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Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

18.09.2019 um 20:22
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:warum hätte er Frauke - abgesehen von dem einen Mal - dann immer nur nach 22 Uhr telefonieren lassen sollen?
Um die Uhrzeit war es dunkel.
Wenn Frauke bei den Fahrten auf dem Beifahrersitz saß, dann wollte er vielleicht vermeiden, sollte man Bekannten begegnen, dass die Frauke sofort erkennen.

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Mord an Frauke Liebs

18.09.2019 um 22:18
@emz

Das erscheint mir logisch, aber warum sollte er dann dieses Risiko, dass jmnd ihr Bekanntes Frauke auf dem Beifahrersitz erkennen könnte, an dem Samstag eingehen?
Da war es ja definitiv nicht dunkel, als er mit Frauke - zum telefonieren - unterwegs war.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Samstag sah er sich wohl das Deutschland Spiel an. Deshalb die frühe Uhrzeit. Womöglich war er verabredet und befürchtete, eine Absage würde verdächtig sein, so dass man sich später daran erinnerte
Das wäre grundsätzlich denkbar.
Aber wäre es dann nicht sinnvoller/risikoärmer gewesen, an diesem Tag gar nicht mit ihr herumzufahren - wenn er sonst so darauf geachtet hat, dass Frauke nicht gesehen/ erkannt wurde?

Oder hat er an besagten Samstag Frauke nicht auf dem Beifahrersitz sitzen lassen, sondern war mit ihr in einem Kastenwagen o Ä unterwegs, auf den er vll nur am Wochenende Zugriff hatte!?


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Mord an Frauke Liebs

18.09.2019 um 23:09
@Malinka
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Noch mal zur Info für dich. Weder lese ich deine Beiträge noch werde ich auf eventuelle Fragen oder gar Aufforderungen an mich durch diese antworten.
Ich werde weiterhin Aussagen von Dir, die falsch sind oder die ich für sehr problematisch halte, widersprechen.


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18.09.2019 um 23:13
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Oder hat er an besagten Samstag Frauke nicht auf dem Beifahrersitz sitzen lassen, sondern war mit ihr in einem Kastenwagen o Ä unterwegs, auf den er vll nur am Wochenende Zugriff hatte!?
Die Uhrzeiten müssen generell nicht unbedingt in der ansonsten bestehenden Sichtbarkeit von FL "auf dem Beifahrersitz" begründet sein. Vielleicht wollte er auch einfach selbst nicht gesehen werden und dass man FL nicht sah, hatte er anderweitig sichergestellt, zum Beispiel Ladefläche Kastenwagen, auch an den anderen Tagen. Auch zu Beginn der Entführung, am Initialort in Paderborn, war der Täter so gegen 23:00/23:15 unterwegs. Die Uhrzeiten könnten ja auch was mit dem Beruf (Schichtarbeit, Gastronomie, Krankenhaus, usw., nur um nur ein paar zu nennen) zu tun gehabt haben. Womöglich hatte er spät Feierabend? Und immerhin erschienen seinem Umfeld (Nachbarn usw.) die Uhrzeiten, zu denen er sich in der in Rede stehenden Woche "bewegte", nicht auffällig oder ungewöhnlich im Vergleich zu "sonst" zu sein. Und möglicherweise war er sehr bemüht, diese Woche so "normal" wie möglich erscheinen zu lassen, damit es nicht auffiel.


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Mord an Frauke Liebs

18.09.2019 um 23:57
@sören42
Zitat von sören42sören42 schrieb:Vielleicht wollte er auch einfach selbst nicht gesehen werden und dass man FL nicht sah, hatte er anderweitig sichergestellt, zum Beispiel Ladefläche Kastenwagen,
Das glaube ich auch. Aber ich vermute auch wie @ThoFra, dass der Wagen, mit dem er FL zu den Telefonaten fuhr, nicht ihm gehörte.
Ich nehme an, dass seinen Bekannten in Paderborn (von denen ich glaube, dass es hier Überschneidungen zu denen von Chris oder anderen FL sehr nahestehenden Personen gab) nicht bekannt war, dass er einen gelegentlichen Zugriff auf einen solchen Kastenwagen (o. Ä.) hatte.


