Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Der Yogtze-Fall

14.583 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Ungelöst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Yogtze-Fall

Der Yogtze-Fall

03.04.2019 um 11:36
@Wozzeck

Da hast du vollkommen Recht. Leider bin ich ein absolter Laie und bestimmte Fachtermini ist mir nicht geläufig. Ich sehe alle möglichen Szenarien, die halbwegs logisch nachvollziehbar sind und den bekannten Fakten nicht entgegenstehen von möglicher Relevanz. Absolut unrealistische und unergründbare Fantasien zähle ich nicht dazu.

@mattschwarz

Ein ungeübter Fahrer unter Stress und Angst. Das würde wohl auch erklären, warum der Golf keine hohe Geschwindigkeit beim Unfallgeschehen hatte.

Anzeige
1x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

03.04.2019 um 11:59
Zitat von dreizehnerdreizehner schrieb:Ein ungeübter Fahrer unter Stress und Angst. Das würde wohl auch erklären, warum der Golf keine hohe Geschwindigkeit beim Unfallgeschehen hatte.
Man stelle sich auch mal folgende Situation vor:

Da kommt ein Spaziergänger (von mir aus auch Fahrradfahrer) nd sieht einen schwerverletzten Mann am Boden liegen. Vielleicht röchelt der sogar noch, dass man ihm bitte helfen möge und ins nächste Krankenhaus bringen soll. Er zeigt dabei auf den Wagen und erklärt, wo die Schlüssel sind. Der Mann erkennt den Ernst der Lage und sieht, dass es jetzt schnell gehen muss. Wenn er erst von irgendwo (womöglich ist in der Nähe des Überrollorts keine Möglichkeit zu telefonieren und das nächste Haus ist einen oder zwei km entfernt; das Überrollen sei hier mal auf einer Ortsverbindungsstraße angenommen) Hilfe ruft, ist es womöglich zu spät. Er schleift Stoll in den Wagen und fährt los. Er ist dabei unsicher (vielleicht hat er auf einer Party getrunken oder er kann eben nicht gut Fahren, weil er es nicht gewohnt ist und er zudem noch nie Golf gefahren ist. Zudem ist er natürlich aufgeregt, unter Adrenalin. Also verunfall er.

Er findet sich selbst verletzt im Golf. Vielleicht war er sogar bewusstlos. Stoll geht es noch schlechter. Er krabbelt aus dem Wagen und will im Kofferraum nachschauen, ob er was findet, mit dem er Stoll helfen kann, bevor er Hilfe holt. Er sucht eine Decke Verbandskasten o.ä. Seine Absicht ist, Stoll noch zu helfen, dann so schnell wie möglich Hilfe zu holen. Z.B. zur Autobahn laufen und zu winken und auf sich aufmerksam zu machen.

Jetzt sieht er, dass schon Hilfe kommt. Konzler und Meffert treten auf den Plan. Er kann hier nichts mehr ausrichten und für Stoll nichts weiter tun. Er hat Angst, dass er belangt werden könnte, wegen dem Unfall. Also entfernt er sich, was ihm sogar gelingt.

Ich finde das sehr plausibel.


1x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

03.04.2019 um 12:50
Seinen Tod wird Stoll nicht selbst inszeniert hat. Zumal auch die Polizei davon ausgeht. Ich bin überzeugt, dass GS nicht im Wahn oder in suizidaler Absicht gehandelt hat. Weiter bin ich der Auffassung, dass Fundort und Überrollort nicht weit auseinander liegen dürften. Das heisst, der Überrollort dürfte sich nicht vor Lüdenscheid befunden haben. Also das Ganze spielt sich auf der Autobahn ab. Bzw Autobahnrastplatz. In diesem Fall würde ich die Tat schon mit sexuellen Handlungen in Verbindung bringen wollen.


melden

Der Yogtze-Fall

03.04.2019 um 12:55
@ayahuaska
Das ist ja merkwürdig?!

Eine Dame aus Hagen. Mittlerweile sehr betagt, aber ich habe nichts gefunden, was Einblicke in ihre Identität gibt.

Das ist nicht die Frau, die er in der Nacht noch aufsuchen wollte oder?


