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Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

03.01.2019 um 19:25
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Ich glaube zu Spürhunden ging man wirklich erst nach dem Leichenfund über. Kann mir nicht vorstellen, dass die Beamten vor dem Leichenfund überall mit Hunden unterwegs wären. Drei Monate ist eine lange Zeit um eventuelle Spuren zu beseitigen. Vielleicht lag es daran, dass die Hunde nichts wahrnehmen konnten bei den Durchsuchungen. Oder es lag einfach daran, dass man nicht am richtigen Ort suchte.
Ja, das glaube ich auch.
Die Ermittler hatten keine Anhaltspunkte und wussten nicht, wo sie die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen suchen sollten.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Wozu braucht ein professionell vorgehender Täter diese Anrufe? Es sei den die Anrufe selbst waren das Ziel, oder aber die Wirkung der Anrufe auf das Opfer und die kontaktierten Personen selbst war das Ziel, zur Befriedigung oder was auch immer. Aber dafür sehe ich hier keine Anzeichen.
Ich weiss ehrlich gesagt nicht, was das Wort "professionell" in diesem thread zu suchen hat.
Was ist damit gemeint? Ein Täter, der gewohnheitsmäßig junge Frauke wegfängt und an Bordelle verkauft?

Der Täter war ein Amateur. Ich glaube, da besteht doch gar kein Zweifel.
Vielleicht hat er sich zum Teil ungeschickt verhalten und hatte einfach nur Glück.
Auch wenn er ein Wiederholungstäter wäre, ist er ein Amateur- kein Profi.

Ein Profi erledigt eine Auftrag- das Opfer ist ihm egal. Sein Ziel ist, keine Spuren zu hinterlasse und nach der Tat unterzutauchen.

nein, Frauke Liebs wurde nicht von einem Profi gekidnappt-und der Täter hat sich nicht professionell verhalten.

Was die Anrufe betrifft:
Ich könnte mir vorstellen, dass sich der Täter an Fraukes Verzweiflung ergötzt hat.
Das ist doch ein riesen Machtgefühl:
Sie gehört mir. Ich lasse sie telefonieren und weiss, dass sie aus Angst nichts verrät.

Das ist, wie einen Menschen verhungern lassen und ihm ab und zu einen Brocken Brot hinwerfen.
nie genug, um das Opfer satt zu machen und so wenig, dass das Opfer verhungern muss.

Was ich über diese Anrufe denke:
(Um beim Bild des Verhungerns zu bleiben). Der Täter fühlte sich sicher. Er hatte das Gefühl wochenlang machen zu können, was er will.
Weder hatte er das Gefühl, dass er verdächtigt, noch das Frauke in seiner Nähe vermutet wird.

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Mord an Frauke Liebs

03.01.2019 um 20:02
Es ist interessant, unterschiedliche Ansichten zu lesen und z.b. zu diskutieren, was für oder gegen einen planenden Täter spricht etc. Beides ist denkbar,auch was dazwischen...sprich, die Idee gab es länger und der Moment war günstig. Wenn man jemanden eine Woche festhält, geplant oder nicht, benötigt man so oder so ein paar Sachen...ein fahrradfahrender Azubi vom Dorf 40 km weg, der bei Mama und Papa wohnt, ist unwahrscheinlich...der Täter hat ein Auto und zwar eins, dass eine solche Tat unentdeckt möglich macht...getönte Scheiben evtl, wahrscheinlicher Kastenwagen o.ä...., er braucht einen sicheren Unterbringungsort. Irgendwas, wo niemand versehentlich reinplatzt...eher was privates...Interessant finde ich auch, dass nie von Nebengeräuschen gesprochen wurde (wobei wir nicht alles wissen). Der Täter konnte Abend für Abend unauffällig umherkurven. Und er oder sie hat Ortskenntnisse. Die Familie scheint weniger wichtig, es wird immer nur der WG Kumpel angerufen...auch, wenn die Eltern gerade dessen Wohnung verliessen. Vermutlich weil die letzte SMS an ihn ging und der Täter nicht wusste, wer wer im Telefonbuch des Handys ist? Und die beiden Pausen am ersten Tag und am Ende sind auffällig. Alles ergibt ein Bild, aber irgendwas passt nie.


