Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Mordfall Hinterkaifeck

51.749 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

04.08.2008 um 16:11
Nachtrag
Auch Journalisten schrieben damals Kurzschrift... hab ich noch bei Wiki entdeckt.

Anzeige
melden

Mordfall Hinterkaifeck

04.08.2008 um 20:24
@all

zur Beschriftung der Sterbebildchen:

es gibt m.E. nur 2 Möglichkeiten, warum das jemand auf das Sterbebildchen geschrieben hat:

a) aus einem - wie ich meine - bösartigen Beweggrund

- um die Mordtat quasi zu rechtfertigen
- um die Opfer zu verhöhnen

oder

b) um zu dokumentieren

- was die Leute so hinter der vorgehaltenen Hand tuschelten

Jedenfalls hat dieser Mensch - möglicherweise unbeabsichtigt - ein Zeitdokument geschaffen, daß ein gewisses Bild auf die Gesellschaft der damaligen Zeit und die "Umgegend" wirft.

Anhand des Schriftmaterials läßt sich wohl feststellen, ob es sich um einen Mann oder um eine Frau gehandelt hat. Falls es sich wirklich um das Kürzel "wg." vor "Sittlichkeit" handelt, tendiere ich ebenfalls zu der Annahme, daß es sich um eine Amtsperson, o.ä. handeln könnte.

Hier kommen in Frage:

- Beamte aller Art
- Juristen
- Theologen
- Ärzte
- Notare

möglicherweise aber auch Journalisten; Buchhalter; Archivare; Bibliothekare; Schreibkräfte; usw.

Die Bandbreite ist groß !!


melden

Mordfall Hinterkaifeck

04.08.2008 um 20:31
@kcefiak, da gehe ich absolut konform mit dir.
Ich tendiere zur ersten Möglichkeit, wobei es natürlich gut sein kann dass ich da einfach zu viel hineininterpretiere, eben weil ich damit Probleme hätte ein Sterbebildchen zu beschriften.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

04.08.2008 um 20:46
@all

Wer es noch nicht gesehen hat: Im Forum von hinterkaifeck.net hat ´Dew´ heute in der Rubrik "Tatverdächtige - Pro und Contra" bei "Karl Gabriel" sehr interessante Fotos des Soldatenfriedhofes eingestellt, auf dem Karl Gabriel nach aller Wahrscheinlichkeit begraben liegt.

Vielen Dank an @Dew für die Mühen, die er auf sich genommen hat!!


melden

Mordfall Hinterkaifeck

04.08.2008 um 21:19
Dew hat da wirklich schöne Bilder eingestellt, ich fand es ein bisschen eigenartig seinen Namen da zu lesen, nachdem man ihn sich lebend in allen möglichen Situationen vorgestellt hat.
Schlecht zu erklären was ich meine.
Ein grosses Dankeschön an Dew.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

04.08.2008 um 22:51
Hallo zusammen.
Mein Name fiel hier im Zusammenhang mit den diversen Möglichkeiten,
wie die Kopie des beschrifteten Sterbebildes zustande gekommen sein könnte.
Aber besser, als Ihr es hier inzwischen erarbeitet habt, könnte ich es auch nicht unn. Auch mir erschließt sich übrignes der Sinn einer Kopie durch aufwendige Druckarbeit nicht so recht.

Um mehr dazu zu sagen, müsste man das kopierte Bild selbst untersuchen können.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

05.08.2008 um 16:06
@Badesalz + @lesmona:
Danke für das Lob, ich kann nur sagen, dass es mir persönlich die Mühe wert wahr. Wenn die Bilder und meine Eindrücke für Euch auch von Interesse sind, freut es mich um so mehr.
Ich kann den Besuch dieser Gedenkstätten uneingeschränkt jedem geschichtlich interessierten Menschen empfehlen.

