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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

3.678 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Mord, Ungelöst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

10.04.2020 um 23:54
Zitat von Wirbelwind70Wirbelwind70 schrieb:zumal die Familie von jeglichem Verdacht freigesprochen wurde.
Falsch. Freigesprochen wurden sie schon mal gar nicht, im Gegenteil, die Grand Jury gab die Empfehlung der Anklage. Desweiteren stellte Stan Garnett, Staatsanwalt von Colorado, 2016 nochmal ganz klar fest, daß die vorherige Staatsanwaltschaft die Ramseys niemals hätte entlasten und ausschließen dürfen, was den Mord an JB angeht. Er widerrief diese Entscheidung, sie ist nicht mehr bindend und der Fall weiterhin in alle Richtungen offen.

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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

11.04.2020 um 00:06
@Photographer73
das wusste ich nicht. Ich war der Meinung, dass sie letztlich definitiv ausgeschlossen worden sind. Gemäss Wiki ist der Fall seit 2015 wieder geschlossen.


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13.04.2020 um 04:16
@Wirbelwind70


Der deutsche Wiki Beitrag ist wirklich schlecht, leider. Und auch nicht sehr aktuell. Tatsächlich hat sich die Staatsanwaltschaft von Colorado, in Form von Bezirksstaatsanwältin Mary Lacy, mit einem öffentlichen Brief bei den Ramseys entschuldigt und sie entlastet, weil die DNA Untersuchungen nicht auf die Familie paßten. Diese Untersuchungen wurden jedoch immer wieder angezweifelt und teilweise auch falsch interpretiert, es gab Ungereimtheiten, wie spätere Untersuchungen zeigten. Deshalb gab es neue.

Der Staatanwalt Stan Garnett äußerte sich dann 2016 sehr klar.
The Colorado district attorney overseeing the unsolved killing of 6-year-old JonBenet Ramsey says a former prosecutor should never have written a letter exonerating the girl’s family.

Boulder County District Attorney Stan Garnett said Thursday that the letter clearing the girl’s family from suspicion in her 1996 death is not binding and his office is still investigating the case.
https://www.cbsnews.com/news/jonbenet-ramsey-case-prosecutor-questions-letter-clearing-family/


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

14.04.2020 um 18:23
Zitat von Wirbelwind70Wirbelwind70 schrieb am 10.04.2020:Ich bin nach wie vor der Meinung, dass der Bruder überhaupt nichts damit zu tun hat und ich finde es absolut grausam, dass dies noch immer so behauptet wird, zumal die Familie von jeglichem Verdacht freigesprochen wurde.
Wann und von wem wurde die Familie von jeglichem Verdacht freigesprochen? Dass man ihnen nichts nachweisen konnte heißt noch lange nicht, dass sie von jedem Verdacht freigesprochen wurden. Es gibt eher im Gegenteil massive Hinweise darauf, dass es keine externe Täter gab.


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14.04.2020 um 20:06
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Wann und von wem wurde die Familie von jeglichem Verdacht freigesprochen? Dass man ihnen nichts nachweisen konnte heißt noch lange nicht, dass sie von jedem Verdacht freigesprochen wurden. Es gibt eher im Gegenteil massive Hinweise darauf, dass es keine externe Täter gab.
Was mich immer immer noch zu der Ansicht, dass der Fall eigentlich geklärt werden hätte können bzw. sollen. Aber dafür wurde einfach zu viel übersehen, ignoriert, gepfuscht und es fehlten halt auch trotzdem eindeutige Beweise. So ärgerlich.