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Mord an Frauke Liebs

03.01.2019 um 20:07
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ein Profi erledigt eine Auftrag- das Opfer ist ihm egal. Sein Ziel ist, keine Spuren zu hinterlasse und nach der Tat unterzutauchen.
@frauZimt
Also im Fall Liebs hat der Täter keine Spuren hinterlassen und scheint nach der Tat untergetaucht zu sein. Er/Sie hat sich da scheinbar recht professionell verhalten.


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Mord an Frauke Liebs

03.01.2019 um 20:29
Zitat von abberlineabberline schrieb:Die Familie scheint weniger wichtig, es wird immer nur der WG Kumpel angerufen.
@abberline
Mir sind beim Lesen deines Posts mehrere Gedanken gekommen:

Aus Fraukes Sicht war es klug gehandelt, immer die selbe Person anzurufen.
Wenn immer die selbe Person die Anrufe erhält, kann die Person vergleichen und z.B. sagen:
Beim erste Anruf klang sie stark, hat versprochen wieder anzurufen.
Der zweite Anruf hat mich besorgt gemacht. Es war, als ob sie meinen Fragen ausweicht.
Beim dritten Anruf klang sie schwach.

Wenn Frauke mal mit der Mutter, mal mit Bruder, mit einer Freundin telefoniert hätte, hätte jeder eine anderen subjektiven Eindruck wiedergegeben.

Vielleicht war es eine Überlegung und Taktik von Frauke, immer Chris anzurufen?

Oder vielleicht hoffte sie, dass die Rückverfolgung ihrer Anrufe für die Polizei so einfacher ist?

Nur bei dem Gespräch, in dem sie mehrmals Mama sagte,- es war das letzte-, hatte sie wohl das ganz tiefe Bedürfnis, die Stimme ihrer Mutter zu hören, weil sie wohl gespürt hat, dass sie nicht überleben wird.

Davor hatte sie- denke ich- Hoffnung und hat gekämpft.
Und vielleicht hat ihr Freud Chris besondere Eigenschaften, die ihr hilfreich erschienen?
Beide kannten sich gut. An der Stimme kann man dann Dinge ablesen. Schwingungen, man spürt, wie sich der Andere fühlt, auch wenn die Worte Optimismus ausdrücken.
Vielleicht ist Chris ein sachlicher Mensch,- oder jemand, der ein besonders gutes Gedächtnis hat?
Vielleicht wusste Frauke, dass Chris Gespräche gut speichern und wiedergeben konnte. Das wäre ja wichtig gewesen.

Menschen, die sehr emotional sind, erinnern sich manchmal eher daran, dass SIE Herzrasen und nasse Hände hatten. Was gesprochen wurde, wissen sie nicht mehr genau, nur, dass SIE sich ganz schrecklich gefühlt haben.
Wenn der Täter schlau gewesen wäre, hätte er dafür gesorgt, dass sie mehrere Personen anruft. Das wäre für ihn ungefährlicher gewesen.


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Mord an Frauke Liebs

03.01.2019 um 21:05
@frauZimt
Ein interessanter Gedanke, es hätte natürlicher gewirkt, wenn jemand, der eh ständig am Handy war, auch verschiedene Leute anruft oder SMS schickt. Abwechselt, auch die Zeiten. Konnte der Täter nur zu bestimmten Zeiten? Das Handy von Frauke ist bis heute verschwunden. Sie hatte es wohl nicht bei sich. Wir wissen nicht, was Frauke sagte, wer Chris sei. Wenn der Täter mit Frauke bekannt war, dann eher wirklich weiter entfernt, sonst wüsste er oder sie ja auch, mit wem sie sonst viel telefonierte etc.


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Mord an Frauke Liebs

03.01.2019 um 22:27
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Aus Fraukes Sicht war es klug gehandelt, immer die selbe Person anzurufen.
Wenn immer die selbe Person die Anrufe erhält, kann die Person vergleichen und z.B. sagen:
Beim erste Anruf klang sie stark, hat versprochen wieder anzurufen.
Der zweite Anruf hat mich besorgt gemacht. Es war, als ob sie meinen Fragen ausweicht.
Beim dritten Anruf klang sie schwach.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Vielleicht war es eine Überlegung und Taktik von Frauke, immer Chris anzurufen?
Das klingt schlüssig und aus Fraukes Sicht gut überlegt

Leider wissen wir nicht, ob sie die Freiheit für diese "Taktik" hatte oder es eine Vorgabe war immer nur Chris anzurufen, aus Gründen die wir nicht kennen