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19.09.2019 um 00:08
Zitat von emzemz schrieb:Um die Uhrzeit war es dunkel.
Nicht so richtig, sie verließ den Pub am längsten Tag des Jahres, ich würde jeweils eher sagen, dass es dämmerte.


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19.09.2019 um 00:26
Zitat von raydenrayden schrieb:Nicht so richtig, sie verließ den Pub am längsten Tag des Jahres, ich würde jeweils eher sagen, dass es dämmerte.
Es ging ums Telefonieren:
Zitat von emzemz schrieb:ThoFra schrieb:
warum hätte er Frauke - abgesehen von dem einen Mal - dann immer nur nach 22 Uhr telefonieren lassen sollen?

emz schrieb:
Um die Uhrzeit war es dunkel.
Wenn Frauke bei den Fahrten auf dem Beifahrersitz saß, dann wollte er vielleicht vermeiden, sollte man Bekannten begegnen, dass die Frauke sofort erkennen.



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19.09.2019 um 00:58
@Kangaroo
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Warum sollte Frauke ihr Telefon irgendwo laden, dann aber davon absehen sofort eine SMS zu verschicken?Denke wenn Frauke die Möglichkeit gehabt hätte ihr Telefon zu nutzen, hätte sie dies zu dem Zeitpunkt gemacht wo es Möglich war. Vorausgesetzt sie war zunächst freiwillig weg was ich nicht glaube.
Ich glaube, Du hast mich missverstanden. Ich bin wie Du der Meinung, dass FL nicht freiwillig nach Nieheim fuhr.

Mir ging es zunächst um die Überlegung, weshalb die damaligen Ermittler davon ausgingen, dass Nieheim der Festhalteort von FL war.
Wenn FLs Handy in Nieheim nur kurz - für den Versand der 1. SMS - eingeloggt gewesen wäre, wäre doch eine bloße Durchfahrt durch Nieheim mindestens ebenso wahrscheinlich gewesen wie ein längerer Aufenthalt dort (in der Wohnung des Täters).

Deshalb gehe ich davon aus, dass die Ermittler außer dem bloßen Absendeort der 1. SMS noch einen weiteren Anhaltspunkt für einen etwas längeren Aufenthalt in Nieheim haben, der sie eine bloße Durchfahrt durch Nieheim ausschließen ließ.

Die Kripo hat keine Angaben dazu gemacht, wie lange FLs Handy in Nieheim eingeloggt war. Es ist also durchaus möglich, dass FLs Handy in Nieheim deutlich länger eingeloggt war, als man für das Schreiben der 1. SMS und auch für eine Durchfahrt durch Nieheim brauchte.

In diesem Fall fände ich es nachvollziehbar, dass die Kripo, die damals nicht an der Freiwilligkeit der 1. SMS zweifelte, aus dieser längeren Einbuchung von FLs Handy den Schluss zog, dass sich FL in einer Wohnung in Nieheim aufhielt.

Wenn aber FL bereits zu diesem Zeitpunkt das Opfer einer Entführung war und die 1. SMS vom Täter versandt wurde, könnte die längere Einbuchung mit der Absicht des Täters erklärt werden, sich einen Überblick über ihre Kontakte und SMS zu verschaffen.
Diese Möglichkeit halte ich für sehr wahrscheinlich.
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Vermute man hat dann Ermittelt ob Frauke Bezug zu Örtlichkeiten hatte zu denen Nieheim ein Zwischenstopp darstellen könnte, dabei könnte nichts herausgekommen sein.
Aber für Nieheim sprach nach Ansicht von FLs Mutter auch nichts: "Warum Nieheim? Warum legten sich die Profiler fest? Sie hatte keinen Bezug dorthin."


