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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

3.678 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Mord, Ungelöst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

10.06.2021 um 01:29
Zitat von MazehareMazehare schrieb am 23.05.2021:Yep, genau solche Wichtigtuer kosten Zeit, Geld und Nerven, die an anderer Stelle gebraucht werden. Außerdem ist es schrecklich, öffentlich und namentlich Leute zu verdächtigen, vor allem, wenn diese längst als mögliche Verdächtige ausgeschlossen werden konnten oder überhaupt keinen Bezug zur Tat haben.
Ich hoffe, daß der neue "Tatverdächtige" gegen diese Diffamierung vorgeht. Im Falle von Meyer ist das ja leider nicht mehr möglich.
Zitat von MazehareMazehare schrieb am 23.05.2021:Es bleibt leider dabei, dass die ersten Ermittler von Anfang an grobe Fehler begangen haben und zu nachsichtig mit dem direkten Umfeld des Opfers waren.
Ja, Fehler wurden definitiv gemacht und die Ramseys ebenso mit Samthandschuhen angefaßt. Allerdings gehe ich davon aus, daß man die Schuld daran (an der handzahmen Behandlung) noch nicht mal den Ermittlern wirklich geben kann. Sowas passiert, wenn TV sehr viel Einfluss haben und ihre Macht dementsprechend einsetzen. Die Ermittlungen wurden ja sowieso durch mangelnde Kooperation der Ramseys massiv behindert und verzögert, sie werden sich auch nicht ohne Grund hinter 8 Anwälten verschanzt haben. Zudem gab es enge Verbindungen zwischen ihnen und der Staatsanwaltschaft und auch zu polizeilichen Beratern. Das führte sogar zur Besorgnis bei der Bürgermeisterin von Boulder und gipfelte letztendlich in der Verweigerung der Staatsanwaltschaft, die Ramseys anzuklagen, trotz Empfehlung der Grand Jury. Das alles muß für die Ermittler sehr frustrierend gewesen sein, zumal es sowieso kaum Ermittler gab, die von einem Fremdtäter ausgingen, weil die Indizien eben etwas anderes nahelegten.
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb am 24.05.2021:In den USA kommen auch Kinder in den Knast. Selbst Kinder, die Psychisch Krank sind landen dort im Gefängnis.
Das ist echt unglaublich und macht einen sprachlos. Aber das betrifft nur einzelne Staaten, was die Sache natürlich nicht besser macht. In Colorado wäre das aber nicht möglich gewesen, unter 10 Jahren schützt der Colorado Children Code.

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10.06.2021 um 03:19
@Photographer73
Da hat der Bruder ja dann „Glück“ gehabt. weil er jünger war u nicht angeklagt werden konnte .
Wenn er der alleinige Täter war..


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10.06.2021 um 12:27
]
Zitat von MazehareMazehare schrieb am 01.06.2021:Es gab skurrile "Zufälle", viel Ungeklärtes, viele Ungereimtheiten und offene Fragen. Daran hat sich nach so langer Zeit erstaunlich wenig geändert.
Was meinst Du denn genau mit skurrilen Zufällen und ungeklärten Fragen?


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10.06.2021 um 12:59
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Da hat der Bruder ja dann „Glück“ gehabt. weil er jünger war u nicht angeklagt werden konnte .
Wenn er der alleinige Täter war..
Ich bin mir nicht ganz sicher ob er nur aufgrund seines Alters nicht angeklagt wurde oder ob es dafür auch nicht genug stichhaltige Beweise gab.
Ich selbst sehe Burke zwar als Täter, weil zuviel gegen einen Fremdtäter spricht (Koffer am Kellerfenster, die Scheibe die von innen eingeschlagen wurde und nicht von außen, der abgebrochene Pinsel, das Briefpapier das den Ramseys gehörte auf dem der EP Brief geschrieben wurde, die Ananas-Schale und der Mageninhalt der Kleinen, die Taschenlampe und vieles weitere) aber den genauen Tathergang ihrer Tötung beschreiben diese ja nicht.
Kenne mich mit dem Jugendstrafrecht in den USA aber zu wenig aus um zu wissen, ob vielleicht auch Indizienprozesse gegen Kinder geführt werden (in den jeweiligen Bundesstaaten) um daraus ein Strafmaß zu bestimmen. Erziehungsanstalten sind da ja auch ein Mittel, oder geschlossene Psychiatrie'n statt Gefängnis.


