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Mordfall Hinterkaifeck

51.749 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

06.10.2008 um 15:45
@topfsekret

Steuerfahndung kommt - wie von AngRa beschrieben - in den frühen Morgenstunden, haben sofort Zugang, kommen daher meist mit einem Staatsanwalt ... man darf nicht mehr telefonieren, nur noch brav auf dem Stuhl sitzen....
Hamma hier in Kanzlei alles schon hinter uns..::O)

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Mordfall Hinterkaifeck

06.10.2008 um 15:49
@topfsekret

danke für die genaue Erläuterung von "glaublich".
Ich bin fast in meinen PC gekrochen, weil ich es nicht glauben konnte, was meine Augen da immer gelesen haben..:O)))


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Mordfall Hinterkaifeck

06.10.2008 um 15:57
@elfeee
daß der Monteur in die Scheune gegangen ist, nachdem sie geöffnet war, hab ich ja schon vor längerer Zeit vermutet. Ob es ihm jedoch nur beim Reingucken möglich war, den Stapel zu entdecken, da ja dort noch eine Türe war, kann ich nicht einschätzen.
Wir hatten das mal vor einiger Zeit hier diskutiert und ich bin auch heute noch der Meinung, daß sich Hofner evtl. so verhalten hat wie es auch heute auf dem Land meist üblich ist: Man ruft und geht in den Stall oder den Stadel und schaut, wo der Hausherr sich befindet.
Ich glaube es Hofner nicht so ganz, daß er nicht reingegangen ist.

Was mich bei seiner Aussage etwas stutzig gemacht hat, ist, daß er es sofort dem nächsten Kunden erzählte, daß er auf HK niemand angetroffen hat. Warum?


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Mordfall Hinterkaifeck

06.10.2008 um 16:02
AngRa und sabine123 - ich sehe schon - Steuer besch..ßen ist ein gefährliches Geschäft!

Bernie, stimmt, Marder und sonstige Tiere werden sie wohl von anwesenden Menschen unterschieden haben können. Aber wie könnte das IMMER sonst interpretiert werden können? Und was könnten die dort u. U. Anwesenden gesucht haben - denn, dass sie etwas gesucht habe, scheint mir offensichtlich. Ob sie vielleicht lediglich nach Unterlagen wegen einer Erpressung gesucht haben und auch justament am Freitag dabei erwischt wurden?

sabine123, schon merkwürdig, dass manche Worte einfach so aussterben - und dafür gibts gar keine rote Liste :(


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Mordfall Hinterkaifeck

06.10.2008 um 16:05
@Sabine123
ganz ganau, Warum ?
Normalerweise hätte er annehmen müssen, die HK'ler waren einfach nicht zu Hause.
Aber weil er schon wusste, das alle tot sind und er nicht den "Finder" machen wollte, erzählte er es eben herum.
Auch, glaube ich, war es 1922 normal, daß ein Monteur, der gerade einen Motor reparierte auch seinem Chef das Geld bringen sollte, oder meinst Du, das es damals auch schon so war und die Rechung geschrieben wurde ?
Schon aus diesem Grund hatte er den Hausherrn zu suchen, und das auf einmal geöffnete Tor gab ihm den Glauben, daß dieser eben nun angekommen sein müsste.....


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Mordfall Hinterkaifeck

06.10.2008 um 16:10
sabine123, also ich würde auf einem fremden Hof nicht einfach in den Stall latschen - an das Tor gehen und rufen, ja, aber wenn keiner antwortet, dann gehe ich nicht weiter.


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Mordfall Hinterkaifeck

06.10.2008 um 16:13
elfee - doch, ich kann mir schon vorstellen, dass eine Rechnung geschrieben wurde - damals auf dem Land noch eher als heute, da kannte man doch seine Pappenheimer und wusste, wer liquide ist und wer nicht.