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19.09.2019 um 01:13
@rayden
Zitat von raydenrayden schrieb:Nicht so richtig, sie verließ den Pub am längsten Tag des Jahres, ich würde jeweils eher sagen, dass es dämmerte.
Das stimmt, aber schon in der Dämmerung wird das Licht eingeschaltet (Straßenlaternen, Fahrzeuge) und dadurch wirkt das, was nicht beleuchtet ist, dunkler. Bei einem entgegenkommenden Auto, das die Scheinwerfer eingeschaltet hat, lässt sich der Fahrer nicht mehr gut erkennen.
Aber ich glaube, der wichtigste Grund für die späten Fahrten in die Gewebegebiete war, dass es dort um diese Zeit zuverlässig ziemlich leer ist.


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Mord an Frauke Liebs

19.09.2019 um 02:32
Der ganze Fall ist und wird nicht rund, man hat hier etliches zigmal durchgespielt und beleuchtet und es ergibt keinen erklärbaren logischen Ablauf, selbst wenn man unlogisch denkt und abstruse Szenarien und Vorgehensweisen einbaut kommt man zu keinem passenden Szenario.

Ich denke das wir hier das Problem haben das man Infos abgeändert veröffentlicht hat um kein Täterwissen preis zu geben, das wird bekanntlich in jedem Kriminallfall gemacht, selbst bei bereits abgeschlossenen und ist natürlich aus Sicht der Ermittler völlig legitim, ebenso wie das zurückhalten von wichtigen Informationen die die Öffentlichkeit überhaupt nichts angehen.

Bei Frauke Liebs könnte ich mir vorstellen das die Infos und die Tatsache das es eine Community gibt die sich mit diesem "mysteriösen Fall" beschäftigt von den Ermittlern unterschätzt wurde, ich glaube man rechnete nicht wirklich damit das es Menschen gibt die die wenigen Informationen so detailiert auseinander nehmen, der Stern Crime Artimel hat da zusätzlich Benzin ins Feuer gegossen, ich glaube man hat sich mittlerweile sehr weit von den tatsächlichen Ereignissen entfernt.

Das ist keine Ermittlerkritik und lediglich eine Vermutung von mir, basierend auf Erfahrungen die ich mit anderen Fällen gemacht habe und basierend auf Berichten von befreundeten Kriminalbeamten, es gibt beispielsweise einen Fall mit dem ich sehr vertraut bin und bei dem der Täter gefasst und verurteilt ist, bei der öffentlichen Darstellung und den damaligen Hinweisen an die Öffentlichkeit sowie späteren TV Zusammenfassungen schwankt der Wahrheitsgehalt doch enorm, in den hier viel gefeierten und gesehenen Mörder Dokus entspicht maximal die Hälfte dem tatsächlichen Tathergang, alles soweit legitim wenn es dem Erfolg dient.


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Mord an Frauke Liebs

19.09.2019 um 03:13
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Als ob Chris mehr oder weniger Verdacht geschöpft hätte, wenn der Zusatz mit England nicht in der SMS enthalten gewesen wäre...
Es war aber diese Bemerkung zum England-Spiel, die die 1. SMS authentisch wirken ließ. Für einen Täter, der mit der 1. SMS eine falsche Fährte legen und die Ermittlungen in die Irre führen wollte, wäre genau das entscheidend gewesen.

@Kangaroo
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Die Zeit Differenz von 1 Stunde 40 Minuten geht mir deutlich zu lange.Selbst wenn wir die Fahrt nach Nieheim abziehen bleibt rund 1 Stunde Zeit. Und das gehört meiner Meinung nach zu eines der wichtigsten Fragen überhaupt. Was passierte in dieser Stunde?
Hältst Du es für wahrscheinlich, dass der Täter, wenn er FL bereits zu diesem Zeitpunkt (Versand der 1. SMS) entführt hatte, sie nach Nieheim mitnahm?
Nach meiner Ansicht wäre es in diesem Fall weitaus wahrscheinlicher, dass er FL vorher in ihrem Versteck untergebracht hatte und, um von der Entführung in Paderborn abzulenken, nach Nieheim fuhr und dort die 1. SMS versandte. Zeitlich würde das passen.

