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Der Yogtze-Fall

14.583 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Ungelöst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Yogtze-Fall

Der Yogtze-Fall

10.09.2021 um 15:34
Zitat von TrackX.TrackX. schrieb:Wenn die momentan nicht sicher waren, wo das nächste Krankenhaus ist? Es gab ja weder Navi, noch Handy
Dann wäre es aber umso logischer gewesen, eine der Notrufsäulen zu benutzen und den Rettungsdienst zu rufen. Und sei es auch nur, weil man fragen wollte, wo das Krakenhaus ist...

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10.09.2021 um 15:35
Zitat von TrackX.TrackX. schrieb:Wenn die momentan nicht sicher waren, wo das nächste Krankenhaus ist?
Gerade dann macht es keinen Sinn aufs geratewohl loszufahren, sondern von der nächsten Telefonzelle aus den Notruf abzusetzen.
Zitat von TrackX.TrackX. schrieb:Kennst du mehrere Fälle, wo man einen Mann vor einem Verbrechen vorher erst mal ausgezogen hat und dann auf die Straße gejagt (oder auf der Straße ausgezogen)?
Keinen einzigen

Aber wenn das ausziehen vor der Tat stattfand, dann ist das was anderes. Beispiel: Opfer und Prostituierte geraten in Streit, Zuhälter geht dazwischen... da kommt es schon mal vor, dass das Opfer nackt gefunden wird.


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Der Yogtze-Fall

10.09.2021 um 15:45
@TrackX.
Zitat von TrackX.TrackX. schrieb:Kennst du mehrere Fälle, wo man einen Mann vor einem Verbrechen vorher erst mal ausgezogen hat und dann auf die Straße gejagt (oder auf der Straße ausgezogen)?
Einen Fall zumindest kenne ich. Den Fall Ulrich Nacken.

https://twnews.it/de-news/erfroren-an-der-landstrasse-vor-50-jahren-wird-in-much-ein-kolner-entfuhrt-und-stirbt

Strenggenommen ist UN zwar nicht vor einem Verbrechen, sondern in dessen Verlauf zum Ausziehen gezwungen worden, aber das kann auch bei GS der Fall gewesen sein.

MfG

Dew


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10.09.2021 um 17:31
Zitat von TrackX.TrackX. schrieb:aber von so einer fortgeschrittenen psychischen Erkrankung müsste doch sein Umfeld bereits etwas mitbekommen haben
Die Ehefrau hat doch mitbekommen, das mit ihm was nicht stimmt. So wie im Filmfall dargestellt, nahm sie die Bedrohung aber nicht ernst. Sie hielt die Ängste, die Stoll in letzter Zeit öfters äußerte für nicht real.
Zitat von TrackX.TrackX. schrieb:ßerdem wäre es in dem Fall zu einer sehr ungewöhnlichen Art Fahrerflucht mit versuchter Entführung eines Sterbenden in gestohlenem Wagen gekommen, nachdem GS sich selbst ausgezogen hat und sich auf die Straße gelegt im Dunkeln, in dem Fall vermutlich absichtlich, um überfahren zu werden.
Ja ungewöhnlich war das. Aber ungewöhnlich wäre auch, das Leute, die ein Verbrechen an Stoll planmäßig verübt haben so handeln sollten
Zitat von TrackX.TrackX. schrieb:Was hat sich Frau Hellfried dabei gedacht, ihn einfach wegzuschicken, wenn er behauptet, es "werde diese Nacht noch etwas Fürchterliches passieren", und er ihr versicherte er wäre nicht betrunken? Hat er denn wie betrunken auf sie gewirkt, oder war das nur wegen der Uhrzeit?
Laut xy hielt sie den Mann für betrunken, verwies ihn erst an sein Elternhaus gegenüber. Als er das verneinte schlug sie ihm vor, doch nach Hause zu fahren. Spätestens zu dem Zeitpunkt wusste Stoll, das keine Hilfe von Fr. Hellfritz zu so später Nachtstunde zu erwarten war und stimmte zu, nach Hause zu seiner Frau zu fahren
Zitat von TrackX.TrackX. schrieb:Warum wendet er sich damit an so eine alte, fromme Dame? 'Hat er sich Geld von ihr erhofft, um sich momentan aus der misslichen Lage zu befreien?
Weil er sie kannte und bei ihr noch Licht brannte ( sie war vor dem Ferbseher eingeschlafen)
Was Anderes als ein beruhigendes Gespräch konnte er von der alten Dame wohl nicht erwarten.
Zitat von TrackX.TrackX. schrieb:enn man jung ist, denkt so mancher nicht an Krankenhäuser. Das ist was für alte Leute ;-) Wenn die momentan nicht sicher waren, wo das nächste Krankenhaus ist? Es gab ja weder Navi, noch Handy... Autobahn ist wenigstens schnell in die nächste Stadt, dort wird KH sein...
Oder aber auf einer Raststätte Menschen, die dann die nötigen Schritte einleiten.
Ich bin der Meinung, der Unfall passierte eher auf einer Landstraße oder einem Parkplatz der Autobahn ( Laub am Körper des Stoll) und man fuhr eben auf die Autobahn, weil es die beste Orientierung gab, wo man ihn denn nun hin verbringen könnte.
Eine andere Möglichkeit, als ihm helfen zu wollen sehe ich nicht bei dem seltsamen Transport im eigenen Wagen.