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10.06.2021 um 14:12
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Kenne mich mit dem Jugendstrafrecht in den USA aber zu wenig aus um zu wissen, ob vielleicht auch Indizienprozesse gegen Kinder geführt werden (in den jeweiligen Bundesstaaten) um daraus ein Strafmaß zu bestimmen. Erziehungsanstalten sind da ja auch ein Mittel, oder geschlossene Psychiatrie'n statt Gefängnis.
@Streuselchen
Die Tat geschah in Colorado.
Ja, dort sitzen auch Kinder ein,- mit Erwachsenen.
10 jähriger in Handschellen
Raoul sitzt in einem Jugendgefängnis in Colorado ein, weil er seine fünfjährige Schwester „sexuell belästigt“ haben soll
In Hand- und Fußfesseln und grüner Gefängniskluft steht Raoul Würthrich vor dem Richter in Golden/USBundesstaat Colorado. Der liest die Anklageschrift vor. Zentraler Vorwurf: „Schwerwiegender Inzest.“

Raoul ist zum Zeitpunkt der Anklage zehn Jahre alt: In Colorado können Kinder ab zehn Jahren wie Erwachsene behandelt und bestraft werden.
Quelle: https://www.focus.de/politik/ausland/usa-schweiz-10-jaehriger-in-handschellen_aid_180567.html


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10.06.2021 um 14:38
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Die Tat geschah in Colorado.
Ja, dort sitzen auch Kinder ein,- mit Erwachsenen.
Ah, ich danke dir für die Aufklärung nochmal. :)
Ich weiss nur nicht ob man Burke angeklagt hätte wenn er denn schon 10 Jahre alt gewesen wäre.


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10.06.2021 um 14:48
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Die Tat geschah in Colorado.
Ja, dort sitzen auch Kinder ein,- mit Erwachsenen.
Ja, aber eben erst ab 10 Jahren. Vorher können sie nicht angeklagt werden. Burke war erst 9.
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Da hat der Bruder ja dann „Glück“ gehabt. weil er jünger war u nicht angeklagt werden konnte .
Jep, das hatte er wirklich. Ich halte zwar auch nix davon Kinder in dem Alter in den Knast zu stecken, aber komplett dürfen Delikte auch nicht unter den Tisch fallen.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Ich bin mir nicht ganz sicher ob er nur aufgrund seines Alters nicht angeklagt wurde oder ob es dafür auch nicht genug stichhaltige Beweise gab.
Er hätte nicht angeklagt werden können, weil er zu jung war. Ob die Beweise und Indizien ausgereicht hätten, wenn er älter gewesen wäre - gute Frage. Dafür gab es aber ja die Empfehlung der Grand Jury Patsy und John anzuklagen. Und diese Entscheidung hat sich die GJ nicht leicht gemacht. Es waren 12 Juroren, die 1998 einberufen wurden, um in dem ungelösten Mordfall eine Entscheidung zu fällen. Sie tagten über ein Jahr, über 100 Zeugen wurden gehört. Am Ende gaben sie die Empfehlung der Anklage, der sich der damalige Staatsanwalt Hunter aber verweigerte. Die Akten wurden versiegelt, und daß wir darüber überhaupt nochmal was gehört haben, ist der Klage von Reportern zu verdanken. Erst 2013 wurden vier Seiten der Dokumente freigegeben. Diese sind, mMn, sehr aussagekräftig.

Punkt 4 der Anklage - Child Abuse resulting in death
On or between December 25 and December 26, 1996, in Boulder County, Colorado, Patricia P.Ramsey did unlawfully, knowingly, recklessly and feloniously permit a child to be unreasonably placed in a situation which posed a threat of injury to the child´s life or health, which resulted in the death of Jon Benet Ramsey, a child under the age of sixteen.
Punkt 7 - Accessory of a Crime
On or between December 25 and December 26, 1996, in Boulder County, Colorado, Patricia P.Ramsey did unlawfully, knowingly, and feloniously render assistance to a person, with intent to hinder, delay and prevent the discovery, detention, apprehension, prosecution, conviction and punishment of such person for commission of a crime, knowing the person being assisted has committed and was suspected of the Crime of Murder in the First Degree and Child Abuse resulting in Death.
(Für JR galten die gleichen Anklagepunkte.)