@ThoFra
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Wenn die Wohnung des Täters tatsächlich in Nieheim lag und Frauke ihre Mutter konkret nach Nieheim fragte, wäre das wohl als Indiz zu werten, dass Frauke den Täter kannte und wusste, dass dieser in Nieheim wohnt.
Hier war öfter davon die Rede, dass Frau Liebs mal erwähnte, FL hätte sie gefragt, wo Nieheim denn liege, sie hätte einen "Schrauber" aus diesem Ort kennengelernt.
Zitat von KangarooKangaroo schrieb am 30.04.2018:Sofern mich meine Erinnerung nicht trügt stammt die Aussage von der Mutter selbst .. Gemacht im Stern TV Interview.
Zitat von emzemz schrieb am 30.04.2018:Das kann ich bestätigen. Frauke hatte ihre Mutter gefragt, wo denn Nieheim sei und von ihr gefragt, warum sie das wissen wolle, meinte sie, dort gäbe es einen Schrauber.
In dem Stern-Artikel (also nicht mit Stern TV zu verwechseln) sagt Frauke Liebs' Mutter:

""Warum Nieheim? Warum legten sich die Profiler fest? Sie hatte keinen Bezug dorthin."

So, wie ich es verstehe, erwähnte Frau Liebs die "Schrauber-Bemerkung" nur einmal und nur, um zu belegen, dass FL Nieheim völlig unbekannt war.

Zwar gehe ich davon aus, dass sich die Ermittler sehr für einen Bekannten FLs aus Nieheim interessierten, aber ich nehme an, dieser "Schrauber" wurde gefunden und überprüft und spielte in FLs Leben ohnehin keine große Rolle. Wäre er irgendwie mysteriös oder verdächtig geblieben, hätte Frau Liebs nach meiner Ansicht nicht in dem 2015 erschienenen Stern-Artikel mit aller Bestimmtheit gesagt, FL habe keinen Bezug zu Nieheim gehabt.

Frau Liebs hat sich sehr für die Aufklärung des Verbrechens an ihrer Tochter eingesetzt, und wenn er nicht hätte gefunden werden können, hätte sie nach meiner Meinung ihre Interviews auch dazu genutzt, eventuelle Hinweise aus der Öffentlichkeit zu erhalten. Es wäre z. B. völlig in Ordnung gewesen, wenn sie gesagt hätte: "Meine Tochter hat mal von einem Schrauber aus Nieheim gesprochen, aber leider konnte diese Person bisher nicht ermittelt werden."

Auch hat die Kripo sich nie mit der Bitte um Hinweise an die Bevölkerung gewandt - was aber wahrscheinlich gewesen wäre, wenn ihre Suche nach ihm ergebnislos geblieben wäre. (Gesucht wird in einem solchen Fall nicht nach einem "Tatverdächtigen", sondern nach einem potentiellen "Zeugen".)

Es spricht also nach meiner Ansicht nichts dafür, dass dieser Nieheimer Schrauber tatverdächtig geblieben ist.

Und was die Wohnung des Täters in Nieheim betrifft: Nieheim ist eine ländliche Gegend mit knapp über 6.000 Einwohnern. Zieht man Frauen, Kinder und ältere Männer ab, wird wohl deutlich weniger als die Hälfte übrigbleiben. Und die Zahl der allein lebenden Männer in einem Alter, das in Frage kommt, wird noch mal ganz erheblich kleiner sein (selbst wenn man die hinzurechnet, bei denen Ehefrauen, Freundinnen etc. nur kurzeitig abwesend waren).

Außerdem müsste FL mit dem Täter freiwillig nach Nieheim gefahren sein und dort freiwillig die SMS versandt haben. Dann aber hätte der Täter FL näher stehen müssen (um mit ihm mitten in der Nacht nach Nieheim zu fahren, obwohl Chris auf sie wartete und sie am nächsten Morgen früh aufstehen musste etc.)