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Mordfall Hinterkaifeck

06.10.2008 um 16:29
@topfsekret

ich sehe da auch heute noch kein Problem nachzuschauen, wo der Hausherr ist, damit ich ihm von der vollendeten Reparatur berichten kann. Der Hausherr wollte ja was von ihm, er hats erledigt und ich seh kein Problem, in einem größeren Anwesen den Hausherrn zu suchen. Ins Haus würd ich jetzt nicht gehen, aber Stall oder Stadel? Da spräche m.M. nach nichts dagegen.
Als ehemalige Tupperberaterin kann ich davon schon berichten, wenn ich Ware liefern wollte und keiner da war... da schaut man dann schon mal in den Stall oder im Garten, wo denn die Hausherrin sich aufhält...O)


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Mordfall Hinterkaifeck

06.10.2008 um 16:32
@elfeee,
treffend angemerkt ! Es ist schon seltsam, dass der Mann, der eigentlich nichts zu verbergen hatte, im Gegenteil mit Recht sauer darüber sein durfte, dass an einem doch wohl ausgemachten Termin ( sogar seitens der HK'ler angemahnten Termin ) nun niemand auf dem Hof da war, .., nicht einmal die "Oma", um ihn Zutritt zu gewähren, evtl. ne kleine Vesper oder was zu Trinken gab, .. , niemand da war, Ihm die Arbeit abzunehmen inkl. die erfolgreiche Reparatur abzunehmen bzw. schriftlich abzuzeichen !

Da strampelt der Mann bei relativ schlechten Wetter- und Wegeverhältnissen von Pfaffenhofen herüber, und trifft dann niemanden an. Das nervt , auch wenn ein zweiter Reparaturtermin anschliessend in (Vorder)Kaifeck dabei noch erledigt werden konnte.

Albert Hofner hätte somit keinerlei Grund gehabt sich für den Pseudoeinbruch ins Motorenhäuschen zu entschuldigen, wo überdies nichts dadurch wirklich wurde.

Ein anderer Monteur hätte vielleicht nicht so gehandelt, und wäre schimpfend und stocksauer nach kurzer Zeit weiter nach (Vorder)Kaifeck, um evtl. abschliessend nochmals auf Hk sein Glück zu versuchen, ....... wenn überhaupt !!

Wie dem nun sei, AUFFALLEND gerade deswegen, sein wiederholtes Berichten bei allen Nachbarn inkl. später noch beim Bürgermeister in Wangen bezüglich HK.

SELTSAM, dass A. Hofner nach Bekanntwerden der Tat nicht selbst bei der Polizei vorstellig wird , schon im eigenen Interesse, UND bei diesem Finderlohn noch dazu , und dass weder der Bürgermeister, noch die in (Vorder)-Kaifeck oder die Gröberner oder gar sein eigener Firmenchef den Besuch Hofners umgehend zur Sprache bringen, die Polizei von selbst nicht darauf stösst !!

A. Hofner muss grosse "Muffe" gehabt haben, sich einer polizeilichen Vernehmnung zu stellen. Muss gehofft haben, das man ihn in punkto "HK" übersah ! Was ihm fast gelungen wäre. Nachgerade schier grotesk !!

Er scheint ein schlechtes Gewissen gehabt zu haben. Hatte er etwas gesehen, was er gar nicht hätte sehen wollen, was ganz Grausiges !? Bei dem verstänlichen Versuch, über die Scheunendurchfahrt, in die Tenne zu gelangen !? Etwa NACH der Reparatur, beim letzten Rundgang, beim letzten Versuch jemand zu finden, der ihm die Unterlagen unterschrieb, die Reparatur bestätigte.

Hatte er nur ein Opfer gesehen, den alten Gruber, einen Fuss, ein Bein, was auch immer, ging also von einem Mord oder Selbsttmord aus, konnte die Dimension des eigentlichen Verbrechens nicht ermessen, zog sich nur schleunigst zurück ! Fast in Panik ....... zumindest in grosser Hast :
Liess er das westliche Tor der Scheunendurchfahrt dabei offen !?

Warum machte er nach der anderen Reparatur des Vergasers in (Vorder)Kaifeck nicht einen erneuten Besuch auf HK, in der vernünftigen Annahme, am Ende des Arbeitstages, zur Zeit der Vesper oder der Stallarbeit, nun endlich jemanden auf HK zu finden, damit er alles bestätigt bekäme !!?
Auf dem Wege nach Wangen, von Kaifeck her, wäre der erneute Weg über HK und Gröben nicht der grösste Umweg gewesen.

