Mord an Frauke Liebs

@LynnCare
Tut mir leid. Ich kann nichts für meinen Beruf.
Ist mir aber auch egal wenn Du dabei an Ammenmärchen glaubst, tu es. Selbst mein Freund, der Facharzt für Psychiatrie ist, benutzt die Clustereinteilung schon lange nicht mehr.,. Ist ja auch egal;)
Gute Nacht und nothing for ungood ;-))

Du kennst nicht mal die Grundlagen. Sehr schwach, wie Du daran festhältst. Aber egal. Ich habe Dich auch gleich blockiert über PN. Ich hoffe, es gibt hier noch seriöse Schreiber.

@LynnCar
Schizoide PS: Hier wird in ca. der Hälfte der Fälle auch die Diagnose einer selbstunsicher-vermeidenden und einer Paranoiden PS vergeben.

A und C ist oft sogar vermischt.

Tut mir sehr leid, dass ich 2 Buchstaben vertauscht habe und dadurch sofort unten durch bin bei Dir. Zumal ich nach ICD10 codiere und mit Clustereinteilung fast nie zu tun hab.,.
Aber auch irgendwie lustig... :-)

@acer66

acer66 schrieb:Meiner Recherche nach wurde damals nicht zu allen Internetkontakten Kontakt aufgenommen.

Ein interessanter Aspekt, ich würde gerne mehr dazu erfahren, wenn Du magst.

Ich hätte gerne noch mehr von Euren klinischen Eindrücken gelesen. Echt interessant.

Eine Borderlinemischung mit anderen Persönlichkeitsstörungen zieht bestimmt eine hemmungslose Bedürfnisbefriedigung nach sich.
Wenn da noch Tabu und Ehrgefühl mitmischt..au weiah..

Müssen solche Typen denn Medikamente nehmen oder vegitieren die so im Knast vor sich rum?

@eis..bär
So allgemein kann man das nicht pauschalisieren. Es gibt viele Borderliner, z. B. viele Künstler mit sehr viel Herz. Ich hab sogar einmal einen Fachartikel gelesen, wo gerade in Medizin- und Pflegeberufen statistisch gesehen besonders viele Borderliner verortet werden.

@LynnCare
Ja das kann ich mir gut vorstellen.

Es ist sogesehen eine multifaktorielle Sache?

Kommt beispielsweise eine niedrige Tolleranzgrenze/Unkontrollierbarkeit hinzu oder auch Pädophilie oder die anderen Erscheinungen, dann "gestaltet" sich das Erscheinungsbild auch anders.

Wie sagt man, keiner kann etwas für sein Schicksal aber dafür es wird zum Verhängnis.


Was mir übrigens auffiel:

Du machst einen Unterschied bezüglich der Schwierigkeit mit Nähe zulassen, zwischen Familie und sozialem Umfeld.

Das kann doch im Grunde dasselbe sein.

Ich finde die Exkursion in die Psychologie sehr spannend und vestehe auch die anderen Ausführungen im Hinblick auf das favorisierte Szenario der renommierten Userin Tibetdog sehr gut...

Versetzt man den Fall mal 20 Jahre zurück und läßt das handy weg, wäre Nephilimfields initialer Rechenfehler ggf. nicht passiert, möchte man dieser Theorie folgen.
Im Übrigen ist in diesem Zusammenhang interessant, dass der Täter scheinbar von beginn an bewußt sein eigenes handy aus oder gar nicht erst dabei hatte...mmh und dann passiert der “Fehler“ in Nieheim, den man nur einem über die Ortungsmöglichkeiten in Unkenntnis befindlichen unterstellen würde??
Dann dieses Telefonat mit dem Bruder oder der Anruf kurz nachdem die Mutter nach Hause aufgebrochen war...

Psychologisch gesehen habe ich mich was die Szenarien angeht in diesem Fall definitiv zu einer gespaltenen Persönlichkeit entwickelt ;-)
Beste Grüße @all
Phil

Nun also ich kann mir schon vorstellen eine von den Tätern ist schizophren.

Er quält, will seinen erfolgslosen Narzissmus befriedigen, tut andererseits aber auch wieder so vor anderen als wäre er das arme Opfer..
Alles in allem hasst er sich, seine Umgebung, sein Leben und am Ende..lprojiziert er alles auf sein Opfer um den Druck loszuwerden.

Danach zieht er sich zurück und tut so als wäre nie etwas gewesen, ordnet seine intelligenten Anteile..hat ja nun Kraft..was geschafft..und bereitet sich schon auf eine neue mögliche Jagd vor.. immer ein Eisen im Feuer..