Wenn aber der Täter FL näher gestanden hätte, wäre es äußerst wahrscheinlich gewesen, dass FL irgendeinen nachweisbaren Bezug zu ihm gehabt hätte. Aber die Kripo hat alle Leute überprüft, zu denen sie Email-, Telefon- und SMS-Kontakt hatte.

Eine freiwillige Fahrt nach Nieheim kann dennoch nicht ausgeschlossen werden, aber ich halte sie für sehr unwahrscheinlich. Und für noch unwahrscheinlicher halte ich es, dass der Täter in Nieheim wohnte.


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Mord an Frauke Liebs

19.09.2019 um 07:00
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Wie schätzt Du das ein: wusste Frauke, wo sie sich befand? Ich weiss, dass das nur eine Vermutung sein kann, leider hat man ja die Anrufe nicht aufgezeichnet, so dass man eventuell am Tonfall etwas hätte ablesen können, aber im Zusammenhang mit diesen Überlegungen ist da ja interessant: Wusste Frauke wo sie war, also aus eigener Erkenntnis, oder hat sie nur wiedergegeben, was der Täter ihr sagte?
Vorneweg muss man schon feststellen, dass die Theorie ein Entführer lässt sein Opfer nicht nur telefonieren sondern dazu noch den Standort mehrmals durchgeben wo sie sich gerade aufhalten, im Grunde doch total absurd ist. Aber es ist nunmal Fakt, dass Frauke sagen durfte, wo sie sich gerade aufhält.

Aber zu deiner Frage oben @Rick_Blaine würde ich dies nicht unbediengt gegenüber stellen und eines von Beiden dann ausschließen müssen, sondern es könnte möglicherweise sogar Beides zutreffen. Frauke wusste wo sie war UND sie gab nur allein dies weiter, was der Täter von ihr verlangte. Wenn sie sich in den Telefonaten an den Vorgaben des Täters hielt, kann man genausogut andenken, ja Frauke saß möglicherweise selbst am Steuer des Autos als man zu den Telefonaten fuhr und hielt sich dann genauso daran, wo sie hinfahren sollte an die Täteranweisungen? Dies sollte man nicht gänzlich ausschließen.

Das Frauke viel mehr wusste als sie am Telefon mitteilte scheint für mich total wahrscheinlich zu sein, weil sie sagte ja zur Schwester: "Bitte frag mich nicht aus!" Denn ich behaupte mal, nur wer mehr weiß kommt auf die Idee, nicht ausgefragt werden zu wollen. Jemand der nix weiß, dem kann auch kein Mensch ausfragen. Wenn also Frauke die Bitte äusserte, nicht ausgefragt werden zu wollen, muss in ihr Wissen vorhanden gewesen sein, was sie nicht mitteilen wollte oder durfte. Das ist eine einfache und logische Erklärung für mich.

Aber zurück zu "Bin in Paderborn".

Auch Chris stellte in der Stern-Crime ja die bedeutende Frage: "Warum betonte sie Paderborn so sehr?"
Meine Antwort darauf wäre, weil der Täter keinerlei Ahnung/Wissen darüber hatte, ob die Polizei bei den Anrufen den Standort von Fraukes Handy nun ermittelt oder nicht. In diesem Zusammenhang ist die Aussage von Mutter Liebs sehr wichtig die auch in der Stern-Crime darüber aussagt: "Die Polizei wusste nicht einmal, woher die Anrufe stammten. Nur die Herkunft der ersten SMS war ermittelt worden. Es dauerte Tage, bis der Netzbetreiber weitere Informationen lieferte."

