Mord an Frauke Liebs

@Rick_Blaine
Er war zumindest wütend und hat bis 3:00 Uhr vor dem Fernseher gewartet. Wäre so etwas Fraukes Standardprogramm hätte man sicherlich die Verabredung z.B mit der Matte oder einem anderen Versteck getroffen.

Hm, und wenn ich wütend wäre, hätte ich schon mal wenigstens eine SMS geschrieben. ... Aber egal, das bringt uns wohl nicht weiter.

@all
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/getoetete-jugendliche-in-bodenfelde-doppelmord-aufgeklaert-motiv-mordlust-1576525.html
Habt Ihr über den Mord an den beiden Jugendlichen im niedersächsischen Bodenfelde im Spätherbst 2010 gelesen?
Der Täter Jan O. wurde recht schnell verurteilt und wurde vom Gutachter als "sehr gefährlich" mit "Potential zum Serientäter" eingestuft. Er war arbeitslos, mehrfach vorbestraft, aber 2006 auf freiem Fuß. Er soll auch sehr aktiv in Internet-Chatrooms gewesen sein (auch wenn er seine beiden Opfer nicht übers Netz kennengelernt hat).
Die Nähe zu Frauke- Paderborn ist eine gute Stunde entfernt (76 km), Höxter deutlich näher- gibt mir zu denken.
Was haltet Ihr davon? Ob man den Kerl ausreichend überprüft hat?

http://www.sueddeutsche.de/panorama/doppelmord-von-bodenfelde-jeden-tag-ein-maedchen-bis-sie-mich-erwischen-1.1084886

noch ein Link, der mich gruseln läßt.

Zitat:
>>... Und jetzt dieses blutrünstige Geständnis, welches das Gericht in Gänze verlesen lässt. Vor Jugendlichen, vor Ninas Mutter und Halbbruder, vor Freunden der Toten. Er wolle, dass die Angehörigen wissen, was wirklich passiert sei, schrieb Jan O. Man könnte es auch anders sehen, könnte auf den Verdacht kommen: Er will die Angehörigen mit der Präzision seiner Angaben quälen, wie er auch seine Opfer gequält hat....<<

Das paßt doch irgendwie zu einem Täter, der sein Opfer telefonieren läßt, um die Angehörigen zu quälen; und es auch in Kauf nimmt, geschnappt zu werden. ("Bis sie mich erwischen")

@chelsi

Daran glaube ich nicht. Das war kein Serientäter. Zu der Situation mit Chris...ich finde, das darf man nicht überbewerten...im nachhinein wird er sich schon genug Vorwürfe gemacht haben.

@all

Die unterschiedlichen Darstellungen sind ein Ärgernis, aber vielleicht auch zum Teil so gewollt. Vielleicht hat man mit der Darstellung, - Chris war im Pub - den Täter in Chris Nähe vermutet und wollte ihn damit verunsichern. (Du bist gesehen worden...gab schon weniger, wonach ein Täter sich gestellt hat...)

Ich vertraue wirklich hier Aktenzeichen XY, weil ich glaube, dass Chris wirklich lange in der Nacht gelernt und gewartet hat, dann aber irgendwann eingeschlafen ist und bis zum nächsten Tag mittag einfach geschlafen hat. Ich gehe davon aus, dass er mehrere SMS an Frauke geschickt hat und auch versucht hat, sie später anzurufen. Irgendwann gibt man dann wohl einfach auf. Was ich mittlerweile nicht mehr glaube, ist die Darstellung mit der Schulfreundin, die sich bereits frühmorgens bei Chris gemeldet haben will. Warum sollte die Angst um Frauke zwischen 8:00Uhr und 13:00Uhr Mittwochmorgens noch aushaltbar sein, sich dann plötzlich aber dramatisieren gegen Mittag? Warum ist diese Version bei Aktenzeichen XY ausgespart worden? Und warum musste sie später hinzugefügt werden? Das sind Fragen, die mich gerade beschäftigen.

@nettefrau41

nettefrau41 schrieb:Warum sollte die Angst um Frauke zwischen 8:00Uhr und 13:00Uhr Mittwochmorgens noch aushaltbar sein, sich dann plötzlich aber dramatisieren gegen Mittag? Warum ist diese Version bei Aktenzeichen XY ausgespart worden? Und warum musste sie später hinzugefügt werden? Das sind Fragen, die mich gerade beschäftigen.

Nun....
-Geplant als Vermisstenfall
-Wichtiger jedoch ist, dass man durch XY Zeugen suchen will und keine Geschichte erzählen will.
Es spielt ja auch im Endeffekt keine Rolle, was morgens warum war.

Wichtig: Wer sah sie am 20.06.06 nach 23 uhr
etc...

Der genaue Ablauf ist Wurst.