Vielleicht erschien es dem Täter auch "übersichtlicher" zu sein, nur eine Kontaktperson zuzulassen, evtl nur um die Maschinerie einer größeren Suche durch die Polizei hinauszögern?
Zitat von abberlineabberline schrieb:es hätte natürlicher gewirkt, wenn jemand, der eh ständig am Handy war, auch verschiedene Leute anruft oder SMS schickt
Ja, eine Auffälligkeit bleibt es wenn jemand der bekannt dafür ist, viel mit dem Handy zu kommunizieren, plötzlich nur noch sporadisch zu einer Person Kontakt hält

Leider lässt das aber auch keine Rückschlüsse auf die Person des Täters zu, oder ob jemand aufgrund der Anruf Zeiten evtl im Schichtdienst arbeiten könnte etc

Das Thema Hintergrundgeräusche wurde hier glaube ich schon besprochen. Werde mal danach suchen, was dazu bisher gesagt wurde


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Mord an Frauke Liebs

03.01.2019 um 23:36
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Nur weil nichts eindeutiges gefunden wurde und man den Täter nicht zu Gesicht bekommen hat muss das nicht zwangsläufig auch bedeuten, dass der Täter souverän und professionell handelte. Ich finde alleine schon die Anrufe sprechen für mich strickt dagegen.
Wozu braucht ein professionell vorgehender Täter diese Anrufe? Es sei den die Anrufe selbst waren das Ziel, oder aber die Wirkung der Anrufe auf das Opfer und die kontaktierten Personen selbst war das Ziel, zur Befriedigung oder was auch immer. Aber dafür sehe ich hier keine Anzeichen.
Ein unsouveräner Täter, der nicht jederzeit Herr der Lage ist, würde sein Opfer weder transportieren, und schon gar nicht telefonieren lassen. Für mich sind die Anrufe ein Zeichen seiner Überlegenheit, und mitnichten für das Gegenteil. Professionell im Sinne von abgezockt war er für mich obendrein. Einfach so aus dem Bauch heraus ohne großen Plan und Vorbereitung führt eher zum schnellen Ableben des Opfers, und nicht zu einer Woche von allen unbemerktes Festhalten mit einhergehenden Transporten und Telefonaten.


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Mord an Frauke Liebs

03.01.2019 um 23:51
Planlos kommt mir der Täter auch nicht vor, ich kann mir nur schwer vorstellen, dass ein überforderter Täter Frauke eine Woche, jeden Abend durch die Gegend fährt und ihren WG Kumpel anrufen lässt. Hätte ein überforderter Täter Frauke nicht eher so gut es geht versteckt?


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Mord an Frauke Liebs

04.01.2019 um 00:00
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Aus Fraukes Sicht war es klug gehandelt, immer die selbe Person anzurufen.Wenn immer die selbe Person die Anrufe erhält, kann die Person vergleichen
Das ist eine interessante Überlegung, aber ich kann mir nicht recht vorstellen, dass FL sich den Gesprächspartner aussuchen konnte. Für durchaus möglich halte ich es, dass sie die Wahl des Täters beeinflussen konnte.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Beide kannten sich gut. An der Stimme kann man dann Dinge ablesen. Schwingungen, man spürt, wie sich der Andere fühlt, auch wenn die Worte Optimismus ausdrücken.
Das stimmt, und das lässt mich eher vermuten, dass der Täter von Chris nur wusste, dass er Mitbewohner ist, von ihrer engen Beziehung (sie waren ja vier Jahre zusammen gewesen) aber nichts ahnte.

In dem Stern-Interview sagte Chris:
"Frauke hatte eine andere Beziehung in der Zwischenzeit, die war gerade vorbei. Wir kamen gut miteinander aus. Haben einmal in der Woche gemeinsam die Lebensmittel eingekauft und ab und zu gekocht. Sonst lebte jeder seinen Alltag."

Jemand, der FL beispielsweise nur flüchtig kannte und zu Chris nur einen oberflächlichen Kontakt hatte, kann durchaus geglaubt haben, die beiden verbinde kaum etwas. Ich glaube, dass der Täter Chris in dieser Annahme als Gesprächspartner wählte, und er einen Kontakt zu Menschen, die FL - vermeintlich - besser kannten, vermied. Und zwar aus den Gründen, die frauzimt anführt: Ein vertrauter Mensch kann weitaus mehr wahrnehmen als ein eher fernstehender. Und unter Leuten, die sich nahestehen, kann auch eine für Außenstehende völlig unauffällige Wortwahl eine Bedeutung haben: z. B. die Anrede Christo.

