Mord an Frauke Liebs

@Glucke2

"Das weißt Du doch Chris (warum ich weg bin)".

Hat sie das wirklich so gesagt? Hat sie nicht gesagt:"Das weiß ich doch, dass du traurig bist". Aber selbst dann würde die Spekulation passen.

Allgemein muss ich hier mal sagen, dass ich auf den FL-Fall erst durch die Höxter-Geschichte aufmerksam wurde. 2006 hatte ich aus persönlichen Gründen so gut wie gar nichts mitbekommen. Im Mai 2007 "fesselte" mich der Fall "Maddie" und habe viel und lange in einem anderen Forum geschrieben. Für mich ist der Fall FL also Neuland, deshalb auch meine Frage, wie Chris' neue Freundin dazu stand, dass ihr Freund mit seiner Ex-Freundin zusammen in einer Wohnung lebte. So, wie ich verstanden habe waren FL und Chris vier Jahre lang ein Paar, seit einem Jahr auseinander und seit einem dreiviertel Jahr als WG-Ler in einer gemeinsamen Wohnung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das immer so friedefreudeeierkuchenmässig vonstatten ging. Ich kann mir vorstellen, dass es Probleme gab, sobald es einen möglichen neuen Partner(in) gab. Man sagt ja, dass eine Trennungsphase ca. genauso lange dauert wie die Beziehung gedauert hat und Phasen - ähnlich wie bei einem Trauerfall - von Trauer, Wut und schließlich Akzeptanz gibt. Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass da was dran ist.

"Das weißt Du doch Chris (warum ich weg bin)".
Hat sie das wirklich so gesagt? Hat sie nicht gesagt:"Das weiß ich doch, dass du traurig bist". Aber selbst dann würde die Spekulation passen.

Stimmt, ich glaube, das habe ich verwechselt. Sorry.

im Endeffekt sollte man sowieso nicht so verkrampft auf einzelne Worte Wert legen.

Hier wird sich viel zu viel Kopf um einzelne Passagen gemacht.

Versucht doch mal selbst nur 5 Minuten nach einem beliebigen Gespräch das ganze "Wort für Wort" aufzuschreiben.
Ich wette, dass es euch nicht gelingt. Vereinzelte Wörter werden durch andere ersetzt. Am Satzbau hier und da wird was verändert.

Es handelt sich hier nicht um Mitschnitte, sondern alleine um Gedächtnisprotokolle. Und die sind niemals 1 zu 1 richtig.

Sonst könnten wir uns alle ein Gedicht einmal vorlesen lassen und könnten es dann ohne Probleme wiedergeben.

Das ist unmöglich.

Habe noch vergessen zu erwähnen, dass ich, als ich vor einen Tagen das allererste Mal die erste SMS von FL gelesen hatte, zuerst gedacht hatte, Frauke würde auf ein ganz anderes "Spiel" hinweisen, das irgendwas mit Chris zu tun hat. So in der Art:" Hahaha, das Spiel, das ich grad erlebt habe war lustig, hat aber nichts mit dem Englandspiel zu tun. Du wirst es gleich erleben, denn es kommt eine Überraschung auf dich zu". Oder auch anders: "Danke für das witzige Spiel, das war ne tolle Überraschung von dir. ich komme später" In sofern kann ich Glucke2 nur zustimmen. Den England-Insider verstehe ich natürlich auch, aber daran hatte ich im ersten Moment überhaupt nicht gedacht.

2.06.2006 22:26 Uhr / Donnerstag / Funkgebiet Hövelhof-Dreihausen(Sennelager)
Anruf an Chris

23.06.2006 23:04 Uhr / Freitag / Funkgebiet Industriegebiet Dören (Paderborn)
Anruf an Chris

23.05.2006 23:06 Uhr / Freitag / Funkgebiet Industriegebiet Dören (Paderborn)
Anruf vom Bruder

24.06.2006 14:22 Uhr / Samstag / Funkgebiet Industriegebiet Mönkeloh (Paderborn)
Anruf an Chris

25.06.2006 22.28 Uhr / Sonntag / Funkgebiet Berliner Ring (Paderborn)
Anruf an Chris

Am 26.06.2006 erfolgte kein Anruf

27.06.2006 23:29 Uhr / Dienstag / Funkgebiet Industriegebiet Benhauser Feld (Paderborn)
Anruf an Chris (Letzter Anruf)

Wenn ich diese Anrufe so anschaue, so fällt auf den ersten Blick mal auf, dass am Montag kein Anruf einging. Da stellt sich doch automatisch die Frage, ob der Entführer von Frauke irgendetwas mit einem Lokal zu tun gehabt haben könnte und sei es nur ein Sicherheitsdienst, der Einnahmen abholt. Montag vielleicht Ruhetag und am Samstag gegen Mittag Schluss? Was für Lokale/Geschäfte befinden sich in diesen Industriegebieten und was könnten diese miteinander gemeinsam haben?