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Der Yogtze-Fall

10.09.2021 um 17:44
Zitat von TrackX.TrackX. schrieb:flüchtete in dem Zustand auf die Straße
Wie kam er in diesen Zustand? Und selbst, wenn ihn eventuell Böse Buben so entdeckten, so erklärt das nicht seine Zustand.
Diese hätten ihn ja auch angezogen entdecken können.

Nichts an seinem Zustand stützt also eine Böse Buben These.


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10.09.2021 um 19:22
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Wie kam er in diesen Zustand?
Ja eben. Von wegen man ist üblicherweise nur im Bad oder im Bett nackig - es war noch dazu bereits eine Jahreszeit, wo man in unseren Breitengraden heizt. Eine theoretische Möglichkeit wäre, dass ein anderer Mann ihn in flagranti mit dessen Ehefrau im Bett erwischt - das kann's aber auch nicht sein, so wie der Abend verlaufen war.

Tristan hat man ausgezogen, fällt mir da gerade ein (wo man sich bis heute fragt, ob das ein Ritualmord war).
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Aber wenn das ausziehen vor der Tat stattfand, dann ist das was anderes. Beispiel: Opfer und Prostituierte geraten in Streit, Zuhälter geht dazwischen... da kommt es schon mal vor, dass das Opfer nackt gefunden wird.
Nehmen wir mal an, nachdem an jenem Abend seine Frau ihn nicht versteht, er in der Kneipe niemand geeigneten zum Reden findet, und auch die alte Frau Hellfritz ihn nachts von der Tür weist, er versucht es bei einer Prostituierten - sonst findet man niemand mehr wach zu dieser Stunde. Da kann ich mir aber auch nur vorstellen, dass er psychisch krank war und in einem psychotischen Schub geglaubt hat, er muss wo reden, oder jemand finden, der ihn vor den Gespenstern rettet, als dass er ausgerechnet mit einer Prostituierten über real existierende YogTze- Buben reden will... Und dass das dort nicht ankommt, wäre auch nicht grad verwunderlich. Hatte er eigentlich Geld im Auto, als er gefunden wurde?

Hmmm, also am wahrscheinlichsten scheint mir, dass er psychisch krank war und in einem Wahn nackt in ein Auto gelaufen ist, weil's ihm Gespenster befohlen haben. Vielleicht hatte er ja abends den falschen Krimi im TV laufen gehabt, der ihm suggeriert hat, dass böse YogTze Buben auf der Straße hinter ihm her sind...