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15.04.2020 um 08:50
Zitat von Sonnenblume91Sonnenblume91 schrieb:Was mich immer immer noch zu der Ansicht, dass der Fall eigentlich geklärt werden hätte können bzw. sollen. Aber dafür wurde einfach zu viel übersehen, ignoriert, gepfuscht und es fehlten halt auch trotzdem eindeutige Beweise. So ärgerlich.
Die entscheidenden Fehler wurden ganz zu Anfang, innerhalb der ersten 48 Stunden begangen, als man der Familie die Selbstinszenierung als Terroropfer abgenommen hat. Dadurch hat man den Eltern und ihren Unterstützern die Möglichkeit eingeräumt die Situation am Tatort fast vollständig zu kontrollieren und das Auffinden der Leiche regelrecht zu inszenieren.
Es ist absolut nachvollziehbar dass die Polizei an einem Ort in dem schwere Verbrechen praktisch unbekannt waren völlig überfordert war mit einer stinkreichen Familie, die sich von Anfang an hinter einer Mauer erfahrener Anwälte verschanzt hat. Man hätte dann aber eben viel früher erfahrene Ermittler auf Staats- oder Bundesebene hinzuziehen müssen.

Ich persönlich gehe davon aus, dass mit der inszenierten Entführung eine mehr oder weniger unbeabsichtigte Tat im Kreis der Familie vertuscht werden sollte. Wahrscheinlich handelte es sich bei der primären Tat noch nicht einmal um eine Straftat. Monatelang die Ermittler und die Öffentlichkeit an der Nase herumzuführen, war aber ganz sicher eine Straftat weil dadurch gigantische öffentliche Ressourcen verschwendet wurden. Man muss sich nur einmal überlegen was bereits ein bewusster Fehlalarm bei der Feuerwehr kostet.


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16.04.2020 um 22:27
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Die entscheidenden Fehler wurden ganz zu Anfang, innerhalb der ersten 48 Stunden begangen
So ist es. Und dadurch ließ und lässt sich der Fall nicht mehr klären. Es bleiben nur die Indizien, aber die weisen eben nicht eindeutig auf einen bestimmten Verdächtigen hin.

Zu der Ananas:
Sie ist ja nicht vom Himmel gefallen. Patsy R.s Aussage ist irrelevant. Die Schale mit Ananas und Milch stand dort und JB hatte ein Stück Ananas gegessen. Der Zeitraum 1-2 Stunden (Verdauung) passt perfekt zu der Annahme, JB habe noch ca. 1 Stunde gelebt, nachdem sie den Schlag auf den Kopf bekommen hatte. Sie war sicher bewusstlos, aber ihr Körper hat die Ananas weiter verdaut, bis zum Zeitpunkt ihres Todes. Hier passen also zwei Befunde zusammen.

Zum Thema Gewalt gegen Kinder:
Man kann selbst recherchieren, was nahe Angehörige Kindern alles antun. Allein in diesem Jahr hat es in den USA einige "spektakuläre" Fälle gegeben, bei denen man die Beschreibung der Gewalt kaum ertragen kann. Darunter waren auch Familien, die nach außen hin diese "perfekte Hochglanzfamilie" inszeniert haben. Erst nach der Tat zeigten sich Risse, die es schon seit einiger Zeit in dieser "heilen Welt" gab. Es gab auch nicht immer Hinweise auf Misshandlung vor der Tat.

Anmerkung: Aus psychologischer Sicht kann man natürlich die Frage stellen, ob das Zurschaustellen "dressierter" Kinder in sexy Outfits und Posen bei solchen Wettbewerben nicht auch eine Form der Misshandlung darstellt. Auch die Auffälligkeiten bei beiden Kindern können (!) Anzeichen für Missbrauch sein (neben körperlichem und "sexuellem" gibt es ja auch den emotionalen oder psychischen Missbrauch).

zum Schreiben:
Das für mich deutlichste Indiz. Alles daran deutet darauf hin, dass Patsy R. das Schreiben verfasst hat. Nichts deutet auf einen anderen Verfasser hin. Der Inhalt passt nicht zum Tatgeschehen. JB ist nicht entführt worden. Sie starb durch mehrfache Gewalt in ihrem Zuhause. Ein Erpresserschreiben macht keinen Sinn, ein dreisietiges Erpresserschreiben noch weniger. Ohne dieses Schreiben hätte man vielleicht sofort das Haus als Tatort gesichert, aber das ist leider nicht passiert.

