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Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

01.09.2019 um 09:26
Zitat von Cleo114Cleo114 schrieb:Wo habe ich behauptet, dass der Täter Frauke vorgab, was sie sagen sollte? Da hast du mich missverstanden. Ich schrieb lediglich dass Frauke beim Telefonieren sicher nicht allein war, sondern der Täter eben dabei war. Das hatte ich geschrieben in Bezug auf deinen Post weiter oben, wieso Frauke denn beim Telefonat nicht mehr gesagt hat wenn sie doch auf Hilfe hoffte: Ich denke, weil sie es schlicht nicht konnte, weil der Täter neben ihr saß und dem Telefonat genau lauschte. Da kann sie schlecht neben ihm sagen "Du, der XY hält mich hier gefangen". Dass ein Täter sein Opfer nämlich alleine telefonieren lässt halte ich für ausgeschlossen, das wäre ein viel zu großes Risiko für ihn gewesen. Ergo war er sicherlich dabei, sei es, dass er neben ihr saß oder sei es, dass sie auf Lautsprecher telefonieren musste.
Ich habe dich schon richtig verstanden. Es ging mir lediglich darum zu sagen, dass man nicht zwei Dinge gleichzeitig machen kann: etwas vorgegebenes nachsprechen und gleichzeitig Hinweise geben, weil sich das eine für mich nicht mit dem anderen deckt.
Außerdem glaube ich kaum daran, dass man in einem 15 Sekunden Gespräch wirklich etwas mitteilen kann, was außerhalb des Rahmens liegt, welcher bei diesem Telefonat vorherrschte (da hätte Frauke noch so lange auf Hilfe hoffen können).

@orenoa
@BoobSinclar
Zitat von orenoaorenoa schrieb:Die Aussage/Ankündigung hat meiner Meinung nach eine gewisse Alibifunktion. Wäre man angehalten worden oder wäre etwas unvorhergesehenes passiert hätte der Täter behaupten können er bringt sie gerade nach Hause.
Ich verstehe nur nicht wie das einem Täter geholfen hätte wenn er von der Polizei angehalten worden wäre, wenn Frauke sofort klar stellen hätte können, dass dem nicht so ist?

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Mord an Frauke Liebs

01.09.2019 um 10:12
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Ein ausgeschaltetes Handy hinterlässt keinerlei Spuren. Dieses allein als INFO würde erst mal gar nix nützen, wenn eingeschaltete Handys im Funkmasten auch keinerlei Spuren hinterlassen würden. Wenn aber eingeschaltete Handys (eben auch jene die sich nur in einem Stand-by-Modus befinden - um die geht es ja! ) und bei jedem Kontakt mit einem Funkmasten ihre IMEI dort zurücklassen, ist doch klar, wenn man keinerlei weitere IMEI von Fraukes Handy in einem Funkmasten vorfindet, muss das Handy abgeschaltet gewesen sein, oder?

Ab 1.1.2008 dürfen IMEI-Standortdaten auch dann abgefragt werden, auch wenn keinerlei Kommunikation (SMS, Gespräche....) mit dem Handy selbst durchgeführt worden wären.
Ein eingeschaltetes Handy, was aber nichts tut, ist das was man als ein Handy im "Stand-by-Modus" bezeichnet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man als Täter so doof wäre und sein Handy bei Autofahrten mir Frauke nicht ausgeschaltet hätte.
Ein Handy im Stand-By-Modus hat nicht Kontakt mit jedem Funkmast an dem es vorbeikommt, dem HLR oder VRL ist lediglich die letzte LA (Location Area) bekannt und der genau Funkmast wird erst bekannt, wenn das Handy etwas tut. Die LA wird natürlich im regelmäßigen Abständen abgefragt, aber eine LA kann riesig sein.

Die Beamten würden, bei dem Überprüfen der Funkzellen um die besagten Orte an denen Fraukes Handy sich eingebucht hat, lediglich nur diejenigen Handys kennen, die sich auch explizit in die überprüften Funkzellen eingeloggt hatten.
Wenn der Täter also sein Handy eingeschaltet hatte, damit aber nichts tat, dann hätten die Beamten die Daten aus der vermuteten LA auswerten müssen und das wäre wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Nur bei einem LA Wechsel wäre die genau Funkzelle festgehalten worden, dies müsste dann aber mit den zur Überprüfung stehenden Funkzellen zusammen fallen.

