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Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

06.08.2019 um 00:35
Wilfried W. gelte aufgrund eines IQ von 59 juristisch als „schwachsinnig“ und damit vermindert schuldfähig, so dass eine lebenslange Freiheitsstrafe nicht infrage käme.
wiki kriminallfall höxter

Also kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der sich sowas allein aus gedacht hat, wenn dann hätte er da schon seine wohl bedeutend intelligentere Frau mit im Boot gehabt.

Oder es war doch alles nicht so schlau geplant wie es wirkte und vor allem Glück.

Von der Vorgehensweise passt es "nur" teilweise. Aber solche Täter entwickeln sich ja auch.. also wer weiß.

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Mord an Frauke Liebs

06.08.2019 um 00:48
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Weißt Du, wann Chris nach PB zurückkehrt
100%ig wissen tu ich's natürlich nicht aber ich würde auf Sonntag tippen.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Ich halte es für sehr schwierig, den Kreis der ahnungslosen und völlig unschuldigen "Informanten wider Willen" einzugrenzen. Wir wissen einfach nicht, welche Personen schnell und umfassend informiert wurden und deshalb als "Kontaktpersonen" für den Täter in Frage kamen.
Daher schrieb ich auch die wahrscheinlichste Option...ist natürlich alles rein spekulativ. In sofern nur interessant weil von der Schule aus ja ziemlich frühzeitig auf das Verschwinden bzw. auf Nachforschungen "gedrängt" wurde.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Ich glaube überhaupt nicht, dass der Täter hochintelligent sein muss, aber für dumm halte ich ihn auch nicht.Uns mag zwar vieles unverständlich sein, aber für den Täter hatten seine Handlungen vermutlich einen Sinn. Und unterm Strich: Er ist bis heute der Polizei entkommen. Das spricht für mich nicht dafür, dass der Täter unterbelichtet ist.
Und es gab halt schon Leute die hatten an zwei Samstagen hintereinander einen 6er im Lotto.
Der Förster hätte auch einen Tag nach der Leichenablage schon vorbeikommen können, dann hätten seinen ganzen Handlungen/Pläne oder das Wissen über die Ermittlungen rein gar nichts genützt.


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2019 um 00:51
Die Opfer, die blieben, wurden durch sogenanntes Gaslighting gefügig gemacht. Sie wurden gezielt desorientiert, manipuliert und ihres Selbstbewusstseins beraubt. Angelika W. und Wilfried W. nahmen den Frauen demnach Geld, Handy oder Führerschein ab. Gab es noch Kontakte zu der Familie oder Freunden, wurden diese beispielsweise durch gefälschte SMS-Nachrichten torpediert und dann gekappt.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kriminalfall_H%C3%B6xter

Das mit dem Gaslighting passt doch schon sehr gut zu den Anrufen von FL oder irre ich?
In dem Wiki Eintrag stehen auch Beispiele, unter anderem die Aktion von "verstehen Sie Spaß?"
Hätte mir jetzt bei der bloßen Erklärung nicht vorstellen können, dass man eine Person so "leicht" derart verwirren kann.
Aber bei genauerem Überlegen halt dann doch nachvollziehbar.

Gaslighting


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06.08.2019 um 00:58
Zitat von SeidenfadenSeidenfaden schrieb:Also kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der sich sowas allein aus gedacht hat, wenn dann hätte er da schon seine wohl bedeutend intelligentere Frau mit im Boot gehabt.
Das kann ich eben auch nicht. Die Angie mit einen IQ von 120 hätte die Leiche "richtig" zerlegt, durch den Kamin gejagt und die Asche verstreut. Von daher passt das alles auch nicht soo richtig.