Sagte er also deswegen aus, das Scheunentor stünde "sperrangelweit offen", weil Er es nämlich in seiner hastigen Flucht nicht mehr verschlossen hatte, was ihm später wieder "siedendheiss" eingefallen war !?

Fast unglaublich, dass eine Vernehmung A. Hofners erst fast drei Jhre später, im Mai 1925, erfolgte.
Dies passt leider alles zu den ermittlungstechnische Pannen und Schwächen im Fall Hinterkaifeck.

*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

06.10.2008 um 17:02
....oder war er vielleicht ein wenig arbeitsscheu - böse Leute würden sagen "ein fauler Hund", der notorisch "Stunden schindete" und hinterher war es ihm peinlich, zuzugeben, dass er für ein simples Dichtungswechseln fast 5 Stunden gebraucht hat?


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Mordfall Hinterkaifeck

06.10.2008 um 17:09
@Bernie
und wenn er in je ein Fenster links und rechts neben der Haustüre in die Wohnstuben geschaut hätte, dann hätte er
a.) bei Grubers auf den Sandhaufen klettern müssen um reinschauen zu können. Wieso
nimmt er nicht das andere Fenster zum reinschaun, wo kein Sandhaufen vorgelagert
war ?
b.) bei Victorias Schlafzimmer hätte er erst auf den Vorbau steigen müssen, oder über
den Dratzaun neben der Haustüre steigen müssen und dann hätte er das zerschlagene
Dach des Stubenwagens gesehen.
Und das alles noch dazu, wenn der fürchterlich bellende und bissige Hund an der Haustüre angehängt war. Da müsste der Hund schon ganz kurz angeleint gewesen sein. Wäre das der Fall gewesen, glaub ich nicht, daß sich Hofner an die Haustüre wagte.

Wenn er es dennoch getan hat, dann hätter er, wie schon gesagt, den Stubenwagen gesehen, denn weit vom Fenster stand dieser nicht weg. Sollte das der Fall gewesen sein, so könnte er angenommen haben, daß ein Unglück passiert ist, aber er nicht der Finder sein wollte, denn dann hätte man ihn womöglich noch verdächtigt.

Irgendwie stimmt mit dieser Aussage etwas nicht.


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Mordfall Hinterkaifeck

06.10.2008 um 17:16
@Mellowmind
das hat mich auch schon gewundert, daß man für das Einbauen einer Zylinderkopfdichtung so lange braucht, aber ich bin auch kein Monteur...

;-)))Vielleicht kam das Mittagsschläfchen über ihn, wer weiß ? Das hat er dann im Stadel vollbracht, dann kam der "Hausmeister" zum nachsehen, füttern, ect. und der Monteur hat alles mitbekommen, sich aber ruhig verhalten... oder er hat daraufhin fluchtartig den Hof verlassen.
(war nur ein kleiner Spass ;-)))


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Mordfall Hinterkaifeck

06.10.2008 um 17:20
Ich bin zwar auch keine Mechanikerin, jedoch weiß ich, daß auch beim Auto der Wechsel einer Zylinderkopfdichtung nicht "ohne" ist. Daher ist dieser Wechsel beim Auto auch relativ kostspielig, auch wegen des Zeitaufwandes,soweit mir bekannt. Ich lasse mich aber gern verbessern...:-)


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Mordfall Hinterkaifeck

06.10.2008 um 17:26
@Mellowmind,
dieser Aspekt ist auch nicht so abwegig. Eine Stunde so herumsitzen, in der Hoffnung, dass sich jemand auf HK zeigt, ist wohl schon etwas übertrieben, gerade weil ein Alternativtermin in (Vorder)-Kaifeck zur Verfügung stünde. Das riecht schon nach etwas nach Zeitschinderei im "Aussendienst".

Ein Anderer hätte sich gesagt " jetzt leckts mi hier am A*sch", und wäre die ca 1 1/2 km weiter "hinunter" nach (Vorder)Kaifeck gefahren, um erst mal hier was ins Laufen zu bringen. Also Zettel an die Türe genagelt : "Ich war da, Sie nicht .. Komme wieder um xx Uhr " , und ab nach Kaifeck.
Anschliessend wäre ein erneuter Antrittsversuch auf HK immer noch denkbar gewesen, sowie ehedem kein grosser Umweg bei der Rückfahrt.

