Mordfall Rimbach in Lüttgenrode/Harz

JamesRockford schrieb:Frau Baumbach ging ans Telefon, der Schwiegersohn verlangte Herrn Baumbach, Frau Rimbach ging ans Telefon und bekam die grausige Nachricht übermittelt. Vermutlich wird mir die Vorgehensweise nicht verständlicher, und wenn ich noch so oft darüber nachdenke.

DAS ist für mich eines der suspekten Dinge in dem Fall. Nur eines von vielen.

Wieso geht jemand Fremdes ans Telefon, wenn ein Anwesender ans Telefon gerufen wird?

Waren die Verstrickungen so stark, dass in dem Moment unterbewusst gehandelt wurde und dadurch die Verstrickung erst klar wurde?

Welche Verstrickungen gab es noch? Wer waren die Opfer?

jada schrieb:Die Eltern R. waren am Samstag, den 26.08.1995 in Dresden bei der kranken Schwiegermutter (Mutter von K.-H.).

Hathora schrieb:belegbares puzzleteil

hopkirk schrieb:Insofern ist die gesicherte Info mit der Mutter von Herrn Rimbach doch tatsächlich etwas Neues.

Die Aussage stammt aus dem Buch von Herrn Petermann ist von Frau Rimbach.

Hathora schrieb:Weisst Du zufällig, wann er rüberkam?

Nein.

JamesRockford schrieb:Wenn die Nacht so unruhig war, weil sich die Eltern Sorgen machten, warum haben sie dann nicht abends bei dem Freund in Dessau angerufen? Sorgen entstehen ja nicht von jetzt auf gleich?

Frau R. hatte die Telefonnummer nicht.

JamesRockford schrieb:Für den Sonntag gibt es lediglich die Darstellung von Frau Rimbach und einen Anruf von der Telefonzelle aus. Der Anrufer ist uns unbekannt.

Heike hatte versucht gegen 20.00 Uhr ihren Freund aus der Telefonzelle zu erreichen. Dazu hatte sie um Erlaubnis für das Auto gebeten. Sie kam kurze Zeit später ins Haus zurück und teilte mit, dass sie ihren Freund nicht erreicht hat.

JamesRockford schrieb:Wann öffnet denn eigentlich die Schlachterei?

Die Frage kam mir auch auf.

@Hathora

Wenn die Firma in einem Nachbarort war könnte es Osterwieck gewesen sein.Ne Gemeinde so in ca 6 min mit dem Auto erreichbar zu Fuß wäre es zu weit gewesen.Es ist einfach nur schade das keiner hier weiß wo diese verdammte Firma war.So kann man auch nur schwer sagen wie weit sie vom Wohnort der Rimbachs entfernt gewesen ist.Ich würde aber trotzdem mehr u mehr ausschließen das Herr Rimbach nach dem er heule gefunden hatte noch telefoniert hat.Wenn er in diesem Zustand schreiend durchs Dorf zur Telefonzelle gelaufen wäre wäre das wohl kaum unbemerkt geblieben.

Also in dem Lisbeth Treuter Blog steht folgendes zu der Firma:

Die Familie beginnt die Nachbarn zu befragen, und auch Rainer Baumbach, der mit Heikes Vater in der Nachbarschaft eine Baumontage betreibt.

Quelle: http://liesbeth-treuter.blogspot.com/2009/10/der-mordfall-heike-rimbach.html

Die Firma war also in der Nachbarschaft und doch kein Abrissunternehmen, denn sonst müsste es ja "Demontage" heißen. Letzteres aber nur am Rande.

Ebenfalls in dem Blog steht:

Baumbach:
Ja, und ich sollte ans Telefon kommen, weil mein Schwiegersohn anrief, wollte mich sprechen. Jetzt hat der natürlich gedacht, wo man mich rief, ich gehe ans Telefon. Aber an meiner Stelle ist Frau Rimbach gegangen. Die war mit bei uns zu Hause, meine Frau war auch zu Hause. Auf einmal schrie sie auf. Ja, und da war es passiert. Da bin ich raus. Da hat sie nur noch geschrien: "Heike ist tot, Heike ist tot! Karl-Heinz hat sie gefunden."

Quelle: s.o.