@alle:
Bin gesund aus dem Urlaub wieder am Arbeitsplatz und damit am PC. Ihr habt in den vergangenen drei Wochen, in denen ich nur mal im Vorbeirennen flüchtig reingeschaut habe, nicht auf der faulen Haut gelegen, nix mit Sommerpause.
Ich werde rund 20 Seiten nacharbeiten müssen, bin gespannt auf die Erkenntnisse, vielen Dank schonmal dafür.
Kommt das Sommerloch jetzt, wo in Bayern die Ferien angefangen haben?
Wenn ihr Bayern mal an die frische Luft müsst, halten wir "Preiss´n" so lange den "Laden" am laufen, versprochen.

@kcefiak:
Was den Sinn der Beschriftung des Sterbebildchens angeht, bin ich mit Dir einer Meinung.
Da wollte jemand den HKern quasi "die Maske herunterreissen", ihr, aus seiner Sicht, "wahres Gesicht" zeigen und damit den Mord rechtfertigen, praktisch den Opfern die Schuld zuschieben.
Für mich liegt der Verdacht nahe, dass die Schreiberin oder der Schreiber im näheren Umfeld der Täter zu suchen ist.

MfG

Dew


melden

Mordfall Hinterkaifeck

05.08.2008 um 19:07
Sterbebildchen

Der Begriff "Blutschande" wurde im deutschen Strafgesetzbuch nie verwendet. Soweit mir bekannt, wird dieser Ausdruck heute immer noch im österreichischen Strafgesetzbuch verwendet, wobei ich KEINESFALLS andeuten möchte, dass ein Österreicher das Sterbebildchen beschriftet hat. Dafür gibt es nun keinerlei Anhaltspunkte. Bestenfalls formulieren die Österreicher ihre Strafgesetze deutlich und anschaulich.

Das AT bezeichnet GV zwischen Verwandten als schweres Vergehen. ( Lev 18,6f.9-13, 20, 17, Dtn 27,22) Nach alttestamentarischen Vorstellungen soll Blutschande genauso schlimm wie Mord gewesen sein und als Strafe den Tod nach sich gezogen haben. Vielleicht hatte der Text des Sterbebildchens doch einen religiösen Bezug? Die Kritzeleien auf dem Sterbebildchen bereiten halt Kopfzerbrechen.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

05.08.2008 um 20:01
@scsa08
Herzlich willkommen hier. Vielleicht gibt es ja gerade in Deiner Familie die Fotos, die wir hier so gerne hätten. Alles ist möglich. Vielleicht hat Deine Großmutter im Kirchenchor gesungen, oder Dein Großvater war mal als Erntehelfer in HK. Vielleicht liegt sogar in einem alten Gebetbuch eines der vermißten Sterbebildchen. Alte Verwandte freuen sich eigentlich immer, wenn die jungen Leute etwas aus der Familiengeschichte nachfragen. Du mußt ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, sprich, im 1. Satz HK erwähnen.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

05.08.2008 um 20:20
Angenommen der kleine Josef hätte überlebt, zu wem wäre er gekommen?
Hätte ihn der LTV als beurkundeter Vater aufnehmen müssen?

Mir geht es einfach nicht in den Kopf, ich glaube nicht mehr dass es im Affekt geschah.
Dieses warten auf die Opfer, schön einen nach dem anderen, dann die Magd und den kleinen Josef.
Einen Mord, von mir aus einen zweiten weil einer dazu kam, ok, aber sechs Menschen...ne, ich denke das war von A bis Z geplant und dass der Täter nicht seine eigenen Waffe mitgebracht hat, lag wohl eher daran dass er genau wusste wo was steht und liegt.

Da ist komplett eine ganze Familie ausgelöscht worden, und dafür gabe es Gründe.
Wer weiss was uns für ein Puzzleteilchen fehlt.
Mich würde z.B. unheimlich interessieren wie der Kontakt zu den Gabriels war.
Vielleicht wurde nach einem Tagebuch gesucht, vielleicht hatte der Täter Angst dass der vorangegangene Streit so dokumentiert wurde?
Es muss schon seinen triftigen Grund gegegen haben dass der Täter oder Mithelfer so ein Risiko eingegangen ist.