@Mister-X darf mich bezüglich der Einzelheiten korrigieren.


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Mord an Frauke Liebs

01.09.2019 um 11:26
Interessant wäre mal die Schnittmenge der eingebuchten Geräte in folgenden zugehörigen Funkzellen:
- Restaurant
- Pub
- Weg bis zur Wohnung
- Nieheim Entrup (wobei ich @Malinka zustimme, dass spätestens dort, wenn nicht schon vorher, sein Handy aus war)
Wenn die Schnittmenge nicht so groß ist, könnte man damit ein Bewegungsprofil erstellen, natürlich in dem Wissen, dass es in den Zeiten dazwischen (Handy aus) lückenhaft ist. Auch ohne Kenntnis der Handynummer wäre diese Info interessant. Auch mit Blick auf das evtl. Ausspähen im Vorfeld. Wenn man dem Ansatz von @birkensee folgt, könnte man auch überprüfen, ob die verdächtigen Handies nach dem Verschwinden in der gleichen Funkzelle waren, wie eine Person, die Chris nahestand und den Täter sehr wahrscheinlich unbewusst mit Infos versorgte. So könnte man auch heute noch, Jahre später, dahinter kommen, wer sich dahinter verbarg.


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01.09.2019 um 13:01
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Ein eingeschaltetes Handy, was aber nichts tut, ist das was man als ein Handy im "Stand-by-Modus" bezeichnet.
Na ja, ein Handy was eingeschaltet ist darüber zu denken/glauben, es tut nichts, ist wohl der falsche Ansatz :engel: .
Nur ein Handy was tatsächlich ausgeschaltet ist oder die Batterien daraus entfernt sind, tut wirklich gar nix.

Und niemand wird ja ein Gesetz über nicht vorhandene Daten von ausgeschalteten Handys aufstellen.
Im Unterschied zu Handys die sich im "Stand-by-Modus" befinden. Das Gesetz wurde auf Antrag im Jahre 2007 geändert, nicht weil es etwa keine Daten geben würde (wie bei einem ausgeschalteten Handy) sondern weil eben sehr interessante Daten - etwa für Ermittler - hier wohl anfallen. Das wird in der Kripozeitschrift ganz deutlich über die "Stand-by" ausgesagt.

Damit sollte schon einmal klar sein, dass ein Handy im "Stand-by-Modus" sogar sehr viel tut, auch wenn es scheinbar für uns "völlig ruhig und ohne irgendwelchen Anzeichen" irgendwo wie in einem scheinbaren "Ausser-Betrieb-Modus" in irgendeiner Ecke herumliegt, aber doch eingeschaltet ist.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:.....dem HLR oder VRL ist lediglich die letzte LA (Location Area) bekannt und der genau Funkmast wird erst bekannt, wenn das Handy etwas tut.
Wie oben, was das Handy tut oder nicht tut, siehst/bemerkst du doch gar nicht. Wenn du wirklich willst, dass ein Handy tatsächlich nix tut, hilft nur Batterie raus. Und wenn jeder Funkmast das "in Kontakt treten mit einer IMEI" abspeichert, spielt HLR oder VRL etc...erstmals für solche Datensätze überhaupt keinerlei Rolle. Einfach ein Programm mit entsprechender IMEI-Suche über alle Funkmastendatensätze von D. drüber laufen lassen, dann weißt du Deutschlandweit, wo/wann genau diese einmalige IMEI mit einem Funkmasten in Kontakt getreten ist. Es geht rein darum, welches Handymodell (und seine einzigartige IMEI) ist mit Funkmasten in Kontakt getreten und diese Speicherdatensätze abfragen. Das Ganze (diese Daten) hat mit Verrechnung und Gebühren selbst ja dann wiederum auch gar nichts zu tun. Das der "Stand-by-Betrieb" nix direkt mit Gebühren/Kosten zu tun haben kann, wird dir ja eh sicher voll klar sein.