Dieses Nichtwissen des Täters in dem Zusammenhang dass ihm eine Ortung sehr wichtig erschien würde mMn. 3 wichtige Dinge erklären:


1) Warum es überhaupt zu so vielen Anrufen kam
2) Warum Frauke mehrmals eine Standortangabe durchgab und Paderborn darin so betonte
3) Und warum die ersten 4 Telefonate so kurz gehalten wurden



Nach dem ersten WE wo Frauke verschwunden war dürfte der Täter zu der Überzeugung gekommen sein, dass keinerlei Standortbestimmungen von Fraukes Handy seitens der Polizei durchgeführt werden, deshalb verließ man das Muster der kurzen Gespräche und es gab dieses lange Gespräch vom Dienstag. Also im Grunde würde es sogar einen 4 Punkt und dazu eine Erklärungsmöglichkeit geben, warum dieses lange letzte Telefonat so von den vorhergehenden kurzen Gesprächen total abweicht.

Wir könnten also schon sagen, diese Ansicht/Theorie, der Täter wollte unbediengt dass Fraukes Handy von der Polizei geortet wird, aber sein Nichtwissen darüber, ob dies tatsächlich geschieht oder nicht, eine Menge an plausiblen Erklärungen liefert.

Und ich sage so, wenn schon die Mutter von Frauke nicht Bescheid wusste, ob Fraukes Handy bei den Telefonaten von der Polizei geortet wird oder nicht, so wird es der Täter genauso wenig gewusst haben. Das ist für mich der springende Punkt, dass der Täter überhaupt Frauke mehrmals aussagen ließ, dass sie in Paderborn sei.


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Mord an Frauke Liebs

19.09.2019 um 07:10
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Das Frauke viel mehr wusste als sie am Telefon mitteilte scheint für mich total wahrscheinlich zu sein, weil sie sagte ja zur Schwester: "Bitte frag mich nicht aus!" Denn ich behaupte mal, nur wer mehr weiß kommt auf die Idee, nicht ausgefragt werden zu wollen. Jemand der nix weiß, dem kann auch kein Mensch ausfragen. Wenn also Frauke die Bitte äusserte, nicht ausgefragt werden zu wollen, muss in ihr Wissen vorhanden gewesen sein, was sie nicht mitteilen wollte oder durfte. Das ist eine einfache und logische Erklärung für mich.
Ja, das wäre schlüssig, aber ich bin in diesem Fall immer extrem vorsichtig, die Worte auf die Goldwaage zu legen, denn es handelt sich ja leider nur um ein "Gedächtnisprotokoll" der Angerufenen, das von der Presse wiedergegeben wird. Was wirklich genau und wie gesagt wurde, wissen wir leider nicht.

Aber kommen wir noch einmal zu dem Grund des ganzen Aufwands: wenn das alles so stimmt, dann wäre das Motiv für die Anrufe darin zu finden, dass der Täter unter allen Umständen von einem Festhalteort ausserhalb Paderborns ablenken wollte? Naheliegend hier Nieheim?

Dafür aber geht er das Risiko ein, bei den Fahrten nach Paderborn erwischt zu werden?

Mir erscheint das immer noch als alleiniges Motiv für die Anrufe zu dünn, aber es ist möglich, dass es auch ein Motiv gewesen ist.

Was bringt uns das? Die Annahme, dass der Festhalteort ausserhalb Paderborns gelegen hat. Mehr leider nicht.


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Mord an Frauke Liebs

19.09.2019 um 07:18
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Aber kommen wir noch einmal zu dem Grund des ganzen Aufwands: wenn das alles so stimmt, dann wäre das Motiv für die Anrufe darin zu finden, dass der Täter unter allen Umständen von einem Festhalteort ausserhalb Paderborns ablenken wollte? Naheliegend hier Nieheim?
Ja das ist die Frage. Man müsste aber auch fragen, ob dieser ganze Aufwand überhaupt einer Ablenkung von einem Ort diente? Ich glaube nicht, dass dies fix so feststeht.
Es gilt wohl eher den Grund zu finden, WARUM wäre dem Täter die Feststellung und Ortung von Fraukes Handy so wichtig gewesen? Darin ist "Ablenkung von einem anderen Ort" nur Eine von mehreren Möglichkeiten.