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06.08.2019 um 01:26
@orenoa
Wenn FL eines der ersten oder sogar DAS erste ihrer Opfer war, nicht unbedingt,
Serientäter verfeinern ihre Vorgehensweise ja immer weiter und werden immer abgebrühter.
Da die beiden sich "erst" seit 1999 kannten und zwischen den Morden auch häufig einige Zeit vergeht würde ich es nicht ganz ausschließen.
Möglich wäre sogar, dass ein Umzug auch deswegen statt fand, als Abschluss bisher begangener Taten.

pdf täterprofil serienmörder

So beschrieben auf Seite 11, Punkt 3


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2019 um 01:52
@rayden
Zitat von raydenrayden schrieb:Und die Kripo wird doch auch explizit nach solchen Kontakten gefragt und gefahndet haben, die sind doch nun auch nicht dämlich,
Sicher nicht, aber sie hatten einen völlig anderen Ermittlungsansatz.

Sie waren überzeugt, dass FL die 1. SMS freiwillig versandt hatte. Und das bedeutete: FL musste zu dem Täter in einer engeren Beziehung gestanden haben, weil sonst eine freiwillige Fahrt nach Nieheim unter diesen Umständen (mitten in der Nacht, leerer Handy-Akku, kein Geld, die Verpflichtung, am nächsten Tag, früh aufzustehen, der wartende Chris) nicht zu erklären war.

Also überprüfte die Kripo alle Leute, von denen anzunehmen war, dass FL mit ihnen freiwillig nach Nieheim gefahren wäre. Zuerst war das der Freundeskreis und dann wurden die Ermittlungen immer weiter in diese Richtung ausgedehnt, schließlich sogar auf Chatbekanntschaften.

Nicht umsonst gehört es zu den Aufgaben der Cold-Cases-Teams, neue Ermittlungsansätze zu finden. Und ich vermute sehr, dass das LKA in Düsseldorf, wenn es diesen Fall wiederaufnimmt, auch die Möglichkeit erwägt, dass die 1. SMS vom Täter versandt wurde. Mit dieser neuen Perspektive würden sich neue Fragen stellen, und ich bin sehr zuversichtlich, dass FLs Freunden (als Zeugen!) Fragen gestellt werden, die bisher noch nicht gestellt wurden.
Zitat von raydenrayden schrieb:Naja, er kann immer noch aus allen Richtungen dorthin gefahren sein, und letztlich beträgt die Fahrzeit vom Pub aus zwischen 36 und 42 Minuten
Hier bin ich völlig Deiner Meinung. Nach meiner Auffassung sprechen die Ergebnisse Eurer Arbeit eher für die Ansicht, dass der Täter nicht in Nieheim wohnte und FL dort nicht festgehalten wurde. Die Kripo hat in dieser sehr übersichtlichen Gegend mit geringer Einwohnerzahl sehr intensiv nachgeforscht, und ich glaube nicht, dass ihr solche Spuren entgangen sein können. Ich glaube, die Absendung der 1. SMS in Nieheim war eine falsche Fährte des Täters.
(Ich hatte mich bisher immer nur gewundert, weshalb die Kripo das in Frage kommende Gebiet auf Nieheim eingrenzen konnte. Das ist dank Deiner und @Mister-X ' Mühe jetzt klar.)
Zitat von raydenrayden schrieb:Wenn bis dahin von überall woanders telefoniert worden ist?
Am Sonntag und am Freitag war es, wenn ich @Mister-X richtig verstanden, (ungefähr) der gleiche Standort wie am Dienstag. Außerdem fallen auch die anderen Standorte nicht völlig aus der Reihe. Es waren immer Gewerbe- bzw. Industriegebiete an der Peripherie PBs mit einer guten bis sehr guten Anbindung an die B64. (Der unmittelbare Anschluss an die A33 in Mönkeloh und die problemlose Weiterfahrt von der A33 auf die B64 wäre doch auch der Kripo mit Sicherheit aufgefallen).
Je mehr Telefonate es gab, desto deutlicher wurde das Muster. Und zudem zeichnete sich der Osten PBs als Schwerpunkt ab.
Zitat von raydenrayden schrieb:Wenn er einmal alles abfährt, und keinerlei verdächtige Fahrzeuge bemerkt, wäre das doch ausreichend gewesen, letztlich hätte es an jeder Ausfahrt aus dem Industriegebiet einer Sperre bedurft, und davon hätte dann vorher nichts zu sehen sein dürfen. Ein sehr komplexes Unterfangen
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass vor dem Anruf irgendwelche Straßensperren errichtet worden wären. Und auch nicht, das die Polizei normale Polizeiwagen postiert hätte.
Es wäre doch auch überhaupt nicht nötig gewesen, in jeder Straße Zivilbeamte zu plazieren. Gewerbegebiete haben in der Regel nur wenige Zu- bzw. Ausfahrten. Die Auffahrten auf die B64 wären weitere Punkte gewesen. Und man hätte die an die Gewerbegebiete grenzenden Felder und Straßen im Blick haben müssen.