Ich vermute eher, der Täter hätte Chris nicht anrufen lassen, wenn er ihre Beziehung gekannt hätte, und ich könnte mir vorstellen, dass FL ihn darüber klugerweise nicht aufgeklärt hat.
So schien es für den Täter optimal: als Mitbewohner war er ein plausibler Gesprächspartner, aber - scheinbar - ohne eine tiefere emotional Beziehung zu FL.


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Mord an Frauke Liebs

04.01.2019 um 00:31
frauzimt schrieb:
Aus Fraukes Sicht war es klug gehandelt, immer die selbe Person anzurufen.Wenn immer die selbe Person die Anrufe erhält, kann die Person vergleichen
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Das ist eine interessante Überlegung, aber ich kann mir nicht recht vorstellen, dass FL sich den Gesprächspartner aussuchen konnte. Für durchaus möglich halte ich es, dass sie die Wahl des Täters beeinflussen konnte.
Aus allem, was ich über Frauke lesen konnte, schließe ich, dass sie eine diplomatische Art hatte. Ich könnte mir vorstellen, dass sie schnell geschaltet hat und für sich beschloss, was das beste für sie ist. Sie konnte dem Täter vielleicht einrede, dass Chris der richtige Anrufpartner ist.
Irgendwelche Gründe hat sie sich einfalle lasse, den Täter zu überzeugen.

Das erste Argument: Chris wartet auf mich. Wenn ich mich nicht melde, schlägt er Alarm.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Ich vermute eher, der Täter hätte Chris nicht anrufen lassen, wenn er ihre Beziehung gekannt hätte, und ich könnte mir vorstellen, dass FL ihn darüber klugerweise nicht aufgeklärt hat.
Ja, das könnte ich mir auch vorstellen. Sie hat vielleicht gesagt: Wir teilen uns die Wohnung und das war´s.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:So schien es für den Täter optimal: als Mitbewohner war er ein plausibler Gesprächspartner, aber - scheinbar - ohne eine tiefere emotional Beziehung zu FL.
Ja, das denke ich auch.
Und für Frauke war Chris der ideale Anrufpartner, weil er ruhig blieb. Das liest man ja aus den Protokollen heraus.
Er konnte zuhören, hielt sich zurück.

Wenn ich so nachdenke...Wenn ich mit wenigen Worten mitteilen müsste, dass ich in einer ernsten Lage bin. (Man muss sich ja nicht vorstellen, dass man entführt wurde.)
Sagen wir folgendes Setting:
Man ist nachts mit dem Auto auf finsterer Landstraße liegen geblieben. Kein Haus in der Nähe, der Tank ist leer, das Handyakku geht zur neige. Man hat kein Geld dabei und man friert.
Und man kann nur eine Person anrufen, hat nur eine Minute Zeit, zu beschreiben, wo man ist.

Ich würde mir sehr genau überlege, wen ich anrufe.
Es gibt einfach Leute die sofort ganz aufgeregt sind-und dann geht wertvolle Zeit drauf. Und es gibt Leute die sich Dinge schwer merken können, besonders, wenn sie nervös sind.
Von daher war Chris wahrscheinlich doch der richtige Ansprechpartner.

Und der Einstieg in diese schwer erklärbaren Anrufe (warum hat der Täter das zugelassen?), war vielleicht Fraukes als gut gemeinter Rat getarnter Hinweis: Mein Mitbewohner schlägt Alarm, wenn ich mich heute nicht mehr melde.

Und als der Entführer das geschluckt hatte (ihr Mitbewohner wird zur Polizei gehen), konnte Frauke daraus geschickterweise Kapital schlagen.
Sie hat dem Entführer deutlich machen können, dass sie sich melden muss, damit Chris die Füße still hält.

Nur wurde Frauke immer schwächer und es gelang ihr nicht, Hinweise in die Gespräche einzubauen, die Chris verstanden hätte.
Vielleicht wusste Frauke auch nicht, wo sie wirklich war und "Wohnung", "Keller", war zu gefährlich. Das konnte sie nicht sagen. Der Täter hätte die Anrufe sofort unterbunden. Bzw. hatte sie auch Angst, er würde sie schlagen.

Was die Sedierung betrifft, von der hier immer wieder die Rede ist.