@eis..bär

eis..bär schrieb:Ja das kann ich mir gut vorstellen.

Es ist sogesehen eine multifaktorielle Sache?

Kommt beispielsweise eine niedrige Tolleranzgrenze/Unkontrollierbarkeit hinzu oder auch Pädophilie oder die anderen Erscheinungen, dann "gestaltet" sich das Erscheinungsbild auch anders.

Wie sagt man, keiner kann etwas für sein Schicksal aber dafür es wird zum Verhängnis.


Was mir übrigens auffiel:

Du machst einen Unterschied bezüglich der Schwierigkeit mit Nähe zulassen, zwischen Familie und sozialem Umfeld.

Das kann doch im Grunde dasselbe sein.

Da ich einen Borderliner als Angehörigen habe, suchte ich auch Kontakte zu anderen Angehörigen und Borderlinern selbst. Erstaunlich ist, dass sie oft gute Worker sind, ihre Arbeit (eben oft in Pflegeberufen, Kinder-/Betreuungsstätten oder sonst gefühlssymbiotischen und natürlich auch künstlerischen Berufen) gerne und gut ausüben, sich aber unsicher fühlen im Umgang mit gleichgestellten oder sie dominierenden Arbeitskollegen. Der Leidenspunkt liegt in der Beziehung, nicht in der sozialen Struktur an sich, wo sogar Halt gefunden wird.

Der impulsive Typus ist eben nicht genau dasselbe wie der Borderline-Typus, der kein klares Selbstbild hat. Die typischen Kriminellen gehören eher dem impulsiven Typus an, der nicht an sich leidet, sondern seine Umgebung leiden lässt, also die Aggressionen im sozialen Leben kriminell ausagiert. Solche Typen sind meistens auch antisozial und sicherlich nicht mit einem gefühlvollen Borderliner vergleichbar, auch wenn beide unter einer Impulskontrollstörung leiden, die aber beim Borderliner eher gegen sich selbst gerichtet wird und erst sekundär noch andere mitleiden lässt. Aber der impulsive Typus leidet nicht an sich, sondern agiert das voll aus, natürlich unbewusst.

Ja verstehe ich alles.
Aber erstens, wieso wird alles in eine Schublade geschmissen?

Und zweitens:

Wenn der, ich nenn ihn mal "sanften Borderlinetypus" nicht dazu lernt,dann kann er sich auch ruckzuck zu dem anderen Typus entwickeln.

Also ich halte nichts von der Fachsimpelei.

Beiden gemein ist, sie praktizieren keine Ursachenarbeit.
Ein Teufelskreis..

In gewisser Weise gibt es mit Grauzonen doch immer diese beiden Charactere:

Der eine agiert aus und befreit sich von Ohnmacht und Druck und der andere verletzt sich selber und bekommt einen Leidensdruck.

Und wieso nennt man das heute Border?

Das ist doch dann ein Jeder

Man könnte meinen das ist auch noch ansteckend..werd ich eben Hooligan und tagsüber in der Firma..dann komme ich klar.

Ja so kommt mir das vor.

Früher wurde sich geprügelt und es wurde gesoffen und Brüche gab es auch.
Und unsere mißbrauchten Kinder brauchten Drogen um zu überleben oder trieben übermässig viel Sport..

Aber heute ist das ja ausgeufert wie ich finde..da läßt sich ja Garnichts mehr in gerade Bahnen lenken.

@eis..bär
Es ist schon eine besondere Dynamik bei Borderline, dem man sich z. B. als Angehöriger nicht gut entziehen kann, wenn man nicht Bescheid weiß. Es ist schon sehr von Vorteil, genau zu wissen, wie man in diesem Interventionsmuster passend reagieren kann, um nicht vom Borderliner als symbiotische seelische Nährquelle wahrgenommen zu werden. ;)

Aber stimmt: Es gibt auch da noch sehr viele Abstufungen und Schweregrade. Es wächst sich auch etwas aus, weil Borderliner mit den Jahren besser damit klarkommen, sofern sie die unguten Phasen gut überstehen und stabile, tragfähige Verhältnisse vorfinden.

Außerdem hat jeder irgendein Profil, das in die eine oder andere Richtung tendiert. Ich selbst würde mich eher als Kopfmensch bezeichnen. ;)

Ich finde übrigens nicht, dass der Täter im Falle Frauke Liebs wirklich so kopfgesteuert handelte. Die Telefonate waren unnötige Risiken. Vielleicht wollte er Frauke einfach auch leiden sehen, indem sie anrufen durfte, aber dann doch schweigen musste. Es hat etwas zur Schau Gestelltes und Sadistisches im Sinne von "seht her, ich habe eure Tochter/Deine Freundin".