Punkt 4 besagt, daß die Ramseys "rechtswidrig, wissentlich, fahrlässig und verbrecherisch" zuließen, daß JB in eine Situation geriet, die ihr Leben und die Gesundheit bedrohte und mit ihrem Tod endete - Kindesmissbrauch mit Todesfolge.

Punkt 7 besagt, daß die Ramseys "rechtswidrig, wissentlich und verbrecherisch" jemandem Hilfe geleistet haben, mit der Absicht, die Entdeckung, Verhaftung, Strafverfolgung, Verurteilung und Bestrafung dieser Person zu verhindern oder zu verzögern, und das im Wissen darüber, daß diese Person einen vorsätzlichen Mord / Kindesmisshandlung mit Todesfolge begangen hat - Beihilfe und Vertuschung.

Für mich erklären sich diese Anklagepunkte nur damit, daß BR der Täter war. Sie ließen die Situation zu, in der JB dann starb, evt. weil sie die Warnsignale nicht gesehen haben oder nicht sehen wollten (Beschmieren der Sachen von JB mit Kot, evt. der Golfschlägerunfall usw. ?) Noch aussagekräftiger ist der Punkt 7. Warum sollten sie einen Fremdtäter schützen ? Das macht überhaupt keinen Sinn. Dieser Punkt beinhaltet auch das schreiben der Ransom Note durch Patsy.

Hätte der Staatsanwalt der Anklageempfehlung nachgegeben, hätten die Akten der Grand Jury freigegeben werden müssen, das scheint ein normaler Vorgang zu sein. Dies ging aber nicht, weil der Colorado children's code die Identität von minderjährigen Täter schützt.


https://www.courts.state.co.us/Media/Opinion_Docs/PRamsey%20Grand%20Jury.pdf
https://www.courts.state.co.us/Media/Opinion_Docs/JRamsey%20Grand%20Jury.pdf


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

10.06.2021 um 14:56
@Photographer73

Dankeschön fürs posten. Jetzt wird es klarer für mich.
Die Anklagepunkte klingen wirklich sehr eindeutig und es ist mir unbegreiflich wie der SA die Empfehlung der Anklage ablehnen konnte, bei den Inhalten und nachgewiesenen bzw ermittelten Sachverhalten. Dies auszuarbeiten und einreichen zu dürfen bedarf doch einer vorherigen Prüfung, oder? Zumindest ist das in Deutschland so, in Teilen.


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10.06.2021 um 15:02
@Streuselchen

Der Staatsanwalt war der Ansicht, daß es nicht reichen würde. Ich denke eher, daß es mit den Verbindungen der Ramseys zusammenhing und weil die Staatsanwaltschaft auch einfach Schiss hatte baden zu gehen. Was die Ramseys danach dann veranstaltet hätten, kann man sich ja denken.

Aber nicht ohne Grund betonte der neue Staatsanwalt dann 2016 auch nochmals, daß die vorherige Staatsanwaltschaft die Ramseys niemals hätte entlasten und ausschließen dürfen, was den Mord an JB angeht. Er widerrief diese Entscheidung. Das ist alles schon sehr aussagekräftig.


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10.06.2021 um 15:44
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Aber nicht ohne Grund betonte der neue Staatsanwalt dann 2016 auch nochmals, daß die vorherige Staatsanwaltschaft die Ramseys niemals hätte entlasten und ausschließen dürfen, was den Mord an JB angeht. Er widerrief diese Entscheidung. Das ist alles schon sehr aussagekräftig.
In der Tat und einen Aufstand hatte die neue Staatsanwaltschaft durch die Ramseys ja auch nicht mehr zu befürchten.
Alles in allem bin ich nach wie vor erschüttert über die Vertuschungen, den Mord selbst (oder Totschlag/Unfall mit Todesfolge) und die ganzen Abläufe im Nachfolgenden. Für den Tod der Kleinen musste nie einer gerade stehen, es kam in keinster Weise eine Bestrafung für irgendwen.
Und das die Akten seitens der damaligen Staatsanwaltschaft gleich versiegelt wurden, zeigt mir leider auch, dass ein wirklicher Interesse den Täter zu bestrafen, nie da war.
Wenn Burke zu jung war, hätten die Eltern dafür geradestehen müssen, so wie es eben üblich ist.