Das zweite deutliche Indiz ist das Verhalten des Vaters. Er sollte (gegen jede qualifizierte Polizeiarbeit) das Haus von oben nach unten abgehen, aber er fing im Keller an. Und er fand dort, mit geradzu traumwandlerischer Sicherheit JBs Leiche. Er wusste schon, dass er sie gefunden hatte, als es in dem Raum noch dunkel war, obwohl JB nicht offen da lag.

Drittes deutliches Indiz: Burke - Er hatte offensichtlich nicht die ganze Zeit geschlafen (siehe Notruf) und wurde schnellstens aus dem Haus manövriert (hat man ihm dabei etwas mitgegeben?). Moment! Eines meiner Kinder wurde entführt und ich schicke das andere weg???

Womit wir ganz am Anfang wären: "Keine Polizei, sonst bringen wir Ihre Tochter um!" - Familie Ramsay ruft die Polizei, die dann klar erkennbar zum Haus der Familie fährt. Und wer legt in einer solchen Situation (Kind wurde entführt) den Hörer während des allerersten und entscheidenden Notrufs auf???


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17.04.2020 um 00:06
Zitat von MazehareMazehare schrieb:Und wer legt in einer solchen Situation (Kind wurde entführt) den Hörer während des allerersten und entscheidenden Notrufs auf???
Was mich neben den ganzen Ungereimtheiten, die es im Bezug auf den Mord gibt, immer noch sehr interessiert, sind die zwei Notrufe. Der erste 911 Call, drei Tage vor JonBenets Tod. Wer wählte da am 23.12. den Notruf, während im Haus eine Weihnachtsparty stattfand ?
At 6:47 p.m., someone attending the party placed a 911 call, which was answered by police dispatcher Therese Hilleary. The caller hung up without saying anything. Police call back only to get the Ramsey's anwering machine. Officer "B.O. 266" goes to the home at 6:54 p.m. and leaves at 7:09 p.m., after being assured that there was no emergency
http://jonbenetramsey.pbworks.com/w/page/11682451/Brief%20Chronology#KeyEventsDecember2024

Und dann der 911 am 26.12, morgens um 5.52 Uhr, nachdem PR angeblich die Ransom Note fand. Original Mitschnitt

Youtube: JonBenet 911 call  FULL (high quality with subtitles)
JonBenet 911 call FULL (high quality with subtitles)
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.


Und hier mit einigen technischen Spielereien, um das, was im Hintergrund gesagt wurde, nachdem PR dachte, daß sie aufgelegt hatte, deutlicher hörbarer zu machen

Youtube: New enhanced audio Patsy Ramsey 911 call
New enhanced audio Patsy Ramsey 911 call
Externer Inhalt
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Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

17.04.2020 um 00:19
Da sind drei Stimmen zu hören, die von Patsy R, die eines Mannes, und die eines Kindes. JB kann es leider nicht gewesen sein.
Burke hat nicht geschlafen und er war auch nicht in seinem Zimmer. Warum sollte man darüber lügen?


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17.04.2020 um 00:27
Das ist die Frage, genauso wie bei der Ananas. Warum sollte man darüber lügen, ohne Not, das macht keinen Sinn, wenn es nicht darum geht, bestimmte Dinge zu vertuschen und den Fokus auf andere zu legen.