1x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

03.04.2019 um 15:34
nur mal als Anmerkung, die Idee mit Ausländern als Rettungsbuben, die sich illegal in D aufhielten, hatte ich schonmal hier vorgestellt:
Zitat von otternaseotternase schrieb am 03.06.2016:- oder aber es handelte sich um Ausländer/Gastarbeiter ohne Aufenthaltstitel. Dies ist nun meine These aus folgenden Gründen:
-- Schwerkriminelle hätten GS einfach liegen lassen, kein Grund, sich um den zu kümmern
-- Kleinkriminelle oder solche, die aus anderen Gründen nicht gefunden werden wollten (besoffener Fahrer), aber dem Verletzten helfen wollten, hätten von einer Telefonzelle aus dem nächsten Ort anonym die Polizei rufen können
-- nicht-kriminelle Ausländer hatten hingegen sicher die moralische Festigkeit, dem Verletzten helfen zu wollen, aber scheuten jede, auch anonyme, Kontaktaufnahme zur Polizei, waren dazu eventuell auch aufgrund Sprachbarriere nicht fähig

- für Menschen ohne Aufenthaltstitel in Deutschland ist ein wesentliches Element im Überleben, einen Arzt zu kennen, möglichst einen Landsmann, der bereit ist, sie zu behandeln ohne Nachfragen zu stellen, gegen Bares ohne Versicherungsschein, bzw. sie auch nicht verrät, wenn er weiss, dass sie sich illegal in D aufhalten
- daher würde die Annahme naheliegen, dass der Fahrer und Mitfahrer in dem Wagen, der GS unverschuldet überrollte, beschlossen haben, ihn zur Behandlung zu einem ihnen bekannten Arzt zu bringen, der eben keine Fragen stellt

- also haben sie GS in dessen Auto gepackt und sind Kolone gefahren in Richtung ihres Wohnortes. Im Ruhrgebiet lebten ja damals schon viele Gastarbeiter, auch eben solche ohne Aufenthaltstitel, daher also vermutlich die Wahl der Strecke Richtung Ruhrgebiet
- der GS mag zunächst noch bewusstlos gewesen sein, dann aber während der (längeren) Fahrt wieder zu Bewusstsein gekommen sein.
- Im Verfolgungswahn oder auch verwirrt durch die Unfallfolgen hat er dann angefangen, gegen den Fahrer im Wagen zu kämpfen. Dadurch hat er den Unfall ausgelöst.
- der Fahrer ist dann geflüchtet und von dem Kolone fahrenden anderen Auto (das, welches ursprünglich GS überrollte) aufgenommen worden und weiter nachhause gefahren, da nun -wie die Beteiligten sicher noch sahen- die LKW Fahrer sich um den Verletzten kümmerten, haben sie auch keine moralischen Skrupel mehr gehabt, sich aus dem Staub zu machen, obwohl sie meiner These nach keineswegs abgebrühte Verbrecher waren

- da illegal in Deutschland lebende Menschen sowieso low-profile halten, ihr Bekanntenkreis typisch sich aus anderen ebenso illegal in D lebenden zusammensetzt, haben alle Beteiligten, aber auch Dritte, die vielleicht aus der Beschreibung hätten auf die Beteiligten schliessen können (zB. offizieller Besitzer des Wagens) dichtgehalten, zudem haben sie deutsche Medien vielleicht auch nicht gelesen und daher nichts weiter über den Ausgang und die Fahndung mitbekommen
- vielleicht sind die Beteiligten dann auch nicht so viel später aus D abgereist, ohne aufgegriffen worden zu sein, es weiss also ausser ihnen selbst (fast) keiner, dass sie überhaupt zu jener Zeit in D waren
- da GS in dieser Annahme ja beide Unfälle selbstverschuldet hat, hat keiner der Beteiligten, auch wenn in dieser Theorie es scih keineswegs um kaltblütige Verbrecher handelte, Gewissensbisse bekommen und daher auch nie sein Gewissen durch Reden mit anderen darüber entlasten müssen



melden

Der Yogtze-Fall

03.04.2019 um 15:50
@otternase

Dass hatte ich leider nicht auf dem Schirm. Aber es bekräftigt mich in der Annahme, dass so etwas eine Möglichkeit darstellt.