In Fraukes Fall finde ich deshalb besonders die ersten Stunden da interessant. Es wird wohl nicht so viele IMEIs geben, die in der letzten Stunde etwa bei einem Sendemasten der - in PB das Pub abdeckt - und danach den Sendemasten in Nieheim aufscheinen? Fraukes IMEI vom Handy müsste ja in der Zeit wo sie im Pub war aufscheinen im Sendemasten und genauso dann später in Nieheim. Gibt es eine weitere IMEI, die auch zu beiden/gleichen Zeiten (PB/Pub u. Nieheim) mit den Funkmasten in Verbindung getreten ist? Ich denke eher wohl kaum.

Das Wichtigste dabei würde mir zur 1.SMS einfallen (Täter so doof wäre und sein Handy bei Autofahrten mir Frauke nicht ausgeschaltet hätte - guter und sehr wichtiger Gedankengang von dir @Malinka
), .....dass wohl hier schon der Täter möglicherweise sehr darauf geachtet hätte, dass er (seine IMEI) im Sendemasten von Nieheim nicht aufscheinen lässt. Dies würde aber wieder darauf mehr hindeuten, dass die 1.SMS schon nicht mehr so ganz freiwilliger Natur gewesen wäre. Weil warum passt da dann schon wer bei der 1.SMS auf sowas auf???

Alternativ und als möglichen Ausweg des Problems könnte man aber auch andenken, der Täter selbst hatte gar kein Handy oder eben nicht mit dabei gehabt in Nieheim, als diese 1.SMS gesendet wurde. Denn das Frauke dort ganz allein (ohne Begleitung) in Nieheim gewesen wäre, können wir wohl ausschließen. Sondern im Gegenteil, jeder der kein Alibi zu der Uhrzeit als die Sms aus Nieheim versendet wurde hat, würde als Täter in Frage kommen.


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Mord an Frauke Liebs

01.09.2019 um 15:40
Keine Ahnung vom Netz. Und wie es funktioniert. Meinte aber ein Handy welches im Stand-by-Modus sich befindet loggt sich in den Sendemast ein ohne seine IMEI dem Sendemast mitzuteilen. Die IMEI wir erst durch die Benutzung des Handy dem Sendemast mitgeteilt.


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01.09.2019 um 16:10
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Alternativ und als möglichen Ausweg des Problems könnte man aber auch andenken, der Täter selbst hatte gar kein Handy oder eben nicht mit dabei gehabt in Nieheim, als diese 1.SMS gesendet wurde.
Bitte bei den ganzen Überlegungen aber nicht vergessen, dass Fraukes Akku leer war. Der Täter und/oder die Location also entweder einen Ersatzakku oder eine Möglichkeit zum Aufladen dabei gehabt haben muss.

Unterstellt man zudem, die gewaltsame Entführung oder besser, ihre Planung setzte bereits kurz nach dem Pub oder aber bereits beim Italiener an, dann haben wir es mit einem bis ins Detail planenden Täter zu tun, so er sein Handy in weiser Voraussicht ausgeschaltet bzw. den Akku zwecks Nichtortung entfernt haben sollte. Dagegen spricht wiederum die angenomme Reaktion auf die Veröffentlichung des Standortes von Fraukes sms, aus der dann wiederum die Telefonate abgeleitet wurden.


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01.09.2019 um 16:48
Zitat von BoobSinclarBoobSinclar schrieb:Bitte bei den ganzen Überlegungen aber nicht vergessen, dass Fraukes Akku leer war. Der Täter und/oder die Location also entweder einen Ersatzakku oder eine Möglichkeit zum Aufladen dabei gehabt haben muss.
Oder die SMS auch mit nen Restsaft des Akkus geschrieben wurde. Diese Möglichkeit ist leider auch nicht völlig auszuschließen, also das der Akku sich soweit wieder nach ca. 2 Stunden erfangen hat, dass diese SMS zu schreiben und zu senden möglich wäre - ohne Aufladung. Das haben dankenswerter Weise User hier schon mit solche Nokia-AKKU probiert und es ging.
Ich bevorzuge zwar auch die Version, da war ein passendes Ladekabel vielleicht im Auto vorhanden, aber das ist ja schon die Krux in dem Fall, so ganz sicher kann man sich nicht sein.
Zitat von BoobSinclarBoobSinclar schrieb:Unterstellt man zudem, die gewaltsame Entführung oder besser, ihre Planung setzte bereits kurz nach dem Pub oder aber bereits beim Italiener an, dann haben wir es mit einem bis ins Detail planenden Täter zu tun, so er sein Handy in weiser Voraussicht ausgeschaltet bzw. den Akku zwecks Nichtortung entfernt haben sollte.
Ich hege den Verdacht, dass schon länger vor Mitternacht (also schon ca. um 23:15) was Gravierendes am 20.6 in PB passiert sein müsste. Und die 1.SMS schon eine Reaktion wegen dieses Umstandes wären. Das würde natürlich vorraus setzen, dass der Täter schon bewusst sein eigenes Handy zum Absendeort von Nieheim nicht mitnahm. Und die erste SMS schon allein dann voll im Täterinteresse lag.

