Mord an Frauke Liebs

Frederick7 schrieb:Hallo,

dass ein Selbstmord immer wieder kategorisch von Angehörigen abgewiesen wird macht mich etwas(!) stutzig. Dufte sie über Selbsttötung/ -mord erst gar nicht nachdenken, wurden ihr alle Gespräche hierzu so vom Umfeld zu verstehen gegeben, dass man "sowas nicht macht"?!

Ihre Mutter, ihre Freundin sagten zu sowas immer -sofort- das, sowas nicht sein könne. Der Bekannte Niels/Nils brachte sie Tage zuvor erst mit dem Thema in Verbindung, so ein Thema färbt!

Meine Idee, wie das alles passen könnte, also diese Idee in das Gesamtschema eingepreßt würde ist folgende, dass sie per Anhalter bis auf die Egge fuhr, z.B. Eggekrug bei Bad Driburg, und dann zu Fuss bis zum Auffindort ging. Wozu sollte sie Handtasche und Handy auf den letzten 500+ Metern noch mitschleppen?!

Ein einziges Problem sähe ich mit den Handynetz, aber NUR nach dem letzten Kontakt! Nach dem letzten Kontakt soll ihr Handy nochmals in Nieheim geortet worden sein. Gibt es hierzu eine Quelle? Alle Kontakte vorher wären auf der Egge, bei dem schlechtem Empfang dort oben, eigene Erfahrung vom Wandern, mit etwas viel Glück mit weit entfernten Handymasten möglich. (10-15km). User in diesem Thread haben es theoretisch(!) mit Netzabdeckungskarten zeigen können.

Warum nicht drüber nachdenken, durfte sie sich nicht selbst töten?

Bei wem oder wo hat sie die eine Woche ab dem 20.6. verbracht deiner Meinung nach?

Im Wald, auf der Egge.

Frederick7 schrieb:Im Wald, auf der Egge.

Dann ist sie z.B. auch per Anhalter nach Hövelhof, Mökeloh, Dörener Feld gefahren? Oder ging der Handykontakt allein von der Egge aus?

Ich halte den Empfang so für möglich. Es war nicht Hövelhof direkt, sondern Sender Achsenschmiede, der ziemlich raus ragt.

Frederick7 schrieb:Ich halte den Empfang so für möglich. Es war nicht Hövelhof direkt, sondern Sender Achsenschmiede, der ziemlich raus ragt.

OK., und die Aufladung des Akkus ihres Handys? Bioelektrizität oder Solarzellen? Sie musste doch irgendwie an Strom kommen. Der Aufwand ist ja nicht unerheblich. Was ich meine ist: schlägt man sich wirklich 6 Tage in die Wildnis, um sich umzubringen? Wieso würde man sich dem aussetzen, mit allen Widrigkeiten, wo man das Ergebnis am Ende viel schneller "haben" könnte?

Die Selbstmord Theorie hakt für mich von vorne bis hinten. Warum dann die kuriosen Anrufe? Wo hätte sie dann ihr Handy laden sollen? Warum hat sich derjenige, der sie per Anhalter mitgenommen hat nicht gemeldet? Wie und mit was hätte sie sich denn suizidieren sollen? Zumal ja auch festgestellt wurde, dass der Fundort nicht gleich Tatort ist...
Für mich völlig ausgeschlossen.

Karajana schrieb:Die Selbstmord Theorie hakt für mich von vorne bis hinten. Warum dann die kuriosen Anrufe? Wo hätte sie dann ihr Handy laden sollen? Warum hat sich derjenige, der sie per Anhalter mitgenommen hat nicht gemeldet? Wie und mit was hätte sie sich denn suizidieren sollen? Zumal ja auch festgestellt wurde, dass der Fundort nicht gleich Tatort ist...
Für mich völlig ausgeschlossen.

Jau, exakt. Man könnte sich vorstellen, dass sie noch bei jemanden war, der sie "betreute". Man kann sich aber schwer vorstellen, das es jemanden gibt/gab, der das alles sehenden Auges so hat "laufen lassen". Von daher auch meine Meinung: erst mal unwahrscheinlich.

Hallo,

Ich will mich nicht auf diese eine Möglichkeit festlegen oder festlegen lassen.

War ihr Handy wirklich komplett leer? Hat sich der Akku erholt? War der Akku eine Finte?

Sich selbst töten ist nicht so einfach, oft klappt es auch gar nicht und es bleibt bei Versuchen. Vielleicht hat sie noch Verzweiflung oder Mit sammeln müssen.

Verdursten, vergiften, verbluten, ersticken ginge da oben schon.

Ich verstehe nicht, wieso man Selbstmord pas tout ausschließt.

Nichts für ungut, Grüße, Frederick

(Dass sie mit Ästen zugedeckt war, spräche gegen Selbsmord. Nach Hütte aus Ästen las es sich nicht.)

