Mord an Frauke Liebs

@zweiter
Nieheim passt gar nicht, das ist der Ort, an den er zuerst gefahren ist, möglichst weg von seinem Wohnort. Für mich scheiden alle Punkte als Wohnort aus, an denen er sich "gezeigt" hat.

Einfach aus Sicherheit so weit wie weg oder könnte er bereits da die Ortung einkalkuliert haben?

@Ocelot
Ich würde sagen einfach weit weg, die Ortung dort war dann auch kein Problem.

@ichbinsnicht

ichbinsnicht schrieb:Für mich scheiden alle Punkte als Wohnort aus, an denen er sich "gezeigt" hat.

da sind sich wohl alle einig.

Malinka schrieb:Eventuell hat sie ihn harmloser eingeschätzt als er eigentlich war.
Und deshalb blieb er unbenannt bei den Freundinnen.
Es ist nichts unübliches bei Frauen wenn sie nicht von jedem
Mann den sie kennen erzählen.
Vor allem nicht von den langweiligen/harmlosen/nicht attraktiven Männern.

Das kann gut sein. Ich bin auch mal Opfer eines Bekannten geworden, den ich schlicht falsch eingeschätzt habe (und dem ich an dem Abend aus der Patsche helfen wollte übrigens); zwar war der aus meinem weiteren Umfeld, aber man hätte ihn nie damit in Verbindung gebracht, wenn ich danach nicht mehr aufgetaucht wäre. Erwähnt habe ich den auch nie vorher explizit, wozu auch, er war nett, mehr nicht. Gut möglich, dass die Ausgangslage ähnlich war.

Ich finde eure Überlegungen zum Wohnort fantastisch.

Könnte man zusätzlich folgendes in Betracht ziehen: Wenn ihr "einfach nur ans andere Ende der Stadt" fahren würdet, um eine Distanz zurückzulegen, würdet ihr dann nicht trotzdem etwas ansteuern, was ihr dort kennt? Eine Werkstatt, eine Kneipe, ein Gebäude, einfach aus dem Gedanken heraus, euch nicht verfahren zu wollen? (Oder ist das Frauen-ohne-Orientierungssinn-Logik?)

@Minderella

Ich jedenfalls schon. Ich würde aufjedenfall etwas ansteuern was mir vertraut ist. Auch um die Kontrolle zu behalten falls man schnell handeln muss. Ausserdem fühlt man sich an bekannten/vertrauten Stellen bestimmt viel wohler.

@Minderella
Darüber habe ich auch schon nachgedacht, man will ja auch auf Nummer sicher gehen, daher könnte ich mir schon vorstellen, dass er an den Orten nicht das erste Mal war, aber eben eher selten. Sehr guter Gedanke! Ich wohne auch in der Nähe einer Stadt und hab mir schon mehrfach überlegt wo ich an seiner Stelle hingefahren wäre. Da deckt sich dein Gedanke mit meinem.

@Minderella

Frauen-Logik, hahahahahahaha!

Sicherlich fahre ich dort hin, wo ich wenigstens ein bisschen die Gegend kenne, hinterher führt mich mein Weg dann spontan ans Polizeipräsidium vorbei, oder aber in eine Sackgasse.

Das kann man sich schlecht mit einer Vermissten im Wagen leisten.

Wenn ich hier in meiner Gegend jemanden gefangen gehalten hätte, der ab und zu mal zum Telefonieren raus muss, dann würde ich nie und nimmer :

- in Verstecknähe
- in Elternhausnähe
- in Arbeitsstellennähe
- in Schulnähe

bleiben,

sehr wohl aber an unverfänglichen, allgemeinen Orten, die ich kenne, die aber auch jeder aus meiner Stadt oder Umgebung kennen würde. Z.B. vor Krankenhäusern, Golfplätzen usw.

@Adell
...und die zu der Uhrzeit, zu der ich komme, schlecht besucht sind.