Ob da eine lange Planung dafür notwendig war, bezweifle ich aber.


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Mord an Frauke Liebs

01.09.2019 um 17:05
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Diese Möglichkeit ist leider auch nicht völlig auszuschließen, also das der Akku sich soweit wieder nach ca. 2 Stunden erfangen hat, dass diese SMS zu schreiben und zu senden möglich wäre - ohne Aufladung.
Ich habe wirklich so meine Zweifel, dass diese sms bereits Teil der Entführung war. Man hätte sich ansonsten ohne Not in eine Situation manövriert, die man sehr leicht anders hätte handhaben können. Etwas, dass sich eben auch später in den Telefonaten wiederfindet.

Wenn die sms a) freiwillig und b) ohne neuen Akku oder Auflademöglichkeit geschrieben wurde, würde es extrem naheliegen "Akku leer" oder sowas zu schreiben. (Was aber auch wiederum total im Täterinteresse wäre, weil eine Erklärung, warum sie sich nicht meldet/melden kann)
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Das würde natürlich vorraus setzen, dass der Täter schon bewusst sein eigenes Handy zum Absendeort von Nieheim nicht mitnahm. Und die erste SMS schon allein dann voll im Täterinteresse lag.

Ob da eine lange Planung dafür notwendig war, bezweifle ich aber.
Nun, die Planung muss zumindest so lange gewesen sein, dass man sich dessen bewusst war und das dann eben auch bewusst vermieden hat, geortet werden zu können. Wie gesagt, dagegen spricht wiederum, dass der oder die Täter Frauke eine ortbare sms haben schreiben lassen. Das spricht gegen eine voll durchdachte Planung. Zumal dadurch eine der Erklärungen für die Telefonate wegfiele. Die, so nehmen wir alle halbwegs begründet und übereinstimmend an, eine Reaktion auf die Veröffentlichung des sms-Standortes war.


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Mord an Frauke Liebs

01.09.2019 um 17:49
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Oder die SMS auch mit nen Restsaft des Akkus geschrieben wurde. Diese Möglichkeit ist leider auch nicht völlig auszuschließen, also das der Akku sich soweit wieder nach ca. 2 Stunden erfangen hat, dass diese SMS zu schreiben und zu senden möglich wäre - ohne Aufladung.
Irgendwann wurde es aber aufgeladen, also war auch eine Ladeeinrichtung vorhanden. Wenn man von einem SImkarten Wechsel einmal ansieht.
Zitat von BoobSinclarBoobSinclar schrieb:Ich habe wirklich so meine Zweifel, dass diese sms bereits Teil der Entführung war.
Wenn jemand freiwillig in ein Auto steigt, der Fahrer dieses Fahrzeugs aber eine Entführung im Schilde führt und die andere Person unter irgendwelchen Vorwänden da hinein gelockt hat und so stellt es sich dar, dann ist die Situation für mich nicht freiwillig (im Sinne von einvernehmlich).
Zitat von BoobSinclarBoobSinclar schrieb:Die, so nehmen wir alle halbwegs begründet und übereinstimmend an, eine Reaktion auf die Veröffentlichung des sms-Standortes war.
Oder es geschah etwas gegen 23:15, wie von @Doverex angenommen, und der Täter versuchte erst mal Land zu gewinnen, um sich zu distanzieren. Möglicherweise war FL gar nicht dabei, für die SMS war das nicht mal nötig. Später nutzte er die Veröffentlichung von Nieheim als möglichen Standort und spielte das Spiel, er sei in Nieheim zu verorten , mit. Indem er bewusst betonen ließ, man sei in Paderborn. So dass eben Nieheim vermutet wurde, obschon man sich die ganze Zeit in Paderborn befand (wenn auch nicht im Gewerbegebiet). Schon hatte er vom Initialort perfekt abgelenkt.