Wer nun wann wo gewesen ist, kann man sich irgendwie zusammenreimen. Ob es dann tatsächlich so war, denn in der Erinnerung verschwimmt viel, weiß man nicht.

@Nirvana21
@JamesRockford
Frau R. erläutert, dass sie 12/1993 nach Lüttgenrode gezogen sind, weil: günstige Gelegenheit, aber spartanisch. Frühere Schäferei mit Einliegerwohnung, Klo über dem Hof.
Herr Rimbach; Saustall

In der Nähe des Hauses konnte eine größere Halle für das Unternehmen angemietet werden, daher wurde das Wohnhaus akzeptiert.

jada schrieb:In der Nähe des Hauses konnte eine größere Halle für das Unternehmen angemietet werden, daher wurde das Wohnhaus akzeptiert.

Das entspricht der Angabe "in der Nachbarschaft". Also war das Unternehmen vermutlich fußläufig zu erreichen.

ich gehe davon aus, dass es in der Firma Telefon gab, denn wie hätten Kunden sonst Kontakt aufnehmen können. Heike hätte also auch von dort aus am Sonntag telefonieren können, anstatt mit dem Auto in eine Telefonzelle zu fahren, oder?

JamesRockford schrieb:en vermutlich fußläufig zu erreichen.

ich gehe davon aus, dass es in der Firma Telefon gab, denn wie hätten Kunden sonst Kontakt aufnehmen können. Heike hätte also auch von dort aus am Sonntag telefonieren können, anstatt mit dem Auto in eine Telefonzelle zu fahren, oder?

Samstag Abend wohl eher nicht offen die Firma. Wenn diese Firma in der Nachbarschaft war, zu Fuss erreichbar, dann ist es völlig unglaubwürdig wenn Frau R sagt das Heike und Albert sich nicht kannten. (Zitat Heike hier im Thread)

LydiaAfrika schrieb:Samstag Abend wohl eher nicht offen die Firma. Wenn diese Firma in der Nachbarschaft war, zu Fuss erreichbar, dann ist es völlig unglaubwürdig wenn Frau R sagt das Heike und Albert sich nicht kannten. (Zitat Heike hier im Thread)

Wer ist Albert? Alfred oder gibt es noch weitere Personen?

Cuchulain schrieb:Wer ist Albert? Alfred oder gibt es noch weitere Personen?

Ich meinte Alfred ! War ein Fehler von mir:-)

LydiaAfrika schrieb:Wenn diese Firma in der Nachbarschaft war, zu Fuss erreichbar, dann ist es völlig unglaubwürdig wenn Frau R sagt das Heike und Albert sich nicht kannten. (Zitat Heike hier im Thread)

Nicht Albert, sondern Alfred. Und ich denke auch, das Heike u.auch die beiden Söhne öfter in der Firma waren. Das war ein sehr kleiner Betrieb, u.wenn man in so einer Einöde wohnt, erkundet man doch die Gegend...

Pestilenz_61 schrieb:Und ich denke auch, das Heike u.auch die beiden Söhne öfter in der Firma waren. Das war ein sehr kleiner Betrieb, u.wenn man in so einer Einöde wohnt, erkundet man doch die Gegend...

Und was haben sie wie auch Baumbachs und Herr Rimbach den lieben langen Tag gemacht, was ein Einkommen hervorbrachte, das mehr als 10 Menschen versorgte?

Cuchulain schrieb:Und was haben sie den lieben langen Tag gemacht, was ein Einkommen hervorbrachte, das mehr als 10 Menschen versorgte?

Das ist ne gute Frage, das würde mich auch mal interessieren.

LydiaAfrika schrieb:Samstag Abend wohl eher nicht offen die Firma.

Die Eltern werden sicherlich einen Schlüssel zu der Firma gehabt haben, wobei man ja mit Schlüsseln etwas knauserig.

Ich gehe davon aus, dass die Firma auf dem ehemaligen LPG Gelände war. Da ist es in der Tat schwer vorstellbar, dass sich Heike und Alfred nicht kannten.

Ebenso schwer vorstellbar ist für mich, dass der Name ds Freundes in Dessau Frau Rimbach nicht bekannt gewesen war, zumal sie ihr Verhältnis zu Heike als eng und freundschaftlich beschreibt. Nach drei Monaten würde man doch als Mutter die Frage stellen, wie der neue Freund heißt.