Ich würde sage, das hängt davon ab, wo sie gefangen wurde.
Wenn Menschen in der Nähe waren, die sie hätten hören können, bekam sie etwas, dass sie betäubt hat.
Wenn Frauke außer Hörweite gefangen war, war das nicht nötig.
Dann hätte der Schlafentzug (vielleicht auch der Durst), dafür gesorgt, dass ihre Stimme verwaschen klang.


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Mord an Frauke Liebs

04.01.2019 um 02:07
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass einfache Erklärungen den Tatsachen meist am nächsten liegen.

Wenn z.B. Ch. als alleiniger Kontakt gewählt wurde, liegt es für mich nahe, dass er einfach am geeignetsten dafür war. Aus einigen möglichen Gründen.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Und als der Entführer das geschluckt hatte (ihr Mitbewohner wird zur Polizei gehen), konnte Frauke daraus geschickterweise Kapital schlagen.
Welchen Nutzen hatte sie von den Anrufen?
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Das ist eine interessante Überlegung, aber ich kann mir nicht recht vorstellen, dass FL sich den Gesprächspartner aussuchen konnte. Für durchaus möglich halte ich es, dass sie die Wahl des Täters beeinflussen konnte.
Dieses Szenario kann ich mir nicht recht vorstellen!
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Jemand, der FL beispielsweise nur flüchtig kannte und zu Chris nur einen oberflächlichen Kontakt hatte, kann durchaus geglaubt haben, die beiden verbinde kaum etwas. Ich glaube, dass der Täter Chris in dieser Annahme als Gesprächspartner wählte, und er einen Kontakt zu Menschen, die FL - vermeintlich - besser kannten, vermied. Und zwar aus den Gründen, die frauzimt anführt: Ein vertrauter Mensch kann weitaus mehr wahrnehmen als ein eher fernstehender. Und unter Leuten, die sich nahestehen, kann auch eine für Außenstehende völlig unauffällige Wortwahl eine Bedeutung haben: z. B. die Anrede Christo.
Wenn wir nun annehmen, Ch wurde als Kontakt gewählt, da er nach Annahme des Täters kaum mit F verbunden war, müßten wir dann nicht auch von einer freiwilligen, selbständigen ersten SMS Fs ausgehen?
Denn wozu jemanden informieren, mit dem man nicht viel zu tun hat? Was sollte es jemanden, mit dem man nicht viel zu tun hat, kümmern, ob man mal nicht heim kommt?


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Mord an Frauke Liebs

04.01.2019 um 03:24
Zitat von LissyBLissyB schrieb:Denn wozu jemanden informieren, mit dem man nicht viel zu tun hat? Was sollte es jemanden, mit dem man nicht viel zu tun hat, kümmern, ob man mal nicht heim kommt?
Wenn es sich um den einzigen Mitbewohner handelt, scheint mir eine solche Benachrichtigung durchaus sinnvoll zu sein. Erst recht, wenn er zu Hause auf FL wartete, weil sie ihren Schlüssel vergessen hatte.

Nur wenn FL ein Zufallsopfer war, das auf offener Straße überwältigt und für mehrere Stunden betäubt wurde, hätte der Täter diese Informationen nicht erhalten können.

Wenn jedoch der Täter jemand ist, den FL flüchtig kannte und der Kontakt zu ihrem Bekanntenkreis hatte (wofür nach meiner Ansicht einiges spricht) und zu dem FL deshalb freiwillig ins Auto gestiegen ist, um sich nach Hause fahren zu lassen, wäre es doch wahrscheinlich, dass FL, als sie eine Gefahr bemerkte, dem Täter gesagt hätte: "Chris wartet auf mich, weil ich meinen Schlüssel vergessen habe."

Ich habe eben einen recht interessanten Artikel gesehen, in dem auch erwähnt wird, dass das LKA Düsseldorf in mehreren Altfällen "sehr aktiv" ermittelt. Weitere Angaben werden jedoch zum Schutz der Ermittlungen noch nicht gemacht.

http://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/fall-von-vor-22-jahren-mord-an-elfj%c3%a4hirger-claudia-%e2%80%93-ermittler-verfolgen-neuen-ansatz/ar-BBRKlTO?li=BBqfP3p&ocid=UE13DHP