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Mord an Frauke Liebs

01.09.2019 um 18:03
Zitat von sören42sören42 schrieb:Später nutzte er die Veröffentlichung von Nieheim als möglichen Standort und spielte das Spiel, er sei in Nieheim zu verorten , mit. Indem er bewusst betonen ließ, man sei in Paderborn. So dass eben Nieheim vermutet wurde, obschon man sich die ganze Zeit in Paderborn befand (wenn auch nicht im Gewerbegebiet). Schon hatte er vom Initialort perfekt abgelenkt.
Das kann alles natürlich durchaus möglich sein, das ist mir - und auch da nur aus einem Bauchgefühl heraus, das nichts weiter heissen muss - allerdings dann doch um zu viele Ecken gedacht. Naheliegender ist - für mich - ein stets spontanes Reagieren als ein von vornherein genialisch planender Täter, der so zwar seinem Sadismus frönen kann, sich dabei aber stets und ohne Not in Entdeckungsgefahr begibt. Dass er bis heute nicht gefunden wurde, spricht jedenfalls nicht zwangsläufig für einen durchdachten Plan.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Wenn jemand freiwillig in ein Auto steigt, der Fahrer dieses Fahrzeugs aber eine Entführung im Schilde führt und die andere Person unter irgendwelchen Vorwänden da hinein gelockt hat und so stellt es sich dar, dann ist die Situation für mich nicht freiwillig (im Sinne von einvernehmlich).
Das kann auch alles durchaus so stimmen. Das ist aber natürlich lediglich eine Annahme. Vielleicht ist da was passiert um 23:15, aber was genau das sein soll, damit diese sms um 0:35 (oder so ähnlich) auch noch ins Bild passt, kann ich mir null vorstellen. Eine sms, die den Empfänger auf vieles schliessen lässt, aber weder auf "Alles super", noch auf "Gefahr im Verzug".

Aber meinetwegen, dann formuliere ich das um: Wann war es Frauke klar, dass das hier nicht (mehr) einvernehmlich ist. Wie gesagt, die sms klingt für mich (und ähnlich sahen das Chris und die Mutter und die Polizei) nur um sehr viele Ecken gedacht und mi sehr vielen unbelegetn und nach Stand der Dinge unbelegbaren Annahmen, die man dafür treffen müsste über Tat und Täter, als nicht freiwillig.


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01.09.2019 um 20:58
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Ich verstehe nur nicht wie das einem Täter geholfen hätte wenn er von der Polizei angehalten worden wäre, wenn Frauke sofort klar stellen hätte können, dass dem nicht so ist?
Ob sie das aber im Beisein des Täters wirklich getan hätte halte ich für sehr fraglich.
Wie schon letztens in dem Beispiel mit der Schwedin erwähnt, diese hat im beisein des Täters brav ihre Aussage direkt in der Polizeistation gemacht, Natascha Kampusch unternahm mehrere Ausflüge mit ihren Entführer ohne dabei auf sich aufmerksam zu machen, Patty Hearst beging mit durchgeladener Waffe gemeinsam mit ihren Geiselnehmern Banküberfälle oder Elisabeth Fritzl macht erst eine Aussage nachdem man ihr zugesichert hat das es nie mehr zu einem Kontakt mit ihren Vater kommt. Das sind nur ein paar Beispiele

Wikipedia: Identifikation mit dem Aggressor

Eine gewisse Wahrnehmungsverzerrung kann ich mir in der Situation gut vorstellen, dazu Angst vor sofortigen oder späteren Konsequenzen seitens des Entführers gegen sie selbst oder ihre Familie. Daher denke ich konnte sie auch so relativ frei telefonieren. Nach dem letzten Telefonat mit dem "ja, nein nein" muss dem Entführer aber wohl klar geworden sein das sie doch nicht zu ihm steht wie gedacht/gewünscht.