Cuchulain schrieb:Und was haben sie wie auch Baumbachs und die restlichen Rimbachs den lieben langen Tag gemacht, was ein Einkommen hervorbrachte, das mehr als 10 Menschen versorgte?

Ich glaube, das interessiert jeden. ich weiß nicht genau, wie das mit Existenzgründerhilfen aussieht, aber das wäre meine einzige und wohlwollende Vermutung. Besonders dicke hatten sie es ja wahrscheinlich nicht. Lebten in dieser Ruine ohne Telefon. Kein Geld für einen Schlüssel für Herrn Rimbach, ...

JamesRockford schrieb:ich gehe davon aus, dass es in der Firma Telefon gab, denn wie hätten Kunden sonst Kontakt aufnehmen können. Heike hätte also auch von dort aus am Sonntag telefonieren können, anstatt mit dem Auto in eine Telefonzelle zu fahren, oder?

So richtig klar ist das nicht. Am Dienstag morgen hatte sich Herr R. aus der Firma zum Haus aufgemacht. (Während Frau R. mit der Polizei von den Geschäftspartnern aus telefonierte. ca. 8.00 Uhr)
Wie die Eheleute an dem Morgen untereinander kommunizierten oder nicht - geht nicht hervor.

LydiaAfrika schrieb:Samstag Abend wohl eher nicht offen die Firma.

Es war Sonntag.

JamesRockford schrieb:[...]Name ds Freundes in Dessau Frau Rimbach nicht bekannt gewesen war [...]

Die Telefonnummer von dem relativ neuen Freund war nicht bekannt.

jada schrieb:Die Telefonnummer von dem relativ neuen Freund war nicht bekannt.

Heike war mit dem neuen Freund seit 3 Monaten zusammen. Wie lange hätte sie denn mit ihm zusammen sein müssen, damit man nach Frau Rimbachs Auffassung als Mutter die Telefonnummer des Freundes bekommt?

jada schrieb:Die Telefonnummer von dem relativ neuen Freund war nicht bekannt.

Dafür hätte sie einfach nur die Auskunft anrufen müssen.

jada schrieb:So richtig klar ist das nicht [, dass die Firma Telefon hatte] .

Dann muss ich die Geschäftstätigkeit der Firma in Frage stellen. Keiner wird von der Kundschaft erwarten, dass sie persönlich vorbeischaut. Telefon und zumindest eine Schreibmaschine für Angebote und Rechnungen müssen vorhanden sein, sonst kann man es gleich lassen.

JamesRockford schrieb:Dann muss ich die Geschäftstätigkeit der Firma in Frage stellen. Keiner wird von der Kundschaft erwarten, dass sie persönlich vorbeischaut. Telefon und zumindest eine Schreibmaschine für Angebote und Rechnungen müssen vorhanden sein, sonst kann man es gleich lassen.

Sehe ich auch so...eine Firma ohne Telefon kann gar nicht existieren. Wie sollen die denn an Aufträge kommen? Sollen die Kunden vielleicht Postkarten schicken?

Pestilenz_61 schrieb:Heike war mit dem neuen Freund seit 3 Monaten zusammen. Wie lange hätte sie denn mit ihm zusammen sein müssen, damit man nach Frau Rimbachs Auffassung als Mutter die Telefonnummer des Freundes bekommt?

3 Monate stimmt. Aber ich denke, es gibt keine allgemeingültige Aussage, wann Mutti die Telefonnummer von dem Freund bekommen soll. Heike war nicht 14, 15 oder 16 Jahre alt. Sie war 19 Jahre - erwachsen. Der Freund wohl etwas jünger.

Meine Anekdote: Meiner Mutter habe ich nie, von mir aus, die Telefonnummer vom Freund gegeben. Warum auch? Wäre in meiner Jugend gar nicht auf den Gedanken gekommen, dass Muttern die benötigt. Wenn man jung ist, ist der Gedanke an einem Telefongespräch zwischen Freund und Mutter auch irgendwie seltsam, abstrus... Gefahrensituationen in den Jugendjahren gab es gedanklich nicht.

(Da ich mittlerweile alt bin, werde ich die Telefonnummern der FreundInnen vom Kind einfordern - auch unter Folter=))

JamesRockford schrieb:Dafür hätte sie einfach nur die Auskunft anrufen müssen.