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Mord an Frauke Liebs

04.01.2019 um 04:26
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Wenn jedoch der Täter jemand ist, den FL flüchtig kannte und der Kontakt zu ihrem Bekanntenkreis hatte (wofür nach meiner Ansicht einiges spricht) und zu dem FL deshalb freiwillig ins Auto gestiegen ist, um sich nach Hause fahren zu lassen, wäre es doch wahrscheinlich, dass FL, als sie eine Gefahr bemerkte, dem Täter gesagt hätte: "Chris wartet auf mich, weil ich meinen Schlüssel vergessen habe."
@birkensee Das um sich nach Hause fahren zu lassen beruht auf deuner Annahme. Muss aber nicht zutreffen. FL könnte genau so gut zugestiegen sein um weiter dem Vergnügen zu flöhnen. Zumal du selbst von einem freiwilligen Zustieg ausgehst. Da können die Wort "Chris wartet auf mich" auch gefallen sein.

Nun ja, ich höre jetz schon die Gedanken rasseln, aber Frauke war doch müde, musste andern Tags zur Arbeit. Sie war zuverlässig. Und Chris wartet doch auf sie. Gibt es noch mehr zu diesen Gedankenspiel? Die Tatsache dürft sein, dass FL all dies ingoriert hat.


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Mord an Frauke Liebs

04.01.2019 um 08:15
Zitat von LissyBLissyB schrieb:Ich habe die Erfahrung gemacht, dass einfache Erklärungen den Tatsachen meist am nächsten liegen.
Ja, das glaube ich auch
und die Erfahrung habe wir im Grunde doch alle gemacht.
Zitat von LissyBLissyB schrieb:Wenn wir nun annehmen, Ch wurde als Kontakt gewählt, da er nach Annahme des Täters kaum mit F verbunden war, müßten wir dann nicht auch von einer freiwilligen, selbständigen ersten SMS Fs ausgehen?
Denn wozu jemanden informieren, mit dem man nicht viel zu tun hat? Was sollte es jemanden, mit dem man nicht viel zu tun hat, kümmern, ob man mal nicht heim kommt?
@LissyB
Na. ja. nicht ganz.
Frauke brauchte ja ein Argument Chris anzurufen. Du schreibst: Warum jemanden informieren, mit dem man nicht viel zu tun hat?
Dass Chris ihr Mitbewohner ist, der auf sie wartet, ist doch ein guter Grund.
Die erste SMS wird sie (nach dieser Theorie) tatsächlich "freiwillig" geschrieben haben. Also Frauke, nicht der Täter.
Sie hat sich rangetastet, hat ausgelotet was für sie möglich ist. Darum hat sie erstmal gesagt: Ich muss meinem Mitbewohner simsen, dass bei mir alles o.k. ist. Er wartet.

Vielleicht war ihr anfangs auch noch nicht klar, wie prekär ihre Lage werden würde. Sie hat gehofft, dass der Irre sie irgendwo raussetzen würde.
Frauke hat ihm also deutlich gemacht, dass ihr Mitbewohner Himmel und Hölle in Bewegung setzen würde, wenn er von ihr keine Nachricht bekommt.- Und dann hat ihr der Täter die SMS gestattet (er hat den Text kontrolliert).

Später konnte Frauke erreichen, dass sie Chris weiter anruft (damit ihre Familie beruhigt ist).


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Mord an Frauke Liebs

04.01.2019 um 10:53
Ich tue mich noch immer schwer, die Anrufe als Sadismus oder der Demonstration von Überlegenheit zu interpretieren. Sicher, konstruieren lässt sich das. Wenn auch nur sehr subtil wie ich meine. Dafür die ganzen Risiken eingehen? So pervers wie das klingt, da hätte der Täter andere Handlungsmöglichkeiten gehabt, die deutlich weniger Risiken beinhalten und gleichzeitig (hier wirds pervers) einen höheren sadistischen Effekt gehabt hätten.
Allein das Risiko einzugehen, FL selbst mit ihrem Umfeld ein Telefonat führen zu lassen.. Und der Inhalt der Telefonate, da wird ja überhaupt keine Überlegenheit deutlich. Erst im Nachhinein, als FL gefunden wurde. Alles sehr sehr subtil, wenn man es denn als Überlegenheit interpretieren will. Bezüglich Sadismus in gewisser Hinsicht das gleiche. Da würde man ganz andere Inhalte der Gespräche erwarten, sowie, und das spricht meiner Meinung nach ganz klar gegen die sadistische Intention der Anrufe, eine ganz andere Auswahl an Adressaten der Telefonate.


