieflichen Angaben mit den Brüdern Gabriel in Streit geraten sein, im Verlaufe sie den Brüdern Gabriel den Mord von Hinterkaifeck vorgeworfen haben will.
Das lässt aber eigentlich nur den Rückschluss zu dass die Brüder zumindest um die Tatzeit herum vor Ort waren.


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Mordfall Hinterkaifeck

05.06.2008 um 12:55
Xaver Meiendres hat 1948 ohne Einsichtnahme in die Akten einiges aufgeschieben. Er weist am Ende seines Berichts auch darauf hin. Seit der Tat waren immerhin 26 Jahre vergangen und ein Weltkrieg hatte viele Akten zerstört, bzw. was an Akten noch vorhanden war, musste erst wieder zusammen gestellt werden. ME sind seine Angaben deshalb insgesamt mit Vorsicht zu genießen.


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Mordfall Hinterkaifeck

05.06.2008 um 13:13
@Mikelz:
Wie schon angedeutet, kann ich Dein Szenario im Grossen und Ganzen nachvollziehen.
Ein paar Details und kleine Widersprüchlichkeiten kriegen wir noch blankgefeilt oder sind Ansichtssache, für das Gesamtbild aber eher von nachgeordneter Bedeutung.

Zum XG-Szenario:

Dass Viktoria leicht herging, ist nicht bewiesen. Der Inzest schon, was für sich betrachtet aber schon reichen würde. Hier muss ich mich @troadputzer anschliessen.

Zudem müsste noch ermittelt werden, ob und seit wann XG von KG´s Tod wusste. Bisher habe ich noch nirgends etwas über das Datum gelesen, ab wann er als vermisst gemeldet wurde. Inwieweit sich XG für seine Heimkehr hier Hoffnungen machte, können wir nicht wissen.

Dass XG einen Hass auf seine Familie hatte, ist ebenfalls nicht belegt und nicht notwendig. Ich vermute, dass Du darauf kommst, weil es heisst, dass KG kurz nach seiner Hochzeit wg. der "Zustände" auf HK wieder zurück nach Laag gegangen ist, und von seiner Familie wieder nach HK geschickt wurde. Hierauf beruht auch die hier und da vertretene Ansicht, es handele sich bei ihm um einen schwachen, nicht durchsetzungsfähigen Mann. Für die "Flucht nach Laag"-Episode gibt es keine gesicherte Quelle, soweit ich weiss. Das einzige greifbare Indiz, dass er HK verlassen haben KÖNNTE, bevor er in den Krieg zog, ist die bei seiner Dienststelle hinterlegte Heimatadresse in Laag. Das MUSS nicht zwingend darauf hinweisen, es KÖNNTE.

Dass KG im ehrenvollen Tod in der Schlacht einen Ausweg aus der Zwangslage sah, ist eine verlockende Spekulation, der ich auch mal anhing.
Mittlerweile denke ich aber, dass die Ga.-Brüder einfach der allgemeinen Kriegseuphorie gefolgt sind, wie so viele andere junge Männer auch.
Wenn ich mich recht entsinne, gab es im I. WK sogar die Möglichkeit, einen Ersatzmann zu stellen, wenn man eingezogen wurde. Zumindest am Anfang. Das wäre für die wohlhabenden Ga.´s kein Problem gewesen und genau da meldet sich KG freiwillig. Um bloss nichts zu verpassen, man rechnete mit einem kurzen und siegreichen Krieg, wer da nicht dabeigewesen wäre, hätte sich nachher zeitlebens im Wirtshaus von den Veteranen veralbern lassen müssen.

Seine Brüder, waren die auch Freiwillige?