Evtl. hatte sich GS Panik dadurch ergeben oder weiter verstärkt, als er zu sich kam und die Person(en) um ihn nur in fremder Sprache sprachen. Zumindest ist es nachvollziehbar erschrocken zu sein, wenn man nach einem Unfall wach wird und ein Fremder das Auto fährt den man nicht versteht. Da braucht es keine psychische Erkrankung um verschreckt zu sein.


melden

Der Yogtze-Fall

03.04.2019 um 16:26
Jetzt sind wir bei selbstlosen, polnischen Erbeerpflückern angelangt. Herrlich, welche Blüten dieser Thread treibt.


4x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

03.04.2019 um 16:28
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Er findet sich selbst verletzt im Golf. Vielleicht war er sogar bewusstlos. Stoll geht es noch schlechter. Er krabbelt aus dem Wagen und will im Kofferraum nachschauen, ob er was findet, mit dem er Stoll helfen kann, bevor er Hilfe holt. Er sucht eine Decke Verbandskasten o.ä. Seine Absicht ist, Stoll noch zu helfen, dann so schnell wie möglich Hilfe zu holen. Z.B. zur Autobahn laufen und zu winken und auf sich aufmerksam zu machen.

Jetzt sieht er, dass schon Hilfe kommt. Konzler und Meffert treten auf den Plan. Er kann hier nichts mehr ausrichten und für Stoll nichts weiter tun. Er hat Angst, dass er belangt werden könnte, wegen dem Unfall. Also entfernt er sich, was ihm sogar gelingt.

Ich finde das sehr plausibel.
Ich frage mich ja, wie es dem blonden jungen Mann wohl weiter ergangen sein mag. Mit seiner unversorgten Armverletzung, womöglich Gehirnerschütterung oder weshalb man sonst so bewusstlos wird. Und bewusstlos muss er ja gewesen sein, oder er hat in der Zeit, wo der Motor abgekühlt ist, geschlafen. Auf alle Fälle brauchte er anscheinend keine ärztliche Versorgung, sonst wäre er ja gefunden worden. Da hat er aber Glück gehabt.


melden

Der Yogtze-Fall

03.04.2019 um 16:35
Zitat von yongyong schrieb:Jetzt sind wir bei selbstlosen, polnischen Erbeerpflückern angelangt. Herrlich, welche Blüten dieser Thread treibt.
@yong ! weil die essen ja nichts :P
ist das ein asketen thread? ich mag ehr alles drum rum


melden

Der Yogtze-Fall

03.04.2019 um 18:24
@CriticalRush

Erdbeerpflücker essen doch nur Erdbeeren. ;) ...außerdem sind die selbstlos und möchten niemandem das Essen wegfuttern. Verletzte werden ganz selbstlos zum verbluten ins Auto verfrachtet, Hilfe holen wird ignoriert und Leichen werden natürlich am Fahrbahnrand im Wagen bestattet.


melden

Der Yogtze-Fall

03.04.2019 um 18:25
das hört sich krimineller an


melden

Der Yogtze-Fall

03.04.2019 um 18:27
@CriticalRush

Irgendwie schon. ;) Alles eine Frage der Definition.


melden

Der Yogtze-Fall

04.04.2019 um 05:22
Zitat von InMemoriamInMemoriam schrieb:Du behauptest, bei xy sei wortwörtlich gesagt worden, Stoll hätte aus medizinischen Gründen nicht selbst fahren können. Das stimmt aber nachweislich so nicht.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Na dann schau noch einmal die Sendung.Da wird ausdrücklich erwähnt, das es Stoll in dem verletzten Zustand nicht mehr möglich war den Golf bis zum Unfallort an der BAB zu steuern.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Es wurde doch schon 1985 im xy Beitrag im Beisein des leitenden Ermittlers verlautbart, das den Ermittlungen zu Folge, Stoll sich die tödlichen Verletzungen an einem anderen Ort, von einem anderen Fahrzeug durch Überollen zugezogen haben muß.
Ich habe den Filmbeitrag aus Xy, noch einmal durchgesehen und zitiere im Wortlaut.


Der Zustand von Herrn Stoll bei der Auffindung, wird von den Filmemachern in einem Dialog, der beiden Fernfahrer wiedergegeben.

LKW-Fahrer 1:......Der rechte Arm ist ganz kaputt, hängt bloß noch dran......

LKW-Fahrer 2:......Ist er noch bei Bewusstsein ?

LKW-Fahrer 1:......So halb glaub ich......


Also...ergiebig und ausführlich geht anders. "Kaputt" und "hängt bloß noch dran" ist aus medizinischer Sicht, außerdem schwer einzuordnen.