Alles nichts Neues, aber wie Angra so passend sagte, es geht einem halt immer wieder durch den Kopf...
LG Lesmona


melden

Mordfall Hinterkaifeck

05.08.2008 um 20:27
@lesmona

Mir geht es mit den Gedanken im Kreise nicht anders als Dir.

Hätte der kleine Josef überlebt, hätte natürlich sein Vater, der ihn als Kind anerkannt hatte, ihn "übernehmen" d.h. aufziehen müssen. Der Kleine wäre natürlich auch Alleinerbe seiner Mutter gewesen. Der LTV hätte alles für ihn verwalten können und müssen. Aber welchen Eindruck hätte es gemacht. Man hätte doch förmlich die Kommentare gehört: " Von den Lebenden hat er nichts bekommen, weil sie ihn nicht wollten, aber von den Toten ist es über den "Sohn" nun doch gelungen".


melden

Mordfall Hinterkaifeck

05.08.2008 um 20:28
Nachtrag, dass die zweite Frau dem LTV kein Alibi gab finde ich sehr denkwürdig.
Es war damals nicht üblich dass die Frau überhaupt mitdachte, geschweige denn mitsprach, Schläge waren an der Tagesordnung.
Dass sie das gemacht hat sollten wir vielleicht besonders bedenken.
Da muss doch vorher was vorgefallen sein, so schwerwiegend dass sie ihren Ehemann praktisch ins offene Messer laufen liess.
Sie muss doch davon ausgegangen sein dass diese Aussage so richtig Ärger gibt mit ihrem Mann?
Was könnte sie damit bezweckt haben, was könnte diesem Verhalten vorangegangen sein?


melden

Mordfall Hinterkaifeck

05.08.2008 um 20:34
@AngRa, ich kann mir vorstellen dass der kleine Josef in der Familie nicht gerne gesehen worden wäre.
Den Stein des Anstosses nun auch noch im eigenen Haus....
Aber, da ich es für nicht normal halte dass ein Kind in diesem Alter in einem Stubenwagen bleibt und auch noch Platz hat, gehe ich davon aus dass das Kind behindert war - in welcher Form auch immer.
Ich meine der LTV hatte ja mal ausgesagt dass Josef auf ihn zulief.
Schade dass sonst niemand was über den Kleinen zu berichten wusste.

Der Täter, vielleicht sogar der eigenen Vater, den Tod als Erlösung für den Kleinen sah...wer weiss, selbst heute hört man noch Sätze wie " für das Kind wäre es besser gewesen die Mutter hätte was gemacht als es noch ging ".


melden

Mordfall Hinterkaifeck

05.08.2008 um 20:36
@lesmona

Es kam mit ihrem Ehemann ja bezüglich des Alibis nicht "hart auf hart". Er wurde unmittelbar nach der Tat nicht als Beschuldigter vernommen. Nur Beschuldigte benötigen ein Alibi. Für eine ganz kurze Zeit von September bis Dezember 1922 war mal ein Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet und er wäre als Beschuldigter zu vernehmen gewesen. Aber StA Renner meinte ja, dass nicht der geringste Verdacht vorläge.Also stellte er das Verfahren ein und ein Alibi war natürlich nicht mehr notwendig.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

05.08.2008 um 20:49
Schon Angra, mir geht es da auch weniger wie das nun juristisch alles zusammen hing, sondern eher darum dass sich der LTV da eben nicht auf seine Frau verlassen konnte.
Und das finde ich heftig zu einer Zeit wo die Frau fürs Arbeiten und Kinder kriegen gut war und ansonsten nichts zu melden hatte.