UM bspw. ist näher am Fall dran....

chelsi schrieb:Habt Ihr über den Mord an den beiden Jugendlichen im niedersächsischen Bodenfelde im Spätherbst 2010 gelesen?
Der Täter Jan O. wurde recht schnell verurteilt und wurde vom Gutachter als "sehr gefährlich" mit "Potential zum Serientäter" eingestuft. Er war arbeitslos, mehrfach vorbestraft, aber 2006 auf freiem Fuß. Er soll auch sehr aktiv in Internet-Chatrooms gewesen sein (auch wenn er seine beiden Opfer nicht übers Netz kennengelernt hat).
Die Nähe zu Frauke- Paderborn ist eine gute Stunde entfernt (76 km), Höxter deutlich näher- gibt mir zu denken.
Was haltet Ihr davon? Ob man den Kerl ausreichend überprüft hat?

Interessanter Aspekt. Allerdings stammt dieser Jan O. aus Uelzen und lebte da wohl bis mindestens 2007, da hat er 70 Straftaten begangen und wurde da 2007 zu 2 Jahren Haft verurteilt.
Und Uelzen ist schon so 250 km entfernt.
http://www.az-online.de/lokales/landkreis-uelzen/uelzen/mit-kleineren-umgeben-1022296.html
Ist allerdings kein KO-Kriterium auf der anderen. Der Bezug zu Bodenfelde/Uslar kann ja schon 2006 bestanden haben.

@nettefrau41 schrieb:
>>Daran glaube ich nicht. Das war kein Serientäter<<

Es wäre nicht das erste Mal, daß man einen Täter nicht ausreichend überprüft hat.
Und die Auszüge aus der Gerichtsvernehmung lesen sich wirklich nicht gut.
War ja auch bloß eine Idee.

@LIncoln_rhyME

Ja, aber wenn man Zeugen suchen will, dann macht es eben am meisten Sinn, die zeitnah zum Geschehen zu suchen...und zwar mit einer recht genauen Darstellung des Ablaufs...Wurst ist Conchita, aber nicht diese Darstellung der genauen Abfolge...denn es ist schon wichtig und plausibel, dass Chris lange in der Nacht lernt (was er ja auch vorhatte) und auf Frauke wegen des Schlüssels wartet. Er wird keinesfalls nach der SMS um 00:49 Uhr einfach ins Bett gegangen sein...und er wird dann irgendwann in der Nacht noch versucht haben anzurufen...

Das ist schon deshalb nicht Wurst, weil es Chris als Täter ausschließt, zugleich aber noch dringlicher die Frage aufwirft, warum Frauke die Nacht über oder am nächsten Morgen nicht antwortete. Wir gehen ja alle davon aus, weil das Handy bzw. der Akku leer war, sie eventuell bereits in einer Notlage war...was aber, wenn sie diese Kontaktversuche am nächsten Tag registriert hat und trotzdem nicht antworten wollte? Das kann man ja auch einmal durchspielen, oder?

@z3001x
interessanter Link. Stimmt, Uelzen ist weiter weg, das habe ich nicht bedacht.
Ich hab aber irgendwie nichts darüber gefunden, ob man ihn mit alten Vermissten- oder Mordfällen in Verbindung gebracht hat.
Er scheint ja auch eher auf jüngere Mädchen zu stehen, auch wenn das ebenfalls kein k.o.-Kriterium ist.

@nettefrau41
hmmm, ich persönlihc kann nicht nachvollziehen was diese Infos brächten...

Vielleicht andere...Aber trotzdem ist xy keine Doku die minutiös alles rekonstruiert was in den Akten steht :)

chelsi schrieb:Ich hab aber irgendwie nichts darüber gefunden, ob man ihn mit alten Vermissten- oder Mordfällen in Verbindung gebracht hat.
Er scheint ja auch eher auf jüngere Mädchen zu stehen, auch wenn das ebenfalls kein k.o.-Kriterium ist.

Die Polizei hatten auf jedenfall den Verdacht, dass er weitere Taten begangen haben könnte. Ich meine er wurde für den Fall Katrin Konert in Betracht gezogen, evtl kam das aber von der Presse, da wäre er dann aber erst 16 gewesen...
Dass der das Potential zu einem Serientäter hat, drängt sich auf, vor den Morden war er wohl auch Brandstifter, dass ist oft eine Vorstufe.
Allerdings scheint er eher auf junge Mädchen, 13, 14, gestanden haben, wie Du ja erwähnt hast, das passt dann auf den ersten Blick auch nicht so hundertpro...
Hab leider nichts gefunden, auf welche Fälle er als möglicher Täter überprüft wurde...

An einen Serientäter würde ich jetzt nicht unbedingt denken... wenn dieser Psycho Gefallen daran hat, angehörige seines Opfers zu quälen, empfinde ich die Anrufe als eher "harmlos" - zumindest suggerieren sie eher... "Alles in Ordnung" ...
Die eigentliche Frage, ist für mich wirklich - "um was ging es bei den Anrufen"???
Die Antwort liefert die Spur zum Täter...
Ähnliche Fälle der Art, wurden bis dato leider auch noch nicht aufgeklärt...
Tanja Mühlinghaus Briefe... Anrufe von Maria B. bei ihrem Verlobten...