Für sein Kind bedingungslos einzustehen, gerade in dem jungen Alter, kann ich absolut verstehen.
Aber das gleiche Recht hätte dann auch JB zuteil werden müssen und das geschah nicht.


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

11.06.2021 um 19:15
@Streuselchen
Rein aus Interesse, was für eine Bestrafung hätten denn deiner Meinung nach Burke oder die Eltern bekommen sollen und wem wäre damit geholfen gewesen?

Burke in den Knast? Geht wohl nicht wegen dem Alter und wenn doch würde es aufgrund der schlechten Umstände in den US Amerikanischen Vollzugsanstalten, bzw. Psychiatrien Burke auch nicht helfen, eher würde er da noch gefährlicher werden und dann bei Freilassung eine große Gefahr darstellen. Also lebenslänglich für ein Kind, dass aus seiner damaligen kindlichen Sicht, sein Problem mit der Konkurrenz um die elterliche Zuneigung gelöst hat?

Die Eltern ins Gefängnis stecken? Und was wird dann aus ihrem noch verbliebenen Kind?
Die Fehler der Eltern geschahen vor der Tat und waren Auslöser für Burkes Verhalten und sehr warscheinlich auch für JonBénets Tod aber das ist nicht mehr rückgängig zu machen und weitere Opfer zu produzieren wäre auch nicht sinnvoll mMn. Die Bestrafung der Eltern und deren Erziehung/Bevorzugung eines Kindes war der Verlust der geliebten Vorzeigetochter, so hart das in letzter Konsequenz auch für das Mädchen war, die am Ende die am meist Leidtragende gewesen ist.

Durch die Vertuschungsaktion der Eltern, ihren Verbindungen, ihren finanziellen Wohlstand konnten sie im Endeffekt Burke eine anständige Therapie ermöglichen, die anscheinend zur Folge hatte, dass er heute ein normales, unauffälliges Leben führen kann und Teile der Gesellschaft halt keine Art Rachebefriedigung für den Tod JonBénet's zuteil werden konnte, was uns mMn. eh nicht zusteht.

Der Fall JonBénet sollte uns ein Mahnmal sein und uns zum Überlegen bringen, wo Fehler im Umgang mit seinen Kinder geschehen können und was für Tragödien daraus entstehen können, wenn man sie nicht erkennen kann, bzw. möchte.


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

12.06.2021 um 01:34
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Die Fehler der Eltern geschahen vor der Tat und waren Auslöser für Burkes Verhalten und sehr warscheinlich auch für JonBénets Tod aber das ist nicht mehr rückgängig zu machen und weitere Opfer zu produzieren wäre auch nicht sinnvoll mMn.
Ich kann deine Gedankengänge durchaus nachvollziehen, aber ein bisschen klingt das halt auch nach - "jetzt ist das Kind eh schon in den Brunnen gefallen"... das kann aber eigentlich kein Argument gegen eine Strafverfolgung sein. Das hat für mich auch nichts mit "Rachebefriedigung" zu tun.


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12.06.2021 um 02:39
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Der Fall JonBénet sollte uns ein Mahnmal sein und uns zum Überlegen bringen, wo Fehler im Umgang mit seinen Kinder geschehen können und was für Tragödien daraus entstehen können, wenn man sie nicht erkennen kann, bzw. möchte.
Ich finde eher, dieser Fall hat die amerikanischen EB an ihre Grenzen gebracht.
Es war nicht möglich, die Tat aufzuklären .
Es wurde auch niemand ermittelt, der zu diesem Zeitpunkt nicht „ strafunmündig „ „ war .
Es wurde nichts herausgefunden , was die Tat aufgeklärt hätte, und den Täter identifiziert, trotz einem Berg von Indizien.
Ich finde das bemerkenswert .