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10.09.2021 um 20:23
Zitat von TrackX.TrackX. schrieb:Eine theoretische Möglichkeit wäre, dass ein anderer Mann ihn in flagranti mit dessen Ehefrau im Bett erwischt
Haha - Du wirst lachen, das war auch mal eine meiner ersten Impressionen. :D
Zitat von TrackX.TrackX. schrieb:Tristan hat man ausgezogen
Der war aber ein Kind, oder?

Am ehesten halte ich es eben für eine psychisch überspannte Handlung, Suizid daher durchaus als gar nicht mal so abwegig denkbar.


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Der Yogtze-Fall

10.09.2021 um 20:32
Zum kurzen Ohnmachts-Anfall in der Kneipe hab ich jetzt mal nachgelesen:

Es handelte sich wohl um eine sogenannte Synkope - eine plötzlich auftretende, nur einige Sekunden dauernde Ohnmacht ohne epileptische Episoden. Der plötzliche Bewusstseinsverlust geht mit einem Verlust der Haltespannung der Muskulatur einher. Daher führt eine Synkope häufig zu einem Sturz.
Es gibt verschiedene Arten, die häufigste ist die sogenannte "Neurokardiogene Synkope oder vasovagale Synkope". sie wird ausgelöst durch eine Überreaktion des Nervensystems, die einen Blutdruck- und Puls-Abfall zur Folge hat. Sie kann ansonsten Gesunde treffen. Auslöser sind häufig Ereignisse wie: Angst, Schreck, Schmerz, extreme Hitze oder Kälte, Stress, Lärm oder auch langes Stehen. Bei psychogenen Synkopen hält die Ohnmacht jedoch meist länger an.
Die selten vorkommenden "zerebrovaskulären Synkopen" beschreiben sogenannte Anzapfphänomene (Steal-Syndrome). Tritt im Körper ein Gefäßverschluss auf und droht der dahinter liegende Bereich unversorgt zu bleiben, wird über ein weiteres Gefäß die Blutversorgung eines anderen Areals angezapft. Zur zerebrovaskulären Synkope komm es unter anderem beim:
Subclavian-Steal-Syndrom: Durch den zentralen Blutdruckabfall, auch im Gehirn, kann es zu zeitweisem Schwindel, Gangunsicherheit, Sehstörungen und Ohnmacht kommen.
Weitere Ursache für Synkopen kann die Einnahme bestimmter Medikamente sein, zum Beispiel gegen Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen oder Depressionen.


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10.09.2021 um 20:35
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Tristan hat man ausgezogen

Der war aber ein Kind, oder?
Ein Jugendlicher, soweit ich mich erinnere.


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10.09.2021 um 20:41
Zitat von TrackX.TrackX. schrieb:Tristan hat man ausgezogen, fällt mir da gerade ein (wo man sich bis heute fragt, ob das ein Ritualmord war).
Allerdings hat man Tristan Fleischstücke aus dem Körper geschnitten, was mit Kleidung schwieriger ist. Das Ausziehen dürfte daher praktisch notwendig gewesen sein.


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10.09.2021 um 20:45
Zitat von TrackX.TrackX. schrieb:Verlust der Haltespannung der Muskulatur einher. Daher führt eine Synkope häufig zu einem Sturz.
Und wenn man bei so einem Sturz, bei dem man sich zwangsläufig nicht abstützen kann, nach schräg hinten fällt, glaube ich schon dass der Kopf seitlich aufschlägt, und man sich daher am Jochbein verletzt. Das ist schon stimmig.
Also will sagen, dass ich nicht glaube, dass er dort einen Haken von einem YogTze- Buben kassiert hat, und es falsche Zeugen-Aussagen gab.


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Der Yogtze-Fall

12.09.2021 um 08:30
Hallo Community,

Ich bin bisher stille Leserin und weiß nicht, ob mein Beitrag passt. Trotzdem möchte ich es versuchen, weil es mir schon lang im Kopf rumschwebt.