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

17.04.2020 um 08:34
Zitat von MazehareMazehare schrieb:zum Schreiben:
Das für mich deutlichste Indiz. Alles daran deutet darauf hin, dass Patsy R. das Schreiben verfasst hat. Nichts deutet auf einen anderen Verfasser hin. Der Inhalt passt nicht zum Tatgeschehen. JB ist nicht entführt worden. Sie starb durch mehrfache Gewalt in ihrem Zuhause. Ein Erpresserschreiben macht keinen Sinn, ein dreisietiges Erpresserschreiben noch weniger. Ohne dieses Schreiben hätte man vielleicht sofort das Haus als Tatort gesichert, aber das ist leider nicht passiert.
Gerade dieses Schreiben hätte man von Anfang an zum Anlass nehmen müssen, der Familie die Regie aus der Hand zu nehmen. Form und Inhalt dieses Schreiben weißen so dermaßen deutlich auf Patsy R. als Autorin hin, dass man noch nicht einmal irgendwelche Experten gebraucht hätte um das festzustellen. Aus dieser Erkenntnis hätte sich dann aber auch unmittelbar ein Verdacht gegen die Familie ergeben müssen. Denn wenn die Frau kurz nach dem angeblichen Verschwinden ihrer Tochter nichts wichtigeres zu tun hatte als einen Erpresserbrief zu faken, drängt sich der Verdacht einer Vertuschungsabsicht förmlich auf.

Der Erpresserbrief ist exakt das was man erwarten würde, wenn man von einer mittelmäßig begabten, zu Theatralik und Selbstüberschätzung neigenden Frau ausgeht, die sich unter Zeitdruck und in einem emotionalen Ausnahmezustand ein Ablenkungsmanöver ausdenken muss.

Der Fall hatte von Anfang an einen "Smell" und die Polizei hätte entsprechend reagieren müssen.


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

18.04.2020 um 23:30
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Der Fall hatte von Anfang an einen "Smell" und die Polizei hätte entsprechend reagieren müssen.
Und: PR trug dieselbe Kleidung wie am Tag davor, bei der Feier. Diejenigen, die sie kannten und sich dazu geäußert haben, waren sich sicher, dass sie niemals am Morgen die Kleidung vom Vortag angezogen hätte. Dazu gab es auch keinen Grund. Man kann daher vermuten, dass sie nie ins Bett gegangen ist. Sie war vermutlich wach, hätte einen Eindringling also hören müssen. Vor allem, sie wusste sehr wahrscheinlich, was in der Nacht passiert ist.


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

19.04.2020 um 01:16
Zitat von MazehareMazehare schrieb:PR trug dieselbe Kleidung wie am Tag davor, bei der Feier. Diejenigen, die sie kannten und sich dazu geäußert haben, waren sich sicher, dass sie niemals am Morgen die Kleidung vom Vortag angezogen hätte. Dazu gab es auch keinen Grund. Man kann daher vermuten, dass sie nie ins Bett gegangen ist
Dazu passen auch die Fasern an der Innenseite des Klebebandes, mit dem der Mund von JB verschlossen wurde. Es konnte mir noch nie jemand erklären, wie diese Fasern ansonsten an die Klebefläche hätte kommen sollen.


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19.04.2020 um 02:05
Bei all den Überlegungen des Threads. ..
Das Fenster und die Spinnweben und der Koffer...
Als ich mir die Bilder ansah, musste ich daran denken, wie oft meine Tochter auf den Hocker stieg als sie noch kleiner War, um an das Waschbecken, Arbeitsplatte in der Küche zu kommen etc.
Was ist wenn die Kleine AUS dem Keller wollte aber der Eingang versperrt War und sie ggf so schlau War , dass Fenster einzuschlagen ( war ja angeblich vorher schon kaputt) oder dadurch zu klettern / um auf sich Aufmerksam zu machen und den Koffer als Treppe versucht hat zu benutzen und es dazu aber nichtmehr kam?
Niemand weiß wieso sie im Keller War und ob sie vorher darin eingesperrt wurde aus welchen Gründen und von wem auch immer.
Würde ggf auch die Schreie erklären...


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

19.04.2020 um 08:32
Zitat von Yingyang86Yingyang86 schrieb:Niemand weiß wieso sie im Keller War und ob sie vorher darin eingesperrt wurde aus welchen Gründen und von wem auch immer.
Würde ggf auch die Schreie erklären...
Welche Schreie?