Das Entscheidende ist aber doch: Es hätte ein klares Startsignal für die Fahndungsaktivitäten gegeben - der Moment, in dem FL wieder anrief.
Und es hätte durch die Ortung innerhalb weniger Minuten einen eindeutigen Hinweis auf den Ort gegeben, wo FL sich aufhält. U. a. hätten zur Unterstützung auch Hubschrauber eingesetzt werden können. Am späten Abend hält sich der Verkehr sehr in Grenzen, vor allem in Gewerbegebieten.

Ich bin sicher, die Kripo hätte intelligentere Fahndungskonzepte entwickeln können als uns Laien mal so eben einfällt. Nach meiner Ausfassung wären die Fahndungsbedingungen jedenfalls hervorragend gewesen.
Zitat von raydenrayden schrieb:In den Zeitungen war es nur noch eine Randnotiz nach den ersten Telefonaten, die Plakate wurden abgehängt.
Ich habe bisher keine gesicherten Informationen über das Abhängen der Plakate gesehen. Und wenn die Plakate abgehängt worden wären: Was hätte es denn bedeutet? Aufgehängt wurden sie nicht von der Polizei und abgenommen sicher auch nicht. Und im Fall einer Entführung wären Suchplakate ohnehin nicht weiter hilfreich gewesen, da dann nicht mehr damit zu rechnen war, dass FL beim Flanieren durch Straßen gesehen würde.

Und die Zeitungen: Die Einschätzung der Kripo hätte sich jederzeit gerade durch die Telefonate ändern können, und darüber wäre mit Sicherheit nicht in der Presse berichtet worden. Im Fall einer "laufenden" Entführung werden Ermittlungen nicht mit einer Silbe erwähnt.
Zitat von raydenrayden schrieb:Und weil die Infos so zuverlässig waren, fährt er immer wieder denselben Standort an? Ein anderer Standort wäre jedenfalls weit sicherer gewesen, denn da war nicht zu erwarten, dass die Polizei dort schon auf ihn wartet dieser Theorie nach.
Wenn die Informationen zuverlässig waren (und ich gehe davon aus, dass sich der Täter für ihn zuverlässige Informationen beschaffen konnte), konnte er ausschließen, von der Polizei erwartet zu werden. Und dann konnte er sich den für ihn günstigsten Standort aussuchen. Warum weitere oder kompliziertere Fahrten, wenn es nicht nötig war?


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2019 um 02:06
Zitat von sören42sören42 schrieb:Unwissentlich, wohl gemerkt, die Person wird das bis heute nicht ahnen, dass sie den Täter direkt oder indirekt informierte.
Naja. Immerhin hatte "die Person" nun aber schon 13 Jahre Zeit, darüber nochmal kritisch nachzudenken. Wie ich schonmal schrieb: ICH würde in so einem Fall irgendwann ALLE verdächtig finden und mir überleben, ob sie es gewesen sein könnten oder nicht. Eigentlich finde ich das ziemlich normal, dass man sich mal hinsetzt und darüber nachdenkt.