@Robin76
Also ich erkenne aus der Anrufliste, dass der Täter womöglich ein Schichtarbeiter war. Alle Telefonate erfolgten während der Woche abends um ähnliche Uhrzeiten.

Am Samstag dann Nachmittags. Offensichtlich rührten die abendlichen Telefonate nicht zwingend daraus um im "Schutz der Dunkelheit" zu agieren sondern ganz einfach aufgrund seines Tagesablaufs. Siehe Samstag. Dort wurde Frauke tagsüber rumgefahren.

Warum Montag kein Anruf erfolgte lässt sich nur spekulieren. Gibt zig Möglichkeiten.

@snaky2k9
Ein Schichtarbeiter arbeitet aber am Montag und voraussichtlich am Sonntag und Samstag nicht. Ich bringe das irgendwie mit den Öffnungszeiten eines Geschäftes in Verbindung. Montags geschlossen haben eben vorwiegend Gaststätten und Friseursaloons.

@Robin76
Selbst wenn: Das wäre aber keine Erklärung warum Montag kein Telefonat folgte. Im Gegenteil. Wenn er am Montag frei gehabt hätte, wäre umso mehr Zeit gewesen Frauke von irgendwo aus anrufen zu lassen.

@Marina1112

Marina1112 schrieb:Wenn sie unter Zwang eine authentische SMS formulieren sollte, dann passt doch der Satz :" nicht gegen England", das wirkt eben sehr authentisch und sie erhoffte sich damit, dann wieder frei zu kommen, bzw. wollte damit die Entführer besänftigen und gehorchte eben....

Wenn Dir jemand eine Pistole an den Kopf hält z.B., dann ist Dir nicht nach Scherzen zumute, selbst wenn es "erwartet" würde. Das ist ein wenig so, wie beruflich unter Druck "kreativ" oder "witzig" sein zu müssen, nur noch schlimmer. Im Gegenteil: Diese Englandformulierung hätte erst Recht den Täter misstrauisch machen können ("wieso betonst du das so, ist das eine versteckte Botschaft?"), selbst das hdgdl an einen Ex ist ungewöhnlich. Hätte beides gefehlt oder wäre durch anderes ersetzt worden, hätte die SMS auf einen Täter immer noch völlig normal gewirkt. (Die Theorie, der Täter hätte SMS-Verläufe und von Frauke erhaltene Informationen analyisert und die SMS selbst geschrieben, halte ich wie gesagt aufgrund der nachfolgenden, wenig intelligent und vorsichtig erscheinenden Kommunikationverläufe für extrem unwahrscheinlich.)

Was auch für eine späteren "Nicht-Zwang" spricht, ist, das Ankommen mehrmals spätabends für "heute" anzukündigen, und dann nicht zu erscheinen. Schneller lässt sich das Umfeld kaum beunruhigen. Ein Ankommen für "morgen" oder an morgendlicher Anruf hätte dem Täter erheblich mehr Zeitgewinn verschafft bzw. den "Unruhe-Druck" von Fraukes Angehörigen verringert. (MIr ist klar, dass auch Szenarien wie ein Sadismus-Täter oder ein extrem unentschlossen/verwirrter Täter dazu passen. Aber eben "auch").

PS: Nochmal ein Appell an alle 6230-Kenner, die Szenarien in 10.5.16 16:58 und 10.5.16 17:18 zu kommentieren!

@snaky2k9

snaky2k9 schrieb:elbst wenn: Das wäre aber keine Erklärung warum Montag kein Telefonat folgte. Im Gegenteil. Wenn er am Montag frei gehabt hätte, wäre umso mehr Zeit gewesen Frauke von irgendwo aus anrufen zu lassen.

Warum nicht. Vielleicht befand sich an seinem freien Tag Frauke ausschließlich in seiner Wohnung und von dort ließ er sie nicht anrufen.