Ich vermute viel eher, dass das Mädchen bereits tot war als es im Keller platziert wurde. Das eingeschlagene Fenster dürfte ganz einfach Teil der Strategie gewesen sein, die eigentliche Tat durch einen erfundenen Entführungsplot zu vertuschen.

Dass diese Vertuschungsaktion unausgegoren war und sehr leicht nach hinten losgehen hätte können, macht durchaus Sinn: Es ist außerordentlich schwer sich einen in sich konsistenten und glaubwürdigen Kriminalplot auszudenken. Selbst professionelle Kriminalautoren benötigen dazu Monate harter Arbeit und scheitern zum Teil auch dann noch.

Im Ramsey Fall haben wir es mit einer Familie zu tun die sich in einem absoluten emotionalen Ausnahmezustand gezwungen sah, innerhalb weniger Stunden einen Vertuschungsplot zu erfinden. Womöglich lag die Leiche noch aufgebahrt im Wohnzimmer, als Frau Ramsey bereits am längsten und lächerlichsten Erpresserbrief der Kriminalgeschichte arbeitete. Der Vater hat dann irgendwann angefangen die Leiche zu präparieren und nach einem geeigneten Ablageort zu suchen. Als er sich letztendlich für den Kellerraum entschieden hatte, dachte er noch daran das Fenster einzuschlagen, um einen Eindringling zu simulieren. Dass er dazu das Fenster von außen einschlagen und zusätzlich noch fremde Fußabdrücke im Schnee platzieren hätte müssen, kam ihm wohl nicht mehr in dem Sinn. Das ist zwar äußert schwach für einen intelligenten Menschen, aber durchaus plausibel im Kontext der Stresssituation.

Warum die Familie überhaupt die Notwendigkeit sah die eigentlichen Todesumstände zu vertuschen, wird leider für immer deren Geheimnis bleiben.


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20.04.2020 um 09:13
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb am 06.04.2020:Es gibt eine Adaption zum Fall . Eine Folge " criminal intent" aus dem Jahr 2006 mit Liza Minelly in der Gastrolle . Die Folge heißt " masquerade "

Das Drehbuch wurde angelegt an den Fall. Sehr gut gemacht . Einige Parallelen . Zuerst schwenken die Ermittler in die Ferne incl pädo Verdächtigen , um am Ende wieder exakt zum innersten Kreis der verdächtigen zu gelangen. Genau so ist es auch im Original Fall.
Ich habe die Folge mehrfach gesehen (so wie jede andere) und nachdem ich mich hier nun einige Wochen durch den Thread gekämpft habe (leider ist schwer einigen Anfangsbeiträgen geistig zu folgen weil alles sehr wirr erzählt wurde), komme ich zu dem Schluss, dass diese Folge ganz bewusst gedreht wurde - um evtl damit eine Reaktion zu erwirken. Alles andere würde mich wundern, denn wenn ich es richtig verstanden habe, gilt der Fall ja nichtmal als abgeschlossen?
Da sind solche "Verfilmungen" doch eher selten und vorallem mit der Vorlage, für den Zuschauer, wer der Täter war.
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb am 10.04.2020:Falsch. Freigesprochen wurden sie schon mal gar nicht, im Gegenteil, die Grand Jury gab die Empfehlung der Anklage. Desweiteren stellte Stan Garnett, Staatsanwalt von Colorado, 2016 nochmal ganz klar fest, daß die vorherige Staatsanwaltschaft die Ramseys niemals hätte entlasten und ausschließen dürfen, was den Mord an JB angeht. Er widerrief diese Entscheidung, sie ist nicht mehr bindend und der Fall weiterhin in alle Richtungen offen.
........
Zitat von Sonnenblume91Sonnenblume91 schrieb am 03.04.2020:Dazu dann auch noch die Frage: Aus welchem Grund schreibt ein Einbrecher den Erpresserbrief nicht schon vorab sondern verfasst diesen im Haus mit Patsys Stift und ihrem Block? Das ist doch viel zu auffällig - unabhängig auch von deiner Theorie, dass der Einbrecher schon vorher im Haus gewesen sein soll.
Also einiger Annahmen nach , hier im Thread, ist der Täter demnach eingebrochen durch ein Kellerfenster - Fußspuren im Schnee vor dem Kellerfenster gibt es allerdings nicht. Dann hat er die kleine MIT Zeitfenster dazwischen erst erschlagen und dann später nochmal stranguliert, um sicher zu gehen, dass sie wirklich tot ist.