@LynnCare
Sag ich doch.
Das Leiden wollte gespürt werden.

Nimm nun zwei Täter und beide haben ne psychopathische Mischung..logisch daß wir fühlen einerseits kein Kopfmensch andererseits doch.

Die werden gut aufeinander eingespielt gewesen sein, gab es denn Mehrere.
Jeder kam da irgendwie zugunsten eines Auflebens ihrer eigenen Beziehung, auf ihre Kosten.

Passt doch..danach waren sie wieder ein Herz und eine Seele.

Ich spinne hier rum, aber rein theoretisch..was würde besser passen nach dem Exkurs hier?

@eis..bär
Ja, eine Mittäterschaft kann auch nicht ausgeschlossen werden. Solche kriminellen Täterpartnerschaften gibt es natürlich, sogar ganze Cliquen. Das fängt schon bei den antisozialen Elementen in der Jugend an, wenn auf einen völlig Wehrlosen brutal eingeschlagen wird. Das könnte natürlich auch eine Frau, die nachts unterwegs ist, treffen. Frauke war auch genug jung, um mit solchen jungen Leuten spontan in Kontakt zu kommen. Es ist vieles denkbar, auch dass sie mit solchen Leuten zuerst rumhing. Aber es kann genauso gut ein Einzeltäter gewesen sein.

@LynnCare
Ohne Schlüssel einfach irgendwo noch abhängen, schließe ich aber aus.
Mit diesem Bewußtsein muß doch entweder ein trifftiger überzeugender Grund vorgelegen haben oder aber sie kam auf dem Nachhauseweg in eine absolut ausgelieferte Situation.

Gegen Letzteres spricht dann aber wieder die " freiwillig" erscheinden SMS.
Oder sehe ich das falsch?

Wo ich auch immer wieder daran denken muß, beide Elternteile waren ja nicht gerade unbekannt.
Die Mutter Direktorin, der Vater Zahnarzt.
Das heißt, der Bekantenkreis ansich wird doch sehr groß gewesen sein.

Tibetdog schrieb:Und solch ein Täter hat soviel Contenance, Beherrschung und kann Gefühle auf Knopfdruck - sogar in einem Verhör ausschalten.

@Tibetdog
Viel interessanter sehe ich den Blickwinkel, wie so ein ähnlicher Tätertype wie oben von Dir beschrieben, Gefühle etwa jemanden vorspielen muss - die er aber gar nicht empfindet?
Etwa wenn er so tut, als ob ihn der Mord oder das Verschwinden einer Person total innerlich bedrückt, ABER dabei selbst in Wirklichkeit dazu fast gar nix fühlt.

Denn eiskalt sein ist eine Sache, aber was vorspielen zu müssen (etwa Gefühle), worin er sich wenig bis kaum auskennt, ist dann wieder eine ganz andere Sache.

Glaubt,
Doverex (der nicht im medizinischen Bereich arbeitet)

@Doverex
Ich meine es erlebt zu haben und kann nur sagen:
Mir fiel es auf.
In beiden Fällen waren die Menschen in der Lage für ganz kurze Zeit sogar wässrige Augen zu zeigen.

Wie das gehen soll weiß ich nicht, aber es waren fast nur Bruchteile von Sekunden.
Und die nebenbei ablaufende Gestik in Verhalten und Motorik waren nicht stimmig.

Bei einer schizoiden Persönlichkeit würden meiner Meinung nach eher "logische Gründe" wie Habgier eine Rolle spielen, nicht jedoch Gefühlsdynamiken, die den Mord selbst in den Mittelpunkt stellen. Vor allem wären gefühlsmäßige Situationen wie die Telefonate eher lästig (da gefühlsmäßig und damit potenziell gefährlich und unkontrolliert in der Dynamik) und in sich sinnlos, d. h. SMS wäre einfacher gewesen und hätte auch gereicht.

Wenn ein erfolgreicher Narzisst beteiligt war der die Regie dann übernahm komm es doch hin.

Der schizoide Teil kann somit schön seiner Vergangenheit nachhängen und andere Arbeiten übernehmen die ihm dienlich sind zur Ehaltung seiner Beziehung zum Narzissten.

So kommt er gleichzeitig auch ein wenig näher ran an seinem Ideal.