Ich kenne einen Fall aus den 70ern, der Parallelen zum YOGZTE-Fall aufweist. Nun ist es allerdings so, dass ich (geb. 1985) alle Infos nur von meiner Mutter hab, keine alte Wunden aufreißen will und auch nicht weiss, wie ich vorgehen soll. Vielleicht könnt ihr mir mit einer Bewertung helfen und habt eine Idee, was ich machen kann, um mehr zu erfahren.

Hier die Kurzfassung:
Meine Mutter war seinerzeit erfolgreich mit Blumenläden in Braunschweig und ihr langjähriger Lebensgefährte Rolf W. hat mitgearbeitet und die Buchhaltung und Finanzen komplett gemacht, weil er gelernter Kaufmann war. Rolf wurde jedoch irgendwann seltsam und sprach davon, dass jemand hinter ihm her sei und man ihn umbringen wolle. Long story short: Als er einmal nachts unterwegs nach HH war, um auf dem Großmarkt Ware zu besorgen, ist er auf der Autobahn unbekleidet gelaufen und von einem Auto erfasst und getötet worden. Der Transporter mit dem er unterwegs war, stand auf einem Rastplatz und war durchwühlt. Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass er Unmengen von Geld unterschlagen hatte (zB keine Sozialabgaben für Mitarbeiter gezahlt etc.). Da er die Post abgefangen hatte, hat meine Mutter erst nach seinem Tod von der Unterschlagung/Untreue erfahren. Sie hat ihr Geschäft verloren und war dann einige Zeit im Ausland. Das ganze hat sie natürlich sehr mitgenommen.

Alles schreit hier nach OK und Drogenhandel. Aber ich sehe eben auch die Parallelen zu YOGTZE (Vorahnung bzw. Ankündigung des bevorstehenden Todes, Tod unbekleidet auf der Autobahn, keine Aufklärung).

Wie bereits geschildert, habe ich alle Infos von meiner Mutter und leider ist das Verhältnis auch nicht ideal.

Meine Fragen: Haltet ihr es für lohnend, da noch nachzuforschen. Wenn ja, auf welchem Wege? Gibt es nach so langer Zeit noch polizeiliche Akten? Kommt man da ran? Was ist mit Zeitungsarchiven? Ich bin nicht vor Ort, sondern in Berlin und kenne auch keine genauen Daten. Nur den Namen des Verstorbenen.

Sollte der Beitrag hier nicht passen, bitte ich darum, mit einen geeigneten Thread zu nennen.

Herzlichen Dank.


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Der Yogtze-Fall

12.09.2021 um 13:05
Zitat von AmyLolaAmyLola schrieb:Meine Fragen: Haltet ihr es für lohnend, da noch nachzuforschen. Wenn ja, auf welchem Wege? Gibt es nach so langer Zeit noch polizeiliche Akten? Kommt man da ran? Was ist mit Zeitungsarchiven?
Es wäre schon gut, wenn man wenigstens das genaue Jahr kennen würde, denn dann könnte man in den Archiven der örtlichen/regionalen Zeitungen nachschauen. Alle Jahrgänge der 70er durchzusehen ist ja kaum zu schaffen, außer man hat keine andere Beschäftigung mehr. Ein weiteres Problem dürfte sein, dass die Zeitungen aus der Zeit vermutlich noch nicht digital zugänglich sind (zu alt um gleich digital gespeichert worden zu sein, zu neu um schon nachträglich gescannt zu werden). Müsste man also hinfahren.

Polizeiakten wird man als Unbeteiligter nicht einsehen dürfen, auch wenn es sie vermutlich noch gibt, wenn der Fall, wie Du schreibst, nicht geklärt wurde. Ist also vermutlich nicht so einfach.

Falls Du aber noch mehr herausbekommen kannst, wäre evtl ein eigener hier Thread dazu sinnvoll. Aber dazu müsste man mehr wissen und genauere Quellen haben.