Zu dem Sachverhalt, wie Herr Stoll an den Unfallort gelangte, sagt Herr Leppler im Studio:

......erst danach ist der schwerverletzte Mann in seinen eigenen Wagen geladen und---wie wissen wir nicht---zum späteren Fundort gebracht worden

Dieser Annahme folgend, gehen die Ermittler von mindestens einer weiteren Person aus, die den Golf zur Unfallstelle nach Hagen-Süd gefahren hat und dort verunglückte.



Bei der erneuten Durchsicht der Sendung, fiel mir ein Kommentar auf, den ich bisher nicht auf dem Zettel hatte.

Der Filmsprecher erwähnt bei der Beschreibung der Szenerie des Besuches bei Frau Hellfritz beiläufig, dass sich das Elternhaus von Herrn Stoll, nur 2 Türen von dem Haus von Frau Hellfritz entfernt befindet.


2x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

04.04.2019 um 07:29
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:......erst danach ist der schwerverletzte Mann in seinen eigenen Wagen geladen und---wie wissen wir nicht---zum späteren Fundort gebracht worden
Der Satz hat etwas verborgenes inn sich. Schreiben wir das mal so:
…..erst danach ist der schwerverletzte Mann in seinen eigen Wagen geladen worden. Also ihr sind sich die Ermittler sicher, dass Stoll es nicht aus eigener Kraft geschafft hätte sich in seinen eigen wagen zu setzten.

Und wir wissen nicht, wie er zum späteren Fundort gebracht wurde. Passender: Weiter wissen wir nicht, wie er zum späteren Fundort gebracht wurde.
Dass Stoll selbst gefahren sein könnte wird nicht zu 100% ausgeschlossen. Nur wenn Stoll selbst gefahren ist, so ist die Zeugenaussage in Frage zu stellen, welche eine weiss bekleidete Person ums Auto gehen gesehen hat.

Stoll soll ja überfahren/überrollt worden sein. Da werden weitere verletzungen vorgelegn haben, als nur der halb abgerissene Arm. Und da er aus eigener Kraft nicht mehr in sein Fahrzeug einsteigen konnt, zusammen mit den Zeugenaussagen liegt die Wahrscheinlichkeit nahe, dass eben einer der nicht Freunde das Auto in die Botanik gelenkt hat. Weiter sprich dafür, dass Stoll auf dem Beifahrersitz aufgefunden wurde. Hat er sich schon nicht aus eigener Kraft in sein Fahrzeug setzen können, wird er auch nicht aus eigener Kraft ums Fahrzeug gelaufen sein.


2x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

04.04.2019 um 11:05
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Also ihr sind sich die Ermittler sicher, dass Stoll es nicht aus eigener Kraft geschafft hätte sich in seinen eigen wagen zu setzten.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Dass Stoll selbst gefahren sein könnte wird nicht zu 100% ausgeschlossen.
Wäre es tatsächlich denkbar, dass Stoll zwar nicht mehr in der Lage gewesen ist, sich in den Golf zu setzen, aber dann noch gefahren ist? Oder anders gefragt: wie können sich die Ermittler sicher sein, dass Stoll nicht in der Lage gewesen wäre, sich in den Wagen zu setzen, aber nicht ausschließen, dass er hätte noch fahren können? Das könnte ich bei einer massiven Beinverletzung, bei der ein Fortbewegen nicht mehr möglich ist noch nachvollziehen, nicht jedoch bei einer Armverletzung. Im ganzen Kontext der Aussagen der Ermittler gehe ich davon aus, dass diese "sicher" davon ausgehen, dass Stoll nicht gefahren ist. Anders kann man doch die Aussagen der Ermittler nicht interpretieren, oder? Eine andere Frage ist, ob die Ansicht der Ermittler zutreffend ist.

Dazu kommt aber doch folgendes: Stoll hat logischerweise erheblich geblutet. Daher war doch klar erkennbar, ob er in dem Zustand auf dem Fahrersitz gesessen hat. Wenn dort kein Blut ist, ist Stoll nicht gefahren. Und das dürften die Ermittler mE festgestellt haben.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Und da er aus eigener Kraft nicht mehr in sein Fahrzeug einsteigen konnt, zusammen mit den Zeugenaussagen liegt die Wahrscheinlichkeit nahe, dass eben einer der nicht Freunde das Auto in die Botanik gelenkt hat. Weiter spricht dafür, dass Stoll auf dem Beifahrersitz aufgefunden wurde. Hat er sich schon nicht aus eigener Kraft in sein Fahrzeug setzen können, wird er auch nicht aus eigener Kraft ums Fahrzeug gelaufen sein.
Das ist die logische Konsequenz. Richtig.