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06.08.2019 um 02:14
Zitat von SeidenfadenSeidenfaden schrieb:Wenn FL eines der ersten oder sogar DAS erste ihrer Opfer war, nicht unbedingt,
Serientäter verfeinern ihre Vorgehensweise ja immer weiter und werden immer abgebrühter.
Schon möglich. Aber die beiden jetzt hier zu diskutieren würde den Rahmen sprengen... da werden wir dann nachher nur von Carietta angezählt ;)


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06.08.2019 um 09:49
@orenoa schon richtig, hatte sowieso bisher nicht den Eindruck, dass es eine Verbindung gibt.
Die Methode die die beiden einsetzten finde ich aber interessant und ich erkenne da sehr viele Parallelen zur Kommunikation von FL.
Werde mir das später nochmal in Ruhe anschauen.


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06.08.2019 um 16:53
@orenoa
Zitat von orenoaorenoa schrieb:Der Förster hätte auch einen Tag nach der Leichenablage schon vorbeikommen können, dann hätten seinen ganzen Handlungen/Pläne oder das Wissen über die Ermittlungen rein gar nichts genützt.
Nicht unbedingt. Selbst wenn DNA-Spuren des Täters gefunden worden wären, hätte er entkommen können: wenn seine DNA nicht wegen vorausgegangener schwerer Delikte bereits gespeichert gewesen wäre, wenn zwischen ihm und FL keine persönliche Verbindung hätte festgestellt werden können und wenn er nicht zu dem Kreis derer gehört hätte, die mit einem Massen-Gentest überprüft worden wären.


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2019 um 17:06
Zitat von orenoaorenoa schrieb:Der Förster hätte auch einen Tag nach der Leichenablage schon vorbeikommen können, dann hätten seinen ganzen Handlungen/Pläne oder das Wissen über die Ermittlungen rein gar nichts genützt.
Das denke ich auch.
Im Gegensatz zu einigen anderen finde ich den Ablageort auch wenig gut gewählt. Der Täter hätte damit rechnen können oder müssen, dass die Leiche vielleicht auch schon nach 3 Tagen gefunden wird. Bei so einer Nähe zu einer befahrenen Straße sowie einem angedeuteten Waldweg, hätte dies ganz leicht der Fall sein können. Mich wundert es sogar, dass sie tatsächlich so lange nicht gefunden wurde.

Also muss er in Kauf genommen haben, dass man sie zu einem Zeitpunkt auffindet, bei dem man noch ein weitaus genauere Obduktion durchführen kann.
So ängstlich kann er also nicht gewesen sein.
MMn hatte er sogar sehr gute Nerven und ist relativ dreist in seiner Vorgehensweise, wenn man die Orte der letzten 3 Anrufe betrachtet.


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06.08.2019 um 18:56
@Ewigkeit8

Kennst Du diesen Beitrag von @Sven1213?
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb am 04.03.2019:Vor 3 oder 4 Jahren telefonierte ich mit dem aktuellen Jagdpächter. Dieser sagte mir, dass dieser Waldweg von der Straße so gut wie kaum erkennbar ist. Von Herbram-Wald aus noch schlechter als von Asseln. Selbst seine eigenen Leute würden diese Zufahrt manchmal nicht finden. Zur Tatzeit versperrte ein Schlagbaum nach wenigen Meter Waldweg die Weiterfahrt. Dieser stand aber bei dem Telefonat mit ihm nicht mehr dort und er selbst kannte ihn gar nicht. Zu seiner Zeit war dieser schon nicht mehr dort gewesen. Der Waldweg führt aber nicht irgendwo hin, sondern endet nach knapp 100 Meter. Auf einem Foto sieht man dort einen Hochsitz. Diesen hat er selbst 2 Monate vor unserem Telefonat dort aufstellen lassen. Er wusste von dem damaligen Leichenfund und sagte mir, dass nach seiner Einschätzung, dem Täter diese Umgebung bekannt gewesen sein dürfte.
(Hervorhebungen von mir.)


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2019 um 22:16
Ich habe ein Video gesehen, auf dem man den Ablageort und dessen Umgebung gefilmt hat.
Kann ich so tatsächlich nicht bestätigen.