@LIncoln_rhyME

Dass xy keine Doku ist, weiß ich. Und trotzdem ist die Erfolgsquote nicht zu verachten. Hier ist ja schon ein paar Mal diskutiert worden, warum die Mitschülerin so schnell Alarm geschlagen hat. Aber das passt dann doch irgendwie nicht zum Zeitpunkt der Vermisstenmeldung am Nachmittag. Was hat den diejenigen aufgehalten, dann nicht sofort zu reagieren. Wenn es absolut unüblich war, dass Frauke unter solchen Umständen die Nacht wegbleibt, der Freund und Mitbewohner auch nicht weiß, wo sie ist, dann ruft man doch gleich am Morgen die Mutter an. Da wartet man doch nicht auf deren Schulschluss. Ich glaube zumindest, dass die Freundin den Schulleiter des Kollegs angerufen hat, und der hat Frau Liebs angerufen. Erst dann hat Frau Liebs Chris angerufen. Und es sicher vorher auch ein paar Mal bei Frauke versucht. Das dürfte so gegen die Mittagszeit gewesen sein. Und dann ist ja alles auch ganz schnell passiert. Schon Mittwochmittag sind so viele Nachrichten auf Fraukes Handy eingelaufen, dass Frauke oder der Täter bei Einbuchung erschrocken gewesen sein muss oder sie sich in einem Zustand befand, der äußerst kritisch war. Jedenfalls ist der Gedanke, dass Frauke bzw. der Täter sich am Mittwoch ins Netz eingebucht haben könnte, ohne auf die vielen Nachrichteneingänge zu reagieren äußerst interessant und schon für mich wichtig.

Vergleichsweise oft, wollte man der Öffentlichkeit glauben machen, dass vermisste Person noch lebt... da holt jemand angeblich seine Möbel (Siegried Paulus) Anrufe das man einen neunen hat (Trudel Ulmen)...

Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie habe ich immer das Gefühl, dass der Täter in der Position war (und sei es aus der Ferne... ) zu verfolgen, was seine Anrufe bewirken...

@Lara1973

Ja, das kann natürlich sein, wenn er über Fraukes Handy alle Nachrichten, die eingingen, verfolgte. So beispielsweise...Mittwochabend...da könnte eine SMS eingegangen sein...Frauke, bitte melde dich, die Polizei sucht schon nach dir...oder was machst du in Nieheim...das hätte einen Zeitvorteil für den Täter gehabt...bei manchen Handys bekommt der Sender bei zu vollem Posteingang des Empfängers auch die Meldung, dass die SMS nicht angekommen ist...ist das bei dem Modell auch so gewesen?

nettefrau41 schrieb:Aber das passt dann doch irgendwie nicht zum Zeitpunkt der Vermisstenmeldung am Nachmittag. Was hat den diejenigen aufgehalten, dann nicht sofort zu reagieren.

Wenn eine erwachsene Person eine Nacht nicht heimkommt, ist es eher unüblich, dass die Polizei noch am gleichen Tag die Vermisstenanzeige aufnimmt.

"Verzögerung" bis nachmittags: Man denkt nicht gleich an das Schlimmste, versucht, sich selbst zu beruhigen, denkt sich "wenn sie sich bis Feierabend/Nachmittag/etc nicht gemeldet hat, gehe ich zur Polizei", außerdem wird man doch vorher alle anderen Möglichkeiten abtelefonieren, nicht zuletzt die Krankenhäuser.


Für die Zeugensuche in XY finde ich es auch irrelevant, wie der Morgen/vormittag dargestellt wird.

@nettefrau41
Ich gehe ganz stark davon aus, dass der Täter auf die Nachrichten von Frauke reagiert hat...
Soweit ich mich erinnern kann, war es bei Nokia üblich das der Sendestatus Auskunft über den Empfang gegeben hat! Das die Anrufe immer zum Abend hin geführt worden sind, bedeutet für mich irgendwie, dass die Anrufe nicht willkürlich geführt worden sind... Egal.. wie man es dreht und wendet... der Täter verfolgte mit dem Ortswechsel für mich einen Plan... nach wie vor, kann ich mir keine Situation vorstellen, wo Frauke irgendwo im Auto sitzt und freiwillig die Worte am Telefon von sich gibt... erst recht nicht unter den Einfluss von irgendwelchen Medikamenten oder Drogen...

@Lara1973

Die Anrufe sind aber nicht immer abends gewesen, eben auch am Samstagnachmittag. Und das, nachdem Frauke am Freitagabend einen Anruf ihres Bruders entgegennehmen konnte/durfte. Das ist eben irgendwie planlos oder verwirrt oder was weiß ich...ich gehe davon aus,sie trug einen Helm und das deutet daraufhin, dass es doch alles freiwilliger war...

@nettefrau41
Wieso einen Helm?