Das strategisch geschickte Heiraten zur Land- und Gütervermehrung war damals ein üblicher Vorgang, inwieweit man KG da zwingen musste kann spekuliert werden. Da werden die "Alten" schon den rechten Kuhhandel ausgefeilscht haben. Immerhin musste AG schon ein gutes Angebot machen, um seine schon nicht mehr ganz junge Tochter noch unter die Haube zu kriegen. Ehe- und Erbvertrag zeigen da weitgehende Zugeständnisse ( hierbei wäre es interessant, mal ähnliche Verträge aus der Zeit zu vergleichen, nicht dass das allgemeinübliche Konditionen gewesen sind, die uns nur so entgegenkommend erscheinen ). Was die Ga.´s vor der Heirat über die Inzestproblematik wussten oder ob sie überhaupt was wussten, wissen wir nicht. Wenn das erst nach der Heirat rausgekommen sein sollte, birgt es natürlich Sprengstoff, hier konnte sich eine wohlhabende Familie derb "vorgeführt" gesehen haben.

Wenn XG seine Familie anfangs nicht hasst, muss er sich nachher auch nicht verbiegen und sie um Hilfe bitten, da tust du Dich leichter.
Einen Mitkriegsgefangenen braucht es dann auch nicht, zuviele Fremde wären in der ländlichen Gegend auch sicher aufgefallen.
Der LTV als Kriegsteilnehmer ( @kcefiak hatte mal was zu dessen Dienstzeit angekündigt, habe ich das überlesen? ), quasi als Kamerad und jemand, der auch schlecht auf die HKer zu sprechen war, bietet sich als Vermittler an bei einem Versuch, die Viktoria wieder auf "den rechten Weg zu führen", oder wie in meiner Vorstellung als Helfer beim Vergraulen.

Insgesamt bietet die XG-Variante "Unterschlupf" für einige Vorgänge ( Friedhof, Befragung der kleinen Cäzilia durch Mann im Soldatenmantel ) im Vor- und Umfeld der Mordnacht, die man bisher als Gerüchte abstempeln musste, weil sie einfach nicht "passten".

Klar liest sich das Ganze wie ein Roman, aber passieren nicht regelmässig Dinge, die man, als Roman gelesen, platt und unglaubwürdig findet?

Was mir etwas Kopfzerbrechen ( die Katerstimmung kommt immer nach der ersten rauschhaften Theorie-Euphorie ) bereitet, ist die Frage, warum, wenn XG zurückgekommen wäre, nicht in Laag und Umgebung eine Wiedersehensfeier erderschütternden Ausmasses stattgefunden hat.
Warum das heimliche Einschleichen?
Ein paar Wochen verborgen bei der Familie im Keller, um erstmal zu checken, was so abgeht in der Gegend?
Welchen Grund hätte man dafür haben können?

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

05.06.2008 um 13:38
@Dew das stelle ich mir so vor:
Der XG kommt nach Hause, je nach Tageszeit kann man davon ausgehen dass es keiner von den Nachbarn mitbekommen hat oder ihn nicht erkannte.

Man erzählt sich was so passiert ist in der Zwischenzeit , XG möchte das so nicht stehen lassen und überlegt sich einen Plan.

Ob mit oder ohne Hilfe der Brüder sei dahin gestellt.

Bei der Variante dass der Mord nicht geplant war stört mich der kleine Junge.
Vielleicht bringen wir das aber auch wirklich einfach nur nicht in unseren Kopf.

Auch die Magd stört mich, da hat man den Eindruck dass sie völlig überrascht wurde, Blutrausch gefällt mir schon ab der kleinen Cilly nicht mehr.

Ich lese übrigens im Moment Tannöd, ihren Ansatz finde ich bis jetzt nicht schlecht, mal gucken wie es weiter geht.


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hulla ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

05.06.2008 um 14:27
@Theresia, @all,

das mit der kinderarbeit in früheren zeiten kenne ich auch noch von erzählungen meines großvaters, er war bereits mit 12 jahren bei einem maler in der lehre, d. h., er mußte hauptsächlich den karren mit den malersutensilien ziehen.

einen sehr guten einblick in die damalige zeit diesbezüglich zeigt der film "schwabenkinder" mit tobias moretti. allerdings sind da vorwiegend tiroler kinder betroffen, die mit einem schleuser? führer? vermittler? eben t. moretti ins allgäu gebracht wurden, um dort zu arbeiten, d. h. oft auch ausgenutzt wurden.

ein sehr eindrucksvoller film, finde ich, und er beruht auf traurige tatsachen.

liebe grüße hulla

p.s. ich habe gerade mal nachgerechnet, mein opa wurde 1908 geboren, also war er z. zt. des hkf-mordes gerade 4 wochen vorher 14 geworden.