Dort ist ein idealer Halt für alle Pilzsammler, jemand der mit seinem Hund nicht gewöhnliche Wanderwege gehen möchte, oder auch wenn man mal für kleine Jungs oder Mädchen muss.
Ich gehe häufig auf deutlich abgelegeneren Wegen mit meinem Hund spazieren, da ich Massen-Spaziergänger-Wege nicht mag.
Lebe aber auch extrem ländlich, vielleicht kommt mir die Stelle daher überhaupt nicht abgelegen vor.


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2019 um 22:31
@Ewigkeit8
Zitat von Ewigkeit8Ewigkeit8 schrieb:Ich habe ein Video gesehen, auf dem man den Ablageort und dessen Umgebung gefilmt hat.
Von wann stammt dieses Video? Der Leichenfundort hat sich im Laufe der Jahre verändert. Wenn man Aufnahmen unmittelbar nach dem Auffinden der Leiche mit Photos vergleicht, die wenige Jahre später aufgenommen wurden, ist ein großer Unterschied feststellbar.
Zitat von Ewigkeit8Ewigkeit8 schrieb:jemand der mit seinem Hund nicht gewöhnliche Wanderwege gehen möchte,
Auch Wege, die nach knapp 100 m im Dickicht enden?


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2019 um 22:46
Weiß nicht genau von wann das Video ist. Ich werde es mir bei Gelegenheit noch mal anschauen und teile es hier mit.

Vielleicht ist es nur meine subjektive Wahrnehmung und hat tatsächlich was mit der Gegend zu tun, in der ich lebe. Aber unter meiner Bewertung ist der Ort alles andere als gut oder geschützt gewählt. Für mich ist es eine relativ gut erkennbare Parkmöglichkeit, für was auch immer im Wald. Solche Stellen werden bei uns häufig als Ausgangsort für alles mögliche genutzt. Also absolut nichts verstecktes.

Und ja, ich laufe sogar meistens quer Feld ein durch den Wald.


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2019 um 23:09
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Sie waren überzeugt, dass FL die 1. SMS freiwillig versandt hatte. Und das bedeutete: FL musste zu dem Täter in einer engeren Beziehung gestanden haben, weil sonst eine freiwillige Fahrt nach Nieheim unter diesen Umständen (mitten in der Nacht, leerer Handy-Akku, kein Geld, die Verpflichtung, am nächsten Tag, früh aufzustehen, der wartende Chris) nicht zu erklären war.

Also überprüfte die Kripo alle Leute, von denen anzunehmen war, dass FL mit ihnen freiwillig nach Nieheim gefahren wäre. Zuerst war das der Freundeskreis und dann wurden die Ermittlungen immer weiter in diese Richtung ausgedehnt, schließlich sogar auf Chatbekanntschaften.
Aber man wird danach doch nicht einfach die Ermittlungen eingestellt haben, sondern den Radius immer größer gezogen haben.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Nicht umsonst gehört es zu den Aufgaben der Cold-Cases-Teams, neue Ermittlungsansätze zu finden. Und ich vermute sehr, dass das LKA in Düsseldorf, wenn es diesen Fall wiederaufnimmt, auch die Möglichkeit erwägt, dass die 1. SMS vom Täter versandt wurde. Mit dieser neuen Perspektive würden sich neue Fragen stellen, und ich bin sehr zuversichtlich, dass FLs Freunden (als Zeugen!) Fragen gestellt werden, die bisher noch nicht gestellt wurden.
Wie gesagt: Das Versteifen auf eine freiwillige 1. SMS und damit nahen Bekanntschaft ist in meinen Augen ziemlich naiv, wenn man damit schon damals nicht weiter kam. Zudem bestand ja auch immer noch die Frage: Was war in der Stunde geschehen, die nicht zur Fahrzeit gehörte, was war anschließend noch geplant ("komme später"), und warum konnte man dann diese Person nicht ermitteln, die dann offenbar einen Bezug zu Nieheim gehabt haben musste neben einer engeren Beziehung zu FL? Anschließend verlagerte man den Fokus ja sogar gänzlich nach Nieheim, und lief damit ins Leere. Unter den 1000 überprüften Leuten wird wohl ein sehr weites FL-Umfeld dabei gewesen sein, und dennoch war der Täter offenbar nicht darunter.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Je mehr Telefonate es gab, desto deutlicher wurde das Muster. Und zudem zeichnete sich der Osten PBs als Schwerpunkt ab.
Auch in Nieheim stand er wahrscheinlich im Gewerbegebiet östlich der B252, bzw. kann zumindest dort sehr gut gestanden haben.
Einmal Benhauser Feld, einmal Dören, dazwischen Mönkeloh, für mich nicht vorstellbar, dass die Polizei alles hätte observieren können oder müssen mit vertretbarem Aufwand, aber natürlich ist man hinterher immer schlauer.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Es wäre doch auch überhaupt nicht nötig gewesen, in jeder Straße Zivilbeamte zu plazieren. Gewerbegebiete haben in der Regel nur wenige Zu- bzw. Ausfahrten. Die Auffahrten auf die B64 wären weitere Punkte gewesen. Und man hätte die an die Gewerbegebiete grenzenden Felder und Straßen im Blick haben müssen.