Zu den 4 Nichtfreunden:

1.
Wir dürften uns überwiegend einig sein, dass hier nicht 4 Leute und Stoll im Golf saßen, als dieser abflog. Diese Besetzung würde in keinem Szenario Sinn machen, wäre von den Platzverhältnissen abwegig und auch mit der nach hinten gekurbelten Lehne des Beifahrersitz praktisch kaum möglich.

2.
Ich meine Stoll bezieht sich daher bei seiner Angabe darauf, dass am Überrollort 4 Nichtfreunde anwesend waren. Wenn, wie @schluesselbund meint (und dafür spricht m.E. einiges), der Überrollort in der nähere Umgebung war, ist auch nachvollziehbar, dass Stoll (zumal erheblich angeschlagen) hier nicht differenziert.

3.
So, jetzt haben wir also 4 Nichtfreunde am Überrollort. Klar ist, dass diese (wenn man jetzt mal ein vorsätzliches Überrollen, das ich weiter ganz und gar nicht ausschließe, außer Betracht lässt) zumindest ausgestiegen sein müssen, weil Stoll sonst nicht wissen konnte, dass eben 4 waren. Jetzt gibt es für mich zwei denkbare Alternativen:

a)
Die Burschen wollten keinesfalls erkannt werden, haben sich aber doch dazu entschieden, Stoll zu helfen. Es kommt zur Aufteilung der Gruppe, wahrscheinlich im Verhältnis 3:1. Drei Nichtfreunde fahren im Überrollfahrzeug weiter, einer fährt im Golf mit Stoll. Weiter ist davon auszugehen, dass sich die 4 abgesprochen haben und nicht einer "ausscherte" und alleine die Rettungsaktion startete. Man wird diesen Mann nicht im Regen stehen haben lassen. Also wurde vereinbart, dass man ihn an einem bestimmten Ort wieder aufnimmt (evtl. Krankenhaus). Nachdem der Fahrer des Golfs an der Unfallstelle wohl zumindest eine nicht unerhebliche Zeit auf sich alleine gestellt war, ist man offenbar nicht direkt hintereinander hergefahren, zumindest hat man den Unfall nicht bemerkt. Nummer 4 kommt also nicht an. Was tun? Suchen? Wäre am sinnvollsten und ist wohl auch so geschehen. Ich gehe davon aus, dass Nummer 4 letztlich wieder von Nummer 1, 2 und 3 aufgegabelt wurde, was erklärt, dass dieser eben nicht weiter irgendwo nach dem Umfall gesehen wurde (hier wurde bestimmt sehr umfangreich ermittelt).

Was läuft bei dieser These nicht richtig rund? Zum einen ist ja schon merkwürdig, dass man irgendwie zwiegespalten ist: Unerkanntbleiben scheint überragend wichtig, gleichzeitig will man aber doch helfen. Irgendwie hakt es mMn auch bei dem Verbleib von Nummer 4 am Golf. Warum hat das so lange gedauert, bis man ihn wieder aufgabelt? Würde man in so einer Situation nicht doch im Konvoi fahren? Selbst, wenn der andere Wagen dann vorausgefahren wäre, hätte man doch schnell bemerkt, wenn Nummer 4 plötzlich fehlt. Klar hätte man bis zur nächsten Ausfahrt fahren müssen, zurück und wieder die Strecke. Das dauert aber nicht so lange. Und dann gibt s immer noch das "Übergabeproblem" beim Krankenhaus. Klar ist es möglich, aber doch schwierig, einen Schwerverletzten "diskret" zu übergeben, ohne erkannt zu werden. Hier lässt sich gar nicht vermeiden, dass man irgendwie gesehen wird. Fazit: denkbar, aber mit gewissen Ungereimtheiten.

b)
Ich finde die von @dreizehner vorgestellte Variante stimmiger:

Die vier nieten Stoll um. Es wird angehalten, um zu sehen was los ist. Man entscheidet sich dafür weiterzufahren und Stoll liegen zu lassen. Vielleicht glaubt man sogar Stoll sei tot. Also weg!