@Adell

Adell schrieb:Wenn ich hier in meiner Gegend jemanden gefangen gehalten hätte, der ab und zu mal zum Telefonieren raus muss

was wuerde bei dir das MUSS bedeuten?
aus welchem Motiv?

da ich nicht an Beruhigungasnrufe glaube, fuer mich wäre bis jetzt die einzige Moeglichkeit - Ablenkung von Nieheim - denkbar

@sue_bern
Ich gehe davon aus, dass Nieheim der möglichst weit weg Ort war, der Anruf von Frauke war von Nieheim aus nicht gefährlich, da weit weg vom Wohnort.

Warum sollte er zur Ablenkung von Nieheim jeden Abend so weit fahren und immer eine ähnliche Anrufzeit hinbekommen. Ich glaube er fuhr für die Anrufe gar nicht so weit, eben nur in die Nähe von Paderborn, nah an ihren Wohnort, zur Beruhigung oder auch zur Provokation.

@sue_bern

Warum sollte ich jemanden entführen? ;-)

@ichbinsnicht

Ich halte es durchaus aber auch für möglich, dass die erste SMS aus Nieheim kam, weil er da noch unterwegs zu dem eigentlichen Versteck war....und als er dann bemerkt hat, was er da angerichtet hat (Ortung!), hat er das einfach durchgezogen und hat die letzte SMS eben auch aus der Gegend abgesendet, um den Kreis zu schließen.

Nieheim muss noch nicht bewusst gewählt worden sein beim ersten Mal.

Adell schrieb:Da man dem Täter ja allgemeinhin immer so eine schier unglaubliche Intelligenz zuspricht, wäre es bei einem solchen Täter völlig unlogisch, dass er aus "srinem" Wohnumkreis aus anruft.

Von daher müsste er, senn er ja soooo schlau ist, überall wohnen, nur halt da nicht, wovon aus er Frauke hat Nachrichten senden lassen.

Das untermauert ichbinsnichts These.

Allerdings halte ich persönlich den Täter allenfalls für bauernschlau.

Keine Ahnung, ob er sehr, mittelmäßig oder wenig intelligent ist. Fakt ist: Er hat die Leiche so abgelegt, dass man sie zu seinen Gunsten ausreichend spät gefunden hat. Fakt ist auch, dass er während der Fahrten und den Telefonaten nicht erwischt wurde.
Egal wie blöd oder schlau er ist, es war jedenfalls für die Tat ausreichend. Vlt. hatte er auch eine große Portion Glück.

Wie vieles, lässt sich seine Intelligenz schwer abschätzen, da wir nicht wissen, warum er etwas getan hat. Sollte er, was man hier allgemeinhim oft propagiert, die Anrufe getätigt haben, um der Familie ein freiwilliges Wegbleiben auf diese Art und Weise zu suggerieren, dann muss er saublöd gewesen sein, wenn es wirklich so war und er das ernsthaft geglaubt hat. Dann hatte er wirklich mehr Glück als Verstand.

Sollte er die Telefonate gemacht haben, weil er z. B.Spaß daran hatte (ja, ich weiß, @Minderella, du hältst das nicht für sehr wahrscheinlich und immerhin bist du Fachfrau; es soll an dieser Stelle wirklich nur ein Beispiel sein) dann finde ich, steckt schonn eine gewisse Raffinesse dahinter (die leider für einen sehr schlechten Zweck verwendet wurde, aber sowas schließt sich ja nicht aus)

Dass er nicht aus seinem Wohnkreis anrufen lassen würde: vlt. gerade doch, als Tarnung bzw. Irreführung.

acer66 schrieb:Ich jedenfalls schon. Ich würde aufjedenfall etwas ansteuern was mir vertraut ist.

Es hieß immer (Quelle: Allmy ;)), dass an einem Ort im Industriegebiet, von dem aus telefoniert (oder gesimst wurde), in der Nähe eine Disco war. Könnte es jemand sein, der die Disco kannte bzw. frequentiert hat?
Im Idealfall könnte es ein Besucher dieser Disco sein und im noch besseren Idealfall ist er dort vlt. auch mal in irgendeiner Form auffällig geworden.