Das Entscheidende ist aber doch: Es hätte ein klares Startsignal für die Fahndungsaktivitäten gegeben - der Moment, in dem FL wieder anrief.
Und es hätte durch die Ortung innerhalb weniger Minuten einen eindeutigen Hinweis auf den Ort gegeben, wo FL sich aufhält. U. a. hätten zur Unterstützung auch Hubschrauber eingesetzt werden können. Am späten Abend hält sich der Verkehr sehr in Grenzen, vor allem in Gewerbegebieten.

Ich bin sicher, die Kripo hätte intelligentere Fahndungskonzepte entwickeln können als uns Laien mal so eben einfällt. Nach meiner Ausfassung wären die Fahndungsbedingungen jedenfalls hervorragend gewesen.
Man hätte auch einfach die Zufahrten filmen können, sofern das rechtlich irgendwie möglich gewesen wäre. Nur gibt es das doch eher bei angekündigten Gewalttaten und dergleichen, und letztlich würde ich selbst da meine Hände nicht ins Feuer legen. Solche Maßnahmen gibt es wohl nur bei befürchteten Amokläufen und dergleichen. Zum damaligen Zeitpunkt hatte in Deutschland aber nur der Amoklauf von Erfurt stattgefunden, und ein vermeintliches Entführungsopfer, das sich täglich meldet, war ein absolutes Novum, und ist es bis Heute. Allein anhand der abgehangenen Plakate hätte der Entführer erahnen können, dass diese Maßnahme ihren Zweck absolut erfüllt, und das, obwohl die Telefonate alles andere als beruhigend waren vom Inhalt her. Wenn er gewusst hätte, dass die Ermittlungen gar gänzlich zum Erliegen gekommen waren, warum spielte er das Spiel dann nicht noch weiter? Und warum überhaupt dieses angebliche Risiko, wenn fünf Minuten mehr Fahrzeit nochmals weit mehr Sicherheit versprachen?
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Wenn die Informationen zuverlässig waren (und ich gehe davon aus, dass sich der Täter für ihn zuverlässige Informationen beschaffen konnte), konnte er ausschließen, von der Polizei erwartet zu werden. Und dann konnte er sich den für ihn günstigsten Standort aussuchen. Warum weitere oder kompliziertere Fahrten, wenn es nicht nötig war?
Wie gesagt: Fünf Minuten mehr Fahrzeit, und er wäre in einem anderen Industriegebiet gewesen. Warum wieder dasselbe? Nur weil er angeblich wusste, dass eh nicht gefahndet wird? Nah genug, um sich alle relevanten Infos schnell zu besorgen/ zugetragen zu bekommen, weit entfernt genug, um bis Heute unentdeckt zu bleiben, ich glaube nicht, dass dieses Wagnis so viel geringer gewesen wäre, als einfach wieder das Industriegebiet anzusteuern nach einem Tag Pause, an dem er genau so gut hätte checken können, ob irgendwas Auffälliges vorhanden ist.