Vielleicht war der gute A. Hofner dankbar für eine grössere Pause, nach der langen Anfahrt mit dem Fahrrad, hintendrauf die relativ schwere Werkzeugkiste/tasche, oder er war etwas schüchtern, traute sich nicht so recht kurzerhand den Terminplan (vom Chef?) umzuändern. Hoffte er gar die "berühmt-berüchtige" Viktoria G. mal allein anzutreffen, denn deren Bekanntschaft hatte er vermutlich schon früher gemacht, aus beruflichem Anlass, wohlgemerkt, es könnte dies anlässlich der Lieferung/Aufstellung des Motors gewesen sein.

*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

06.10.2008 um 17:34
Im Leuschner habe ich gelesen, der Monteur war der Schwager vom Firmenchef, vielleicht hatte er dadurch mehr Privilegien als ein gewöhnlicher Lohnsklave?
Durfte er sich etwa mehr erlauben und hatte ein bisschen sowas wie "Narrenfreiheit"?


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Mordfall Hinterkaifeck

06.10.2008 um 17:43
@schimmelchen,
was heute den Austausch einer Zylinderkopfdichtung so zeitaufwendig, und daher so teuer macht, ist doch diese ganze Brimborium unter der Motorhaube, der ganze Kabelsalat, der ganze elektronische Schnickschnack, der teilweise mit ausgebaut werden muss, oder abgeklemmt, was weiss ich ! Bin kein Mechaniker, aber wenn ich mir die alten Bilder derartiger Motoren anschaue, wie sie auch auf HK vermutlich Verwendung fanden, dann kommt man da einfach und ohne grossen Aufwand DIREKT an den betreffenden Zylinder ran. Da muss nicht viel abgebaut werden, und Eletronik etc. 1922 schon mal gar nicht ! Die Motoren damals wurden servicefreundlich aufgebaut, soweit als möglich. Das ist heute anders, auch schon im Auftrag einer mächtigen KFZ-Lobby, die gar kein Herz für arme Bastler hat ! Nein, immer nur rein in die teure Werkstatt, und repariert im eigentlichen Sinne wird schon lange nicht mehr: es wird ausgetauscht, oft mehr als wirklich defekt war, oder bis das richtige bzw. fehlerhafte Modul gefunden wird :-)

Ich denke, für einen Mechaniker/M-schlosser-Gesellen, wie es A. Hofner vermutlich war, ist sowas kein Thema gewesen. Weder fachlich noch zeitlich ! Dass er dabei etwas "getrödelt" hat, ist verständlich, menschlich, etwa unter der Prämisse:
" zwei Aufträge an diesem schönen Tag reichen, und dabei keine genaue Uhr oder den Chef im Nacken, und wenn Du zu früh nach Pfaffenhofen zurückkommst, besteht nur die "Gefahr" in der Werkstatt noch was machen zu müssen, oder der Chef drückt Dir noch schnell einen dringenden Kunden rein .... was es zu vermeiden gilt :-)))
*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

06.10.2008 um 19:08
Ich denke nicht, dass der Monteur die Leichen gefunden hatte und es nicht gemeldet hat. Das geht mir nicht in den Kopf. Wenn er die Leichen gefunden hätte, hätte er die Gendarmerie höchstpersönlich verständigt. Vier Leichen im Stadel, unterschätzt das nicht, er wäre außer sich gewesen und zur Polizei geradelt.


Ich denke,dass der Monteur vielleicht etwas bequem war und gerne Zeit vertrödelt hat. Aber vier Leichen finden und dann taktieren und den Gröbernern Mädels smalltalk liefern, nein, das geht mir nicht in den Kopf.


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Mordfall Hinterkaifeck

06.10.2008 um 19:15
Wenn der Monteur die Leichen gefunden hätte, hätten ihm so die Hände gezittert, dass er anschließend bei Blasius Lebmair auf Vorderkaifeck keine weiteren Reparaturen mehr hätte ausführen können, da bin ich ganz sicher.