Dann deckt der Täter die Leiche ab (warum? Er kannte sie ja nicht und da er offensichtlich sonst die Ruhe weghatte, warum das abdecken der Leiche, damit sie nicht so schnell gefunden werden würde? Warum dann so deletantisch versteckt? Ich vermute hier eher das nicht ertragen können ihres Anblicks. Ein toter Kinderkörper ist wohl selbst für hartgesockene schwer zu ertragen - vorallem wenn es die eigene Schwester ist oder Tochter) Spoiler Später fand der Vater ihre Leiche, laut Augenzeuge noch in der Tür stehend und ins dunkle zeigend - vom Türrahmen aus, indem er stand, konnte man wohl garnicht erkennen was da im Dunkeln unter der Ablage lag - Vater konnte aber einwandfrei feststellen "da liegt sie"
Ahja... hellseherische Fähigkeiten hatte man also auch.


Dann soll der Täter durchs Haus gegangen sein um einen Block und einen Stift zu suchen (Dafür hat er den Keller verlassen? Wo sind Block und Stift von den Polizeibeamten aufgefunden worden? In welchem Raum?) - fündig geworden dieser Utensilien hat der vermeidliche Täter einen völlig absurden und sinnlos langen Erpresserbrief geschrieben - immer mir der Gefahr im Rücken, dass er bemerkt werden könnte. Auch hier, ähnliche Handschrift der Mutter ermittelt inkl einiger niedergeschrieben Begrifflichkeiten, die auch die Mutter im Alltag verwendete - und das von einer angeblich "ausländischen Erpresserbande"

Nachdem nun der Brief geschrieben war, ging Täter noch in die Küche (laut einiger Annahmen hier) und bereitete sich eine Schüssel Ananas mit Milch zu - hinterließ dabei keine Fingerabdrücke oder sonstiges, lies die Schüssel aber völlig unbedacht stehen.
Dann wurde der Erpresserbrief auf die Treppe gelegt - auch da keine Fingerabdrücke zu finden, außer die der Mutter- die behauptet den Brief nicht angefasst zu haben und später bei der Polizei zu Protokoll gibt nicht mehr zu wissen ob sie den Brief aufhob oder nicht.
Wenn mein Kind verschwunden ist - und ich einen Brief auf der Treppe finde, der Hinweise darauf geben könnte wo mein Kind sich befindet, dann stehe ich sicher nicht lesend auf der Treppe ohne dabei den Brief aufzuheben - schon allein die bildche Visualisierung der Szenerie ist doch wahnwitzig. Man steht über einem Brief, total unbequem auf der Treppe - liest von oben das eine vermeidliche Erpresserbande meine Tochter entführt haben UND KÖPFEN will - und lässt den Brief dort liegen bis die Polizeibeamten eintreffen? Später, wenn herauskommt das eben DNA Spuren an dem Brief gefunden wurden von ihr, gibt man an das man sich nicht mehr erinnern könnte? Klingt nicht plausibel und vorallem nicht ehrlich, mMn.


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

20.04.2020 um 09:29
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Ich vermute hier eher das nicht ertragen können ihres Anblicks. Ein toter Kinderkörper ist wohl selbst für hartgesockene schwer zu ertragen - vorallem wenn es die eigene Schwester ist oder Tochter)
Das ist meiner Ansicht nach auch der Grund, warum die Familie die Leiche im Haus versteckt hat. Eine Ablage außerhalb des Hauses hätte den Entführungsplot zwar wesentlich glaubwürdiger gemacht. Wahrscheinlich konnten es die Familienangehörigen aber einfach nicht ertragen die Leiche von J.B. irgendwo in Kälte und Dunkelheit abzulegen, zumal sie dann zusätzlich auch noch Zeugensichtungen riskiert hätten.