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2019 um 23:14
Zitat von Ewigkeit8Ewigkeit8 schrieb:Weiß nicht genau von wann das Video ist. Ich werde es mir bei Gelegenheit noch mal anschauen und teile es hier mit.

Vielleicht ist es nur meine subjektive Wahrnehmung und hat tatsächlich was mit der Gegend zu tun, in der ich lebe. Aber unter meiner Bewertung ist der Ort alles andere als gut oder geschützt gewählt. Für mich ist es eine relativ gut erkennbare Parkmöglichkeit, für was auch immer im Wald. Solche Stellen werden bei uns häufig als Ausgangsort für alles mögliche genutzt. Also absolut nichts verstecktes.

Und ja, ich laufe sogar meistens quer Feld ein durch den Wald.
Das Video stammt, soweit ich das abschätzen kann, von @Malinka .
Ansonsten ist es eine abschüssige Strecke zwischen zwei Dörfern. Ich glaube nicht, dass dort viele halten, um sich die Beine zu vertreten, oder auch nur eine Pinkelpause zu machen, wenn man am Waldrand viel besser parken kann.
Zudem: Selbst wenn man dort parkte, sprang einem der Leichnam nicht ins Auge, nicht umsonst hat ihn der Jäger nur entdeckt, weil er ein Wildschwein verfolgte. Man hätte durchaus dort parken, und den Waldweg hineingehen können, und hätte dennoch nichts bemerkt.


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Mord an Frauke Liebs

07.08.2019 um 00:05
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Selbst wenn DNA-Spuren des Täters gefunden worden wären, hätte er entkommen können: wenn seine DNA nicht wegen vorausgegangener schwerer Delikte bereits gespeichert gewesen wäre, wenn zwischen ihm und FL keine persönliche Verbindung hätte festgestellt werden können und wenn er nicht zu dem Kreis derer gehört hätte, die mit einem Massen-Gentest überprüft worden wären.
Dann halt als Beispiel ein Verkehrsunfall, was ja statistisch gesehen mit zu den größten Gefahren im Leben/Alltag zählt.
Abgesehen davon glaub ich schon das der Täter unter den seinerzeit Überprüften zu finden sein wird. Bei hinreichenden Tatverdacht hätte man also problemlos einen Abgleich machen können.
Zitat von Ewigkeit8Ewigkeit8 schrieb:Dort ist ein idealer Halt für alle Pilzsammler, jemand der mit seinem Hund nicht gewöhnliche Wanderwege gehen möchte, oder auch wenn man mal für kleine Jungs oder Mädchen muss.
genau...hier schreibt z.bsp. eine im Jahr 2006:

"Da wo sie gefunden wurde bin ich damals immer mit meinen Eltern spazieren gegangen, und meine Eltern fahren auch jetzt noch ab und zu mal darunter und laufen mit unserem Hund dort in der Nähe des Fundortes."

https://www.pferd.de/threads/115915-vermisst-frauke

Also scheint der Ort doch nicht soo unbesucht gewesen zu sein.