Stoll liegt also weiter schwerverletzt an oder auf einer (sagen wir mal Ortsverbindung-) Straße, die um die Uhrzeit kaum frequentiert ist. Genau diese Straße fährt der Mike nach einer feuchtfröhlichen Party mit seinem Fahrrad (zugegebener Weise in leichten Schlangenlinien) entlang, weil er nach Hause in sein Bett will. Jetzt sieht er den schwerstverletzten Stoll. Er weiß hier geht es um Leben und Tod. Die nächste Ortschaft ist ein paar Kilometer weg. Das dauert zu lange, um Hilfe zu holen. Er will Autos anhalten, um Hilfe zu holen. Aber hier fährt niemand entlang. Stoll fordert in seinen Schmerzen auf, dass Mike ihn mit seinem Auto ins Krankenhaus fahren soll. Mike macht das. Natürlich ist ihm egal, dass er getrunken hat, Not kennt kein Gebot. Er hat kein Auto und kaum Fahrerfahrung. Golf ist er noch nie gefahren. Egal. Er verfrachtet Stoll auf den Beifahrersitz und fährt unsicher los. Zudem ist er aufgeregt, zugleich müde. Alles keine guten Voraussetzungen. Es kommt dann tatsächlich so, wie es fast kommen musste. Mike kommt von der Straße ab.

Abermals ist Mike auf sich alleine gestellt und hat sich zudem sogar noch wehgetan, war vielleicht bewusstlos. Ihn plagen jetzt Selbstvorwürfe. Er redet vor sich hin: "Ich hätte niemals Fahren dürfen! Niemals! Vielleicht habe ich den armen Mann jetzt sogar umgebracht. Wäre ich doch bloß in die nächste Ortschaft geradelt und hätte versucht Hilfe zu holen oder ich hätte doch gewartet, bis ein Auto gekommen ist. Wenn das rauskommt, komme ich bestimmt ins Gefängnis. Ich Idiot. Geschieht mir ganz recht". In dem Moment hat sich Mike damit abgefunden, dass alles rauskommt. Es geht um den verletzten Stoll. Er will ihm weiter helfen. Er schaut im Kofferraum nach, ob hier eine Decke oder ein Verbandskasten ist. Da sieht er Lichter von anhaltenden LKWs. Er schaut so lange, bis er sich sicher ist, dass sie wirklich zu dem Golf kommen. Er weiß, dass er nichts mehr für Stoll tun kann. Hilfe ist jetzt da. Zwar hat er wenig Hoffnung, aber vielleicht kann er alledem was da rechtlich auf ihn zukommen könnte, doch umgehen. Er läuft weg. Wieder erwarten schafft er das. Er hadert dann lange Jahre mit sich, ob er nicht alles doch melden soll. Er fühlt sich aber so schlecht, dass er - aus seiner Sicht - feige weggelaufen ist. Es geht ihm nicht um juristische schuld. Er fühlt sich moralisch schuldig, was für ihn noch schwerer wiegt. Er schweigt.

Dazu gibt es noch andere Leute die Schweigen. Auf der Party von der Mike nachhause radelte, waren nämlich auch vier andere Leute. Die haben sogar noch weit mehr als Mike getrunken. Waren komplett "dicht" und haben auch ordentlich was weggeraucht. Sie befuhren mit einem Auto vor Mike dieselbe Straße …


melden

Der Yogtze-Fall

04.04.2019 um 13:12
@mattschwarz

Ich gehe auch davon aus, dass Stoll den Wagen nicht selbst zum Fundort gefahren hat. Bei einem überrollen/überfahren dürften weitere Verletzungen als nur die Armverletzung vorgelegen haben. Wenn auch keine Beinverletzungen vorgelegen haben, so doch im Thorax Bereich. Wie mit grösster Wahrscheinlichkeit auch am Kopf.

Auch wenn in den neusten Berichten dieses überrollen/überfahren etwas relativiert wird, in dem Sinne von, dass dies wohl nicht als absolut gesichert gilt, so gehe ich immer noch davon aus, dass doch ein massiver Zusammenstoss mit einem Fahrzeug vorgelegen hat. Dass bei diesem Unfall 4 Personen Vorort waren, davon ist wohl auszugehen.