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

12.06.2021 um 03:14
@Stradivari

Im Nachinein wurde ja noch anständig gearbeitet von Ermittlerseite. Es wurde am Anfang gepfuscht ( Auffindesituation der Leiche wurde verändert, Alle wuselten am Tatort rum, Der Leichnam wurde bewegt, angefasst, usw., Nachbarn konnten durch das Haus laufen, Burke wurde nicht zeitnah angehört, etc. ) Am Anfang ging ja niemand davon aus, dass der vermutliche Täter in der Familie zu finden sei. Nach und nach dämmerte es dann den Ermittlern und es verdichteten sich die Indizien, nur war dann schon gewissermaßen der Ofen aus, da die Ramseys das Geld für gute Anwälte hatten, anscheinend die richtigen Kontakte um die Ermittlungen zu verlangsamen, bzw. gar gewissermaßen unmöglich zu machen und letzlich eine Staatsanwaltschaft die keine Klageerhebung zuließ, da sie die Erfolgschancen als zu gering erachteten oder warum auch immer. Da können die Ermittler auch nichts mehr machen. Da sind ihnen dann die Hände gebunden.

Wenn man mal hier in Deutschland sucht findet man auch Fälle, bei denen die Ermittler sich beim vermeintlichen Täter sicher zu sein scheinen aber aufgrund bestimmter Hemmnissen nicht weiterkommen, da Familienangehörige nicht mit den Ermittlern zusammenarbeiten, Fehler bei der Spurensicherung und Ermittlungspannen geschehen, Falschaussagen getätigt werden, falsche Alibis gegeben werden oder der/die Täter durch Zufälle einfach Glück hatten. Da fallen mir Fälle wie Rebecca Reusch (fehlende Mitarbeit der Familie), Peggy Knobloch (Falschaussagen, Strafklageverbrauch), Frauke Liebs (zu Beginn von freiwilligen Verschwinden ausgegangen), Katrin Konert (Alibi nicht, bzw. nicht zeitnah abgecheckt), Lolita Brieger (Helfer packte zu spät aus und daher Verjährung der Tat) ein und es wird noch mehr geben, wenn man nur sucht.

Manchmal können sich die Ermittler auf den Kopf stellen aber es wird keine Sühne für die Verbrechen geben. Insofern stimmt deine Aussage, dass sie an ihre Grenzen kommen aber meist nicht aus Unfähigkeit, sondern aus Gründen, die sie nicht abändern können.


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

12.06.2021 um 03:23
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Am Anfang ging ja niemand davon aus, dass der vermutliche Täter in der Familie zu finden sei.
Warum denn?


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

12.06.2021 um 03:34
Es waren ja nicht sofort Mordermittler am Tatort, sondern normale Streifenpolizisten und sie gingen von einem Verschwinden, bzw. von einer Entführung aus. Erst beim Durchsuchen des Hauses wurde JonBenét von ihrem Vater gefunden. Dass er trotz Dunkelheit und Unwissen über den Ort an dem man sie fand sein sollte, schrie er schon bevor das Licht an war auf was die Polizistin im ersten Moment wohl nicht begriff und es zuließ, dass JonBenét aufgenommen wurde und im Wohnzimmer verlagert wurde. Das war der erste von vielen Fehlern, die zu Beginn gemacht wurden und Untersuchungen des Erpressersbriefes z.B. dauern auch erstmal an, sodass die Familie Zeit hatte sich vorzubereiten und ihre Kontakte spielen zu lassen. Die Ramseys hatten einen guten Ruf und galten als Vorzeigefamilie. Warscheinlich hat das auch erstmal Eindruck auf die Polizisten gemacht und sie trauten sich erst garnicht die Familie zu verdächtigen. Später wurde die Sache klarer aber da war es dann wohl schon zu spät. Wenn du zu einen Einsatz kommst bei den die Eltern ihr Kind anscheinend entführt wurde und dann der zugerichtete Leichnam im Keller gefunden wird und alle hysterisch sind kann man schon einmal durch den Wind sein und Fehler machen, auch als Polizist, der sonst vielleicht nicht in solche Dinge involviert ist.