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Mord an Frauke Liebs

07.08.2019 um 00:22
@rayden
Zitat von raydenrayden schrieb:Aber man wird danach doch nicht einfach die Ermittlungen eingestellt haben, sondern den Radius immer größer gezogen haben.
Vergrößert hat man den Radius, aber nicht die Richtung geändert. Nach einem Dreivierteljahr wurden die erfolglos gebliebenen Ermittlungen eingestellt. Es gab keine 2. Fallanalyse, die auf den Ermittlungsergebnissen hätte aufbauen können. Das eben ist jetzt die Aufgabe der Cold-Cases-Abteilung des LKA in Düsseldorf.
Zitat von raydenrayden schrieb:Das Versteifen auf eine freiwillige 1. SMS und damit nahen Bekanntschaft ist in meinen Augen ziemlich naiv, wenn man damit schon damals nicht weiter kam.
Man wusste aber sehr lange nicht, dass man damit nicht weiter kommen würde. Und Herr Östermann hat sich meinem Wissen von dem Ergebnis der Fallanalyse nie distanziert. Was im übrigen auch nicht verwunderlich ist: Wenn man von einer Hypothese sehr überzeugt ist und auf ihrer Grundlage sehr viel Arbeit investiert hat, ist man in der Regel nicht mehr so offen für andere Ansätze, die ja zunächst auch nicht mehr als bloße Hypothesen sind. Das kann man bei Projekten aller Art immer wieder sehen.
Und es wird nun mal nicht bis zum Erfolg weiterermittelt. Ist ein bestimmter Grad an Erfolglosigkeit erreicht, werden die Ermittlungen eingestellt und nur bei konkreten Hinweisen wiederaufgenommen. Deshalb sind ja diese Cold-Cases-Einheiten, die es erst seit einigen Jahren gibt, eine neuartige Einrichtung.
Zitat von raydenrayden schrieb:Unter den 1000 überprüften Leuten wird wohl ein sehr weites FL-Umfeld
Nach meiner Vorstellung gehörte der Täter eben nicht zum FL-Umfeld.
Zitat von raydenrayden schrieb:Einmal Benhauser Feld, einmal Dören, dazwischen Mönkeloh, für mich nicht vorstellbar, dass die Polizei alles hätte observieren können oder müssen mit vertretbarem Aufwand
Bei Entführungen ist man zu einem sehr großen aufwand bereit (und das hätte die Paderborner Polizei keineswegs allein leisten müssen) und so groß wäre er nach meiner Ansicht nicht gewesen. Wie ich gestern schrieb: Man hätte doch keineswegs an jeder Straßenecke einen Zivilbeamten postieren müssen.
Zitat von raydenrayden schrieb:Man hätte auch einfach die Zufahrten filmen können, sofern das rechtlich irgendwie möglich gewesen wäre.
Nach meinem Kenntnisstand wäre das ohne weiteres möglich gewesen, da hier das Leben eines Verbrechensopfers bedroht war. Da es keine andere Alternative gegeben hätte, um das Leben von FL zu retten, wäre es in diesem Fall rechtlich auch vertretbar gewesen, wenn Unbeteiligte ohne ihr Wissen und ihre Zustimmung durch verborgene Kameras gefilmt worden wären - sofern dieses Filmmaterial nicht für andere Zwecke weiterverwendet worden wäre.
Ich bin mir sicher, dass Richter bzw. Staatsanwalt hier nicht gezögert hätten.
Zitat von raydenrayden schrieb:an dem er genau so gut hätte checken können, ob irgendwas Auffälliges vorhanden ist.
Ich gehe davon aus, dass der Täter nichts hätte "checken" können, denn ich glaube nicht, dass die Polizei so dumm gewesen wäre, dem Täter sichtbare Hinweise auf eine Überwachung zu geben.
Und außerdem: Ein wichtiges Fahndungsinstrument wäre die Ortung gewesen, und von der hätte der Täter noch nicht mal im Moment ihrer Durchführung etwas bemerkt.


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Mord an Frauke Liebs

07.08.2019 um 00:34
@orenoa
Zitat von orenoaorenoa schrieb:Also scheint der Ort doch nicht soo unbesucht gewesen zu sein.
Dann wäre es aber merkwürdig, dass FLs Leiche erst nach über 3 Monaten von einem Jäger gefunden wurde und nicht schon früher durch Spaziergänger oder Hundebesitzer.
Zitat von orenoaorenoa schrieb:Abgesehen davon glaub ich schon das der Täter unter den seinerzeit Überprüften zu finden sein wird.
Du gehst davon aus, dass der Täter überprüft wurde, aber nicht überführt werden konnte? Warum? Nach meiner Auffassung spricht alles gegen eine solche Annahme.


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