Frederick7 schrieb:Hallo,

Ich will mich nicht auf diese eine Möglichkeit festlegen oder festlegen lassen.

War ihr Handy wirklich komplett leer? Hat sich der Akku erholt? War der Akku eine Finte?

Sich selbst töten ist nicht so einfach, oft klappt es auch gar nicht und es bleibt bei Versuchen. Vielleicht hat sie noch Verzweiflung oder Mit sammeln müssen.

Verdursten, vergiften, verbluten, ersticken ginge da oben schon.

Ich verstehe nicht, wieso man Selbstmord pas tout ausschließt.

Nichts für ungut, Grüße, Frederick

Kein Problem, alles gut.

Selbstmord ist ja eine Aktion gegen den eigenen Selbsterhaltungstrieb. Diesen dauerhaft (für eine Woche hier) zu überwinden halte ich für exterm herausfordernd. Gerade wenn man dabei auch noch sein Umfeld wechselt, also von der Zivilisation rein in eine Survival-Situation, ändern sich auch die körperlich-psychischen Bedingungen. Ich bin kein Experte in dem Bereich, würde aber vermuten, dass gerade mit Blick aus Suizid ein Umzug in die Wildnis kontraproduktiv wirkt. Einfach, weil ganz andere Berdürfnisse eines Lebewesens anfangen dürften zu dominieren. Ja, ich würde sogar auf eine heilende Wirkung tippen.

Frederick7 schrieb:z.B. Eggekrug bei Bad Driburg, und dann zu Fuss bis zum Auffindort ging. Wozu sollte sie Handtasche und Handy auf den letzten 500+ Metern noch mitschleppen?!

Aber vom Eggekrug bis zum Auffindeort sind es mehr als 500+ Meter. Weiterhin würde diese Strecke überhaupt keinen Sinn ergeben, zumal der Auffindeort, die Gesamtumstände und alles andere absolut voll und ganz gegen einen Suizid sprechen. Der Eggekrug dürfte auch nicht im Radius der Funkzelle Nieheim Entrup liegen.

Der Auffindeort und das Gebiet drumherum wird übrigens oft von Sondengängern begangen, da es dort ein NS-Tunnelsystem gab. Hier hätte man sicher die Tasche o. Ä. Mittlerweile gefunden.

Doch, Eggekrug liegt im theoretischen Empfangsbereich. Es muss ja auch nicht -genau- dort begonnen haben. Auch Frau Liebs und die Polizei hält die Örtlichkeiten oberhalb Driburg für ein mögliches Empfangsgebiet Entrup.
Sie die Karten, die ich beigefügt hatte.

Frederick7 schrieb:Sie die Karten, die ich beigefügt hatte.

Habe ich. Also theoretisch und mit Glück bei gutem Wetter vielleicht, das sehe ich ein. Anbindung des Eggekrugs an die B64, generell die Egge an die B64 ist auch gut. Ich verstehe deine Theorie.

Ich würde nur einen Selbstmord wirklich komplett ausschließen, weil diesbezüglich auch die Aussagen in den Anrufen absolut nicht passen.

"Frag nicht, ich wäre gerne bei euch",
Oft: "Ich komme heute wieder"...

Das hin- und herreisen, wie hätte sie das tun sollen?
Warum sollte sie vorher knapp 1 Woche irgendwo umherziehen?

Der Auffindeort entzieht sich bei einem Suizid jeder Logik. Sie hätte ihn wahrscheinlich nicht mal erreicht, ohne Aufsehen zu erregen. Gibt eig nur eine Hauptstraße OHNE Bürgersteig etc, da würd ein einsames Mädel auffallen. Quer durch die Egge, durch den Wald wäre auch echt nicht möglich. Wild, etc. Ich kenne den Wald und das gesamte Gebiet von Nieheim bis Paderborn, den Auffindeort und die Gegend drumherum wie meine Westentasche. Dass sie alleine Dorthin kam, ungesehen, ohne Aufsehen zu erregen ist nahezu unmöglich. Fast so unmöglich, wie anhand der Fakten zu einem Suizid zu kommen.

Nichts für ungut, aber ich denke das kann man sicher ausschließen. Festhalteort im Raum der Egge hingegen ist nicht unwahrscheinlich. Ich tippe eh auf Bad Driburg, oder Ortsteile, die Gründe hatte ich 2, 3 Seiten vorher erklärt.

Danke für die Argumente!

Möglich ist vieles, wie vielleicht auch der einmalige Weg von der B64, dann südlich, nur entlang der neuen Eisenbahnlinie bis zum Auffindeort.
Wander- und Wirtschaftswege gibt es dort genug. Treffen oder begegnen wird man eher am Wochende jemanden dort. Ich war zwischen Velmerstot und Willebadessen auch etwa ein dutzend Mal unterwegs.

Grüße

Neonweiss22 schrieb:Der Auffindeort entzieht sich bei einem Suizid jeder Logik. Sie hätte ihn wahrscheinlich nicht mal erreicht, ohne Aufsehen zu erregen.