Grundsätzlich tu ich mich schwer mit der eingestellten These. So eine halbe Helfer Sache. Gepaart mit Alkohol. Auf einer wenig befahren Strasse. Letztlich noch in der Botanik landend. Ja und die Lenkerflucht darf auch nicht fehlen. Genau so, dass 3 aus nichtigem Grunde schweigen. Abgerundet wird das ganze noch mir einer Blitz Psychose Erkrankung von Stoll. Was aus meiner Sicht da Fass schon bei halb voll zum überlaufen bringt.


1x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

04.04.2019 um 13:35
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Auch wenn in den neusten Berichten dieses überrollen/überfahren etwas relativiert wird, in dem Sinne von, dass dies wohl nicht als absolut gesichert gilt
Welche neuesten Berichte sind denn das? Die bisherigen Verlautbarungen beziehen sich auf das Gutachten der Obduktion, demzufolge Stoll einmal oder mehrfach überrollt worden ist. Auf welcher Basis sollte das im Nachhinein relativiert werden?


1x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

04.04.2019 um 15:07
@Hannes_F

Ich müsste erst wieder nachlesen. Aber ich glaube es war ein Sternartikel in dem das relativiert wurde. Da kam auch der alt Kommissar zu Wort. Aus diesem Artikel ist auch bekannt, dass die Polizei von einer Mordtat ausgeht.


melden

Der Yogtze-Fall

04.04.2019 um 15:28
Zitat von Hannes_FHannes_F schrieb:Ich habe diese Theorie nur aufgegriffen und kann jedenfalls sagen, ich habe schon schlechtere gelesen.
Wie gesagt: Bisher krankt noch jede Theorie an erheblichen Ungereimtheiten.
Ansonsten verstehe ich deine Fragen nicht. Fakt ist: Stoll war nackt und hat sich seltsam verhalten. Seit wann und warum weiß kein Mensch.
Ich habe nie für mich in Anspruch genommen, einen mutmaßlichen Geschehnisablauf widerspruchsfrei konstruieren zu können. Anhand der bekanntermaßen sehr dünnen Spurenlage basiert automatisch vieles der gängigen Theorien auf Spekulation und ist damit nie frei von Zweifeln. Doch losgelöst von dieser Tatsache geben mir manche hier -teilweise ernsthaft (!)- vertretene Theorien echte Rätsel auf. Darüber nachzudenken, ob G.S. selbst gefahren sein könnte, ist völlig legitim. Auch über eine Psychose oder sonstetwas. Aber letztenendes sollte man die Logik, tatsächlich zu diesem Fall exististente Aussagen der Kripo und die wenigen gesicherten Fakten nicht ignorieren, zurechtbiegen oder kleinreden, nur damit die eigene Überlegung/Theorie stimmiger wird.

Den Grund für G.S. Nacktheit muß nicht zwangsläufig eine Psychose sein. Er muß auch nicht zwangsläufig einen Verfolgungswahn gehabt haben. Die -wie auch immer geartete Bedrohung- kann auch real gewesen und ihn in Panik versetzt haben. Wir können diese "Bedrohung" nicht konkret eingrenzen, weil wir nichts über sie wissen. Spekulationen über ein Motiv möglicher Aggressoren sind mangels Detailkenntnissen über Stolls Umfeld, seinen Lebenswandel und private Aktivitäten eig. obsolet. Es bleibt bei mir nur die Erkenntnis, dass man bislang unerklärte Dinge nicht immer zwangsläufig nur mit irrationalem, psychotischen Verhalten erklären kann. Auch eine reale Bedrohung ist sehr gut möglich. Deshalb ermittelte man ja mutmaßlich auch wegen Mordes und nicht wegen Fahrerflucht.


melden

Der Yogtze-Fall

04.04.2019 um 16:31
Also der letzte Stern-ARtikel zum Thema ist von April 2018 und enthält die allseits bekannten Informationen. Dort heißt es:

Rechtsmediziner stellen später fest, dass Stoll nicht an der Fundstelle verletzt wurde. Er wurde zuvor an einem anderen Ort von einem anderen Fahrzeug überrollt, auch zu dem Zeitpunkt war er schon unbekleidet.

Ansonsten frage ich mich, auf welcher Grundlage jemand Jahrzehnte nach dem Geschehen die damaligen Ergebnisse der Rechtsmedizin relativieren wollte.


Anzeige

melden