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

12.06.2021 um 07:35
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Rein aus Interesse, was für eine Bestrafung hätten denn deiner Meinung nach Burke oder die Eltern bekommen sollen und wem wäre damit geholfen gewesen?
Naja du ganz ehrlich, eine Bestrafung/Verurteilung darf ja nicht ausbleiben nur weil ein Kind schon bereits verstorben ist und man selbst darunter leidet. Und ebenfalls darf die nicht ausbleiben nur weil man noch ein anderes Kind zuhause hat. Die Ramseys haben falsche Spuren gelegt, richtige vernichtet, einen falschen EP Brief geschrieben und damit alles verhindert, was zur Aufklärung des Falles hätte dienen können. Das die Ermittler, beim auffinden der Leiche, ebenfalls Fehler gemacht haben ist den Ramseys nicht anzulasten, aber das spielte ab dem Zeitpunkt ohnehin keine Rolle mehr - sie hatten ja bereits dafür gesorgt, das eh alles verwischt war.

Mir gehts hier nicht um Rache oder das sie büßen sollten, für das was geschehen war. Mir geht es darum, dass keiner Bestrafung erfolgte obwohl eigentlich klar war, das Burke der Täter gewesen sein muss. Es wird ja Gründe geben warum Burkes Akten sofort versiegelt wurden (eben zu seinem Schutz) und da ee nicht alt genug für eine Strafverfolgung war, hätten mMn die Eltern dafür gerade stehen müssen - hinzuziehend des vernichten der Beweismittel. Wie die Bestrafung hätte aussehen sollen. Das kann ich dir nicht sagen, ich bin kein Richter, sitze in keiner Jury und SA bin ich auch nicht. Aber JB Tod völlig fallen zu lassen, weil man Kinder unter 10 Jahren nicht verurteilen kann, halte ich für nicht richtig. Erstrecht nicht wenn die Eltern zumindest an der Vertuschung beteiligt waren.


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

12.06.2021 um 10:43
Ich habe mal kurz eine Frage an versierte User hier, hat jemand evtl mal den Erpresserbrief für mich zufällig per Link zur Hand? Soweit ich weiss wurde der hier mal gepostet, zumindest Auszüge daraus.

Hintergrund dessen ist, dass ich gerade eine Dokumentation über den Fall schaue und das dort einiges aus dem Erpresserbrief vorgelesen/übersetzt wurde.
Hängen blieb ich bei dem Satz:
"Stellen Sie sicher das Sie einen ausreichend großen Koffer mitnehmen (gemeint ist damit der Geldtransfer)"

Nun frage ich mich, warum dieser Satz so von angeblichen Erpressern verfasst wurde. Kann denen doch völlig wumpe sein in was für einem Behältnis JR das Geld irgendwo hinbringt. Und wenn es eine Plastiktüte oder ein Weidenkorb ist.

Es wurde im Keller, nicht unweit der Leiche von JB ja ein Koffer gefunden, der unter dem (von innen eingeschlagenem) Kellerfenster als angebliche Ausstiegshilfe für den vermeidlichen Täter drapiert wurde.
Sollte im Erpresserschreiben (mMn verfasst von PR oder JR) schon die Verbindung gelegt werden warum die beiden in den Keller mussten, um da dann "zufällig" JB Leiche zu finden?
Man weiss ja so ungefähr wo man seine Sachen im Haus aufbewahrt und der Gedankengang liegt für mich irgendwie nahe, das man versucht, wenn man denn lügt, sich einen reibungslosen Ablauf zu konstruieren warum man zB in den Keller musste.

(alles unter Vorbehalt, das es wirklich so im Brief steht)


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Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

12.06.2021 um 12:52
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Die Fehler der Eltern geschahen vor der Tat und waren Auslöser für Burkes Verhalten und sehr warscheinlich auch für JonBénets Tod aber das ist nicht mehr rückgängig zu machen und weitere Opfer zu produzieren wäre auch nicht sinnvoll mMn. Die Bestrafung der Eltern und deren Erziehung/Bevorzugung eines Kindes war der Verlust der geliebten Vorzeigetochter, so hart das in letzter Konsequenz auch für das Mädchen war, die am Ende die am meist Leidtragende gewesen ist.
Sry für den dritten Beitrag in Folge, aber hierzu muss ich nochmal was sagen weil ich das völlig anders sehe.
Die Fehler haben die Ramseys mMn nicht vor der Tat gemacht sondern danach. Du gehst in deinen Beiträgen mit dem Hintergrund heran, dass Burke JB absichtlich getötet hat. Das ist allerdings etwas, was ich anzweifel. Von einer bewussten Tötung gehe ich überhaupt nicht aus.