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Mord an Frauke Liebs

04.01.2019 um 11:45
[28.11., 10:52]
Zitat von LissyBLissyB schrieb:Wenn wir nun annehmen, Ch wurde als Kontakt gewählt, da er nach Annahme des Täters kaum mit F verbunden war, müßten wir dann nicht auch von einer freiwilligen, selbständigen ersten SMS Fs ausgehen?
Denn wozu jemanden informieren, mit dem man nicht viel zu tun hat? Was sollte es jemanden, mit dem man nicht viel zu tun hat, kümmern, ob man mal nicht heim kommt?
Ich finde plausibler, dass Frauke in einer ersten panische Reaktion auf die entstehende Gefahr (ich gehe hier von einer freiwilligen ersten SMS aus, bin aber nicht sicher ob das stimmt! ;) ) Chris als Druckmittel verwendete um frei gelassen zu werden.
"Lass mich jetzt gehen! Ich habe Chris bereits eine SMS geschrieben, er wartet auf mich. Habe meine Schlüssel vergessen. Sonst wird er mich suchen (lassen)!" Vielleicht sogar : "Mein Freund Chris wartet in unsere Wohnung auf mich!"?
Würde den Täter garantiert unter Druck setzen und könnte eine mögliche Erklärung für die Anrufe nur bei Chris sein - - - >er dachte es sei ihr Partner?


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Mord an Frauke Liebs

04.01.2019 um 12:54
Ich interpretiere die Anrufe immer noch so,dass diese nicht notwendig waren für die Tatausführung usw.
Ohne SMS/Anrufe wäre es ganz eindeutig,dass hier eine Straftat vorliegen musste.
Fall:
eine 21 jährige Frau kommt nach Pubbesuch nicht nach Hause.Leiche wird nach fast 4 Monaten ca. 30 km südöstlich im Wald gefunden . .Todesursache nicht eindeutig feststellbar.Ohne Anrufe wäre das so eindeutig.
Hätte die Leiche von FL im Wald früher gefunden werden können,ohne SMS/Anrufe von ihr....wohl kaum...
Also die Anrufe sind dem Entführer ein Bedürfnis gewesen.....meine Meinung.
Und die 1.SMS aus Nieheim/Umgebung ist eher eine Ablenkung von Paderborn Innenstadt /Uhrzeit gewesen.Oder es war eine zuvor im Pub geschriebene , mehrfach für technisch als unmöglich erklärte , ungewollt abgegangene Nachricht.
Wenn es so wäre,dann könnte man die Anrufe auch so interpretieren,dass der Entführer irgendwie auf diese unbeabsichtigt abgegangene Nachricht irgendwie reagieren musste.
Und erstmal zwei Tage abwartete,ob das eine Gefahr für ihn gewesen war..
Aber da stellt sich die Frage,warum schaltet jemand ein Handy von einer entführten Person ein,wenn kein Anruf / SMS folgen soll.
Die Wahrscheinlichkeit,dass die 1.SMS eine Ablenkung von Ort /Uhrzeit gewesen ist,wäre somit
grösser....meine Meinung.


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04.01.2019 um 12:59
Zitat von outsiderzoutsiderz schrieb:Ich tue mich noch immer schwer, die Anrufe als Sadismus oder der Demonstration von Überlegenheit zu interpretieren. Sicher, konstruieren lässt sich das.
Für mich scheidet das sogar aus. Wie du schon schreibst, es lässt sich konstruieren, ergibt mMn jedoch keinerlei Sinn. Ich habe dies vor einiger Zeit auch aus meiner Sicht begründet, ähnlich deiner Argumentation.
Zitat von ringelnatzringelnatz schrieb:Würde den Täter garantiert unter Druck setzen und könnte eine mögliche Erklärung für die Anrufe nur bei Chris sein - - - >er dachte es sei ihr Partner?
Mein Gedanke bezog sich auf folgendes:
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Jemand, der FL beispielsweise nur flüchtig kannte und zu Chris nur einen oberflächlichen Kontakt hatte, kann durchaus geglaubt haben, die beiden verbinde kaum etwas.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Frauke hat ihm also deutlich gemacht, dass ihr Mitbewohner Himmel und Hölle in Bewegung setzen würde, wenn er von ihr keine Nachricht bekommt.-
Aus welchem Grund hätte er Himmel und Hölle in Bewegung setzen sollen? Sie waren kein Paar und einander keine Rechenschaft schuldig. Du gehst also davon aus, der Täter hielt Ch für ihren Partner? Wurde er deshalb auch als Kontakt zugelassen?
Wenn die Kontakte also dazu dienten, Ch zu beruhigen, wie würdest du dann die Häufigkeit der Kontakte erklären. Und die Inhalte?
Wäre ein Anruf - Hey, Ch, ich bin mal eine Zeit weg. Sag bitte allen Bescheid, ich melde mich wieder. (Man bedenke, es waren ja auch Ferien.) - nicht besser geeignet gewesen, Ch zu beruhigen.