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01.09.2019 um 22:50
Zitat von orenoaorenoa schrieb:Nach dem letzten Telefonat mit dem "ja, nein nein" muss dem Entführer aber wohl klar geworden sein das sie doch nicht zu ihm steht wie gedacht/gewünscht.
Für mich wirkt es eher so, als sei ihr selbst klar (vor dem Telefonat), dass sie nicht mehr lebend aus der Angelegenheit rauskommt. Also dass es im Grunde entschieden war. Oder dass die Chancen zumindest sehr schlecht für sie standen.

Vielfach wird hier moniert, dass keine Sprach-Aufzeichnung vorliege und deshalb die Tonlage usw. nicht deutlich wird. Eine Hilfe kann hier der XY Beitrag (über YouTube) sein. Natürlich ist es auch hier möglich, dass das vom tatsächlichen Telefonat abweicht. Aber ich könnte mir vorstellen, dass man versucht hat, die Tonlage zu treffen.


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01.09.2019 um 23:01
Zitat von sören42sören42 schrieb:Eine Hilfe kann hier der XY Beitrag (über YouTube) sein
Dass das Schauspieler sind und vor allem in der Regel keine besonders guten und das ganze sich sehr viele künstlerisch dramaturgische Freiheiten nimmt, sollte dabei aber bitte bedacht werden.

Das ist nicht das Polizeifernsehen. Ich bezweifele auch, dass "Sie haben gut gekocht, Frau Liebs" auch nur ansatzweise so gefallen ist.


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01.09.2019 um 23:30
Zitat von sören42sören42 schrieb:Für mich wirkt es eher so, als sei ihr selbst klar (vor dem Telefonat), dass sie nicht mehr lebend aus der Angelegenheit rauskommt. Also dass es im Grunde entschieden war. Oder dass die Chancen zumindest sehr schlecht für sie standen.
Eine Rückehrankündigung oder der Hinweis auf PB finden in dem letzten Gespräch ja nicht mehr statt. Sie sagt aber in den Telefonat schon 2mal das sie sich wieder melden wird.
Vermutlich wird sie sich wohl vorab (nach dem "Briefing" für das Telefonat) gedacht haben das sie mit diesen (letzten) Gespräch eigentlich nur verlieren kann. Ob der Täter das aber vorab auch so sah oder was die Beweggründe dafür waren...lässt sich halt nur spekulieren. Die Niederschrift an sich liesst sich zwar schon sehr resigniert aber nach Todesangst klingt es auch nicht unbedingt.


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Mord an Frauke Liebs

01.09.2019 um 23:48
Zitat von orenoaorenoa schrieb:Die Niederschrift an sich liesst sich zwar schon sehr resigniert aber nach Todesangst klingt es auch nicht unbedingt.
Für mich schon:
Schwester Karen: Mir schossen die Tränen hoch. Sie klang wie in Trance. Das war nicht nur Erschöpfung. Die Sprache total verwaschen. Mir sind mal K.-o.-Tropfen ins Glas gekippt worden, danach klang ich so wie sie. Ich glaube, sie hat auch geweint.
Stern crime

Im sat.1 Interview sagte Karen ebenfalls, dass es für sie nach Abschied klang. Selbst in dieser Situation musste FL sich zusammenreissen. Es ist eigentlich unvorstellbar


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Mord an Frauke Liebs

02.09.2019 um 00:46
Zitat von sören42sören42 schrieb:Für mich schon:

Schwester Karen: Mir schossen die Tränen hoch. Sie klang wie in Trance. Das war nicht nur Erschöpfung. Die Sprache total verwaschen. Mir sind mal K.-o.-Tropfen ins Glas gekippt worden, danach klang ich so wie sie. Ich glaube, sie hat auch geweint.

Stern crime

Im sat.1 Interview sagte Karen ebenfalls, dass es für sie nach Abschied klang. Selbst in dieser Situation musste FL sich zusammenreissen. Es ist eigentlich unvorstellbar
Klingt für mich resigniert, hoffnungslos, niedergeschlagen aber würdest Du dich im letzten Gespräch von deinen Angehörigen mit:
„Ja, mache ich. Ciao. Bis bald."
also ohne nochmal Grüße an die Schwester oder Muttern verabschieden?
Aber am Ende wissen wir halt nicht was alles genau, wie und in welchen Tonfall gesprochen wurde. Daher kann man auch nur mutmaßen.