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Mordfall Hinterkaifeck

05.06.2008 um 14:55
@all

Verhaftung/Verdächtigung der Gebrüder Gabriel

Nachdem wir nur wissen, dass die Brüder verhaftet und nach 3 Wochen wieder auf freien Fuß gesetzt wurden, können wir nur davon ausgehen, dass ihnen nichts (aber auch gar nichts) nachgewiesen werden konnte. Leider konnten wir bis dato auch keine Verhörprotokolle einsehen, wie dies bspw. bei den Vernehmungen des LTV möglich war. Anhand der Protokolle könnte man u.U. eine etwaige Einschätzung der jeweiligen Personen vornehmen.

Ich persönlich habe ein Problem damit X.G. die genannten Motive und die daraus resultierende Bluttat anzuhängen, weil mir die "Bruderliebe" als Motiv nicht ganz zusagt. Die Möglichkeit, dass er die Stelle seinens Bruders an der Seite von V.G. einnehmen wollte und von dieser zurückgewiesen wurde, ist mir persönlich zu dünn.

Diese Einschätzung ist natürlich rein subjektiv.....

Wenn wir einfach mal die Fakten nehmen, die nun mittlerweile schon auf 753 Seiten zusammen getragen wurden, gibt es doch bis dato eigentlich nur "2" Personen, die das absolut perfekte (!!!) Motiv hätten.

1. K.Gabriel - eigentlich prädestiniert für die Bluttat (wenn, ja wenn er nicht gefallen wäre!)

2. LTV mit/ohne Komplizen


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Mordfall Hinterkaifeck

05.06.2008 um 14:57
@all

Fortsetzung: Oder??


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Mordfall Hinterkaifeck

05.06.2008 um 15:35
@hauinolo


Verhaftung/Verdächtigung der Gebrüder Gabriel

Nachdem wir nur wissen, dass die Brüder verhaftet und nach 3 Wochen wieder auf freien Fuß gesetzt wurden, können wir nur davon ausgehen, dass ihnen nichts (aber auch gar nichts) nachgewiesen werden konnte. Leider konnten wir bis dato auch keine Verhörprotokolle einsehen, wie dies bspw. bei den Vernehmungen des LTV möglich war. Anhand der Protokolle könnte man u.U. eine etwaige Einschätzung der jeweiligen Personen vornehmen.



Ganz so einfach ist das nicht. Das einzige was über diese Untersuchung überliefert ist, habe ich auf WikiI bei HK.net (unter GA) gefunden und stammt von Meiendres:


Meiendres geht weiter darauf ein, daß aufgrund dieser Anschuldigungen v.a. die finanzielle Situation der drei Brüder Gabriel überprüft worden sei: “Es konnte nachgewiesen werden, daß der Kauf der gen. Anwesen (Anm.: in Laag (elterliches Anwesen), in Rettenbach (Anwesen mit Gastwirtschaft) und in Schlott, Landkreis Schrobenhausen (“ansehnliches landwirtschaftliches Anwesen”)) fast ausschliesslich vom elterlichen Anwesen und aus eigenen Ersparnissen finanziert worden war. Da weitere stichhaltige Verdachtsgründe nicht vorhanden waren, wurden die Gebrüder Gabriel nach etwa drei Wochen aus der U.-Haft entlassen.”


Glaubt man dieser Aussage wurde da noch immer ausschließlich in Richtung Raubmord ermittelt und andere Motive waren nebensächlich. Salopp formuliert hat in meinen Augen der StA damit lediglich festgestellt, dass Habgier auf keinen Fall das Motiv der Brüder g. war.

@all
Ich habe gerade festgestellt, dass das Kriegsarchiv nur einen Katzensprung von meinem derzeitigen Auftraggeber entfernt ist. Werde mal sehen, dass ich nächste Woche am Vormittag ein paar Stunden dort wühle um dem XG auf die Spur zu kommen. Zumindest die Geburtsdaten der Gs sollte man dort finden können.