Man könnte natürlich zugunsten der Ermittler einwenden dass wir hier auf der komfortablen Basis einer Gesamtsicht diskutieren, die den ersten Ermittlern am Tatort einfach noch nicht zur Verfügung stand. Das stimmt zwar . allerdings bin ich auch der Meinung dass der Fall bereits in dem Moment in dem er an die Polizei herangetragen wurde so viele Ungereimtheiten und Auffälligkeiten aufwies, dass es ohne weiteres ausreichen hätte müssen um die Situation am Tatort viel stärker zu kontrollieren.


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20.04.2020 um 09:41
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Man könnte natürlich zugunsten der Ermittler einwenden dass wir hier auf der komfortablen Basis einer Gesamtsicht diskutieren, die den ersten Ermittlern am Tatort einfach noch nicht zur Verfügung stand. Das stimmt zwar, allerdings bin ich halt auch der Meinung dass der Fall bereits in dem Moment in dem er an die Polizei herangetragen wurde so viele Ungereimtheiten und Auffälligkeiten aufwies, dass es ohne weiteres ausreichen hätte müssen um die Situation am Tatort viel stärker zu kontrollieren.
Aus heutiger Sicht, ja da bin ich absolut bei dir.
Zumindest im Nachlauf und im Zuge der Ermittlungen sind doch wirklich SEHR viele Widersprüche in Aussagen und auch durch die ablehnende Art der Eltern gegenüber der Polizei, aufgetreten.
Wenn mein Kind tot aufgefunden wird, dann stelle ich mich sicherlich nicht zickig gegenüber der Beamten und nur zu meinen Rahmenbedingungen zur Verfügung. Da geh ich auch Nachts im Schlüpper aufs Revier, wenn neue Erkenntnisse nochmal besprochen werden sollen - alles um den Täter endlich zu finden. Und ich lasse mir auch jede Frage 8000mal stellen, wo liegt das Problem, wenn ich nichts zu verbergen habe und mir daran gelegen ist, das meine Tochter in Frieden ruhen kann indem der Täter gefasst wird?!
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Das ist meiner Ansicht nach auch der Grund, warum die Familie die Leiche im Haus versteckt hat. Eine Ablage außerhalb des Hauses hätte den Entführungsplot zwar wesentlich glaubwürdiger gemacht. Wahrscheinlich konnten es die Familienangehörigen aber einfach nicht ertragen die Leiche von J.B. irgendwo in Kälte und Dunkelheit abzulegen, zumal sie dann zusätzlich auch noch Zeugensichtungen riskiert hätten.
Also wenn, und das ist wirklich nur rein hypothetisch - ich will damit niemanden verbal auf die Anklagebank verfrachten sondern nur meine Sichtweise dazu darlegen - wenn dann haben die beiden vermutlich eher kein Problem damit gehabt die Kleine in die Kälte zu legen, denn grausam umgebracht wurde sie ja vorher schon. Ein so kleines, durch den ersten Schlag auf den Kopf regungsloses Geschöpf im Anschluss noch zu stangulieren, zeugt schon von immenser Brutalität im Charakter und Eiseskälte im Handeln.
Ich denke eher das ein gewisser Ekel im Anschluss dazu bewog sie im Haus zu lassen. Schnell zugedeckt, damit man es nicht nochmal sehen muss. Nicht aus Liebe oder Achtung gegenüber dem einstigen Leben in ihr - sondern aus Scham und Ekel. (wie gesagt, nur meine Vermutung)


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

20.04.2020 um 09:53
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Also wenn, und das ist wirklich nur rein hypothetisch - ich will damit niemanden verbal auf die Anklagebank verfrachten sondern nur meine Sichtweise dazu darlegen - wenn dann haben die beiden vermutlich eher kein Problem damit gehabt die Kleine in die Kälte zu legen, denn grausam umgebracht wurde sie ja vorher schon.
Eine Hypothese ist ja, dass sie nicht gezielt umgebracht wurde und und auch nicht von den Eltern.