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Der Yogtze-Fall

12.09.2021 um 16:43
Nach einiger Recherche bin ich jetzt überzeugt, dass G.Stoll eine psychotische Episode erlebte. Aus dem Blickwinkel beschreib ich mal die Geschichte (sorry, schaffe es sinnvoller Weise nicht kürzer). Der Beitrag in der XY-Sendung beginnt mit der Einleitung: Die Kripo behandelt ein Verbrechen, in dem das Opfer zweifellos solche Vorahnungen, ja regelrecht Angst, gehabt hat. "Offen ist bis heute allerdings die Frage, ob dieses Opfer... konkret WUSSTE, was er zu befürchten hatte, oder ob seine Ängste gewissermaßen aus dem Unterbewusstsein kamen."
Letztes ist eigentlich schon mal eine nette Umschreibung einer Psychose.

Mich hat das Thema Psychotischer Schub, die schizophrene Episode interessiert, und ich habe ein bisschen recherchiert dazu.
Zum Vergleich mit den Szenen in diesem Fall hier: Ich selbst kannte zwei Menschen in meinem Leben, die psychotische Phasen hatten. Die eine glaubte typischer Weise, jemand Fremder wäre in der Wohnung gewesen, weil sie Licht gesehen hätte, sie hätte Wanzen in den Steckdosen, sie wäre auf offener Straße von Fremden fotografiert worden etc. Da sie eine Powerfrau war mit anscheinend viel Selbstbewusstsein und somit überzeugender Art, fand ich das als junger Mensch sehr verwirrend, und eine befreundete Psychotherapeutin, welche die Frau dann auch kennengelernt hat, hatte mich dann aufgeklärt. Der andere war ein Arzt, der bei einer Veranstaltung wohl unter Stress stand, und dann nackt durchs Hotel gelaufen ist. Das war der letzte Mesnch, von dem ich erwartet hätte, dass er psychotisch veranlagt ist (aber ich kannte ihn nur aus der Distanz).

Die Frau von GS hier hat nicht verstanden, warum oder von wem er denn verfolgt werden sollte, fand das wohl völlig unlogisch, GS konnte dazu eben auch keine Angaben machen!! Das ist ein wesentlicher Punkt, der nach Psychose klingt. In den 80er konnte man sich darüber schlecht informieren, weil es kein Internet gab. Und wenn man jemand bloß riet wegen einer Beziehungskrise therapeutischen Rat zu holen, dann assoziierte die nicht mehr ganz junge Generation schnell mal gleich einen Psychiater oder die Klappse damit. Also ich kann mir vorstellen, dass die Frau sich schlecht zu helfen wusste damals. Und er hat ja nicht so ganz gecheckt (oder zumindest gezweifelt), dass er nicht normal ist, denn Psychoten glauben es ist real was sie phantasieren.
Psychotische Leute werden in einem Schub auch mal typischer Weise aggressiv, und viellleicht hat er deshalb zugeschlagen als es zu einer Auseinandersetzung kam, weil seine Frau ihn nicht mit seinen Ängsten ernst genommen hatte.
Über Ursachen zum Beispiel. Erbliche Vorbelastung kann das Risiko erhöhen, ebenso eine Stoffwechselstörung im Gehirn. Meist aber geht dem Ausbruch der Schizophrenie eine schwere seelische Krise voraus. Probleme, die unlösbar scheinen, brechen sich Bahn in einer neuen Wirklichkeit, in einem neuen Sinn: dem Wahnsinn.
Quelle: https://www.praxisvita.de/meine-welt-ist-verrueckt-albtraum-schizophrenie-3156.html (Archiv-Version vom 18.09.2021)

Wahrscheinlich hatte er wegen Arbeitslosigkeit eine Krise (wir wissen ja nicht warum er arbeitlos ist), die dann auch zur Ehekrise geführt hat (die Frau liegt in einem Einzelbett, blaues Auge) und die Auseinandersetzung über die Ängste hat es schlimmer gemacht. Es kommt die Handgreiflichkeit an jenem Abend dazu, dann noch der Ohnmachtsanfall in der Kneipe, die alle den inneren Stress und damit eine schizophrene Phase verstärken.