PR und JR haben aber im Anschluss alles dafür getan, das Burke als Verdächtiger ausgeschlossen wird und somit haben sie sich selbst ebenfalls schützen wollen. Gerade PR war der gesellschaftliche Stellenwert überaus wichtig - lässt man das strafrechtliche mal außenvor, wird sie allein deshalb schon kein Interesse darsn gehabt haben, dass sie die Familie mit dem Mörder-Kind sind, für die anderen/die Presse etc.

Bedenkt man jetzt einfach mal, dass der Erpresserbrief 30 Teile aufweist, die eindeutig einen femininen Hintergrund haben... PR sich beim Notruf äußerst seltsam verhielt und das JR die Leiche seiner Tochter im Keller finden konnte, noch bevor er das Licht da unten einschaltete, dann haben wir schon 3 sehr große Vertuschungsinhalte. 3 von unendlich vielen - und dafür sollten die Ramseys wirklich nie belangt werden nur weil sie noch einen lebenden Sohn zuhause hatten?

PR hat beim Notruf vergessen im Anschluss aufzulegen - externe Profiler und Ermittler haben die Aufzeichnung überprüft und Stimmen aus dem Hintergrund herausgefiltert.
Die Frau, die damals den Notruf von PR entgegen nahm (namens "Kim Archuletta") sagte in einem Gespräch, dass sie gehört hatte wie PR zu einer weiteren Person im Haus sagte "So, wir haben die Polizei gerufen, was nun?"
Weiter filterten die externen Ermittler folgende Sätze heraus, nachdem PR vermeidlich den Telefonhörer eingehängt hatte, was missglückte: "we dont speak to YOU" (von einem Mann gesprochen, vermutlich JR) - "what did you do?" - "help me Jesus, help me Jesus" (eindeutig von PR gesprochen) und von einer weiteren Stimme "what did you found/find?" (da wird Burke vermutet)
In der zwischenzeit hört man Kim Archuletta immer wieder "Patsy, Patsy Patsy" sagen, weil sie zu dem Zeitpunkt noch nicht realisiert hatte, dass Patsy das Gespräch eigentlich beendet haben wollte.
Weiter sollte Burke zu diesem Zeitpunkt eigentlich geschlafen haben, laut PR. Warum hört man ihn dann im Hintergrund diese Frage stellen und warum hört man wie JR ihn förmlich anblafft, das mit ihm nicht geredet wird?


Das auffinden der Leiche, durch JR, stellt sich für mich auch derartig eigenartig dar, dass ich das nochmal aufgreifen muss.
Die damaligen Ermittler möchten das Haus eigentlich von oben nach unten durchsuchen - JR besteht aber darauf, im Keller anzufangen. Dies wird dann auch so gemacht.
JR geht mit einem Bekannten runter in das entsprechende Kellerabteil/den besagten Raum. Dort starrt er in den stockdunklen Kellerraum und sagt im Beisein seines Bekannten das er seine Tochter gefunden hätte.
DANN schaltet er das Licht ein und sackt auf die Knie zusammen, vor dem leblosen Körper JB"s.
Dann nimmt er sie mit den Händen auf und trägt sie nach oben in die erste Etage, wo sich Wohnzimmer etc befinden.... Um sie dann unter den Weihnachtsbaum zu legen!
In den Räumlichkeiten befanden sich Couch, Tische, Stühle, Sessel usw... und JR legt seine tote kleine Tochter auf den Fußboden unter den Weihnachtsbaum. Jeder andere hätte sie vermutlich eher auf die Couch gelegt oder zumindest auf einen Tisch, aber doch nicht vom Kellerfußboden hoch auf den Dielenfußboden. Das verstehe ich nicht. Wenn man sein Kind doch aus dem dunklen Keller hochholt (was ich absolut nachvollziehen kann, dass man sie daunten nicht liegen lassen wollte obwohl die Spurensicherung genau das gebraucht hätte), dann will man sie doch bei sich haben, sie warm und schützend irgendwo ablegen (jedenfalls mein empfinden dabei).