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Mordfall Hinterkaifeck

06.10.2008 um 19:26
@Nichtmechaniker/Mechanikerbeargwöhner ( innen ):
Ich möchte hier mal eine Lanze für Herrn Hofner brechen.
Es stimmt sicher, dass ein Standaggregat, wie es auf HK eingesetzt wurde, verglichen mit einem heutigen Gerät dieser Art, einfach aufgebaut war.
Einen modernen Auto-/Motorradmotor da in einem Atemzug zu nennen, kommt nicht hin. Die Tendenz, dass der Auto-/Motorradmechaniker heute zum teiletauschenden Sklaven des Diagnosegerätes herunterkommt, ist leider der Preis des technischen Fortschrittes.
Trotzdem brachten Aufbau, Material und Verschleiss durch mehr oder weniger sachgemässen Gebrauch ( Bauern und Technik, zwei Welten prallen aufeinander! ) Schadensbilder zusammen, die einem heutigen Mechatroniker die Tränen in die Augen und den Schweiss auf die Stirn treiben würden.
Wer sich dann und wann mit mobiler Vorkriegstechnik befasst, kann sich das vielleicht vorstellen.
Herr Hofner musste ungünstigstenfalls allein ( ! ), unter Verwendung des Materials und Werkzeugs, das er auf dem Fahrrad ( !! ) mitführte an einem Motor einen Schaden und dessen Ursache feststellen und beheben.
Das ist eine etwas andere Welt gewesen, als eine heutige Werkstatt.
Wenig Licht, kein Strom, kein wohlgefülltes Ersatzteillager.
Also Werkzeug auspacken, in die Hütte einbrechen, Startversuch ( läuft tatsächlich nicht ), Fehlersuche ( mit etwas Glück hört man die Fehlluft zischen, mit etwas Pech beginnt man mit der Frage, ob Sprit im Tank ist und arbeitet sich per Ausschlussverfahren durch ), Aggregat zerlegen, soweit nötig ( kein Ratschenkasten, mit etwas Glück hatte er schon Rohrsteckschlüssel dabei ), Dichtflächen reinigen, begutachten ( wieso ist die alte Dichtung kaputtgegangen? ) und ggfs. mit Schabern nacharbeiten ( wenn die Dichtfläche nicht "trägt", geht die neue Dichtung gleich "über die Wupper" ).
Es steht weiterhin durchaus zu vermuten, dass er die Zylinderkopfdichtung selbst aus mitgeführtem Blech schneiden musste. Das alles ohne Werkbank, möglicherweise auf einer Plane ( auch damals galt für die Motorenschlosserei: "Pass´ auf, dass da kein Sch.... reinkommt!" ).
Dann zusammenbauen, ggfs. einstellen und starten. Probelauf bis Betriebstemperatur. Danach wieder auf Handwärme abkühlen lassen und sämtliche Schraubverbindungen nachziehen, da sich Dichtungen im Erstbetrieb zu "setzen" pflegen. Wenn dann alles läuft, Hütte wieder verschliessbar machen, Werkzeug einpacken, auf´s Fahrrad schnallen und Abmarsch.
Sowas zieht sich, also besteht aus meiner Sicht keine Veranlassung, dem Mann bei seiner Arbeit "Stundenschinderei" vorzuwerfen.
Ich gehe hierbei davon aus, dass Hofner seinen Job verstand und ordentlich machte, besonders, da er mit seinem Boss verwandt war.
Wer sich heute mit solcher Technik auseinandersetzt, wird zum Teil belächelt. Sowas muss man lieben, dann macht´s einen Höllenspass, wenn so ein "Ding aus einer anderen Welt" wieder zum Leben erwacht.
Damals war das ein harter Job.

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

06.10.2008 um 19:36
@Dew

Du kennst Dich besser aus. Wenn Du meinst, dass er kontinuierlich arbeiten musste, weil früher alles sehr schwierig war, dann will ich es gerne glauben.

Im Ergebnis denke ich sehen wir es ähnlich. Hofner hat seine Arbeit getan, die Leichen nicht gefunden und wollte eben anderen mitteilen, dass er gearbeitet hat. Er hat im Grunde genommen Zeugen dafür gesucht, dass er die Arbeit erbracht hat.


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