Wir wissen nicht, ob der Freund z.B. bei seinen Eltern gewohnt hat. Ob Frau R. den Nachnamen wusste.

Und ich weiß nicht, wie es mit der Telefonauskunft im Jahr 1995 aussah.

JamesRockford schrieb:Dann muss ich die Geschäftstätigkeit der Firma in Frage stellen. Keiner wird von der Kundschaft erwarten, dass sie persönlich vorbeischaut. Telefon und zumindest eine Schreibmaschine für Angebote und Rechnungen müssen vorhanden sein, sonst kann man es gleich lassen.

Pestilenz_61 schrieb:Sehe ich auch so...eine Firma ohne Telefon kann gar nicht existieren. Wie sollen die denn an Aufträge kommen? Sollen die Kunden vielleicht Postkarten schicken?

Logisch gesehen, war natürlich ein Telefon in der Firma vorhanden. Ich habe es aber nirgendwo als Aussage oder Beleg gelesen. In diesem Fall, verblüfft mich eigentlich nichts mehr.

@jada
Der Freund hat bei seinen Eltern gewohnt. Er war 15 oder 16.

jada schrieb:3 Monate stimmt. Aber ich denke, es gibt keine allgemeingültige Aussage, wann Mutti die Telefonnummer von dem Freund bekommen soll. Heike war nicht 14, 15 oder 16 Jahre alt. Sie war 19 Jahre - erwachsen. Der Freund wohl etwas jünger.

Mir geht es nicht um die fehlende Telefonnummer. Das ist ja durchaus vorstellbar, dass es keine Notwendigkeit gab, sie der Mutter zu geben. Den Nachnamen sollte sie aber gekannt haben, schließlich wusste sie auch, dass er aus Dessau kam. Eine Telefonauskunft gab es 1995 auf jeden Fall.

Ich verstehe durchaus, dass man ziemlich durcheinander ist, wenn die Tochter verschwunden ist und dann vielleicht auch nicht immer rational handeln kann. Deswegen ist vieles so unverständlich für Außenstehende.

Mit dem Montag komme ich auch nicht so ganz klar. Es gab eine Geburtstagsfeier von einem aus der Familie Baumbach. Die Feier war vormittags und bei Baumbachs. Abends stellte einer der Brüder fest, dass Heike nicht da war. Ein kurzer Blick in ihr Zimmer bestätigte das. Es fiel auf, dass die Jacke fehlt und der Geldbeutel offen und (fast?) leer auf dem Tisch lag. Ihre Zigaretten sind ebenfalls aufgefallen. Nicht aufgefallen sind die Scherben und die Blut- und Schleifspuren. Dass ihr jemand nach dieser grauenhaften Ermordung noch die letzten Kröten geklaut ist, ist ekelhaft. Aber mit einem kurzen Blick in ein Zimmer kann jedenfalls ich nicht erkennen, ob Geld in einem Geldbeutel ist.

Ich weiß, dass das schon x Mal durchgekaut wurde, aber die Fragezeichen bleiben.

Für den Sonntag gibt es keine Zeugen außerhalb der Familie, oder? Keine Freundin, mit der Heike an einem sonnigen und dazu noch freien Tag ein Eis essen ging, niemand, der sie irgendwo außerhalb des Hauses gesehen hat? So anheimelnd war es dort ja nun wahrlich nicht, dass man einen freien Tag dort verbringen mag. Aber vielleicht war Heike sozial in der Gegend nicht sonderlich eingebunden. Sie habe mit ihren Eltern "gequatscht und so" und dann noch mit ihrem Kater gespielt. Sicherlich kein tagfüllendes Programm. Aber wahrscheinlich hat man Nebensächlichkeiten einfach nicht erwähnt.

Ich würde gerne nochmals auf das Schamhaar des Bruders in Heikes Bett kommen. Frau Rimbach erklärte hierzu, dass der Bruder dort mit seiner Freundin nächtige, wenn Heike übers Wochenende weg ist. Demnach hat Heike in jüngster Vergangenheit das oder die Wochenende(n) woanders verbracht, oder man hat es versäumt, regelmäßig die Betten neu zu beziehen.