Mord an Frauke Liebs

Merricat schrieb:Klar hat da jeder seine Meinung, aber die forensische Psychologie macht nichts anderes, wenn Täterprofile erstellt werden.

Für die Professionellen hat das aber auch noch einmal einen ganz anderen Nutzen, weil sie das Umfeld schließlich befragen und vernehmen oder es anhand einer vorhandenen Datenbank abgleichen können.

Das ist etwas ganz anderes als das, was wir hier tun. Wir haben nichts, womit wir etwas abgleichen können, wir könnten damit eh nicht arbeiten. Da hat @Malinka schon ganz Recht.

@Blue_Jasmine

Blue_Jasmine schrieb:Das ist etwas ganz anderes als das, was wir hier tun.

Ok, was tun wir denn hier? Und womit arbeiten wir hier?

Richtig...mit NICHTS!

Natürlich hat es für die Kripo einen anderen Nutzen, die arbeiten aber auch nur mit den Fakten, die ihnen zur Verfügung stehen. Und wir eben mit denen, die uns zur Verfügung stehen.

@Blondi23
Ich glaube auch, dass der Täter zu Beginn eine Art Faszination auf Frauke ausgelöst haben muss und dass er ihre derzeitige Situation (psychisch, partnerschaftlich, beruflich, familiär...) ausgenutzt hat. Ich habe mich dazu bereits mehrfach geäußert. Dem anschließenden Wandel war sie hilflos ausgeliefert, die Situation wird sich ganz subtil immer mehr gesteigert haben.

@Merricat

Okay, wenn du meinst.

@Catfight

Denkst du dabei vornehmlich an jemanden aus dem Internet?

@Merricat
Arbeitsstelle (hier auch Patient möglich!) oder Internet.

@Catfight

Glaube ich auch. Sie wird sich in eine Situation begeben haben, die nachher nicht mehr zu kontrollieren war. Niemand sieht einem Menschen an, was er denkt und welche Vorstellungen er hat. So kann der harmlose Bekannte aus dem Cafe alles andere als harmlos sein.

@Blondi23

Blondi23 schrieb:So kann der harmlose Bekannte aus dem Cafe alles andere als harmlos sein.

Das gilt leider im besonderen für Internetbekanntschaften. Da ist die Illusion und das Wunschbild ja meistens noch ausgeprägter und schwerer abschätzbar als im realen Leben.

@Merricat

Ja und man kann sich viel leichter verstecken. Eine Person, die im realen Leben Schwierigkeiten mit der Kontaktherstellung zu anderen Menschen hat, könnte mit dem Internet eine Möglichkeit gefunden haben, um ein derartiges Hindernis zu überwinden. Dabei kann durchaus ein geistig kranker Mensch sein, der diese Möglichkeit aus dem gleichen Grund ebenfalls nutzt.

Blondi23 schrieb:Ja und man kann sich viel leichter verstecken.

Ein besonders hässliches Beispiel dafür:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/mord-an-melanie-angeklagter-muss-lebenslang-ins-gefaengnis-a-753546.html

Ich kann es einfach nicht fassen, dass der Täter nicht ermittelt werden konnte ... er muss den Ermittlern durch geschicktes Verhalten (was Cluster A Persönlichkeitsgestörten aufgrund der fehlenden Emotionen besonders leicht fällt ) durch die Lappen gegangen sein.

@Catfight
Es kann auch einfach Glück gewesen sein.
Oder dass er anderweitg durch die Raster der Ermittlungen fiel.
Östermann betonte im UM-Beitrag, dass Frauke deutschlandweit chattete und dies eine Obsession von ihr gewesen war. Ich glaube nicht, dass man es schaffte sämtliche Chatpartner zu ermitteln.

In einem der Tv-Beiträge war die Rede von fast 100 deutschlandweiten Chatkontakten. Das ist wirklich massiv und wir wissen ja gar nicht, ob das alle waren. Trotzdem Vielleicht hat die Polizei die Chatpartner ja ansatzweise eingrenzen können, vor allem was die räumliche Nähe zu Fraukes Wohnort angeht.

Merricat schrieb:Trotzdem Vielleicht hat die Polizei die Chatpartner ja ansatzweise eingrenzen können, vor allem was die räumliche Nähe zu Fraukes Wohnort angeht.

Das meinte ich ja oben und sehe genau hier das Problem, dass ein Täter exakt bei diesem Punkt durchs Raster fiel. Also, dass es einer aus Schleswig-Holstein, Ba-Wü oder dem Saarland war.
Neben ICQ, wo der Verlauf auf dem Rechner gespeichert ist und zB Yooliety, wos sicher Serverseitig gespeichert war und auch auf dem Account gab es ja diese Chatseiten, Chatcity und Chatworld, ich weiss nicht wie da irgendwas gespeichert wird/wurde.

Der Täter wird sich vermutlich genau so eine Chatseite ausgesucht haben, wo nichts gespeichert wird ... Und man keine oder wenig Rückschlüsse auf seine Identität ziehen konnte.

Tja, man wird definitiv nicht alle Kontakte ermitteln können. Ich denke aber schon, dass der Täter einen Bezug zu Paderborn hat.

Tja, und was lässt dich darauf schliessen? Also warum denkst du er hatte nen bezug zu paderborn?

Zumindest zur Region. Auf Basis der wenigen Fakten denke ich nicht, dass der Täter an diesem Tag durch halb Deutschland gefahren ist und sie dann mehrere Tage in einer für ihn fremden Umgebung gefangen hält.

Auf diesen Chatseiten bleibt der Ort auch verbogen bzw. kann man da einfach irgendwas hinschreiben, oder? Umso leichter jemanden über Vorlieben und Gewohnheiten auszufragen, wenn diejenige denkt man wohnt in Pusemuckel.

An einen flüchtig bekannten Chatpartner irgendwo aus der Bundesrepublik glaube ich nicht - er müsste erst mal wissen, das Frauke an diesem Abend im Pub ist und dann auch noch die Hoffnung haben, sie allein zu erwischen. Sie kann ihm nicht einfach via Whatsapp mitteilen, wo sie ist (so wie es heute möglich wäre) und den SMS Partner im Pub konnte man doch ermitteln? Somit müsste man wissen, ob sie auf irgendeiner Plattform gepostet hat, wo sie an diesem Abend ist.

Meiner Ansicht nach kann es nur ein Real Bekannter sein, der sie aus was für Gründen auch immer ins Auto locken konnte oder tatsächlich ein zufälliges Aufeinandertreffen mit einem Fremden. Beides kann man nicht ausschließen. (Wobei ich zu dem Bekannten tendiere)