Für mich hat sie damit ein Zeichen gesetzt.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

05.08.2008 um 23:11
@lesmona

Ich habe mich auch immer gefragt, ob die "Geschehnisse" von 1922 die Position von Anna Schlittenbauer gegenüber ihrem Mann verbessert haben könnten. Aber man ist da auf völlig ungesichertem Grund, es gibt keinerlei Zeugenaussagen, die in diese Richtung gehen oder auch nur deutbar wären.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

05.08.2008 um 23:44
@Theresia

ja genau, ich könnte mal nachfragen, aber geschickt und nicht mit der Tür ins Haus fallen. Wer schon ne schöne Sache mehr herausfinden, als ich jetzt schon weiß


melden

Mordfall Hinterkaifeck

06.08.2008 um 00:43
@Badesalz, sicher, wie so vieles alles nur Vermutung.
Schade dass es zu diesen Sachen keine Erzählungen gibt.

Aber, selbst heute wo ja die Partner gleichberechtigt sind würd man doch "Hilfe" erwarten, auch wenn der Partner dafür lügen muss.
Also ich würde es erwarten, zumindest solange es sich nicht um Mord oder sonstiges schwerwiegendes handelt.

In meiner Version lügt der LTV entweder wirklich nicht, sprich er ist absolut unschuldig und kommt deswegen nicht mal auf die Idee, dass Nächte im Heuschober die Sache nicht besser machen.

Oder aber er wusste im Vorfeld dass seine Frau nicht für ihn lügen wird was ich aber unpassend finde für die damalige Zeit.

Aber wie du richtig sagst, leider alles nur Vermutung.
Man versucht den Leuten halt Gesichter zu geben.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

06.08.2008 um 03:24
@lesmona

meiner Meinung war er die ganze Zeit in Heuboden und die Familie beschützt ihn, weil sonst die ganze Familie in Verruf kommt. Auf den lande gibt es nix schlimmeres als das ,am geächtet wird. Was meint ihr wie es Viktoria die ganze Zeit gegangen ist nachdem bekannt wurde das sie eine Beziehung mit ihren Vater hatte,


melden

Mordfall Hinterkaifeck

06.08.2008 um 07:10
Zur Problematik " Mögliche Mitwisserschaft der Familie Schl." gibt es die Aussage des Sägers Sebastian Maier vom 18.4.1931.

Maier berichtet davon, dass seine Ehefrau 1930 eine in Koppenbach lebende Tochter des Schl. aufgesucht habe, um nach Arbeit wegen reparaturbedürftigem Blechgeschirr nachzufragen. Die Tochter des Schl. habe seine Ehefrau gebeten zu warten, weil sie erst nachschauen müsse. Seine Frau habe darauf geantwortet: "Ich bete unterdessen ein Vaterunser für die armen Seelen von Hinterkaifeck" Daraufhin habe die Tochter des Schl. angefangen zu weinen, sei umhergerannt und habe zum Schluss nicht mehr gewusst, was sie wollte.

Maier zog daraus den Schluss, dass die Tochter etwas wusste. Diese Meinung kann man teilen, denn die Reaktion der Tochter lässt eigentlich keinen anderen Schluss zu. Wäre sie genervt oder verärgert gewesen über Rosa Maier, hätte sie einfach aus dem Haus geworfen. Weinen und Konfusion deutet aber darauf hin, dass sie die Tat und alles was damit zusammenhängt, nicht verarbeitet hatte.

Für Sebastian Maier war L.S. der Hauptverdächtige. Das kam mE nicht von ungefähr, denn seit 1930 war er der Nachbar von Georg Greger, mit dem er sich immer wieder über den Mordfall Hinterkaifeck unterhielt.

Georg Greger habe ihm auch anvertraut, dass er auf die Frage der Mordkommission, ob er L.S. den Mord zutraue früher nur deshalb mit "Nein" geantwortet habe, weil er sich vor diesem gefürchtet habe. Er traue ihm die Tat aber sehr wohl zu.


Anzeige

melden