@arschimedes
Ich denke diese Frage mit den Fingerabdrücken sollte sich im Kriegsarchiv doch zweifelsfrei klären lassen.


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Mordfall Hinterkaifeck

05.06.2008 um 16:15
Hofübergabevertrag /Ehe-und Erbvertrag, Gruber/Gabriel

@Dew, Dich interessieren Regelungen in vergleichbaren Verträgen.

Nun, mir sind aus persönlichem Umfeld solche Verträge auch bekannt.

Hofübergabevertrag und dann gleichzeitig Ehe-und Erbvertrag mit Regelungen für den Fall, dass einer der Ehegatten stirbt, ohne dass es gemeinsame Nachkommen gibt.

In diesen mir bekannten Verträgen war insbesondere die Regelung enthalten, dass der Ehegatte, der eingeheiratet hatte, eine nicht besonders hohe Abfindung bekommt und dass das Eigentum am Hof an die Altenteiler (also an die Eltern des verstorbenen Ehegatten) zurückgeht. Es hieß, dass der Hof selbstverständlich zu der Seite geht, wo er hergekommen ist.

Man kann daran mE deutlich sehen, dass die Hker eine für den einheiratenden Ehegatten großzügige Regelung getroffen haben, wenn er nach Zahlung von 2.000 Mark an sie Alleineigentümer werden kann. Grundsätzlich besteht ja Vertragsfreiheit und man kann vieles vereinbaren, solange man nur Pflichtteilsansprüche durch Abfindungen abdeckt.

Ich denke, dass die Eheleute Gruber die Hochzeit einfach fördern wollten, dass sie nachhelfen mussten, um Victoria zu verheiraten, mag ich nicht glauben. Sie soll ja eine schöne Frau gewesen sein.


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Mordfall Hinterkaifeck

05.06.2008 um 17:25
Mal eine ganz andere Frage.

Der deutsche Film mit dem Titel "Hinter Kaifek", der 2009 in die Kinos kommt, handelt ja vermutlich auch davon. Weiß einer ob sie die Handlung an die wahren Begebenheiten anlehnen oder ist das auch wieder eher etwas was hauptsächlich ins Reich der Fantasie abdriftet?


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Mordfall Hinterkaifeck

05.06.2008 um 17:46
@Mikelz,
von diesem Film erwarte ich mir persönlich nicht allzuviel, das Originaldrama auf Hinterkaifeck wird wohl weiterhin alles in den Schatten stellen !
Die Besetzung ist allerdings recht passabel ! Hoffen wir das Beste !
Wie auch immer, nun zu Film:
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http://www.prosieben.de/kino_dvd/news/48166/ (Archiv-Version vom 06.03.2008)

alle Details zur gesamten Film-Crew
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http://www.crew-united.com/index.asp?show=projectdata&ID=54081

*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

05.06.2008 um 17:48
@Dew

habe bezüglich den LTV eigentlich nichts angekündigt.


@Mikelz

wenn Du im Kriegsarchiv bist, dann schau bitte auch mal bezüglich des LTV nach. Bin gespannt, was Du über XG und LTV herausfindest.


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Mordfall Hinterkaifeck

05.06.2008 um 17:49
@Mikelz

Die Sache mit den Fingerabdrücken lässt sich sicher rausfinden. Im Feld wäre es aber viel zu umständlich gewesen Gefallenen Fingerabdrücke zu nehmen, noch dazu da man dazu Spezialisten brauchte, um sie zu identifizieren.

Mit der "Hundemarke" jedoch war es ganz einfach, man brach eine Hälfte ab und hatte die Identifizierung des Gefallenen bereits erledigt!


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Mordfall Hinterkaifeck

05.06.2008 um 17:56
@asrchimedes,
.. schmunzel.. :-) ging solange recht gut, wie der Gefallene auch der rechtmässige Besitzer genau dieser Hundemarke war.
*****
Bernie


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