Ich glaube auch nicht an einen Suizid, aber:

Wenn sie den Ort selbst nicht ohne Aufsehen erreichen konnte, wie konnte sie dann tot von einer anderen Person dorthin gebracht werden, ohne Aufsehen zu erregen?

Da ist nachts eher gar nichts los.

brigittsche schrieb:Wenn sie den Ort selbst nicht ohne Aufsehen erreichen konnte, wie konnte sie dann tot von einer anderen Person dorthin gebracht werden, ohne Aufsehen zu erregen?

Es ging darum, dass sie den Ort nicht hätte fußläufig erreichen können.

rayden schrieb:Dass bis 0:49 und der SMS noch alles in Ordnung war, und sie keinerlei Ahnung hatte, dass sie sich in Lebensgefahr befindet, ihr die spontane Spritztour nach Nieheim mit jemandem, mit dem sie keinen zeitnahen Telefonkontakt, und auch niemandem sonst davon erzählt hatte, kann ich mir erst recht angesichts der erfolglosen Ermittlungen auf Basis dieses Ansatzes nicht vorstellen.

Das schätze ich aktuell ähnlich ein.
Inhaltlich unterscheiden sich im Sinn und der möglichen Glaubwürdigkeit auch all weiteren Meldungen nicht wesentlich von der ersten SMS (bis auf das letzte Telefonat).
Die Dauer des Wegbleibens hat hier den Rückmeldungen von Frauke erst eine andere Bedeutung gegeben.

Frederick7 schrieb:dass ein Selbstmord immer wieder kategorisch von Angehörigen abgewiesen wird macht mich etwas(!) stutzig.

Da wir uns hier seit Jahren im Kreis drehen, freue ich mich persönlich über jeden Querschläger. Aber ich denke, die Theorie ist dann doch arg weit hergeholt.

Die Suizid-Rate bei jungen Frauen in der Altersgruppe ist ausgesprochen gering:
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Todesursachen/Tabellen/suizide.html

Einen Suizid ohne psychiatrische Vorgeschichte, bei einer beruflich, sozial und familiär voll integrierten, körperlich gesunden Person ohne wirtschaftliche Schieflage, wirst Du auch kaum je finden.

Deine Annahmen zu den Handy-Daten gehen auch nicht auf. Es kann ja mal vorkommen, dass man einen eher fernliegenden Mast aufgrund von Überreichweiten "aus versehen" erreicht, aber nicht sieben Mal in Folge.

Und schließlich fehlte ihr jedes Mittel, um sich zu suizidieren. Einfach so hinlegen und warten, bis der Tod eintritt? Freiwilliges verdursten, zehn Meter neben einer Landesstraße? Dafür dürfte es kaum auch nur ein einziges Beispiel geben.

Kurz um und wirklich ohne Dich niederbrüllen zu wollen: Vergiß es!

emz schrieb:Wenn sich sich abzeichnet, dass ich nun doch nicht so müde bin sondern der Abend noch Aktivitäten bereit zu haben scheint, dann hole ich selbstverständlich erst mal meinen Schlüssel, um frei in der weiteren Gestaltung zu sein. Den anderen mit einem "später" zu vertrösten, von ihm zu verlangen, dass er auf bleibt, wäre in meinen Augen nur rücksichtslos.

Stimmt!

mlaska schrieb:Ob dagegen z.B. 1:30h schon als "rücksichtlos" gegolten hätte, läßt sich schlecht beurteilen. Schließlich war es ja Chris, der an der Situation mit dem Schlüssel schuld war. FL dann vorzuhalten, sie wäre rücksichtslos "so spät zu kommen", könnte auch auf Unverständnis treffen, meine ich.

Stimmt aber auch.

Ich glaube, Ihr seit beide nahe dran. In dem XY-Filmchen verspricht Frauke jedenfalls Chris ausdrücklich nicht, sofort nach dem Spiel nach Hause zu gehen. Irgendwo meine ich auch gelesen zu haben, dass Chris regelmäßig recht spät ins Bett ging. 1:00 Uhr, finde ich, könnte da so eine Schallgrenze sein, die sich ganz gut mit einem Studentenleben verbinden ließe.

Wenn Frauke bei der Abfahrt aus Paderborn einigermaßen sicher davon ausging, bis 1 Uhr zurück zu sein, gab es keinen Grund, den Schlüssel zu holen. 0:49 Uhr wäre dann die Zeit, zu der so langsam klar wird, dass sie es nicht bis 1 Uhr zurück schafft. Aber falls gerade die Abfahrt bevor stand, konnte davon ausgehen, bis vor 1:30 Uhr wieder daheim zu sein. Also keine große Entschuldigungen oder Erklärungen, sondern nur ein "komme später".

Der Zeitpunkt der Rückfahrt ist aber auch der Zeitpunkt, zu dem eine bisher harmonische Situation aus dem Ruder laufen kann.