Man findet einige wahre Begebenheiten beschrieben im Internet, wo die Leute dann nackt durch die Gegend liefen außer Haus. Wie z.B.: "Da war er länger in der Stadt umhergeirrt, auch nackt, hatte Wahnvorstellungen und Halluzinationen. Er habe sich nicht beruhigen können, wie er berichtet. Er habe überall „böse Personen gesehen“, habe Angst vor „schwarzer Magie“ gehabt, habe „Stimmen in seinem Kopf gehört, dass alle meine Freunde und Verwandten sterben werden“. Um sich davon zu befreien, sprang er in der Klinik im dritten Stock durch eine Sicherheitsglasscheibe."

Betroffene erleben immer wieder, dass sie Dämonen in anderen Menschen sehen, und suchen z.B. sogar Priester auf, weil sie hoffen durch Exorzismus (den es auch heute vereinzelt in der christlichen Kirche noch gibt) Befreiung von ihren Nöten zu erfahren. Das würde verständlich machen, warum GS ausgerechnet eine religöse, fromme Frau aufsucht, auf der Suche nach Hilfe.
So manche Betroffene fühlen sich aber auch selbst etwas von "Gott-ähnlich" gegenüber dem Dunklen, das sie um sich herum zu sehen glauben. Vielleicht hat ja sogar all das Dunkle, was Schizophrene sehen, mit GF' wörtlichem Ausruf "Es geht mir ein Licht auf" zu tun. Ich schrieb mal, ich assoziiere als erstes mit den Buchstaben YOG'TZE den Begriff für das Göttliche, das ja auch Licht ist, bei Lao Tse/ Taoismus, was mir zu weit hergeholt schien; in der Transkription aus dem Chinesischen setzt man ein Apostroph zur Differenzierung von Konsonanten (und hier steht es ja zwischen zwei Konsonanten. Obwohl ich sehr bezweifle dass seine Frau sich da jeden Buchstaben merken konnte). Las GS damals denn gar so etwas sagen wir mal Esoterisches oder Spirituelles, weil er Antworten zu den Dämonen, die er sah, suchte? Bei uns in der nächsten Kirche ist es eher unwahrscheinlich dazu etwas zu finden. Er weiß, dass man da einfach als verrückt hingestellt wird, obwohl er überzeugt ist, dass die Dämonen existieren, die er sieht.

Ich hatte erst Zweifel dass die Geschichte im Fall einer schizophrenen Episode dann so weiter geht mit dem sich auf die Straße Legen etc.
Aber ja, @off peak und @Stan_Marsh haben Recht - auch in einer ruhigen Gegend wird nachts wenigstens einmal in der Stunde ein Auto daherkommen. Und es gibt auch da Gründe, warum man den verletzten Verrückten dann in sein Auto lädt etc. Wer weiß was er dem oder denen im Auto angeschafft oder erzählt hat, was die nicht richtig einordnen konnten!! Und dass er am Schluss behauptet, das waren nicht seine Freunde, ist auch logisch. Es waren in der Psychose ja angeblich alle gegen ihn.


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13.09.2021 um 13:17
Warum er arbeitslos war, kann man natürlich nur spekulieren.
Als Günter Stoll starb, existierte die Bäckerei Stoll schon gar nicht mehr. Wahrscheinlich hat GS nach dem Tod seines Vaters die Bäckerei nicht weiterführen wollen und ein Studium begonnen, was er nicht erfolgreich abschließen konnte. Danach eine Anstellung zu finden, war sicherlich schwierig. Die Bäckereien im Siegerland der Achtziger waren alles sehr kleine Familienbetriebe, die nicht gerade regelmäßig auf Suche nach neuen Arbeitskräften waren.


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13.09.2021 um 14:07
Ich habe mir aus Interesse mal die Arbeitslosenzahlen der 80er angesehen, tatsächlich stiegen sie auf über 9% Mitte der 80er. Mag nicht mit der heutigen Berechnung übereinstimmen, ist aber dennoch ein hoher Wert.