Wenn ich hier in meiner Gegend jemanden gefangen gehalten hätte, der ab und zu mal zum Telefonieren raus muss, dann würde ich nie und nimmer :

- in Verstecknähe (1)
- in Elternhausnähe (2)
- in Arbeitsstellennähe (3)
- in Schulnähe (4)

(1) Früher oder später muss man zum Versteck zurück und sich diesem automatisch nähern. Aber ich versteh schon, was du meinst, ich würde mein Entführungsopfer auch nicht vor dem Versteck telefonieren lassen.

(2) Nicht dass Mama noch an die Scheibe klopft und fragt, ob sie ne Limo bringen soll und wer die nette Frau auf dem Beifahrersitz ist :D

(3) Da fährt niemand freiwillig hin ;)

(4) Kommt auf das Alter des Täters an. Wenn er seinen Abschluss dort erst vor zwei Jahren gemacht hat, dann ist die Gefahr groß, von irgendwelchen Lehrern und Schülern erkannt zu werden (zumindest, wenn er bei "laufenden Betrieb" in der Nähe der Schule ist. Um 22 Uhr kann er schlecht von jemandem gesehen werden, so lange dauert keine GLK). Wenn er schon etwas älter ist und sei's Mitte 30 - da könnte er sich am hellichten Tag vor die Schule stellen, wer soll ihn da noch erkennen?

hallo-ho schrieb:Es hieß immer (Quelle: Allmy ;)), dass an einem Ort im Industriegebiet, von dem aus telefoniert (oder gesimst wurde), in der Nähe eine Disco war. Könnte es jemand sein, der die Disco kannte bzw. frequentiert hat?
Im Idealfall könnte es ein Besucher dieser Disco sein und im noch besseren Idealfall ist er dort vlt. auch mal in irgendeiner Form auffällig geworden.

@hallo-ho

Das war Fun Factory in Paderborn. Wenn er da bekannter war habe ich meine Zweifel, dass er diesen Ort zum telefonieren gewählt hätte. Vielleicht war ihm die Nähe der Disco auch gar nicht bewußt. Im hinteren Teil der Dören/Benhauser Feld befanden sich mindestens 1 gut besuchtes Fitnessstudio und viele Unternehmen. Sowie Blumengroßhandel, Getränkeketten, Möbeläden. Alles Gegebeneheiten wo ich als Täter am Freitagabend Angst gehabt hätte gesehen zu werden weil da Mitarbeiter wegen Warenanlieferungen Inventuren etc. auch mal länger bleiben könnten. Auf der anderen Seite wenn man sich etwas in dem Gebiet auskennt und einen ruhigen Platz sucht/braucht findet man auch eine Ecke. Es ist für mich allerdings schwer vorstellbar,dass niemand etwas gesehen hat, eher dass es demjenigen damals dann nicht klar war was da ablief. Ein paar junge Leute in einem Auto oder Wohnwagen, welcher vorbeigehende Zeuge soll da Verdacht schöpfen? WIe egsagt Disco und Fitneß waren um die Ecke. Auch für Inlinerfahrer war das Gebiet ziemlich beliebt.

hallo-ho schrieb:(2) Nicht dass Mama noch an die Scheibe klopft und fragt, ob sie ne Limo bringen soll und wer die nette Frau auf dem Beifahrersitz ist :D

Ein guter Ansatz und ein Gedanke den ich noch gar nicht hatte. Hätte man Frauke auch erkannt wenn sie unter einem anderen Namen "vorgestellt" worden wäre? Nicht jede Mutter weiß was der Sohn treibt und die wenigsten Mütter kümmern sich in der WM-Zeit auch um die WM, wenn sie selbst genügend Streß hat.

Das war die Disco Fun Factory in Paderborn.

http://www.jmteam.de/galerie_025.htm

@hallo-ho

In Sennelager gibts noch das Tingel Tangel. Ist wohl so ne Art Table-Dance Bar/Disco. Wohl auch mit einem Rotlichtmillieu.