Lässt man all die anderen Sachen auch noch einfließen wie zB. die Spinnenweben vor dem Kellerfenster, die Scheibe die von innen eingeschlagen wurde, das vor dem Fenster draußen im Schnee keine Spuren gefunden wurden, der Koffer als Ausstiegshilfe vor dem Fenster, der ein erwachsenengewicht überhaupt nicht hätte halten können, das Briefpapier der Ramseys auf dem der Erpresserbrief geschrieben wurde, der abgebrochene Pinsel der bei JB gefunden wurde und eindeutig aus dem Malkasten ihrer Mutter stammte, der Mageninhalt JB's, die seltsame Erpressersumme die mit dem Bonus von JR übereinstimmte, die Tatsache das im ganzen Haus Filmposter hingen und der Erpresserbrief zum Teil aus einem Film inspiriert scheint, das erwähnen eines großen Koffers im Erpresserbrief/der zufällig neben der Leiche gefunden wurde, die gleichen Klamotten von PR die sie am Abend trug und auch am Morgen, als die Polizei eintraf, Burke der eigentlich schlafen sollte und doch beim Notruf gehört wurde, die Tatsache das die Ramseys Hinz und Kunz in ihr Haus ließen obwohl da JB ja noch gesucht wurde und die Spuren komplett verwischt und kontaminiert wurden, das missachten der Eifersucht von Burke auf JB - die Quälerei seinerseits im Vorfeld gegenüber JB

.... Komme ich nur zu einem Schluss.
Die Ramseys hätten für all das definitiv verurteilt gehört. Es ist mir ein Rätsel, wie bei all den Punkten noch jemand an einen Fremdtäter glauben kann - wo nichts dafür spricht und das was versucht wurde, als Manipulation am Tatort gedeutet wurde.
Nichtmal die gefundene DNA an JB, die der Familie nicht zugeordnet werden konnte, denn das war eine SO geringe Menge, dass man davon ausgeht, dass sie durch falsche forensische Arbeit an sie gelang, oder aber durch die massiv vielen Besucher im Haus verursacht wurde. Außerdem wurde sie ja auf den Fußboden in der Diele gelegt, da wird hier und da schonmal wer gestanden haben, im Vorfeld.

Absatz unter Berücksichtig, dass Burke es gewesen ist:
Ein Kind in Burkes Alter gehört mMn definitiv nicht in Haft - aber eine Konsequenz hätte es geben müssen. Was war aber die Konsequenz aus alle dem? "Mama und Papa regeln das für dich"
Ob nun in einem Unfallszenario oder im Bereich des Todschlags, man kann einem 9jährigen, nach so einer Tat, doch nicht einfach suggerieren, dass das schon irgendwie geregelt wird und das er keinen Schaden davon tragen wird. Richtiges Verhalten wäre gewesen den Tod JB's offen zu thematisieren, im Falle eines Unfalls alles genau anzugeben und auf keinenfall so eine lächerliche Fremdtätertheorie zu inszinieren und die gesamte Stadt noch vor der Presse aufzufordern, auf ihre Kinder zu achten, weil ein Mörder unterwegs ist.
Burke hätte dann, bei Offenlegung, nämlich immernoch nicht verurteilt werden können weil er ja eben erst 9 war. Es ging PR und JR auch mMn nie um den Schutz rund um Burke, sondern um sich selbst. Ihr Ansehen, das Getratsche usw. Als Opfer zweiter Reihe eines Kindmörders zu gelten hat eben einen anderen Stellenwert als "Unser Sohn hat unsere Tochter getötet" - erstrecht wenn Burke evtl sadistische Motive hätten nachgewiesen werden können.
Ihm hätte maximal eine strenge Therapie geblüht, in Auftrag gegeben von der Jugendführsorge oder ähnliches, aber das wäre dann wohl zu rufschädigend gewesen.


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12.06.2021 um 13:21
@Streuselchen
danke für deinen ausführlichen beitrag, ich sehe es wie du. und es ist für mich unheimlich, dass all diese unregelmäßigkeiten einfach so unter den teppich gekehrt wurden, bzw. keine konsequenzen hatte. weder für burke noch für die eltern.


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