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Mord an Frauke Liebs

19.09.2019 um 07:27
Zitat von DoverexDoverex schrieb:WARUM wäre dem Täter die Feststellung und Ortung von Fraukes Handy so wichtig gewesen? Darin ist "Ablenkung von einem anderen Ort" nur Eine von mehreren Möglichkeiten.
Welche andere kommt Dir da in den Sinn? Ich sehe keine andere. Ich schliesse die "Alibi" für zwei Täter Theorie usw. komplett aus.


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Mord an Frauke Liebs

19.09.2019 um 08:13
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Welche andere kommt Dir da in den Sinn? Ich sehe keine andere. Ich schliesse die "Alibi" für zwei Täter Theorie usw. komplett aus.
Nicht für die Standortangabe, aber für die Anrufe: Fast täglich ein Lebenszeichen. Damit Beruhigung von EB und Umfeld für die ersten Tage. Mit SMS und Ankündigung einer "Auszeit" nicht möglich. Evtl. sollte die (wahre) Standort Angabe die Glaubwürdigkeit insgesamt untermauern und Freiwilligkeit suggerieren. Bei "gelogenem" Standort wären die EB eher misstrauisch geworden bzw. der Täter sah es evtl. so.


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Mord an Frauke Liebs

19.09.2019 um 08:16
Die Ermittler halten es ja für möglich, bei den Vernehmungen mit dem Täter gesprochen zu haben. Er ist aber durchs Raster gefallen. Eine wichtige Rolle spielt in solchen Fällen das Alibi. Möglicherweise hatte der Täter für die Anrufzeiten ein Alibi, entweder durch eine Partnerin, Freunde oder Arbeitszeiten. Partnerin/Freunde schließe ich aus, da hätte wohl niemand dicht gehalten. Bleibt noch das Alibi wegen der Arbeit. Möglich wäre eine Verbringung von FL in einem geschäftlichen Raum z. B. im Gewerbegebiet, für den nur der Täter Schlüsselgewalt besitzt bzw. ein Raum, der wegen Urlaubszeit nicht genutzt wurde, der Täter aber dennoch Zugriff besitzt.


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Mord an Frauke Liebs

19.09.2019 um 08:18
Die kurzen Fahrten zum Telefonieren fanden quasi innerhalb der offiziellen Arbeitszeiten statt.


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19.09.2019 um 08:25
@Felix80
Zitat von Felix80Felix80 schrieb:Die Ermittler halten es ja für möglich, bei den Vernehmungen mit dem Täter gesprochen zu haben.
Das ist, soweit mir bekannt, nur ein Gerücht, das niemals belegt werden konnte. Herr Östermann, der damalige Chefermittler, sagte im Januar 2017 (da der Artikel nicht mehr online verfügbar ist, muss ich mich selbst zitieren) etwas anderes.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb am 05.01.2019:In einem Artikel vom 23. 1. 2007 der Paderborner Zeitung heißt es:"Etwa die Hälfte der Spuren sind mittlerweile abgearbeitet. Parallel zu den Ermittlungen untersuchten Experten des Landeskriminalamtes, Gerichtsmediziner und spezielle Laboranten die am Tatort gesicherten Spuren. Ralf Östermann ist sich sicher, den Täter aufgrund dieser Spurenanalyse überführen zu können."
Demnach wäre der Täter bisher nicht unter den Tatverdächtigen gewesen.


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Mord an Frauke Liebs

19.09.2019 um 08:45
@birkensee
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Nach meiner Ansicht wäre es in diesem Fall weitaus wahrscheinlicher, dass er FL vorher in ihrem Versteck untergebracht hatte und, um von der Entführung in Paderborn abzulenken, nach Nieheim fuhr und dort die 1. SMS versandte. Zeitlich würde das passen.
Ist auch ein denkbares Szenario.
Zeitlich würde es definitiv passen.