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Mord an Frauke Liebs

04.01.2019 um 13:21
@LissyB
Sorry falls ich deine Ausführungen damit ungewollt kopiert habe. Der Thread ist so riesig und da sich auf den letzten Seiten diese (mMn) sehr konstruierten Interpretationen vertieft haben, wollte ich dies mal einwerfen.

Deiner weiteren Ausführung stimme ich ebenfalls zu. Wurde bei einem der Telefonate nicht sogar die im vorherigen Anruf geplante Rückkehr "vorverlegt"? Denn damit scheidet Ablenken/beruhigen/weitere Zeit gewinnen ebenfalls aus.


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Mord an Frauke Liebs

04.01.2019 um 13:34
Zitat von LissyBLissyB schrieb:Aus welchem Grund hätte er Himmel und Hölle in Bewegung setzen sollen? Sie waren kein Paar und einander keine Rechenschaft schuldig. Du gehst also davon aus, der Täter hielt Ch für ihren Partner? Wurde er deshalb auch als Kontakt zugelassen?
verstehe deinen Einwand nicht. Nein, der Täter hielt Chris gerade nicht für den Partner, sondern für den Mitbewohner.
wenn Frauke dem Entführer gesagt hat: "Mein Mitbewohner wartet auf mich. wenn ich nicht nach Hause komme, macht er Alarm. Das haben wir so verabredet", hätte das den Entführer verunsichern können, so dass er eine SMS zu ließ. Und die wurde von ihm kontrolliert, bzw. von ihm versendet (nach dem Frauke die SMS getippt hat).

das mache übrigens viele junge frauen so. sie verabreden sich bis zu einem zeitpunkt telefonisch zu melden. wenn sie nicht anrufen, ist etwas passiert.
Zitat von LissyBLissyB schrieb:Wäre ein Anruf - Hey, Ch, ich bin mal eine Zeit weg. Sag bitte allen Bescheid, ich melde mich wieder. (Man bedenke, es waren ja auch Ferien.) - nicht besser geeignet gewesen, Ch zu beruhigen.
Ich hab ja oben ausführlich erklärt, was ich über die Telefonate denke.
Frauke war so schlau, Chris als Ansprechpartner zu wählen. Chris war ruhig, besonnen. Das liest man ja aus seinen Erinnerunen heraus. Wahrscheinlich ist Chris nicht impulsiv, sondern bleibt in kritischen Situationen bei Verstand.
(Weiss jemand, was er studiert hat?)

Ein auswendig gelernter Text, wie du vorschlägst
Hey, Ch, ich bin mal eine Zeit weg. Sag bitte allen Bescheid, ich melde mich wieder.
hätte Chris ja erst recht beunruhigt

Der Entführer (den ich nicht für die hellste Kerze halte), hat sich ach der SMS gedacht: Keine schlechte Idee, mit den Anrufen.
Ich muss nur aufpassen, dass sie nichts verrät- Die glauben doch dann, sie ist freiwillig weg.


Des weiteren denke ich, dass der Täter überzeugt war, Frauke würde sich schnell in ihn verlieben.
Ich halte für wahrscheinlich, dass sie verdurstet ist, weil der Täter Frauke nicht mehr versorgt hat.
Sein Plan war nicht so weitreichend. Er hat dann vielleicht wieder seinen Alltag aufgenommen.
Vielleicht war er auch sauer auf Frauke, weil die Aktion nicht romantisch war, sondern für ihn stressig. Und ihm wurde klar, dass sie zur Polizei gehen würde. Da hat er dann ihre Versorgung aufgegeben.

Er dachte vielleicht ursprünglich, er holt sich Frauke, isoliert sie und dann merkt sie sehr schnell, dass sie nur mit ihm zusammen sein will.

Aber selbstverständlich kann alles ganz anders gewesen sein. Das ist nur mein zusammengesetztes Bild.


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