Ich gehe mittlerweile jedenfalls davon aus, dass es sich bei der eigentlichen Tat noch nicht einmal um eine Straftat handelte - weil der Täter strafunmündig war und darüber hinaus den Tot auch nicht beabsichtigt hatte. Die Eltern hätten überhaupt kein Motiv gehabt ihre Tochter umzubringen und wenn doch, hätten sie sich wesentlich besser anstellen können - denn bei einer geplanten Tat hätten sie die die Zeit gehabt, den Entführungsplot wesentlich besser auszuarbeiten oder gleich ganz durch eine bessere Story zu ersetzen.

Ich vermute dass das einzige Verbrechen im Fall Ramsey das Vortäuschen einer Straftat war, mit der unmittelbaren Folge einer gigantischen Verschwendung öffentlicher Ressourcen. Schade, dass die Familie dafür nicht belangt wurde.


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20.04.2020 um 10:14
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Eine Hypothese ist ja, dass sie nicht gezielt umgebracht wurde und und auch nicht von den Eltern.

Ich gehe mittlerweile jedenfalls davon aus, dass es sich bei der eigentlichen Tat noch nicht einmal um eine Straftat handelte - weil der Täter strafunmündig war und darüber hinaus den Tot auch nicht beabsichtigt hatte. Die Eltern hätten überhaupt kein Motiv gehabt ihre Tochter umzubringen und wenn doch, hätten sie sich wesentlich besser anstellen können - denn bei einer geplanten Tat hätten sie die die Zeit gehabt, den Entführungsplot wesentlich besser auszuarbeiten oder gleich ganz durch eine bessere Story zu ersetzen
Auch hier bin ich zum Teil bei dir.
Allerdings vermute ich, dass der Schlag auf den Kopf von einem noch nicht strafmündigen "Täter" ausgeübt wurde - die anschließende Strangulierung zur Verdeckung der Tat aber von jemand anderem. Vllt auch schon mit der Annahme das die Kleine bereits tot ist, das Strangulieren hätte dann "nur" zur Verschleierung der ersten Tat gedient, weil es doch eher kindesuntypisches Verhalten ist, ein anderes zu strangulieren, vorallem wenn es bereits bewusstlos/leblos am Boden liegt. Da wollte man evtl. die Tat ansich verschlimmern um den Verdacht vom Minderjährigen abzuwenden.
Auch das erwähnte Enthauptung im Erpresserbrief würde mMn. zum gerade "ausgeübten" Szenario passen - man steht noch unter Adrenalin und muss dies schriftl. irgendwie verarbeiten - also der Bezug zum Enthaupten.

Geplant wird davon nichts gewesen sein - dagegen spricht das, wie von dir erwähnte, saubere ausführen von der Vernichtung der Beweismittel und vorallem gäbe es dann wohl nicht einen so lächerlichen Erpresserbrief.

Aufgefallen ist mir auch, dass im Brief die Begrüßung an den Vater erst im "Sie" gehalten ist, gar förmlich und im Schlusssatz dessen wird er aber ganz persönlich angesprochen im du'tzendem Ton, als würde man sich schon Jahre kennen. Und es läge ja nun an ihm ganz allein wie nun vorgegangen werden würde. Warum? Warum solls dem Täter wichtig gewesen sein das der Vater sich um die Angelegenheit kümmert? Als Erpresser richte ich den Brief an DIE ELTERN und nicht nur an ein Elternteil - zumal die Mutter dann eher Ansprechpartner wäre, weil wohl davon auszugehen ist das Mütter nochmal viel emotionaler reagieren und jeden geforderten Dollar zahlen (Väter natürlich auch, aber allgemeines Bild ist ja doch eher die Mutter)


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