Ich spiele immer mit dem Gedanken ob es nun ein "Bekannter" war oder nicht.
Mir kämen da Gedanken wie eine optische Bekanntschaft, jemand der auf Fraukes Weg nach Hause wohnt, den sie vielleicht paar mal gesehen, vielleicht gegrüßt hat.
Denke fast jeder von uns kennt das, man läuft bestimmten Menschen öfter mal über den Weg, die Blicke treffen sich .. Man grüßt sich irgendwann.

Wenn ich mich festlegen MÜSSTE, würd ich aber jedes mal aus Überzeugung sagen dass der Täter Frauke nicht im geringsten kannte und dass er die Tat im Vorfeld ausführlich geplant hatte. Wenn er Frauke kannte dann höchstens aus dem Internet.
Ich weiß, ich stehe damit ziemlich alleine aber ich wird den Gedanken nicht los.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:dass er FL vorher in ihrem Versteck untergebracht hatte und, um von der Entführung in Paderborn abzulenken, nach Nieheim fuhr und dort die 1. SMS versandte. Zeitlich würde das passen.
Die Frage ist, warum Nieheim?
Hat er sich dieses Kaff extra ausgesucht weil er vermutet hat dass um die Uhrzeit keiner mehr Wach ist?
Aber da hätte es auch andere kleine Orte die auf dem Weg liegen getan, da muss man nicht unbedingt nach Nieheim.

Oder wollte der Täter mit Nieheim suggerieren das Frauke ganz weit weg wollte?
Wobei er dies ja dann hinfällig gemacht hat mit den späteren Anrufen.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Wäre er irgendwie mysteriös oder verdächtig geblieben, hätte Frau Liebs nach meiner Ansicht nicht in dem 2015 erschienenen Stern-Artikel mit aller Bestimmtheit gesagt, FL habe keinen Bezug zu Nieheim gehabt.
Du könntest damit Recht haben, bin mir aber ehrlich gesagt unsicher.
Vielleicht war es auch Ermittler Taktik dies Öffentlich nicht zu kommunizieren. Vielleicht dachte sich Frau Liebs im Stern TV Interview dann, es wäre an die Zeit es zu erwähnen.

Ich meine, wenn es absolut keine Relevanz hatte, warum sollte die Mutter ihn erwähnen?
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Auch hat die Kripo sich nie mit der Bitte um Hinweise an die Bevölkerung gewandt - was aber wahrscheinlich gewesen wäre, wenn ihre Suche nach ihm ergebnislos geblieben wäre. (Gesucht wird in einem solchen Fall nicht nach einem "Tatverdächtigen", sondern nach einem potentiellen "Zeugen".)
Glaube so einfach ist es nicht.
Wenn die Polizei sagt "Wir haben von nen Schrauber von Nieheim gehört. Wer weiß dazu was", was meinst du was dann in Nieheim und Umgebung los ist?

Die Person stünde dann sofort unter Generalverdacht.
Ich hab mal von Fälle gehört in denen Menschen verdächtigt wurden und trotzdem geächtet wurden nachdem Klar war dass die nichts mit dem Verbrechen zutun hatten.
Gerade in Dörfern ist sowas nicht ungewöhnlich, gerade bei ungeklärten Fällen.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Wenn aber der Täter FL näher gestanden hätte, wäre es äußerst wahrscheinlich gewesen, dass FL irgendeinen nachweisbaren Bezug zu ihm gehabt hätte. Aber die Kripo hat alle Leute überprüft, zu denen sie Email-, Telefon- und SMS-Kontakt hatte.
Halte ja viel von der Polizei im Fall Liebs aber ich denke 2006, das war noch ne andere Zeit.
Gerade was Internet Kontakte angeht, das ist schwer zu verfolgen.

Klar hat die Polizei Spezialisten aber wir dürfen nicht vergessen:

2006 war Webspace und Traffic noch ne andere Baustelle als Heute und teuer.
Postfächer waren limitiert, Nachrichten wurden gelöscht. Nicht alles wurde auf Ewigkeit Protokolliert.

Ich würde meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass die Polizei da wirklich Lückenlos aufklären konnte.
Aber spreche da nur für mich, ohne zu werten.


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