Insofern kann man aus der Arbeitslosigkeit nichts ableiten, allenfalls dass eine Arbeitslosigkeit sich negativ auf die Psyche auswirkt und bestehende Probleme verstärkt.
Zitat von TrackX.TrackX. schrieb:Buchstaben YOG'TZE den Begriff für das Göttliche
Das kann schon sein, oder aber dieser Zettel hat gar nichts mit der gesamten Geschichte zu tun.
Vielleicht hatte er die Tage an einem Kreuzworträtsel gesessen (Zeit hatte er wohl genug), das nach z.B. dem längsten Fluss in China gefragt hat. Damals gab es wie erwähnt kein Internet und genau konnte er sich an die Schreibweise von Jangtse nicht erinnern. Durchgestrichen hat er es, weil nach 7 Buchstaben gefragt war. Wurde hier ja auch schon vorgeschlagen.

Ich denke, dass wir Hobbydetektive hier immer wieder den Fehler begehen, alle Anhaltspunkte Sherlock Holmes mäßig zu einem Gesamtbild zusammenzufügen. Nach dem Motto: Wenn uns die Information gegeben wurde (wie in einem Krimi), dann wird das schon einen guten Grund haben. Dass ein Zettel, der nie gefunden wurde und von dessen Existenz seine Frau erst ein halbes Jahr später erzählt hat (Handschriftliche Notiz zudem, wer weiß, was da wirklich stand), überhaupt Namensgeber des Falls ist, halte ich für ziemlich irreführend.


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Der Yogtze-Fall

13.09.2021 um 14:18
@Stan_Marsh betreff der Buchstaben sehe ich das auch so. Vor allem kann ich mir bei so einer Buchstaben-Folge (die's ja tasächlich so nicht gibt) nicht vorstellen, dass man sich die tagelang genau merkt. Am Rande - Im Kreuzworträtsel würde man bei chines. Namen wohl kein Apostroph setzen. Das Apostroph ist erstaunlich - da würde ich erwarten, dass sich jemand bisschen mehr mit Chinesischem beschäftigt hat.
Ich finde es amüsant, dass sich -zig Jahre lang quer durchs Internet Leute den Kopf über YOG'TZE zerbrechen, obwohl's mit seinem Tod wahrscheinlich eher herzlich wenig zu tun hat. Wäre interessant was sich seine Frau heute dazu denkt, falls sie noch lebt.


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Der Yogtze-Fall

13.09.2021 um 14:23
P.S. für mich wäre die Eselsbrücke zum Merken der Buchstaben die Tze Tze- Fliege im Yoghurt :-)


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13.09.2021 um 14:24
Zitat von TrackX.TrackX. schrieb:Vor allem kann ich mir bei so einer Buchstaben-Folge (die's ja tasächlich so nicht gibt) nicht vorstellen, dass man sich die tagelang genau merkt.
Zumal ja Stoll die Schrift auch noch durchgestrichen hat. Es kann also sein, dass seine Frau den Zettel nicht einmal richtig lesen konnte, je nachdem wie intensiv er das durchgestrichen hatte.

P. S. Frau Stoll soll nach allgemeiner Meinung hier verstorben sein. Schrieb irgendwo weiter oben mal ein ortskundiger User. Da ist also nichts mehr zu erfahren, selbst wenn sie noch darüber reden wollte...


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13.09.2021 um 14:26
Zitat von TrackX.TrackX. schrieb:Das Apostroph ist erstaunlich
Er kann es einfach nur als Leerzeichen verwendet haben, als Zeichen dafür, dass ihm eben noch ein Buchstabe fehlt. Die zwei Silben YOG und TZE meinte er zu kennen (klingen ja auch ähnlich wie JANGTSE), bekam sie aber nicht als siebenbuchstabiges Wort zusammen.
Also, setzt er einen Strich, um sich seinen Gedankengang für später zu merken. Dieser Strich muss ja auch kein Apostroph gewesen sein, sondern wurde nur so von der Ehefrau erst viel später interpretiert und erinnert.


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