Ich verfolge den Fall schon seit langem, meine Gedanken zu dem Abend, verstärkt durch die mir neue Aussage eines Users dass das Kh in der Nähe vom Pub ist wenn das der Wahrheit entspricht: sie trifft zufällig beim Nachhausegehen jemanden den sie lose kennt u der für sie interessant ist (hat sie niemandem erzählt weil es keine Relevanz hatte bis dahin) sei es ein Arzt, ein Pfleger, Lehrer aus der Schule,... Er nimmt sie mit, will sie eventuell sogar nachhause bringen und es entwickelt sich spontan etwas, sie ist Single u ja es ist schon spät aber mein Gott es ist aufregend u er überredet sie zu ihm zu fahren. Zu ihr können sie ja nicht da wartet Chris. Es kommt zu einem freiwilligen sexuellen Kontakt sie lädt das Handy auf u schreibt diese sms, sie erwähnt nix von dem Umständen weil das bindet man seinem Ex nicht unbedingt auf die Nase u ist in euphorischer, lustiger Stimmung! Danach passiert irgendetwas wodurch die Situation eskaliert, keine Ahnung was genau, vielleicht ist der Mann älter u hat eine Ehefrau u gerät in Panik!
Ich hoffe, dass sie wirklich viele Mitarbeiter des Kh überprüft haben, auch Zweitwohnsitze usw.

Bei dem Höxterfall war ich anfangs sicher er würde die Sache hier klären, falls dem nicht so ist favorisiere ich so etwas wie meine Theorie

@Melinaa

Ich finde auch einiges sehr verdächtig in dem Bezug. Die Polizei hat ihn als Verdächtigen ausgeschlossen. Aber allgemein: nur weil er nicht als TV im Raum steht, muss er nicht die vollständige Wahrheit sagen. Die Inhalte der Gespräche sind a) nur nach bestem Wissen und Gewissen wiedergegeben und b) nicht zu beweisen. Nur beim letzten Anruf gab es die Schwester als Zeugin.

Wenn jegliche Überlegung in diesen Richtungen "verboten ist", hat die ganze Diskussion hier keine Grundlage. Am Ende kann es ohnehin niemand hier lösen. Es lassen sich ja keinerlei Ideen prüfen.

Aber bei allem Respekt für die polizeiliche Arbeit. Immerhin haben sie den Täter nicht ermittelt und zudem sich bis zum Entdecken der Leiche nicht mit Rum bekleckert. Wegen dem verzögerten tätig werden und versäumten Handlungen (Protokolle beim Netzbetreiber zu spät angefordert etc) kann man mindestens von einer Teilschuld der Polizei sprechen. Selbst wenn die Umstände dafür sprechen, dass ein 18 jähriger Mensch mal eine Auszeit wollte (Aussage der Polizei - nicht meine). Sie hätten nach 24h unvoreingenommen ermitteln müssen. Und das ist nicht geschehen.

"Nur" weil also die Polizei also eine Theorie ausschließt, ist da aus meiner Sicht noch nichts zu 100% gesichert. Aus oben genannten Gründen gibt es zumindest berechtigte Zweifel. Z.B. wird auch der Freund (N. mit dem gestorbenen Freund) zu 100% ausgeschlossen... Das Alibi wurde geprüft. Trotzdem war man sich nicht sicher und hat das Auto mit Hunden durchsucht.

Ich habe mir den Faktenthread angesehen und habe mich doch sehr erschrocken, wie unheimlich und teilweise uneinsehbar die möglichen Wege vom Pub bis zur Wohnung von Frauke und Chris sind. Immer wieder Unterführungen, dunkle, parkähnliche Flächen, Parkplätze und einsame Straßen.

Niemals würde ich meiner Freundin erlauben, solche Wege nachts alleine zu gehen.

Daher frage ich mich, ob es Informationen gibt, auf welche Weise Frauke normalerweise ihren Heimweg angetreten ist, wenn sie abends unterwegs war. Hat sie ein Taxi genommen, fahren nachts noch Busse bis in die Nähe ihrer Wohnung oder wurde sie im Allgemeinen von jemandem nach Hause gefahren/begleitet (der Mitbewohner war am WE ja meist nicht da). Oder war sie der absolut nicht ängstliche Typ, der vor keiner dunklen Gasse Angst hat? Oder im Gegenteil sehr ängstlich, was öffentliche Wege angeht, so dass sie lieber in das Auto eines flüchtigen Bekannten oder gerade Kennengelernten steigt, also im Zweifelsfall lieber ihrem Instinkt vertraut, als sich dem Risiko eines irgendwo lauernden Täters auszusetzen?