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Mord an Frauke Liebs

02.09.2019 um 07:48
Zitat von orenoaorenoa schrieb:Klingt für mich resigniert, hoffnungslos, niedergeschlagen aber würdest Du dich im letzten Gespräch von deinen Angehörigen mit:
„Ja, mache ich. Ciao. Bis bald."
Da sie nicht frei sprechen konnte, muss man da, glaube ich, sehr vorsichtig sein. Sie war vielleicht froh, überhaupt etwas länger sprechen zu können. Ein Abschiedsgespräch, das offensichtlich als solches erkennbar war, hätte der Entführer nicht zugelassen.

Wenn die Schwester es als Abschied einschätzte, habe ich überhaupt keinen Zweifel.
Zitat von orenoaorenoa schrieb:also ohne nochmal Grüße an die Schwester oder Muttern verabschieden?
Hat sie doch: "Sind Mama und Papa auch da?"
"Die waren hier."
"Sag ihnen, dass ich sie ganz doll liebe."

Das war ihr wichtig, zu sagen. Ich glaube, sie wusste, es war das letzte Gespräch. Vielleicht hatte sie noch einen kleinen Funken Hoffnung, dass man sie findet.


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Mord an Frauke Liebs

02.09.2019 um 10:46
Ich war erst vor 3 Tagen wieder auf dem Lattbergturm in Entrup (daneben der Funkmast)
Sehr viel Wald und Felder sind dort.

Gerade Eversen ist sehr nah! an dem Mast dran.

Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, was jemand aus Paderborn dort will...

Das einzige was ich von Eversen wusste, dass in diese Zeit dort immer Schützenfest ist.

Im Internet konnte ich über 2006 nichts mehr finden, aber hier im Thread.
Zitat von WikinautWikinaut schrieb am 12.11.2011:,dass in Nieheim-Eversen vom 17.-19.06.2006 Schützenfest war. Haben die vielleicht am 20.06. ein Restesaufen gemacht.



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Mord an Frauke Liebs

02.09.2019 um 11:36
Zitat von BoobSinclarBoobSinclar schrieb:Nun, die Planung muss zumindest so lange gewesen sein, dass man sich dessen bewusst war und das dann eben auch bewusst vermieden hat, geortet werden zu können. Wie gesagt, dagegen spricht wiederum, dass der oder die Täter Frauke eine ortbare sms haben schreiben lassen. Das spricht gegen eine voll durchdachte Planung.
Alternativ dazu könnte man da hier aber auch andenken, dass diese Ortung bei der 1.SMS dann schon zu solch einer "Planung" dazu gehörte? Erst recht, wenn man glaubt, diese Erste SMS war nicht mehr freiwillig (wie viele User es hier oft andachten) , also vom Täter mit Druck auf Frauke erzwungen?

Denn die Ausgangsbasis für einen möglichen Entführer war doch im Grunde optimal, dass Fraukes Handy im Pub und vor dem Heimweg in die WG ausgeschaltet - Akku leer - war. Frauke wäre ohne irgendeine Spur zu hinterlassen wie vom Erdboden verschluckt und verschwunden und erst als Leiche im Wald wieder Monate später aufgetaucht. Von Nieheim oder von einem Industriegebiet PB wüsste niemand etwas - bis heute.

War es also im Täterinteresse, all diese Handy-Spuren zu legen, auch diese Ortung der 1.Sms in Nieheim war schon so gewollt? Mit in Betracht ziehen, so denke ich, müsste man es allemal.


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Mord an Frauke Liebs

02.09.2019 um 13:43
Zitat von DoverexDoverex schrieb:War es also im Täterinteresse, all diese Handy-Spuren zu legen, auch diese Ortung der 1.Sms in Nieheim war schon so gewollt?
Das klingt alles sehr plausibel. Die Frage wäre dann "nur", welches Interesse hatte der Täter daran? Warum hätte ihm dies wichtiger sein können als ein komplett ausgeschaltetes Handy? Wäre er ohne diese gelegten Handy-Spuren leichter ins Visier der Ermittler geraten? Was wäre da vorstellbar?


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